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Re: Ein ziemliches Armutszeugnis für diese MdBs

geschrieben von: Black Eyed

Datum: 17.05.19 11:46

MaxFuller schrieb:Zitat:
Die Trassenvarianten sind längst da und wurden bei dem Gespräch der Abgeordneten mit dem Staatssekretär am 16.05.2019 sogar vorgezeigt. Sie durften nur nicht mitgenommen oder weiterveröffentlicht werden.
Sind die Trassenvarianten schon auf Raumverträglichkeit geprüft oder nur ins Spiel gebracht worden, um noch geprüft zu werden? Ich halte dies für eine essentielle Frage im Bezug zur tatsächlichen, späteren Trassenlage...

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Wer das ganze Lied hören möchte und nicht aus irgendeiner humorbefreiten Zone kommt, kann dem Link folgen: [www.youtube.com]
Heute Nacht hat das BMVI - offenbar als Reaktion auf die öffentliche Berichterstattung - ganz kurzfristig eine geänderte Variante des Zielfahrplans 2030plus veröffentlicht. Darin führen die Fernverkehrslinien FV10 und FV47 nicht mehr über Stadthagen.



Link
Der Warendorfer schrieb:
nach einem Bericht in der lokalen Presse fühlen sich die heimischen Bundestagsabgeordneten (Matthias Miersch, Achim Post, Stefan Schwartze und Marja-Liisa Völlers) auf eine offizielle parlamentarische Anfrage durch die Antwort des Staatssekretärs (naja ...) "wohl ein bisschen verschaukelt":

„Wir begrüßen die schriftliche Ankündigung von Herrn Ferlemann, dass die Planungen von einem intensiven Bürgerdialog voraussichtlich ab dem nächsten Jahr begleitet werden sollen. Darauf drängen wir seit Langem.
Die weiteren Auskünfte des Staatssekretärs sind für uns allerdings alles andere als zufriedenstellend. Wir werden daher weiterhin das Gespräch mit dem Bundesverkehrsministerium suchen, um endlich klare Informationen zum Ausbau der Bahnstrecke Hannover – Bielefeld zu erhalten. Noch immer fehlen uns Informationen darüber, welche Trassenvarianten ernsthaft in Frage kommen, auf welcher Grundlage das Ministerium die Trasse entlang der Bundesautobahn A2 favorisiert und mit welchem Zeithorizont und welchen Kosten das Verkehrsministerium rechnet.
Wir werden so lange Antworten einfordern, bis wir endlich Klarheit auf all diese Fragen haben. Und nicht nur wir, sondern natürlich vor allem die Menschen in unseren Heimatregionen. Denn der Ausbau muss den Menschen zu Gute kommen und sich nicht an den Bedarfen eines vom Bundesverkehrsministerium aufgesetzten Deutschland-Takts orientieren.“
Wenn ich solche Politikerstatements lese, werde ich wirklich wütend. Wem soll denn ein Deutschland-Takt zugute kommen, wenn nicht den Menschen? Das ist billigster Populismus.
Flauschi schrieb:
Es ist schon fast erheiternd, wenn man die Statements von Bürgerinitiativen durchliest. Es kommen alle möglichen Argumente, aber bei Licht betrachtet genügt ein Blick auf den Sitz der Vereinigungen, in diesem Fall Bückeburg und man kann es eigentlich in einem Satz zusammenfassen: Baut am besten gar nicht, und wenn dann nicht bei uns.
Im Falle der ABS/NBS Hannover-Bielefeld spielen die Bürgerinitiativen (es sind insgesamt fünf zwischen Porta Westfalica und Hannover) nur eine nachgeordnete Rolle. Viel maßgeblicher ist die seit 2003 bestehende geschlossene Ablehnungsfront gegen jede Art eines Neubaus abseits der bestehenden Bahnstrecke auf Seiten der Politik und der Verwaltung. Sie zieht sich durch die einstimmigen Beschlüsse und Resolutionen aller Kommunen längs der Trasse über den Kreistag Schaumburg und den Regionalrat Detmold bis zur niedersächischen Landesregierung, deren amtierender Wirtschafts- und Verkehrsminister Bernd Althusmann (CDU) bei einem Besuch in Bückeburg am 12.10.2018 wörtlich erklärte, mit ihm werde es einen solchen Schnellbahn-Neubau nicht geben.

