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Re: [SH/DK] Darum klagt der Nabu gegen den Belttunnel

geschrieben von: MSS

Datum: 09.07.19 09:15

Oberdeichgraf schrieb:
Dann haben "wir Baurecht"?
Gehörst Du zu der Betreibergesellschaft? Ich dachte immer, die kommen aus Dänemark.
Das liegt für mich auf dem Niveau von Fußballfans, die begeistert sagen "Wir haben mal wieder gewonnen", wenn die bezahlten Millionäre der ersten Liga bei einem Spiel drei Punkte geholt haben.
Manches im Leben spielt sich eben nur im Kopf ab.
Erst Brücke, dann Tunnel und dann eine Nullnummer: Das ist für mich im Moment die wahrscheinlichste Entwicklung.
Ich kenne niemanden, der diesen Tunnel braucht.
Der Tunnel kommt, zu 100%.
Nur gegner der Projekt glaubt das es es nicht so wird.

"Wir" sind alle die der verbindung braucht. Für das Gemeinschaft in allgemein ist der feste verbindung mehr als vernünftig. Der Güterverkehr und Personenverkehr wird erheblich einfacher und schneller und auch für der umwelt gibt es verbesserungen. Der Meeresboden wird natürlich in der Bauphase gestört, aber nachher wird es besser als heute. Mehr ruhe. Kein Umweltverschmutzung.

Der wiederstand ist und bleibt nostalgie.
Hier in Dänemark gab es viel wehmut und wiederstand als wir die Großem Belt Fähren verabschiedete. Im nachhinein gibt es aber niemand die ernsthaft die Fähren wieder haben wollen. Ja es war toll die Beine zu strecken, die Schiffe war schön und der Seeluft erfrischend. Aber sonst? Ein zeitrauber aus ein andere zeit...

MFG Morten aus Dänemark

Meine eisenbahnfotos: [mortenschmidt.piwigo.com]
http://mortenschmidt.piwigo.com/uploads/7/o/d/7odqzpartj//2017/05/29/20170529221833-f5aca47d.jpg

Re: Den Güterverkehr nicht vergessen

geschrieben von: JoergAtDSO

Datum: 09.07.19 09:23

Hallo Käfermicha,

Käfermicha schrieb:
Zumal der Rest ja auch noch ausgebaut wird. In Dänemark und vielleicht auch bis Lübeck wird man dann fast durchgehend mindestens Tempo 200 fahren können. Das ist dann schon sehr ordentlich.

Zwei der reichsten Regionen Europas in weniger als 3h mit der Bahn verbinden statt heute in 5h? Ist ne schlechte Idee, lohnt sich nicht! Postkutsche tut es auch!
Das ist schon eine sehr ordentliche Fahrzeitverbesserung, denn hier wird ja wirklich die Gesamtreisezeit zwischen zwei Metropolen verglichen.

Aber der Personenverker ist nur ein Aspekt der Verkehrsverlagerung. Hinzu kommt der Güterverkehr aus Schweden und Norwegen, diese Züge verkehren alle sehr lange Strecken. Daher bringt jeder zusätzlich auf die Schiene verlagerte Güterzug hier mehr als an anderer Stelle.
Man muss allerdings hinzufügen, dass die Fehmarnbeltquerung hier für sich genommen noch keine wesentliche Steigerung ermöglicht, da sie nur den Bottleneck Großer-Beltquerung umgeht. Nur zusammen mit einer zweiten Öresundquerung wird man den Bedarf an zusätzlichen Güterzugtrassen abdecken können und eine nennenswerte Güterverkehrsverlagerung erreichen. Aber diese ist ja ebenfalls geplant, und an einem Ende muss man ja anfangen.

Gruß Jörg

Re: [SH/DK] Darum klagt der Nabu gegen den Belttunnel

geschrieben von: Felin

Datum: 09.07.19 10:17

Oberdeichgraf schrieb:
Zitat:
Ich kenne niemanden, der diesen Tunnel braucht.
Ich schon, und das obwohl ich ziemlich weit aus dem Süden komm und dort auch immer noch wohne. Schon allein, wenn man mindestens einmal im Monat von Seeland aus nach Hamburg oder südlich davon will geht einem das Fähre fahren irgendwann ziemlich auf die Nerven. Ob man nicht besser einen reinen Eisenbahntunnel mit Autoverlad geplant hätte, um v.a. den Bahnverkehr zu stärken kann man natürlich diskutieren.

