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Die "Allianz pro Schiene" hat heute mal wieder ihren Preis "Bahnhof des Jahres" verliehen:
die Gewinner-Bahnhöfe heißen dieses Jahr Eppstein im Taunus und Winterberg im Hochsauerland

Die Pressemitteilung dazu:
[www.allianz-pro-schiene.de]

Die ausführliche Begründung zu Eppstein im Taunus:
[www.allianz-pro-schiene.de]

Die ausführliche Begründung zu Winterberg im Hochsauerland:
[www.allianz-pro-schiene.de]
Der alte Winterberger Bahnhof hätte nach einer Sanierung ein Schmuckstück sein können. Aber nach Meinung vieler Stadtverantwortlicher Land auf, Land ab, ist modern immer besser. Leider.
Geschmäcker sind naturgemäß verschieden. Gut so!

Auffällig aber, das hier etwas gelobt wird, was eigentlich Standard sein sollte. Was eigentlich auch Umweltfreundlich und nachhaltig und damit zukunftsweisend sein müßte.
Ich frage in die Runde, was macht das Teil da in Winterberg für eine Welle?
Hat das einen Sinn oder ist das nur sinnlose Geld- und Materialverschwendung?

Warum trägt die Welle keine Photovoltaikanlage?
Das wäre doch was gewesen, der erste Bahnhof der mehr gibt als er nimmt!

Es gibt schlimmeres als Winterberg, nein so für sich allein, ohne Hintergrundwissen gefällt er mir ganz gut.
Aber Eppstein geht gar nicht!
Der "Restaurantglasklotz" zerstört mit jedem Augenblick die Harmonie des Gesamtbauwerkes.
Aber das ist auch nichts neues.
Unsere Generation ist halt Erbe der Generation die sich mit dem (sogenannten) "Brualismus" (in Beton) ein Denkmal für die Ewigkeit setzen wollte und deren "Fußabdrücke" heuer, nach nur mageren 40 Jahren (+) schon wieder niedergerissen werden (müssen) Weil sie allein in der Funktion nichts (mehr) taugen.
Heute ersetzt man die schiere Masse Beton durch langweilige, in diesem Fall klotzige Glasflächen und kann es scheinbar auch nicht besser als die Vätergeneration.
In Eppstein wurde eine Chance vertan.
Sie ist hier natürlich immer noch vorhanden. Unsere Kinder müssen (nur) wieder viel Geld in die Hand nehmen.
Und sie werden sich bedanken.
Wofür eigentlich?
Natürlich!
Sie haben die Chance aus dem Gebäude noch was wirklich insgesamt Harmonisches zu machen.
Denn wir hätten das Ganze ja auch abreißen können, so wie in Winterberg.

Mit Gruß von
Unterwegs
BOS

Wenn die GUTEN nichts tun - gehört die Welt den BÖSEN

Wer will, findet Wege. Wer nicht will, sucht Gründe.

Winterberger Welle

geschrieben von: BR 85

Datum: 31.08.18 14:50

Hallo,

Die Welle soll wohl die Skisprung Schanze Nachbilden. Steht aber auch oben im Link drin.
Warum da keine Photovoltaikanlage darauf ist musst du mal die Architektin fragen.

Gruß



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:08:31:14:52:20.

Re: "Bahnhöfe des Jahres": Eppstein im Taunus und Winterberg im Hochsauerland

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 31.08.18 14:57

Schön und gut, wenn da soweit alles vertreten ist und man auch gut italienisch speisen kann. Aber leider fehlt das mechanische Stellwerk und die Weichen, sowie das weiterführende Gleis nach Allendorf(Eder).
Winterberg(Westfalen) ist kein richtiger Bahnhof, sondern eher betrieblich gesehen, ein Zustand.
BOS schrieb:
Warum trägt die Welle keine Photovoltaikanlage?
Das wäre doch was gewesen, der erste Bahnhof der mehr gibt als er nimmt!
Das wäre nicht der erste. Diese Idee hat man mit dem "grünen Bahnhof Horrem" bereits mindestens einmal verwirklicht.
Beide Bahnhöfen sind Musterbeispiele wie sich eine Kleinstadt seinen Bahnhof zurückholt von der Bundesbahn, die mit der Verwahrlosung angefangen, weil die Klassischen Nutzung wie Warteraum, Gepäck und Stuckgut und Fahrkarten anders organisiert wurden.
In Winterberg vermisse ich einen Ausstellungsbereich zu den Skizügen.
ingo st. schrieb:
Beide Bahnhöfen sind Musterbeispiele wie sich eine Kleinstadt seinen Bahnhof zurückholt von der Bundesbahn, die mit der Verwahrlosung angefangen, weil die Klassischen Nutzung wie Warteraum, Gepäck und Stuckgut und Fahrkarten anders organisiert wurden.
In Winterberg vermisse ich einen Ausstellungsbereich zu den Skizügen.
So ganz kann die Aussage nicht stimmen, denn die Bundesbahn gibt es schon lange nicht mehr. In Winterberg konnte man hingegen 2013 noch morgens um 6 Uhr ins warme Empfangsgebäude - ebenso abends im Dunkeln bis zum Betriebsschluss. Es gab einen Wartebereich und ich weiß nicht, wie offiziell das noch war, aber man konnte durchaus auch Gepäck aufbewahren. Örtliche Hoteliers haben hier Gepäck abgeholt bzw. hingebracht. Jene Stadtoberen, die nun das Loblied hören, haben seinerzeit erklärt, dass der Bahnhof jedoch völlig heruntergekommen sei (wohlgemerkt zu einem Zeitpunkt, als durchaus die Stadt schon seit Jahren die Möglichkeit gehabt hätte sich hier finanziell einzubringen).

