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? Zu „Notvergabe“ RE M-V; Fahrzeugreserven ODEG

geschrieben von: Doppeler

Datum: 09.05.19 16:37

Hallo, allseits!

Die Ostseezeitung berichtet heute (im Blatt sowie [www.Ostseezeitung.de], dann nach unten scrollen) über die „Notvergabe“ der bislang von der DBAG betriebenen RE-Linie Rostock-Stralsund-Sassnitz/Binz, die hier auch schon Thema war.

Dort soll ab Dezember 2019 die DBAG als bisheriger Betreiber durch die ODEG abgelöst werden. Dabei erfolgt die Vergabe ohne Ausschreibung durch den meckpommerschen „Infrastrukturminister“ Pegel als „Notvergabe“, da angeblich infolge des geplanten Deutschland-Taktes die Zeit für eine Ausschreibung nicht reichte.

Die DBAG will diese Notvergabe durch die Vergabekammer klären lassen.

Frage: Was ist davon zu halten, es habe keine Ausschreibung wegen des geplanten Deutschland-Taktes erfolgen können?

Und: Der Gedchäftsführer der ODEG wird mit den Worten zitiert, man habe ab Dezember genug einstöckige Fahrzeuge für den Betrieb.

Bislang benötigt die DBAG m.W. 5 5-teilige 160 km/h schnelle Flirt-Triebwagen + Reserve. Da ab Dezember als Ersatz für die wegfallenden UBB-Diesel-Direktzüge Stralsund-Wolgast ersatzweise Leistungen Rostock-Züssow dazukommen, werden noch mehr Fahrzeuge benötigt.

Hat die ODEG tatsächlich Zugriff auf eine entsprechende Anzahl geeigneter Fahrzeuge? Ich befürchte Zugausfälle, SEV, Anschlußverluste etc. pp, würde mich aber gerne eines besseren belehren lassen.

Vielen Dank für zweckdienliche Antworten!
Doppeler schrieb:
(...)

Und: Der Gedchäftsführer der ODEG wird mit den Worten zitiert, man habe ab Dezember genug einstöckige Fahrzeuge für den Betrieb.

(...)
Ich möchte hier das Zitat aus der Ostsee-Zeitung mal 1:1 wiedergeben:

ODEG-Geschäftsführer Arnulf Schuchmann beruhigt: (...) Das Unternehmen, das in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg unter anderem auf den Regionallinien RE 2 (Wismar – Cottbus) und RB 13 (Rehna – Parchim) unterwegs ist, habe nagelneue, einstöckige Fahrzeuge in ausreichender Zahl, um die angestrebte Verlängerung der Linie von Züssow bis nach Rostock abzusichern.

Wo kommen denn diese nagelneuen Fahrzeuge so plötzlich her? Die für die Ausschreibung des RE1 & Co werden ja im Dezember wohl kaum fertig sein!?

Grüße



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:05:09:17:13:56.
Vielleicht irgendein Leasinggeber? Oder die ODEG weiß das schon so lange, dass sie Neufahrzeuge bestellen könnte.
Grüße Nordost Bahner Greifswald.
„Lange bekannt“ würde allerdings nicht zu der „Notvergabe“ passen...
Guten Abend,

ich würde doch arg bezweifeln, dass man für ein 2-Jahres-Vertrag Neufahrzeuge beschafft. Noch dazu erst sieben Monate vor Vertragsbeginn. Und in der Zeit müssen auch noch Personale gefunden und geschult werden. Bei DB Regio wird wohl kaum jemand freiwillig seinen unbefristeten Arbeitsvertrag kündigen und zu einem Unternehmen wechseln, dass einen nur zweijährigen Auftrag hat. Vorstellbar ist, dass man die Fahrzeuge möglicherweise anderswo abzweigt.

Auf mich macht das alles den Eindruck, es stünden uns hier zwei katastrophale Jahre bevor. Mit einer Menge Zugausfällen und allem, was dazu gehört.

Sicherlich kann man das ein bisschen schönen, indem man lieber mal die RB nach Rehna ausfallen lässt und das Personal stattdessen nach Rostock verfrachtet ... so wirkt die Bilanz für RE 9/10 sauber ... aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das was wird.