Re: [SH/DK] Darum klagt der Nabu gegen den Belttunnel

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 09.07.19 11:19

Noch mal etwas zum Lärmschutz:
[www.ln-online.de]
Da hätten wir dann als weiteren "Vorteil" des Projektes die lange Sperrung der Bahnstrecke Lübeck-Neustadt und bei dem durchgehenden Verkehr von Lübeck nach Kiel.
Wenigstens wäre in Pansdorf genug Platz für einen zweiten Bahnsteig und die Abstellung von Zügen.
Nur für die Busse ist da am Bahnhof zu wenig Platz.
Da scheint mir Pönitz dann als Endstation geeigneter zu sein: Zwei Bahnsteige sind vorhanden und einen ZOB mit 6 Plätzen gibt es seit 2016 bereits mit Platz für Erweiterung.
Bei Lübeck-Neustadt vermute ich dann mal, dass die Bäderbahn damit gleich "entsorgt" wird.
Vielleicht die Chance für einen Eisenbahnverein, da eine Museumsbahn aufzumachen.
Und irgendwann im Jahre 203X sollen dann die Züge nach und von Dänemark rollen.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:07:09:11:37:07.

Re: [SH/DK] Darum klagt der Nabu gegen den Belttunnel

geschrieben von: 103612

Datum: 09.07.19 12:04

SH hat gerade Batteriezüge für die Strecke Kiel - Lübeck gekauft, die dort ab 2022 zum Einsatz kommen sollen. Die schaffen 80km ohne Nachladen. Das reicht bequem um die 75 von Kiel nach Bad Schwartau Waldhalle zu überbrücken.

Wenn wegen dem Trog aber in Bad Schwartau die Strecke für 3 Jahre gesperrt müsste, würden selbst die 42km von Kiel bis Malente und zurück nur noch sehr knapp zu bewältigen sein. Ich fürchte es hieße dann ab Plön SEV. Da auch kein SPNV mehr Richtung Neustadt möglich ist, wäre der Kreis Ostholstein de fakto 3 Jahre Schienenfrei.

Mag sein, dass Bad Schwartau die volle Unterstützung von Frau Hagedorn hat, meine haben sie nicht!!

Re: [SH/DK] Darum klagt der Nabu gegen den Belttunnel

geschrieben von: Acobono

Datum: 09.07.19 12:07

Alibizugpaar schrieb:
Ja nee, da hinkt nichts. Lass mein Kettcar mal schön auf Puttgarden - Roedby. Um diese 20 Kilometer geht es. Um den EC, der auf diesem Abschnitt kein Stück schneller war als mein Kettcar.
Nein ich lasse dein Kettcar nicht auf einer reinen Wasserstrecke! Das ist so als würde ich ankreiden dass der ICE für die 5km von Hamburg-Altona nach Hamburg Hbf 15 Minuten benötigt und einen Direkttunnel fordern. Oder mich beschweren dass ich von St.-Peter Ording nach Hörnum über Husum und Niebüll fahren muss. Du reißt die Verbindung völlig aus dem Kontext um eine Brücke zu rechtfertigen. Letztendlich dient der EC vorrangig dem Verkehr Hamburg-Kopenhagen, dann Lübeck-Kopenhagen, usw. . Puttgarden-Roedby ist zum einen kein großer Anteil an Fahrgästen, zum anderen ist es jetzt aktuell nicht so als gäbe es großartige Alternativen als die Fähre.

Und dazu sei gesagt. Ich bin kein grundsätzlicher Gegner der FFBQ. Aber diese über die Fahrzeiten des EC rechtfertigen zu wollen finde ich schwachsinnig. Die Verbindung, der der EC vorrangig dient hat selbst mit dem katastrophalen Ausbauzustand der Strecke auf deutscher Seite UND dem Trajekt noch genug Vorteile um gegenüber der Frederica-Strecke sinnvoll zu sein. Diese fundamentale Haltung dass Trajekte und öffentlicher Verkehr nicht zusammengehören finde ich kurzsichtig.

Mal ganz am Rande: Ich weiß ja nicht was du so für Beine hast, aber 18km/h mit nem Kinderspielzeug sind ziemlich sportlich....



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:07:09:12:14:34.

Re: Hamburg - Kopenhagen sind keine 472 km...

geschrieben von: Acobono

Datum: 09.07.19 12:14

1.Bauserie schrieb:
Hallole!

Acobono schrieb:
> Dein Vergleich hinkt abgesehen davon auch ziemlich. Die Landroute via Frederica sind aktuell 472km. Der Zug, der mit der Fähre die Abkürzung nimmt, schafft das in 4:58. Das sind knapp unter 100km/h Reisegeschwindigkeit, und damit ungefähr im Mittelfeld was IC-Verbindungen in DE angeht.

