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kmueller schrieb:
Thomas_Lammpe schrieb:
kmueller schrieb:
Thomas_Lammpe schrieb:
Gibt es wirklich einen Grund dafür, warum ein Fahrgast den Nahverkehrszug nutzen sollte, wenn parallel ein Fernverkehrszug mit freien Kapazitäten fährt?
Im deutschen System fährt er nicht parallel, sondern er verdrängt NV-Angebote und mindert damit gewaltig den Nutzen des Gesamtsystems.
Offensichtlich definierst du den Nahverkehr als 'das System', dessen Nutzen 'gewaltig gemindert wird', wenn ein Fernverkehrszug noch Kapazitäten frei hat, und die auf kurzen Strecken zu günstigeren Preisen vermarktet, wodurch dem Nahverkehr Einnahmen entzogen werden. Ist es wirklich für das gesamte Bahnsystem von Vorteil, wenn der Platz im Fernverkehrszug leer bleibt?
'Der Platz' bleibt frei, weil beide 'Systeme' künstlich getrennt werden. Das heißt, beide schneiden in der Konkurrenz gegen das Auto schlechter ab.

Spätestens bei Umsteigeverbindungen und bei Störungen wird das sehr deutlich.
Diese Logik verstehe ich nicht. Jetzt wechselt ein Nahverkehrsfahrgast in einen Fernverkehrszug, weil der auf einem Streckenabschnitt schlecht ausgelastet ist und ein günstiges Angebot macht. Dann bleibt dadurch im Nahverkehrszug ein Platz frei. Wäre das nicht der Fall, wenn beide 'Systeme' vereint wären?

Re: Kannibalisierung von Nah- durch Fernverkehstarife?

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 31.01.19 12:42

Thomas_Lammpe schrieb:
Jetzt wechselt ein Nahverkehrsfahrgast in einen Fernverkehrszug, weil der auf einem Streckenabschnitt schlecht ausgelastet ist und ein günstiges Angebot macht. Dann bleibt dadurch im Nahverkehrszug ein Platz frei. Wäre das nicht der Fall, wenn beide 'Systeme' vereint wären?
Daß die Auslastung des Gesamtsystems (angefangen mit dem Netz!) mit Saison, Tageszeit und Wochentag stark schwankt, ist gar nicht zu verhindern. Es könnte allenfalls der eine Teil seine Lage auf Kosten des anderen verbessern.

Allein die durch die Trennung aufgerichteten Hürden bringen aber Nachteile für die Nutzer, und zwar für alle.

Re: Kannibalisierung von Nah- durch Fernverkehstarife?

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 31.01.19 13:11

kmueller schrieb:
Thomas_Lammpe schrieb:
Jetzt wechselt ein Nahverkehrsfahrgast in einen Fernverkehrszug, weil der auf einem Streckenabschnitt schlecht ausgelastet ist und ein günstiges Angebot macht. Dann bleibt dadurch im Nahverkehrszug ein Platz frei. Wäre das nicht der Fall, wenn beide 'Systeme' vereint wären?
Daß die Auslastung des Gesamtsystems (angefangen mit dem Netz!) mit Saison, Tageszeit und Wochentag stark schwankt, ist gar nicht zu verhindern. Es könnte allenfalls der eine Teil seine Lage auf Kosten des anderen verbessern.

Allein die durch die Trennung aufgerichteten Hürden bringen aber Nachteile für die Nutzer, und zwar für alle.
Nein, das ist so nicht richtig. Das lässt sich am Beispiel der Auslastung zu Randzeiten schön veranschaulichen. Gibt es ein Trassenpreissystem, welches recht unelastisch auf die Nachfrage reagiert, so lohnt es sich für die EVU dort Züge zu fahren, wo die Trassenpreise und zumindest die Grenzkosten der Zugfahrt durch die Nachfrage gedeckt werden. Würde allerdings auch das Trassenpreissystem elastisch auf die Nachfrage reagieren, dürfte es sich für die EVUs deutlich häufiger lohnen, in den grenzwertigen Randlagen Züge fahren zu lassen. Denn sie müssten im Zweifelsfall die Differenz aus den Grenzkosten der Trasse und den bisherigen Trassengebühren weniger erwirtschaften und könnten daher Züge fahren lassen, die sie zuvor nicht ohne Verlust hätten fahren können. Damit ließen sich mehr Unternehmerrenten vereinnahmen. Zudem könnten mehr Zugfahrten in den Randlagen weitere positive Effekte auf das System Bahn haben, da das Bahnangebot vollwertiger und die Anzahl von Umsteigeverbindungen größer würde. Mit anderen Worten, es könnte hilfreich für alle Mitstreiter im Eisenbahnwesen sein, sich zusammen zu raufen, um gemeinsam größere Kuchenstücke von der Verkehrsnachfrage für das Eisenbahnwesen vereinnahmen zu können. Damit ist es auch nicht das Nullsummenspiel für das Eisenbahnwesen, was Du unterstellst.
kmueller schrieb:
Daß die Auslastung des Gesamtsystems (angefangen mit dem Netz!) mit Saison, Tageszeit und Wochentag stark schwankt, ist gar nicht zu verhindern. Es könnte allenfalls der eine Teil seine Lage auf Kosten des anderen verbessern.
Das ist immer wieder der falsche Gedanke, dass ein besseres Angebot in einem Zug nur Fahrgäste aus anderen Zügen anzieht. Das ist eben nicht nur so. Bessere Angebote ziehen auch Reisende von anderen Verkehrsmitteln an!

Re: Kannibalisierung von Nah- durch Fernverkehstarife?

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 01.02.19 10:07

Thomas_Lammpe schrieb:
kmueller schrieb:
Daß die Auslastung des Gesamtsystems (angefangen mit dem Netz!) mit Saison, Tageszeit und Wochentag stark schwankt, ist gar nicht zu verhindern. Es könnte allenfalls der eine Teil seine Lage auf Kosten des anderen verbessern.
Das ist immer wieder der falsche Gedanke, dass ein besseres Angebot in einem Zug nur Fahrgäste aus anderen Zügen anzieht. Das ist eben nicht nur so. Bessere Angebote ziehen auch Reisende von anderen Verkehrsmitteln an!
Das ist dasselbe nur eine Ebene höher. Die Fliegerei drängt an Wochenenden mit Hochpreisen Kunden zum ICE ab, um keine Spitzenkapazitäten anbieten zu müssen. DB-FV probiert dasselbe gegenüber dem Nahverkehr, und die Bahn insgesamt gegenüber dem Auto.

Inzwischen gehen alle Bereiche am Stock...
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