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Bahn reduziert Gewinn-Erwartung für 2019 stark

geschrieben von: TGV4402

Datum: 03.12.18 21:50

[www.n-tv.de]

Regio minus 200 Mio
FV minus 100 Mio
Anstieg Schulden bis 2023 um 4 Milliarden auf 24 Milliarden

Meine Meinung:

Regio war zu erwarten (Ausschreibungsverluste und Margendruck durch Konkurrenz)
Fernverkehr durch Politik verursacht (war auch zu erwarten): Margendruck durch Fernbusse. Lässt sich durch mehr Passagiere nur mildern.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:12:03:21:51:55.
TGV4402 schrieb:
[www.n-tv.de]

FV minus 100 Mio
[..]
Meine Meinung:
[..]
Fernverkehr durch Politik verursacht (war auch zu erwarten): Margendruck durch Fernbusse. Lässt sich durch mehr Passagiere nur mildern.
In dem Artikel ist nur die Rede davon, dass DB-Netz 2019 100 Mio. € weniger Gewinn machen wird als erwartet. Zu DB-Fernverkehr heißt es lediglich:

Zitat:
Selbst der Fernverkehr mit IC und ICE, der zuletzt trotz Unpünktlichkeit Rekord-Passagierzahlen meldete, wird 2019 seine ursprünglichen Vorgaben nicht schaffen.
Dass die Fernbusse dafür die Ursache sind ist ebenfalls eher unwahrscheinlich, denn der Konkurrenzdruck durch die Fernbusse hat im Vergleich zur letzten Prognose sicher nicht zugenommen. Vielleicht möchte man mehr Geld für Pünktlichkeit ausgeben. Nötig wärs.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:12:03:22:32:53.

Re: Bahn reduziert Gewinn-Erwartung für 2019 stark

geschrieben von: Traumflug

Datum: 03.12.18 23:00

TGV4402 schrieb:
[www.n-tv.de]

[...]
Anstieg Schulden bis 2023 um 4 Milliarden auf 24 Milliarden
Das kann doch gar nicht sein:

Zitat
Der Haushaltsausschuss hatte nach der letzten Finanzspritze für den Konzern eine Verschuldungsgrenze von 20,4 Milliarden Euro gesetzt.
Quelle: [de.reuters.com]

Für mehr Frieden auf Drehscheibe-Online: DSO peacemaker
Die Zeit ist schnelllebiger geworden. Die Zeiten, wo Streckennetz, Wagenmaterial und allgemein die technische Ausstattung (Stellwerke, Fahrkartenverkauf usw.) vielfach jahrzehntelang gleichgeblieben sind, sind schon lange vorbei.

Laufend muss investiert werden in Streckenausbau, moderne Fahrzeuge, moderne Wartung, moderne Stellwerktechnik, aktuelle Computer- und Verkaufstechnik. Das verschlingt Kosten ohne Ende! Und trotzdem hat man mitunter das Gefühl, die Bahn ist nicht modern genug.

Re: Bahn reduziert Gewinn-Erwartung für 2019 stark

geschrieben von: chris26

Datum: 03.12.18 23:19

TGV4402 schrieb:
[www.n-tv.de]

Regio minus 200 Mio
FV minus 100 Mio
Anstieg Schulden bis 2023 um 4 Milliarden auf 24 Milliarden

Meine Meinung:

Regio war zu erwarten (Ausschreibungsverluste und Margendruck durch Konkurrenz)
Fernverkehr durch Politik verursacht (war auch zu erwarten): Margendruck durch Fernbusse. Lässt sich durch mehr Passagiere nur mildern.
Regio: Die Frage ist doch: Warum bekommt es die Konkurrenz hin hier ausreichend Gewinne zu erziehlen, DB Regio aber nicht?
Fernverkehr: Das Ziel der Bundesregierung als Quasi-Eigentümer der DB ist es die Anzahl der Passagiere im Fernverkehr bis 2030 zu verdoppeln. Dieses Ziel muss der Vorstand der DB verfolgen. Deswegen wird jetzt im Fernverkehr verstärkt investiert, was zu höheren Kosten führt. Das hat mit den Fernbussen wenig zu tun.

