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Re: Betagte Senioren und DB Vertrieb

geschrieben von: Allberto

Datum: 10.12.18 10:15

Falk12 schrieb:Zitat:
Zitat:
Du wirst es kaum glauben, aber es gibt viele ältere Bahnfahrer, die keinen Internetanschlüsse besitzen, hast du mal an diese Leute gedacht, wie zum Beispiel meine Eltern die über 80 Jahre sind
Ich finde es auch schade, dass der persönliche Service bei der Bahn und in vielen anderen Branchen abnimmt.

ABER darf ich fragen, wo deine über 80-jährigen Eltern leben?
Damit dein Argument greift, müssen sie 1. körperlich und geistig fit genug sein, um einen Fahrkartenschalter aufzusuchen und dort eine Fahrkarte zu kaufen. Das trifft zum Glück auf viele über 80-jährige zu, auf sehr viele in dieser Bevölkerungsgruppe jedoch gerade nicht. 2. müssten sie an einem Ort leben, von dem aus ein personenbedienter Vertriebsschalter (der, sagen wir mal, in den letzten 20 Jahren noch irgendwann geöffnet war) für sie erreichbar ist. Wie häufig würden sie wohl den Weg durch Wind und Wetter (Zu Fuß? mit dem Fahrrad? Mit dem Auto? Mit dem Taxi? Oder mit der Straßenbahn, wo erwerben sie das Ticket?) auf sich nehmen, um sich dort eine Fahrkarte zu kaufen? Während das Internet für den Großteil der über 80-jährigen keine Option ist, bietet die DB auch noch den Verkauf am Telefon an (die meisten über 80-jährigen nutzen das Telefon sehr routiniert) und zumindest im Fernverkehr auch den Verkauf im Zug. Alternativen zum Internet, die auch für über 80-jährige nutzbar sind, gibt es also.


Falk12 schrieb:
Zitat:
Zitat:
zumal seit Jahren die Bedingungen für Bahnagenturen auch bewusst verschlechtert werden.
Das ist mir in der Tat ein großes Rätsel, warum DB Vertrieb sich da so schwer tut und mit bestehenden und potenziellen Partnern über sinkende Provisionen, technische Standards, Mindestumsätze, Gerätemieten und ähnliche Sachen verhandelt, verstehe ich nicht.
Beispielsweise hat es Flixbus geschafft, in wenigen Jahren ein recht dichtes Netz an privaten Vertriebspartnern aufzubauen und diese mit einfachen Bedienprozessen des Vertriebssystems, telefonischem First-Level-Support und dem Aufwand angemessenen Provisionen zu zufriedenen Kooperationspartnern zu machen. Ganz ohne Pflicht zur Daseinsvorsorge...

Re: Schließung von DB Reisezentren

geschrieben von: D.

Datum: 10.12.18 11:32

matzehbs schrieb:
- die Reiszentren sowohl in Großstädten als auch in kleineren und mittelgroßen Städten währen der Öffnungszeiten gut bis sehr gut besucht sind (und zwar von Menschen aller Altersgruppen)
Klar, aus Bequemlichkeit. Wie viele davon wollen Dinge, die der Automat nicht kann? Zehn Prozent? Wenn's hochkommt. Leider hat die Bahn die Plaene, sich diese Bequemlichkeit durch einen Schalterzuschlag bezahlten zu lassen, nicht umgesetzt.


matzehbs schrieb:
Zitat:
- die hippen smartphone -apps nicht jede spezifische Frage zu einer Reise beantworten können
Keine Ahnung, wie Du auf "hippe Smartphone-Apps" kommst, aber nahezu alle "spezifischen Fragen zu einer Reise" sollten Internet, Schaffner und Informationsschalter (neudeutsch "Service-Point") beantworten koennen. Dafuer braucht es kein Reisezentrum.


matzehbs schrieb:
Zitat:
- auch jüngere Menschen verstehen, dass jeder im Internet durchgeführte Kauf eine latente Gefahr in Sachen Datenmißbrauch und Betrug darstellt, weil völlig intransparent (Da war doch gerade eine Bahnkundin um 12000 € erleichtert worden) . Kauf ich mit Bargeld am Schalter muss ich keine persönlichen Date und schon gar nicht Konto und Kreditkarten angeben.
Auch hier wieder: Wer irrationale Aengste vor neuer Technik hat und deswegen den einen oder anderen technologischen Fortschritt nicht mitmachen will, kann das gerne tun. Da die Eisenbahn Daseinsvorsorge ist, wird er sogar gesetzlich geschuetzt und kann alles, was er will, mit Bargeld am Automat kaufen. Gerne sogar mit Sonnenbrille und Kapuze, wegen der Kameras im Bahnhof.


