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[SH] : Landesweites Semesterticket: Rückschlag aus Flensburg

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 11.01.19 17:26

Das in Schleswig-Holstein geplante landesweite Semesterticket steht auf der Kippe. Das Studierendenparlament der Hochschule Flensburg hat einen entsprechenden Vertrag am Donnerstag abgelehnt, wie Jonas Kratzke aus dem Parlamentsvorstand sagte. Grund für die Entscheidung seien unter anderem Formfehler im Vertrag gewesen. Grundsätzlich aber befürworte man die Einführung eines Tickets, mit dem die mehr als 50 000 Studierenden in Schleswig-Holstein die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen könnten, betonte er. «Nur eben so, wie der Vertrag jetzt steht, ist er nicht im Interesse aller Studierenden.» – Quelle: [www.shz.de] ©2019
Das Stupa wird jedes Jahr neu gewählt, ist wohl auch eine Spielwiese für politische Organisationen.
Hallo,

da wäre ich neugierig, was den Studierenden jetzt nicht gefällt. Erinnert mich ein bisschen an meine Studentenzeit, damals 2009, als an der Uni Erlangen ein Semesterticket eingeführt werden sollte. Es sollte ein Sockelbeitrag eingeführt werden, den jeder Student zahlt und dafür Mo-Fr ab 19 Uhr, Sa, So ganztätig in Nürnberg-Fürth-Erlangen fahren darf. Hochgerechnet lohnte sich das ab zwei Fahrten nach Nürnberg pro Monat. Die Erlanger Studenten heulten los, wie unfair so ein Modell doch sei, Nürnberg ist viel zu weit weg und die in Nürnberg wohnen ja eh alle bei ihren Eltern und müssen sich um nix kümmern.

Die selben "Heuler" hatten aber gar nichts dagegen, dass aus Studiengebühren viele Zusatzveranstaltungen wie Sprachkurse etc. gezahlt wurden, die dank Angebot abends für die einpendelnden Studenten nicht attraktiv waren. (Kursende ca. 21 Uhr, bis man dann daheim war mit ÖPNV..) Denke, in Flensburg ist es wieder dasselbe Problem, dass die, die eh in Flensburg wohnen, es nicht einsehen, für andere mitzuzahlen...

(Btw: Damals beim Impro-Theater haben wir Pendler uns über den späten Beginn beschwert, da Zugfahren danach echt ewig gedauert hat: Ihr könnt ja Fahrgemeinschaften bilden...völlig verfehlt, als müssten wir alle in die gleiche Richtung und als hätten wir alle ein Auto...Bin im Sommer dann immer Rad gefahren... Woher einige Oberschicht-Assis kommen kann man hier herrlich erkennen.)

Liebe Grüße,
Dominik

Re: [SH] : Landesweites Semesterticket: Rückschlag aus Flensburg

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 11.01.19 21:11

Hier mal noch ein Zeitungsbericht mit ein wenig mehr Details: [www.kn-online.de]
Ich finde das Ticket doch ausgesprochen günstig.

Infos häppchenweise und höchst lückenhaft

geschrieben von: der pasinger

Datum: 11.01.19 21:23

ich zitiere : "Links bitte mit kurzer Erklärung zum verlinkten Inhalt versehen"

Infos zum wieso, weshalb, warum sind bislang ausgeblieben, daher hätte eine Meldung "Flensburger Stupa ist DAGEGEN" in diesem Forum auch ausbleiben können, leider musste der Graf mal wieder seine ganz eigenen persönlichen, politischen Interesse ausleben und zum Besten geben ... :(

mfg
Nils

Re: Infos häppchenweise und höchst lückenhaft

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 12.01.19 10:14

der pasinger schrieb:
ich zitiere : "Links bitte mit kurzer Erklärung zum verlinkten Inhalt versehen"

