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Re: Aussage ist fast richtig!"

geschrieben von: MaxFuller

Datum: 19.05.19 06:35

bahntechnik schrieb:
Eine kleine Anmerkung sei erlaubt.
Es wurde nichts ausgetauscht - es wurde klammheimlich hinzugefügt und nur der Link gelöscht.

Besten Dank für diese Recherche. Ich gehe davon aus, dass sich die örtliche Presse, die das Geschehen beim Projekt ABS/NBS Hannover-Bielefeld ja sehr penibel begleitet und dokumentiert, ebenfalls dieses Sachverhalts annehmen wird.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:05:19:06:36:21.

Re: Aussage ist fast richtig!"

geschrieben von: MaxFuller

Datum: 20.05.19 10:52

bahntechnik schrieb:
Hallo Max Fuller,
Danke für deinen wertvollen Beitrag. Eine kleine Anmerkung sei erlaubt.

Es wurde nichts ausgetauscht - es wurde klammheimlich hinzugefügt und nur der Link gelöscht.

[www.bmvi.de]

besteht unverändert fort mit einer Linienführung (ohne Halt) über Stadthagen.

Ersatz ist jetzt

[www.bmvi.de]
Es wird immer verworrener. Schaut man sich die beiden Versionen einmal genau an, dann fällt auf, dass die Fernverkehrslinien FV18, FV47 und FR92 in der eine Woche jüngeren Fassung zwar nicht mehr über Stadthagen, sondern jetzt von Bielefeld direkt nach Hannover führen, aber die Fahrzeit des ICs von Hannover nach Minden gleich geblieben ist. Will heißen: Auch diese Version des Zielfahrplans 2030plus setzt voraus, dass die ICs von Hannover bis Stadthagen/Bückeburg die fünf Minuten schnellere Neubaustrecke nutzen, um dann auf die Altstrecke zu wechseln.

Hier soll ganz offenkundig der Öffentlichkeit suggeriert werden, man habe sich von der Vorfestlegung eines Verlaufs der NBS Hannover-Bielefeld über Stadthagen verabschiedet (möglicherweise, um die von Staatssekretär Ferlemann angesprochene Variante an der A2 durch das Auetal in der Diskussion zu halten), verfolgt aber in Wirklichkeit nach wie vor unverändert das erste Konzept einer NBS Bielefeld-Hannover östlich von Bückeburg und nördlich des Bückebergs.

Dass das nach wie vor einen Verlauf der NBS über das Gelände des Bundeswehrflugplatzes Achum erforderlich machen würde, scheint die Herren im BMVI nicht zu stören.

Re: Aussage ist fast richtig!"

geschrieben von: G36K

Datum: 20.05.19 12:23

Wie man sich derart an irgendwelchen Zeichnungen ohne jegliche Verbindlichkeit aufhängen kann, ist mir doch ein ziemliches Rätsel. Dem BMVI und den Machern des Deutschlandtakts geht es nur darum die Fahrzeit zwischen Hannover und Bielefeld durch (nutzbare) Geschwindigkeitserhöhung zu verkürzen. Korridor (definiert vor allem durch Start- und Ziel), Kapazitätsausbau und Zielfahrzeit sind das was auf Bundesebene interessiert. Der genaue Verlauf der zukünftigen Gleise ist den Leuten dort doch völlig egal und damit überhaupt nicht vorgegeben. Die wird erst im Groben im Rahmen des Raumordnungsverfahrens, und ganz genau im Planfeststellungsverfahren geklärt werden. Und das geschieht vor Ort. Hanau-Fulda, Fulda-Gerstungen, Frankfurt-Mannheim und Ulm-Augsburg zeigen, dass man da mittlerweile sogar schon vor dem Raumordnungsverfahren den Dialog mit der betroffenen Region sucht, um eine die verkehrlichen Ziele erreichende Trasse zu finden, die die geringsten Auswirkungen hat und damit die größte Akzeptanz findet (auch wenn es illusorisch ist zu glauben, dass das Ergebnis von allen akzeptiert wird).

