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Zitat:
Wenn sich beide [Lutz und Scheuer] am kommenden Dienstag im Büro des Ressortchefs wiedersehen, wird es weniger herzlich zugehen. Dann kämpft Lutz gegen den Rauswurf. Der Minister verlangt ein Konzept, wie der Manager den Staatsbetrieb wieder in den Griff bekommen will. Scheuers Geduld ist aufgebraucht.
[www.spiegel.de]
(Der gesamte Artikel ist nur für Abonenten verfügbar)

Auch zum Thema:
Zitat:
Zugleich räumt der Minister dem Manager nur eine kurze Schonfrist ein. Bis zum Sommer müssten die Kennzahlen des Konzerns nach oben gehen. „Allein Leistung und Ergebnisse zählen“, so der Verkehrsminister weiter. Sympathien lässt er für einen Umbau des Bahn-Vorstandes erkennen. Danach wolle er zusätzliche Vorstandsposten für Regionalverkehr, für Fernverkehr und Güterverkehr schaffen. Lutz würde auf diese Weise direkt in die wichtigen Bereiche hineinregieren können.
[www.hasepost.de]



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:01:11:17:51:17.
Thomas_Lammpe schrieb:
Zitat:
Wenn sich beide [Lutz und Scheuer] am kommenden Dienstag im Büro des Ressortchefs wiedersehen, wird es weniger herzlich zugehen. Dann kämpft Lutz gegen den Rauswurf. Der Minister verlangt ein Konzept, wie der Manager den Staatsbetrieb wieder in den Griff bekommen will. Scheuers Geduld ist aufgebraucht.
http://www.spiegel.de/plus/deutsche-bahn-chef-richard-lutz-verliert-andreas-scheuer-die-geduld-a-00000000-0002-0001-0000-000161789327
Das war zu befürchten. Lutz muss ausbaden, was zahlreiche Andere, incl. diverser CSU-Verkehrsminister, verbockt haben. Dann hat man ein Bauernopfer und kann noch ein Jahrzehnt weiter machen wie bisher.

Für mehr Frieden auf Drehscheibe-Online: DSO peacemaker
"Scheuers Geduld ist aufgebraucht."

Wie süß. Der Geduldsfaden droht ausgerechnet dem Mann zu reißen, der beim Diesel-Thema selber kaum was gewuppt bekommen hat, der sich nach dem letzten Autogipfel aber vor die Kameras stellt und sich selber lobt: Die Anforderungen waren hoch, die Aufgabe schwierig, aber heute habe ich endlich geliefert.

'Naja' kann man sagen, 'was soll Scheuer heute raushauen, was andere Regierungen zuvor versemmelt haben?'

Ok, aber was verlangt er von Lutz, wo andere Regierungen zuvor ebenfalls ordentlich was versemmelt haben. Damit meine ich nicht die Bahnreform an sich, sondern daß die Regierungen die Manager viel zu lange haben weitermachen lassen. Auch dann noch, als alle Kunden bereits sehen konnten und leibhaftig erleben mussten, welchen Abhang die Bahn hinunter rast. Die Geduld viel zu vieler Bahnkunden ist schon seit zig Jahren aufgebraucht. Und die vieler Bahnmitarbeiter sowieso. Was ich vermisse ist eine politische Diskussion an höchsten Stellen, was die Bahn in Zukunft können sollen muß und was nicht. Nur wenn die Ziele für die Zukunft abgesteckt sind kann man ein so großes Unternehmen neu aufstellen. Bis auf das Zukunftsnetz 'Deutschlandtakt' habe ich aber von keiner solchen Debatte was mitbekommen.

Kann Lutz eigentlich wissen in welche Richtung er gehen soll? Daseinsfürsorge für alle? Billigbeförderer? Qualität oder Masse? Pünktlichkeit, Rentabilität, Zufriedenheit? Mit oder ohne Netz? Wie auf unzähligen Bahnhöfen keine Ansagen mehr kommen, so gibt es hier auch keine aus der Politik.