Aha, man nehme einen großen Umweg, dann die lange Fahrzeit auf dem direkten Weg und vergleiche das mit anderen Verbindungen?

Hamburg-Kopenhagen sind direkt ca. 330 km und damit haben wir eine Reisegeschwindigkeit von 66 km/h. Gut, dass ist zwar auch unter 100 km/h, aber ganz sicher nicht knapp!

Gruß
1.Bauserie
Blöd bloß dass ohne Feste Fehmarnbeltquerung die einzige Alternative zur Fähre die 472km über Frederica sind und man beim Alternativenvergleich (sowohl Auto als auch Zug) eben das nimmt mit dem man vergleicht.

Klar sind Hamburg und Kopenhagen Luftlinie näher zusammen aber das sind Rostock und Fehmarn theoretisch auch. Und die lange Fahrzeit nur der Fähre anlasten zu wollen wenn die Strecke Lübeck-Puttgarden maximal auf RE-Standard ausgebaut ist und auf dänischer Seite sogar ein gutes Stück für120km/h ist auch geschummelt.

Re: [SH/DK] Darum klagt der Nabu gegen den Belttunnel

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 09.07.19 12:18

Wie wäre es, wenn man es so sähe: Die direkte Konkurrenz ist der Flieger, das ist die Alternative. Dagegen kann man nicht mit einem Trajekt anstinken.

Re: [SH/DK] Darum klagt der Nabu gegen den Belttunnel

geschrieben von: Acobono

Datum: 09.07.19 12:48

cinéma schrieb:
Wie wäre es, wenn man es so sähe: Die direkte Konkurrenz ist der Flieger, das ist die Alternative. Dagegen kann man nicht mit einem Trajekt anstinken.
Nach der Logik dürfte es keinen Eisenbahnverkehr >200km geben. Denn "gegenanstinken" kannst du gegen die 40 Minuten Flugzeit nichtmal wenn du eine für 300km/h ausgelegte Brücke von Hamburg bis nach Kopenhagen baust.

Solche Vergleiche machen (abgesehen von Buisnessreisenden) nur bei ähnlichen Komfort und Preisklassen Sinn. Den Flieger finde ich selbst ein halbes Jahr im Voraus nicht günstiger als 71€. Die Bahn via Vogelfluglinie ab 49. Im Auto und in der Bahn kann ich deutlich mehr Gepäck mitnehmen als im Flugzeug, sonst wird es noch teurer. Und besonders wenn ich eben z.B. nicht aus Hamburg komme sondern sagen wir aus Lübeck, Neumünster, Cuxhaven oder Uelzen wird die Bahn immer attraktiver.



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:07:09:12:49:46.
Moin,

die BEMU sollen aber bis zu 150km Akku-Reichweite haben. Das könnte von Malente aus sogar funktionieren.

Frau Hagedorn hat selbst noch in Bad Schwartau Lokalpolitik gemacht, als dort noch die Güterzüge in Richtung Fehmarn fuhren. Sie sollte also wissen, dass es gar nicht so schlimm ist.

Grüße aus dem Nordwesten
Sebastian

Re: [SH/DK] Darum klagt der Nabu gegen den Belttunnel

geschrieben von: ETLA

Datum: 09.07.19 13:25

Moin,
nur ein paar kurze Anmerkungen:
1. die Anzahl der Flugpassagiere Hamburg-Kopenhagen ist gering
2. die wenigen ECs sind meist nicht besonders ausgelastet
3. die Strecke über Padborg kann deutlich mehr Güterzüge verkraften
4. die früheren DB-Vorstände wollten den Tunnel (oder Brücke) nicht
5. wo bleibt der "Aufschrei" der steuerzahlenden Fehmarnbeltfreunde; die letzten kalkulierten Baukosten erinnern mich an Stuttgart...
6. ich brauche für meine Ablehnung überhaupt nicht mal die Probleme bei den Umweltfolgen, mir reichen schon die vielen €€€€€!
7. Im Schienennetz Deutschlands haben wir genügend dringendere Baustellen!
Moin,

aber wir müssen auch mal aus der Vergangenheit und den dort gemachten Fehlern lernen.

