Offensichtlich wollten die Herren die Schienen schleifen, als der IC einfuhr. Der Tf konnte noch eine Schnellbremsung einleiten und die Arbeiter sich in Sicherheit bringen. Die Lok überfuhr jedoch eine Schleifmaschine, was wiederum einen Brand auslöste, den der Tf mit einem Feuerlöscher bekämpfen konnte.

Insgesamt waren da wohl mehr als ein Schutzengel im Spiel...

[www.general-anzeiger-bonn.de]

Grüße

Moin,

müsste nicht der Fdl Bescheid wissen und das Gleis für solche Arbeiten sperren?
Denn ich kenne das nur so, daß solche Arbeiten nur durchgeführt werden dürfen, wenn u.a. der zuständige
Fdl _Bescheid weiß und vor allem sein okay gegeben hat, daß das Gleis für die Ein- oder Durchfahrt gesperrt ist.

Sollte das dort anders sein, bitte ich um Klarstellung.

Auf jeden Fall haben die Arbeiter reichlich Glück gehabt!

Gruß

Eric

Ruhrpottfahrer schrieb:

Moin,

müsste nicht der Fdl Bescheid wissen und das Gleis für solche Arbeiten sperren?
Denn ich kenne das nur so, daß solche Arbeiten nur durchgeführt werden dürfen, wenn u.a. der zuständige
Fdl _Bescheid weiß und vor allem sein okay gegeben hat, daß das Gleis für die Ein- oder Durchfahrt gesperrt ist.

Sollte das dort anders sein, bitte ich um Klarstellung.

Auf jeden Fall haben die Arbeiter reichlich Glück gehabt!

Gruß

Eric

Es gab ja schon genug Fälle, wo der Trupp das Gleis verwechselt hat

Ist die Rotte noch so klein,
einer muss der SiPo sein!

Gilt das nicht mehr?

Klaus aus FG schrieb:

Ist die Rotte noch so klein,
einer muss der SiPo sein!

Gilt das nicht mehr?

War hier kein SiPo vorhanden? Kann ich dem Text gar nicht entnehmen.

Die Bundespolizei hat dazu folgende Pressemitteilung herausgegeben:
Zitat

06.02.2019 – 10:54

Bundespolizeiinspektion Trier
BPOL-TR: Intercityexpress überrollt in Rhens auf dem Gleis abgelegte Baumaschine

Rhens. Am 05. Februar 2019 überfuhr der IC 2313 kurz nach 14:00 Uhr zwischen Koblenz und Bingen bei Einfahrt in den Bahnhof Rhens eine von Bauarbeitern dort abgelegte Schleifmaschine. Zu diesem Zeitpunkt führte ein Gleisbautrupp der DB AG Arbeiten im Gleis durch. Der Lokführer des IC 2313 erkannte die Gefahrenstelle, gab umgehend ein Achtungssignal ab, und leitete sofort eine Schnellbremsung des mit ca. 200 Reisenden besetzten Zuges ein. Die Gleisarbeiter konnten sich vor dem herannahenden Zug noch rechtzeitig in Sicherheit bringen. Die Zugreisenden, wie auch die Bauarbeiter blieben unverletzt. Durch den Vorfall erlitt der Lokführer des IC einen Schock und wurde abgelöst. Das Überfahren der Schleifmaschine hatte zu einer Flammenbildung am Zug geführt. Diese konnte nach dem Halt des IC vom Zugchef mittels Feuerlöscher gelöscht werden. Die Passagiere setzten im Anschluss ihre Reise mit anderen Zügen fort. Der IC wurde durch einen Bergungstrupp der DB AG zum Bahnhof Moselweiß nach Koblenz geschleppt. Die Schadenshöhe wurde noch nicht beziffert. Um 17:25 Uhr waren die Gleise wieder befahrbar. Die Gleissperrung führte zu mehreren Zugausfällen und zahlreichen Zugverspätungen. Die Bundespolizeiinspektion Trier ermittelt wegen des Verdachts des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr.

