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[ZM] Eklat bei der Deutschen Bahn - Aufsichtsrat tritt zurück

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 11.07.18 23:32

Ich habe noch nichts gefunden, Deutsche Bahn-Aufsichtsrat Frenzel tritt zurück. Er ist mit der zunehmenden Beeinflussung der Deutschen Bahn durch die Politik und mit dem Wegfall der Priorität Gewinnmaximierung nicht zufrieden.

Hier der Link: [www.manager-magazin.de]

Meine Meinung ist, die Gewinnmaximierung und das Börsenstreben der Deutschen Bahn führte bisher nur zu Chaos, aber ob Politiker es besser machen, wage ich zu bezweifeln. Die Bahn muss wieder für jedermann erreichbar sein. Es kann nicht sein, dass Großstädte wie Chemnitz vom Fernverkehr ausgeschlossen sind. Ohnehin ist bei Fernverkehr Rosinenpickerei angesagt, weil dies nicht oder nur zum Teil staatlich unterstützt wird. Die Ziele der Bahnreform, nämlich mehr Verkehr auf der Schiene, insbesondere im Güterverkehr, wurde nicht erreicht.
seidi81 schrieb:
Ich habe noch nichts gefunden, Deutsche Bahn-Aufsichtsrat Frenzel tritt zurück. Er ist mit der zunehmenden Beeinflussung der Deutschen Bahn durch die Politik und mit dem Wegfall der Priorität Gewinnmaximierung nicht zufrieden.

Hier der Link: [www.manager-magazin.de]

Meine Meinung ist, die Gewinnmaximierung und das Börsenstreben der Deutschen Bahn führte bisher nur zu Chaos, aber ob Politiker es besser machen, wage ich zu bezweifeln. Die Bahn muss wieder für jedermann erreichbar sein. Es kann nicht sein, dass Großstädte wie Chemnitz vom Fernverkehr ausgeschlossen sind. Ohnehin ist bei Fernverkehr Rosinenpickerei angesagt, weil dies nicht oder nur zum Teil staatlich unterstützt wird. Die Ziele der Bahnreform, nämlich mehr Verkehr auf der Schiene, insbesondere im Güterverkehr, wurde nicht erreicht.
Wenn die Shareholder-Value-Jünger nicht mehr Alleinherrscher sind, dann ist wohl nichts verloren. Vielleicht wächst ja ein neuer Aufsichtsrat nach, der nicht Beförderungsfälle verarzten will, sondern tatsächlich Endkunden hat...
"Der Weg zurück zur Staatsbahn", so Frenzel, "gefährdet langfristig die Ziele der Bahnreform, einen modernen, leistungsfähigen und rentablen Schienenverkehr zu organisieren."

Warum verliert dieser Tuppes kein einziges Wort zu den Misständen im Unternehmen, die zu Informations-, Pünktlichkeits- und Fahrzeugverfügbarkeits-Chaos geführt haben und von Kunden wie auch von Mitarbeitern an der Basis in beachtenswerter Häufig- und Heftigkeit zu erdulden waren und sind? Irgend wo her muß die Bahn ja den rustikalen Ruf haben den sie genießt. Lange Zeit zu zeigen, daß man tatsächlich ein modernes, leistungsfähiges Unternehmen ist hatte man ja.

Jetzt muß der Bund endlich auch die flächendeckende Schnell-Internetverfügbarkeit angehen. Das System der Lizenzversteigerungen an Rentabilitätsunternehmen zeigt doch, daß die es einfach nicht packen und nur an sich selbst denken. Auf der Strecke bleiben andere. Meister seiner Klasse ist auch O2, denen amtlich schon mal eine 'faktische Nichterreichbarkeit' für reklamierende Kunden bescheinigt wurde. Das alles hat absolut nichts mit schöne neue Welt zu tun!

Gruß, Olaf

(,“)
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Re: [ZM] Eklat bei der Deutschen Bahn - Aufsichtsrat tritt zurück

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 12.07.18 01:03

Die Lücke, die er hinterließ, ersetzte ihn voll und ganz...
seidi81 schrieb:
Ich habe noch nichts gefunden, Deutsche Bahn-Aufsichtsrat Frenzel tritt zurück. Er ist mit der zunehmenden Beeinflussung der Deutschen Bahn durch die Politik und mit dem Wegfall der Priorität Gewinnmaximierung nicht zufrieden.

