geschrieben von: JoergAtDSO
Datum: 12.07.18 08:49
geschrieben von: VT605
Datum: 12.07.18 09:35
Hallo,
der SHZ-Artikel verdreht schon in der Überschrift die Worte aus der Pressemitteilung, hier findet man die Original Pressemitteilung: [www.hamburg.de]
Da steht nichts von Fahrerlosen Betrieb (GoA3/GoA4). Bisher war geplant, auf dieser Pilotstrecke ATO over ETCS Level 2 (also GoA2) zu realisieren. Das bedeutet der Zug fährt automatisch, und der Fahrer beobachtet die Strecke.
Gruß Jörg
geschrieben von: MrEnglish
Datum: 12.07.18 09:56
Bei GoA3 gibt es eine betrieblich unterwiesene Person an Bord (z.B. bei der DLR in London ein "Train Attendant", der z.B. bei der Abfertigung unterstützen kann), bei GoA4 muss das System in der Lage sein, "unattended", d.h. ohne jede Betriebsperson an Bord zu funktionieren. Das ist insbesondere für die Beherrschung von Störungen erheblich komplizierter.Was ist denn der Unterschied zwischen GoA3 und GoA4? Wenn ich den Beitrag richtig lese, ist beides ein vollautomatisches Fahren ohne fahrer.
geschrieben von: CaptainPlanet
Datum: 12.07.18 11:38
geschrieben von: VT605
Datum: 12.07.18 11:58
Siemens hat ja schon einiges an Erfahrung in Nürnberg sammeln können.
Das in der Zukunft solche Systeme autonom fahren müssen liegt alleine schon am demografischen Wandel sowie an den immer höheren Kosten in der Stadt zu leben.
München findet ja auch keine U-Bahn Fahrer mehr.
[www.sueddeutsche.de]
geschrieben von: Transall
Datum: 12.07.18 12:30
geschrieben von: Thrax
Datum: 12.07.18 12:36
Das stimmt so nur, wenn man es nicht richtig macht. Wenn man es richtig macht, kann in dicht befahrenen Netzsegmenten das automatische Fahren durchaus Kapazitätsgewinne erzeugen und die Betriebsstabilität erhöhen. Setzt voraus, dass man a) sehr kurzyklisch die aktuellen Zugstandorte erfasst, b) ein Traffic Management System (TMS) hat, das permanent eine Prognose- und Optimierungsrechnung durchführt und c) ein sehr homogenes Betriebsprogramm fährt.CaptainPlanet schrieb:Genau das bringt das Projekt in Hamburg ja nicht. Die Überwachung der Strecke soll weiterhin dem Tf überlassen werden. Das ganze ist wirtschaftlicher Unfug der nur mit den Fördergeldern funktioniert. Es macht keinen Sinn einen Haufen Geld für Elektronik auszugeben wenn man trotzdem den Lokführer noch braucht. Und bevor wieder das Argument kommt das der Rechner ja viel effizienter fahren kann, das sehe ich noch lange nicht. Beim Netz gibt es das Projekt Zuglaufregelung wo ein Rechner dem Tf Fahrempfehlungen schickt und wenn ich sehe was da so kommt..., so blöd kann gar kein Tf fahren.Siemens hat ja schon einiges an Erfahrung in Nürnberg sammeln können.
Das in der Zukunft solche Systeme autonom fahren müssen liegt alleine schon am demografischen Wandel sowie an den immer höheren Kosten in der Stadt zu leben.
München findet ja auch keine U-Bahn Fahrer mehr.