Ich nenne mal den Herrentunnel in Lübeck. Ein Großteil der Schiffe, die damals die Revierfahrt nach Lübeck gemacht haben, legen mittlerweile vor dem Tunnel an. Man hätte also auch eine neue Brücke, die billiger gewesen wäre, bauen können.
Dass man Revierfahrten zukünftig vermeiden möchte, hätten die damals Verantwortlichen doch vorher wissen können, ja müssen, wenn sie sorgfältig geplant hätten.
Welche Waren sollen denn zukünftig kommen, damit so ein Projekt wie die FFBQ sinnvoll ist?
Wir haben hier auch keine Engpässe an Waren, weshalb sie auch nicht etwas schneller verteilt werden müssen!
Wenn sich 3D-Drucker im großen Stil durchgesetzt haben, wird wohl auch weniger über große Strecken transportiert werden müssen, weil "jeder" vor Ort produziert.
Und warum auch eine Autobahn, wenn etwas für die Bahn getan werden soll?
Mich würde ja einmal interessieren, welche Tunnelröhre zuerst benutzt wird, die für die Bahn oder die für Kfz. Ich habe da ja so eine Vermutung/Befürchtung.

Ich war 12 Jahre in der Windkraft tätig, aber irgendwann muss es mit Größenwachstum, ob bei Windkraftanlagen (WKA), Containerschiffen, .. mal Schluss sein, weil es einfach nicht mehr "beherrschbar" ist, auch nicht betriebswirtschaftlich.
Der Aufbau eines Krans für die größten WKA dauert drei Wochen. Noch größere WKA werden momentan nicht gebaut, weil es noch gar keine Kräne für den Aufbau solcher WKA gibt!
Etwas Entschleunigung würde "uns" auch gut tun. Der Weg ist doch auch das Ziel.

Und an alle, die meinen, dass sie den Tunnel in x Jahren brauchen, die Frage, ob alle anderen, die direkt davon negativ betroffen wären, ob Anwohner, Arbeitnehmer im Tourismus, ... deshalb Nachteile haben sollen?
Ich denke, dass die Nachteile für einzelne Personengruppen größer sind als die Vorteile für andere Personengruppen.

Deutschland kann sein Geld sinnvoller einsetzen. Es fehlen Wohnungen, keine Hinterlandanbindung!

MfG aus L.....

Stefan
Stefan Höfel schrieb:
Moin,

aber wir müssen auch mal aus der Vergangenheit und den dort gemachten Fehlern lernen.

Ich nenne mal den Herrentunnel in Lübeck. Ein Großteil der Schiffe, die damals die Revierfahrt nach Lübeck gemacht haben, legen mittlerweile vor dem Tunnel an. Man hätte also auch eine neue Brücke, die billiger gewesen wäre, bauen können.
Dass man Revierfahrten zukünftig vermeiden möchte, hätten die damals Verantwortlichen doch vorher wissen können, ja müssen, wenn sie sorgfältig geplant hätten.
Und dann hätte man eine Klappbrücke , von der Größe mindestens wie die Warburgbrücke gebaut? Man will ja auch nicht für jeden Segler die Brücke öffnen. Zudem fahren zwar die Fähren kaum noch in den Stadthafen, jedoch deutlich mehr kleinere Frachter und bis zum CTL ja sogar Feeder, die unter der Herrenbrücke auch nicht durchgepasst hätten.
Ob es einfacher gewesen wäre, bezweifel ich sogar, da während der Bauphase des Herrentunnels zumindest der Verkehr weiterlaufen konnte. Bei einer Brücke als Ersatzbauwerk wäre der direkte Weg von Kücknitz, Siems etc. in die Lübecker Innenstadt für Jahre dicht gewesen.

Zitat
Welche Waren sollen denn zukünftig kommen, damit so ein Projekt wie die FFBQ sinnvoll ist?
Wir haben hier auch keine Engpässe an Waren, weshalb sie auch nicht etwas schneller verteilt werden müssen!
Wenn sich 3D-Drucker im großen Stil durchgesetzt haben, wird wohl auch weniger über große Strecken transportiert werden müssen, weil "jeder" vor Ort produziert.
Und warum auch eine Autobahn, wenn etwas für die Bahn getan werden soll?
Mich würde ja einmal interessieren, welche Tunnelröhre zuerst benutzt wird, die für die Bahn oder die für Kfz. Ich habe da ja so eine Vermutung/Befürchtung.
Nahrungsmittel wird man zum Beispiel auch weiterhin nicht in 3D drucken. Auch Forstprodukte und Autos werden wir eher weniger mit dem 3D-Drucker herstellen.
Zudem soll etwas für den Verkehr zwischen Dänemark und Deutschland getan werden. Die Autobahn ist - auch meiner Meinung nach - leider dabei. Ich bin aber der Meinung, dass es eine deutlich verbesserte Eisenbahnverbindung wert ist. Vermutlich wird, so wie die Verhinderungsarie aktuell läuft, tatsächlich die Straßenröhre zuerst genutzt, da man mit der Bahn bis dato nicht mehr nach Fehmarn kommt.