Das heutige Gebäude - ja, Gebäude, denn es ist für mich streng genommen kein Bahnhof - steht in einiger Entfernung zu der Bahnsteigstelle, wo die Züge in der Regel halten (man kann also ein- und ausfahrende Züge im Wartebereich gar nicht sehen) und ist zu üblichen Serviceseiten besetzt - in den Randzeiten, in denen es insbesondere im Sauerland schon mal saukalt und eklig ist, stehen die Leute frierend am Bahnsteig. Dort gibt es u.a. Stehbänke, die kein Mensch nutzt.

Zurück zum Gebäude: Ja, man kann dort Fahrkarten kaufen. Es ist allerdings auch kein DB-Fahrkartenverkauf mehr, sondern ein Service nach dem Agenturprinzip mit teils abweichenden Kosten bzw. eingeschränkten Leistungen. Beispielsweise kann hier keine Fahrkarte einen Tag vor Gültigkeit noch umgetauscht werden.

Die Toiletten sind gepflegt, aber auch nur zu den o. g. Zeiten geöffnet. Wer zu anderen Zeiten ankommt oder abfährt, hat Pech gehabt.

Es gibt kein Betriebspersonal mehr vor Ort, man muss der digitalen Zuginformation trauen. Als neulich ein Zug zwischen Siedlinghausen und Silbach strandete, blieb die Info den Fahrgästen in Winterberg unbekannt, dass sie nicht mehr warten brauchen...

Im Bahnhofsumfeld standen übrigens früher u.a. alte Bäume, die vor einigen Jahren von der DB gefällt wurden. Seitdem blickt man auf industrielle Flächen beim Warten.

Ergänzt wird das Ganze neuerdings in der Atmosphäre um eine Leuchtwerbereklame, wie man sie auch in jeder Großstadt findet.

Gruß vom Signal
In der Begründung heißt es im verlinkten Text: "Eigentlich hatte die „Bahnhof des Jahres“-Jury solide Funktionalität erwartet, als sie im westfälischen Winterberg aus dem Zug stieg. (…) Es gibt eine Form der Moderne, die mit Vorliebe Gebäude hervorbringt, die überall stehen könnten. Solch einen 08/15-Neubau hat die Stadt Winterberg mit Bedacht verworfen. Der neue Bahnhof des altbekannten Skiortes Winterberg ist futuristisch, glasklar und farbenfroh, doch der Bezug zur Stadt ist schon in der Form des Gebäudes hergestellt (…)"

Sorry, aber geht`s hier um Servicequalität für Fahrgäste oder um Architekturpreise? Mir als Fahrgast ist solide Funktionalität zu 100% recht, denn dafür besuche ich einen Bahnhof. Ob der Bau 08/15 ist, standardisiert oder futuristisch, ist mir hingegen reichlich egal.

Und meine Lieblingstextstelle: "Auch Details in dieser Warthalle sind bemerkenswert liebevoll gestaltet: Weil der Bahnsteig leicht gebogen und von der Halle aus nicht einsehbar ist, warnt ein Schild die Fahrgäste davor, die Zeit zu vergessen und den schon eingefahrenen Zug zu verpassen. Die Bauherren waren sich also bewusst, dass der Wartebereich über eine verführerisch hohe Aufenthaltsqualität verfügt."
Wenn es denn wenigstens Ironie wäre... Konkret geht`s hier darum, dass man beim Warten im Wartebereich sehr schnell Züge verpasst, weil man die Einfahrt nicht mitkriegt und diese bei verspäteten Zügen nicht immer minutengenau mitzukriegen ist. Und nachdem an den ersten Tagen einige Fahrgäste noch nach Abfahrt des Zuges warteten, wurde ein Zettel (DIN A4?) an die Tür geklebt, dass die Züge nicht so weit bis zum EG durchfahren. Das ist alles.