[www.szlz.de]

Dabei konzentriert sich der Widerstand gegen die Neubau-Pläne um den amtierenden Schaumburger Landrat Jörg Farr (parteilos) und den Nenndorfer Samtgemeindebürgermeister Mike Schmidt (CDU), Initiator der "Nenndorer Erklärung".



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:05:17:12:14:20.
Hauptmann Mumm schrieb:Der Warendorfer schrieb:
Der Warendorfer schrieb:
Denn der Ausbau muss den Menschen zu Gute kommen und sich nicht an den Bedarfen eines vom Bundesverkehrsministerium aufgesetzten Deutschland-Takts orientieren.“
Wenn ich solche Politikerstatements lese, werde ich wirklich wütend. Wem soll denn ein Deutschland-Takt zugute kommen, wenn nicht den Menschen? Das ist billigster Populismus.
Willkommen in der Realität!

Dort bekommt man auch so Aussagen von einem (grünen) Oberbürgermeister aus Darmstadt zu hören: Wir klagen, wenn eine Güterzugtaugliche Anbindung gebaut wird. Lieber verzichten wir auf den Fernverkehrsanschluss als Güterzüge durch Darmstadt zu leiten. (Unabhängig, dass die heutige Trassenlage eben nicht durch die Darmstdädter Wohnbebauung geht, sondern einen gepflegten westlichen Bogen darum macht und im kritischen Bereich in Troglage liegt, was man eigentlich gut deckeln könnte,zeigt dies das politische Verständnis von Verkehr. Aber Darmstadt hat in dieser Hinsicht kein gutes Händchen gehabt. Der letzte OB hat sich massiv für einen Autobahnparallelen Neubaubahnhof eingesetzt, der die Reisezeiten locker um 30 Minuten verlängert hätte und massiv vom Stadtparlament und der eigene Partei bekämpft wurde. Und dieser will, so wie die ganzen anderen Lokalfürsten im populistischen Stimmenfang das Ergebnis der Umweltprüfung und des Raumordnungsverfahrens ignorieren. Also warum an Gesetze halten, wenn sie der eigenen Meinung widersprechen... Ein gesunder Menschenverstand kann dies nicht sein.


Und so ähnlich ist es hier auch schon mit der Variantendiskussion.
Richtig ist:
1. Vorgaben definieren (BVWP, Bedarfsplan usw.)
2. Untersuchungsraum fachlich abgrenzen (bspw. durch Linien, die die vorgesehene Reisezeit eingehalten werden kann oder keine absehbar unüberwindbaren Hindernisse existieren)
3. Daten ermitteln.
4. Trassenvarianten entfernen, prüfen, verfeinern.
5. Trassenvariantenanzahl an Hand der ermittelnden Daten reduzieren
6. Vorzugsvariante bestimmen und ins Raumordnungsverfahren einbringen.

Und dann startet man ähnlich durch das Planfeststellungsverfahren.

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Als regelmäßig in politischen Gremien Vortragender kenne ich diese Realität leider nur allzu gut.

Dennoch macht es manchmal wütend. Abstumpfen kann auch keine Lösung sein.
bahntechnik schrieb:
So wie Ferlemann agiert, versaut er das Projekt langfristig durch die Erhöhung der bereits vorhandenen Widerstände
Das ist der entscheidende Punkt. In ganz Schaumburg und OWL hat sich seit Veröffentlichung des Bundesverkehrswegeplans 2030 im März 2016 eine massive Wagenburg-Mentalität gebildet, und zwar in allererster Linie auf Grund der desaströsen Informationspolitik des Ministeriums.

Ihren aberwitzigen Gipfel hat diese Art der Informationspolitik am 30. November 2017 gefunden, als sich Fachleute des Bundesverbands beruflicher Naturschutz (BBN) und des Naturschutzverbands Niedersachsen (NVN) in Bückeburg zum Dialogforum "Trassenbau im Deutschland-Takt" trafen und als Antwort auf ihre Fragen zum Stand des Projekts ABS/NBS Hannover-Bielefeld vom BMVI ein Youtube-Kinder-Lernvideo mit dem Titel "Wie geht...Verkehrsinfrastruktur" vorgesetzt bekamen.