Re: Bahn reduziert Gewinn-Erwartung für 2019 stark

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 03.12.18 23:45

TGV4402 schrieb:
[www.n-tv.de]

Regio minus 200 Mio
FV minus 100 Mio
Anstieg Schulden bis 2023 um 4 Milliarden auf 24 Milliarden

Meine Meinung:

Regio war zu erwarten (Ausschreibungsverluste und Margendruck durch Konkurrenz)
Fernverkehr durch Politik verursacht (war auch zu erwarten): Margendruck durch Fernbusse. Lässt sich durch mehr Passagiere nur mildern.
Da hilft nur noch alles abstossen oder dicht machen was keinen gewinn erwirtschaftet. War ja in den UsA damals genauso als cxie Busse den Markt übernahmen und der Staat versuchte zu retten was zu retten war. Sonst wird das Ganze ein Fass ohne Boden für den Steuerzahler ohen Nutzen für die Allgemeinheit.

Re: Bahn reduziert Gewinn-Erwartung für 2019 stark

geschrieben von: Güterboden

Datum: 03.12.18 23:56

magdeburger.29 schrieb:
TGV4402 schrieb:
[www.n-tv.de]

Regio minus 200 Mio
FV minus 100 Mio
Anstieg Schulden bis 2023 um 4 Milliarden auf 24 Milliarden

Meine Meinung:

Regio war zu erwarten (Ausschreibungsverluste und Margendruck durch Konkurrenz)
Fernverkehr durch Politik verursacht (war auch zu erwarten): Margendruck durch Fernbusse. Lässt sich durch mehr Passagiere nur mildern.
Da hilft nur noch alles abstossen oder dicht machen was keinen gewinn erwirtschaftet. War ja in den UsA damals genauso als cxie Busse den Markt übernahmen und der Staat versuchte zu retten was zu retten war. Sonst wird das Ganze ein Fass ohne Boden für den Steuerzahler ohen Nutzen für die Allgemeinheit.
Schöne Idee. Dann laßt uns Dorfstraßen in der Eifel oder Vorpommern umpflügen!

Re: Bahn reduziert Gewinn-Erwartung für 2019 stark

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 04.12.18 03:53

Dann noch mal wieder diese Frage weil mann so gerne immer dies als Bevorzugung des Flugverkehr ansieht:
Wie viel ''verliert'' dann Ihre DE-Staat mit den nicht-Besteuerung von Flug-kerosin fuers Inlandsverkehr pro jahr? Dann sind doch wohl(so scheint mir) Bahnfahrgaeste pro Kopf viel mehr be-zuschusst.
Und wieso steigt dann der Verlust mit bis zu 4 milliarden an, wenn ''verluste=eher minder-einnahmen'' eher in millionen-hoehe sind?
Nicht das das alles sofort anders sein sollte-oder sogar koennte, aber ein wenig Realismus und sachkundiger Entscheid waere doch wohl angebracht.

Re: Bahn reduziert Gewinn-Erwartung für 2019 stark

geschrieben von: Salzufler

Datum: 04.12.18 07:54

In Deutschland gab es im Jahr 2017 213.000.000 Flugpassagiere die direkt mit 12.000.000.000€ subventioniert wurden (Kerosin, Steuer, Flughäfen etc).
Dazu müssten noch die nicht internalisierten externen Kosten hinzugerechnet werden.

Alleien an diesen Zahlen sieht man schon eine extreme Wettbewerbsverzerrung zugunsten des Flugverkehrs!

Re: Bahn reduziert Gewinn-Erwartung für 2019 stark

geschrieben von: ingo st.

Datum: 04.12.18 08:02

DB Regio verliert in BW und NRW reihenweise gute Verträge.

DB schreit nach zusätzlichen Bundesmilliarden, die noch nicht zugesagt sind.

Somit sind in der Planung zusätzliche Investitionen in der Mehrverschuldung abgebildet.

Und bei 30 Mrd Gesamtumsatz sind Verschiebungen nicht so ungewöhnlich.