[www.presseportal.de]

Tja, die falsche Überschrift hier kommt von der BuPol selbst - obwohl im Text ausdrücklich "IC 2313" steht... traurig, dass Bundespolizisten, die für die Sicherheit im Bahnverkehr zuständig sind, den Unterschied zwischen IC und ICE nicht kennen...

Aber trauriger ist natürlich, dass es zu diesem Ereignis kommen konnte!!

Gute Besserung dem Tf!

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:02:06:16:06:41.

Da es bei DSO gerne um Nebensächlichkeiten geht: Die Mitteilung der Bundespolizei liest sich immerhin präziser als der Artikel des Generalanzeigers.

Klaus aus FG schrieb:

Ist die Rotte noch so klein, einer muss der SiPo sein !

Gilt das nicht mehr ?

Hallo,

Der Spruch ist gut, den kannte ich noch nicht ...
Aber einmal zum Ursprungsthema aus meiner Sicht der Ferndiagnose. Bei den hier angesprochenen Arbeiten ist ein Sicherungsplan, genau genommen der grosse, zu erstellen, in dem die im Bereich der Arbeitsstelle anzuwendenden Sicherungsmassnahmen durch eine Sicherungsaufsichtskraft festgelegt werden müssen, die wiederum durch die für den Bahnbetrieb zuständige Stelle auch zu bestätigen sind. Eventuell ist sogar eine Bau- und Betriebsanweisung (BETRA) erforderlich, mit Sperrung des Arbeitsgleises und der Erklärung zum Baugleis. Vor Beginn der Arbeiten, das Anmelden der Arbeiten bei dem für das Arbeitsgleis zuständigen Fahrdienstleiter und die Einweisung aller Beteiligten in die Verhältnisse der Baustelle, bis hin auf welchem Weg die Baustelle erreicht und verlassen werden kann. Da wurde dann doch gegen einige der Regelwerke verstossen, aber das müssen die zuständigen Ermittler abklären.

Leider arbeiten auch immer wieder Fremdfirmen in den Gleisanlagen, die sich nicht immer an die Regelwerke halten und nicht mit den Örtlichkeiten vertraut sind.



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:02:06:16:34:43.

Also sind noch alle möglichen Fehlerquellen denkbar!

- Fehler der Person, die Abschnitt an FDL durchgegeben hat oder durchgeben sollte!
- Fehler des FDL!
- Missverständnis zwischen beiden!

Einen Fehler des Lokführers halte ich eher für unwahrscheinlich, wenn auch theoretisch denkbar.

Nur am Rande:
Bei den Haupt-Durchfahrtgleisen auf so einer stark befahrenen Strecke wäre es von Seiten der Gleisarbeiter zudem sinnvoll gewesen, sich vor Beginn persönlich davon zu überzeugen, dass die durchfahrenden Züge nun richtig geleitet werden.

Heckeneilzugfan schrieb:

(...)

Nur am Rande:
Bei den Haupt-Durchfahrtgleisen auf so einer stark befahrenen Strecke wäre es von Seiten der Gleisarbeiter zudem sinnvoll gewesen, sich vor Beginn persönlich davon zu überzeugen, dass die durchfahrenden Züge nun richtig geleitet werden.

Noch sinnvoller wäre es, wenn sich alle Beteiligten an die für sie geltenden Regeln halten würden...

HLeo schrieb:

Da es bei DSO gerne um Nebensächlichkeiten geht: Die Mitteilung der Bundespolizei liest sich immerhin präziser als der Artikel des Generalanzeigers.

Im BuPol-Bericht steht auch, dass der Zugchef den Brand gelöscht habe, nicht der Tf.

Au weia, vor Gleisarbeitern und Rangierern habe ich den höchsten Respekt.

gerdboehmer schrieb:

Klaus aus FG schrieb:

Ist die Rotte noch so klein, einer muss der SiPo sein !