Zitat
Etwas Entschleunigung würde "uns" auch gut tun. Der Weg ist doch auch das Ziel.
Das mag auf einige, die in ihrer Freizeit unterwegs sind, zutreffen. Aber auf viele auch nicht. Wenn ich in Kopenhagen Urlaub mache, möchte ich schnell in Kopenhagen sein und nicht ewig durch die holsteinische Provinz zuckeln.

Zitat
Und an alle, die meinen, dass sie den Tunnel in x Jahren brauchen, die Frage, ob alle anderen, die direkt davon negativ betroffen wären, ob Anwohner, Arbeitnehmer im Tourismus, ... deshalb Nachteile haben sollen?
Ich denke, dass die Nachteile für einzelne Personengruppen größer sind als die Vorteile für andere Personengruppen.
Aus eigener Lebenserfahrung in Bad Schwartau kann ich dir sagen, dass die dortigen Bewohner auch zu Zeiten, als der Güterverkehr noch über Fehmarn mit 232 und lauten, weil ausschließlich mit Graugussbremsen ausgerüsteten Wagen lief, nicht gelitten haben. Der Bahnverkehr war in Bad Schwartau in den 90er und Anfang der 2000er Jahre noch deutlich lauter als heute. Stichwort: Beschleunigende 218 und/oder 232 vor Regionalzügen.
Viele Arbeitnehmer außerhalb des Tourismus dürften Vorteile durch eine schnellere Anbindung an ihren Arbeitsort Hamburg haben. Die Strände in der Lübecker Bucht waren auch vor Jahrzehnten schon voll. Die Touristen werden denke ich weiterhin kommen.

Zitat
Deutschland kann sein Geld sinnvoller einsetzen. Es fehlen Wohnungen, keine Hinterlandanbindung!
Nur dürfte von dem Geld, was in die FBQ und die Hinterlandanbindung investiert wird, selbst bei deren scheitern kein Cent in irgendeine Wohnung investiert werden.

Viele Grüße aus Oldenburg (Oldenburg)
Sebastian...

...der am Freitag für den Sommerurlaub nach Bad Schwartau/Ratekau in die Heimat fährt.
ETLA schrieb:
Moin,
nur ein paar kurze Anmerkungen:
1. die Anzahl der Flugpassagiere Hamburg-Kopenhagen ist gering

Aber der Kopenhagen-Berlin ist es nicht, und die fahren zukünftig alle Bahn.

2. die wenigen ECs sind meist nicht besonders ausgelastet

Was an den katastrophalen Fahrzeiten liegt

3. die Strecke über Padborg kann deutlich mehr Güterzüge verkraften

die nicht fahren weil die Strecke zu weit und zu teuer ist.

4. die früheren DB-Vorstände wollten den Tunnel (oder Brücke) nicht

was nicht relevant ist, weil die Dänen den Tunnel wollen und bezahlen

5. wo bleibt der "Aufschrei" der steuerzahlenden Fehmarnbeltfreunde; die letzten kalkulierten Baukosten erinnern mich an Stuttgart...

die können halt rechnen und wissen, dass alleine die Gewerbesteuereinnahmen durch den Grenzhandel die Kosten bei weitem übersteigen werden

6. ich brauche für meine Ablehnung überhaupt nicht mal die Probleme bei den Umweltfolgen, mir reichen schon die vielen €€€€€!

You got to spend money in order to make money. BWL erstes Semester.

7. Im Schienennetz Deutschlands haben wir genügend dringendere Baustellen!
Unbestritten, die werden aber aus anderen Töpfen finanziert.

Re: die ECs

geschrieben von: Sebastian Berlin

Datum: 09.07.19 14:13

Käfermicha schrieb:
ETLA schrieb:
Moin,
nur ein paar kurze Anmerkungen:
...
2. die wenigen ECs sind meist nicht besonders ausgelastet

Was an den katastrophalen Fahrzeiten liegt
Zudem sind diese ECs häufig komplett ausgelastet, weshalb es eine Zwangsreservierung gibt/gab. Bei mehr Kapazität und schnellerer Fahrzeit würden da sicherlich deutlich mehr Leute fahren.

Grüße aus dem Nordwesten
Sebastian




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:07:09:14:13:39.

Re: [SH/DK] Darum klagt der Nabu gegen den Belttunnel

geschrieben von: sonicus83

Datum: 09.07.19 14:20

ETLA schrieb:
Moin,
nur ein paar kurze Anmerkungen:
1. die Anzahl der Flugpassagiere Hamburg-Kopenhagen ist gering
-> die Flieger, die ich bestiegen habe (HAM-CPH), waren voll.. und die Fluggesellschaften werden dsa Risiko eines leeren Fliegers nicht eingehen..