Re: Aussage ist fast richtig!"

geschrieben von: MaxFuller

Datum: 20.05.19 12:41

G36K schrieb:
Wie man sich derart an irgendwelchen Zeichnungen ohne jegliche Verbindlichkeit aufhängen kann, ist mir doch ein ziemliches Rätsel. Dem BMVI und den Machern des Deutschlandtakts geht es nur darum die Fahrzeit zwischen Hannover und Bielefeld durch (nutzbare) Geschwindigkeitserhöhung zu verkürzen. Korridor (definiert vor allem durch Start- und Ziel), Kapazitätsausbau und Zielfahrzeit sind das was auf Bundesebene interessiert. Der genaue Verlauf der zukünftigen Gleise ist den Leuten dort doch völlig egal und damit überhaupt nicht vorgegeben. Die wird erst im Groben im Rahmen des Raumordnungsverfahrens, und ganz genau im Planfeststellungsverfahren geklärt werden. Und das geschieht vor Ort. Hanau-Fulda, Fulda-Gerstungen, Frankfurt-Mannheim und Ulm-Augsburg zeigen, dass man da mittlerweile sogar schon vor dem Raumordnungsverfahren den Dialog mit der betroffenen Region sucht, um eine die verkehrlichen Ziele erreichende Trasse zu finden, die die geringsten Auswirkungen hat und damit die größte Akzeptanz findet (auch wenn es illusorisch ist zu glauben, dass das Ergebnis von allen akzeptiert wird).
Der Hinweis auf das der eigentlichen Planung vorgeschaltete Dialogverfahren ist absolut zutreffend, und genau so soll ja auch im Falle des Projekts ABS/NBS Hannover-Bielefeld vorgegangen werden. Die entscheidende Frage lautet aber: Wie verbindlich ist in diesem Verfahren der Zielfahrplan 2030plus mit den darin verankerten Fahrzeiten? Wenn man den nämlich in seiner aktuellen Fassung zur Voraussetzung macht, dann kommt nur ein einziger Verlauf für die NBS in Frage, nämlich der von Bielefeld kommend östlich an Bückeburg vorbei und dann weiter über Stadthagen nach Hannover. Die Initiative Deutschland-Takt hat bei ihrem vielbeachteten Vortrag am 09.05.2019 in Stadthagen genau darauf hingewiesen, dass dann ein Bürgerdialog über verschiedene Trassenvarianten zwischen Hannover und Bielefeld überflüssig würde, weil die Trasse bereits nur diesen einen Verlauf nehmen kann.

Die kompletten Präsentationsfolien des Vortrags können hier heruntergeladen werden.

Die fahrplantechnische Bewertung einer entsprechenden Vorfestlegung durch den Zielfahrplan gibt es hier.

Re: Aussage ist fast richtig!"

geschrieben von: 103612

Datum: 20.05.19 17:38

Das aufgeregte Getue der Dorfschulzen ist sehr schwierig. Zum einen wird kritisiert, dass niemand vom Bund mit den Gemeinden geredet hätte und es keine genauen Informationen gäbe. Auf der anderen Seite wird kritisiert, wenn der Bund sich einseitig vorfestlegt.

Die Dorfschulzen sollten jetzt mal alle von ihren Bäumen runterkommen und abwarten, bis der Bund ein geordnetes Trassensuchverfahren gestartet hat. Bisher kann man doch eigentlich nur sagen, dass eine NBS Bielefeld - Hannover mit 31 Minuten Fahrzeit braucht, alles andere ist offen!
Ob A2, Bestandstrasse oder Mittellandkanal kann niemand jetzt seriös sagen, und es sollte auch niemand jetzt so tun als könnte er das!

Für die Grafiken zum D-Takt gibt es ja mehrere solche Fälle, wo in der Netzgrafik erstmal irgendwelche Linien auftauchen, aus denen nur die Experten lesen können welche Linienführung für die Netzgrafik genutzt wurde. Eine Linie in der Netzgrafik sagt aber noch gar nichts über die endgültige noch zu bestimmende Trassierung aus!
Die NBS Würzburg-Nürnberg wird auch unter Garantie nicht DURCH Neustadt/Aisch führen, auch wenn die Netzgrafik dieses z.B. suggeriert.


