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LVZ vom 7.6.2019


... von Juli bis September 2021 wird die Verkehrsstation voll gesperrt, um die Unterführung zurückzubauen und die Bauvorbereitungen für die neue Rampe zu schaffen. In diesen Zeitraum fällt zudem der Bau einer neuen Unterführung inklusive der Treppen und die Modernisierung der Bahnsteige. Während der Vollsperrung werde laut Schulz Schienenersatzverkehr eingerichtet. Liegen die Arbeiten im Zeitplan, solle der Bahnhofsumbau im Herbst 2022 abgeschlossen sein. ...

>>> Zeitungsartikel


Gruß,
Marko
Mit einer Vollsperrung macht man sich aber keine Freunde. Zwischen Geithain und Leipzig kann man zwar auch über Bad Lausick fahren, aber kriegt man auf der eingleisigen Strecke den ganzen Verkehr unter? So viele Ausweichmöglichkeiten gibt's da auch nicht (mehr).
jmh67 schrieb:
Mit einer Vollsperrung macht man sich aber keine Freunde. Zwischen Geithain und Leipzig kann man zwar auch über Bad Lausick fahren, aber kriegt man auf der eingleisigen Strecke den ganzen Verkehr unter? So viele Ausweichmöglichkeiten gibt's da auch nicht (mehr).
Welchen zusätzlichen Verkehr wölltest Du denn über Lausebad leiten wollen? Die Leute, die jetzt mit der S-Bahn über Borna fahren, nehmen dann eben den RE 6. Und die angekündigte Vollsperrung resultiert nicht aus der Erneuerung der Verkehrsstation Borna, sondern aus der Erneuerung der EÜ Luckaer Straße und Deutzener Straße. Da sollen während einer achtwöchigen Vollsperrung von Juli bis September 2021 seitlich vorgefertigte Brücken in die Gleisachse geschoben werden. Daß man diese acht Wochen dann gleich zur Erneuerung der Bahnsteigkanten mitnutzt, ist nur zu begrüßen.

Gruß Thomas



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:06:19:17:59:04.
LoneStarr27 schrieb:
Welchen zusätzlichen Verkehr wölltest Du denn über Lausebad leiten wollen? Die Leute, die jetzt mit der S-Bahn über Borna fahren, nehmen dann eben den RE 6.

Eben das meine ich. Soweit ich mich erinnern kann, waren die REs oft ziemlich voll und die Fahrt über Borna bis Leipzig Hbf zwar länger, aber für Ziele im Leipziger Süden doch bequemer. Und ja, man kann während der Sperrung natürlich SEV fahren, aber umsomehr wird der Eindruck erweckt, dass es auch ohne die Eisenbahn ginge.
jmh67 schrieb:
Eben das meine ich. Soweit ich mich erinnern kann, waren die REs oft ziemlich voll und die Fahrt über Borna bis Leipzig Hbf zwar länger, aber für Ziele im Leipziger Süden doch bequemer. Und ja, man kann während der Sperrung natürlich SEV fahren, aber umsomehr wird der Eindruck erweckt, dass es auch ohne die Eisenbahn ginge.
Der Zug ist noch nicht voll, wenn Du das 6er- Abteil nicht mehr für dich allein hast. Und von der S-Bahn in den RE steigen selten mehr als eine Handvoll Leute um. Abgesehen davon bin ich neugierig: wie willst Du einen solchen Brückeneinschub mit verhältnismäßigem Aufwand und ohne Betriebsunterbrechung hinbekommen? Die Betonung liegt auf 'verhältnismäßig'. Sicherlich gäbe es da Technologien mit hohen Kosten und viel Manpower. Hier handelt es sich aber nicht um eine Magistrale von internationaler Bedeutung, sondern um eine de facto Regionalnetzstrecke mit ein paar eher mäßig besetzten S-Bahnen.
Also ich kenne die Züge über Bad Lausick noch mit 2 x 612 und mindestens Fr und So nachmittag so voll, dass Reisende stehen mussten. Kann natürlich sein, dass der Gegend in den letzten paar Jahren noch mehr Leute davongelaufen sind, wundern würde es mich nicht. Brücken kann man vielleicht auch in mehreren Teilen einschieben? Gleis 1 und 2 von der einen und Gleis 3 und 4 (oder wie sie auch immer numeriert sind) von der anderen Seite?

