geschrieben von: PKP-modelarz
Datum: 17.01.19 11:01
geschrieben von: Torsten87
Datum: 17.01.19 11:03
Ja, ja. Aber die Gewinnung von Erdöl und Herstellung von Benzin ist ja zum Glück völlig energie- und schadstofffrei.Leute,
Wie wird Wasserstoff hergestellt? Ist der in der Herstellung abgasfrei, kostenlos oder? Und soll mir aber keiner mit Windenergie und Sonnenstrom kommen!
geschrieben von: PKP-modelarz
Datum: 17.01.19 11:21
Ich habe mir mal die Mühe gemacht, die Zahlen der Zeit zu verifizieren:Hallo Traumflug,
danke für die Recherche. Da die Quelle von 2012 stammt und auch ein paar Vorhersagen getroffen werden, kann man mit der bisherigen Entwicklung vergleichen.
"Die Zeit" ist in meiner persönlichen Wertung nicht bedeutungsvoll für die sachkundige Bewertung von technischen Entwicklungen. Das wird scheinbar auch außerhalb von Verkehrstechnik so gesehen, wie die papiersparende Schrumpfung der Auflage zeigt.
Zivile Nutzung hat sich bisher nur sehr wenig entwickelt, von einer "marktwirtschaftlichen" Beständigkeit kann keine Rede sein. Die beiden H2-Busse in Höchst haben den vierfachen Preis gegenüber normalen Fahrzeugen, wobei sich die konstruktive Abweichung ja nur aus dem Antrieb ergibt. Ich habe aber keine Fakten zu Entwicklung und Stand der Preise von H2 zu bieten.
Aufgrund der schwierigen Handhabung von H bleiben aber hohe Kosten für das Vertriebssystem bestehen, d.h. die Strecke von der unmittelbaren Erzeugung bis zum Verbraucher, hier in der Brennstoffzelle. Es werden sehr energieintensive Verdichtungs- und Kühlprozesse angewendet, um eine notwendige Stoffmenge (=Energiemenge) an den Verbrauchsort zu befördern. Die "Entflüssigung" benötigt wiederum Energiezufuhr, die in den Wirkungsgrad einzubeziehen ist.
Die hier im Tread angegebenen Wirkungsgrade von Dieselmotoren/-generatoren halte ich für Wind von der Märchenwiese. Das sieht fast nach einer Addition der Wirkungsgrade aus...
Das ist mir schon klar, da bin ich ja oft genug langgefahren um das zu wissen. ;-) Ich wollte nur @Falk12's Aussage richtigstellen, die Elektrifizierung wäre einst bis Trebsen gegangen. Beucha Ost gehört ja noch zum Bahnhof Beucha.@MD 612, in Richtung Brandis endete die Fahrleitung am Bahnsteig Beucha Ost, damit waren die Weiche 30, der Abschnitt bis zum Ra 10 und das Gleis 4 mit überspannt.
Warum nicht?Leute,
Wie wird Wasserstoff hergestellt? Ist der in der Herstellung abgasfrei, kostenlos oder? Und soll mir aber keiner mit Windenergie und Sonnenstrom kommen!
Kannst Du das bitte genauer erläutern? Wenn die "Entflüssigung" nur mit wirkungsgradreduzierender Energiezufuhr möglich ist, dann heißt das doch auch, dass der Wasserstoff ganz von alleine flüssig bleibt und problemlos gespeichert und transportiert werden könnte.Die "Entflüssigung" benötigt wiederum Energiezufuhr, die in den Wirkungsgrad einzubeziehen ist.
Spezifische Verdampfungsenthalpie (ΔHv) heißt das Zauberwort, diese beträgt bei Wasserstoff 0,446 kJ/g. Bleibt noch die Frage, wo groß der Bedarf ist. Ein Toyota Mirai soll wie bereits erwähnt 5 kg auf 480 km benötigen. Ein Zug vermutlich eher Faktor 10, also ca. 10 kg pro 100 km. Bei der Verdampfung oder salopp "Entflüssigung" werden also 4460 kJ pro 100km der Umwelt an Wärme entzogen. Bei durchschnittlich 60 km/h sorgt also dafür, dass 774 Watt Wärme der Umgebung entnommen wird. Spart im Sommer natürlich die Klima, aber was macht man im Winter gegen die Vereisung? Richtig... Heizen.Saxobav schrieb:Kannst Du das bitte genauer erläutern? Wenn die "Entflüssigung" nur mit wirkungsgradreduzierender Energiezufuhr möglich ist, dann heißt das doch auch, dass der Wasserstoff ganz von alleine flüssig bleibt und problemlos gespeichert und transportiert werden könnte.Die "Entflüssigung" benötigt wiederum Energiezufuhr, die in den Wirkungsgrad einzubeziehen ist.
Danke für die Erläuterung.cs schrieb:Spezifische Verdampfungsenthalpie (ΔHv) heißt das Zauberwort, diese beträgt bei Wasserstoff 0,446 kJ/g. Bleibt noch die Frage, wo groß der Bedarf ist. Ein Toyota Mirai soll wie bereits erwähnt 5 kg auf 480 km benötigen. Ein Zug vermutlich eher Faktor 10, also ca. 10 kg pro 100 km. Bei der Verdampfung oder salopp "Entflüssigung" werden also 4460 kJ pro 100km der Umwelt an Wärme entzogen. Bei durchschnittlich 60 km/h sorgt also dafür, dass 774 Watt Wärme der Umgebung entnommen wird. Spart im Sommer natürlich die Klima, aber was macht man im Winter gegen die Vereisung? Richtig... Heizen.Saxobav schrieb:Kannst Du das bitte genauer erläutern? Wenn die "Entflüssigung" nur mit wirkungsgradreduzierender Energiezufuhr möglich ist, dann heißt das doch auch, dass der Wasserstoff ganz von alleine flüssig bleibt und problemlos gespeichert und transportiert werden könnte.Die "Entflüssigung" benötigt wiederum Energiezufuhr, die in den Wirkungsgrad einzubeziehen ist.