[www.sueddeutsche.de]
geschrieben von: woever
Datum: 12.07.18 12:36
Das ist hier aber eine oberirdische Strecke (soweit ich weiß) und da würde es sehr, sehr viel Geld kosten das komplett zu automatisieren, da kannst du Tf 20 Jahre oder mehr dafür beschäftigen!Genau das bringt das Projekt in Hamburg ja nicht. Die Überwachung der Strecke soll weiterhin dem Tf überlassen werden. Das ganze ist wirtschaftlicher Unfug der nur mit den Fördergeldern funktioniert. Es macht keinen Sinn einen Haufen Geld für Elektronik auszugeben wenn man trotzdem den Lokführer noch braucht. Und bevor wieder das Argument kommt das der Rechner ja viel effizienter fahren kann, das sehe ich noch lange nicht. Beim Netz gibt es das Projekt Zuglaufregelung wo ein Rechner dem Tf Fahrempfehlungen schickt und wenn ich sehe was da so kommt..., so blöd kann gar kein Tf fahren.
geschrieben von: VT605
Datum: 12.07.18 18:08
Hallo,
der SHZ-Artikel verdreht schon in der Überschrift die Worte aus der Pressemitteilung, hier findet man die Original Pressemitteilung: [www.hamburg.de]
Da steht nichts von Fahrerlosen Betrieb (GoA3/GoA4). Bisher war geplant, auf dieser Pilotstrecke ATO over ETCS Level 2 (also GoA2) zu realisieren. Das bedeutet der Zug fährt automatisch, und der Fahrer beobachtet die Strecke.
Gruß Jörg
BÜs gibt es an der Strecke nicht, sie verläuft fast komplett auf einem Damm bzw. im Einschnitt.VT605 schrieb:Das ist hier aber eine oberirdische Strecke (soweit ich weiß) und da würde es sehr, sehr viel Geld kosten das komplett zu automatisieren, da kannst du Tf 20 Jahre oder mehr dafür beschäftigen!Genau das bringt das Projekt in Hamburg ja nicht. Die Überwachung der Strecke soll weiterhin dem Tf überlassen werden. Das ganze ist wirtschaftlicher Unfug der nur mit den Fördergeldern funktioniert. Es macht keinen Sinn einen Haufen Geld für Elektronik auszugeben wenn man trotzdem den Lokführer noch braucht. Und bevor wieder das Argument kommt das der Rechner ja viel effizienter fahren kann, das sehe ich noch lange nicht. Beim Netz gibt es das Projekt Zuglaufregelung wo ein Rechner dem Tf Fahrempfehlungen schickt und wenn ich sehe was da so kommt..., so blöd kann gar kein Tf fahren.
Du müsstest ja nicht nur alles einzäunen, du müsstest alles abscannen und so absichern dass das System wie ein Mensch alle Gefahrenlagen vorausschauend erkennen kann, auch die Bü voraus (falls vorhanden).
Ironischerweise handelt es sich hier nicht um einen stark belasteten Abschnitt (für wenige Stunden in der HVZ besteht 5-Minuten-Takt, sonst 10-Minuten-Takt). Die Strecke wurde wahrscheinlich deshalb ausgewählt, weil sie nicht so stark genutzt wird (die Bergedorfer Strecke ist von den drei östlichen Ästen der am wenigsten frequentierte) und bereits von einem ESTW gesteuert wird. Bis 2021 wäre es vermutlich zu knapp, wenn erst ein ESTW errichtet werden müsste. Die einzige andere Strecke mit ESTW wäre Barmbek (exkl.) - Airport / Poppenbüttel, auf dieser wird allerdings gekuppelt, was für zusätzliche Schwierigkeiten sorgen würde.(...)
Gerade deswegen ist die Teilautomatisation doch perfekt. Man steigert Kapazitäten und abseits dieser Abschnitte wird normal gefahren.
Das passiert in London ja auch so, da gibt es auch nur stark belastete Abschnitte wo automatisch mit Überwachung gefahren wird.
geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 12.07.18 19:04
geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 12.07.18 19:10
geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 12.07.18 19:16
geschrieben von: userCman
Datum: 12.07.18 20:03
geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 12.07.18 20:27
geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 12.07.18 22:37
In London fährt die "Docklands Light Railway" seit über 30 Jahren unfallfrei fahrerlos. Es geht also.Im Prinzip finde ich das automatische Beschleunigen, Tempo halten und Abbremsen als durchaus sinnvoll.