Gruß, Olaf

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1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:01:11:22:19:23.
> Alibizugpaar schrieb:
> Was ich vermisse ist eine politiche Diskussion an höchsten Stellen,

Diskutieren ist eben irgendwie out gerade...

> was die Bahn in Zukunft können sollen muß und was nicht.

Sollte schon ein Chef der Bahn wissen, oder nicht? Das kann man von den Politikern nicht verlangen.

> Daseinsfürsorge für alle? Billigbeförderer? Qualität oder Masse? Pünktlichkeit, Retabilität, Zufriedenheit? Mit oder ohne Netz?

Alles halt.

> Wie es auf unzähligen Bahnhöfen keine Ansagen mehr kommen, so gibt es hier auch keine aus der Politik.

Dafür gibt es ja jetzt die tollen elektronischen Anzeigen. ;-)
Welche „harten Einschnitte“ sollen denn im Konzern drohen? Und wann verliert Scheuer die Geduld mit Lutz?

Ausgerechnet ein Ministerdarsteller einer bayerischen Regionalpartei, die seit langen Jahren schon den Verkehrsminister stellt (Ramsauer, Dobrindt, jetzt Scheuer) tut so, als wäre der zuletzt gekommene Bahnchef Lutz für die Misere der DBAG verantwortlich, und versucht so, von eigener Verantwortung abzulenken (wobei die Verkehrsminister, die die Sozen vorher gestellt haben, auch nicht besser waren..).

Ist Scheuer wirklich so naiv, daß er glaubt, die Wähler durchschauen nicht, wer dafür verantwortlich ist, daß aus der Deutschen Bundesbahn und der Deutschen Reichsbahn die Deutsche Bahn Abwicklungsgesellschaft geworden ist?

Jedenfalls ist meine Geduld mit Scheuer und anderen Ministerdarstellern schon lange am Ende...
> > Daseinsfürsorge für alle? Billigbeförderer? Qualität oder Masse? Pünktlichkeit, Retabilität, Zufriedenheit? Mit oder ohne Netz?
>
> Alles halt.

Und genau deswegen braucht es eine Vorgabe aus der Politik: Alles geht nämlich eben gerade nicht.
Zwar gibt es im DB-Konzern sicher einiges an Potential, weniger Geld zu verbrauchen, ohne daß dafür im Fahrbetrieb etwas fehlt – aber eine Fernverkehrsanbindung für Dessau, ein regelmäßiger ICE-Takthalt in Coburg und 500 Millionen Dividende passen nicht unbedingt zusammen.
Die Politik unterläßt aber eben gerade jede Aussage, was sie denn nun will bzw. läßt sie solchen Aussagen keine Taten folgen. Würde es endlich das FV-Gesetz geben, könnte man da ja reinschreiben, daß die DB jede Stadt über 100.000 Einwohner, sofern ein Bf vorhanden ist, mindestens alle 2 Stunden mit einem IC mit mindestens 240 Plätzen in der 2. und 75 Plätzen in der 1. Klasse anbinden muß. Dann muß sie aber auch das Defizit übernehmen oder festlegen, daß das alles ien Querverbund ist und sagen, daß der FV keinen Gewinn machen muß. Nur wenn ein Gewinn übrig bleibt kann man auf einer Dividende betehen.

Sie kann als Eigentümer des Netzes auch jetzt schon überlegen, wie der Anschuß derjenigen Städte hergestellt werden muß, die keinen Bf haben. Sie kann dann auch die Baustandards definieren, die ein Bf haben muß. Dafür braucht es nicht einmal ein neues Netz, das wäre jetzt schon möglich.

Und ja: wenn Politiker jammern, daß es nicht so läuft, wie sie es wollen, dann sollen gerade sie sagen, wie es denn laufen soll. Das kann, nein, das muß man von Politikern verlangen.