Gruß vom Signal
Zitat
So ganz kann die Aussage nicht stimmen, denn die Bundesbahn gibt es schon lange nicht mehr. In Winterberg konnte man hingegen 2013 noch morgens um 6 Uhr ins warme Empfangsgebäude - ebenso abends im Dunkeln bis zum Betriebsschluss.
Das Gebäude wurde aber nicht aus Freundlichkeit für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht, sondern weil eine Besetzung eh notwendig war. Ohne Stellwerk wäre das Gebäude schon sehr viel früher geschlossen worden.

Zitat
Es gab einen Wartebereich und ich weiß nicht, wie offiziell das noch war, aber man konnte durchaus auch Gepäck aufbewahren. Örtliche Hoteliers haben hier Gepäck abgeholt bzw. hingebracht. Jene Stadtoberen, die nun das Loblied hören, haben seinerzeit erklärt, dass der Bahnhof jedoch völlig heruntergekommen sei (wohlgemerkt zu einem Zeitpunkt, als durchaus die Stadt schon seit Jahren die Möglichkeit gehabt hätte sich hier finanziell einzubringen).
Das wurde nur noch gemacht, damit die FDL bei einem Zweistundentakt da oben nicht ganz veröden.

Zitat
dass der Bahnhof jedoch völlig heruntergekommen sei
Die oberen Etagen des Gebäudes waren schon vor 15 Jahren in einem miserablen Zustand.
Sauerlandexpress schrieb:
Der alte Winterberger Bahnhof hätte nach einer Sanierung ein Schmuckstück sein können.
Das war mein erster Gedanke, nachdem ich heute das Bild des neuen EG gesehen hatte.

Signalschruber schrieb:
Das Gebäude wurde aber nicht aus Freundlichkeit für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht, sondern weil eine Besetzung eh notwendig war. Ohne Stellwerk wäre das Gebäude schon sehr viel früher geschlossen worden. (…)
Die oberen Etagen des Gebäudes waren schon vor 15 Jahren in einem miserablen Zustand.
Ja, der Erhalt des alten Wartebereichs im EG bis 2013 hatte betriebsbedingte Gründe (wobei es - nebenbei angemerkt - durchaus möglich gewesen wäre das EG nicht ganztägig zu öffnen, obwohl Personal ganztägig vor Ort war). Aber das war ja nicht das Thema. Wenn ich 2018 mit 2013 vergleiche, dann gibt es heute wie damals einen Wartebereich, weswegen ich nicht ganz verstehe, was die preisgekrönte Verbesserung für den Fahrgast sein soll. Sicher, der heutige Wartebereich ist moderner, in zeitgemäßer Architektur. Aber dafür bringt er mir nix, wenn ich abends draußen in der Kälte auf den Zug warten muss... Oder am Sonntag, wenn durchaus viele Touristen an- und abreisen...

In der Begründung wird auf die tatsächlichen Öffnungszeiten des Wartebereichs nicht einmal eingegangen - und das sagt für mich schon alles aus.

Dass das alte EG "heuntergewirtschaftet" war, ist sicher kaum zu bestreiten, aber es ist eben nicht so, dass es bis 2013 der bösen Bahn gehörte und die Stadt nichts für den Erhalt und die Pflege hätte tuen können. Im Gegenteil, das alte EG war ja schon länger von der DB verkauft gewesen.

Gruß vom Signal

OTM-Links

geschrieben von: sukram01

Datum: 01.09.18 07:26

Winterberg:

[opentopomap.org]

Eppstein:

[opentopomap.org]

--
Markus

Edit: Korrektur der Lage Bhf Winterberg

Der Museumsbahnhof Lette im Netz:

[www.bahnhof-lette.de]




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:09:01:09:48:01.

Re: OTM-Links

geschrieben von: Andre Joost

Datum: 01.09.18 09:15

sukram01 schrieb:
Winterberg:

[opentopomap.org]

Das preisgekrönte Bahnhofsgebäude ist aber etwas weiter südlich, die Hausnummer 12.

Ist im Prinzip der gleiche Standort wie vorher, die Züge halten aber wohl jetzt an den Bushaltestellen.

