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Südharzstrecke: Im Jubiläumsjahr schlechteste Betriebsleistung seit Kriegsende (Stand: 26.01.2019)
„Wir fahren bei jedem Wetter“ – Ältere werden sich dieses Slogans der alten Deutschen Bundesbahn noch erinnern. In Zeiten der Deutschen Bahn und nach drei Vorstandsvorsitzenden, die zum einen vom Bahnbetrieb keine Ahnung hatten oder haben und zum anderen nichts anderes als satte Gewinne im Kopf haben (oder von der Bundesregierung aufgedrückt bekommen) ist davon nichts übriggeblieben. Die Bahn ist zu einer „Schönwetterbahn“ verkommen – und auch bei Sonne fährt sie nur, wenn genug Lokführer da sind…

Etwas Schnee bringt Bahnverkehr stundenlang zum Erliegen

Fehlendes Zugpersonal ist ein Thema von DB Regio. Am Samstag (26.01.) war dies in ausreichender Zahl vorhanden – wie übrigens seit Anfang des Monats mit fast schon sensationell zu nennender Stabilität. Es war also höchste Zeit für DB Netz, wieder einmal unter Beweis zu stellen, dass man es genauso gut kann, wenn es darum geht, die Fahrgäste zu vergraulen. Die betriebliche Performance auf der Südharzstrecke war am Samstag von Betriebsbeginn bis gegen 11 Uhr so schlecht wie noch nie. „Zweifellos haben wir es im Jubiläumsjahr mit der schlechtesten Leistung der Bahn seit den Jahren 1945 bis 1949 zu tun“ merkt ein darob verzweifelnder Michael Reinboth an. „Auf der Skala nach unten befindet sich die Betriebsqualität zwischen Northeim und Nordhausen im freien Fall.“

In der Nacht von Freitag auf Samstag hatte es geschneit, allerdings in Mengen, bei denen früher im Bahnbetrieb niemand auch nur gezuckt hätte. Dieser wirklich erste nennenswerte Schneefall in diesem Winter brachte jedoch den Bahnverkehr auf dem Abschnitt Northeim – Herzberg gehörig durcheinander und auf dem Abschnitt Herzberg – Nordhausen vollständig zum Zusammenbruch. Geschlagene 3 Stunden fuhren keine Züge, danach weitere 2 Stunden nur mit erheblichen Verspätungen. Reisende, die sich am Samstagmorgen im Vertrauen darauf, dass solche Schneemengen der Bahn nichts anhaben können, zu den Bahnhöfen begaben, wurden einmal mehr enttäuscht. Es drehte sich kein Rad. Selbstverständlich gab es auch keinen Ersatzverkehr.

Weichenstörung? Nein, betriebliches Versagen
Als Grund gab die Bahn „Weichenstörungen“ an. Nun, zwischen Northeim und Herzberg gibt es gar keine Weichen mehr, die gestört werden könnten, allerdings von Herzberg bis Nordhausen deren etliche. Sie werden – angeblich – beheizt, wo kein Stellwerkspersonal mehr da ist, um mit dem Besen für Ordnung zu sorgen. Auf anderen Bahnhöfen sind die Stellwerke besetzt, so dass jemand zu Dienstbeginn fegen kann. Vielleicht hat jemand vergessen, die Heizung einzuschalten. Oder es ist kein Öl mehr im Tank, weil jemand in irgendeiner Einkaufsabteilung vergessen hat, welches zu bestellen. Vielleicht wurden – als Ergebnis eines Sparvorschlags - auch die Besen abgeschafft. Oder das Fegen wurde zwecks Verschlankung der Strukturen einem Subunternehmer übertragen, der erst aus dem fernen Eichsfeld herbeieilen muss und dies bei der Schneelage auf der Straße (!) nicht kann. Der Gründe mag es mehrere geben, nur: stichhaltig ist kein einziger. Anlaufprobleme kann es geben, aber die müssen nach 30 Minuten behoben sein und nicht erst nach 3-4 Stunden.