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Die EU-Bildungsminister: Lesen gefährdet die Dummheit

Re: Das erinnert mich ein wenig an die Fußballbundesliga

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 11.01.19 18:16

Da wird auch immer der Trainer für schlechte Leistungen der Mannschaft verantwortlich gemacht.
Beispiel HSV: Mit jedem neuen Trainer sollte alles viel besser werden.
Selbst nach Abstieg in die 2. Liga jubelt die Hamburger Presse wieder über den Verein, der im Grunde genommen fast pleite ist.
Kann bei der Bahn nicht passieren, Vater Staat wird schon das nötige Geld rausrücken.
Allerdings könnte der Staat auch irgendwann die Lust an dem Unternehmen verlieren.
Ob dann für die Mitarbeiter bessere Zeiten anbrechen, ist zu bezweifeln.

Re: Beförderung!

geschrieben von: TriStar

Datum: 11.01.19 18:39

Eigentlich müsste Lutz doch befördert werden, wenn er die Bahn weiter in den Abgrund führt. Da hat doch die Autolobby im Verkehrsministerium ihr Ziel erreicht. Es ist doch offensichtlich, was da läuft, wenn die deutsche Automobilindustrie nach wie vor nicht für den Abgasskandal zur Rechenschaft gezogen wird, man im Gegenteil sogar in der EU noch striktere Abgasnormen blockiert bzw. in Deutschland die Einführung einer blauen Plakette ablehnt und im Bundesverkehrswegeplan immer noch die Straße mit mehr Mitteln bedacht wird als die Schiene. Und jedes Jahr stehen deutsche Automobilkonzerne auf der Liste der Großspenden an die regierenden Parteien. Hachja, die Welt funktioniert doch so einfach.
Traumflug schrieb:
Das war zu befürchten. Lutz muss ausbaden, was zahlreiche Andere, incl. diverser CSU-Verkehrsminister, verbockt haben. Dann hat man ein Bauernopfer und kann noch ein Jahrzehnt weiter machen wie bisher.
Die Misere der DB ist sicherlich vielschichtig und auch die Politik hat (insbesondere in der Mehdorn-Ära) einen guten Anteil am jetzigen Zustand des Konzerns. Aber bei Lutz von einem Bauernopfer zu sprechen, halte ich für ziemlich gewagt. Es gibt wohl kaum ein zweiter, der so maßgeblich am Misserfolg der DB verantowrtlich, insbesondere auf der finanziellen Seite. Seit 2003 ist er fürs Konzencontrolling, seit 2010 Finanzvorstand und seit zwei Jahren Bahnchef. Er kennt die Zahlen des Konzerns also in und auswendig und seit langer Zeit und trotzdem musste er im Herbst Alarm schlagen und mit der Wahrheit rausrücken. In den zwei Jahren Bahnchef hat sich rein gar nichts zum Positiven entwickelt und es ist auch nichts erkennbar, dass dies in absehbarer Zeit so sein wird.

Es ist immer die Frage, wer als nächstes kommt. Aber Lutz wäre beim Rausschmiss definitiv kein Bauernopfer.

Zitat Facebook Deutsche Bahn Konzern vom 18.3.15: "Der geplante Ausbau des Fernverkehrs, der heute vorgestellt wurde, wird in jedem Fall auch ohne Unterstützung der Länder umgesetzt und ist eigenwirtschaftlich geplant. Es wird also keinen bestellten Fernverkehr geben."
HSB Tw 44 schrieb:
Zwar gibt es im DB-Konzern sicher einiges an Potential, weniger Geld zu verbrauchen, ohne daß dafür im Fahrbetrieb etwas fehlt – aber eine Fernverkehrsanbindung für Dessau, ein regelmäßiger ICE-Takthalt in Coburg und 500 Millionen Dividende passen nicht unbedingt zusammen.
Die Politik unterläßt aber eben gerade jede Aussage, was sie denn nun will bzw. läßt sie solchen Aussagen keine Taten folgen.
Natürlich kann man der Politik Untätigkeit vorwerfen. Aber nur deshalb kam der Konzern nicht so in die Schieflage. Da gab es insbesondere bei Cargo und Fernverkehr eine lange Reihe an Managementfehlern. Alles an den 500 Millionen Dividende aufzuhängen ist jedenfalls viel zu kurzsichtig.
Auch in der jetzigen Situation könnte man einen ICE-Takthalt in Coburg finanzieren. Das würde doch kaum was kosten. Man will aber schlicht und ergreifend nicht. Und man traut sich auch nichts. Das Fernverkehrskonzept ist doch eine einzige Schindluderei und in weiten Teilen auf die Finanzierung durch die Länder aufgebaut. Das ist nicht nur falsch, sondern auch hochgradig peinlich. Aber was will man schon von einem Unternehmen erwarten, das sich nicht mal traut, auf der neu eröffneten VDE8 mehr als nur das bisherige Angebot zu fahren.