Nun zur Trasse Bielefeld-Hannover:

Großer Vorteil einer Führung durch Stadthagen wäre allerdings, dass man die Verknüpfung mit Minden damit hergestellt hätte und auch die Fahrt Minden-Hannover beschleunigt wird.
Darüber hinaus kann man die Strecke in 3 bis 4 logischen Etappen bauen und muss nicht alles gleichzeitig fertig haben, um einen verkehrlich Nutzen zu generieren:
- 1. Abschnitt Umfahrung Wunstorf (NBS Seelze-Lindhorst)
- 2. Abschnitt 3+4 Gleis Lindhorst-Achum
- 3. Abschnitt Umfahrung Minden (NBS Achum-Brake)

Den 3. Abschnitt könnte man auch noch unterteilen indem man zwischen Porta und Weserbrücke parallel zur Bahnstandstrecke fährt. Dann hätte man einen Abschnitt 3a (NBS Achsum-Vennebeck) und 3b (Vennebeck-Brake). Über den D-Takt hinausgehend könnte dann auch die Linie Amsterdam-Berlin an Minden vorbei geführt und weiter beschleunigt werden. Für Minden wäre dann eine Verdichtung der IC-Linie Dortmund-Hannover zum Stundentakt erforderlich.

Daher wäre mein verkehrlich Favorit eine Trassierung Brake-Seelze mit Verknüpfungsmöglichkeiten in Vennebeck (für Amsterdam-Berlin) und Stadthagen (für Minden-Hannover).

Re: Aussage ist fast richtig!"

geschrieben von: MaxFuller

Datum: 21.05.19 05:20

103612 schrieb:
Die Dorfschulzen sollten jetzt mal alle von ihren Bäumen runterkommen und abwarten, bis der Bund ein geordnetes Trassensuchverfahren gestartet hat. Bisher kann man doch eigentlich nur sagen, dass eine NBS Bielefeld - Hannover mit 31 Minuten Fahrzeit braucht, alles andere ist offen!
Ob A2, Bestandstrasse oder Mittellandkanal kann niemand jetzt seriös sagen, und es sollte auch niemand jetzt so tun als könnte er das!

Für die Grafiken zum D-Takt gibt es ja mehrere solche Fälle, wo in der Netzgrafik erstmal irgendwelche Linien auftauchen, aus denen nur die Experten lesen können welche Linienführung für die Netzgrafik genutzt wurde. Eine Linie in der Netzgrafik sagt aber noch gar nichts über die endgültige noch zu bestimmende Trassierung aus!
Genau das sieht die Initiative Deutschland-Takt eben anders. Natürlich sagt die Netzgrafik nicht aus, wo genau die Trassierung der NBS Hannover-Bielefeld verlaufen wird. Sie sagt aber aus, wo sie überall nicht verlaufen kann, wenn man sie als zwingende Voraussetzung für das Planverfahren zugrunde legt. Und das sind eben beispielsweise die Varianten am Mittellandkanal sowie die NBS Hannover-Porta mit Jakobsberg-Tunnel (weil die die geforderte Fahrzeit der ICEs von 31 Minuten zwischen Hannover und Bielefeld nicht erfüllen) oder die Variante an der A2 durch das Auetal, weil sie nicht erlaubt, dass die ICs von Hannover nach Amsterdam die NBS abschnittsweise von Hannover bis nach Stadthagen/Bückeburg mitbenutzen. Alles weitere dazu gibt es hier nachzulesen oder in dieser Powerpoint-Präsentation.

Was willst du uns erzählen?

geschrieben von: bahntechnik

Datum: 21.05.19 23:41

MaxFuller schrieb:
103612 schrieb:
Die Dorfschulzen sollten jetzt mal alle von ihren Bäumen runterkommen und abwarten, bis der Bund ein geordnetes Trassensuchverfahren gestartet hat. Bisher kann man doch eigentlich nur sagen, dass eine NBS Bielefeld - Hannover mit 31 Minuten Fahrzeit braucht, alles andere ist offen!
Ob A2, Bestandstrasse oder Mittellandkanal kann niemand jetzt seriös sagen, und es sollte auch niemand jetzt so tun als könnte er das!