Gruß,
Andre Joost

Re: "Bahnhöfe des Jahres": Eppstein im Taunus

geschrieben von: andreas +

Datum: 01.09.18 14:55

BOS schrieb:

Aber Eppstein geht gar nicht!
Der "Restaurantglasklotz" zerstört mit jedem Augenblick die Harmonie des Gesamtbauwerkes.

Ohne diesen "Restaurantglasklotz" gäb's wahrscheinlich das "Gesamtbauwerk" auch nicht mehr.

Re: Eppstein im Taunus

geschrieben von: Zp9b an Gleis 9 3/4

Datum: 01.09.18 20:45

BOS schrieb:
Aber Eppstein geht gar nicht!
.... die Harmonie des Gesamtbauwerkes.

Ein Blick auf das Bahnhofsgebäude (2013):

Eppstein Große Webansicht.jpg


sukram01 schrieb:
Eppstein:

[opentopomap.org]


Der Blick vom Clara-Hilda-Felsen auf die Baustelle nördlich des Eppsteiner Tunnels 2013:

Eppstein Clara-Hilda-Felsen 800.jpg
So isses! Alle Stunde kommt ein Zug, wenn er kommt. In den letzten Wochen kam er sehr oft nicht, Personalmangel beim zuständigen EVU. Da hilft auch der schönste Bahnhof nicht, wenn der Zug nicht kommt. Und wenn man heute weiter fahren könnte über Züschen und Hallenberg nach Allendorf und weiter bis Frankenberg, wie es einstens war, dann würde der Bahnhof noch viel mehr Sinn machen. So bleibt den heutigen Fahrgästen der Bus, der der Bahn längst den Rang abgelaufen hat.
Wie wahr! Und die gelobte Entwicklung des Stadtumfeldes mit bald einem weiteren Discounter findet dort statt, wo einst die Schienen lagen...
Gruß vom Signal
Kiwi schrieb:
Und wenn man heute weiter fahren könnte über Züschen und Hallenberg nach Allendorf und weiter bis Frankenberg, wie es einstens war, dann würde der Bahnhof noch viel mehr Sinn machen.
Hallo Kiwi,

ich möchte fast anregen, Dich und Deinen Beitrag zur historischen Bahn rangieren zu lassen ;-)

"Einstens" ist über 50 Jahre her (Einstellung des Personenverkehrs war im November 1966).

Einen Wiederaufbau bzw. Neubau der Strecke werden wir nicht mehr erleben. In der Region gibt es nicht einmal
eine Diskussion über den Wiederaufbau bzw. dessen Sinnhaftigkeit.
Die (wenigen) Menschen, die die Strecke wirklich kannten, sind in einem Alter, wo sie sich nicht mehr politisch engagieren,
sondern jeden Tag genießen (so sie es noch können), den sie noch erleben dürfen!

Alle Anderen (außer ein paar Eisenbahnnostalgiker) vermissen nichts...

Viele Grüße von der Lahn

HPNuller

"Die Deutsche Rechtschreibung ist Freeware, sprich, du kannst sie kostenlos nutzen.
Allerdings ist sie nicht Open Source, d.h. du darfst sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen."

PS: Setzt bitte einen passende Themabeschreibung über euren Text!
Ein guter Titel über dem Beitrag ist das Tüpfelchen auf dem i für einen wirklich guten Beitrag oder eine wirklich gute Antwort!
@HPNuller: Der Beitrag von Kiwi scheint mir hier doch ganz und gar richtig. Du scheinst ihn so zu verstehen, dass Kiwi die Reaktivierung nach Züschen fordern würde, womit letztendlich der Beitrag - vorsichtig formuliert - "deplatziert" scheint. Tatsächlich lese ich das aus dem Beitrag von Kiwi aber gar nicht heraus. Ich hoffe jetzt nicht auch auf dem falschen Gleis zu scheinen, aber wenn man sich die Geschichte des Bahnhofs Winterberg denn nun mal anschaut, liest sich diese verkehrspolitisch für mich doch deutlich wie ein Niedergang. Aus einem einst bedeutenden End- und Durchgangsbahnhof ist nun mal wirklich nicht viel übrig geblieben. Letztendlich kaum mehr als ein Bahnsteiggleis. Denn, ja, da liegen noch zwei Gleise mehr, aber schon der Zustand des zweiten Bahnsteigs dürfte kaum einen Preis verdient haben. Ich halte diesen im Übrigen sogar für gefährlich, da bei Ankunft eines langen Sonderzuges hier reichlich viele Menschen auf einem ziemlich schmalen Bahnsteig mit nur einem Ausgang stehen müssen...
Gruß vom Signal
Seiten: 1 2 All Angemeldet: -