Zitat Facebook Deutsche Bahn Konzern vom 18.3.15: "Der geplante Ausbau des Fernverkehrs, der heute vorgestellt wurde, wird in jedem Fall auch ohne Unterstützung der Länder umgesetzt und ist eigenwirtschaftlich geplant. Es wird also keinen bestellten Fernverkehr geben."

Re: Spiegel: "Verliert die Regierung die Geduld mit Lutz?"

geschrieben von: Lalu

Datum: 11.01.19 19:25

Hallo,

ein Bauernopfer ist er schon. Aber nicht von Seiten der DB. Dort hat er die Einblicke gehabt. Aber der Aufsichtsrat und die Eigentümer brauchen eins. Denn diese haben den Kurs maßgeblich bestimmt.

Grüße,
Lalu
HSB Tw 44 schrieb:
> > Daseinsfürsorge für alle? Billigbeförderer? Qualität oder Masse? Pünktlichkeit, Retabilität, Zufriedenheit? Mit oder ohne Netz?
>
> Alles halt.

Und genau deswegen braucht es eine Vorgabe aus der Politik: Alles geht nämlich eben gerade nicht.
Zwar gibt es im DB-Konzern sicher einiges an Potential, weniger Geld zu verbrauchen, ohne daß dafür im Fahrbetrieb etwas fehlt – aber eine Fernverkehrsanbindung für Dessau, ein regelmäßiger ICE-Takthalt in Coburg und 500 Millionen Dividende passen nicht unbedingt zusammen.
Die Politik unterläßt aber eben gerade jede Aussage, was sie denn nun will bzw. läßt sie solchen Aussagen keine Taten folgen. Würde es endlich das FV-Gesetz geben, könnte man da ja reinschreiben, daß die DB jede Stadt über 100.000 Einwohner, sofern ein Bf vorhanden ist, mindestens alle 2 Stunden mit einem IC mit mindestens 240 Plätzen in der 2. und 75 Plätzen in der 1. Klasse anbinden muß. Dann muß sie aber auch das Defizit übernehmen oder festlegen, daß das alles ien Querverbund ist und sagen, daß der FV keinen Gewinn machen muß. Nur wenn ein Gewinn übrig bleibt kann man auf einer Dividende betehen.

Sie kann als Eigentümer des Netzes auch jetzt schon überlegen, wie der Anschuß derjenigen Städte hergestellt werden muß, die keinen Bf haben. Sie kann dann auch die Baustandards definieren, die ein Bf haben muß. Dafür braucht es nicht einmal ein neues Netz, das wäre jetzt schon möglich.

Und ja: wenn Politiker jammern, daß es nicht so läuft, wie sie es wollen, dann sollen gerade sie sagen, wie es denn laufen soll. Das kann, nein, das muß man von Politikern verlangen.
Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen.
Außer vielleicht der rethorischen Frage wieviel Gewinn Straßenbauämter denn zu erwirtschaften haben??

Re: Spiegel: "Verliert die Regierung die Geduld mit Lutz?"

geschrieben von: Lupe

Datum: 11.01.19 19:38

Hallo zusammen

Es könnte ja auch sein, das der Verkehrsminister die Weisung erhalten hat (Weisungsbefugnis des Kanzlers), Herrn Lutz unter Druck zu setzen, damit der ehem. Kanzleramtsminister den Posten uebernimmt und dann per Weisung, das Problem als gelöst erklaert. Man braucht sich ja nur um die Abhör-Aktion der NSA gegenüber der Bundeskanzlerin erinnern, da erklaerte ja der ehem. Kanzleramtsminister und jetziges Bahnvorstandsmitglied per Erklärung als beendet.

