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Und täglich gib uns heute den Bahnfrust von/an DB Regio.
[www.suedkurier.de]
Der Artikel ist nicht der Interessanteste viel Interessanter ist was "kommunal" bezahlt wird (die Kurzen Info Abschnitte am Ende) für den Halbstundentakt nämlich ~ 538.000 € durch Kanton/Landkreis. Auch die Behauptung mit dem Dumping-Angebot klingt Interessant.

Neulich im ICE: Hässlich hier? Aber sind Sie schon mal im Güterzug mit gefahren?
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Komische "Beschwerde"

geschrieben von: Der Zeuge Desiros

Datum: 13.03.18 20:55

Hallo!

Aus dem Artikel:

"...in Singen in den roten Zug der DB Regio Richtung Schaffhausen umsteigt, dann weiß er, die Fahrt wird wieder zur Bewährungsprobe (...) Der Pendler aus Konstanz muss also weiter mit Platznot rechnen"
Kann man das ernst nehmen?
Erstens frage ich mich, weshalb er von Konstanz bzw. Kreuzlingen nach Schaffhausen nicht über die Seelinie fährt. Vermutung: ist ihm zu teuer. Man verdient in Schaffhausen wohl zu wenig.
Zweitens frage ich mich, was Herr Eitel für ein Problem hat, wenn er in Singen zusteigt: Die Fuhre hat ab Singen um die 60-70 Fahrgäste an Bord, sodass jeder einen rezeptfreien Sitzplatz findet. Voll wird es in Thayngen, ab da gibt es Stehplätze. Fahrzeit bis Schaffhausen <10 min.
Dafür will der gute Mann also einen kompletten zusätzlichen Triebwagen anhängen? Der 23:52 Stunden am Tag (sowie das ganze Wochenende) arbeitslos herumsteht?
Ich glaube, der Herr hat noch nie erlebt, wie wirklicher Berufsverkehr aussieht.

Heiko

https://www.desiro.net/Signatur-Sommerzeit.jpg

Das hat man halt dann davon...

geschrieben von: Der nachdenkliche Stromrichter

Datum: 13.03.18 21:46

wenn der Preis alles ist und Qualität nix zählt, und die Verkehre billigst bei DB Regio bestellt werden statt bei einem soliden EVU. (*duckundweg*)

Disclaimer: Nein, mit dieser aus zig voran gegangenen Diskussionen - allerdings meist solche um einen Betreiberwechsel von der DB weg - auf DSO gespiegelten und zugespitzten Aussage meine ich jetzt nicht die Diskussion um individuelle Platzbefindlichkeiten. Das Leben in vollen Zügen genießen ist während der HVZ noch auf mehr Strecken deutschland- und schweizweit Alltag. Aber die gehabten Zugausfälle im Grenzregionalverkehr werden, DB Regio erfahren kennend, bestimmt nicht die letzten gewesen sein...

Oh, und noch zur Kostendiskussion:

Monatsabo Konstanz-Singen-Schaffhausen im Kombi-Tarif VHB+Ostwind (3+2 Zonen) = 150,- CHF
Monatsabo Kreuzlingen-Etzwilen-Schaffhausen (9 Zonen Ostwind) = 267,30 CHF.

Da wird die Ursache liegen - mir wäre eine zuverlässige Eisenbahn zwar auch einen Aufpreis wert, aber rund 1400 Schweizer Franken per anno wollen halt selbst bei Schaffhauser Salären erstmal verdient sein.

"Ein Nichts zu sein, tragt es nicht länger - alles zu werden, strömt zuhauf!"
(aus "Die Internationale" | Deutscher Text durch Emil Luckhardt, 1910)

Re: Das hat man halt dann davon...

geschrieben von: Traumflug

Datum: 13.03.18 22:46

Der nachdenkliche Stromrichter schrieb:
Oh, und noch zur Kostendiskussion:

Monatsabo Konstanz-Singen-Schaffhausen im Kombi-Tarif VHB+Ostwind (3+2 Zonen) = 150,- CHF
Monatsabo Kreuzlingen-Etzwilen-Schaffhausen (9 Zonen Ostwind) = 267,30 CHF.