Re: Bahn reduziert Gewinn-Erwartung für 2019 stark

geschrieben von: DrSo

Datum: 04.12.18 08:24

chris26 schrieb:
TGV4402 schrieb:
[www.n-tv.de]

Regio minus 200 Mio
FV minus 100 Mio
Anstieg Schulden bis 2023 um 4 Milliarden auf 24 Milliarden

Meine Meinung:

Regio war zu erwarten (Ausschreibungsverluste und Margendruck durch Konkurrenz)
Fernverkehr durch Politik verursacht (war auch zu erwarten): Margendruck durch Fernbusse. Lässt sich durch mehr Passagiere nur mildern.
Regio: Die Frage ist doch: Warum bekommt es die Konkurrenz hin hier ausreichend Gewinne zu erziehlen, DB Regio aber nicht?

Schon mal die Jahresabschlüsse der Konkurrenz angeschaut ? Ausreichend Gewinn macht da fast niemand...

Irrglaube

geschrieben von: autolos

Datum: 04.12.18 08:25

chris26 schrieb:
Regio: Die Frage ist doch: Warum bekommt es die Konkurrenz hin hier ausreichend Gewinne zu erziehlen, DB Regio aber nicht?
Hallo, hier irrst du, die Wettbewerber erzielen in Deutschland gar keine oder sehr magere Gewinne. Die BNetzA veröffentlicht jährlich einen Bericht und die Unternehmen selber auch.
magdeburger.29 schrieb:
TGV4402 schrieb:
[www.n-tv.de]

Regio minus 200 Mio
FV minus 100 Mio
Anstieg Schulden bis 2023 um 4 Milliarden auf 24 Milliarden

Meine Meinung:

Regio war zu erwarten (Ausschreibungsverluste und Margendruck durch Konkurrenz)
Fernverkehr durch Politik verursacht (war auch zu erwarten): Margendruck durch Fernbusse. Lässt sich durch mehr Passagiere nur mildern.
Da hilft nur noch alles abstossen oder dicht machen was keinen gewinn erwirtschaftet. War ja in den UsA damals genauso als cxie Busse den Markt übernahmen und der Staat versuchte zu retten was zu retten war. Sonst wird das Ganze ein Fass ohne Boden für den Steuerzahler ohen Nutzen für die Allgemeinheit.
sind die Schulen in meiner Heimat jetzt so schlecht, dass man da nur so einen Schwachsinn lernt?

"Gibt es zwei- bzw. dreiachsigen Reko-Wagen der DR (Bage, Baage, Dage oder Bagtre), die die gleiche Breite aufweisen, wie die vierachsigen Reko Wagen z. b. der zuvor genannten Hersteller? Also schmaler sind, als die Wagen von Piko und Roco!
Viele mögen die 1-1,5 mm breitenuntershcied nicht stören und mich wiederum ist es egal, welche breite nun die Maßstabsgereue ist - mir wäre nur wichtig, dass die Personenzugwagons der DR in meiner Zugkombi ziemlich gleichbreit sind..."

🤦‍♂️😂🤷‍♂️

Quelle: Stummiforum..

[www.stummiforum.de]

Du verstehst es einfach nicht: Warum der FV vor die Wand fährt!

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 04.12.18 10:07

Thomas_Lammpe schrieb:
TGV4402 schrieb:
[www.n-tv.de]

FV minus 100 Mio
[..]
Meine Meinung:
[..]
Fernverkehr durch Politik verursacht (war auch zu erwarten): Margendruck durch Fernbusse. Lässt sich durch mehr Passagiere nur mildern.
In dem Artikel ist nur die Rede davon, dass DB-Netz 2019 100 Mio. € weniger Gewinn machen wird als erwartet. Zu DB-Fernverkehr heißt es lediglich:

Zitat:
Selbst der Fernverkehr mit IC und ICE, der zuletzt trotz Unpünktlichkeit Rekord-Passagierzahlen meldete, wird 2019 seine ursprünglichen Vorgaben nicht schaffen.
Dass die Fernbusse dafür die Ursache sind ist ebenfalls eher unwahrscheinlich, denn der Konkurrenzdruck durch die Fernbusse hat im Vergleich zur letzten Prognose sicher nicht zugenommen. Vielleicht möchte man mehr Geld für Pünktlichkeit ausgeben. Nötig wärs.