Gilt das nicht mehr ?

Hallo,

...

Leider arbeiten auch immer wieder Fremdfirmen in den Gleisanlagen, die sich nicht immer an die Regelwerke halten und nicht mit den Örtlichkeiten vertraut sind.

Aus der Meldung der BuPo: "...Zu diesem Zeitpunkt führte ein Gleisbautrupp der DB AG Arbeiten im Gleis durch..."
Und jetzt?

Wo Menschen arbeiten werden Fehler gemacht! Trotz aller Absicherungen und Regelwerken. Das sollten wir uns immer wieder vor Augen führen.

Wie gut das niemand verletzt wurde und wie unwichtig ob nun der Tf oder der Zugführer den Brand gelöscht hat.

tram schrieb:

Aus der Meldung der BuPo: "... Zu diesem Zeitpunkt führte ein Gleisbautrupp der DB AG Arbeiten im Gleis durch ..."
Und jetzt ?

Wo Menschen arbeiten werden Fehler gemacht ! Trotz aller Absicherungen und Regelwerken. Das sollten wir uns immer wieder vor Augen führen.

Wie gut das niemand verletzt wurde und wie unwichtig ob nun der Tf oder der Zugführer den Brand gelöscht hat.

Hallo,

Mein von Dir zitierter Satz war nur eine Anmerkung und deshalb auch etwas tiefer mit Abstand zu meinem Haupttext gesetzt (!) Nach einem Unfallereignis darfst Du dem Staatsanwalt in einem Verfahren allerdings nicht mit dem Argument kommen und ich zitiere "Wo Menschen arbeiten werden Fehler gemacht ! Trotz aller Absicherungen und Regelwerken". Da hast Du verloren.



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:02:06:20:23:43.

Wie mehrfach erwähnt sind mehrere Fehlerquellen denkbar, ohne Kenntnis der Ursache ist jede Diskussion überflüssig. Problematisch ist der Einsatz von Fremdfirmen, wo niemand weiß wie die Mitarbeiter ausgebildet wurden. Mitunter gibt es Verständigungsprobleme mit dem 4.2 (techn.Berechtigter)wegen schwer verständlichem osteuropäischem Akzent, da hilft doppeltes Nachfragen. Es geht nicht gegen Spätaussiedler, ein Oberbayer kann im Norden auch zu Verwirrung führen, Mißverständnisse nicht auszuschließen. Problematisch sind auch die Schneefeger von Fremdfirmen, mangelhaft eingewiesen oder sprachliche Probleme, man hat da oft ein flaues Gefühl wenn die im Gleis umherlaufen.

Schwein gehabt...

Klaus aus FG schrieb:

Ist die Rotte noch so klein,
einer muss der SiPo sein!

Gilt das nicht mehr?

Den Spruch vergeß mal lieber ganz schnell! Arbeiten ohne Sipo sind (zumindest bei "kleinen" Arbeiten) heutzutage leider eher die Regel als die Ausnahme. Zum Beispiel diese Bewuchstrupps rennen fast nur ohne Absicherung an der Gleisen herum. Zu allem Überfluß sind die Herrschaften in Orange wohl auch noch der Meinung mehrere Leben zu haben (zuviel am PC gedaddelt?). Anderes kann ich mir z.B. den @#$%& von voriger Woche nicht erklären: Ich komme mit 200 um die Kurve und dieser Vollpfosten hockt auf dem Weichenantrieb und macht Zigarettenpause. Meine Anfrage an den FDL, was da für ... arbeiten würden, lösten bei ihm Verwunderung über die Anwesenheit der Truppe aus. Es wird Zeit das man diesem lebensmüden Gesindel endlich mal Dampf unterm A... macht.