Und als im Oktober 2018 der erste Entwurf des Gutachter-Entwurfs zum Zielfahrplan 2030plus veröffentlicht und zugleich erstmalig die Absicht einer 300km/h-Schnellfahrtrasse bekannt wurde, wurde ebenfalls niemand in der Region offiziell darüber informiert, kein Bürgermeister, kein Landrat, keine Bürgerinitiative, kein Naturschutzverband, keine Presse.

Am 9. Mai fand in Stadthagen ein (außerordentlich aufschlussreicher und informativer) Vortrag zu dem Thema durch einen Vertreter der Initiative Deutschland-Takt statt. In der sich anschließenden Diskussion bestätigten der amtierende Schaumburger Landrat und ein Vertreter des niedersächischen Wirtschaftsministeriums, dass in den ganzen vorangegangenen Monaten seit Oktober 2018 weder der Landkreis Schaumburg noch das Land Niedersachsen an der Diskussion über den Zielfahrplan 2030plus beteiligt worden sind.

Wundert sich dann noch irgend jemand über die Widerstände vor Ort?



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:05:17:13:37:41.
Hauptmann Mumm schrieb:Zitat:
Dennoch macht es manchmal wütend. Abstumpfen kann auch keine Lösung sein.
Ich kann dich sehr gut verstehen... geht mir nicht anders. Wenn irgendwelche Lokalfürsten ihr Kuhnest als den wichtigsten Ort der ganzen Region und natürlich gleichzeitig der am meisten von allem betroffene Ort der Gegend in einem.
Und natürlich ist Lautstärke ein probates Mittel zur Meinungsverstärkung.

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Gemütlichkeit unter Moskitonetzen
Rainald Grebe - Sachsen

Wer das ganze Lied hören möchte und nicht aus irgendeiner humorbefreiten Zone kommt, kann dem Link folgen: [www.youtube.com]
Moin!!!

MaxFuller schrieb:
bahntechnik schrieb:
So wie Ferlemann agiert, versaut er das Projekt langfristig durch die Erhöhung der bereits vorhandenen Widerstände
Das ist der entscheidende Punkt. In ganz Schaumburg und OWL hat sich seit Veröffentlichung des Bundesverkehrswegeplans 2030 im März 2016 eine massive Wagenburg-Mentalität gebildet, und zwar in allererster Linie auf Grund der desaströsen Informationspolitik des Ministeriums.

Wundert sich dann noch irgend jemand über die Widerstände vor Ort?
Die Widerstände gegen jeglichen trassenfernen Ausbau in der Region sind sehr alt, als vor Jahr schon einmal die Planungen gab sind hier schon alle auf die Barrikaden gegangen. Als jetzt wieder der Ausbau auf die Tagesortung kam sind die nur alle wieder aus ihren Löchern gekrochen.

Baut endlich Minden - Wunstorf 4-Gleisig aus und wenn es ein Tunnel unter dem Jakobsberg wird und dieses Kuhkaff Minden nur mit einer RB angeschlossen wird, mehr hat die Mindener Politik nicht verdient. Ein Zentraler Bahnhof auf der grünen Wiese für die Region reicht alle mal aus...

Grüße von einem gebürtigen und immer noch hier wohnenden Mindener

Christoph
Mühlenexpress schrieb:
Baut endlich Minden - Wunstorf 4-Gleisig aus und wenn es ein Tunnel unter dem Jakobsberg wird und dieses Kuhkaff Minden nur mit einer RB angeschlossen wird, mehr hat die Mindener Politik nicht verdient. Ein Zentraler Bahnhof auf der grünen Wiese für die Region reicht alle mal aus...

Offiziell wird die Variante mit dem Jakobsberg-Tunnel nach Aussage von Staatssekretär Enak Ferlemann weiterhin geprüft. In dem Vortrag der Initiative Deutschland-Takt am 9. Mai in Stadthagen wurde aber sehr schlüssig nachgewiesen, dass sich mit dieser Variante auf Grund der zu geringen Zeitersparnis die Anforderungen des Zielfahrplans 2030plus für den Deutschland-Takt nicht erfüllen lassen. Vielmehr ist ein durchgängiger Neubau von Hannover nach Bielefeld für 300 km/h erforderlich.

Das aktuell nach wie vor im Bundesverkehrswegeplan verankerte Projekt einer Neubautrasse von Hannover nur bis Porta mit Tunnel durch den Jakobsberg wird dort als "Schnellschuss aus dem Bundesverkehrsministerium ohne ausreichende wissenschaftlich fundierte Grundlage unter Verwendung veralteter Pläne der Deutschen Bundesbahn" bezeichnet. Daher ähnelt die im März 2016 vorgestellte Neubautrasse ja auch so frappierend den von 2002 bis 2004 diskutierten und dann samt und sonders verworfenen Neubau-Varianten des Herrn Mehdorn.

