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Fahrgastwünsche in München

geschrieben von: Stammstrecke

Datum: 14.01.19 18:13

Hallo!

Die Realität aber zeigt, dass die Infrastruktur im Zentrum gebraucht und auch von den Fahrgästen dort gewollt wird. Und nicht da, wo du den Bedarf vermutest.
Aus eigener Anschauung kann ich dir von einem Zug der S4 berichten. Weiter unten schon erwähnt, findest du ihn mit der Abfahrt z.B. 07:17 in Aubing nach Pasing. In Pasing wird der Zug geteilt, ein Zugteil fährt OHNE Halt bis zum Hbf und kommt dort zum Umsteigen nicht ganz so attraktiv im Starnberger Flügelbahnhof an. Der andere Zugteil fährt über die Sendlinger Spange auf die Strecke der S7. Hier bestehen dann auch Umsteigemöglichkeiten zu den U-Bahnlinien 3, 4 und 5. Und ich kann berichten, dass der Zugteil zum Hbf immer deutlich voller als der andere ist, OBWOHL der einzige folgende Halt der Hbf ist. Allein an diesem Beispiel sieht man, dass der Großteil der Menschen Richtung Zentrum tendiert. Jetzt könnte man argumentieren, dass der Großteil der Arbeitsplätze wieder wo anders liegt. Naheliegend ist da dann natürlich der Norden. Hier kann ich leider aus der HVZ keine eigenen Erfahrungen einbringen, aber zumindest in der NVZ weiß ich von der S1 aus Freising/Flughafen, dass, obwohl in Feldmoching und in Moosach bereits in die U-Bahnen gerade durch den Norden umgestiegen werden kann, der Großteil der Fahrgäste trotzdem mit der S-Bahn in die Stammstrecke fährt, also auch hier lieber ins Zentrum will! Bei den beiden Besipielen will also der Großteil der Fahrgäste trotz guter Alternative ins Zentrum. Macht die Bahn also mit der 2. Stammstrecke einen Fehler oder liegt sie hier vielleicht doch richtig?

Du schreibst von umsteigefrei direkt auf den Nordring: Das ist doch genau das Problem, dass Ringe eben nicht umsteigefrei sind! Du wirst in der Realität Züge höchstens von 2-3 Außenästen aus dem Westen auf den Nordring schicken, wodurch du von den anderen Ästen wieder einen zusätzlichen Umstieg produzierst, da die Arbeitsplätze eben nicht direkt an den Bahnhöfen des Nordrings liegen!

Und jetzt kann ich den Standardtrick der Stammstreckengegner auch mal selbst auspacken, indem ich die verschiedenen Infrastrukturmaßnahmen gegeneinander ausspiele und nur ein entweder oder zulasse: Unter der Annahme, dass wir auf jedem Außenast einen 10min Takt fahren, was ist attraktiver: Ein sicherer 10min Takt auch aus dem Norden mit der U-Bahn ins Stadtzentrum und dann alle 10min mit der S-Bahn auf den Außenast, oder alle 20min abwechselnd die Fahrtmöglichkeiten U-Bahn-Nordring-S-Bahn-Außenast und U-Bahn-Zentrum-S-Bahn-Außenast? Da wird man mit den gleichen Zugzahlen mit der ersten Variante deutlich mehr Fahrgäste erreichen! Und genau deshalb ist die 2. Stammstrecke sinnvoll!

Ich will nochmal klarstellen, dass obwohl Tangenten und vor allem Ringen gewisse Nachteile mit sich bringen, sie trotzdem zur Netzergänzung sehr sinnvoll sind! Das bedeutet aber eben nicht, dass man dadurch auf ausreichende Kapazität im Zentrum verzichten kann! Deswegen baut die 2. Stammstrecke und danach gleich den Nordring!

Grüße von der Stammstrecke



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:01:14:18:14:12.

