geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 11.07.18 23:32
geschrieben von: bollisee
Datum: 11.07.18 23:58
Wenn die Shareholder-Value-Jünger nicht mehr Alleinherrscher sind, dann ist wohl nichts verloren. Vielleicht wächst ja ein neuer Aufsichtsrat nach, der nicht Beförderungsfälle verarzten will, sondern tatsächlich Endkunden hat...Ich habe noch nichts gefunden, Deutsche Bahn-Aufsichtsrat Frenzel tritt zurück. Er ist mit der zunehmenden Beeinflussung der Deutschen Bahn durch die Politik und mit dem Wegfall der Priorität Gewinnmaximierung nicht zufrieden.
Hier der Link: [www.manager-magazin.de]
Meine Meinung ist, die Gewinnmaximierung und das Börsenstreben der Deutschen Bahn führte bisher nur zu Chaos, aber ob Politiker es besser machen, wage ich zu bezweifeln. Die Bahn muss wieder für jedermann erreichbar sein. Es kann nicht sein, dass Großstädte wie Chemnitz vom Fernverkehr ausgeschlossen sind. Ohnehin ist bei Fernverkehr Rosinenpickerei angesagt, weil dies nicht oder nur zum Teil staatlich unterstützt wird. Die Ziele der Bahnreform, nämlich mehr Verkehr auf der Schiene, insbesondere im Güterverkehr, wurde nicht erreicht.
geschrieben von: Alibizugpaar
Datum: 12.07.18 00:59
geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 12.07.18 01:03
geschrieben von: Traumflug
Datum: 12.07.18 01:14
DAS muss man sich mal reinziehen. Normalerweise wird die Gewinnmaximierung als schwere Bürde aufgefasst und jetzt kommt da einer aus dem Aufsichtsrat, der sich über den Wegfall dieser Bürde beschwert.Ich habe noch nichts gefunden, Deutsche Bahn-Aufsichtsrat Frenzel tritt zurück. Er ist mit der zunehmenden Beeinflussung der Deutschen Bahn durch die Politik und mit dem Wegfall der Priorität Gewinnmaximierung nicht zufrieden.
Hier der Link: [www.manager-magazin.de]
geschrieben von: Traumflug
Datum: 12.07.18 01:24
geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 12.07.18 03:22
geschrieben von: Murrtalbahner
Datum: 12.07.18 07:08
Ach, das sind doch in deren Augen nur bedauernswerte Einzelfälle. Solange unterm Strich ein dickes Plus steht ist bei denen doch alles in Ordnung.Warum verliert dieser Tuppes kein einziges Wort zu den Misständen im Unternehmen, die zu Informations-, Pünktlichkeits- und Fahrzeugverfügbarkeits-Chaos geführt haben und von Kunden wie auch von Mitarbeitern an der Basis in beachtenswerter Häufig- und Heftigkeit zu erdulden waren und sind?
geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 12.07.18 07:58
geschrieben von: POD
Datum: 12.07.18 08:20
geschrieben von: Murrtalbahner
Datum: 12.07.18 08:44
Das mag im Allgemeinen stimmen, allerdings gehört die DB dem Bund und das ist der zahlungssicherste Kreditnehmer schlechthin. Deswegen hat das Land Baden-Württemberg ja angeboten, die neuen Fahrzeuge über eine Landesgesellschaft/bürgschaft zu finanzieren, damit auch kleinere Unternehmen ohne Staat im Rücken von günstigen Zinsen profitieren können.ich bin an sich ja auch kein bedingungsloser Fan der Gewinnmaximierung. Wenn allerdings die vor Form einer AG für die DB vorgesehen ist, muss man auch den Gewinn im Auge behalten. Warum? Man muss sich ja auch weiterhin neben den Mitteln des Bundes und Ländern auch wie jeder andere Konzern Mittel an den Finanzmärkten beschaffen. Wenn jetzt natürlich der Gewinn sich senkt, bekommt für die folgenden Jahre schlechtere Konditionenen, so dass man dort wiederum weniger von Geld hat, bzw. die Verschuldung steigt. Gerade bei Unternehmen mit einer hohen Anlagenintensität wie die DB ein gewisser Teufelskreis.
...vielleicht hast du nicht bemerkt, dass die DB und ihre Töchter in einem Wettbewerbsumfeld unterwegs ist, dass auch der staatlichen (EU) Beihilfekontrolle unterliegt. Der Bund mag zwar Eigentümer sein, aber das erlaubt trotzdem keine maßlose Verschuldung. Auch bei Alitalia und anderen staatlichen Unternehmen sind die Grenzen der Finanzierung durch den Eigentümer eng gesetzt. Auch "gute Absichten" dürfen nur im Rahmen geltenden Rechts umgesetzt werden.POD schrieb:Das mag im Allgemeinen stimmen, allerdings gehört die DB dem Bund und das ist der zahlungssicherste Kreditnehmer schlechthin. Deswegen hat das Land Baden-Württemberg ja angeboten, die neuen Fahrzeuge über eine Landesgesellschaft/bürgschaft zu finanzieren, damit auch kleinere Unternehmen ohne Staat im Rücken von günstigen Zinsen profitieren können.ich bin an sich ja auch kein bedingungsloser Fan der Gewinnmaximierung. Wenn allerdings die vor Form einer AG für die DB vorgesehen ist, muss man auch den Gewinn im Auge behalten. Warum? Man muss sich ja auch weiterhin neben den Mitteln des Bundes und Ländern auch wie jeder andere Konzern Mittel an den Finanzmärkten beschaffen. Wenn jetzt natürlich der Gewinn sich senkt, bekommt für die folgenden Jahre schlechtere Konditionenen, so dass man dort wiederum weniger von Geld hat, bzw. die Verschuldung steigt. Gerade bei Unternehmen mit einer hohen Anlagenintensität wie die DB ein gewisser Teufelskreis.