Weitere Informationen hier.

Re: Stellungnahme auf eine parlament. Anfrage von MdBs der Region

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 18.05.19 10:25

Hauptmann Mumm schrieb:
Der Warendorfer schrieb:
nach einem Bericht in der lokalen Presse...

"Wir werden so lange Antworten einfordern, bis wir endlich Klarheit auf all diese Fragen haben. Und nicht nur wir, sondern natürlich vor allem die Menschen in unseren Heimatregionen. Denn der Ausbau muss den Menschen zu Gute kommen und sich nicht an den Bedarfen eines vom Bundesverkehrsministerium aufgesetzten Deutschland-Takts orientieren.“
Wenn ich solche Politikerstatements lese, werde ich wirklich wütend. Wem soll denn ein Deutschland-Takt zugute kommen, wenn nicht den Menschen? Das ist billigster Populismus.
Der D-Takt kommt dann 'den' (allen, dem Großteil der) Menschen zugute, wenn die Planung den Nutzen eines Projekts auf eine allgemein akzeptierte Weise austariert, im Bahnfall zwischen durchfahrendem Fernverkehr, örtlichem Nahverkehr und den Wohnverhältnissen. In manchen anderen Ländern hat man das hingekriegt, auch außerhalb des Bahnbereichs; dort gibt es entsprechend weniger Bürgerinitiativen 'gegen alles'.

Nach dem, was man in diesem Thread liest, bestehen die Pläne zum D-Takt aber fast ausschließlich daraus, wie sich mittels teurer neuer Trassen, die ohne Rücksicht auf örtlichen Nutzen durch die Landschaft geschlagen werden, die (bestimmter Politik nahestehende, s. Fall Roland Koch in Hessen) Bauindustrie fördern lässt. Da darf man sich über Gegenreaktionen nicht wundern.

Und inwiefern ist solcher 'Populismus' schlimmer als 'Betonismus'? Wie die Ideologie der 'Größe' (egal ob in Tonnen oder km/h) endet, konnte man vor 30 Jahren im Osten sehen.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:05:18:11:56:27.
JoergAtDSO schrieb:
gerade die Neubaustreckeführt doch dazu, dass auf der Bestandsstrecke die Kapazität für eine "Interregio"-Linie wird, welche Minden stündlich an das Fernverkehrs anbindet. Diese soll von Berlin über Minden alternierend in Richtung Amsterdam und Rurgebiet führen. Von Hannover bis Stadthagen wird sie über die NBS führen.

Das war so vorgesehen im ersten Entwurf des Zielfahrplans 2030plus für den Deutschland-Takt vom 09.10.2018. Auch im zweiten Entwurf vom 07.05.2019 war die Verknüpfung der NBS Bielefeld-Hannover mit Stadthagen kurzzeitig zu sehen.

Nachdem aber die örtliche Presse darüber berichtete, was dies für Konsequenzen insbesondere im Raum Bückeburg hätte und zudem die Inititative Deutschland-Takt darauf hinwies, dass sich im Bereich Rinteln-Bückeburg-Stadthagen die für 300 km/h erforderlichen Kurvenradien überhaupt nicht realisieren lassen, hat das Bundesverkehrsministerium in der Nacht vom 15.05.2019 auf den 16.05.2019 die Netzgrafik für den "Zielfahrplan Deutschland-Takt: Schleswig-Holstein / Hamburg / Niedersachsen / Bremen" klammheimlich ausgetauscht. In der aktuellen Version führt die NBS nicht mehr über Stadthagen.