Für die Grafiken zum D-Takt gibt es ja mehrere solche Fälle, wo in der Netzgrafik erstmal irgendwelche Linien auftauchen, aus denen nur die Experten lesen können welche Linienführung für die Netzgrafik genutzt wurde. Eine Linie in der Netzgrafik sagt aber noch gar nichts über die endgültige noch zu bestimmende Trassierung aus!
Genau das sieht die Initiative Deutschland-Takt eben anders. Natürlich sagt die Netzgrafik nicht aus, wo genau die Trassierung der NBS Hannover-Bielefeld verlaufen wird. Sie sagt aber aus, wo sie überall nicht verlaufen kann, wenn man sie als zwingende Voraussetzung für das Planverfahren zugrunde legt. Und das sind eben beispielsweise die Varianten am Mittellandkanal sowie die NBS Hannover-Porta mit Jakobsberg-Tunnel (weil die die geforderte Fahrzeit der ICEs von 31 Minuten zwischen Hannover und Bielefeld nicht erfüllen) oder die Variante an der A2 durch das Auetal, weil sie nicht erlaubt, dass die ICs von Hannover nach Amsterdam die NBS abschnittsweise von Hannover bis nach Stadthagen/Bückeburg mitbenutzen. Alles weitere dazu gibt es hier nachzulesen oder in dieser Powerpoint-Präsentation.
Die präsentierte Netzgrafik sagt nicht in relevantem Maß aus, wo die Trasse überall nicht verlaufen kann.
Selbstverständlich gibt es einen durch die Physik vorausgesetzten eingeschränkten Suchraum. Der kann aber zum Beispiel deutlich größer sein, wenn man die Ein- und Ausfahrten in Hannover beschleunigt, oder wenn man mit Triebzügen des Typs Velaro Novo plant statt mit einer Baureihe 407.
Theoretisch könnte die Strecke 126,8 km lang sein um sie mit 300 km/h binnen 31 Minuten zu bewältigen. Die Luftlinie beträgt lediglich 90,5 km. Die Bestandsstrecke sind ca. 109,5 km

In dem von dir verlinkten ersten Artikel heißt es:
Aus dem Fahrplanblatt SPNV Nord des Zielfahrplans 2030+ ist eine Festlegung ersichtlich, die zugrunde legt, dass die Neubaustrecke durch Stadthagen führen soll. Diese Festlegung führt dazu, dass nur ein extrem schmaler Korridor zwischen Bückeburg und Bad Eilsen für die Führung der Trasse zur Verfügung stünde. Die Diskussion über andere Trassen wäre dann nicht möglich, der Bürgerdialog sehr eingeengt. Solche Vorfestlegungen haben sich bei der Gestaltung anderer Neubauprojekte als kontraproduktiv erwiesen.

In der von dir verlinkten Power-Point-Präsentation vom 09.05.2019 in Stadthagen heißt es auf Folie 14:
ZIEL „30 Min. schneller“
ØSehr hoher Kosten-Nutzen-Faktor
ØNutzen für 22 Mio. Bundesbürger
ØHohes politisches und wirtschaftliches Interesse
ØNeue Möglichkeiten für den Regionalverkehr durch Stadthagen
ØDieses Ziel wird sich durchsetzen!

Auf Folie 17 spannt sich eine Raute mit den drei Eckpunkten Bielefeld, Minden, Hannover und einer Kante Hannover - knapp südlich der A2-Trasse

Und auf Folie 18 heißt es
Fordern Sie ein, was die Bundesregierung verspricht!
Bürgerdialog
ØNur auf Basis der Ziele des Bundes
Ø „Bundesverkehrswegeplan“
Ø „Schienenwege-Ausbaugesetz“
ØNur auf Basis der technisch zwingenden Eckpunkte Seelze und Bielefeld
ØOhne Vorfestlegung von Trassen

Also ich lese hier etwas völlig anderes als ich nach dem Lesen deines Textes erwartet hätte.

Liebe Grüße
deine kleine bahntechnik
Hallo,

Danke für das verlinken der Präsentation!

Es fehlt allerdings der Aspekt, dass für den Deutschlandtakt auch die Fahrzeit Hannover-Minden verkürzt werden muss. Dies kann man über eine Verknüpfung der NBS im Bereich Haste-Stadthagen erreichen, aber natürlich auch anders - wie z.B. durch eine NBS von der A2-Trasse nach Bückeburg.

Gruß Jörg

Re: Was willst du uns erzählen?

geschrieben von: MaxFuller

Datum: 22.05.19 09:40

bahntechnik schrieb:
Auf Folie 17 spannt sich eine Raute mit den drei Eckpunkten Bielefeld, Minden, Hannover und einer Kante Hannover - knapp südlich der A2-Trasse

Und auf Folie 18 heißt es
Fordern Sie ein, was die Bundesregierung verspricht!
Genau das wäre das , was die Initiative Deutschland-Takt fordert, aber was nach deren eigener Einschätzung - so auch die Aussage des öffentlichen Vortrags am 09.05.2019 in Stadthagen - nahezu ausgeschlossen ist, wenn man den jetzigen Zielfahrplan als zwingende Bedingung für die Trassierung voraussetzt.