Infos zum wieso, weshalb, warum sind bislang ausgeblieben, daher hätte eine Meldung "Flensburger Stupa ist DAGEGEN" in diesem Forum auch ausbleiben können, leider musste der Graf mal wieder seine ganz eigenen persönlichen, politischen Interesse ausleben und zum Besten geben ... :(
Hallo,
es ist hier ja nicht entscheidend, weshalb das Ticket von den Flensburgern blockiert wird.
Das sind Interna, die sicher nur den Beteiligten zugänglich sind, das solltest auch Du begreifen.
Mein Interesse am Thema kommt daher, dass ein Familienmitglied mal über Jahre zu einer Uni in SH gependelt ist.
Das Semesterticket galt nur für die Stadt und die nähere Umgebung.
Heute beträgt da der Preis für eine Monatskarte 232,20 (Abo lohnt wegen der Semesterferien nicht), für eine Wochenkarte 80,20 Euro.
Dabei gibt es in SH noch Strecken zu einer Uni, die noch teurer sind, da liegt man dann bei 277,70 Euro monatlich.
Zu bezahlen von jemanden, der eigentlich noch gar kein Geld verdient.
Das Wohnen vor Ort ist noch teurer, weil es zu wenig bezahlbaren Wohnraum gibt.
Flensburg liegt da ganz ungünstig im Norden: Sehr verwunderlich, dass die das neue Semesterticket blockieren.
Deine Thesen haben also wenig mit der Realität zu tun.

Re: Infos häppchenweise und höchst lückenhaft

geschrieben von: Sybille

Datum: 12.01.19 10:51

Unabhängig von der (bislang ausgebliebenen) Begründung fürs Votum des StuPa stellt sich doch tatsächlich die berechtigte Frage nach dem Nutzen eines SH-weiten Semestertickets für die Flensburger Studenten. Der weit überwiegende Teil der Flensburger Studenten wohnt auch in Flensburg. Der Flensburger ÖPNV spielt dabei kaum eine relevante Rolle für diese Gruppe.
125 – 150,- € pro Semester, also bis zu 300,- € im Jahr für welchen tatsächlichen Nutzen? Für Rundfahrten im HVV, zwei Zugstunden entfernt?

Re: Infos häppchenweise und höchst lückenhaft

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 12.01.19 11:22

Sybille schrieb:
Unabhängig von der (bislang ausgebliebenen) Begründung fürs Votum des StuPa stellt sich doch tatsächlich die berechtigte Frage nach dem Nutzen eines SH-weiten Semestertickets für die Flensburger Studenten. Der weit überwiegende Teil der Flensburger Studenten wohnt auch in Flensburg. Der Flensburger ÖPNV spielt dabei kaum eine relevante Rolle für diese Gruppe.
125 – 150,- € pro Semester, also bis zu 300,- € im Jahr für welchen tatsächlichen Nutzen? Für Rundfahrten im HVV, zwei Zugstunden entfernt?
Hast Du für Deine Thesen zum Wohnsitz auch Fakten?
Ich höre immer mehr das Gegenteil.
Kiel hat beispielsweise über 35.000 Studenten, aber viel zu wenige bezahlbare Wohnmöglichkeiten.
Dazu gibt es auch Studenten, die zwar eine Schlafmöglichkeit vor Ort haben, die aber am Wochenende nach Hause fahren.
Auch manchmal für einen Job, um sich das Studium überhaupt leisten zu können.
Deshalb wollte SH jetzt auch nachziehen, in Niedersachsen gibt es beispielsweise dieses Ticket schon lange, auch in Hamburg für den HVV Gesamtbereich.
Mal ein schöner Bericht zu dem Thema: [www.spiegel.de]

Re: Infos häppchenweise und höchst lückenhaft

geschrieben von: Schienennagel

Datum: 12.01.19 11:24

Sybille schrieb:
Unabhängig von der (bislang ausgebliebenen) Begründung fürs Votum des StuPa stellt sich doch tatsächlich die berechtigte Frage nach dem Nutzen eines SH-weiten Semestertickets für die Flensburger Studenten. Der weit überwiegende Teil der Flensburger Studenten wohnt auch in Flensburg. Der Flensburger ÖPNV spielt dabei kaum eine relevante Rolle für diese Gruppe.
125 – 150,- € pro Semester, also bis zu 300,- € im Jahr für welchen tatsächlichen Nutzen? Für Rundfahrten im HVV, zwei Zugstunden entfernt?

..es gibt m.W. Semestertickets, die preislich gestaffelt werden. Je nach Standort der Bildungseinrichtung zahlen die Studenten mit dem Vertragspartner mehr, die anderen weniger. So müssten dann die Studenten in Kiel z.B. mehr zahlen, da sie den ÖPNV mehr nutzen (statistisch nachweisbar, liegt zentral) als die Flensburger. Ein Einheitspreis macht nun mal wirklich keinen Sinn.