Dafür spricht auch, dass exakt am gleichen Tag, nämlich am 16.05.2019, der für den Bahnausbau zuständige Staatssekretär Enak Ferlemann bei einem Gespräch mit mehreren Abgeordneten aus der Region Schaumburg und OWL erneut von einer Vorzugsvariante an der Autobahn A2, also durch das Auetal nach Seelze, gesprochen hat. Ein solcher Verlauf ist mit der Verknüpfung Stadthagen nicht machbar.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:05:18:14:49:33.
Flauschi schrieb:
Es ist schon fast erheiternd, wenn man die Statements von Bürgerinitiativen durchliest. Es kommen alle möglichen Argumente, aber bei Licht betrachtet genügt ein Blick auf den Sitz der Vereinigungen, in diesem Fall Bückeburg und man kann es eigentlich in einem Satz zusammenfassen: Baut am besten gar nicht, und wenn dann nicht bei uns.
Gegenfrage: Welche anderen Ziele sollte denn eine Bürgerinitiative verfolgen? Eine Bürgerinitiative definiert sich exakt daraus, dass sie eben keine höheren oder abstrakteren Ziele im Sinne des Gemeinwohls oder irgend eines übergeordneten verkehrspolitischen Konzepts verfolgt, sondern nur und ausschließlich die singulären Partikularinteressen ihrer Mitglieder. Das ist nicht nur legitim, alles andere wäre auch schlicht sinnlos.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:05:18:14:59:59.
Hauptmann Mumm schrieb:
Wenn ich solche Politikerstatements lese, werde ich wirklich wütend. Wem soll denn ein Deutschland-Takt zugute kommen, wenn nicht den Menschen? Das ist billigster Populismus.
Abgeordnete wollen - ebenso wie hauptamtliche Bürgermeister oder Landräte - wiedergewählt werden, und das werden sie von den Wählern ihres Wahlkreises oder ihrer Kommune bzw. ihres Landkreises. Und wenn dort eine seit Jahren klar erkennbare und sich durch alle politischen und gesellschaftlichen Ebenen und Instanzen ziehende, geschlossene Ablehnung gegen ein bestimmtes Verkehrsinfrastrukturprojekt vorhanden ist (in diesem Fall seit 2002), dann tun diese Abgeordneten, Bürgermeister und Landräte in der Regel genau das, was die Wähler von ihnen erwarten: Sie stellen sich gegen das Projekt. Und wenn dann auch noch das zuständige Ministerium statt Aufklärung und Information zu liefern eine gerade aberwitzig bizarre Vernebelungs- und Desinformationslinie fährt, tun sie das erst recht. Das mag demjenigen, der das Projekt befürwortet, nicht gefallen, ist aber genau so im politischen System der Bundesrepublik verankert. Wenn man das ändern will, muss eben genau dieses System ändern.
D-Takter schrieb:
Viele Bürgerinitiativen sind derart interessengesteuert, dass sie nicht bei den Fakten bleiben.
Bürgerinitiativen sind immer interessengesteuert. Sie definieren sich schlicht und einfach aus einem gemeinsamen, verbindenden Interesse ihrer Mitglieder, beispielsweise dem, eine ganz bestimmte Variante eines Verkehrsinfrastrukturprojektes zu verhindern. Das werden diejenigen, die das Projekt befürworten, naturgemäß nicht schön finden, liegt aber schlicht in der Natur der Sache. Wem das nicht gefällt, der muss bürgerschaftliches Engagement im politischen Raum in Deutschland verbieten.

Kritisch wird es nur da, wo sich in die Ziele von Bürgerinitiativen von außen nicht oder nur schwer zu erkennende Fremdinteressen mischen. Dass es diese unschönen Fälle gibt, steht außer Frage. Im Falle der fünf BIs, die sich hinsichtlich der NBS Hannover-Bielefeld engagieren, ist das jedoch nicht zu erkennen.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:05:18:15:16:57.

Aussage ist fast richtig!"

geschrieben von: bahntechnik

Datum: 19.05.19 00:42

MaxFuller schrieb:
JoergAtDSO schrieb:
gerade die Neubaustreckeführt doch dazu, dass auf der Bestandsstrecke die Kapazität für eine "Interregio"-Linie wird, welche Minden stündlich an das Fernverkehrs anbindet. Diese soll von Berlin über Minden alternierend in Richtung Amsterdam und Rurgebiet führen. Von Hannover bis Stadthagen wird sie über die NBS führen.

Das war so vorgesehen im ersten Entwurf des Zielfahrplans 2030plus für den Deutschland-Takt vom 09.10.2018. Auch im zweiten Entwurf vom 07.05.2019 war die Verknüpfung der NBS Bielefeld-Hannover mit Stadthagen kurzzeitig zu sehen.