„Eine Eisenbahn hat zu funktionieren – sonst brauchen wir sie nicht“
„Die Bahn hat eine einzige wichtige Aufgabe. Sie hat als Verkehrsmittel zu funktionieren, egal ob die Sonne lacht, ob es regnet, friert oder schneit. Das, was wir heute früh entlang der Südharzstrecke erleben durften, spottet wieder einmal jeder Beschreibung. Was will man den Reisenden eigentlich noch alles zumuten? Nach den reihenweisen Ausfällen wegen Personalmangel nun dies. Ab 6 Uhr sollten Züge fahren, nach 10 Uhr ging es (bezogen auf Walkenried) langsam wieder los. Ein absolutes Armutszeugnis für das Harz-Weser-Netz. Wir fragen uns auch, wie lange die Landes-nahverkehrsgesellschaft diesem Treiben noch zuschauen will“ kommentiert der sichtlich aufgebrachte Sprecher der Initiative „Höchste Eisenbahn für den Südharz“. „Wir haben fast 20 Jahre für einen besseren Bahnverkehr auf unserer Strecke gekämpft und müssen nun, wo der Fahrplan vielen Erwartungen genügt, erleben, wie die Bahn – sei es Regio oder Netz – dies alles wieder in Grund und Boden stampft.“ Reinboth kritisiert, dass es den Verantwortlichen beim Netz offenbar erneut nicht gelungen ist, für den – bisher eher harmlosen – Winter 2019 hinreichend Vorsorge zu treffen.

„Im Bahnverkehr haben wir Schritt für Schritt den Status eines Schwellenlandes erreicht oder sind schon schlechter. Eine Eisenbahn muss funktionieren. Tut sie das nur ab und zu, nutzt sie niemandem etwas.“

Busverkehr leidet unter Unzuverlässigkeit der Bahn
Der ZVSN hat sich 2018 sehr viel Mühe gegeben, um den Linienbusverkehr in den Harz auszubauen. Letztlich nimmt er dafür auch viel Geld in die Hand. Doch was nutzen die besten Busfahrpläne, wenn die Züge, welche die Kunden heranbringen sollen, ausfallen oder stundenlang verspätet sind? „Heute früh sind die Busse nach Braunlage trotz schlechter Straßenverhältnisse gefahren. Aber die so winter-sichere Bahn hat es wieder einmal nicht geschafft, die Leute aus Göttingen, Northeim oder Nordhausen heranzubringen. Ohne diese Kunden wird es schwierig, ein deutlich ausgebautes Angebot auf Dauer zu erhalten (es sei denn mittels HATIX). Die Unzuverlässigkeit der Bahn beeinträchtigt mithin nun auch den Busverkehr aus dem Südharz in den Oberharz. „Die Leute werden aufgrund dieser schlechten Erfahrungen beim nächsten Mal wieder das Auto nehmen und die ohnedies schon übervollen Harzer Parkplätze weiter belasten. Es ist ein absolutes Trauerspiel.“

[www.suedharzstrecke.de]



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:01:26:22:26:49.
Was hat dieser kilometerlange Jammerbeitrag ohne wirkliche Neuigkeiten im News - Forum zu suchen?

Immer wieder die Geleier vom alten Wetterwerbespruch der Bahn. Immer wieder die Feststellung, dass kleinste Schneemengen den Bahnverkehr zum erliegen bringen.

Was wären denn die Lösungen für die immer wieder gleichen Probleme?

Re: Südharzstrecke: Im Jubiläumsjahr schlechteste Betriebsleistung seit Kriegsende