Schon erstaunlich, was das Pegelsche Ministerium seinen Bürgern da mit vollem Vorsatz antut ...!

Peter

Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung derer, die die Welt nie angeschaut haben.
Was wird eigentlich mit der Strecke nach Barth, ein ubb Zugbegleiter sagte, sie würde auch an die ODEG gehen, ist da jetzt mehr bekannt?? Danke
Die "Notvergabe" ist ja eh eine Farce. Wer wollte da wohl wem was Gutes tun?

Ulrich

Anwärter des Dobrindt-Awards

geschrieben von: Dirk Mattner

Datum: 09.05.19 21:08

Entwicklung der Darßbahn behindern?
Reaktivierung der Südbahn verhindern?
Ausschreibungen verpennen?
Kein langfristiges SPNV-Konzept?
Keine Ideen wie es weitergeht?
Pegel.

15 Bundesländer sind froh ihn nicht als VM zu haben...
Hallo zusammen,

ich bin zwar kein übermäßig großer Gönner der roten Bahn, aber diese Vorgehensweise der Ostseeküstler stinkt echt zum Himmel: Ewiges Verschleppen der Wiederausschreibung unter fadenscheinigen Gründen und jetzt panikartige Zwangsförderung des Wettbewerbs im Hauruckverfahren, nachdem man diesen jahrelang weder gepflegt noch gehegt hat. Nicht umsonst schlagen sich die Aufgabenträger anderswo mit lästigen und ggf. überteuerten Übergangsverträgen rum, damit man später wieder "richtig" ausschreiben kann.

Man muss echt hoffen, dass die Vergabekammer solch unheilvollem, intransparentem Gehabe einen Riegel vorschiebt... die Chancen dürften nicht allzu schlecht stehen.

Grüße
stellwerk_wf

Re: Anwärter des Dobrindt-Awards

geschrieben von: ulrich

Datum: 09.05.19 21:29

In der heutigen Ausgabe der Ostsee-Zeitung ist ein Artikel über die geplante Kabinettumbildung in MV, auch unter dem Blickwinkel "zu viele Wessies". Herr P. steht dort aber offensichtlich nicht zu Debatte.

Ulrich

Re:Warum?

geschrieben von: Strizie

Datum: 09.05.19 21:47

Bedenke die Vorteile für das Land als Besteller...

1. Man kassiert erst mal beim Beförderungsfall den 100% Fahrpreis per Vorkasse ab. Was dieser dann als Gegenleistung bekommt gleicht dann einer Wundertüte.

a) die ODEG fährt wie vereinbart (alles ist gut)

b) die ODEG fährt nicht (der Besteller kassiert noch mal die Vertragsstafen)


Somit gewinnt der Besteller immer außer man gibt den Beförderungsfällen ihr Geld zurück. Aber daran glaube ich in M-V nicht man wird eher die ODEG auffordern Entschädigungen zu zahlen.

Und dann könnten ja auch DB Regio Personale als Subunternehmer für die ODEG weiterfahren (vielleicht hat die ODEG dies schon mit einkalkuliert wer weiß).

Scheint ja inzwischen auch in Mode zu kommen, dass die DB Regio (welche man nicht mehr haben will) mit ihren Personalen weiterhin einspringen soll.

B-W und demnächst auch NRW und bald vielleicht auch in Bayern machen es vor.
ulrich schrieb:
Die "Notvergabe" ist ja eh eine Farce.
Das meint die DB auch.

"Erst durch eine Veröffentlichung im EU-Amtsblatt am 15. April habe man von der neuen Leistungsvergabe für das Teilnetz Ostseeküste erfahren. Zu dem Zeitpunkt seien die ODEG-Mitarbeiter schon darüber informiert gewesen, so ein Bahnsprecher. [...]„DB Regio Nordort hat die Veröffentlichung juristisch geprüft und einen Nachprüfungsantrag bei der Vergabekammer eingereicht“, bestätigt das Unternehmen."