Du und eingie andere glauben wohl immer noch das man durchs Wechseln von 100 in 98 Euro nicht nur riesige Umsätze schafft?!?
Die Fernbusse sind insofern eine Ursache als sie einen ruinösen Preiskampf losgetreten haben der beim Fernverkehr auch noch auf einen ganzen Haufen Autisten trifft die als Reaktion stur die Preise nach unten knüppeln und nicht in der Lage sind die Konsequenzen zu reflektieren. SO sieht der Fernverkehr heute aus.
Und morgen wird es noch viel schlimmer!
Nämlich dann wenn ICE 4 nicht nur Billigpassagiere durchs Land fahren (passt zur Inneneinrichtung der Züge - aber das ist ein anderes Thema) sondern auch ihre Blutspur durch die Bilanz ziehen werden.
Warum? Darum:

Wenn der Fernverkehr mit einem Sitzplatz nicht einmal Abschreibung und Kapitalkosten verdient dann wird er unter den gegebenen Umständen vor die Wand fahren.
Sitzplatzkosten: 57.500 Euro
Abschreibung 4% pa.: 2.300 Euro
Kapitalkosten 2% pa.: 1.150 Euro (reale Kapitalkosten derzeit 4% - 800 Mio. Zinsen bei 20 Mrd. Schulden. Pro bono sei angenommen das mit aktueller Finanzierung neben der impliziten Gewährträgerhaftung (DB als nicht wirklich pleitegehen könnendes sollendes Staatsunternehmen) auch das Zinsniveau immer noch sehr niedrig ist. Wiewohl eine 4% Verzinsung für Wirtschaftsakteure eigentlich die gesündere Annahme wäre ... aber gut die Bahn ist ja eben nicht ein normaler Wirtschaftsakteur sondern Bestandteil der Daseinsvorsorge)
Sitzplatzerlös 2017: 19.414 Euro
EBITDA 2017: 14,1% = 2.737 Euro

3.450 Euro AfA & Kapitalkosten des ICE 4 Sitzplatz stehen gegen 2.737 Euro EBITDA hieraus. Ein Verlustgeschäft.

Problematisch wird das Ganze dadurch das der Fernverkehr gleich knapp 105.000 Sitzplätze anschafft. Bei in 2017 vorhandenen 215.980 Sitzplätzen können die nach vollständiger ICE 4 Inbetriebnahme verbleibenden anderen Plätze gar nicht soviel rentabler (bzw überhaupt rentabel!) sein das sie die Krücke ICE 4 kompensieren könnten! Auch wenn nach Gesamtinbetriebnahme der ICE 4 per saldo deutlich mehr Sitzplätze als zum Stand 2017 vorhanden sein werden.
Zumal nicht vergessen werden darf das ein zweites Redesign ICE 1 auch Geld kosten wird (geht üblicherweise auch durch die AfA und lässt sich nicht mit "einem Schreckensjahr" aus der Bilanz auswischen). Dazu kommen noch die Redesigns von ICE 3 und kommend auch mal ICE T (ausser dem einen T7 ist nichts passiert bisher?) Und schliesslich wollen auch die Anschaffungen der wankenden Türstörungen (IC 2 auf Twindexx Vario Basis) abgeschrieben werden. Sonderlich günstig wurden diese Züge ja nun auch nicht: Erste Serie (27 Einheiten) 28.650 Euro und zweite (17 Einheiten) 36.830 Euro pro Sitzplatz.
Und von den komischen mehrsystemfähigen 230 km/h Lok-Wagenzügen die man u.a. für Berlin-Amsterdam braucht (weil man das mit dem ICE 4 rentabel überhaupt nicht kann! - die Technik im Einkauf beim Fernverkehr hat entweder geschlafen oder es ihnen wurde von den Zahlendrehern übers Maul gefahren) ist noch überhaupt keine Rede. Auch deren Sitzplätze werden nicht zum Aldi-Preis zu haben sein.

Nun ist es auch nicht so das die Steigerungsraten der letzten 10 Jahre so grandios wären. Zwar ist die Auslastung um fast 26% gestiegen (44,2 auf 55,5%). Der Erlös pro Sitzplatz inflationsbereinigt aber nur um 9%!