Nachdem aber die örtliche Presse darüber berichtete, was dies für Konsequenzen insbesondere im Raum Bückeburg hätte und zudem die Inititative Deutschland-Takt darauf hinwies, dass sich im Bereich Rinteln-Bückeburg-Stadthagen die für 300 km/h erforderlichen Kurvenradien überhaupt nicht realisieren lassen, hat das Bundesverkehrsministerium in der Nacht vom 15.05.2019 auf den 16.05.2019 die Netzgrafik für den "Zielfahrplan Deutschland-Takt: Schleswig-Holstein / Hamburg / Niedersachsen / Bremen" klammheimlich ausgetauscht. In der aktuellen Version führt die NBS nicht mehr über Stadthagen.

Dafür spricht auch, dass exakt am gleichen Tag, nämlich am 16.05.2019, der für den Bahnausbau zuständige Staatssekretär Enak Ferlemann bei einem Gespräch mit mehreren Abgeordneten aus der Region Schaumburg und OWL erneut von einer Vorzugsvariante an der Autobahn A2, also durch das Auetal nach Seelze, gesprochen hat. Ein solcher Verlauf ist mit der Verknüpfung Stadthagen nicht machbar.
Hallo Max Fuller,
Danke für deinen wertvollen Beitrag. Eine kleine Anmerkung sei erlaubt.

Es wurde nichts ausgetauscht - es wurde klammheimlich hinzugefügt und nur der Link gelöscht.

[www.bmvi.de] httxs://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Anlage/E/schienengipfel-netzgrafik-nord.pdf?__blob=publicationFile besteht unverändert fort mit einer Linienführung (ohne Halt) über Stadthagen.

Ersatz ist jetzt

[www.bmvi.de] httxs://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Anlage/VerkehrUndMobilitaet/Schiene/netzgrafik-fernverkehr-nord-gutachten-2.pdf?__blob=publicationFile

Spannend ggf. betrügerisch dabei ist dass beide Dokumente im Text das Datum 07.05.2019 tragen - im pdf Zeitstempel jedoch einmal (Nord) den 06.05. und das andere mal den 15.05. (Schleswig-Holstein / Hamburg / Niedersachsen / Bremen )

Klammheimlich umgestaltet wurde dabei https://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Artikel/E/zukunftsbuendnis-schiene.html httxs://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Artikel/E/zukunftsbuendnis-schiene.html
unter anderem mit einer Änderung der Reihenfolge


Sobald die Verknüpfung auf web.archive durch ist,
kann das anhand von

[web.archive.org] httxs://web.archive.org/web/*/httxs://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Artikel/E/zukunftsbuendnis-schiene.html
geprüft werden

am 08.05.2019 abgerufen

… Netzgrafik Fernverkehr PDF, 3 MB, nicht barrierefrei
  • icon-download Netzgrafik SPNV Nord PDF, 4 MB, nicht barrierefrei
  • icon-download Netzgrafik SPNV Nord-Ost PDF, 3 MB, nicht barrierefrei
  • icon-download Netzgrafik SPNV Nordrhein-Westfalen PDF, 5 MB, nicht barrierefrei
  • icon-download Netzgrafik SPNV Rheinland-Pfalz PDF, 3 MB, nicht barrierefrei
  • icon-download Netzgrafik SPNV Hessen PDF, 4 MB, nicht barrierefrei
  • icon-download Netzgrafik SPNV Baden-Württemberg PDF, 4 MB, nicht barrierefrei
  • ...


    am 18.05.2019 abgerufen:

    … icon-download Zielfahrplan Deutschland-Takt: Baden-Württemberg PDF, 4 MB, nicht barrierefrei
  • icon-download Zielfahrplan Deutschland-Takt: Schleswig-Holstein / Hamburg / Niedersachsen / Bremen PDF, 4 MB, nicht barrierefrei
  • icon-download Zielfahrplan Deutschland-Takt: Sachsen / Sachsen-Anhalt / Thüringen PDF, 5 MB, nicht barrierefrei
  • icon-download Netzgrafik SPNV Nord-Ost PDF, 3 MB, nicht barrierefrei
  • icon-download Netzgrafik SPNV Nordrhein-Westfalen PDF, 5 MB, nicht barrierefrei
  • icon-download Netzgrafik SPNV Rheinland-Pfalz PDF, 3 MB, nicht barrierefrei
  • icon-download Netzgrafik SPNV Hessen PDF, 4 MB, nicht barrierefrei
  • ...