Hallo,

Richtig, das Arbeiten ohne SIPO mit dem kleinen Sicherungsplan für Arbeiten geringen Umfanges mit maximal drei Beschäftigten ist sogar zugelassen. Dabei muss aber immer ein Beschäftigter den kleinen Sicherungsplan ausfüllen und auch namentlich als der Sichernde benannt sein. Nur leider und da muss ich Dir zustimmen wird es gelegentlich missbraucht. In dem im Ursprungsbeitrag genannten Fall wäre es unzulässig ohne die von mir bereits in dieser Diskussion benannten Voraussetzungen zu arbeiten.
Ich habe auch schon einmal das Arbeiten unter Deckung eines kleinen Sicherungsplanes wegen der örtlichen Verhältnisse, sowie der Art und dem Umfang der durchzuführenden Tätigkeiten abgelehnt.
Bei Geschwindigkeiten über 160 km/h ist das Arbeiten unter Deckung des kleinen Sicherungsplanes auch nicht zugelassen.

edit - Arbeiten und Eigensicherung mit ausgebildeten Selbstsicherern. Das wollen die Fahrdienstleiter auch wissen, wenn ich mich bei Ihnen anmelde, Arbeiten unter Eigensicherung ohne betriebliche Massnahmen.



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:02:06:21:55:15.

Also Leute, wenn's sonst keiner als erstes sagt, tu ich's: Lieber Lokführer, lieber Zugchef, das habt Ihr richtig gut gemacht. Danke!

Viele Grüße
KBS435

042 096-8 schrieb:

Wie mehrfach erwähnt sind mehrere Fehlerquellen denkbar, ohne Kenntnis der Ursache ist jede Diskussion überflüssig. Problematisch ist der Einsatz von Fremdfirmen, wo niemand weiß wie die Mitarbeiter ausgebildet wurden. Mitunter gibt es Verständigungsprobleme mit dem 4.2 (techn.Berechtigter)wegen schwer verständlichem osteuropäischem Akzent, da hilft doppeltes Nachfragen. Es geht nicht gegen Spätaussiedler, ein Oberbayer kann im Norden auch zu Verwirrung führen, Mißverständnisse nicht auszuschließen. Problematisch sind auch die Schneefeger von Fremdfirmen, mangelhaft eingewiesen oder sprachliche Probleme, man hat da oft ein flaues Gefühl wenn die im Gleis umherlaufen.

Und das mit den Fremdfirmen, osteuropäischem Akzent und dem Ausbildungsstand ist eine gesicherte Tatsache im konkreten Fall? Ich frag ja nur mal bescheiden nach, weil ja in Unkenntnis der Ursache nicht über Fehlerquellen diskutiert werden soll...

BLOaner schrieb:

Zum Beispiel diese Bewuchstrupps rennen fast nur ohne Absicherung an der Gleisen herum. Zu allem Überfluß sind die Herrschaften in Orange wohl auch noch der Meinung mehrere Leben zu haben (zuviel am PC gedaddelt?). Anderes kann ich mir z.B. den @#$%& von voriger Woche nicht erklären: Ich komme mit 200 um die Kurve und dieser Vollpfosten hockt auf dem Weichenantrieb und macht Zigarettenpause. Meine Anfrage an den FDL, was da für ... arbeiten würden, lösten bei ihm Verwunderung über die Anwesenheit der Truppe aus.

Aber irgendwer wird die doch beauftragt und eingewiesen haben? Oder macht man in dieser Branche aus Eigeninitiative freiwillige unbezahlte Überstunden?

Zwischen Einweisen und Dran halten ist immer noch leider ein Schritt. Im konkreten Fall haben sie wahrscheinlich in "Zugpausen" arbeiten wollen und dabei den Zug vergessen oder nicht durchgesagt bekommen. Auf jeden Fall wird das die Untersuchung zu Tage fördern.

... des Monats Februar geht an M 262 für:

Noch sinnvoller wäre es, wenn sich alle Beteiligten an die für sie geltenden Regeln halten würden...