Allerdings stellt sich hier die Frage, ob hier der Mensch tatsächlich völlig überflüssig wird.
geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 13.07.18 08:30
Wenn wir uns als Gesellschaft dazu entscheiden Menschen zu beschäftigen, obwohl die Tätigkeit nicht zwingend notwendig ist, dann geben wir damit aber auch internationale Wettbewerbsfähigkeit auf. Wenn ein LKW von zwanzig fleißigen Arbeitern ohne Gabelstapler entladen wird obwohl ein Arbeiter mit Gabelstapler die Arbeit schneller und besser erledigen könnte, dann verteuert sich damit auch das hergestellte Produkt, bis irgendwann niemand mehr das Produkt kauft. Letztlich war das der Untergang der Wirtschaft der DDR.Gotthardtunnel schrieb:
Ich sehe das Problem in erster Linie darin, dass die Automatisierung immer mehr Jobs in immer mehr Branchen überflüssig macht, es aber bislang keine praxistaugliche Idee gibt, wie die vielen dann arbeitslosen Arbeiter dann überleben sollen. Das Bedingungslose Grundeinkommen scheint sich ja als Utopie zu entpuppen. [...]
Das Kapital braucht solche Menschen wie Dich, die als Hampelmänner funktionieren und dann noch "richtig" wählen.Wenn wir uns als Gesellschaft dazu entscheiden Menschen zu beschäftigen, obwohl die Tätigkeit nicht zwingend notwendig ist, dann geben wir damit aber auch internationale Wettbewerbsfähigkeit auf. Wenn ein LKW von zwanzig fleißigen Arbeitern ohne Gabelstapler entladen wird obwohl ein Arbeiter mit Gabelstapler die Arbeit schneller und besser erledigen könnte, dann verteuert sich damit auch das hergestellte Produkt, bis irgendwann niemand mehr das Produkt kauft. Letztlich war das der Untergang der Wirtschaft der DDR.
Und nein, unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit wollen wir nicht in Frage stellen, die ist Grundlage des noch vorhandenen Lebensstandards in Deutschland. Wenn wir unsere Exporte einstellen, dann geht es uns noch viel schlimmer als jetzt schon.
Letztlich war das der Untergang der Wirtschaft der DDR.
Wo werden sie denn überflüssig?Fakt ist das man die Menschen die durch Automatisierung überflüssig werden weiter beschäftigen und bezahlen muß von der Gesellschaft, sonst knallts.
Dir ist schon bewusst, dass wir in Teilen Deutschlands Vollbeschäftigung haben?Was soll den mit den ganzen Menschen passieren, die keine Arbeit mehr finden?
Wobei das mit der Beschäftigung noch das kleinste Problem wäre. Es gibt ja genug Tätigkeitsbereiche, wo Leute gebraucht werden, wo aber kein Geld da ist, um die Leute direkt zu bezahlen. Am offensichtlichsten ist das bei einschlägigen gemeinnützigen Einrichtungen, die die jetzt schon überwiegend Ehrenamtliche beschäftigen: Tafel, THW, Freiwillige Feuerwehr, Rotes Kreuz usw.Fakt ist das man die Menschen die durch Automatisierung überflüssig werden weiter beschäftigen und bezahlen muß von der Gesellschaft, sonst knallts.
In diesem Zusammenhang finde ich auch immer nett, wie man vor 46 Jahren glaubte, dass der Computer dafür sorgt, dass die Leute nur noch 20 Stunden arbeiten und wie eintönig es sei: [www.youtube.com]Also es wird keine einzige Stelle schaffen oder erhalten wenn Deutschland technologisch nicht mit der Zeit geht.