Warum ist das so?
Ertragsseite
1. Die Rennerlinien des Fernverkehrs sind schon jetzt sehr gut gefüllt. Dummerweise will kaum einer nur weil es einen Schnäppchenpreis gibt, Sonntagsmorgens um 6 Uhr mit dem Fernverkehr von Oldenburg nach Magdeburg oder zwischen zwei anderen "Drecklöchern des Fernverkehrs" fahren. Pennerlinien mache ich damit nicht rentabel. Muss ich auch nicht wenn ich einen Netzgedanken verfolge bei meinem Produktangebot. Nur kann ich dann nicht so agieren wie ein F***bus oder Reierair die ausdrücklich einzelne Linien betreiben und sich ums Netz bis auf wenige Ausnahmen einen feuchten Kehricht scheren um eben diese einzelnen Linien mit Niedrigstpreisstrategie zu bepreisen.
2. Den Netzgedanken wird der Fernverkehr nicht aufgeben können. Dann könnte er den Betrieb gleich einstellen.
3. Die Auslastung kann er nicht mehr wesentlich steigern. Weil die Rennerlinien bereits stark ausgelastet sind. (Also bleiben nur zusätzliche Zugfahrten - die lösen aber das Kostenproblem nicht.)
4. Bleibt als einzige Lösung die Preise wieder auf ein auskömmliches Niveau anzuheben. Unter der Annahme die EBITDA-Marge bliebe halbwegs konstant (s.a. das Personalproblem unten!) müsste der Sitzplatzerlös um 26% steigen von 19.400 auf knapp 24.500 Euro. Ironischerweise also in gleichem Masstab wie die Auslastung in den letzten 10 Jahren. (Alternativ die Auslastung um weitere 26% auf dann 70% zu steigern halte ich für unmöglich.)

Kostenseite
Der ICE 4 ist ja nun das Instandhaltungs und Betriebskostenwunder. Jedenfalls träumt der Fernverkehr davon. Dummerweise hat "die Bahn" aktuell aber schon jetzt fast 6000 "betriebskritische" Leerstellen im Personal (neben erschreckenden Leerstellen im Management) und so sehen (oder fallen) die Züge heute eben auch aus. Nimmt man mal an jeder dieser Arbeitsplätze kostet den AG pa. nur 50.000 Euro (eher an der unteren Schwelle Gesamtkosten eines Arbeitsplatzes) dann hübscht er (der Gesamtkonzern) sich aktuell seine Bilanz schon um 300 Mio. Euro pa. auf. (Auch wenn davon nur ein Teil auf den Fernverkehr entfällt braucht da es nichtmal einen ICE 4 um diesen ins Schlingern kommen zu lassen.) Mit einer ordentlichen Betriebsdurchführung und Instandhaltung würde es also aktuell schon nicht funktionieren mit der Billig-billiger-billigst-Strategie!

Was bleibt?
Ehrlich? Von mir aus sollen die Affen und Autisten im Krawattenbunker machen was sie wollen. Die zwei Dinge die mich dabei aber masslos ärgern: Sie fahren mit ihrer konstanten Schlechtleistung das Ansehen des Verkehrssystems Schiene so richtig in die Grütze.
Und wenn der Laden erstmal vor die Wand gefahren ist rufen sie (wieder mal) nach Vater Staat. Der tauscht dann ein bis zwei der Affenkäfige aus und es geht von Neuem los. Weil: Die Energiewende braucht ja die Bahn.
Ich kann gar nicht soviel fressen wie ich …



19-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:12:04:16:51:17.
Willi Raab schrieb:
(...)
Die Fernbusse sind insofern eine Ursache als sie einen ruinösen Preiskampf losgetreten haben der beim Fernverkehr auch noch auf einen ganzen Haufen Autisten trifft die als Reaktion stur die Preise nach unten knüppeln und nicht in der Lage sind die Konsequenzen zu reflektieren. SO sieht der Fernverkehr heute aus.
(...)


Was bleibt?
Ehrlich? Von mir aus sollen die Affen und Autisten im Krawattenbunker machen was sie wollen. Die zwei Dinge die mich dabei aber masslos ärgern: Sie fahren das Ansehen des Verkehrssystems Schiene mit ihrer konstanten Schlechtleistung so richtig in die Grütze.
Und wenn das Ding erstmal vor die Wand gefahren ist rufen sie nach Vater Staat. Der tauscht dann ein bis zwei der Affenkäfige aus und es geht von Neuem los. Weil: Die Energiewende braucht ja die Bahn.
Ich kann gar nicht soviel fressen wie ich …
Danke für deine Aussagen, denen ich bis auf den ersten Satz voll zustimme, insbesondere bei "Was bleibt".

