Insgesamt neun DB-Reisezentren in NRW werden Ende 2019 geschlossen. Die DB hat erstmals eine Ausschreibung von Ticketverkäufen an Transdev verloren.

Näheres beim WDR: [www1.wdr.de]

???

Wer ist Transdev und was bedeutet das für den Online-Verkauf von VRR Tickets über die DB App? Muss man sich da jetzt so vorstellen , das es nicht NWB - Shop wie in Osnabrück oder Bremen geben wird, sondern die Transdev-Dinger? Und keine DB Automaten mehr? In Zukunft gilt dann Antrittsfahrkarte am Automaten kaufen, gekauftes Ticket DB Fernverkehrsticket am Automaten nicht mehr ausdruckbar oder wie muss ich mir das vorstellen?





1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:12:07:18:29:00.

Es geht darum, dass die DB Vertrieb trotz vorhandener Infrastruktur und umfangreichen Kenntnissen im Verkauf von Tickets bei der (gesetzlich vorgeschriebenen!) Ausschreibung des stationären Verkauf von Fahrausweisen des Nahverkehr im SPNV die Ausschreibung für den Bereich des VRR verloren hat (wie dumm müssen die sich seitens DB angestellt haben?). Im Ergebnis ist also somit für die genannte Aufgabe ein anderes Unternehmen zuständig; nämlich Transdev. Nach den "tollen" Erfahrungen mit dem Unternehmen im Frankfurter Raum und anderen Hintergrundgeschichten hält sich dem Vernehmen nach die Freude über diesen Ausschreibungsverlust selbst bei dem betroffenen Verbund sehr in Grenzen.... Aber es ist wie es ist; vielleicht gibt es ja auch eine positive Überraschung.

Zitat

Transdev

Transdev bezeichnet sich als größter Nahverkehrsdienstleiter in Deutschland und ist 2011 mit Veolia Verkehr (früher Connex) fusioniert. Anteilseigner sind eine staatliche französische Bank und Veolia. Wobei den Veolia-Anteil in Zukunft Rethmann übernehmen möchte. In NRW ist Transdev durch sein Tochterunternehmen NordWestBahn bekannt und betreibt die RegioBahn.

Zitat

was bedeutet das für den Online-Verkauf von VRR Tickets über die DB App?

Meines Wissens war nur der stationäre Vertrieb Teil der Ausschreibung also nichts.

Zitat

Muss man sich da jetzt so vorstellen , das es nicht NWB - Shop wie in Osnabrück oder Bremen geben wird, sondern die Transdev-Dinger?

Die Verkausstellen wirst du wahrscheinlich eher unter der VRR-Fahne als an irgendwelchen Transdev-Schriftzügen erkennen.

Zitat

Und keine DB Automaten mehr?

Die wird es an einigen Stellen sicherlich weiterhin geben allerdings ohne VRR-Button.

Zitat

In Zukunft gilt dann Antrittsfahrkarte am Automaten kaufen, gekauftes Ticket DB Fernverkehrsticket am Automaten nicht mehr ausdruckbar oder wie muss ich mir das vorstellen?

Wenn DB Fernverkehr mitspielt, dann kann der Transdev-Automat das auch. Im RMV gab es da nur einige Probleme.

Dürfte das selbe Fiasko wie im RMV-Bereich geben - dort drehen die ICA-Automaten auch regelmäßig durch, da die Software ziemlich grausig zusammengebaut ist (Schnittstelle zu DB Vertrieb für außer-RMV-Fahrkarten, die via Mobilfunk zusätzlich zum Automat selbst läuft) und der Kassendienst dort genauso billig ist, wie Transdev sich bei der Ausschreibung angeboten hat.

Anton24 schrieb:

Insgesamt neun DB-Reisezentren in NRW werden Ende 2019 geschlossen. Die DB hat erstmals eine Ausschreibung von Ticketverkäufen an Transdev verloren.

Näheres beim WDR: [www1.wdr.de]

Wettbewerb und Liberalisierung ist ja prinzipiell o.k., aber hier sehe ich Nachteile für den Kunden. In Leipzig Hbf stehen ja mittlerweile schon drei verschiedene Automaten und 2 verschiedene Reisezentren. Aus Kundensicht ist nur eins ratsam: Das vertragliche aus EINER Hand. Da würde ich mir es eher wünschen, wenn das unabhängige Reiseagenturen als Full-Service-Partner übernehmen. Hier bedingt es aber einem politischen Willen, diesen Weg und die Bedingungen entsprechend zu forcieren. Ich finde das Konzept der DB Service Stores gut. Wenn das unabhängige übernehmen könnten (z.B. als Franchisenehmer) könnte ich mich damit anfreunden. Übergeordnet eine staatlich regulierte Stelle, die die entsprechenden Konzessionen verteilt.