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 27.01.19 07:51

Die Lösungen wären zum Beispiel: Mehr Personal einstellen, mehr Winterdienste aus der Region bereit stellen oder so wie zwischen Holzkirchen und Bayrischzell oder zwischen Eisenach und Meiningen, Nachtdienste auf den betreffenden Stellwerken einführen und die Fdl mit reinigen der Weichen beauftragen.
Dann sollten konsequent ALLE Bahnhöfe, wo man kreuzen oder überleiten kann, mit Weichenheizungen ausgestattet werden, die selbstverständlich auch funktionieren sollten.
Dann sollten in schneereichen Regionen schwere starke Dieselloks vorgehalten werden, die jeweils nach einer schneereichen Nacht, als erste die Strecke frei fahren. ( Stichwort Spurrillen 30 Tonnen Regelung )
Gerade in schneesicheren Gegenden, müssen an ESTW gesteuerten Strecken, bei angekündigten Schneefall, die Notbedienplätze vor Ort besetzt werden, damit der Fdl dort jederzeit eingreifen kann.
Es kann nicht angehen, das auf den meisten Bahnhöfen die Fdl keine Weichen mehr selbst schmieren brauchen und es zum Beispiel auf wichtigen Bahnhöfen an eingleisigen Strecken, immer noch keine Weichenheizungen gibt und bei Schneefall und Verspätungen diese Bahnhöfe nicht genutzt werden können. So einen Bahnhof gibt es nämlich zum Beispiel am östlichen Rand des Sauerlandes.
Planmäßig finden keine Zugkreuzungen statt, aber sobald Züge Verspätungen haben, ist dieser Bahnhof sehr wichtig. Und bei Schneefall fällt dieses wichtige Bindeglied regelmäßig aus und kann nicht genutzt werden. Aber verlorene Anschlusszüge sind ja den Herren in der oberen Etage egal, solange sie nicht persönlich betroffen sind und sie kein Geld ausgeben müssen für ne doofe Weichenheizung.
Nein das Problem liegt imho ganz wo anders.
Nämlich in der mitlerweile von Bürokraten geschaffenen Struktur, die auf was es ich was ausgelegt ist, aber garantiert nicht darauf daß der Bahnbetrieb immer läuft...
Alleine schon durch die Trennung von Netz und Betrieb. Weil niemand mehr die Eisenbahn als ganzes begreift und alle nur gegeneinander arbeiten. Was nutzt es da wenn das EIU massiv Personal vorhalten soll nur für den Fall daß es schneit, während das Personal des EVU in der Nase bohrt weils nicht fahren kann? Denn das einfachste und praktikabelste wäre doch, wenn man den nächstbesten Zug mit Zs1/7 oder Befehl oder als Rangierfahrt zur Störungsstelle fahren lässt, und der Tf mal schaut wo das Problem ist und die Weiche auf Rücksprache mit dem Fdl mal vom Schnee befreit und die 2 eben schauen daß sie das ganze wieder funktionierend bekommen. Es hat doch heute jeder Diensthandys, so daß die Kommunikation jederzeit problemlos möglich ist.

http://www.trainweb.org/railphot/x-hikashi2.gif

Re: Südharzstrecke: Im Jubiläumsjahr schlechteste Betriebsleistung seit Kriegsende

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 27.01.19 08:52

Da hast du Recht, da kann ich dir nur zustimmen..

Re: Südharzstrecke: Im Jubiläumsjahr schlechteste Betriebsleistung seit Kriegsende

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 27.01.19 10:39

Bernd Thielbeer schrieb:
Weichenstörung? Nein, betriebliches Versagen
.... Auf anderen Bahnhöfen sind die Stellwerke besetzt, so dass jemand zu Dienstbeginn fegen kann. ....
Da hat aber Einer Ahnung von der heutigen Arbeitswelt! Schon mal darüber nachgedacht, daß im heutigen Versicherungswahnsinn genug Arbeiten garnicht mehr ausgeführt werden dürfen, auch wenn ein Mitarbeiter vor Ort ist? Macht der Mitarbeiter es dann trotzdem, z.B. Weichenfegen (was früher mal zu seinen Tätigkeiten gehört hat), und hat dabei einen Arbeitsunfall.... .... dann hat der MA die Arschkarte und darf zusehen wie er, ggf. mit seiner Arbeitsunfähigkeit, klarkommt!
Speelwark schrieb:
Da hast du Recht, da kann ich dir nur zustimmen..

Genau, Ihr Fahrdienst-Spezialisten - einen Zug mit Zs1/Zs7 oder gar als Rangierfahrt auf die freie Strecke zum Weichenkehren schicken, bravo!

Es gibt da zwar Möglichkeiten, aber nicht diese!

Des Bürgers Rechtfertigung!

geschrieben von: malo

Datum: 27.01.19 11:26

Servus,

so isses!
Arbeitsschutz, "Berufsgenossenschaften" und GELD!!!!!

Man bedenke immer ! und stets bei seinem Treiben:
Bürger, so Du denn das Bett verlässt, wird es gefährlich.
Sobald Du das Haus verlässt, wird es nochmals gefährlicher.
Die Spitze dessen ist dann der Arbeitsweg, das Endstadium die Arbeitsstätte.

Das Denken für letzteres hat das Geld übernommen.

Hirn, Verstand? Erfahrung?
Amputiert, untersagt und abgeschafft. In Papier erstickt, überreguliert.
Hierin ist Deutschland der Vorreiter, und der Rest soll mit wehenden Fahnen hinterher.
Der Fdl hat recht wenn er sagt: in meinem Keller steht noch ein Eisenbesen und eine Schaufel. Ich bleib im geheizten Betriebsraum sitzen und warte die Schicht ab.

