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S-Bahn Berlin: Qualitätsoffensive im Detail

geschrieben von: La-Stelle

Datum: 29.03.19 21:27

Vor sechs Wochen hatte die S-Bahn Berlin ein halbes Jahr nach Beginn ihrer Qualitätsoffensive mit rd. 180 Bausteinen Zwischenbilanz per Pressemitteilung und einer vierseitigen Liste der erfolgreichen Maßnahmen gezogen:
[www.drehscheibe-online.de]

In den Unterlagen des Abgeordnetenhauses habe ich jetzt Projektbericht von Ende Januar, auf dem diese Pressemitteilung offenbar basiert, gefunden:
[www.parlament-berlin.de] [PDF; 0,9 MB; 20 Seiten]

Wer also im Detail nachlesen will, welche Maßnahmen versucht worden bzw. umgesetzt worden und wie sie bisher wirken, findet dort erfreulich viele Informationen :-)

Hier mal die Überschriften:
Zitat
Themenfeld Fahrzeuge
1. Tausch der Türschütze bei der Baureihe 481
2. Einbau Direktbelüftung Elektronikschrank bei der Baureihe 481
3. Stabilisierung ZBS

Themenfeld Triebfahrzeugführer
1. Weiterführung Ausbildungsoffensive
2. Fahrtrainer

Themenfeld Haltezeitüberschreitung
1. Fahrschalterschlüssel
2. Zentrales Öffnen der Türen
3. Pilot Reisendenlenker
4. Ansagen am Bahnsteig und im Zug

Themenfeld Disposition und Zusammenarbeit
Neue Dispositionsanweisungen
Handbuch für Dispositionskonzepte

Themenfeld Stabilität Infrastruktur
1. Austausch der Schrankenantriebe BÜ Mahlsdorf
2. Beschaffung von neuer Diagnose/Messtechnik ZBS
3. Unterstützung BZ LST-Mitarbeiter / Errichtung Zentraler Service-PC
4. Erweiterung von 15 ZN/-ZL-Rechnern durch redundante Zweitstromversorgung
5. Instandsetzung von Signalkabelverteilerkästen
6. Dezentralisierung / Erweiterung Loginet-Lager
7. Austausch Radsensoren
8. Erweiterung der Instandhaltungsmaßnahmen auf der Stadtbahn
9. Signalkabeltausch mit Schwerpunkt Stadtbahn
10. Weichenvorzugslage/Weichenlaufketten bei Softwarewechseln heraus projektieren
11. Umrüstung S-Bahn Signale auf Mehrfarb-LED
12. RAM-Standardnachrüstung an ca. 70 Stadtbahnweichen
13. Austausch von 580 FTGS-Abstimmeinsätzen auf der Stadtbahn
14. Hochrüstung von 48 ZLV-Bus-Modems
15. Umrüstung der Stadtbahn von FTGS auf Achszählertechnik

Themenfeld Qualität Stationen
1. Bauliche Aufwertung und Verschönerung an ausgewählten Bahnhöfen
(Wannsee, Warschauer Straße, Wedding)
2. Installation Fahrgastinformationsanlagen (FIA anstelle DSA)
3. Verstärkte Reinigung von Schwerpunktbahnhöfen
4. Bahnsteigendtüren
5. Erhöhung des Sicherheitsgefühls
6. Ersatzbeleuchtung bei Beleuchtungsausfällen

Ich bin neugierig auf Eure Kommentare (nach der Lektüre!) zu einzelnen Maßnahmen und ihrer Wirkung!
Hallo,
wenn man die Weichenstörungen auf der S 7 in der letzten Woche betrachtet, ist die Qualitätsoffensive "vor Moskau" im im Chaos der Berlin- und Brandenburger Unfähigkeit versandet zu sein..
Auch ist es um die neuen 483/484 auffällig ruhig geworden....

Gruß
Sebastian Schulz

Re: S-Bahn Berlin: Qualitätsoffensive im Detail

geschrieben von: Niederlausitzer

Datum: 29.03.19 22:09

>Auch ist es um die neuen 483/484 auffällig ruhig geworden....

Da muss doch nicht jeden Tag was in der Zeitung stehen...