OT Toilettenbeispiel

geschrieben von: Stammstrecke

Datum: 14.01.19 18:29

Hallo!

Mal meine Meinung zum Toilettenbeispiel: Da hast du dir das Beispiel aber schön konstruiert, dass es in dem Besipiel beim Nachbarn mehr Sinn macht. Aber wenn wir das Beispiel auf die Bahn beziehen, könnte die neue Bahnhofstoilette ganz schnell doch bei der bisherigen landen. Zumindest ich würde bei einem vorhandenen überlasteten WC-Center die zusätzlichen Toiletten auch gleich da mit rein bauen, da man dann z.B. Personal nur einmal braucht oder auch eine optimale Auslastung der WCs erreichen kann, weil eben alle Klogänger zu einem Ort kommen können und den nächsten freien Platz nehmen. Oder auch neue Schließfächer würde ich zu bereits vorhandenen bauen, weil die Nutzer da eben sowieso suchen und sonst dann bei vollständiger Belegung wieder zu einem anderen Ort müssten.

Deswegen macht es in vielen Fällen durchaus Sinn, vorhandene Infrastruktur am gleichen Ort redundant zu verstärken und nicht einen ganz neuen Standort aufzumachen. Der große Vorteil ist dann, dass du dann ganz schnell bei einer Störung oder Überlastung auf die andere Alternative ausweichen kannst (Freies Klo daneben oder andere Stammstrecke) und eben nicht zum Nachbarn laufen oder zum Nordring fahren musst.

Edit zur Zuverlässigkeit: Auch wenn eine Stammstrecke störungsanfällig ist, ist ein Ringverkehr meist nicht zuverlässiger! (Siehe Berlin)

Grüße von der Stammstrecke



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:01:14:18:31:30.

S1 - chronisch überbelegt

geschrieben von: SvenT

Datum: 14.01.19 19:08

Servus,

die S1 ist mehr oder weniger das Problemkind. Mittlerweile kann morgens durch die Streckenbelastung nicht mal ein reiner 20'-Minutentakt angeboten werden. Auf der Strecke ist der Teufel los. Eine querliegende Schneeflocke und es geht nicht mehr viel...

Die Verlagerung des übergeordneten Verkehrs an die A92 (Transrapidtrasse) ist zwingend erforderlich.

Die größte Belastung hat die S1 zwischen Feldmoching und Oberschleissheim. Die U2 fährt mittlerweile alle 5 Minuten. Wenn morgens die S-Bahn die Fahrgäste ablädt, dann haben schon die Zusteiger in Hasenbergl kaum noch Sitzplätze.

Eine U26 ist mal wieder dem Bullshit der CSU entsprungen. Bloß keine Fahrspuren opfern. Wenn man es richtig macht, dann braucht man das auch nicht. Die pathologische Angst der CSU vor Schienen auf der Straße kann nicht mal Sigmund Freund erklären.

Grüße
Sven

The light at the End of the Tunnel is the Light of an oncoming train.