Hier der Link: [www.manager-magazin.de]
DAS muss man sich mal reinziehen. Normalerweise wird die Gewinnmaximierung als schwere Bürde aufgefasst und jetzt kommt da einer aus dem Aufsichtsrat, der sich über den Wegfall dieser Bürde beschwert.

In diesem Sinne: gut, dass er weg ist.

Was so gar nicht zu seinem Ansinnen passt: dass er offensichtlich für die Fortführung des Verlustprojekts in Stuttgart gestimmt hat. Da war der letzte Aufsichtsratsbeschluss m.W. einstimmig.

Für mehr Frieden auf Drehscheibe-Online: DSO peacemaker
Auffällig ist auch, dass die Personalwechsel im Aufsichtsrat recht lautstark geschehen. Der vorherige Vorsitzende Felcht ist ja auch schon mit rotem Kopf und beinahe fluchend gegangen.

In der Plüschetage des Bahntowers scheinen die Nerven recht blank zu liegen.

Für mehr Frieden auf Drehscheibe-Online: DSO peacemaker

Re: [ZM] Eklat bei der Deutschen Bahn - Aufsichtsrat tritt zurück

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 12.07.18 03:22

Vielleicht spielt da auch die Vergütung eine Rolle: Mehr Gewinn gleich mehr Vergütung für den Aufsichtsrat: [ib.deutschebahn.com]
Das war jetzt aber nur Satire.
Der Abgang des Mannes wurde bereits Ende Mai vorhergesagt: [www.handelsblatt.com]
Mit 71 ist es ja auch mal Zeit, die Rente zu genießen.
Alibizugpaar schrieb:
Warum verliert dieser Tuppes kein einziges Wort zu den Misständen im Unternehmen, die zu Informations-, Pünktlichkeits- und Fahrzeugverfügbarkeits-Chaos geführt haben und von Kunden wie auch von Mitarbeitern an der Basis in beachtenswerter Häufig- und Heftigkeit zu erdulden waren und sind?
Ach, das sind doch in deren Augen nur bedauernswerte Einzelfälle. Solange unterm Strich ein dickes Plus steht ist bei denen doch alles in Ordnung.

Zitat Facebook Deutsche Bahn Konzern vom 18.3.15: "Der geplante Ausbau des Fernverkehrs, der heute vorgestellt wurde, wird in jedem Fall auch ohne Unterstützung der Länder umgesetzt und ist eigenwirtschaftlich geplant. Es wird also keinen bestellten Fernverkehr geben."

Re: [ZM] Eklat bei der Deutschen Bahn - Aufsichtsrat tritt zurück

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 12.07.18 07:58

Was will Frenzel überhaupt? Zumindest im Nahverkehr ist jedes Verkehrsunternehmen ein Fall der keine bis kaum Gewinne erwirtschaften kann. Die meisten ÖPNV-Unternehmen existieren doch fast nur von Subventionen und der einzige rentable Zweig der Bahn dürfte DB Cargo oder wie auch immer er sich nennt sein.
Hallo zusammen,

ich bin an sich ja auch kein bedingungsloser Fan der Gewinnmaximierung. Wenn allerdings die vor Form einer AG für die DB vorgesehen ist, muss man auch den Gewinn im Auge behalten. Warum? Man muss sich ja auch weiterhin neben den Mitteln des Bundes und Ländern auch wie jeder andere Konzern Mittel an den Finanzmärkten beschaffen. Wenn jetzt natürlich der Gewinn sich senkt, bekommt für die folgenden Jahre schlechtere Konditionenen, so dass man dort wiederum weniger von Geld hat, bzw. die Verschuldung steigt. Gerade bei Unternehmen mit einer hohen Anlagenintensität wie die DB ein gewisser Teufelskreis.

Ist ja im privaten ähnlich... bei Kreditaufnahme lächelt der Bankangestellte bei einem Monatsverdienst iHv 4.000€ mehr als bei 2.000€.