Re: S-Bahn Berlin: Qualitätsoffensive im Detail

geschrieben von: falk

Datum: 29.03.19 22:53

Zitat
Weichenvorzugslage/Weichenlaufketten bei Softwarewechseln heraus projektieren
Hm, sollen die Weichen nun Vorzugslagen erhalten oder sollen diese entfernt werden und will man den Fahrdienstleitern echt zumuten, die Weichen einzeln umzustellen? Das ist bei eStw-Bedienplätzen mit Rechtsklick auf Weichensymbol, im Kontextmenü »WÜ« auswählen und dann auf »Verarbeiten« klicken ausgesprochen unkomfortabel. Man bedenke, gerade im S-Bahn-Netz gab es bei Relaisstellwerken schon Programmselbststellbetrieb. Von der Fehleroffenbarung und Entstörbarkeit von Relais- und Rechnerstellwerken fange ich heute mal nicht an, denn dass zumindest Siemens und Thales für ihre Rechnerstellwerke von mir eine glatte Fünf bekommen, hat sich vermutlich schon rumgesprochen.

Falk

Warum liest Du nicht im verlinkten Bericht nach??

geschrieben von: La-Stelle

Datum: 29.03.19 23:40

falk schrieb:
Zitat
Weichenvorzugslage/Weichenlaufketten bei Softwarewechseln heraus projektieren
Hm, sollen die Weichen nun Vorzugslagen erhalten oder sollen diese entfernt werden und will man den Fahrdienstleitern echt zumuten, die Weichen einzeln umzustellen? Das ist bei eStw-Bedienplätzen mit Rechtsklick auf Weichensymbol, im Kontextmenü »WÜ« auswählen und dann auf »Verarbeiten« klicken ausgesprochen unkomfortabel. Man bedenke, gerade im S-Bahn-Netz gab es bei Relaisstellwerken schon Programmselbststellbetrieb. Von der Fehleroffenbarung und Entstörbarkeit von Relais- und Rechnerstellwerken fange ich heute mal nicht an, denn dass zumindest Siemens und Thales für ihre Rechnerstellwerke von mir eine glatte Fünf bekommen, hat sich vermutlich schon rumgesprochen.

Ich hab sehr stark den Eindruck, dass Du Dir leider nicht die Mühe gemacht hast, Dir den Absatz zur Überschrift im verlinkten Bericht anzugucken, bevor Du Deine fünf Zeilen geschrieben hast...

Dort steht unter dieser Überschrift nämlich:
Zitat
Zurzeit entsteht ein erhöhter Verschleiß an den Stell-, Lager- und Übertragungsteilen, da die Weichen nach jeder Fahrt in eine definierte Vorzugslage zurückgestellt werden. Durch lange Weichenlaufketten werden viele Elemente gleichzeitig beansprucht, was im Störungsfall für die Betriebsführung hinderlich ist. Im Rahmen dieser Maßnahme soll auf die Vorzugslagen verzichtet und die Weichenlaufketten verkürzt werden. Die Umsetzung wird sukzessive durch eine Implementierung bei bevorstehenden Softwarewechseln erfolgen. Die komplette Umsetzung der Maßnahme ist bis zum Ende des Jahres 2022 geplant.

Ich glaube, mit etwas Nachlesen hättest Du Dir Dein Mosern sparen können... oder übersehe ich hier etwas, weil ich nicht vom Fach bin??

Re: Warum liest Du nicht im verlinkten Bericht nach??

geschrieben von: falk

Datum: 30.03.19 00:06

Den er4stren Link kannte ich schon, den auf das pdf-Dokument habe ich übersehen. Es ist aber so, dass Rechnerstellwerke Störungen wie Totalausfälle durch Gleichlaufdifferenzen von zwei Rechnerkanälen aufweisen können, die bei anderen Steöllwerksbauarten einfach nicht vorkommen können. Eben deshalb wurde die Weichenenvorzugslage eingeführt. Durch diese sind die Hauptfahrwege immer schon eingestellt, wenn ein Stellwerk ausfällt. Das Einstellen und Sichern der Ersatzfahrwege wird damit deutlich erleichtert, weil Weichen, die sich schon in der erforderlichen Lage befinden, weder ausgeschaltet noch umgekurbelt und verschlossen werden müssen. Die »Weichenlaufketten« verkürzen ist auch fragwürdig. Die für eine Fahrstraße erforderlichen Fahrweg- und Schutzweichen müssen bei der Fahrstraßeneinstellung in die erforderliche Stellung gebracht werden. Ohne Verzicht auf Flankenschutz ist die Menge der umzustellenden Weichen nicht zu reduzieren. Deswegen wundere ich mich doch, was erreicht werden soll.

Davon abgesehen, den gesamten Beitrag, der unmittelbar vor dem eigenen steht, zu zitieren, ist äußerst unhöflich. Was willst Du damit erreichen? Denk mal drüber nach, ehe Du den Zuchtmeister raushängen lässt. Es gibt nämlich schon lange die Möglichkeit, die gewünschten Textteile gezielt zu kopieren und einzufügen. Beim unmittelbar davorstehenden Beitrag ist auch das nur selten erforderlich.