MfG
dor Jörsch

Zitat

In Leipzig Hbf stehen ja mittlerweile schon drei verschiedene Automaten und 2 verschiedene Reisezentren. Aus Kundensicht ist nur eins ratsam: Das vertragliche aus EINER Hand.

Das macht der VRR doch gerade, anders als in Leipzig wird der Vertrieb unabhängig von den Verkehrsverträgen vergeben und den stationären VRR-Vertrieb gibt es demnächst aus einer Hand von Transdev.

Moin,

Signalschruber schrieb:

Zitat

In Leipzig Hbf stehen ja mittlerweile schon drei verschiedene Automaten und 2 verschiedene Reisezentren. Aus Kundensicht ist nur eins ratsam: Das vertragliche aus EINER Hand.

Das macht der VRR doch gerade, anders als in Leipzig wird der Vertrieb unabhängig von den Verkehrsverträgen vergeben und den stationären VRR-Vertrieb gibt es demnächst aus einer Hand von Transdev.

das macht der VRR aber nur für's VRR-Gebiet. Blöd nur, wenn man darüber hinaus will. Mir schwant da Schlimmes. Natürlich - an größeren Bahnhöfen werden wohl auch noch DB-Automaten dafür zu finden sein. Aber an den kleineren Stationen? Heute bekomme ich an den meisten Stationen auch ein Ticket zu Zielen außerhalb des VRR, ggfs. sogar als FV-Ticket. Ob das weiterhin so problemlos möglich ist?

Edit: Um es nochmal deutlicher zu sagen: Der VRR verspricht, dass auch FV-Tickets verkauft werden - nur wenn das genauso "problemlos" läuft wie im RMV ...





1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:12:07:20:16:43.

Hallo,

die Ausschreibung des Verbund-Fahrschein-Vertriebs ist letztlich eine späte Reaktion auf das DB-Vertriebsmonopol über ihre Reisenentren.
Für den Fahrgast ist das wenig kompfortabel. Es wird sich zeigen, ob die Art der Ausschreibung wirklich der richtige Weg ist.
Dass die DB auch "kann", hat sich in Westfalen gezeigt: den Westfalentarif verkauft die DB und das auch über den DB-Navigator. Allerdings gibt jetzt der Auftraggeber NWL vor, wann und wo Vertreibsstellen offen gehalten werden müssen.
Der D-Takter

Zitat

die Ausschreibung des Verbund-Fahrschein-Vertriebs ist letztlich eine späte Reaktion auf das DB-Vertriebsmonopol über ihre Reisenentren.

Das überhaupt keine Reaktion auf irgendwas. Die großen Verkehrsverträge mit ihren Vertriebsbestandteilen laufen jetzt aus und wenn der Vertrieb nicht über die Verkehrsverträge geregelt ist, müssen diese Verträge eben neu vergeben werden. Die öffentliche Hand tut dies jetzt halt über europaweite Ausschreibungen.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:12:07:20:37:05.

Bernd.Cas schrieb:

Es geht darum, dass die DB Vertrieb trotz vorhandener Infrastruktur und umfangreichen Kenntnissen im Verkauf von Tickets bei der (gesetzlich vorgeschriebenen!) Ausschreibung des stationären Verkauf von Fahrausweisen des Nahverkehr im SPNV die Ausschreibung für den Bereich des VRR verloren hat (wie dumm müssen die sich seitens DB angestellt haben?). Im Ergebnis ist also somit für die genannte Aufgabe ein anderes Unternehmen zuständig; nämlich Transdev. Nach den "tollen" Erfahrungen mit dem Unternehmen im Frankfurter Raum und anderen Hintergrundgeschichten hält sich dem Vernehmen nach die Freude über diesen Ausschreibungsverlust selbst bei dem betroffenen Verbund sehr in Grenzen.... Aber es ist wie es ist; vielleicht gibt es ja auch eine positive Überraschung.

Die DB hat sich keineswegs "dumm angestellt"(Zitat)!

Bei Ausschreibungen geht im ÖPNV bzw. SPNV nicht um Qualität und Erfahrung sondern um BILLIG und ich schreibe bewusst billig und nicht günstig. Es zählt nur der Preis und nicht Qualität und/oder Erfahrung!
Was das zur Folge hat sieht man aktuell z.B. im RMV beim Ticketvertrieb oder in NRW bei Keolis/eurobahn...