2. die wenigen ECs sind meist nicht besonders ausgelastet
-> wegen der schlechten Fahrzeiten?

3. die Strecke über Padborg kann deutlich mehr Güterzüge verkraften
-> Dem steht die Aussage entgegen, dass Elmshorn-Hamburg nicht mehr SPNV verkraftet. Wenn da weniger Güterzüge wären, ginge da endlich mal was!

4. die früheren DB-Vorstände wollten den Tunnel (oder Brücke) nicht
-> persönliche Meinungen müssen egal sein, und wenn der Bundespräsident, der Dalailama und Trump persönlich das doof finden!

5. wo bleibt der "Aufschrei" der steuerzahlenden Fehmarnbeltfreunde; die letzten kalkulierten Baukosten erinnern mich an Stuttgart...
-> der unterschied ist, dass es nicht nur "anders" für die Region wird, sondern grundsätzliches im Bahnverkehr in SH sich ändern kann!

6. ich brauche für meine Ablehnung überhaupt nicht mal die Probleme bei den Umweltfolgen, mir reichen schon die vielen €€€€€!
-> EINMAL den Tunnel bauen vs. jahrelang mit der Fähre fahren? Was stört die Natur auf Dauer wohl mehr? Und die Umweltfolge Lärm bei der längeren Strecke über Flensburg?

7. Im Schienennetz Deutschlands haben wir genügend dringendere Baustellen!
-> Wo soll das Geld denn hin? Nenne mal Beispiele.. Und in SH passiert in den letzten 20 Jahren einfach GARNICHTS! Kann Deutschland nur eine Bahnbaustelle zur Zeit verkraften?
Es ist eine Europamagistrale, über die Strecken binden sich DK und S vollständig an das Schienennetz an!
Zudem steigert Infrastruktur den Druck nach dem Ausbau von noch mehr Infrastruktur.

Und ja, die Marschbahn braucht auch einen Ausbau. Und zwar Strippe bis Westerland, notfalls halt mit 10 weiteren Abstellgleisen damit die Autos auch mit Oberleitungstauglichen Wagen transportiert werden können.

Das alles aber hat mit dem Ausbau der Route nach DK n i c h t s zu tun.
Sebastian Berlin schrieb:
Stefan Höfel schrieb:
Moin,

aber wir müssen auch mal aus der Vergangenheit und den dort gemachten Fehlern lernen.

Ich nenne mal den Herrentunnel in Lübeck. Ein Großteil der Schiffe, die damals die Revierfahrt nach Lübeck gemacht haben, legen mittlerweile vor dem Tunnel an. Man hätte also auch eine neue Brücke, die billiger gewesen wäre, bauen können.
Dass man Revierfahrten zukünftig vermeiden möchte, hätten die damals Verantwortlichen doch vorher wissen können, ja müssen, wenn sie sorgfältig geplant hätten.
Und dann hätte man eine Klappbrücke , von der Größe mindestens wie die Warburgbrücke gebaut? Man will ja auch nicht für jeden Segler die Brücke öffnen. Zudem fahren zwar die Fähren kaum noch in den Stadthafen, jedoch deutlich mehr kleinere Frachter und bis zum CTL ja sogar Feeder, die unter der Herrenbrücke auch nicht durchgepasst hätten.
Ob es einfacher gewesen wäre, bezweifel ich sogar, da während der Bauphase des Herrentunnels zumindest der Verkehr weiterlaufen konnte. Bei einer Brücke als Ersatzbauwerk wäre der direkte Weg von Kücknitz, Siems etc. in die Lübecker Innenstadt für Jahre dicht gewesen.

Der Konstinkai spielt in einigen Jahren für Schiffe keine Rolle mehr. Der Nordlandkai wird auch eine andere Funktion erhalten, wenn die Schiffe nur noch zum Skandinavien-, Lehmann- oder Seelandkai fahren.
Bei der letzten Herrenbrücke war es doch so, dass man sich in erster Linie über ihre Klappen-Schäden und nicht über Öffnungszeiten beschwert hat.
Und wenn sie durch eine gleichhohe Brücke, oder meinetwegen auch durch eine höhere Brücke, wegen des "Schiffswachstums",
ersetzt worden wäre, dann hätten sich wahrscheinlich auch die beschwert, die sich jetzt zurecht über die Maut beschweren.