Der Tag kommt, wo die Versicherung klingelt und frägt:
"Bürger, wo hattest Du Helm, Ellbogenschoner, Schienbeinhülsen, als Du Deine! Kellertreppe hinunter gegangen bist und gestürzt?"
Wo sind die Dokumentationen und Nachweise, das diese regelmäßig geprüft, der Wissenstand dazu, die Schulungen. wer hat wo unterrichtet und geprüft? Zertifikate etc...?

Der Tag kommt, wo alles ebenerdig sein muss, und ein jeder wie ein Michelin-Männchen umher wackelt.

Reindenken in solch ein SYSTEM will ich mich nicht mehr.
Wie da wieder herauskommen?


Gruß,
malo
Und wie kämen hauptberufliche Weichenfeger damit zurecht, wenn die einen Arbeitsunfall haben und die 'Arschkarte bekommen'? Wie kommen die klar? Die sind durch ihren Arbeitgeber doch auch versichert. Lokführer steigen vor gestörten Bahnübergängen von der Lok hinunter in den tiefen Schotter, um die Anlage zu schlüsseln. Auch bei Nässe und Glätte. Und dann wieder rauf auf die Lok. Das machen die wie selbstverständlich, nachdem sie den Befehl geschrieben haben. Wenn die Bahn das spontane Weichen freifegen in die Dienstaufgaben aufnimmt, dann sind die Tf auch versichert.

In meinem Beruf steige ich dienstlich Treppen, obwohl es nicht ausdrücklich in meinem Arbeitsvertrag steht. Böse Unfallgefahr. Fast schon Arschkarte. Ich armer Wicht.

Gruß, Olaf

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Zitat:
Lokführer steigen vor gestörten Bahnübergängen von der Lok hinunter in den tiefen Schotter, um die Anlage zu schlüsseln. Auch bei Nässe und Glätte. Und dann wieder rauf auf die Lok. Das machen die wie selbstverständlich, nachdem sie den Befehl geschrieben haben.

Auch für solche problematischen Fälle wird sicher bald eine Neuregelung in Kraft treten. Dann bleibt der Zug eben stehen, bis der BÜ durch einen Fachbetrieb, dessen Mitarbeiter per Kleinbus aus Berlin anreisen, repariert ist.

https://s20.directupload.net/images/230725/9wwv4nfs.jpg

Re: Das muss ja nicht so bleiben.

geschrieben von: VT

Datum: 27.01.19 11:42

ich gehe eher nicht davon aus, dass es ein Mitarbeiter eines Fachbetriebs sein wird. Eher ein Selbständiger Schlüssler. Das ist versicherungstechnisch, mindestlohntechnisch, arbeitszeittechnisch usw. noch viel günstiger.

Re: Das muss ja nicht so bleiben.

geschrieben von: Alibizugpaar

Datum: 27.01.19 11:52

Und der selbständige BÜ-Schlüssler/Weichenschneefeger wird natürlich nur für die minutengenau abzurechnende Netto-Einsatzzeit bezahlt. Zwischen zwei Einsätzen ist er wieder selbständiger Freizeitmensch, der den DB Netz-Fegevertrag aber nur bekommt, wenn er rund um die Uhr in Bereitschaft lauert und jederzeit sofort abrufbar ist. Am besten schläft so einer in seinem privaten VW-Lupo.

Während die, die sich solche Verträge ausdenken einen festen auskömmlichen Monatslohn beziehen. Vermögenswirksame Leistungen und Weihnachtsgeld natürlich auch.

Gruß, Olaf

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1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:01:27:11:53:20.

Re: Südharzstrecke: Im Jubiläumsjahr schlechteste Betriebsleistung seit Kriegsende

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 27.01.19 12:05

Alibizugpaar schrieb:
Und wie kämen hauptberufliche Weichenfeger damit zurecht, wenn die einen Arbeitsunfall haben und die 'Arschkarte bekommen'? Wie kommen die klar? Die sind durch ihren Arbeitgeber doch auch versichert. Lokführer steigen vor gestörten Bahnübergängen von der Lok hinunter in den tiefen Schotter, um die Anlage zu schlüsseln. Auch bei Nässe und Glätte. Und dann wieder rauf auf die Lok. Das machen die wie selbstverständlich, nachdem sie den Befehl geschrieben haben. Wenn die Bahn das spontane Weichen freifegen in die Dienstaufgaben aufnimmt, dann sind die Tf auch versichert.