In Uelzen schliesst Morgen das Reisezentrum. Den Verkauf soll nun das Personal vom Kaffee und Kuchenstore mit erledigen. Die Metronom die das verkaufen übernommen hat meinte das Personal sei
bestens geschult...
Zum Dank hat die DB dann auch noch einen von zwei ihrer Automaten abgebaut...

750 003-6 schrieb:

das macht der VRR aber nur für's VRR-Gebiet. Blöd nur, wenn man darüber hinaus will. Mir schwant da Schlimmes. Natürlich - an größeren Bahnhöfen werden wohl auch noch DB-Automaten dafür zu finden sein.

Die Transdev-Automaten werden auch den NRW-Tarif sowie die Tarife zu den angrenzenden Verbünden verkaufen.

Kalle Grabowski schrieb:

750 003-6 schrieb:

das macht der VRR aber nur für's VRR-Gebiet. Blöd nur, wenn man darüber hinaus will. Mir schwant da Schlimmes. Natürlich - an größeren Bahnhöfen werden wohl auch noch DB-Automaten dafür zu finden sein.

Die Transdev-Automaten werden auch den NRW-Tarif sowie die Tarife zu den angrenzenden Verbünden verkaufen.

Und eine Fahrkarte nach Waldmünchen nicht mehr?

dor Jörsch schrieb:

Wettbewerb und Liberalisierung ist ja prinzipiell o.k., aber hier sehe ich Nachteile für den Kunden. In Leipzig Hbf stehen ja mittlerweile schon drei verschiedene Automaten und 2 verschiedene Reisezentren. Aus Kundensicht ist nur eins ratsam: Das vertragliche aus EINER Hand. Da würde ich mir es eher wünschen, wenn das unabhängige Reiseagenturen als Full-Service-Partner übernehmen. Hier bedingt es aber einem politischen Willen, diesen Weg und die Bedingungen entsprechend zu forcieren. Ich finde das Konzept der DB Service Stores gut. Wenn das unabhängige übernehmen könnten (z.B. als Franchisenehmer) könnte ich mich damit anfreunden. Übergeordnet eine staatlich regulierte Stelle, die die entsprechenden Konzessionen verteilt.

Am besten Netze aus der DB AG auslagern und DB Vertrieb ebenfalls. Dazu den Deutschlandtarif statt DB AG-Tarif. Hätte man vor 24 Jahren so machen sollen. Vor 24 Jahren hat man aber entschieden, dass es zwar einen Bahnsteig pro Gleis geben soll, aber 10 Automaten pro Bahnsteig.

bahamas schrieb:

Kalle Grabowski schrieb:

750 003-6 schrieb:

das macht der VRR aber nur für's VRR-Gebiet. Blöd nur, wenn man darüber hinaus will. Mir schwant da Schlimmes. Natürlich - an größeren Bahnhöfen werden wohl auch noch DB-Automaten dafür zu finden sein.

Die Transdev-Automaten werden auch den NRW-Tarif sowie die Tarife zu den angrenzenden Verbünden verkaufen.

Und eine Fahrkarte nach Waldmünchen nicht mehr?

Der DB Automat in Essen hat mir bisher auch keine günstige Fahrkarte nach Aachen oder Hamburg verkauft. Nur diese überteuerten dieses Privatanbieters DB FV. Nix von Thalys oder HKX/Flix zu sehen.
Das könnte sich jetzt auch ändern.
Rein aus Wettbewerbsgründen sollte der ausgeschriebene Vertrieb nicht von einem Konzern kommen, was selber Endkunden eigene Fahrdienste verkaufen will.

Ist ja doch schon viele Jahre so, das mann fuer BILLIG/Guenstig-tickets zuhause seine PC anschalten muss!
BLoss mit den Zeitgeist mitgehen, auch wenn viele das hier ziemlich schwer anscheint. Oder muss zu gunsten der Haustelefon vom Deutsche Post das handy und seine smartere nachfolger auch als sehr misstrauisch betrachtet werden?

bahamas schrieb:

Kalle Grabowski schrieb:

750 003-6 schrieb:

das macht der VRR aber nur für's VRR-Gebiet. Blöd nur, wenn man darüber hinaus will. Mir schwant da Schlimmes. Natürlich - an größeren Bahnhöfen werden wohl auch noch DB-Automaten dafür zu finden sein.

Die Transdev-Automaten werden auch den NRW-Tarif sowie die Tarife zu den angrenzenden Verbünden verkaufen.

Und eine Fahrkarte nach Waldmünchen nicht mehr?

Abwarten, da kenne ich keinen finalen Stand.