Gruß POD
POD schrieb:
ich bin an sich ja auch kein bedingungsloser Fan der Gewinnmaximierung. Wenn allerdings die vor Form einer AG für die DB vorgesehen ist, muss man auch den Gewinn im Auge behalten. Warum? Man muss sich ja auch weiterhin neben den Mitteln des Bundes und Ländern auch wie jeder andere Konzern Mittel an den Finanzmärkten beschaffen. Wenn jetzt natürlich der Gewinn sich senkt, bekommt für die folgenden Jahre schlechtere Konditionenen, so dass man dort wiederum weniger von Geld hat, bzw. die Verschuldung steigt. Gerade bei Unternehmen mit einer hohen Anlagenintensität wie die DB ein gewisser Teufelskreis.
Das mag im Allgemeinen stimmen, allerdings gehört die DB dem Bund und das ist der zahlungssicherste Kreditnehmer schlechthin. Deswegen hat das Land Baden-Württemberg ja angeboten, die neuen Fahrzeuge über eine Landesgesellschaft/bürgschaft zu finanzieren, damit auch kleinere Unternehmen ohne Staat im Rücken von günstigen Zinsen profitieren können.

Man kann auch auf anderem Wege zu Gewinn kommen, als bedingungslos alles auszuquetschen. Zitat Robert Bosch: Ich zahle nicht gute Löhne, weil ich viel Geld habe, sondern ich habe viel Geld, weil ich gute Löhne bezahle.

Zitat Facebook Deutsche Bahn Konzern vom 18.3.15: "Der geplante Ausbau des Fernverkehrs, der heute vorgestellt wurde, wird in jedem Fall auch ohne Unterstützung der Länder umgesetzt und ist eigenwirtschaftlich geplant. Es wird also keinen bestellten Fernverkehr geben."




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:07:12:08:46:28.

Tut mir ja leid, aber...

geschrieben von: autolos

Datum: 12.07.18 09:01

Murrtalbahner schrieb:
POD schrieb:
ich bin an sich ja auch kein bedingungsloser Fan der Gewinnmaximierung. Wenn allerdings die vor Form einer AG für die DB vorgesehen ist, muss man auch den Gewinn im Auge behalten. Warum? Man muss sich ja auch weiterhin neben den Mitteln des Bundes und Ländern auch wie jeder andere Konzern Mittel an den Finanzmärkten beschaffen. Wenn jetzt natürlich der Gewinn sich senkt, bekommt für die folgenden Jahre schlechtere Konditionenen, so dass man dort wiederum weniger von Geld hat, bzw. die Verschuldung steigt. Gerade bei Unternehmen mit einer hohen Anlagenintensität wie die DB ein gewisser Teufelskreis.
Das mag im Allgemeinen stimmen, allerdings gehört die DB dem Bund und das ist der zahlungssicherste Kreditnehmer schlechthin. Deswegen hat das Land Baden-Württemberg ja angeboten, die neuen Fahrzeuge über eine Landesgesellschaft/bürgschaft zu finanzieren, damit auch kleinere Unternehmen ohne Staat im Rücken von günstigen Zinsen profitieren können.

Man kann auch auf anderem Wege zu Gewinn kommen, als bedingungslos alles auszuquetschen. Zitat Robert Bosch: Ich zahle nicht gute Löhne, weil ich viel Geld habe, sondern ich habe viel Geld, weil ich gute Löhne bezahle.
...vielleicht hast du nicht bemerkt, dass die DB und ihre Töchter in einem Wettbewerbsumfeld unterwegs ist, dass auch der staatlichen (EU) Beihilfekontrolle unterliegt. Der Bund mag zwar Eigentümer sein, aber das erlaubt trotzdem keine maßlose Verschuldung. Auch bei Alitalia und anderen staatlichen Unternehmen sind die Grenzen der Finanzierung durch den Eigentümer eng gesetzt. Auch "gute Absichten" dürfen nur im Rahmen geltenden Rechts umgesetzt werden.

Nanu ..."Short memory, must have a short memory"...?

geschrieben von: ASa

Datum: 12.07.18 10:34

Hallo,

erinnert mich an eine Textzeile - "Short memory, must have a short Memory" - [www.azlyrics.com]

Wer hat denn angesichts des Gewinnstrebens Stuttgart 21 abgesegnet?

Doch wohl der Aufsichtsrat.

In meinen Augen hat der Aufsichtsrat versagt und das Unternehmen in eine bedrohliche Situation gebracht. Spannend, wie es weitergehen wird.

MfG - Asa

----------------------------------
Meine Windmühlenflügel sind:

Humorlosigkeit in Internetforen.

Ich weiß, es ist fast aussichts-
los, aber wer aufgibt, hat schon
verloren.

-----------------------------------
Ladehilfe schrieb:
der einzige rentable Zweig der Bahn dürfte DB Cargo oder wie auch immer er sich nennt sein.