Selbstverständlich gilt es dabei zu beachten, dass es sich dem am 07.05.2019 veröffentlichten und dann am 16.05.2019 klammheimlich abgeänderten Entwurf für den Zielfahrplan 2030plus eben - wie der Name es sagt - um einen Entwurf handelt. Die finale Fassung des Zielfahrplans ist für September angekündigt.
JoergAtDSO schrieb:
Es fehlt allerdings der Aspekt, dass für den Deutschlandtakt auch die Fahrzeit Hannover-Minden verkürzt werden muss. Dies kann man über eine Verknüpfung der NBS im Bereich Haste-Stadthagen erreichen, aber natürlich auch anders - wie z.B. durch eine NBS von der A2-Trasse nach Bückeburg.

Beide Varianten dürften die Planer vor extreme Herausforderungen stellen.

Die A2-Variante durch das Auetal (bis etwa Rehren) und dann Richtung Süden nach Brake ist nach Überzeugung der Initiative Deutschland-Takt diejenige, die am ehesten die geforderte Fahrzeiteinsparung zu erzielen in der Lage ist. Interessanterweise scheint sie auch der Favorit von Staatssekretär Ferlemann zu sein, glaubt man seinen Äußerungen gegenüber mehreren Abgeordneten am 16.05.2019 in Berlin. ABER: Diese NBS mit einem zusätzlichen Neubau mit Bückeburg/Minden zu verknüpfen, scheint mir angesichts der Geographie aussichtslos, will man nicht den Bückeberg und die Stadt Obernkirchen komplett untertunneln: [goo.gl]

Mit einer NBS Hannover-Stadthagen-Bielefeld hätte man die Anbindung an Bückeburg-Minden automatisch mit im Paket. Dabei macht dann jedoch der Abschnitt zwischen Stadthagen und Bielefeld die meisten Probleme: Hier müsste die NBS nämlich in einem möglichst großzügigen Bogen nach Süden abbiegen. Und dabei liegt schlicht der Flugplatz des Internationalen Hubschrauberausbildungszentrums bei Achum im Weg: [goo.gl]
Und wer schon einmal mit offenen Augen die Bundesstraße 65 zwischen Bückeburg und Stadthagen befahren hat, wird einschätzen können, wie eng dort alles auf Grund von Bebauung und topographischer Gegebenheiten ist und weshalb so viel für die A2-Variante spricht, wenn man durchgängig 300 km/h fahren will.



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:05:22:10:50:56.

Auf openrailwaymap ...

geschrieben von: bahntechnik

Datum: 23.05.19 01:35

Auf openrailwaymap hat doch tatsächlich ein sehr eifriger Kartenplaner eine NBS/ABS Letter - Porta Westfalica als geplant eingetragen.
Ob das hilfreich ist, wage ich zu bezweifeln.


[www.openrailwaymap.org] httxs://www.openrailwaymap.org/?lang=null&lat=52.345407536546354&lon=9.389877319335937&zoom=11&style=standard

Liebe Grüße
eure kleine bahntechnik

Re: Auf openrailwaymap ...

geschrieben von: MaxFuller

Datum: 23.05.19 10:22

bahntechnik schrieb:
Auf openrailwaymap hat doch tatsächlich ein sehr eifriger Kartenplaner eine NBS/ABS Letter - Porta Westfalica als geplant eingetragen.
Ob das hilfreich ist, wage ich zu bezweifeln.

[www.openrailwaymap.org] httxs://www.openrailwaymap.org/?lang=null&lat=52.345407536546354&lon=9.389877319335937&zoom=11&style=standard

Ist mir Anfang des Jahres bereits aufgefallen. Der dort angenommene Verlauf entspricht prinzipiell dem alten Projekt 2-016-V01 aus dem 2016 veröffentlichten Bundesverkehrswegeplan und beinhaltet eine ABS/NBS Hannover-Porta mit Umfahrungen von Wunstorf und Minden mittels Tunnel durch den Jakobsberg. Und dieses Projekt ist - legt man die Konzeption für den Deutschland-Takt seit dem 09.10.2018 und die seitdem veröffentlichten Entwürfe für den Zielfahrplan 2030plus zugrunde - bekanntermaßen tot.