Da wird die Ursache liegen
Nicht nur das, es kommen auch nicht alle Pendler aus Konstanz Zentrum. Auch Allensbacher oder Radolfzeller können einen Job in Schaffhausen haben und müssen entsprechend vom Zug aus Konstanz in Singen umsteigen. Das Alles exakt aufzuschlüsseln wäre ungewöhnlich kompliziert für einen Zeitungsartikel, die werden ja nicht für DSO-Erbsenzähler geschrieben ;-)

Für mehr Frieden auf Drehscheibe-Online: DSO peacemaker

Bei allem berechtigten Ärger

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 13.03.18 23:55

Jedes andere EVU würde da auch nur mit einem Triebwagen fahren wenn nur dieser bestellt und bezahlt ist.

Re: Komische "Beschwerde"

geschrieben von: Streckenfahrer

Datum: 14.03.18 07:46

Guten Morgen in die Runde der Leserschaft,

den Zeitungsartikel zum Südkurier lasse ich mal so stehen.

Hier mal der Versuch einer Erklärung (Oben wurde ja schon geschrieben, dass die Zusammenhänge dieser Strecke für aussenstehende recht schwierig zu erklären sind):

Die angebotene Alternative von Konstanz über Kreuzlingen - Stein am Rhein nach Schaffhausen zu fahren ist zeitlich nicht interessant, die Züge brauchen von Kreuzlingen nach Schaffhausen immer genau eine Stunde, während die schnellen Verbindungen über Singen 45 Minuten benötigen, ab Petershausen nur etwas über 40 Minuten. Auch auf den Zwischenstationen bis Singen steigen zahlreiche Reisende zu, für welche sich diese Alternative nicht bietet.

(Wieso macht man eigentlich so einen Vorschlag? Bei der Fahrt über die Seelinie gehen die kompletten einnahmen zum Ostwind (eventuell noch in Kombination mit der VHB-Zone Konstanz) und stehen somit dem VHB / dem Auftraggeber auf der deutschen Seite nicht mehr zur Verfügung? Hat man auf der Linie Konstanz - Singen - Schaffhausen etwa schon Kapazitätsprobleme? Oder warum will man hier diese Einnahmen nicht mehr generieren?)

Dass es auf der Strecke Singen - Schaffhausen derzeit nicht wirklich rund läuft dürfte durch die vergangenen Beiträge bekannt sein.

Der Zeitungsartikel bezieht sich wohl auf die RB Singen - Schaffhausen mit dem teilweisen Betreiberwechsel am Fahrplanwechsel. Die Kapazitäten sind etwas geringer geworden weil die 426 im Gegensatz zum Thurbo-GTW weniger Plätze aufweisen. Der Fahrzeugeinsatz und der Betreiber spielt eine untergeordnete Rolle (ausser wenn man wegen Personalmangel mal wieder über`s Wochenende den Betrieb einstellt)

Das weitaus grössere Problem ist die IRE-Linie Ulm/Singen - Basel welche mit ihrer derzeitigen Qualität wirklich nicht überzeugen kann.
Meldungen wie "Zug fällt heute aus / ein Wagen fehlt / xx Minuten später / Verkehrt heute nur ab/bis Schaffhausen" sind nahezu an der Tagesordnung.

Dies hat nun weitreichende Auswirkungen auf die RB-Linie Singen Schaffhausen.

Der IRE um 06:51 Uhr ab Singen (Besetzung fast 100%) fällt aktuell öfters ersatzlos aus, was natürlich erhebliche Auswirkungen auf die folgende Regionalbahn um 07:06 Uhr hat.
Natürlich sind hier auch die anderen Verbindungen betroffen, wie oben geschildert, muss oftmals der Takt um xx.06 als Ersatz für das Wunderwerk der Neigetechnik herhalten.