Zitat

Bei Ausschreibungen geht im ÖPNV bzw. SPNV nicht um Qualität und Erfahrung sondern um BILLIG und ich schreibe bewusst billig und nicht günstig. Es zählt nur der Preis und nicht Qualität und/oder Erfahrung!

Die geforderte Qualität wird ja schon durch die Anforderungen und den Sanktionierungsrahmen bestimmt.

hallo,

leider hat man bei der Bahnreform vergessen einen unabhängigen oder neutralen Vertrieb aller Fahrkarten, egal von welchem Anbieter gesetzlich zu fordern wie in der Schweiz, dann gäbe es das ganze Theater nicht, aber man wollte dem ehemaligen Staatskonzern, was er ja eigentlich noch heute ist eben was gutes tun und hat solche Reformen die zwingend wären unterlassen und durch die neuen EU Bestimmungen mit europaweiten Ausschreibungen bei Neuverträgen haben wir nun den Salat. In Leipzig gibt es jetzt wenigstens für alles Automaten und 2 Reisezentren, aber in den kleinen Orten??? Das sind die Fehler der Politik, die sich um Bahnpolitik nicht kümmert, sonst gäbe es sowas gar nicht und man bekäme auch bei der DB auch alle Fernverkehrsfahrkarten aus dem Ausland wie noch in den 90-iger Jahren, als ich noch Fahrkarten verkaufte und jeden Auslandstarif im Regal stehen hatte und jede Strecke auch im Ausland verkaufen konnte, egal ob in Irland, Norwegen oder Sizilien. Heute brauchst du zwar kein Wissen mehr am Fahrkartenschalter, weil du eh nur das verkaufen kannst, was im System vorgegeben ist und was es nicht gibt das muss der Kunde dann zu Hause am Computer selbst bei neutralen Plattformen wie Trainline kaufen und das wundert man sich das immer mehr DB Zentren schließen!! Ist doch kein Wunder, wenn ich da weniger bekomme als am Computer zu Hause, aber das ist ja die Vertriebsstrategie von Herrn Hülske und Co, der ja nun Gott sei Dank die DB AG verlassen hat, alles nur noch Online oder am Automaten und möglichst nicht im Reisezentrum oder der DB Agentur.

Qualität und Sanktionen bei Nichterreichen selbiger wurden und werden auch in Verkehrsverträgen definiert- und was hat es geholfen? Jeder Ausschreibungsteilnehmer behauptet die Anforderungen zu erfüllen, glaubt es vielleicht auch - oder eben auch nicht und sagt sich hierbei, es wird schon irgendwie gutgehen und tatsächlich bis zum Äußersten wurde auftraggeberseits eh noch nicht vorgegangen. So what?

Gruß
Detlev

agw schrieb:

bahamas schrieb:

Kalle Grabowski schrieb:

750 003-6 schrieb:

das macht der VRR aber nur für's VRR-Gebiet. Blöd nur, wenn man darüber hinaus will. Mir schwant da Schlimmes. Natürlich - an größeren Bahnhöfen werden wohl auch noch DB-Automaten dafür zu finden sein.

Die Transdev-Automaten werden auch den NRW-Tarif sowie die Tarife zu den angrenzenden Verbünden verkaufen.

Und eine Fahrkarte nach Waldmünchen nicht mehr?

Der DB Automat in Essen hat mir bisher auch keine günstige Fahrkarte nach Aachen oder Hamburg verkauft. Nur diese überteuerten dieses Privatanbieters DB FV. Nix von Thalys oder HKX/Flix zu sehen.
Das könnte sich jetzt auch ändern.
Rein aus Wettbewerbsgründen sollte der ausgeschriebene Vertrieb nicht von einem Konzern kommen, was selber Endkunden eigene Fahrdienste verkaufen will.

Nach Erfahrungen mit den Transdev-Automaten im RMV ändert sich daran aber nichts. Die Geräte verkaufen keine Fahrkarten, die man an den DB-Automaten nicht auch schon erwerben konnte!

IC-Fan schrieb:

Bei Ausschreibungen geht im ÖPNV bzw. SPNV nicht um Qualität und Erfahrung sondern um BILLIG und ich schreibe bewusst billig und nicht günstig. Es zählt nur der Preis und nicht Qualität und/oder Erfahrung!
Was das zur Folge hat sieht man aktuell z.B. im RMV beim Ticketvertrieb oder in NRW bei Keolis/eurobahn...

Was man dem Verbund aber nur vorwerfen kann, soweit das Chaos auch den Verbundtarif betrifft, für den er zuständig ist.