Falk

Re: Warum liest Du nicht im verlinkten Bericht nach??

geschrieben von: MrEnglish

Datum: 30.03.19 00:52

Das ist doch Blödsinn, Vorzugslagen wurden nicht erst mit ESTWs eingeführt. Im Prinzip war es bei mech und e-mech sogar so, dass jede Weiche eine Vorzugslage hatte, man nannte es nur noch nicht so.

Wenn dir der Stellrechner ausfällt, (bzw. mindestens zwei der drei Rechner), dann nutzt es dir auch nicht mehr viel wenn die Weichen die richtige Lage haben, denn das weiß ja dann niemand mehr. Da fährt kein Zug drüber bevor da nicht Handverschlüsse angebracht sind und wenn es schon so weit ist, dass man das macht, dann kann man die Weichen auch noch schnell umkurbeln, da kommt es dann auch nicht mehr drauf an.

Die Vorzugslage dient dazu die üblichen Fahrwege schneller einstellen zu können weil die Weichen schon vor der Fahrstraßenanforderung in der richtigen Lage liegen. Das macht aber an Stellen an denen die Weichen in beiden Stellungen viel befahren sind nicht unbedingt Sinn. Genau darum wird es gehen sowas zu verbessern.

Re: Warum liest Du nicht im verlinkten Bericht nach??

geschrieben von: falk

Datum: 30.03.19 01:19

Das ist der Unterschied, ich werfe anderen nicht einfach so »Blödsinn« an den Kopf.

Bei mechanischen und elektromechanischen Stellwerken gibt es keine Vorzugslage, sondern nur eine Grundstellung, in die die Weichen aber nicht zurückgestellt werden sollen. Ausnahmen gab und gibt es nur, wenn verhindert werden soll, dass Wagen versehentlich auf Gefällestrecken geraten oder dass solche Wagen oder durchgegangene Züge in Bahnhöfen am Fuß von Gefällestrecken Schaden anrichten. Das bekannteste Beispiel dürfte Eibenstock unt Bf sein. Das Rückstellgebot gilt nur für Fahrstraßen und fallweise Riegel und in den entsprechenden Bedienungsvorschriften ist das auch geregelt. Echte Schutzstellungen gibt es bei WSSB-Stellwerken erst seit GS III Sp 68, im Rahmen von Fahrstraßenanpassungen auf eStw auch zurück bis GS II DR. Bei SpDr und vergleichbaren Lorenzstellwerken dürfte es ähnlich sein, doch in dieser Hinsicht hatte ich damit noch nichts zu tun.

Richtig stehende Weichen musst Du bei einem Stellwerksausfall eben nicht verschließen. Der Antrieb in Endlage kann das Festhalten besser als jeder Handverschluss. In solchen Fällen werden nur die Stellstromsicherungen entfernt. Eben das war der Grund für die Vorzugslage von Weichen in eStw-Bereichen. Weichen, wo zwei sich etwa gleich oft benötigte Fahrstraßen trennen oder wo sie zusammenlaufen, benötigen tatsächlich keine Vorzugslage. Das ist allerdings keine neue Erkenntnis.

Wer vorgibt, Sinn zu machen, mach ausschließlich Unsinn. Das sage ich jedem sensemaker ohne Gewissensbisse auch im realen Leben ins Gesicht.

Falk
MrEnglish schrieb:
Zitat:
Wenn dir der Stellrechner ausfällt, (bzw. mindestens zwei der drei Rechner), dann nutzt es dir auch nicht mehr viel wenn die Weichen die richtige Lage haben, denn das weiß ja dann niemand mehr. Da fährt kein Zug drüber bevor da nicht Handverschlüsse angebracht sind und wenn es schon so weit ist, dass man das macht, dann kann man die Weichen auch noch schnell umkurbeln, da kommt es dann auch nicht mehr drauf an.
Genau, die "Signalstörung" in Berlin möchte ich mal erleben, wo entsprechend der Vorzugslagen einfach weiter gefahren wird.
Was wir auch nicht mehr erleben werden ist, dass bei einer Störung auf dem Ring flexibel auf die Gegenrichtung gewendet wird. Alles stehen lassen bis es nach Ewigkeiten weiter geht ist nach wie vor das Maß der Dinge...

Re: Warum liest Du nicht im verlinkten Bericht nach??

geschrieben von: Bremsprobe

Datum: 30.03.19 10:29

falk schrieb:
Das ist der Unterschied, ich werfe anderen nicht einfach so »Blödsinn« an den Kopf.