(Auch wenn in Singen der -explizit in der Ausschreibung geforderte Ersatz-Triebwagen- in aller Seelenruhe vor sich hinschlummert und der Ausfall schon x-Stunden bekannt ist werden keinerlei Ersatzmassnahmen mehr getroffen, in Singen können, glaube ich alle Lokführer 426 und 611 fahren)

In der Gegenrichtung ist es genau so, wenn der IRE-Takt xx.43 ab Schaffhausen schwächelt, bleibt als alternative -wenn ich es schon vorher weiss- die RB um xx.30 ab Schaffhausen, die ist im abendlichen Hauptverkehr in Doppeltraktion unterwegs. während der Takt xx.06 ja solo verkehrt und ggf. auch noch die Fahrgäste aus dem mal wieder in Schaffhausen statt Singen wendenden 611 aufnehmen muss.

Aus diesen Gründen sehe ich den "eigentlichen" RB-Verkehr hier nicht als ursächlich an.

Leider muss man aber sagen, dass der Landkreis Konstanz und auch der Kanton Schaffhausen erhebliche Bemühungen unternimmt, ein attraktives Angebot zu unterbreiten und hier eine nicht unerhebliche Menge an zusätzlichen Mitteln aufbringt, diese aber nur auf den Spangenzug (RE) Konstanz - St-Gallen und die Linie (RB-) Erzingen - Schaffhausen - Singen aufteilt und somit "nur dem Nahverkehr" zu gute kommt.
Eine echte Alternative wäre hier die IC 4 Schaffhausen - Singen für Abokunden (VHB-Ostwind bzw. VHB - Generalabo) freizugeben, um 07:16 Uhr ab Schaffhausen geht`s ja auch, da der Quietschi um 07:06 Uhr nicht mehr aufnahmefähig ist.

Es besteht auf beiden Seiten mit dem RE - / Seehasverkehr (neu auch noch Zusatzzüge des IC-Verkehrs) sowie auf der Schweizer Seite wo die Züge teilweise fast im "Blockabstand" über Winterthur / Bülach aus / nach Zürich rollen ein absolut unschlagbares Angebot was eine echte Alternative zum Auto ist und sich auch bei den Fahrgastzahlen zeigt.

Daher ist es absolut unverständlich, dass auf diesem Abschnitt die IC 4 Schaffhausen <=> Singen nicht für Abokunden freigegeben werden, die Züge sind in diesem Abschnitt derart schlecht ausgelastet, dass erhebliche Kapazitäten leer durch die Gegend gondeln.

Bei einer Freigabe würde ich zwischen Schaffhausen und Singen ein nahezu lupenreiner 15-Minuten-Takt ergeben und so noch weitere zusätzliche Alternativen aufzeigen.
Es kann sicherlich nicht im Interesse eines attraktiven Verkehrs sein, dass hier die Beteiligten keine Lösung finden, zumal ja der Schweizer Tarif keine Unterscheidung Regionalverkehr-/Fernverkehr kennt und somit ja eigentlich "nur noch das deutsche Zipfele" zur Diskussion steht.

Vielleicht sollten sich die Beteiligten hierüber mal Gedanken machen, der VHB zählt zu einer den teuersten Verkehrsverbünde Deutschlands der "eigentlich" nur von den Schienenstrecken gut leben kann.
Der Pendlerverkehr Deutschland <=> Schweiz dürfte vor allem aus steuerlicher Sicht für das Land Baden-Württemberg / den Landkreis Konstanz durchaus attraktiv sein.
Gerade auch deshalb sollte man hier sich über den Fahrgastzuspruch freuen und nicht die Fahrgastzahl der Kapazität anpassen wollen. "Kapazität" hätte man ja, aber man will einfach nicht,...