In meinem Beruf steige ich dienstlich Treppen, obwohl es nicht ausdrücklich in meinem Arbeitsvertrag steht. Böse Unfallgefahr. Fast schon Arschkarte. Ich armer Wicht.
Na klar! Auf so eine blöde, verallgemeinernde Antwort habe ich gewartet! Zeugt mal wieder vom Unwissen über unseren Versicherungswahnsinn (versicherte und nicht versicherte Tätigkeiten)! Einfach mal nachlesen, bevor man hier Blödsinn schreibt!

Mal als Beispiel: Ich als Tf, darf nichtmal kuppeln wenn es nicht in meinem Schichtauftrag steht. Mache ich es trotzdem (ohne Rücksprache mit der VL / TP) und erleide dabei einen Arbeitsunfall, dann brauche ich die Unfallmeldung erst garnicht zur EUK schicken! Gibt genug Fälle quer durch alle Eisenbahnerberufe, die ewig ihrem Geld / ihren Ansprüchen bei der EUK hinterherrennen, weil eben s.o.!


Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Klappe halten!

Re: Südharzstrecke: Im Jubiläumsjahr schlechteste Betriebsleistung seit Kriegsende

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 27.01.19 12:34

BLOaner schrieb:
(...) Mal als Beispiel: Ich als Tf, darf nichtmal kuppeln wenn es nicht in meinem Schichtauftrag steht. Mache ich es trotzdem (ohne Rücksprache mit der VL / TP) und erleide dabei einen Arbeitsunfall, dann brauche ich die Unfallmeldung erst garnicht zur EUK schicken! Gibt genug Fälle quer durch alle Eisenbahnerberufe, die ewig ihrem Geld / ihren Ansprüchen bei der EUK hinterherrennen, weil eben s.o.!(...)
Wer erzählt dir denn sowas? Doch nicht die EUK?? Klingt sehr nach DB-Möchtegernperfektionismus...

Du bist echt 'ne Schande für deine Zunft

geschrieben von: zonk

Datum: 27.01.19 13:08

BLOaner schrieb:
Mal als Beispiel: Ich als Tf, darf nichtmal kuppeln wenn es nicht in meinem Schichtauftrag steht.
Um mal bei deinen Worten zu bleiben. Diese deine Aussage ist: Blöd, blöder, am blödesten!



BLOaner schrieb:
Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Klappe halten!
Bitte, mach es einfach mal.
Heizer Jupp schrieb:
Speelwark schrieb:
Da hast du Recht, da kann ich dir nur zustimmen.
Genau, Ihr Fahrdienst-Spezialisten
Jetzt bringe hier nicht die Stellwerkerzunft in Verruf. Dieser User kann ja viel von sich behaupten. Dafür, daß er beruflich irgendwas mit Stellwerken oder dem Zugfahrdienst zu tun hat, fehlt mir jeglicher Beleg. Denn außer seinem allgegenwärtigen Hinterherflennen der 'guten alten Stellwerkstechnik' kommen von ihm zum Thema Bahnbetrieb nur allgemeine Plattitüden, die hier jeder bringen kann, der eine Weile mitgelesen hat.

Gruß Thomas

Re: Südharzstrecke: Im Jubiläumsjahr schlechteste Betriebsleistung seit Kriegsende

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 27.01.19 15:27

Hallo Thomas,

du hast sooo was von Recht. Ich bin begeistert von deinen Fachwissen. Liebe Grüße vom Arbeitslosen..
Auf der freien Strecke hats doch heutzutage eher wenige Weichen, gerade auf Nebenbahnen idr. gar keine mehr, wenn dann sind die nur im Bahnhof, und da kann man von Esig aus immer auf Zs1 oder 7 rein fahren, bzw im Bahnhof selbst als Rangierfahrt dort hin.

http://www.trainweb.org/railphot/x-hikashi2.gif

Re: Du bist echt 'ne Schande für deine Zunft

geschrieben von: De David

Datum: 27.01.19 16:09

Und wenn er auf dem @#$%&haus sitzt und einen mords Haufen abgedrückt hat, ruft er die TP an, weil nirgendwo im Schichtauftrag steht daß es während der Dienstzeit statthaft ist daß er einfach so Klopapier abrollen und sogar abreißen darf... und wenn überhaupt dann nur mit Handschuhen, Schutzbrille und Helm, denn wo kämen wir denn da hin wenn plötzlich solche Sitten wie bei den Hotten Totten einzug hielten, wo jeder ohne vorherige Genehmigung wie er grad lustig ist Klopapier benutzt...