(...)

Richtig stehende Weichen musst Du bei einem Stellwerksausfall eben nicht verschließen. Der Antrieb in Endlage kann das Festhalten besser als jeder Handverschluss.

(...)
Du solltest vorsichtig sein, andere des "Blödsinns" zu bezichtigen, wenn Du selbst eben solchen schreibst.

Mag sein, dass der Antrieb in Endlage die Weiche "besser" festhält. Im Havariefall (z.B. längerer Stromausfall im Stellwerk) werden im ESTW dennoch die Weichen nach entsprechenden Havarieplänen mit Handverschlüssen gesichert. Woher soll der Fdl sonst wissen, in welcher Lage sich die Weiche aktuell befindet, oder gar Zugfahrten darüber zulassen?

Re: S-Bahn Berlin: Qualitätsoffensive im Detail

geschrieben von: TomyN

Datum: 31.03.19 08:36

Ich denke, dass eben das dauernde Rücklaufen in die Vorzugslage (ich nenne es mal so) verhindert werden soll.
Wahrscheinlich wurden bei der ursprünglichen Projektierung Vorzugslagen für alle Weichen vorgesehen und es gibt etliche Weichen, die ähnlich oft in beiden Stellungen befahren werden. Im Text steht ja nichts von 'allen Vorzugslagen'. Ich gehe davon aus, dass da die 'Umstellungsstatistiken' ausgewertet werden.
Eine Verkürzung von Weichenlaufketten macht auch Sinn, wenn dadurch bei einer Störung nur noch 4 statt 8 Weichen aus der automatischen Einstellung rausfallen. Die normale Fahrwegprogrammierung muss dann halt zwei Weichengruppen umstellen anstelle von nur einer. Dafür kann sie halt im Fehlerfall noch eine Gruppe umstellen.

Re: S-Bahn Berlin: Qualitätsoffensive im Detail

geschrieben von: Radiowaves

Datum: 01.04.19 23:06

Das Belüftungsgitter des Elektronikschrankes, wie auf S. 6 im PDF zu sehen, befindet sich ja offenbar neben dem Steuerpult für Rangierfahrten am führerstandslosen Ende der Viertelzüge. Wenn das so, wie im Bild zu sehen, umgesetzt wird, erwarte ich im Betrieb schlimmes. Das Gitter lädt in einer auffälligen Form regelrecht dazu ein, Flüssigkeiten hineinzukippen (eher: hineinzuspritzen) und ähnliche Dinge zu tun. Also schonmal auf eine klebrig-süße Nass-Orgie einrichten. Man sollte vielleicht noch eine Blende davorsetzen, die unauffällig im üblichen Farbton (wobei "üblich" ja eigentlich bedeutet "versifft und von Reinigungsversuchen verschmiert") gehalten ist und durch einen Abstand vor allem unten über dem Boden den Lufteinlass ermöglicht. Soll da eine Ventilation arbeiten oder ist das eine reine konvektionsgetriebene Belüftung?

Dann hätte ich eine Frage zu Maßnahmen wie dieser:

"S8: Passiert ein Zug mit Fahrtziel Zeuthen den Bahnhof Schöneweide mit einer Verspätung größer 5 Minuten, wird dieser vorzeitig in Grünau gewendet."

Also eine "Pofalla-Wende" im Nahverkehr. Fahrgäste Richtung Zeuthen aus diesem Zug haben demnach mit maximal 8 Minuten zusätzlicher Verspätung durch das notwendige Umsteigen in die nächste S46 zu rechnen verglichen zu einer durchfahrenden verspäteten S8. Was ist, wenn diese S46 deutlich zu spät kommt? Kommt dann die Sonderregelung zur Neuregelung?

Es fällt dann freilich auch zwischen Zeuthen und Grünau etwas später ein Takt aus.


Was bedeutet
"Schieben von Zugnummern S41/S42 zum Verspätungsabbau: Die Ringbahnlinien S41/42 sind während des 5-Minuten-Taktes im Bahnhof Südkreuz ab einer Verspätung größer als 4 Minuten, während des 10-Minuten-Taktes bei einer Verspätung größer als 6 Minuten konsequent durchzuschieben." ?


Ich hätte ja noch nen Sonderwunsch. Die bekannten und allseits beliebten Wochenend-Baustellen bringen gerne Pendelverkehr. Das kann die S-Bahn prima eskalieren. Hier ein aktuelles Beispiel vom vergangenen Wochenende (Uhrzeit willkürlich, hätte man den ganzen Tag haben können).