Dass die Fernbusse die Ursache für die Probleme der DB sind, würde ich so nicht sagen. Die Liberalisierung des Fernbusmarktes kam ja nicht von jetzt auf nachher und ohne, dass die DB was davon erfahren hat. Man hat die Konsequenzen nur maßlos unterschätzt, dass man nur noch mit massenhaft 19 Euro Tickets reagieren konnte. Nach dem Entschluss der Liberalisierung des Fernbusmarktes hätte man sich für zwei Richtungen entschließen können:
1. Den Komfort und die Geschwindigkeit des Systems Bahn in den Vordergrund schieben und sich auf diese Punkte konzentrieren. Stattdessen hat man sich darauf konzentriert, Züge in immer erbärmlicheren Zustand mit Billigtickets immer noch voller zu stopfen, so dass der Komfort dermaßen gelitten hat. Höhepunkt die Sardinenbüchse ICE4.
2. Ein Problem der Bahn ist, dass sie eben nur dort fahren kann, wo Schienen liegen und Fernverkehr nur dort, wo schnelle Schienen liegen. Querverbindungen wie Mannheim-Nürnberg oder entlegene Orte wie Trier oder Chemnitz bedient man gar nicht, da keine Schienenverbindung bzw. kein ausreichendes Potential. Man hätte jetzt durch einen massiven Ausbau der Busverbindungen in die Fläche und der Querverbindungen das eigene Fernverkehrsschienennetz ergänzen können. Man hätte gegenüber MeinFernbus, Flixbus, ADAC-Bus usw. zwei entscheidende Vorteile gehabt: Tickets eben nicht nur von Mannheim ZOB nach Nürnberg ZOB, sondern durchgehend von Germersheim bis Sulzbach-Rosenberg, und ein eingeführtes Vertriebsnetz mit zig Filialen und Millionen Kunden.
Man hätte also die Konkurrenz auf der Straße sich zunutze machen können. Man hat sich aber lieber zurückgelehnt und gedacht wird schon.

Das Rad wird man nicht zurück drehen können. Man kann aber immer noch gegensteuern und die Fehler von damals beheben. Mit den IC2 hat man ein günstiges Fahrzeug zur Hand, mit dem man auch Nebenstrecken bedienen kann. Wenn gar nichts mehr hilft, dann eben Busse beschaffen (die man schon auf dem Hof stehen hatte). Nur muss man es endlich mit dem 2015 vorgestellten Konzept in Verbindung mit dem Deutschland-Takt auch ernst meinen, und nicht den bisherigen Weg des Täuschens weitergehen. Dann muss ein IC Stuttgart-Würzburg-Bamberg auch mal auf eigene Kosten gefahren werden, zusätzlich zum RE.

Zitat Facebook Deutsche Bahn Konzern vom 18.3.15: "Der geplante Ausbau des Fernverkehrs, der heute vorgestellt wurde, wird in jedem Fall auch ohne Unterstützung der Länder umgesetzt und ist eigenwirtschaftlich geplant. Es wird also keinen bestellten Fernverkehr geben."

Wo kommen diese Zahlen her?

geschrieben von: Nietenreko

Datum: 04.12.18 11:23

Es wäre schön, wenn du die Quellen mit angeben würdest.

Abgesehen davon, daß in Deutschland im nationalen Luftverkehr natürlich Mineralöl- und Mehrwertsteuer gezahlt werden, nur eben nicht im Linienluftverkehr, wäre die Frage, wie man eine Besteuerung von Luftfahrt-Betriebsstoffen im innerdeutschen Linienluftverkehr in der Praxis handhaben könnte. Auch Deutschland hat das Chicagoer Abkommen unterzeichnet, wenn auch erst 1956, welches Schiff- und Luftfahrt-Betriebsstoffe im gewerblichen Verkehr keiner Besteuerung unterzieht. Wie will man aus diesem Abkommen teilweise herauskommen, ohne es kündigen zu müssen? Aber selbst wenn das gelänge, würde es sofort eine gewaltige juristische Maschinerie in Gang setzen, Anwälte würden sich dumm und dusslig verdienen, um für die Fluggesellschaften tatsächlich oder vermeintlich zuviel gezahlte Steuern zurückzuholen, und für den Staat würde das Kosten in zig-facher Höhe möglicher Steuereinnahmen bedeuten, da diese Steuern natürlich nur über deutschem Hoheitsgebiet erhoben werden dürften. Für Flüge in alle anderen Länder dieser Erde müssten die dann zuviel gezahlten Steuern erstattet werden, denn dort gilt das deutsche Steuerrecht natürlich nicht. Jetzt erfasse aber mal die Differenz der Verbräuche Inlands- zu Auslandsanteil! Und wie kommt man z.B. an Gesellschaften heran, die Deutschland nur überfliegen? Was ist über internationalen Gewässern wie den Weltmeeren? Die Forderung nach Besteuerung von Flugkraftstoffen hat ihre Wurzeln - wie viele andere populistische Keulen auch - nur im Neid, vergiss das also einfach.