Man kann auch auf anderem Wege zu Gewinn kommen, als bedingungslos alles auszuquetschen. Zitat Robert Bosch: Ich zahle nicht gute Löhne, weil ich viel Geld habe, sondern ich habe viel Geld, weil ich gute Löhne bezahle.
geschrieben von: VT605
Datum: 12.07.18 10:43
der einzige rentable Zweig der Bahn dürfte DB Cargo oder wie auch immer er sich nennt sein.
geschrieben von: Dirk Mattner
Datum: 12.07.18 11:04
geschrieben von: autolos
Datum: 12.07.18 11:30
Das ist falsch, denn es ging bei der Teilprivatisierung NIE um die Infrastruktur, nur um die Transportgesellschaften.Tach.
Das ist schon ein komischer Aufsichtsrat, der sich nicht über die Besitzverhältnisse des von ihm zu kontrollierenden Unternehmens im klaren ist.
Er sollte sich mal in Erinnerung rufen welche Umstände der versuchte Börsengang vor 10 Jahren hervorbrachte. Die Konzernlenker lagen ja dem gleichen Trugschluss auf und wollen den Gesamtkonzern an den Markt bringen.
Wenn Herren Frenzel die "Staatsquote" missfällt, dann muss er die Zerschlagung des Konzern fordern. Dann kann er die Unternehmensteile in die Vollprivatisierung führen, die keinerlei staatlichen Hoheitsansprüchen oder Aufgaben unterliegen. Diese privatisierten Unternehmen sind dann auch tatsächlich den harten Bedingungen des Wettbewerbs ausgesetzt. Und wenn der Staat nur noch wenige oder garkeine Anteile des Unternehmens mehr hält, wird er sich auch nicht mehr einmischen können.
Jedoch: Sollten solche Unternehmen dann am Markt nicht bestehen können, kann Vater Staat sie auch nicht mehr so ohne weiteres da raushauen. Also, soweit die Spielregeln eingehalten würden.
Wenn solche Unternehmen sich jedoch als "Systemrelevant" verkaufen können, feiert der in diesen Kreisen sonst so verpönte Paternalismus plötzlich fröhliche Urständ. Aber das ist eine andere Geachichte, die aber auch Herrn Frenzel bekannt sein dürften.
Sehr interessant: Wann und von wem kam denn das Angebot? Die ganze Geschichte würde ich gerne mal nachlesen. Gib doch mal bitte einen Link zur Quelle.Bei all den Versuchen nach vielen Jahren endlich mal das bodenlose Fass der DB in den Griff zu kriegen, möchte ich noch mal daran erinnern, dass zu Zeiten als alle von einer an der Börse vergoldeten DB träumten, für die DB ein Angebot über einen symbolischen Euro vorlag. Es war mit dem Versprechen verbunden, die DB mittelfristig von staatlicher Unterstützung unabhängig zu machen und jede bis dahin noch erforderliche Unterstützung durch den Staat zurück zu zahlen. Ergänzt war dieses Versprechen mit der Zusage, im Fall des ausbleibenden Erfolges, die DB zurück zu geben und währenddessen nicht mehr Geld als einen recht überschaubaren Lohn dem Unternehmen zu entziehen (vgl. z.B. den Fall Karstadt oder eines der vielen Fälle von Rückkäufen regionaler Stadtwerke, die zuvor privatisiert worden sind, um zu sehen, was das bedeutet ). Damals war man hochmütig und lehnte das Angebot brüsk mit dem Hinweis ab, die DB sei ein sehr wertvolles Unternehmen.
geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 12.07.18 11:36
geschrieben von: VT605
Datum: 12.07.18 12:03
Manchmal hilft der Blick ins Gesetz, welche Pflichten ein Vorstand und Aufsichtsrat einer AG haben. Für das Unternehmen schädliche, politisch motivierte Handlungen, sind ihm im Prinzip untersagt. Das müssen sich auch die "politischen" Aufsichtsräte bewusst machen, dass ihre Pflichten beim Unternehmen liegen, nicht bei der Politik. In dem Maße haften sie dann auch persönlich. Wenn der Aufsichtsrat aus politischen Gründen eine das Unternehmen bewusst schädigende Entscheidung herbeiführt, die bspw. zur Insolvenz führt und bei Gläubigern zu Zahlungsausfällen führt, werden auch die Aufsichtsräte persönlich zur Verantwortung gezogen, wenn sich erweist, dass sie pflichtwidrig gehandelt haben.
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