Wer auch immer diese Strecke dort bei openrailwaymap.org eingezeichnet hat (der verantwortliche Webseitenbetreiber Alexander Matheisen aus Neuss blieb dazu bislang trotz mehrfacher Nachfrage jeglich Antwort schuldig) hat auf einige Details nicht geachtet. So durchschneidet die NBS beiopenrailwaymap.org das Naturschutzgebiet Bückeburger Niederung. Das tat die skizzierte Trasse im ersten Entwurf des BVWP2030 vom März 2016 nicht und wäre auch juristisch extem schwer durchsetzbar (in der aktuellen Fassung wird gar kein Trassenentwurf mehr gezeigt).

Zudem ist die Einfädelung der NBS auf die Bestandsstrecke bei Porta nach dem Tunnelaustritt südlich des Jakobsbergs so wie gezeichnet unter der Bundesstraße 482 und der Weserbrücke nicht realisierbar (wer die Örtlichkeit kennt, wird das bestätigen können). Tatsächlich wäre dort ein ziemlich aufwändiges Brückenbauwerk über die B482 erforderlich.

Re: Auf openrailwaymap ...

geschrieben von: 103612

Datum: 23.05.19 16:12

MaxFuller schrieb:Zitat:
Ist mir Anfang des Jahres bereits aufgefallen. Der dort angenommene Verlauf entspricht prinzipiell dem alten Projekt 2-016-V01 aus dem 2016 veröffentlichten Bundesverkehrswegeplan und beinhaltet eine ABS/NBS Hannover-Porta mit Umfahrungen von Wunstorf und Minden mittels Tunnel durch den Jakobsberg. Und dieses Projekt ist - legt man die Konzeption für den Deutschland-Takt seit dem 09.10.2018 und die seitdem veröffentlichten Entwürfe für den Zielfahrplan 2030plus zugrunde - bekanntermaßen tot.

Wer auch immer diese Strecke dort bei openrailwaymap.org eingezeichnet hat (der verantwortliche Webseitenbetreiber Alexander Matheisen aus Neuss blieb dazu bislang trotz mehrfacher Nachfrage jeglich Antwort schuldig) hat auf einige Details nicht geachtet. So durchschneidet die NBS beiopenrailwaymap.org das Naturschutzgebiet Bückeburger Niederung. Das tat die skizzierte Trasse im ersten Entwurf des BVWP2030 vom März 2016 nicht und wäre auch juristisch extem schwer durchsetzbar (in der aktuellen Fassung wird gar kein Trassenentwurf mehr gezeigt).

Zudem ist die Einfädelung der NBS auf die Bestandsstrecke bei Porta nach dem Tunnelaustritt südlich des Jakobsbergs so wie gezeichnet unter der Bundesstraße 482 und der Weserbrücke nicht realisierbar (wer die Örtlichkeit kennt, wird das bestätigen können). Tatsächlich wäre dort ein ziemlich aufwändiges Brückenbauwerk über die B482 erforderlich.
Derartige Vorfestlegungen wie von dir sind nicht hilfreich. Erstmal müssen alle Varianten innerhalb des Korridors auf den Tisch und gemäß Schutzgüterbeeinträchtigung abgewogen werden. Dann wird man sehen.
Deswegen ist die eingezeichnete Varinate auch keineswegs tod
- Das Naturschutzgebiet in Bückeburg wird nur sehr randlich tangiert, mittels kleinere Optimierungen ließe sich dieses ganz umgehen.
- Das Tunnelende in Porta könnte auch leicht südlich des eingezeichneten Bereichs liegen, damit durchgehend 300km/h gefahren werden kann und der komplizierte Trennungsbereicht neben der Weser/unter der Brücke entfallen kann.

Um die Ziele des D-Takts (31 Minuten Fahrzeit Bi-H) zu erreichen, reicht die in Openrailwaymap eingezeichnete Variante nicht mehr aus. Deswegen ist diese Variante aber ekineswegs tod, sondern sie müsste lediglich ergänzt werden, indem man von Vennebeck nach Brake eine weitere NBS entlang der A2 hinzufügt. Die Vorteile einer NBS, die zwischen Lindhorst-Kirchhorsten und im Bereich Porta-Vennebeck nahe am bestand verläuft sind im Vergleich zu einer komplette A2 parallelel Lage hingegen offensichtlich:
- Etappierbare Fertigstellung möglich
- Fahrzeitnutzen auch für Zugläufe wie Minden-Hannover und Bad Oeynhausen-Hannover
- steigungsärmere Trassierung und dadurch Nutzung durch den GV möglich

Trotzdem darf es keine Vorfestlegungen geben!