Worst Case: Pofalla als neuen Bahnchef

geschrieben von: IC 2213

Datum: 11.01.19 20:14

Für mich der worst case: Pofalla als neuer Bahnchef.

Wenn man das allgemeine Versagen der politischen Entscheider und Bahnvorstände seit der Bahnreform auf den Schultern von Richard Lutz ablädt und Pofalla zum neuen Bahnchef ernennen sollte, steuert der Konzern unausweichlich auf den metaphorischen Eisberg zu.

Was in 25 Jahren verbockt wurde, lässt sich nicht von heut auf morgen wieder gut machen.
Man muss sich aufs Kerngeschäft konzentrieren, Overhead abbauen, um wirklich kosteneffizienter zu werden.

Um die Pünktlichkeitswerte des Fernverkehrs aufzupolieren, muss in Instandhaltung investiert werden, damit man sich keine Verspätungen, wegen defekter Züge einhandelt. So könnte man die Pünktlichkeitsquote schonmal mittelfristig etwas aufbessern, ohne zweistellige Milliardenbeträge für den Netz(wieder)ausbau in die Hand nehmen zu müssen.

Langfristig wird aber nichts um große Investitionen in die Infrastruktur vorbeiführen.

Re: Worst Case: Pofalla als neuen Bahnchef

geschrieben von: Murrtalbahner

Datum: 11.01.19 20:18

IC 2213 schrieb:
Für mich der worst case: Pofalla als neuer Bahnchef.

Wenn man das allgemeine Versagen der politischen Entscheider und Bahnvorstände seit der Bahnreform auf den Schultern von Richard Lutz ablädt und Pofalla zum neuen Bahnchef ernennen sollte, steuert der Konzern unausweichlich auf den metaphorischen Eisberg zu.

Was in 25 Jahren verbockt wurde, lässt sich nicht von heut auf morgen wieder gut machen.
Man muss sich aufs Kerngeschäft konzentrieren, Overhead abbauen, um wirklich kosteneffizienter zu werden.

Um die Pünktlichkeitswerte des Fernverkehrs aufzupolieren, muss in Instandhaltung investiert werden, damit man sich keine Verspätungen, wegen defekter Züge einhandelt. So könnte man die Pünktlichkeitsquote schonmal mittelfristig etwas aufbessern, ohne zweistellige Milliardenbeträge für den Netz(wieder)ausbau in die Hand nehmen zu müssen.

Langfristig wird aber nichts um große Investitionen in die Infrastruktur vorbeiführen.
Ich wäre ja für einen Politiker als Bahnchef: Winfried Hermann.

Zitat Facebook Deutsche Bahn Konzern vom 18.3.15: "Der geplante Ausbau des Fernverkehrs, der heute vorgestellt wurde, wird in jedem Fall auch ohne Unterstützung der Länder umgesetzt und ist eigenwirtschaftlich geplant. Es wird also keinen bestellten Fernverkehr geben."
Die Vorwürfe die bisher hier erhoben wurden zeigen eines bestimmt auf. Ihr seid alle noch ziemlich jung und glaubt, die Bahn solle Euch und Euresgleichen auf diese oder jene Art und Weise dienen.
Das soll sie aber nicht!

Schon vor über 30 Jahren, oder sind es schon 40Jahre her, war bekannt und wurde daran gebaut, die Bahn so umzugestalten wie sie heute erkennbar (auch) ist.