Re: [M] Auch die S-Bahn wurde kaputt-gespart

geschrieben von: 1.Klasse

Datum: 14.01.19 19:36

Die CSU ist gegen die Straßenbahn in München, jedoch schon immer eher aufgeschlossen gegenüber S- und U-Bahn. Das bringt Prestige und zB bei lokalen Arbeitgebern (BMW) Punkte. Das Problem liegt eher bei den Bürgern selbst, wenn man die Debatten der letzten Jahrzehnten richtig mitverfolgt hat. Angenommen, man würde jetzt den (seit 30 Jahren überfälligen) Ausbau der S1 nach Freising mit eigenen S-Bahn-Gleisen laut fordern. Ich mache die Wette, dass es nicht die CSU sein wird, die als erstes mit Gegenargumenten kommt. Vielmehr werden neben grün angehauchten Nimby (Not In My Back Yard)-Bürgern, die einen Tunnel von Laim bis Freising fordern werden, auch Naturschützer auf den Plan treten, die gepaart mit dem Argument "braucht keiner" irgendwelche Brutphasen von Hamstern und Eidechsen anführen werden. Das sind diejenigen, die früher die Kröten über die Straße getragen haben - heute jedoch höchstens noch auf ihr Konto, um mit dem SUV zu Allnatura zu fahren. Das wird eben diese realitätsferne Koalition sein, die auch gegen den zweiten Tunnel jahrelang argumentiert hat, ohne zu realisieren, dass sie selbst das Problem sind. Irgendwann nach 15 Jahren werden die Gegner den Planern vorhalten, dass die geplanten Baukosten böserweise weit überschritten werden (zB weil die behördlichen Auflagen wieder mal um den Faktor 1000 komplizierter geworden sind). Realisierungshorizont durch alle gerichtlichen Instanzen 30 Jahre, eine echte ABM für Rechtsanwälte. Nach Inbetriebnahme hält man dann der CSU vor, die Verkehrspolitik zu blockieren. Die Mechanismen wiederholen sich.

Re: S1 - chronisch überbelegt

geschrieben von: Stammstrecke

Datum: 14.01.19 19:55

Hallo!

Die S1 hat auch noch das Problem, dass an ihrem Anfangspunkt (Freising) Regionalzüge enden und nicht bis München Hbf weiterfahren. Da kommt natürlich auch noch einiges an Umsteigern zusammen. Ich habe gerade nochmal im Kursbuch nachgeschaut: Von Landshut kann man morgens um 05:57, 06:08, 06:12, 06:28, 06:33, 06:44, 06:49, 06:57 ... nach Freising fahren. Von diesen 8! Zügen fahren aber nur 4! zum Münchner Hbf weiter und 2 biegen zum Flughafen ab. Da können alleine die Umsteiger aus den Regionalzügen die 3 S-Bahnzüge in der Stunde alleine füllen!

Grüße von der Stammstrecke

Re: [M] Auch die S-Bahn wurde kaputt-gespart

geschrieben von: nozomi07

Datum: 14.01.19 20:18

def schrieb:
Der Vergleich hinkt aber auch ein wenig, weil der Amtsgerichtsplatz innerhalb der Ringbahn liegt, die Fahrt mit der Ringbahn also ein geographischer Umweg wäre. Ihre Stärken spielt sie vor allem bei Wegen aus, bei denen Start und Ziel außerhalb des S-Bahn-Rings liegen.
Nein. Wenn Start und Ziel außerhalb des Rings ist, komme ich mit einmal Umsteigen im Zentrum hin. Nehme ich den Ring, müsste ich zweimal umsteigen. Ein Ring bringt nur Vorteile, wenn mein Ziel am Ring selber liegt! Aber selbst dann erspart er kein Umsteigen.

Re: [M] Auch die S-Bahn wurde kaputt-gespart

geschrieben von: Traumflug

Datum: 14.01.19 21:20

def schrieb:
Der Vergleich hinkt aber auch ein wenig, weil der Amtsgerichtsplatz innerhalb der Ringbahn liegt, die Fahrt mit der Ringbahn also ein geographischer Umweg wäre. Ihre Stärken spielt sie vor allem bei Wegen aus, bei denen Start und Ziel außerhalb des S-Bahn-Rings liegen.
Vergiss es. Die Jungs und Mädels hier sind so vernarrt, dass sie sogar einen Epos über das aufstellen von Kloschüsseln schreiben, nur um ihren tiefen Tunnel zu verteidigen.

Macht nichts. Fehler müssen eben gemacht werden und wenn deswegen der Ausbau des Bahnverkehrs 20 Jahre verzögert wird, dann ist das eben so. Die träumen ja immer noch vom Goldesel im Keller des BMVI, mit dem man einfach alle Wunschprojekte durchziehen kann, anstatt sich irgendwie auf die Realität des Verkehrsetats besinnen zu müssen.