Ja es wird irgendwann keine Lokführer, Taxifahrer, LKW-Fahrer, Buchhalter usw. geben. Aber die Industralisierung hat gezeigt dass dafür neue Jobs geschaffen werden. Außerdem steigt die Produktivität der Menschheit enorm, in Zukunft kann man es sich leisten nur noch 20 Stunden pro Woche zu arbeiten. Wie sich das finanzieren lässt wird sich zeigen. Das wahrscheinlichste wird eine Robotersteuer auf jedes autonomes System.
Die genannten Einrichtungen haben schon gut funktioniert als man von einer 40-Stunden Woche noch geträumt hat. Und aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass diese Einrichtungen von Leuten die nur aus Zwang anwesend sind nichts haben. Das einzige was fehlt ist das "Zwangspraktium" in Form des Wehrersatzdienstes, dadurch sind viele Leute erst durch Zwang einer Organisation beigetreten und haben dann aus Begeisterung über ihre Mindestverpflichtungszeit weitergemacht.Wobei das mit der Beschäftigung noch das kleinste Problem wäre. Es gibt ja genug Tätigkeitsbereiche, wo Leute gebraucht werden, wo aber kein Geld da ist, um die Leute direkt zu bezahlen. Am offensichtlichsten ist das bei einschlägigen gemeinnützigen Einrichtungen, die die jetzt schon überwiegend Ehrenamtliche beschäftigen: Tafel, THW, Freiwillige Feuerwehr, Rotes Kreuz usw. [...]
Was die Steuern anbelangt, wäre es wohl am sinnvollsten, alle Steuer bis auf eine abzuschaffen: Die Mehrwertsteuer. Dann würde nur das besteuert, was verbraucht wird. Unabhängig ob durch Menschenkraft oder Maschine erstellt, das wäre also fair.
Danke für deine ErklärungBei GoA3 gibt es eine betrieblich unterwiesene Person an Bord (z.B. bei der DLR in London ein "Train Attendant", der z.B. bei der Abfertigung unterstützen kann), bei GoA4 muss das System in der Lage sein, "unattended", d.h. ohne jede Betriebsperson an Bord zu funktionieren. Das ist insbesondere für die Beherrschung von Störungen erheblich komplizierter.
Gruß
Thrax
Silli schrieb:Das hört sich für die Wirtschaft natürlich ganz toll an, keinerlei Steuern mehr zahlen müssen und die Mehrwertsteuer zahlt ja auch nur der Endverbraucher. Nur funktioniert das nicht,Was die Steuern anbelangt, wäre es wohl am sinnvollsten, alle Steuer bis auf eine abzuschaffen: Die Mehrwertsteuer. Dann würde nur das besteuert, was verbraucht wird. Unabhängig ob durch Menschenkraft oder Maschine erstellt, das wäre also fair.
die Mehrwertsteuer müsste drastisch erhöht werden wenn die anderen Steuern wegfallen,
damit müssten ebenso Mindeslohn, Renten, Grundsicherung u.a. stark erhöht werden.
Und das alles als Steuersparmodell für die paar Raffzähne an den Firmenspitzen und Poliztikern? Das gäbe in kürzester Zeit soziale Unruhen.
Hallo,
welche der der in Deutschland zu den Wahlen zugelassenen Parteien will denn den Kapitalismus („soziale Marktwirtschaft“ - für die Nostalgiker) ganz abschaffen? Alle Parteien wollen ihn nur mehr oder weniger stark. Also „muss“ man „Kapitalistenparteien“ wählen oder geht entsprechend nicht zur Wahl.
Grüße,
Lalu
geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 14.07.18 17:44
geschrieben von: Pesa Link
Datum: 15.07.18 01:01
Das Problem mit der Technik kenne ich aus Mülheim und Duisburg (bei Düsseldorf bin ich mir nicht ganz sicher).Und nach 20 Jahren ist die heute supertolle moderne Elektronik restlos veraltet. Dann stehen wieder enorme Investitionen an, wenn die dann alte Technik ersetzt werden muss. Wer das dann wieder zahlt?
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