Zitat
Welche Waren sollen denn zukünftig kommen, damit so ein Projekt wie die FFBQ sinnvoll ist?
Wir haben hier auch keine Engpässe an Waren, weshalb sie auch nicht etwas schneller verteilt werden müssen!
Wenn sich 3D-Drucker im großen Stil durchgesetzt haben, wird wohl auch weniger über große Strecken transportiert werden müssen, weil "jeder" vor Ort produziert.
Und warum auch eine Autobahn, wenn etwas für die Bahn getan werden soll?
Mich würde ja einmal interessieren, welche Tunnelröhre zuerst benutzt wird, die für die Bahn oder die für Kfz. Ich habe da ja so eine Vermutung/Befürchtung.
Nahrungsmittel wird man zum Beispiel auch weiterhin nicht in 3D drucken. Auch Forstprodukte und Autos werden wir eher weniger mit dem 3D-Drucker herstellen.
Zudem soll etwas für den Verkehr zwischen Dänemark und Deutschland getan werden. Die Autobahn ist - auch meiner Meinung nach - leider dabei. Ich bin aber der Meinung, dass es eine deutlich verbesserte Eisenbahnverbindung wert ist. Vermutlich wird, so wie die Verhinderungsarie aktuell läuft, tatsächlich die Straßenröhre zuerst genutzt, da man mit der Bahn bis dato nicht mehr nach Fehmarn kommt.

Autos? Auch in Zukunft immer wieder? Forstprodukte kommen mit dem Schiff. Welche Nahrungsmittel?
Aber es gibt bisher keine zusätzlichen Produkte!


Zitat
Etwas Entschleunigung würde "uns" auch gut tun. Der Weg ist doch auch das Ziel.
Das mag auf einige, die in ihrer Freizeit unterwegs sind, zutreffen. Aber auf viele auch nicht. Wenn ich in Kopenhagen Urlaub mache, möchte ich schnell in Kopenhagen sein und nicht ewig durch die holsteinische Provinz zuckeln.

Aber nur weil Du eine Stunde schneller sein willst? Ostholstein ist doch schön!

Zitat
Und an alle, die meinen, dass sie den Tunnel in x Jahren brauchen, die Frage, ob alle anderen, die direkt davon negativ betroffen wären, ob Anwohner, Arbeitnehmer im Tourismus, ... deshalb Nachteile haben sollen?
Ich denke, dass die Nachteile für einzelne Personengruppen größer sind als die Vorteile für andere Personengruppen.
Viele Arbeitnehmer außerhalb des Tourismus dürften Vorteile durch eine schnellere Anbindung an ihren Arbeitsort Hamburg haben.

Aber viele Personen wollen gar nicht zur Arbeit pendeln, die müssen es aber!

Zitat
Deutschland kann sein Geld sinnvoller einsetzen. Es fehlen Wohnungen, keine Hinterlandanbindung!
Nur dürfte von dem Geld, was in die FBQ und die Hinterlandanbindung investiert wird, selbst bei deren scheitern kein Cent in irgendeine Wohnung investiert werden.

Das hängt doch vom Bundeshaushalt ab! Für die 111 zusätzlichen Bundestagsabgeordneten musste ja auch Geld gefunden werden. Ich weiß nicht, ob und mit welcher Summe die Hinterlandanbindung schon im Bundeshaushalt enthalten ist.
MfG aus L.....

Stefan

Re: Rolle der Häfen in Lübeck und weiteres

geschrieben von: Sebastian Berlin

Datum: 09.07.19 15:23

Zitat
Der Konstinkai spielt in einigen Jahren für Schiffe keine Rolle mehr. Der Nordlandkai wird auch eine andere Funktion erhalten, wenn die Schiffe nur noch zum Skandinavien-, Lehmann- oder Seelandkai fahren.
Bei der letzten Herrenbrücke war es doch so, dass man sich in erster Linie über ihre Klappen-Schäden und nicht über Öffnungszeiten beschwert hat.
Und wenn sie durch eine gleichhohe Brücke, oder meinetwegen auch durch eine höhere Brücke, wegen des "Schiffswachstums",
ersetzt worden wäre, dann hätten sich wahrscheinlich auch die beschwert, die sich jetzt zurecht über die Maut beschweren.
Ist es geplant, den aktuellen Holzumschlag vom Konstinkai weg zu verlagern oder komplett einzustellen? Davon habe ich noch nichts gehört.
Der Papierverkehr zum Nordlandkai und damit die Nutzung der "Landzunge" wird sich verändern, vollkommen richtig. Aber beispielsweise die gelegentliche Anfahrt der Silos am Nordlandkai wird bestehen bleiben. Es hieß bevor Rodenberg und Brüggen kamen auch, dass der Konstinkai nicht mehr genutzt würde. Und jetzt schau ihn dir heute an.
Die Herrenbrücke war insgesamt marode, erkennbar an den diversen zusätzlichen Pfeilern, die über die Jahre gewachsen sind und den Rissen in den Hauptpfeilern. Zudem gab es dann noch die Probleme mit den Antrieben der Klappen. Und wie gesagt: hätte man dort eine neue Brücke bauen wollen, hätte man zuerst die alte Brücke komplett abtragen müssen, bevor der Neubau gestartet wäre. Das hätte den innerstädtischen Verkehr von Lübeck über Jahre beeinträchtigt - übrigens auch in Bad Schwartau, weil dort dann alle vorbei gekommen wären.