Solche Argumente kommen bevorzugt von Leuten die einfach nur kein Bock zu gar nichts haben und den ganzen Tag nur dumm rum motzen, statt sich ein bisschen zu bemühen daß der ganze Laden läuft. Daher kommen auch die Mentalitätsunterschiede zwischen den EVU. Ich habe da schon manche erlebt, die sind schwer vom Glauben abgefallen als sie sahen wie andere arbeiten, weil sie meinten es wäre überall so wie sie meinten daß es richtig wäre. Wo es niemanden gibt der einem bei jedem noch so kleinen abweichenden Arbeitsschritt an die Hand nimmt und Telefonseelsorge macht, sondern man einfach ins kalte Wasser geworfen wird, man selber denken und eine Lösung finden muss und dann auch noch ganz alleine ausführen. Einfach jeder wie er kann dazu beiträgt zu machen daß es läuft.

http://www.trainweb.org/railphot/x-hikashi2.gif
De David schrieb:
... wenn dann sind die nur im Bahnhof, und da kann man von Esig aus immer auf Zs1 oder 7 rein fahren, bzw im Bahnhof selbst als Rangierfahrt dort hin.
Das Zs 1 und auch das Zs 7 darf ich Dir aber nur geben, wenn ich einen gesicherten Fahrweg habe. Wenn die Weiche wegen Schnee keine Endlage erreicht, geht da einfach garnichts. Und welcher Lokführer hätte denn überhaupt das nötige Equipment an Bord, um eine Weiche auch nur notdürftig freizukehren? Ganz abgesehen von der Bereitschaft dazu, das im Zweifelsfalle auch zu tun.
Das Problem ist aus meiner Sicht nicht weniger, dass es niemand tun will. Sondern dass es nicht ausreichend organisiert ist.

Schnee aus einer Weiche zu fegen ist Arbeit im Gleisbereich. Das sollte nur jemand machen, der weiß, was er tut. Er muss sich darauf verlassen können, dass niemand versucht, die Weiche zu befahren und dass niemand, auch keine automatische Zuglenkung, versucht, die Weiche zu stellen. Ohne präzise Absprache mit dem FdL und Ortskenntnis geht da gar nichts. Es ist klassische Management-Aufgabe, entsprechende Prozesse zu organisieren und dafür notwendiges Personal einzuplanen. Wenn es sinnvoll ist, Hilfe der Tf vorzusehen, warum nicht? Aber dann bitte mit Einweisung, passender Ausrüstung, klaren Regeln und Unfallversicherung. Dass die EVU dafür Ausgleich vom EIU bekommen müssen, ist auch klar. Es gibt natürlich auch andere Lösungen, aber die müssen ebenfalls organisiert sein.

Ich verstehe einfach nicht, dass auf solchen "zweitrangigen" Strecken immer wieder solche Ausfallerscheinungen auftreten.

Grüße Martin
Um deine Frage zu beantworten z.B. jeglicher 648 bei uns im Harz Weser Netz.
Aber auf den weiteren Schwachsinn, vorallem vom Themeneröffner geh ich jetzt nicht weiter ein.
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MfG Tobias

Re: Südharzstrecke: Im Jubiläumsjahr schlechteste Betriebsleistung seit Kriegsende

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 27.01.19 20:46

Martinmuetzel schrieb:
Es ist klassische Management-Aufgabe, entsprechende Prozesse zu organisieren und dafür notwendiges Personal einzuplanen. Wenn es sinnvoll ist, Hilfe der Tf vorzusehen, warum nicht? Aber dann bitte mit Einweisung, passender Ausrüstung, klaren Regeln und Unfallversicherung. Dass die EVU dafür Ausgleich vom EIU bekommen müssen, ist auch klar. Es gibt natürlich auch andere Lösungen, aber die müssen ebenfalls organisiert sein.
DANKE! Wenigstens Einer der hier die Problematik im Ganzen begriffen hat!
Martinmuetzel schrieb:
Das Problem ist aus meiner Sicht nicht weniger, dass es niemand tun will. Sondern dass es nicht ausreichend organisiert ist.

