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DB Work-and-Travel: Fahrgäste übernehmen Winterdienst

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 10.01.19 17:47

Reisende soll man nicht aufhalten:
Fahrgäste haben selbst Hand an gelegt, um die S-Bahn Station München-Solln von Schnee und Eis zu befreien. Angesichts der gegenwärtigen Witterungen ist es verständlich, dass die DB nicht hinterherkommt:

In Solln schaufeln die Fahrgäste selbst die S-Bahn-Station frei
[www.sueddeutsche.de]
sueddeutsche.de:
Michael Kollatz (SPD) indes warnte davor, der Bahn auch noch mit Zusatz- und Veränderungswünschen wie einer Treppenüberdachung zu kommen: "Besser nichts verkomplizieren. Wir sollten froh sein, wenn die instand halten, was da ist."
Die Untätigkeit der DB bei der Schneeräumung auf den Stationen und dieses Zitat dokumentieren einmal mehr, wie weit sich der DB-Konzern von seinen Kernaufgaben entfernt hat.

Wo und wie wird das wann enden?
Gumminase schrieb:
sueddeutsche.de:
Michael Kollatz (SPD) indes warnte davor, der Bahn auch noch mit Zusatz- und Veränderungswünschen wie einer Treppenüberdachung zu kommen: "Besser nichts verkomplizieren. Wir sollten froh sein, wenn die instand halten, was da ist."
Die Untätigkeit der DB bei der Schneeräumung auf den Stationen und dieses Zitat dokumentieren einmal mehr, wie weit sich der DB-Konzern von seinen Kernaufgaben entfernt hat.

Wo und wie wird das wann enden?
Vielleicht bei der ICE Selbstbedienung? Der erste Fahrgast, der einsteigt, muss selber fahren? ;-)

Gruß aus Berlin
Harald Tschirner

Gaaannnz Wichtig!

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 10.01.19 18:55

Hoffentlich hat "die Firma" wenigstens -hoffentlich kostenlos(!)- entsprechend Warnwesten heraus gegeben!
Da sonst:
DSO Reporter (Wichtigtuer) = im Gleisbereich ohne Warnweste?
Eigentlich kann das gar nicht mehr lange dauern, mit dem "geht ja gar nicht"!

Wieso die Fahrgäste??

geschrieben von: Fdl Eggolsheim

Datum: 10.01.19 19:14

Hallo,

ein Arbeitskollege meines Großvaters ist noch aktiver Beamter des gehobenen Dienstes
bei der Bahn - und (muss) im Winter Schnee räumen.



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:06:26:22:22:54.
Schwäbische Seele schrieb:
In Solln schaufeln die Fahrgäste selbst die S-Bahn-Station frei
[www.sueddeutsche.de]
Der Knaller ist doch der Kommentar der DB dazu:

Zitat
Von derartigen Eigeninitiativen sei dringend abzuraten, mahnt er, sie seien "kontraproduktiv" und "saugefährlich für alle Beteiligten". Schon gar nicht dürfe Schnee auf die Gleise oder auf Weichen gekippt werden. Das führe zur Störung von elektrischen Kontakten und somit zu Zugausfällen.
Den Weg zum Bahnsteig frei zu schaufeln ist in der Tat sehr gefährlich. Vor lauter Verwirrung könnte der Zug nicht auf dem Gleis, sondern über diesen Weg daher kommen. Und wie kontraproduktiv, wenn man die Züge nicht mehr in den Depots lassen kann! Ha ha.

Das ist eben Deutschland 2019. Der Bürger wird als Trottel deklariert, während es die Firmen selbst nicht auf die Reihe bekommen. Fehlt nur noch, dass die DB die Bundespolizei wegen "gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr" vorbei schickt.

Für mehr Frieden auf Drehscheibe-Online: DSO peacemaker
Die Deutsche Bahn gibt die Schneeräumung auf einzelnen hochgelegenen Nebenstrecken in Bayern zunächst auf. [www.br.de]
Es wird allmählich wirklich absurd mit diesem Laden.

Gruß
Dirk Möller

Wo wir Deutschen hindenken, wächst kein Gras mehr (Kurt Tucholsky)

? nach Versicherungsschutz in solchen Fällen

geschrieben von: Christian Snizek

Datum: 10.01.19 23:11

Hmm .. mal weiter gesponnen, das ganze Thema: Wie sieht das denn mit dem Versicherungsschutz aus? Wer haftet in solchen (Ausnahme-) Fällen, so löblich wie solche (eigentlich indiskutablen Kunden-) Aktionen sind?