Hinweis: Beitrag kann Spuren von Ironie enthalten.

Jetzt komm mir hier nicht mit so banalen Dingen wie Abschreibung, während in anderen Threads der defizitäre HGV nicht noch defizitärer ausgebaut werden müßte, um noch eine Sekunde schneller am Ziel sein zu können.
Langsamer, pünktlicher, komfortabler und somit insgesamt zuverlässig. Das wäre für die meisten Fahrgäste ein schöner Fernverkehr. Und damit meine ich nicht zu Reichsbahn 120 km/h.

Warum?

geschrieben von: blechwurmpilot

Datum: 04.12.18 12:52

Weil man 1994 eine Behörde privatisiert hat und deren Mitarbeiter innerhalb der entstandenen AG größtenteils eine Weiterbeschäftigung gefunden haben.
Gleichzeitig muss man ständig Mitbewerbern Marktanteile überlassen, weil man seitens der Bundesländer unsinnige Ausschreibungen macht, obwohl man beim Bund alles hätte, um ÖPNV zu betreiben.

...
Willi Raab schrieb:
Wenn der Fernverkehr mit einem Sitzplatz nicht einmal Abschreibung und Kapitalkosten verdient dann wird er unter den gegebenen Umständen vor die Wand fahren.
Sitzplatzkosten: 57.500 Euro
Abschreibung 4% pa.: 2.300 Euro
Kapitalkosten 2% pa.: 1.150 Euro (reale Kapitalkosten derzeit 4% - 800 Mio. Zinsen bei 20 Mrd. Schulden. Pro bono sei angenommen das mit aktueller Finanzierung neben der impliziten Gewährträgerhaftung (DB als nicht wirklich pleitegehen könnendes sollendes Staatsunternehmen) auch das Zinsniveau immer noch sehr niedrig ist. Wiewohl eine 4% Verzinsung für Wirtschaftsakteure eigentlich die gesündere Annahme wäre ... aber gut die Bahn ist ja eben nicht ein normaler Wirtschaftsakteur sondern Bestandteil der Daseinsvorsorge)
Sitzplatzerlös 2017: 19.414 Euro
EBITDA 2017: 14,1% = 2.737 Euro

3.450 Euro AfA & Kapitalkosten des ICE 4 Sitzplatz stehen gegen 2.737 Euro EBITDA hieraus. Ein Verlustgeschäft.
Eine beeindruckende Rechnung, vielen Dank.

Da hat man sich ja mit dem IC-Eng ein "hübsches" Ei ins Nest gelegt. Relativ hohe Sitzplatzkosten trotz extrem enger Bestuhlung. Andererseits würde eine Erhöhung des Sparpreises von 19 auf 29 Euro das Problem weitgehend lösen. Mein Favorit wäre jedoch, den ICE-4 abzublasen und durch ein günstiges Fahrzeug von der Stange zu ersetzen. Ich meine hier schon von 40.000 Euro/Platz für HGV-Züge gelesen zu haben. Auch das wäre eine Lösung. Wenn es dann mit komfortabler Bestuhlung 45.000 Euro/Platz werden hätte man auch ein Argument.

Für mehr Frieden auf Drehscheibe-Online: DSO peacemaker

So ist das halt mit Europa,...

geschrieben von: Nietenreko

Datum: 04.12.18 12:58

...da muß immer alles europaweit ausgeschrieben werden, egal, ob es nun sinnvoll ist oder nicht.

Hinweis: Beitrag kann Spuren von Ironie enthalten.

Seiten: 1 2 3 All Angemeldet: -