Verhältnis von Aufwand und Nutzen

geschrieben von: LoneStarr27

Datum: 25.06.19 12:28

jmh67 schrieb:
Brücken kann man vielleicht auch in mehreren Teilen einschieben? Gleis 1 und 2 von der einen und Gleis 3 und 4 (oder wie sie auch immer numeriert sind) von der anderen Seite?
Ich zitiere mal den Erläuterungsbericht betreffs des gegenwärtigen Zustands der beiden EÜ:
Zitat
EÜ Deutzener Straße km 6,437

Die EÜ Deutzener Straße überführt innerstädtisch bei km 6,437 die Strecke 6385 über die Staatsstraße S 50. Das Bauwerk wurde von Mai 1901 bis einschließlich März 1902 errichtet. Die Unterbauten sind tief auf Holzpfählen gegründet. Die EÜ überspannt die Straße als Einfeldträger und ist als Segmentbetongewölbebrücke ausgeführt. Die lichte Weite beträgt 16,30 m, die lichte Höhe im Scheitelbereich STB 1, links 4,92 m. Der Kreuzungswinkel zwischen Bahnachse und unterführter Straße beträgt gegenwärtig ca. 71,36 gon. Die Entwässerung des Brückenbauwerkes erfolgt über Drainage- und Rohrleitungen in die bestehende Kanalisation.
Entsprechend der letzten Begutachtung des Bauwerkes im Jahr 2011 weisen vor allem die Gewölbeleibungen und Stirnmauern Schäden auf. Es sind Abplatzungen und Aussinterungen zu erkennen. Ebenfalls ist der Beton rissig und weist Hohlstellen auf. Momentan wird das Bauwerk in die Gesamtzustandskategorie 04 eingestuft.

EÜ Luckaer Straße km 6,872

Die EÜ Luckaer Straße überführt innerstädtisch bei km 6,872 die Strecke 6385 sowie zwei Bahnhofsgleise über die Bundesstraße B 93. Das Bauwerk wurde von April 1901 bis einschließlich März 1902 errichtet. Die Unterbauten sind flach gegründet. Die EÜ überspannt die Straße als Einfeldträger und ist als Segmentgewölbebrücke ausgeführt. Die lichte Weite beträgt 16,40 m, die lichte Höhe im Scheitelbereich STB 1, links 4,781 m. Die Entwässerung des Brückenbauwerkes erfolgt über Drainage- und Rohrleitungen in die bestehende Kanalisation.
Der Zustand der EÜ wird laut Gutachten von 2011 durchgehend als sehr schlecht bewertet. In der Gewölbeleibung verlaufen mehrere kurze Längs-, Quer- sowie eine Vielzahl an Netzrissen. Die Stirnmaueraußenflächen weisen in der Vorsatzschale einige Querrisse, wie Schrägrisse, Längsrisse und Netzrisse mit vereinzelten Aussinterungen auf. Die Gesimse sind im Bereich der Stoßfugen mehrfach gerissen, ausgebrochen und verwachsen. Momentan wird das Bauwerk in die Gesamtzustandskategorie 03 eingestuft.
Was meinst Du wohl, was passiert, wenn man von diesen Brücken jetzt noch die gute Hälfte wegknabbert, um diese Hälfte zu erneuern und währenddessen über die andere Hälfte noch drüberzufahren. Bedenke dabei, daß dann trotzdem nur ein sehr eingeschränkter Betrieb möglich wäre, wohingegen sich der SEV in diesem Fall durch die weitgehend parallel verlaufende B 176 vergleichsweise einfach gestaltet.
Zitat:
Zitat:
Und die angekündigte Vollsperrung resultiert nicht aus der Erneuerung der Verkehrsstation Borna, sondern aus der Erneuerung der EÜ Luckaer Straße und Deutzener Straße. Da sollen während einer achtwöchigen Vollsperrung von Juli bis September 2021 seitlich vorgefertigte Brücken in die Gleisachse geschoben werden. Daß man diese acht Wochen dann gleich zur Erneuerung der Bahnsteigkanten mitnutzt, ist nur zu begrüßen.
Das wäre mal ein Wort. Nur sollte dann der Busverkehr auf das unbedingt nötige Maß begrenzt werden. Ich habe nämlich das dumme Gefühl, dass der Busverkehr dann zwischen Neukieritzsch und Geithain eingerichtet wird – und das nicht für acht Wochen, sondern für ein Jahr. Mit etwas Überlegen könnte man auf die Idee kommen, das vom Tunnelumbau nicht betroffene Gleis 3 in Borna zu nutzen, einen provisorischen Zugang über die ohnehin gesperrten Gleise 1 und 2 einzurichten und die Züge von Leipzig in Lobstädt zu kehren (wenn sich nicht gleich ein Behelfsbahnsteig vor der Brücke Deutzener Straße anbietet). Mit einer provisorischen Speiseleitung könnten die Züge zwichen Borna und Geithain sogar elektrisch fahren und man hätte kein Problem mit den Straßenverhältnissen, die um Borna durch den Autobahnjahrhundertbaubau ohnehin angespannt sind. Nur traue ich das dem Regionalbereich Südost derzeit einfach nicht zu.