Bei einer Kundenräumung:

- kommt ein solcher zu Fall und verstaucht/bricht sich Arm/Bein/Hand?
- es bricht die Räumschaufel und ein Kunde rammt sich das restliche Stück aus Unachtsamkeit ins Bein?
- es sieht jemand, und dieser jemand stürzt und reicht eine Klage ein, gegen denjenigen Kunden, welcher geräumt hat?

Und das sind nur mal drei Beispiele davon, was passieren kann. In der heutigen Zeit der Vollkaskomentalität nicht von der Hand zu weisen.

Grüsse, Krischan.

"Mich über Dinge aufregen, die mich ärgern, regt mich zusätzlich auf, weil es mich im Grunde ärgert, dass es mich aufregt!"

(Unbekannt)





Re: DB Work-and-Travel: Fahrgäste übernehmen Winterdienst

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 11.01.19 11:24

Traumflug schrieb:
Schwäbische Seele schrieb:
In Solln schaufeln die Fahrgäste selbst die S-Bahn-Station frei
[www.sueddeutsche.de]
Der Knaller ist doch der Kommentar der DB dazu:

Zitat
Von derartigen Eigeninitiativen sei dringend abzuraten, mahnt er, sie seien "kontraproduktiv" und "saugefährlich für alle Beteiligten". Schon gar nicht dürfe Schnee auf die Gleise oder auf Weichen gekippt werden. Das führe zur Störung von elektrischen Kontakten und somit zu Zugausfällen.
Den Weg zum Bahnsteig frei zu schaufeln ist in der Tat sehr gefährlich.

Das ist eben Deutschland 2019. Der Bürger wird als Trottel deklariert, während es die Firmen selbst nicht auf die Reihe bekommen. Fehlt nur noch, dass die DB die Bundespolizei wegen "gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr" vorbei schickt.
Eine sehr naheliegende Aktion. Freie Wege zum Bahnsteig fördern gefährliche Überfüllungen.

Re: ? nach Versicherungsschutz in solchen Fällen

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 11.01.19 11:28

Christian Snizek schrieb:
Hmm .. mal weiter gesponnen, das ganze Thema: Wie sieht das denn mit dem Versicherungsschutz aus? Wer haftet in solchen (Ausnahme-) Fällen, so löblich wie solche (eigentlich indiskutablen Kunden-) Aktionen sind?

Bei einer Kundenräumung:

- kommt ein solcher zu Fall und verstaucht/bricht sich Arm/Bein/Hand?
- es bricht die Räumschaufel und ein Kunde rammt sich das restliche Stück aus Unachtsamkeit ins Bein?
- es sieht jemand, und dieser jemand stürzt und reicht eine Klage ein, gegen denjenigen Kunden, welcher geräumt hat?

Und das sind nur mal drei Beispiele davon, was passieren kann. In der heutigen Zeit der Vollkaskomentalität nicht von der Hand zu weisen.
Genau. Wer sich beim Schippen verletzt, ist selber schuld.

Wenn man dagegen auf einem nicht geräumten Weg stürzt und sich das Bein bricht, dann haftet der räumungspflichtige Anlieger, hier also wohl irgendeine Instanz der 'Bahn'.

Also ist es gescheiter, nicht zu räumen, und lieber zehn Unfälle des zweiten Typs als einen Unfall des ersten Typs zu riskieren. In der Wirtschaftswissenschaft nennt man ein solches Verhalten 'rational'.
Traumflug schrieb:
Das ist eben Deutschland 2019. Der Bürger wird als Trottel deklariert, während es die Firmen selbst nicht auf die Reihe bekommen. Fehlt nur noch, dass die DB die Bundespolizei wegen "gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr" vorbei schickt.
So ist das wenn man von sich auf andere schließt. Eine Plüschetage voll mit Trotteln kann schlicht nicht von intelligenten Bürgern ausgehen.
Zitat
Von derartigen Eigeninitiativen sei dringend abzuraten, mahnt er, sie seien "kontraproduktiv" und "saugefährlich für alle Beteiligten". Schon gar nicht dürfe Schnee auf die Gleise oder auf Weichen gekippt werden. Das führe zur Störung von elektrischen Kontakten und somit zu Zugausfällen.

Das schafft der externe Räumdienst schon selbst ganz gut. Ich verstehe ja, wenn der Platz auf dem Bahnsteig knapp ist, aber die Schneemassen dann vom 38cm-Bahnsteig einfach ins Gleis zu schieben, bringt auch nichts.