Nein, Cargo läuft nicht so gut. Gewinne erwirtschaften derzeit vor allem Fernverkehr, Netz und Schenker(die Spedition).
Tach.

Das ist schon ein komischer Aufsichtsrat, der sich nicht über die Besitzverhältnisse des von ihm zu kontrollierenden Unternehmens im klaren ist.

Er sollte sich mal in Erinnerung rufen welche Umstände der versuchte Börsengang vor 10 Jahren hervorbrachte. Die Konzernlenker lagen ja dem gleichen Trugschluss auf und wollten den Gesamtkonzern an den Markt bringen. Doch schon da wurden die rechtlichen Barrieren sichtbar, die zu einer organisatorischen Teilung des Konzerns führten. Wer es bis dahin noch nicht wusste, hatte es dann verstanden: Die DB AG als "integrierter Konzern" ist kein gewöhnliches Unternehmen.
Und dieses Konstrukt war bewusst so gewählt worden.


Wenn Herren Frenzel die "Staatsquote" missfällt, dann muss er die Zerschlagung des Konzern fordern. Dann kann er die Unternehmensteile in die Vollprivatisierung führen, die keinerlei staatlichen Hoheitsansprüchen oder Aufgaben unterliegen. Diese privatisierten Unternehmen sind dann auch tatsächlich den harten Bedingungen des Wettbewerbs ausgesetzt. Und wenn der Staat nur noch wenige oder garkeine Anteile des Unternehmens mehr hält, wird er sich auch nicht mehr einmischen können.

Jedoch: Sollten solche Unternehmen dann am Markt nicht bestehen können, kann Vater Staat sie auch nicht mehr so ohne weiteres da raushauen. Also, soweit die Spielregeln eingehalten würden.
Wenn solche Unternehmen sich jedoch als "Systemrelevant" verkaufen können, feiert der in diesen Kreisen sonst so verpönte Paternalismus plötzlich fröhliche Urständ. Aber das ist eine andere Geschichte, die aber auch Herrn Frenzel bekannt sein dürfte.


Grüßle,
Dirk


[Edit: Das Wort "wollen" wurde in einem Satz jetzt sinngemäß in die Vergangenheit gesetzt]



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:07:13:23:29:31.

Zeit für einen Rückblick ;-)

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 12.07.18 11:13

Bei all den Versuchen nach vielen Jahren endlich mal das bodenlose Fass der DB in den Griff zu kriegen, möchte ich noch mal daran erinnern, dass zu Zeiten als alle von einer an der Börse vergoldeten DB träumten, für die DB ein Angebot über einen symbolischen Euro vorlag. Es war mit dem Versprechen verbunden, die DB mittelfristig von staatlicher Unterstützung unabhängig zu machen und jede bis dahin noch erforderliche Unterstützung durch den Staat zurück zu zahlen. Ergänzt war dieses Versprechen mit der Zusage, im Fall des ausbleibenden Erfolges, die DB zurück zu geben und währenddessen nicht mehr Geld als einen recht überschaubaren Lohn dem Unternehmen zu entziehen (vgl. z.B. den Fall Karstadt oder eines der vielen Fälle von Rückkäufen regionaler Stadtwerke, die zuvor privatisiert worden sind, um zu sehen, was das bedeutet ). Damals war man hochmütig und lehnte das Angebot brüsk mit dem Hinweis ab, die DB sei ein sehr wertvolles Unternehmen.
Dirk Mattner schrieb:
Tach.

Das ist schon ein komischer Aufsichtsrat, der sich nicht über die Besitzverhältnisse des von ihm zu kontrollierenden Unternehmens im klaren ist.

Er sollte sich mal in Erinnerung rufen welche Umstände der versuchte Börsengang vor 10 Jahren hervorbrachte. Die Konzernlenker lagen ja dem gleichen Trugschluss auf und wollen den Gesamtkonzern an den Markt bringen.
Das ist falsch, denn es ging bei der Teilprivatisierung NIE um die Infrastruktur, nur um die Transportgesellschaften.
Dirk Mattner schrieb:

Wenn Herren Frenzel die "Staatsquote" missfällt, dann muss er die Zerschlagung des Konzern fordern. Dann kann er die Unternehmensteile in die Vollprivatisierung führen, die keinerlei staatlichen Hoheitsansprüchen oder Aufgaben unterliegen. Diese privatisierten Unternehmen sind dann auch tatsächlich den harten Bedingungen des Wettbewerbs ausgesetzt. Und wenn der Staat nur noch wenige oder garkeine Anteile des Unternehmens mehr hält, wird er sich auch nicht mehr einmischen können.