Zitat
Autos? Auch in Zukunft immer wieder? Forstprodukte kommen mit dem Schiff. Welche Nahrungsmittel?
Aber es gibt bisher keine zusätzlichen Produkte!
Du wirst in Skandinavien nicht komplett auf Autos verzichten können. Und wenn diese - mit welcher Antriebsart auch immer - in Kontinentaleuropa produziert werden, kommen sie sicherlich nicht auf eigenen Rädern dorthin. Papier wird auch durchaus mit der Bahn transportiert. Nahrungsmittel? Käse, Milch und weitere Molkereiprodukte gehen aktuell mit dem Zug von Lübeck über Padborg nach Schweden.
Selbst wenn es keine zusätzlichen Produkte sind, ist ein um 160km kürzerer Weg ein großer wirtschaftlicher Vorteil.

Zitat
Aber nur weil Du eine Stunde schneller sein willst? Ostholstein ist doch schön!
Durchaus. Aber wenn ich in Ostholstein sein möchte, fahre ich zu meinen Eltern und Schwiegereltern und nicht mit dem Zug mittendurch nach Puttgarden. Wenn ich oder aber auch meine Eltern aber nach Kopenhagen fahren möchte, will ich ungern auf dem ersten Teil der Reise unnötig Zeit verbummeln.

Zitat
Aber viele Personen wollen gar nicht zur Arbeit pendeln, die müssen es aber!
Und was hat das mit der FBQ inklusive Hinterlandanbindung zu tun? Es werden ohne die Querung in der Region sicherlich nicht auf einmal die Arbeitsplätze sich auf wundersame Weise vermehren. Wenn man bedenkt, dass selbst regionale Unternehmen, sobald es im Nachbarbundesland Förderung gibt mit einem Wegzug drohen, kommt es eher zum Gegenteil. Und diejenigen, die es müssen, profitieren von schnelleren Fahrzeiten.

Zitat
Das hängt doch vom Bundeshaushalt ab! Für die 111 zusätzlichen Bundestagsabgeordneten musste ja auch Geld gefunden werden. Ich weiß nicht, ob und mit welcher Summe die Hinterlandanbindung schon im Bundeshaushalt enthalten ist.
Es gibt diverse Budgets. Aus dem Budget für Verkehrsinfrastruktur werden keine Wohnungen finanziert und auch keine Abgeordneten bezahlt. Die Diäten werden ohnehin in regelmäßigen Abständen erhöht - komischerweise gibt es keine BI dagegen. Mit dem Geld könnte man ja auch Wohnungen bauen und/oder ein paar Meter Gleise instandsetzen.

Grüße aus dem Nordwesten
Sebastian




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:07:09:15:24:28.
Oberdeichgraf schrieb:
Hallo,
ich kenne Leute aus der Nachbarschaft, die ein Ferienhaus in Schweden haben.
Die empfinden die Reise mit der Fähre als angenehm, Erholungspause auf der Fahrt.
Da sind es die Kosten, die zählen. Billiger als die Fähre dürfte der Tunnel kaum werden.
Ich bin in meinem Leben 2 x mit der Fähre von Puttgarden nach Rödby oder umgekehrt gefahren.
Einmal auf der Rückfahrt aus einem Urlaub in Schweden, um die Route kennenzulernen.
Das zweite Mal als Fußgänger, um meinen Kindern die Fährüberfahrt zu zeigen.
Als Urlauber ist eine Fährfahrt wunderschön. Wobei ich dann lieber eine längere Route bevorzuge. Aber die Welt besteht halt nicht nur aus Urlaubern.

Im Personenverkehr nach Skandinavien spielt die Bahn derzeit praktisch keine Rolle. Wer nach Schweden will, der fliegt, und auch mit Dänemark sieht es nicht besser aus. Wer also ernsthaft Verkehr auf die Schiene holen will, der ist für den Tunnel.

Dem Nabu ist das wurscht, die sog. "Naturschützer" fahren eh alle Auto. Warum hat man von dieser Seite nie die Forderung gehört, auf die Straße zu verzichten und nur einen Bahntunnel zu bauen? Eben.
Seiten: 1 2 3 4 All Angemeldet: -