Re: Infos häppchenweise und höchst lückenhaft

geschrieben von: ReneRomann

Datum: 12.01.19 12:04

Oberdeichgraf schrieb:
Sybille schrieb:
Unabhängig von der (bislang ausgebliebenen) Begründung fürs Votum des StuPa stellt sich doch tatsächlich die berechtigte Frage nach dem Nutzen eines SH-weiten Semestertickets für die Flensburger Studenten. Der weit überwiegende Teil der Flensburger Studenten wohnt auch in Flensburg. Der Flensburger ÖPNV spielt dabei kaum eine relevante Rolle für diese Gruppe.
125 – 150,- € pro Semester, also bis zu 300,- € im Jahr für welchen tatsächlichen Nutzen? Für Rundfahrten im HVV, zwei Zugstunden entfernt?
Hast Du für Deine Thesen zum Wohnsitz auch Fakten?
Ich höre immer mehr das Gegenteil.
Kiel hat beispielsweise über 35.000 Studenten, aber viel zu wenige bezahlbare Wohnmöglichkeiten.
Dazu gibt es auch Studenten, die zwar eine Schlafmöglichkeit vor Ort haben, die aber am Wochenende nach Hause fahren.
Auch manchmal für einen Job, um sich das Studium überhaupt leisten zu können.
Deshalb wollte SH jetzt auch nachziehen, in Niedersachsen gibt es beispielsweise dieses Ticket schon lange, auch in Hamburg für den HVV Gesamtbereich.
Mal ein schöner Bericht zu dem Thema: [www.spiegel.de]
Die Frage beim Semesterticket (und ich kenne es aus Rostocker Zeiten, wo auch darüber diskutiert wurde, ob man nicht Gesamt-MV oder sogar den Geltungsbereich des MV-Tickets, d.h. Gesamt-MV + Lübeck + Hamburg reinnimmt):
- was kostet der Spaß
- wem nutzt er etwas

Der überwiegende Teil der Studenten lebt in oder in der Nähe der Uni-Städte - einfach weil es aufgrund der [Pflicht-]Veranstaltungen (bei mir mal bis Abends 21 Uhr) z.T. gar nicht anders geht.
Für die Heimfahrer am Wochenende waren damals die Aufpreise der Ticketerweiterung auf Gesamt-MV so teuer, dass der AStA ebenfalls nach Verhandlungen abgelehnt hat - so dass es bei der Regelung "nur Rostock" mit am Ende über 100 € pro Semester geblieben ist. Für ein Gesamt-MV wären es wohl über 300 € pro Semester geworden -- und dann kannst du dir mal ausrechnen, wie oft selbst ein Wochenendheimfahrer von den gesparten 200 € pro Semester unter Nutzung einer vergünstigten BC25/50 oder entsprechenden anderen Angeboten wie Ländertickets, QdL, Sparpreise usw. fahren kann.

Für diejenigen, die tagtäglich über größere Strecken pendeln, soll das Semesterticket gar nicht sein - davon abgesehen, dass diejenigen dann meist aufgrund des Unibetriebs eh Probleme mit den Zeiten bekommen [erste Veranstaltungen zu 7 Uhr, letzte bis 21 Uhr beißen sich halt in der Regel mit weitläufigem Pendeln].
Davon abgesehen kann ein Student Wohnbeihilfe beantragen - eine Beihilfe zum Semesterticket oder gar eine Wahloption "nur kleiner Bereich -oder- großer Bereich" gibt es in der Regel nicht (was ja gerade der Hintergrund hinter dem Sozialgedanken bei den Tickets ist -- jeder muss bezahlen, aber nur ein Teil nutzt es).

Und noch was:
Das mit dem "bezahlbaren Wohnraum" ist ein Märchen. Wenn man sich als Student in einer WG mit 3 Personen die 1000-€-Wohnung ium Randgebiet teilt, dann kommen hinten auch wieder "erträgliche" Preise bei raus. Nur hat man dann halt keine 50 qm für sich allein, sondern "nur" ein 15 qm-Zimmer und muss mit den Marotten der anderen klarkommen.
Wer sich den Luxus einer Einzelwohnung in bester Lage leisten will, der darf sich halt nicht wundern, dass es dann etwas teurer wird.
Aber eben für jene Randlagen gibt es ja das Semesterticket innerhalb der eigenen Stadt - denn damit kommt dann der Student auch vernünftig zur Uni...