So fährt man normalerweise von Ostkreuz nach Grünau:

https://s16.directupload.net/images/190401/hvebfypz.png

Am Wochenende war nun durchgängig diese Betriebsführung im Angebot:

https://s16.directupload.net/images/190401/b4wfyf56.png

Kein Witz: 5 mal Umsteigen. Das war noch nicht mal ganz konsequent, man hätte auch noch in Betriebsbahnhof Schöneweide die Verbindung unterbrechen können. Als Alternative waren im Angebot: 4 mal Umsteigen inkl. Bus ab Baumschulenweg bis Adlershof (42 Minuten), Fahrt mit S3 bis Köpenick und ab dort mit der Tram (46 Minuten) oder auch Fahrt mit der Ringbahn nach Neukölln, dort in die U7 nach Rudow, ab dort mit Bus bis Wegedornstraße, umsteigen in einen Bus nach Altglienicke, dort nochmal umsteigen in einen Bus nach Grünau (51 Minuten).

Frage an die Auskenner: ist das in dieser Extremform nötig? Hat man da immer abwechselnd am Nachbargleis gebaut und konnte taktbedingt keine länger durchfahrenden Züge anbieten?

Das ist so ziemlich mit das ätzendste, was ich aus dem Berliner Wochenend-Verkehr kenne: Extrempendeln mit der S-Bahn. Gut, dass das Wetter so gut war, dass ich alles mit dem Fahrrad machen konnte.

Re: S-Bahn Berlin: Qualitätsoffensive im Detail

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 01.04.19 23:30

TomyN schrieb:
Ich denke, dass eben das dauernde Rücklaufen in die Vorzugslage (ich nenne es mal so) verhindert werden soll.
Wahrscheinlich wurden bei der ursprünglichen Projektierung Vorzugslagen für alle Weichen vorgesehen und es gibt etliche Weichen, die ähnlich oft in beiden Stellungen befahren werden. Im Text steht ja nichts von 'allen Vorzugslagen'. Ich gehe davon aus, dass da die 'Umstellungsstatistiken' ausgewertet werden.
Eine Verkürzung von Weichenlaufketten macht auch Sinn, wenn dadurch bei einer Störung nur noch 4 statt 8 Weichen aus der automatischen Einstellung rausfallen. Die normale Fahrwegprogrammierung muss dann halt zwei Weichengruppen umstellen anstelle von nur einer. Dafür kann sie halt im Fehlerfall noch eine Gruppe umstellen.

Lassen sich Weichen nicht mehr einzeln stellen im ESTW?

Pendelverkehr: Taktfolge vs. Umsteigefrequenz

geschrieben von: La-Stelle

Datum: 02.04.19 08:52

Radiowaves schrieb:
Frage an die Auskenner: ist das in dieser Extremform nötig? Hat man da immer abwechselnd am Nachbargleis gebaut und konnte taktbedingt keine länger durchfahrenden Züge anbieten?

Das ist so ziemlich mit das ätzendste, was ich aus dem Berliner Wochenend-Verkehr kenne: Extrempendeln mit der S-Bahn. Gut, dass das Wetter so gut war, dass ich alles mit dem Fahrrad machen konnte.
Wenn man an einem Gleis bauen muss und aus Sicherheitsgründen dieses eine Gleis gesperrt wird, hat man bei der S-Bahn nur die Wahl zwischen Pendelverkehr und SEV.

Beim Pendelverkehr gibt es aber einen starken Zusammenhang zwischen Taktfolge und Umsteigefrequenz:
um einen 10 Minuten-Takt anbieten zu können (wie hier im Abschnitt Treptower Park - Schöneweide), darf man max. 3-4 Minuten pro Richtung fahren, also leider nur 1-2 Stationen.

Bei einem 20 Minuten-Takt im Pendelverkehr kann man 7-8 Minuten pro Richtung fahren.

Ich vermute, dass man sich aus Kapazitätsgründen (und evt. einer gewissen Kundenfreundlichkeit) hier für den 10 Min-Takt entschieden hat. Südlich von Schöneweide ist es ein 15 Minuten-Takt, der zwar längere Abschnitte zulässt, aber dazu regelmäßig wegen des Taktbruchs zu längeren Wartezeiten führt...

So nervig Dir das fünfmalige Umsteigen erscheint, möchte ich doch auf zwei Aspekte hinweisen:
- die Reisezeit hat sich nur um 20 Minuten (einen Grundtakt) verlängert: das wäre mit SEV wahrscheinlich nicht schneller gewesen
- die Umstiege waren offenbar alle bahnsteiggleich, die Anschlüsse somit ziemlich sicher