    Liebe Grüße
    deine kleine bahntechnik

    Link zur Präsentation in Stadthagen vom 09.05.2019

    geschrieben von: bahntechnik

    Datum: 19.05.19 01:05

    [neubaustrecke-bielefeld-hannover.de] httxs://neubaustrecke-bielefeld-hannover.de/wp-content/uploads/2019/05/2019-05-09-Präsentation_Stadthagen.ppt


    [web.archive.org] httxs://web.archive.org/web/20190513015151/httxs://neubaustrecke-bielefeld-hannover.de/willkommen/aktuell/

    Einladung dazu auf: [www.stadthagen.de] httxs://www.stadthagen.de/city_info/webaccessibility/index.cfm?item_id=866619&modul_id=118&record_id=453610&event_regions=own
    MaxFuller schrieb:
    D-Takter schrieb:
    Viele Bürgerinitiativen sind derart interessengesteuert, dass sie nicht bei den Fakten bleiben.
    Bürgerinitiativen sind immer interessengesteuert. Sie definieren sich schlicht und einfach aus einem gemeinsamen, verbindenden Interesse ihrer Mitglieder, beispielsweise dem, eine ganz bestimmte Variante eines Verkehrsinfrastrukturprojektes zu verhindern. Das werden diejenigen, die das Projekt befürworten, naturgemäß nicht schön finden, liegt aber schlicht in der Natur der Sache. Wem das nicht gefällt, der muss bürgerschaftliches Engagement im politischen Raum in Deutschland verbieten.

    Kritisch wird es nur da, wo sich in die Ziele von Bürgerinitiativen von außen nicht oder nur schwer zu erkennende Fremdinteressen mischen. Dass es diese unschönen Fälle gibt, steht außer Frage. Im Falle der fünf BIs, die sich hinsichtlich der NBS Hannover-Bielefeld engagieren, ist das jedoch nicht zu erkennen.
    Dann sollen sie halt auch offen sagen, wir wollen diese oder jene Streckenführung nicht weil es uns nicht paßt. Und nicht mit an den Haaren herbeigezogenen Argumenten die Zeit vergeuden. Ich würde eine einfache Regel einführen: BIs die direkt an der geplanten Strecke liegen, werden nicht beachtet weil sie befangen sind. Und BIs die von weiter weg kommen werden nicht beachtet weil sie nicht betroffen sind. Ansonsten wird das gebaut was Fachleute für richtig halten.



    1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:05:19:02:34:46.
    Flauschi schrieb:
    Dann sollen sie halt auch offen sagen, wir wollen diese oder jene Streckenführung nicht weil es uns nicht paßt. Und nicht mit an den Haaren herbeigezogenen Argumenten die Zeit vergeuden. Ich würde eine einfache Regel einführen: BIs die direkt an der geplanten Strecke liegen, werden nicht beachtet weil sie befangen sind. Und BIs die von weiter weg kommen werden nicht beachtet weil sie nicht betroffen sind. Ansonsten wird das gebaut was Fachleute für richtig halten.
    Wenn nach den Fachleuten der BIs gebaut bzw. nicht gebaut wird, haben die sicherlich nichts dagegen und werden auch recht ruhig sein.

    Ansonsten ist dieser recht unverhohlenen Aufforderung, den Souverän des Staates zu missachten, wohl nicht viel hinzuzufügen.

    Für mehr Frieden auf Drehscheibe-Online: DSO peacemaker
    Flauschi schrieb:
    Ich würde eine einfache Regel einführen: BIs die direkt an der geplanten Strecke liegen, werden nicht beachtet weil sie befangen sind.
    Der Vorwurf der Befangenheit ist nur dort überhaupt sinnvoll anzuwenden, wo die Neutralität, Objektivität und Unparteilichkeit von einer Entscheidungsinstanz auf Grund eigener Betroffenheit nicht gewährleistet ist, beispielsweise bei einem Richter.

    Eine Bürgerinitiative hingegen ist - genau wie ein Anwalt - immer als parteilich zu betrachten, da sie per definitionem die rein subjektiven Interessen ihrer Mitglieder vertritt, und das sind in der Regel die direkt Betroffenen oder die nahe beheimateten Anlieger einer bestimmten Infrastrukturmaßnahme. Täte sie das nicht, wäre sie keine Bürgerinitiative.



    2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:05:19:07:04:07.
    Seiten: 1 2 3 4 5 6 All Angemeldet: -