Schnee aus einer Weiche zu fegen ist Arbeit im Gleisbereich. Das sollte nur jemand machen, der weiß, was er tut. Er muss sich darauf verlassen können, dass niemand versucht, die Weiche zu befahren und dass niemand, auch keine automatische Zuglenkung, versucht, die Weiche zu stellen. Ohne präzise Absprache mit dem FdL und Ortskenntnis geht da gar nichts. Es ist klassische Management-Aufgabe, entsprechende Prozesse zu organisieren und dafür notwendiges Personal einzuplanen. Wenn es sinnvoll ist, Hilfe der Tf vorzusehen, warum nicht? Aber dann bitte mit Einweisung, passender Ausrüstung, klaren Regeln und Unfallversicherung. Dass die EVU dafür Ausgleich vom EIU bekommen müssen, ist auch klar. Es gibt natürlich auch andere Lösungen, aber die müssen ebenfalls organisiert sein.

Ich verstehe einfach nicht, dass auf solchen "zweitrangigen" Strecken immer wieder solche Ausfallerscheinungen auftreten.
Genau so ist es heute,
und weil es diese Prozesse nicht gibt, passiert es auch nicht mehr.

Diese zweitrangigen Strecken sind bei DB Netz ja auch schon in Regionetze ausgegliedert, bzw. eine eigene Abteilung.
Natürlich gehts, Zs1 und Zs7 sind doch absichtlich elektrisch so geschaltet daß sie immer kommen. Hätten die auch Abhängigkeiten wären sie im Störfall ja witzlos. Und ich wäre auch mit einem Befehl 2 zufrieden falls du Zs1 oder 7 nicht magst. Da kann man dann unter 14 sogar rein schreiben, Zug darf nur bis Spitze Weiche xyz fahren, wenn mans wirklich 100% haben will, und dies nicht nur mündlich sagen "fährst mal nur bis Weiche xyz die ist wohl nicht ganz in Endlage, schaust da mal bitte und rufst mir dann an".
Also wer irgendwo rangiert hat idr. was auf der Lok dabei, und die Personenzüge auch.
Wenn der Lokführer keinen Bock dazu hat bleibt er halt so lange stehen bis irgend jemand kommt und es führ ihn macht. Wenns dann besser ist....

http://www.trainweb.org/railphot/x-hikashi2.gif
Der Ausgleich wäre ja daß sie fahren können und keine Zugausfälle haben. Die kosten das EVU zwar groß nichts wenns EIU schuld ist, aber es geht halt aufs Immage weil nacher das EVU als erstes als unzuverlässig da steht wenn die Züge nicht fahren.
Ich weiß ja nicht wie das in der heutigen ach so tollen TfV Führerscheinwelt wo alles aufgeteilt ist und niemand mehr einen plan von den Aufgaben des anderen hat ist, aber damals bei mir gehörte das zu den selbstverständlichen Aufgaben eines Tf zu wissen wie man Weichen frei kehrt und Hv73 bedient. Denn gerade in den Abstellgleisen hats idr. Handweichen und außer dem Tf ist niemand da der diese gangbar machen könnte wenn morgens um 4 der erste Zug raus soll.

http://www.trainweb.org/railphot/x-hikashi2.gif
Bei der S-Bahn Hannover hat man vor ca. 2 Jahren alle ET mit einem Weichenbesen ausgerüstet. Darf ich als Tf den eventuell gar nicht benutzen ,weil ich nicht versichert bin? Wäre mal interessant zu erfahren,wie die Rechtslage aussieht.

Re: Das muss ja nicht so bleiben.

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 30.01.19 08:43

Alibizugpaar schrieb:
Und der selbständige BÜ-Schlüssler/Weichenschneefeger wird natürlich nur für die minutengenau abzurechnende Netto-Einsatzzeit bezahlt. Zwischen zwei Einsätzen ist er wieder selbständiger Freizeitmensch, der den DB Netz-Fegevertrag aber nur bekommt, wenn er rund um die Uhr in Bereitschaft lauert und jederzeit sofort abrufbar ist. Am besten schläft so einer in seinem privaten VW-Lupo.

Während die, die sich solche Verträge ausdenken einen festen auskömmlichen Monatslohn beziehen. Vermögenswirksame Leistungen und Weihnachtsgeld natürlich auch.
vergiss den Bonus nicht, weil er so einen cleveren Vertrag ausgehandelt hat.