geschrieben von: Kohlefilter
Datum: 02.02.19 17:16
"Todesstoß" für alternative Güterzugtrasse im Mittelrheintal?
Eine Alternativtrasse für das bahnlärmgeplagte Mittelrheintal lohnt sich laut Bund erst bei einer Verzehnfachung des Bahnverkehrs. Im Mainzer Verkehrsministerium befürchtet man den "Todesstoß" für das Projekt.
"Um den Bau einer Neubaustrecke für den Güterverkehr wirtschaftlich begründen zu können, müsste sich das Verkehrsaufkommen des Personen- und Güterverkehrs auf der Schiene im Mittelrheintal deutlich, etwa um den Faktor 10, über die bis 2030 prognostizierten Zugzahlen hinaus erhöhen", heißt es in einem Brief des Staatssekretärs im Bundesverkehrsministerium Enak Ferlemann (CDU) an den CDU-Bundestagsabgeordneten Patrick Schnieder.
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Der rheinland-pfälzische Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) kritisierte den Brief. Weder das Mittelrheintal noch die Zuleitungsstrecken im Norden und Süden könnten "ohne massive Investitionen in die Erweiterung der Infrastruktur eine Verzehnfachung des Verkehrs überhaupt aufnehmen." Offenbar wolle der Bund die alternative Bahnstrecke nicht. Der Eifler Bundestagsabgeordnete Schnieder kritisierte, dass die Alternativstrecke durch den Westerwald nicht in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrwegeplans aufgenommen wurde.
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Nach Zahlen des Mainzer Verkehrsministeriums fahren schon jetzt jeden Tag durchschnittlich mehr als 400 Personen- und Güterzüge auf den Bahnstrecken aus dem 19. Jahrhundert links und rechts des Rheins durch das Obere Mittelrheintal. Laut der Bürgerinitiative "Oberwesel 22 - Zukunft trotz Bahn" werden für 2030 sogar 500 bis 600 Züge täglich vorausgesagt. Laut dem Bundesverkehrsministerium wäre somit ein wirtschaftlicher Handlungsbedarf erst bei 5.000 bis 6.000 Zügen pro Tag erreicht, rechnet Bürgerinitiative-Chef Harald Steppat vor: "Das heißt alle 15 Sekunden ein Zug im Mittelrheintal - rund um die Uhr!"
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Die Alternativtrasse für Güterzüge soll rechtsrheinisch zwischen dem nordrhein-westfälischen Troisdorf und dem hessischen Bischofsheim verlaufen und damit das Mittelrheintal entlasten. Nach ersten Plänen des milliardenschweren Projekts sind dafür mehr als 100 Kilometer Bahntunnel vorgesehen
[www.swr.de]
geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 02.02.19 18:03
geschrieben von: VT605
Datum: 02.02.19 18:04
geschrieben von: VT
Datum: 02.02.19 18:41
geschrieben von: Carsten Frank
Datum: 02.02.19 18:59
geschrieben von: stellwerk_wf
Datum: 02.02.19 20:50
Ist im Kohlekommissions-Papier schon angelegt, diese Idee ;-)Für Köln gäbe es ja perspektivisch einen interessanten Bypass Brühl - Nord-Süd-Bahn - Grevenbroich.
Da kommt man mit nur kurzen Neubauten an beiden Enden gut vom Rhein weiter nach Holland und ins westliche Ruhrgebiet.
Mal schauen ob man so weitsichtig ist ode die Trasse aus ideologischen Gründen schnell einstampft.
geschrieben von: NBStrecke
Datum: 02.02.19 21:02
Sieht das BVMi vermutlich auch so Gießen - Siegen ist da schon mit dabei:Klar es sind ein paar Kilometer mehr, aber darauf kommt es bei den üblichen Güterzugfahrzeiten ja wirklich nicht an. Stattdessen versteift man sich stur darauf alles durch den Siedlungskorridor zu prügeln. Durchaus mit dem realistisch vorhersehbaren und wachsenden Risiko einer politischen Entscheidung zu Gunsten des Lärmschutzes.
Von Siegen könnte man nach Köln und weiter nach Aachen und auch weiter in Richtung Duisburg/Dortmund.
Liegt es am Knoten Frankfurt, durch den man vom Oberrhein kommend durch müsste und den man lieber nicht anfassen bzw. weiter belasten will?
Bräuchte man dann dort noch einen Gütertunnel?