Re: Auf openrailwaymap ...

geschrieben von: MaxFuller

Datum: 24.05.19 09:20

103612 schrieb:
MaxFuller schrieb:Zitat:
[...]
Derartige Vorfestlegungen wie von dir sind nicht hilfreich.
Doch, sind sie, und vor allem ungemein interessant angesichts der Reaktionen, die zum Teil darauf erfolgen. Du übersiehst nämlich gerade ein alles entscheidendes Detail: Wir befinden uns hier weder im regulären Planverfahren noch im Bürgerdialog noch in irgend einer anderen real stattfindenden Debatte über den Bahnausbau Hannover-Bielefeld. Das ist hier ein virtueller Ort, an dem sich Eisenbahn-Interessierte in ihrer Freizeit unter Pseudonym ihren Gedankenspielen über mögliche und unmögliche Varianten eines bestimmten Verkehrsinfrastrukturprojektes hingeben. Ergo: Eine Traumwelt. Auf das reale Geschehen da draußen außerhalb des Internets und vor allem das, was irgendwann wirklich einmal an neuen Schienen zwischen Hannover und Bielefeld verlegt wird oder auch nicht verlegt wird, hat das, was hier geschrieben wird, exakt gar keinen Einfluss.

Re: Auf openrailwaymap ...

geschrieben von: 103612

Datum: 24.05.19 09:55

MaxFuller schrieb:
[....]
So lange du für deine Lieblingsvariante wirbst, ist das völlig legitim, genauso wie ich die Vorteile der von mir präferierten Ausbauvariante darstellen darf.

Re: Auf openrailwaymap ...

geschrieben von: MaxFuller

Datum: 24.05.19 11:27

Die NBS Vennebeck-Brake hat ja zugegebenermaßen ihren ganz eigenen Charme, wenn man betrachtet, dass die Bestandsstrecke südlich von Hausberge bereits schnurgerade und vierspurig am Flughafen Vennebeck vorbeiführt. Fädelt man dann südlich davon die NBS aus, ist man sofort an der A2 Richtung Bielefeld.

Weiter südlich wird's dann aber sehr spannend: Von Vlotho bis Herford verläuft die A2 sehr kurvig und teilweise auf einem hohen Viadukt. Da wird eine 300km/h-Strecke anders trassiert werden müssen.

Und ebenfalls nicht wirklich gelöst ist das Alt-Problem aus dem bisherigen Projekt 2-016-V01 der ABS/NBS Hannover-Porta: Wie hältst Du es mit der Einfädelung südlich des Jakobsbergs, wenn durch den ein Tunnel verlaufen soll? Da sind der Portaner Ortsteil Hausberge, die B482 und eine großes Industriegebiet in dem Streifen zwischen B482 und Bestandsstrecke im Weg. Auf die politischen Problemen, die ein ICE-Tunnel durch eine KZ-Gedenkstätte hervorrufen würde, will ich jetzt mal ganz bewusst nicht eingehen.

Re: Auf openrailwaymap ...

geschrieben von: 103612

Datum: 24.05.19 13:51

Die Seite der Bürgerinitiative zu lesen erfordert sehr viel Tapferkeit. Denen scheint kein Argument zu abwegig zu sein warum genau bei Ihnen in dieser einzigartigen Kulturlandschaft überhaupt nichts gebaut werden darf...Deswegen kann ich das Argument mit der KZ Gedenkstätte auch nicht komplett einschätzen. Ist das seriös (und wird vielleicht von sonst mit der Strecke völlig unbeteiligten Opferverbänden so gesehen), oder ist das genauso an den Haaren herbeigezogen wie die anderen Argumente....

Wenn man bei GoogleEarth von Vennebeck bis Brake mal eine gedachte NBS einzeichnet und sich das Höhenprofil anschaut, dann erkennt man recht schnell, das eine NBS zwischen einer Weserbücke bei Vennebeck (50m über n.N.) und einer Werrebrücke (70m über n.N.) bei Herford / Salzuflen eigentlich immer eine Überdeckung von mind. 60m hätte. Daher halte ich einen ca. 12km langen Tunnel zwischen Weser und Werre für sehr wahrscheinlich; wenn man auch GV über die Strecke fahren will sogar für unausweichlich.