Für mehr Frieden auf Drehscheibe-Online: DSO peacemaker
arbor schrieb:
Jedoch haben Sie das ganze System wieder Sternförmig auf die Mitte, sprich Innenstadt konzipiert. Bei der Erweiterung des ganzen Netzes in der Stadt nur auf die U-Bahn gesetzt, mit dem Ziel gleichzeitig die Tram zu vernichten.

Das sollte übrigens nur die erste Stufe darstellen, in einer zweiten Stufe war noch Anfang der 1970er-Jahre für die späteren Jahre für die S-Bahn ein Nord- und Südring mit durchaus beachtlicher Taktung überlegt. Im Netz findet sich dazu sogar ein interessantes Dokument, Bestandteil der Bausteine für das verkehrspolitische Konzept Münchens von 1973. Unter Punkt X hinter diesem Link zu finden. Spätestens ab 1978 wurden derartige Pläne nicht mehr weiterverfolgt – ob das mit dem Wechsel im Rathaus zusammenhing? Heutzutage wird weiter fleißig die Legende der Versäumnisse der 60er und 70er gebildet.

Die Aussagen zur U26 sind natürlich richtig, nicht nur mit Blick auf Taktverdichtung der U2 bis zum Umsteigeknoten in Feldmoching, sondern auch auf ein mögliches Neubaugebiet westlich von Feldmoching. Eine U26 würde hier sämtliche noch vorhandene Potentiale zerstören.

Böse Stammstrecke - alles Geld für Autobahnen?

geschrieben von: nozomi07

Datum: 14.01.19 23:46

Traumflug schrieb:
Zitat:
Macht nichts. Fehler müssen eben gemacht werden und wenn deswegen der Ausbau des Bahnverkehrs 20 Jahre verzögert wird, dann ist das eben so. Die träumen ja immer noch vom Goldesel im Keller des BMVI, mit dem man einfach alle Wunschprojekte durchziehen kann, anstatt sich irgendwie auf die Realität des Verkehrsetats besinnen zu müssen.
Da werden Milliarden in den Ausbau des Straßennetzes gesteckt (schau mal in den Bundesverkehrswegeplan, wie massiv die Autobahnen rund um München ausgebaut werden sollen!). Aber die Bahn, die soll sich bitte "auf die Realität besinnen", und sich mit etwas Gebastel hier und Geflicke dort zufriedengeben?

Wer sich wirklich auf die Realität besinnt, investiert ordentlich in den S-Bahn-Ausbau! Und da ist die 2. Stammstrecke ein Klacks.

Re: [M] Auch die S-Bahn wurde kaputt-gespart

geschrieben von: Fastrider

Datum: 15.01.19 02:19

nozomi07 schrieb:
Nein. Wenn Start und Ziel außerhalb des Rings ist, komme ich mit einmal Umsteigen im Zentrum hin. Nehme ich den Ring, müsste ich zweimal umsteigen. Ein Ring bringt nur Vorteile, wenn mein Ziel am Ring selber liegt! Aber selbst dann erspart er kein Umsteigen.
Also eigetlich hatte der Ring nur zwei Vorteile. Entweder wenn man sowieso mehrfach Umsteigen musste (z.B. Amtsgerichtslatz - Rehberge) oder wenn man einen spitzen Winkel hatte (z.B. Alt-Mariendorf - Britz). Andererseits war der Ring extrem unzuverlässig, auch weil der Fahrplan sehr knapp gestrickt war und es keinen Puffer gab. Die einzige Möglichkeit war, den Zug mal eine Runde aussetzen zu lassen. Vom Amtsgerichtsplatz zum Kurt-Schumacher-Platz habe ich deshalb die Kombination X34/M49 - U7 - X/M21 bevorzugt. Zum Flughafen Tegel konnte man direkt in den 109 umsteigen.


Gruss, Fastrider

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