matzehbs schrieb:
Zitat:
- persönlicher Verkauf für viele Menschen ansprechender ist, als das hippe world wide web mit seinen Wolken und Datenspeicherungen.
Ich faende es auch ansprechender, einen E500 statt eines E220 zu fahren. Muesste man dann halt bezahlen, nicht?


matzehbs schrieb:
Zitat:
- Akkus auf smartphones versagen oder leer sein können.
Automat.


matzehbs schrieb:Zitat:
- spontan unterwegs ein Ticketkauf notwendig werden kann.
Automat.

matzehbs schrieb:
Zitat:
Insofern ist die Abschaffung von Fahrkartenschaltern nicht nur zu begrüßen.
"Begruessen" ist etwas schief ausgedrueckt. Jedes Reisezentrum, das wirtschaftlich betrieben werden kann, soll gerne weiter bestehenbleiben. Alle anderen will ich (und es ist mein Geld als Steuerzahler) nicht bezahlen. Insofern sage ich nicht per se "je weniger Reisezentren, desto besser", ich bin nicht unterschiedslos froh um jedes, das geschlossen wird. Aber sie gegen jede wirtschaftliche Vernunft auf Teufel komm raus offenzuhalten, muss auch nicht sein.

Ja, es gibt Ersatz durch Agenturen!

geschrieben von: KHM

Datum: 10.12.18 11:53

Heckeneilzugfan schrieb:Zitat:
Umlaufplaner1 schrieb:Zitat:
Hallo miteinander!

Folgende DB Reisezentren schließen zum Fahrplanwechsel / Jahreswechsel bzw. wurden vor kurzem geschlossen:

Naumburg Hbf
Merseburg
Wernigerode
Halberstadt
Bernburg
Alfeld (Leine)
Uelzen
Rotenburg (Wümme)

[...] Gibt es denn Ersatz durch fremdbetriebene Agenturen im Bahnhofsbereich? (Oder durch nahegelegene Reisebüros am Ort?)

(Auch) für Alfeld, Uelzen und Rotenburg lautet die Antwort: Ja! Im Bahnhof. Mit gleichen oder vergleichbaren Öffnungszeiten. Und dem vollen Sortiment. Und in Rotenburg übrigens erst ein paar Wochen später.
Also: Viel Sturm im Wasserglas.

Re: Schließung von DB Reisezentren

geschrieben von: nozomi07

Datum: 10.12.18 12:29

dor Jörsch schrieb:
Ü-60 Fraktion, anteilsmäßig an der Gesamtbevölkerung stark steigend. Zudem die ganzen Gelegenheitsfahrer. Wir bahnbekloppte Foristen hier stellen nur einen Bruchteil in der Gesamtbevölkerung dar. Es gibt da draußen tatsächlich Menschen/pot. Kunden mit (tw. dringendem) Beratungsbedarf.
Die "alten Leute", die zwar problemlos ein Auto bedienen können - aber mit einem Fahrkartenautomaten seien sie angeblich überfordert? Wie oft will man diesen Mythos noch rauskramen.

Kunden wollten keine Schalter.

geschrieben von: nozomi07

Datum: 10.12.18 12:31

Ich erinnere an die Diskussion vor einigen Jahren über eine Gebühr am Fahrkartenschalter. Einhellige Meinung: Dieser Service ist uns keine zwei Euro fünfzig wert.

Deshalb gibts immer weniger Fahrkartenschalter. Denn angeboten wird nur, wofür Leute zu zahlen bereit sind. Wenn wir Semmeln nur noch kostenlos wollen, werden auch die Bäckereien schließen.

Re: Nein, es geht nicht um Randgruppen.

geschrieben von: kkdz

Datum: 10.12.18 18:25

Lalu schrieb:
[...]

Nur so werden Gemeinden attraktiv zum wohnen bleiben und nicht als Schlafgemeinde benutzt.
Ich kann das Attraktivitäts-Argument verstehen, halte es aber nicht für realistisch, dass beispielsweise eine Bankfiliale oder ein Reisezentrum mit einer einstelligen oder niedrigen zweistelligen Kundenzahl pro Tag, weiterhin aus bloßen Nostalgiegründen geöffnet bleibt.