Als Beispiel mögen dienen: Fernverkehr (eigentlich nur noch) für Manager (denen es egal ist was die Fahrt kostet, zahlt ja die "Firma")
Jeder Kurswagen (für Oma und Opa, Tante und Onkel nach Freudenstadt im Schwarzwald) galt den Machern damals so schrecklich vorsintflutlich, dass man sich für die alte Bahn eigentlich nur schämen konnte.
Als der TEE abgeschafft wurde, waren die ersten Pläne da wie man das Zugpersonal zukünfig entlohnen wollte. Für Ober -oder Hauptzugführer war da aber kein Platz mehr vorgesehen.
Dann kam die "Wende" und damit ein ganz anderes "Entlohungssystem". Ich war lange Jahre ganz anderer Meinung, aber heute glaube ich auch, das das den Machern gerade recht kam. Jetzt konnte man die "Beamtenbahn" ganz schnell in Pension schicken.
Damals fing das schon an mit den "6-Monatskindern". Kurz (weil schneller) und vor allem nur in Teilbereichen ausgebildete Kolleginnen und Kollegen die bei jedem zweiten Problem ratlos dabei standen aber nicht mithelfen konnten. Dafür waren sie billig!
Kannte man vorher hautpsächlich Jubelfeiern auch zum 40sten, ja auch zum 50sten Dienstjubiläum, so verschwanden diese jungen Kolleginnen und Kollegen schneller als sie gekommen waren.
Viele konnten Freundin, Freizeit, Feiern nicht in Einklang bringen mit unregelmäßigem Wechseldienst und vor allem nicht mit ihrem erzielten Einkommen.
Die Unzufriedenheit über ein halbes Dutzend Lohn-und Gehaltstarife in ein und demselben Arbeitsbereich förderte natürlich nicht den von früher gewohnten kollegialen Zusammenhalt.
Es hörte einfach auf selbstverständlich zu sein, jederzeit für einen "verhinderten" Kollegen einzuspringen, egal ob mitten in der Nacht oder am Wochenende oder an den bekannten Feiertagen. Aus einer verschworenen Gemeinschaft, wurde eine Truppe von Jobern (ich mach das jetzt mal, bis ich was Besseres bekomme)

Viele Eisenbahner (im Betriebsdienst) wurden vor dieser Entwicklung gewarnt, wenn sie darüber nachdachten, ihre Karriere bsw im Fahrdienst fortzusetzen.
Dann kam die Zersplitterung der Bahn in "1000 Einzelunternehmen".
Fernverkehr kannte plötzlich keinen Nahverkehr mehr. Cargo durfte (so ohne weiteres) keinen liegengebliebenen Interregio mehr abschleppen.
Man könnte hunderte und tausend weitere Beispiele aufzählen.
Für eine Idee konnte man sich ja noch begeistern: Der zu 100% ausgelastete Personenzug! Im Güterverkehr war das der Ganzzug!
Dazu passen aber nicht individuelle Nahverkehrsleistungen oder Einzelwagenverkehr auf der Nebenbahn.
Also weg damit!
Was könnte man dazu nicht alles schreiben?
Schon damals war bekannt, dass man die Nachkriegsbetonbauten wie bsw Brücken nicht auf 100 und mehr Jahre ausgeführt hatte, sondern den Vorstellungen der damaligen Zeit entsprechend auf 40-50 Jahre. Länger wollte man eine "Friedenszeit" nicht garantieren. Und die Planer damals hatten ja recht, wenn man sich im Nachhinein die Situation während des "Kalten Krieges" einmal genau anschaut.
Schaut Euch die frei zugänglichen Dokus über diese Themen mal an. Da kann einem heute noch das Blut in den Adern gefrieren.

Wir hier in Deutschland hatten bis in die 90er wiederholt ganz unverschämtes Glück!

Dann gibt es aber auch ganz andere Betrachtungsweisen. Für die Automobilindustrie wurden rund 6 Millionen abhängige Arbeitsplätze gerechnet. Für die Bahn vielleicht um 500.000 fallend!
Da muß man natürlich alles was mit dem Auto zu tun hat auch entsprechend unterstützen.

Und wir dürfen nicht vergessen.
Die Bahn wurde vor über 100 Jahren nicht für den Personenverkehr gebaut, wurde durch 2 Weltkriege an ihrer Ausbreitung nicht nur gehindert, sondern auch nahezu komplett zerstört. Sie stand dem Wiederaufbau in den 50ern nur bedingt zur Verfügung, sodass die LKW-Entwicklung mit "tausend" Sonderbauarten für Jedes und Alles der Bahn und ihren langen Kolonnen an G-und E-Wagen spielend leicht enteilen konnte.
Und das heute im Jahr 2019 eine umweltpolitische Situation vorherrscht, wo man der Bahn wieder einen systemtragenden Hauptpfeiler im Ganzen zuerkennt, dass konnte nun wirklich niemand ahnen.