Solange ist es noch gar nicht her, dass solche Umbauten mit nur zwei Wochenendsperrungen gemacht wurden. In denen wurden Hilfsbrücken ein- und ausgebaut und unter denen konnten sich die Brückenbauer Zeit lassen. Dass wir mit dem Einschieben von daneben betonierten Brücken so unsere Probleme haben, dürften einige noch wissen:

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/5/5d/07_453_Br%C3%BCckenbauwerk_S24.jpg/1280px-07_453_Br%C3%BCckenbauwerk_S24.jpg
.
Was für eine Blamage. Dahlen, 19. Mai 1996

Falk
falk schrieb:
Das wäre mal ein Wort. Nur sollte dann der Busverkehr auf das unbedingt nötige Maß begrenzt werden. Ich habe nämlich das dumme Gefühl, dass der Busverkehr dann zwischen Neukieritzsch und Geithain eingerichtet wird – und das nicht für acht Wochen, sondern für ein Jahr. Mit etwas Überlegen könnte man auf die Idee kommen, das vom Tunnelumbau nicht betroffene Gleis 3 in Borna zu nutzen, einen provisorischen Zugang über die ohnehin gesperrten Gleise 1 und 2 einzurichten und die Züge von Leipzig in Lobstädt zu kehren (wenn sich nicht gleich ein Behelfsbahnsteig vor der Brücke Deutzener Straße anbietet). Mit einer provisorischen Speiseleitung könnten die Züge zwichen Borna und Geithain sogar elektrisch fahren und man hätte kein Problem mit den Straßenverhältnissen, die um Borna durch den Autobahnjahrhundertbaubau ohnehin angespannt sind. Nur traue ich das dem Regionalbereich Südost derzeit einfach nicht zu.
Ich habe noch mal schnell den Erläuterungsbericht überflogen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß während der Totalsperrung der Bahnhof Borna aus Richtung Geithain weiterhin angefahren werden kann. Ich gehe also davon aus, daß dann einer der RB 113- Wale dort pendeln wird. E- Talent geht nicht und wäre auch Quatsch. Erstens ist die Oberleitung samt Speiseleitung wegen der Brückenbaustellen abgeschaltet und zweitens wäre ein solcher Triebwagen während der Totalsperrung dort gefangen. Und ich bin noch über den Hinweis gestolpert, daß die Totalsperrung mit einer Sperrung in Neukieritzsch im Zusammenhang mit dem dortigen ESTW- Neubau zusammenfällt.

Gruß Thomas

Re: Verhältnis von Aufwand und Nutzen

geschrieben von: jmh67

Datum: 16.08.19 09:47

'tschuldigung für die späte Antwort, aber danke für die "Butter bei die Fische"! Ja, wenn die Brücken sozusagen aus einem Stück bestehen, ist wohl mit teilweisem Austausch nichts zu wollen. Vom Zug aus sieht man das nicht so gut.

-jmh