Re: Wieso die Fahrgäste??

geschrieben von: Michael Meyer

Datum: 12.01.19 03:31

Fdl Eggolsheim schrieb:
Hallo,

ein Arbeitskollege meines Großvaters ist noch aktiver Beamter des gehobenen Dienstes
bei der Bahn - und (muss) darf als Oberamtsrat Bahnsteige im Winter "auf Abruf" räumen !!!!!!!!!!!!!
Gerade in der Münchner Gegend sind doch noch- wie ich erfahren habe - eine ganze Menge "Dinosaurier" i.D. der ehem. Behörde vorhanden ............. Warum nicht auf diese zurückgreifen? Sind doch für die DB AG " n u r " Beamte...........
Sich im Notfall beim Schneeräumen zu beteiligen, sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit für Bahnpersonal sein, solange es die eigenen Aufgaben zulassen. Und nicht nur für Beamte.

Gruß
Michael

(Edit: Ein "l" ergänzt)



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:01:12:03:32:22.

Typisch Deutsch :-(

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 12.01.19 09:47

Statt sich darüber zu freuen, daß ein Bahnsteig und ein Zugang vom vielen Schnee unbürokratisch geräumt wurde, kommen nur die Klugschnacker aus ihren (geheizten&trockenen) Ecken und lassen ihren Whataboutism ab :-(

Re: Typisch Deutsch :-(

geschrieben von: Radiowaves

Datum: 12.01.19 11:37

Conrail-Bahner schrieb:
Statt sich darüber zu freuen, daß ein Bahnsteig und ein Zugang vom vielen Schnee unbürokratisch geräumt wurde, kommen nur die Klugschnacker aus ihren (geheizten&trockenen) Ecken und lassen ihren Whataboutism ab :-(
Es ist leider so, wie es @kmueller weiter oben schrieb:

"Also ist es gescheiter, nicht zu räumen, und lieber zehn Unfälle des zweiten Typs als einen Unfall des ersten Typs zu riskieren. In der Wirtschaftswissenschaft nennt man ein solches Verhalten 'rational'."

Wir stecken in einem dermaßen engen Korsett aus Vorschriften, Regularien, Gesetzen, potentiellen Straftaten etc., dass es tatsächlich oft sinnvoller ist, nicht zu helfen, so besch... das auch sein mag. Ausnahme: Notwehr / Hilfe in echten (lebensbedrohlichen) Notfällen - da darf man ja juristisch abgesichert mehr (und teils auch über das Ziel hinausschießendes) tun.

Freiheit und Sicherheit sind zusammen nicht zu bekommen, ein alter Hut, aber er passt auch hier. Die Sicherheit ("alles ist geregelt") wird hier der Freiheit ("ich bleibe flexibel, da mein Zug wie angekünigt fährt") vorgezogen. Dann müssen wir als Gesellschaft halt auch die Konsequenzen tragen.

Ich habe inzwischen aufgehört, ungefragt irgendwo zu helfen, nachdem ich die Erfahrung gemacht habe, dass das mir mehr Ärger als Anerkennung bringt, selbst bei korrekter Ausführung der Arbeiten. Auch innerhalb eines Arbeitsvertrages musste ich zähneknirschend lernen, dass es besser ist, den Laden wie vom Management gewollt gegen die Wand zu fahren, statt korrigierend einzugreifen. Wenn man Montag früh auf Arbeit kommt und die Walze aus Management / Personalabteilung macht einen platt, weil man zum Nutzen und Wohle aller am Freitag davor eine Maßnahme gestartet hat, macht man das einmal und nicht wieder. Seitdem war halt "Arschlecken" angesagt. Ewig hätte ich den stumpfsinnigen Dienst nach Vorschrift nicht durchgehalten, aber die Firma fuhr dann ja sowieso paar Monate später endgültig gegen die Wand.

U.a. deshalb fühle ich mich im Berner Oberland so wohl, wo die Menschen noch mehr Verbindung zum Boden unter ihren Füßen haben. Wo dich wildfremde Leute an der Straße hoch auf die Alp in ihr Auto einladen, selbst wenn du dann hinten ohne Sitz auf einer Ladefläche hockst. Wo man ganz unproblematisch in den Maschinenraum des über 100-jährigen Dampfschiffes auf einem der großen Seen eingeladen wird.

In Deutschland war das auch nicht immer so. Das "Gründerla" hielt des öfteren nur ca. 200 m hinter dem Bahnhof nochmals bei meinem Uropa vorm Haus, weil das Personal wusste, dass er doch "in die Stadt" wollte und wieder nur den Zug verpasst hat. Wäre heute undenkbar, Halt zum Zustieg auf "freier Strecke". Könnte sich ja jemand den Fuß verknacksen beim Einsteigen etc...