[www.ostsee-zeitung.de]
(unten).
Hat die ODEG nicht noch ein paar Pesa Link die noch zur Auslieferung anstehen?

"Schatz, wir streiten nicht, es gibt nur eine Art Mangel bei der Bestätigung meiner Forderungen durch Dich."

Ausschreibung verpennt, kann ja mal passieren, aber...

geschrieben von: Pollofan

Datum: 10.05.19 17:04

dann sollte man doch so fair sein und dem alten Betreiber die zwei Jahre weiter fahren lassen. Was ist denn, wenn die jetzt angepriesene ODEG die neue Ausschreibung nicht gewinnt? Man könnte ja schon fast denken, das Ergebnis der neuen Ausschreibung stehe bereits fest?
Irgendwelche Fahrzeuge kann man vermutlich bis Dezember auftreiben, aber auch Personal? Das kann ich mir nicht vorstellen.

Wie ich aus berufenem Munde der DB hörte, sollen die FLIRT Triebwagen sehr zuverlässig laufen und gerade diese Linien sehr zuverlässig bedient werden. Wer macht denn so etwas kaputt? Nur @#$%& oder es spielen noch andere Interessen eine Rolle.

Gruß der Pollofan



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:05:10:17:08:48.
Bowser schrieb:
Hat die ODEG nicht noch ein paar Pesa Link die noch zur Auslieferung anstehen?
Verwechselt du sicherlich mit der NEB.

Keine Notvergabe!

geschrieben von: RBD-S

Datum: 10.05.19 19:07

Also, die Rechtsprechung ist klar und eindeutig: Für einen Ausnahmetatbestand wie der der äußersten Dringlichkeit liegen keine hinreichenden Anhaltspunkte vor, da das Ende des vorangehenden Vertrages seit Langem absehbar war. Der Auftraggeber hätte daher ohne weiteres rechtzeitig die Neuvergabe in einem vergaberechtskonformen Verfahren einleiten können und müssen. Der geschlossene Vertrag ist für unwirksam zu erklären.
Dass Thema an für sich ist ja schon seit mindestens 15.4 bekannt, hier ein Link:
[www.lok-report.de]

Auserdem ein interner DSO link:
[www.drehscheibe-online.de]

Viele Grüße, Johannes!
Pollofan schrieb:
We macht denn so etwas kaputt? Nur @#$%& oder es spielen noch andere Interessen eine Rolle.
Meine Theorie war ja, dass man sich mit der Direktvergabe an die ODEG deren stillhalten als einziges seriöses anderes EVU in MVP erkaufen wollte, weil man ja die andere Strecke Rostock-Hamburg an die DB vermauscheln wollte.
Pollofan schrieb:
dann sollte man doch so fair sein und dem alten Betreiber die zwei Jahre weiter fahren lassen. Was ist denn, wenn die jetzt angepriesene ODEG die neue Ausschreibung nicht gewinnt? Man könnte ja schon fast denken, das Ergebnis der neuen Ausschreibung stehe bereits fest?
Ich weiß es nicht, aber ich spekuliere: das sind die Fahrzeuge, die in ein paar Jahren dann zwischen Wismar und Ludwigslust zum Einsatz kommen werden.
Global Fish schrieb:
ulrich schrieb:
Die "Notvergabe" ist ja eh eine Farce.
Das meint die DB auch.

"Erst durch eine Veröffentlichung im EU-Amtsblatt am 15. April habe man von der neuen Leistungsvergabe für das Teilnetz Ostseeküste erfahren. Zu dem Zeitpunkt seien die ODEG-Mitarbeiter schon darüber informiert gewesen, so ein Bahnsprecher. [...]
Hm, DB Regio verhandelt also mit dem Land MV zu einer Direkt-/Notvergabe des Netzes Ostseeküste und erst am 15.4. bekommt man mit, dass man gar nicht über alle Linien des alten Netzes verhandelt hat? Zumal ja davor auch schon die Frist für die Trassenanmeldung abgelaufen war.

Irgendwie kann ich die Aussage nicht ganz ernst nehmen oder hier ist wirklich jemand ziemlich naiv.

TBM
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