Was den Tunnelmund in Porta anbelangt, so dürfte dieser weger der Radien spätestens auf Höhe der freiwilligen Feuerwehr in der Erde verschwinden, ggf. auch bereits etwas weiter südlich. Ob und wie der Tunnel dann die Gedenkstätte tangiert, kann ich nicht beurteilen. Dazu muss man die genaue dreidimensionale Lage der Stollen etc. kennen.

Re: Auf openrailwaymap ...

geschrieben von: Käfermicha

Datum: 24.05.19 15:09

Nun, es gab in den 90ern mal einen veritablen "Stuhlwind" gegen einen Supermarktbetreiber, ich meine Tengelmann, weil der im Osten einen Supermarkt auf ehemaligem KZ Gelände gebaut hat. Wenn man bei so einem Tunnel die Gedänkstätte in Anspruch nehmen müsste, dann ist das sicherlich schon ein Thema, bei dem man politisch nicht gewinnen kann. Von daher, so zynisch es klingt, aus Sicht einer Initiative die das einzige Interesse "Totalverweigerung" hat, ein sehr wirksames Mittel.

Re: Auf openrailwaymap ...

geschrieben von: MaxFuller

Datum: 24.05.19 15:34

103612 schrieb:
Die Seite der Bürgerinitiative zu lesen erfordert sehr viel Tapferkeit.
Du unterliegst einem Irrtum. Diese Webseite mit der Stellungnahme darauf ist eben nicht von einer Bürgerinitiative (auch wenn diese darin mehrfach Erwähnung findet), sondern von dem offiziellen Trägerverein der KZ Gedenk- und Dokumentationsstätte Porta Westfalica. Genau das macht erhebliche politische Implikationen im Falle des Versuchs, einen ICE-Tunnel durch den Jakobsberg zu bauen, ja auch so wahrscheinlich.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:05:24:15:35:34.

Re: Auf openrailwaymap ...

geschrieben von: 103612

Datum: 24.05.19 15:52

MaxFuller schrieb:
103612 schrieb:
Die Seite der Bürgerinitiative zu lesen erfordert sehr viel Tapferkeit.
Du unterliegst einem Irrtum. Diese Webseite mit der Stellungnahme darauf ist eben nicht von einer Bürgerinitiative (auch wenn diese darin mehrfach Erwähnung findet), sondern von dem offiziellen Trägerverein der KZ Gedenk- und Dokumentationsstätte Porta Westfalica. Genau das macht erhebliche politische Implikationen im Falle des Versuchs, einen ICE-Tunnel durch den Jakobsberg zu bauen, ja auch so wahrscheinlich.
Dann soll die Initiative das auch so schreiben. Stattdessen lese ich in der Stellungnahme so Passagen wie:

Kommt es zu einer Realisierung der Neubaustrecke, wird dies eine gigantische Umwelt-, Natur- und Landschaftszerstörung nach sich ziehen, unter der am meisten die Bückeburger Ortsteile Achum, Scheie, Meinsen, Warber, Petzen, Evesen und Röcke, der Osten von Minden sowie große Teile von Porta Westfalica zu leiden hätten, sowie eine schier unglaubliche Verschwendung von Steuergeldern. Der gesamte Norden Bückeburgs würde sich auf Jahrzehnte in eine Mondlandschaft verwandeln, das kostbare Naturschutzgebiet “Bückeburger Niederung” für immer vernichtet. Die Folgen für Ökologie, Landwirtschaft, Grundwasser und Tourismus wären - auch wegen der völlig unkalkulierbaren Planungs- und Bauzeit eines solchen Mammutprojekts - verheerend.

Sorry, das hat 0 mit einer KZ Gedenkstätte zu tun und macht deren Anliegen arg unglaubwürdig

Den Nationalsozialismus oder sein Erbe zu vereinnahmen (für was und wen auch immer) geht selten gut. Wenn ein Bau durch den Jakobsberg mit der Gerdenkstätte kollidiert, dass ist das ohnhin ein Todschlagargument. Dann ist die Variante tod und sie brauchen nicht mehr so einen Blödsinn wie "schier unglaubliche Verschwendung von Steuergelder" oder "die Folgen für Ökologie... verheerend" zu argumentieren. Das der Gedenkstättenverein das trotzdem tut, macht ihre Sache eher unglaubwürdig.

Deswegen keine Vorfestlegungen für oder gegen irgendeine Trasse. Varainten prüfen, abwägen und dann entscheiden!
Seiten: 1 2 3 4 5 6 All Angemeldet: -