Ich denke schon auch, dass diese Strecke um nennenswert etwas aufzunehmen an vielen Stellen ausgebaut werden muss. Ich tippe mal blauäugig auf einen Ausbaubedarf für den Abschnitt Troisdorf-Köln oder noch besser ist es dort schon eine Umfahrung Richtung Westen ansetzen. Das erscheint mir aber unabhängig davon so oder so nötig)
Aber bevor ich von 100 km Tunnel träume erscheint mir das fast wahrscheinlicher.
geschrieben von: NBStrecke
Datum: 02.02.19 21:06
Also der BI-Chef ist ja mal putzig. Dem sollte mal einer sagen, dass diese astronomischen Zugzahlen daran liegen, dass die Kosten für 100km Tunnel ebenfalls entsprechend astronomisch sind ;)Ob hier schon das letzte Wort gesprochen ist, wird die Zeit zeigen.
Zitat:"Bürgerinitiative-Chef Harald Steppat vor: "Das heißt alle 15 Sekunden ein Zug im Mittelrheintal - rund um die Uhr!"
geschrieben von: Murrtalbahner
Datum: 02.02.19 21:11
Die Lösung ist ein sog. "Flankentunnel". Dort in Form des ersten Abschnitts des Zimmerberg-Basitunnels:
[de.m.wikipedia.org]
geschrieben von: kts
Datum: 02.02.19 22:59
geschrieben von: rf
Datum: 03.02.19 00:39
geschrieben von: Node
Datum: 03.02.19 00:42
Ich denke man sollte zwei Dinge auseinanderhalten.Ob hier schon das letzte Wort gesprochen ist, wird die Zeit zeigen.
Zitat:Die Alternativtrasse für Güterzüge soll rechtsrheinisch zwischen dem nordrhein-westfälischen Troisdorf und dem hessischen Bischofsheim verlaufen und damit das Mittelrheintal entlasten. Nach ersten Plänen des milliardenschweren Projekts sind dafür mehr als 100 Kilometer Bahntunnel vorgesehen
[www.swr.de]
geschrieben von: Murrtalbahner
Datum: 03.02.19 01:06
Das verlagert aber die Probleme nur. Man muss endlich an den Punkt kommen, an dem man für Güterzüge Ortsumgehungen baut. Wie die geforderte viergleisige NBS Mannheim-Rhein/Main. Die kostet zwar, man könnte aber in diesem Abschnitt nahezu alle Probleme auf einen Schlag lösen. Ebenso in Göttingen oder Ulm. Oder eine Güter-NBS beginnend südlich Köln, westlich des Rheins gen Norden?
2) Worüber sich alle BIs + der RLP-Minister völlig zu Recht aufregen können, ist das äußerst gemächliche Tempo seitens des Bundes, mit dem mögliche Entlastungsrouten vorangetrieben werden. Richtung Basel könnte man über Eifelstrecke - Saarbrücken - Haguenau - Straßbourg verkehren, Mainz und Wiesbaden partiell über den Ausbau von Alsenztalbahn - Hochspeyer - Winden - Karlsruhe entlasten etc. Hier kommt man aber einfach nicht in die Gänge, was Elektrifizierung/Ausweichgleise etc. betrifft. Auch auf der Ruhr-Sieg-Strecke bleibt das Nachschiebestück bei Altenhundem unverändert. Im Osten dämmert selbst ein eigentlich vollkommen unstrittiges Projekt wie Hof - Regensburg in einer Planungsphase herum. Dabei wäre diese Strecke + die Eröffnung des Neubauabschnittes Kalbach - Schlüchtern der erste Schritt in die Ostverlagerung des Güterverkehrs. Dieses Konzept kann man dann ja gerne mit dem ein oder anderen Umgehungstunnel (Rüdesheim, Oberwesel) kombinieren, um wenigstens die größeren Siedlungslagen partiell zu entlasten.
geschrieben von: Strizie
Datum: 03.02.19 02:00
So ein Bypass wird nie kommen. Dafür müsste man ab Brühl Güterbahnhof quer durch den Wald zwischen Mülldeponie und Knapsack vorbei um vor Berrenrath in die Nord-Süd Kohlenbahn einfädeln zu können und dies als Neubaustrecke.Für Köln gäbe es ja perspektivisch einen interessanten Bypass Brühl - Nord-Süd-Bahn - Grevenbroich.
Da kommt man mit nur kurzen Neubauten an beiden Enden gut vom Rhein weiter nach Holland und ins westliche Ruhrgebiet.
Mal schauen ob man so weitsichtig ist ode die Trasse aus ideologischen Gründen schnell einstampft.
geschrieben von: Strizie
Datum: 03.02.19 02:03
geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 03.02.19 08:28
geschrieben von: Matthias Muschke
Datum: 03.02.19 08:52
Und was meinst du, warum da derzeit kaum einer lang fährt?Wenn man die Züge für Holland - Schweiz - Italien über Belgien und Luxemburg fährt ist im Mittelrheintal wieder genügend platz.
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