geschrieben von: Felix Kaiser
Datum: 18.01.19 07:22
Hallo @cs,Saxobav schrieb:Kannst Du das bitte genauer erläutern? Wenn die "Entflüssigung" nur mit wirkungsgradreduzierender Energiezufuhr möglich ist, dann heißt das doch auch, dass der Wasserstoff ganz von alleine flüssig bleibt und problemlos gespeichert und transportiert werden könnte.Die "Entflüssigung" benötigt wiederum Energiezufuhr, die in den Wirkungsgrad einzubeziehen ist.
geschrieben von: PKP-modelarz
Datum: 18.01.19 12:18
geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 18.01.19 14:44
Danke auch für Deine ausführlichen und verständlichen Erklärungen.cs schrieb:Hallo @cs,Saxobav schrieb:Kannst Du das bitte genauer erläutern? Wenn die "Entflüssigung" nur mit wirkungsgradreduzierender Energiezufuhr möglich ist, dann heißt das doch auch, dass der Wasserstoff ganz von alleine flüssig bleibt und problemlos gespeichert und transportiert werden könnte.Die "Entflüssigung" benötigt wiederum Energiezufuhr, die in den Wirkungsgrad einzubeziehen ist.
unser Kollege @silli hat schon die fachlich richtigen Begriffe und Wirkprinzipien genannt. Wir müssen beim realen Fahrbetrieb immer von Nicht-gleichförmigen Betriebszuständen ausgehen. Wenn wir also beim Motor vom Drehmoment reden, ist dass das Beschleunigungsvermögen, das Vermögen zur Drehzahländerung je Zeiteinheit (was man beim Autofahren im Rücken spürt beim Gasgeben). Und so benötigt man bei verschiedenen Fahrzuständen und Umgebungstemperaturen stark wechselnde Energiemengen, die bei Flüssiggas häufig durch einen Verdampfer gasförmig bereitgestellt werden müssen. Diese sind nicht immer und komplett durch Abwärme und Umgebung lieferbar. Zudem ist diese Energie/Enthalpie vorher in mehrfacher Höhe bei Kompression und Verflüssigung aufzuwenden; ist also im energetischen Gesamtprozess zweimal zu betrachten.
Bei dem neuen Flüssigerdgasterminal in Klaipeda geht man von 2-3% Gesamtenergieaufwand zur Entflüssigung aus. Zusätzlich zum deutlich höheren Preis gegenüber der Pipelinelieferung aus Rußland hat man also nochmal höhere Betriebskosten für den Endverbraucher. Vielleicht könnte man die Kälte noch für ein Maschinenkühlhaus sekundär nutzen. Dessen Bedarf an Kälte läuft aber mit dem Heizgasverbrauch nicht synchron (hier OT).
In der Originalquelle wird die Bereitstellung von H2 in m3 angegeben. Das ist unsachlich, da die enthaltene Energiemenge von der Stoffmenge (Maßeinheit mol) abhängt und somit vom Gasdruck abhängt.
Insgesamt freue ich mich, dass man technisch den H2-Einsatz für den Fahrzeugbetrieb bereitstellen kann. Durch Probleme bei Bereitstellung und Verfügbarkeit wird es aber noch lange eine Spezial- und Insellösung bleiben, die auch nach dem Ende des billigen Erdöls nicht wirtschaftlich selbsttragend ist.
geschrieben von: Saxobav
Datum: 18.01.19 17:40
Hallo modelarz,Wieviel Energie benötigt man zum Verflüssigen?
Ich habe jetzt noch einmal alle Deine Beiträge durchgelesen, kann aber nirgends finden, wo Du ausgeführt hättest, warum Du geschrieben hast: "soll mir aber keiner mit Windenergie und Sonnenstrom kommen"Habe ich weiter oben ausgeführt...
geschrieben von: Saxobav
Datum: 18.01.19 23:30
Ohne Zahlen habe ich nach Gefühl eine ähnliche Einschätzung geäußert. Abweichungen können sich m.E. noch ergeben, wenn man direkt bei der Elektrolyse den H2 in Hochdruck entstehen läßt und somit zumindest Teile der Kompression einspart. Das wird aber nicht die Bilanz komplett ändern.Wie wäre es, diesen Wind- und Solarstrom statt über den energetisch unsinnigen Umweg Wasserstoff besser über den direkten Weg oder zur Not via Batterie zur elektrische Zugförderung einzusetzen?
In Zusammenhang mit der Autowelt bin ich auf folgenden Vergleich gestoßen: [insideevs.com]
Die genannten Wirkungsgradzusammenhänge lassen sich auch auf Züge übertragen.
Das hat nichts mit kapitalistischer Grundorientieren. Im Gegenteil, dass der Staat Misswirtschaft fördert und den Bürger mit Vorschriften quält und das Geld aus der Tasche zieht, ist eher sozialistisch. Aber gut, 2 von 3 Regierungsparteien habe das sozialistisch schon im Namen.Auf Grund staatlicher Nichtsteuerung und kapitalistischer Grundorientierung werden auch die in Deutschland Eingeborenen nicht reich, wenn in ihren Gebieten Wind- und Solarenergie für die fernen Industriegebiete erzeugt werden. Sie sind auch im Rahmen der Gebietskörperschaften keine Eigentümer mit Anteilen, sondern Bettler um Infrastrukturgelder zur Elektrifizierung des eigenen Regional- und Nahverkehrs.
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