Jedoch: Sollten solche Unternehmen dann am Markt nicht bestehen können, kann Vater Staat sie auch nicht mehr so ohne weiteres da raushauen. Also, soweit die Spielregeln eingehalten würden.
Wenn solche Unternehmen sich jedoch als "Systemrelevant" verkaufen können, feiert der in diesen Kreisen sonst so verpönte Paternalismus plötzlich fröhliche Urständ. Aber das ist eine andere Geachichte, die aber auch Herrn Frenzel bekannt sein dürften.


Manchmal hilft der Blick ins Gesetz, welche Pflichten ein Vorstand und Aufsichtsrat einer AG haben. Für das Unternehmen schädliche, politisch motivierte Handlungen, sind ihm im Prinzip untersagt. Das müssen sich auch die "politischen" Aufsichtsräte bewusst machen, dass ihre Pflichten beim Unternehmen liegen, nicht bei der Politik. In dem Maße haften sie dann auch persönlich. Wenn der Aufsichtsrat aus politischen Gründen eine das Unternehmen bewusst schädigende Entscheidung herbeiführt, die bspw. zur Insolvenz führt und bei Gläubigern zu Zahlungsausfällen führt, werden auch die Aufsichtsräte persönlich zur Verantwortung gezogen, wenn sich erweist, dass sie pflichtwidrig gehandelt haben.

Re: Zeit für einen Rückblick ;-)

geschrieben von: autolos

Datum: 12.07.18 11:31

Rollo schrieb:
Bei all den Versuchen nach vielen Jahren endlich mal das bodenlose Fass der DB in den Griff zu kriegen, möchte ich noch mal daran erinnern, dass zu Zeiten als alle von einer an der Börse vergoldeten DB träumten, für die DB ein Angebot über einen symbolischen Euro vorlag. Es war mit dem Versprechen verbunden, die DB mittelfristig von staatlicher Unterstützung unabhängig zu machen und jede bis dahin noch erforderliche Unterstützung durch den Staat zurück zu zahlen. Ergänzt war dieses Versprechen mit der Zusage, im Fall des ausbleibenden Erfolges, die DB zurück zu geben und währenddessen nicht mehr Geld als einen recht überschaubaren Lohn dem Unternehmen zu entziehen (vgl. z.B. den Fall Karstadt oder eines der vielen Fälle von Rückkäufen regionaler Stadtwerke, die zuvor privatisiert worden sind, um zu sehen, was das bedeutet ). Damals war man hochmütig und lehnte das Angebot brüsk mit dem Hinweis ab, die DB sei ein sehr wertvolles Unternehmen.
Sehr interessant: Wann und von wem kam denn das Angebot? Die ganze Geschichte würde ich gerne mal nachlesen. Gib doch mal bitte einen Link zur Quelle.

Re: [ZM] Eklat bei der Deutschen Bahn - Aufsichtsrat tritt zurück

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 12.07.18 11:36

Hallo,

Dann soll er gehen, Reisende sollen nicht aufgehalten werden. Es gibt wichtigere Dinge als die Gewinnmaximierung und mit 71 alt genug für den Ruhestand der Mann.



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:07:12:11:39:04.
autolos schrieb:
Manchmal hilft der Blick ins Gesetz, welche Pflichten ein Vorstand und Aufsichtsrat einer AG haben. Für das Unternehmen schädliche, politisch motivierte Handlungen, sind ihm im Prinzip untersagt. Das müssen sich auch die "politischen" Aufsichtsräte bewusst machen, dass ihre Pflichten beim Unternehmen liegen, nicht bei der Politik. In dem Maße haften sie dann auch persönlich. Wenn der Aufsichtsrat aus politischen Gründen eine das Unternehmen bewusst schädigende Entscheidung herbeiführt, die bspw. zur Insolvenz führt und bei Gläubigern zu Zahlungsausfällen führt, werden auch die Aufsichtsräte persönlich zur Verantwortung gezogen, wenn sich erweist, dass sie pflichtwidrig gehandelt haben.

Wo musste denn je ein Aufsichtsrat straf- oder zivilrechtlich haften bei einer Pleite? In ganz seltenen Fällen hat man mal Vorstände (wie z.B. Middelhoff) zur Verantwortung gezogen, aber einen Aufsichtsrat?
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