Re: Nein, es geht nicht um Randgruppen.

geschrieben von: Lalu

Datum: 11.12.18 00:16

Hallo kkdz,

jedes Objekt einzeln unterhalten unterhalten ist ja das problematische. Daher der Ansatz übergreifend zu handeln und verschiedene Sachen zu verbinden. Ein „Versorgungszentrum“ mit eingeschränkten Bankdienstleistungen, Postdienstleistungen, Fahrkartenverkauf, Tourismusinformationen o.ä. Nostalgisch ist jedes einzeln zu betrachten. Ein Mitarbeiter für alles.

Grüße,
Lalu

Re: Schließung von DB Reisezentren

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 11.12.18 15:10

dor Jörsch schrieb:
x2800 schrieb:
Wer kauft seine Fahrkarten noch am Schalter, wer schickt noch Briefe?
Ü-60 Fraktion, anteilsmäßig an der Gesamtbevölkerung stark steigend. Zudem die ganzen Gelegenheitsfahrer. Wir bahnbekloppte Foristen hier stellen nur einen Bruchteil in der Gesamtbevölkerung dar.
Die 90% Autofahrer halten es für völlig normal, daß der (Bier/Kaffee/Brötchen/Zeitschriften-) Servicepoint auch persönlich das Benzinticket abrechnet.

Selbst in viel weiter automatisierten Ländern sind die Tankautomaten noch eine Minderheit.

Re: Schließung von DB Reisezentren

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 11.12.18 15:13

Conrail-Bahner schrieb:
Falk12 schrieb:
Du wirst es kaum glauben, aber es gibt viele ältere Bahnfahrer, die keinen Internetanschlüsse besitzen, hast du mal an diese Leute gedacht, wie zum Beispiel meine Eltern die über 80 Jahre sind?
Nur weil Angehörige einer rapide kleiner werdenden Bevölkerungsgruppe (die ohne Internet, Smartphone und Angst vor Plastikgeld) ein- oder zweimal im Jahr eine Reise unternehmen wollen, sollen überall Reisezentren von ganz früh bis nicht ganz so spät geöffnet haben?
Wenn das eine so unbedeutende Gruppe ist: warum weist man sie dann nicht in den Bahnhöfen wenigstens positiv auf Alternativen hin wie Tankstellen, Uber und Flixbus (mit Fahrerverkauf)? Sowie auf den in allen Reisebüros möglichen persönlichen Flugscheinkauf?

Re: Schließung von DB Reisezentren

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 11.12.18 15:17

TriStar schrieb:
Natürlich sind deine Eltern eben zu fein, sich mit sowas neumodischem wie dem Internet auseinanderzusetzen. Dann müssen sie eben mit den Konsequenzen leben. Es kann nicht sein, dass der Rest der Allgemeinheit höhere Steuern oder teurere Fahrkartenpreise zahlen soll um defizitäre Reisezentren zu finanzieren, nur weil deine Eltern keine Lust hatten, sich mit dem Internet auseinanderzusetzen. Fordert doch auch keiner, dass Telefonzellen überall stehen sollen für Leute, die die innovative Erfindung des Handys ablehnen.
In der Schweiz sehe ich sie noch überall stehen. Insbes. in jedem Dorfbahnhof, sogar in solchen, die noch nicht mal einen Kiosk mit Fahrkartenverkauf haben. Und das tollste ist: dort telefoniere ich preiswerter nach Übersee als zum Standardtarif mit einem modernen Telekom-Handy.

Aber man kann halt in der Dritten Welt nicht alles haben. Im Kongo ist es sicherlich noch schlimmer.

Re: Betagte Senioren und DB Vertrieb

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 11.12.18 15:21

Allberto schrieb:
Das ist mir in der Tat ein großes Rätsel, warum DB Vertrieb sich da so schwer tut und mit bestehenden und potenziellen Partnern über sinkende Provisionen, technische Standards, Mindestumsätze, Gerätemieten und ähnliche Sachen verhandelt, verstehe ich nicht.
Beispielsweise hat es Flixbus geschafft, in wenigen Jahren ein recht dichtes Netz an privaten Vertriebspartnern aufzubauen und diese mit einfachen Bedienprozessen des Vertriebssystems, telefonischem First-Level-Support und dem Aufwand angemessenen Provisionen zu zufriedenen Kooperationspartnern zu machen. Ganz ohne Pflicht zur Daseinsvorsorge...
Du untergräbst gerade die Pfründen des Vertriebsmanagements. Was du am Fall Flixbus beschreibst, kriegen nämlich diverse Bahnen auch hin: auf Basis eines einfachen Tarifsystems.

nichts (o.w.T)

geschrieben von: Meier Zwo

Datum: 11.12.18 17:31

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:12:11:17:32:24.
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