Da das aber nun mal so ist, sollten auch wir all jene unterstützen, die der Bahn wieder auf die Sprünge helfen wollen. Sei es hauptamtlich politisch oder ehrenamtlich in irgendwelchen Vereinen und Organisationen.
Und wenn ein (zu junger) Verkehrsminister sich nicht dem tagesaktuellen Mainstream entziehen kann, dann sollte man ihn wenigstens dahingehend unterstützen, dass er die Gründe verstehen lernt und auch, dass man mit irgendwelchen Hauruckveranstalungen dem Thema Verkehr und hier im Besondern dem Thema Schienenverkehr nie und nimmer gerecht werden kann.
Alles was heute vertraglich betonhart festgelegt wird, hat Auswirkungen auch noch in vielen zukünftigen Jahren und Jahrzehnten.
Das gilt für den Abbau aber auch für den Aufbau der Bahn.

Ich bin darum zu allererst einmal für den sofortigen Stop jeglichen Abbaus und jeglicher Veräußerung von Bahngrundstücken. Der Erlös ist nachweisbar vernachlässigbar. Der Wiedererwerb oder Neubau nach tagesaktuellem Recht ist oft nicht nur nicht bezahlbar, sondern schlicht und ergreifend nicht mehr umsetzbar!
Es gibt zu viele traurige Beispiele dazu, als das man weiterhin einfach in den Tag hinein regieren darf mit Entscheidungen die maximal einen kurzfristigen Vorteil bedienen, der sich aber viel zu schnell in einen Nachteil umkehrt, unter dem unsere Kindergenerationen wer weiß wie lange zu leiden haben!

Mit Gruß von
Unterwegs
BOS

Wenn die GUTEN nichts tun - gehört die Welt den BÖSEN

Wer will, findet Wege. Wer nicht will, sucht Gründe.





1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:01:11:20:40:35.
Doppeler schrieb:

Jedenfalls ist meine Geduld mit Scheuer und anderen Ministerdarstellern schon lange am Ende...

Wen interessiert das ? Genau, keinen. Anders als der ÖR-Sumpf, der auch nichts kann, außer steigende Beiträge zu verlangen, die jeder zahlen muss, will man sich dann bei der DB mal als harter Verhandler beweisen.

Re: Worst Case: Pofalla als neuen Bahnchef

geschrieben von: krokogrün

Datum: 11.01.19 20:37

Murrtalbahner schrieb:
Ich wäre ja für einen Politiker als Bahnchef: Winfried Hermann.

Dafür wäre ich auch.
Aber so etwas würde die extrem bahnstrukturkonservative SPD in der GroKo niemals zulassen.

Pofalla, der Strippenzieher, als Chef eines Konzerns, der ein klare Führung und Interessensvertretung braucht?
Ich hoffe, das traut sich die Regierung nicht, nachdem jetzt doch die Bahn etwas in den Fokus geraten ist.
Allerdings fürchte ich dem hat unsere liebe SPD schon längst zugestimmt....

Gruß, KG
Lalu schrieb:
Hallo,

ein Bauernopfer ist er schon. Aber nicht von Seiten der DB. Dort hat er die Einblicke gehabt. Aber der Aufsichtsrat und die Eigentümer brauchen eins. Denn diese haben den Kurs maßgeblich bestimmt.

Grüße,
Lalu

..ein Bauernopfer ist man immer dann, wenn man sich zu einem machen lässt. Allemal an der Spitze eines Unternehmens müsste man sich durch eine gewisse Hausmacht intern absichern. Wenn man jedoch den Eindruck erweckt, der- oder diejenige könne man einfach wegstoßen, dann wird man auch zu einem Opfer. Das ist dann jedoch der Naivität geschuldet.
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