****** Ergänzung*****

Der im Zeitungsbericht beschriebene Zug um 07.06 Uhr hat die Besonderheit, dass es in Singen anschliessend eine kleine Taktlücke gibt. Der nächste in Singen ankommende Seehas kommt ausser Takt schon 07.17 Uhr an, und die Abfahrt nach Schaffhausen ist erst im Takt um 07.36 Uhr, was die Umsteigezeit auf 18 Min verlängert, während beim 07.06 Uhr Zug direkter Anschluss aus der Schwarzwaldbahn besteht, was natürlich extrem kurze Reisezeiten zur Folge hat. Weiterhin hat dieser Zug in Schaffhausen direkten Anschluss auf eine Express-S-Bahn (S11) Richtung Winterthur - Zürich was die Verbindung noch attraktiver macht.
Daher ist der Zug im Abschnitt Singen - Gottmadingen und ab Thayngen bestens ausgelastet.


Viele Grüsse
Streckenfahrer



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:03:14:12:12:25.

Re: Komische "Beschwerde"

geschrieben von: diezge

Datum: 14.03.18 09:04

Der Zeuge Desiros schrieb:
Hallo!

Aus dem Artikel:

"...in Singen in den roten Zug der DB Regio Richtung Schaffhausen umsteigt, dann weiß er, die Fahrt wird wieder zur Bewährungsprobe (...) Der Pendler aus Konstanz muss also weiter mit Platznot rechnen"
Kann man das ernst nehmen?
Erstens frage ich mich, weshalb er von Konstanz bzw. Kreuzlingen nach Schaffhausen nicht über die Seelinie fährt. Vermutung: ist ihm zu teuer. Man verdient in Schaffhausen wohl zu wenig.
Zweitens frage ich mich, was Herr Eitel für ein Problem hat, wenn er in Singen zusteigt: Die Fuhre hat ab Singen um die 60-70 Fahrgäste an Bord, sodass jeder einen rezeptfreien Sitzplatz findet. Voll wird es in Thayngen, ab da gibt es Stehplätze. Fahrzeit bis Schaffhausen <10 min.
Dafür will der gute Mann also einen kompletten zusätzlichen Triebwagen anhängen? Der 23:52 Stunden am Tag (sowie das ganze Wochenende) arbeitslos herumsteht?
Ich glaube, der Herr hat noch nie erlebt, wie wirklicher Berufsverkehr aussieht.

Heiko
Hallo Heiko,

wenn eine solche Antwort von einem Eisenbahner kommen würde, würde ich sagen, dass in diesem Unternehmen aber auch bei der NVBW noch viele nicht in der freien Marktwirtschaft angekommen sind.

Die Leute aufs Ausland zu verweisen, statt die Einnahmen selber zu machen. Gehts eigentlich noch? Und natürlich ist das für die Fahrgäste ein Grund, die erstens schnellere und zweitens billigere Strecke zu nehmen.

Die Bahn muss zu den Kunden kommen und nicht umgekehrt. Wenn viele Leute auf deutscher Seite fahren wollen, muss sich die Bahn daran anpassen und nicht anders herum.


Grüße,

diezge

Seelinie

geschrieben von: Der Zeuge Desiros

Datum: 14.03.18 09:17

Hallo,

also, dann setzte ich hinter dem Vorschlag mit der Seelinie ein fettes

;-)

da die Botschaft offenbar von einigen Lesern etwas zu ernst genommen wurde. Andererseits: bei Fahrpreisen wie auf der Seelinie wäre die Forderung, für 8 min Fahrzeit ein weiteres Fahrzeug zu beschaffen, vielleicht schon eher berechtigt...

Danke an den Streckenfahrer für die dezidierte Problemanalyse in der Region. Er scheint dort streckenkundig zu sein.

Gruß

Heiko

https://www.desiro.net/Signatur-Sommerzeit.jpg

Seelinie

geschrieben von: Der Zeuge Desiros

Datum: 14.03.18 09:17

Hallo,

also, dann setzte ich hinter dem Vorschlag mit der Seelinie ein fettes

:-)

da die Botschaft offenbar von einigen Lesern etwas zu ernst genommen wurde. Andererseits: bei Fahrpreisen wie auf der Seelinie wäre die Forderung, für 8 min Fahrzeit ein weiteres Fahrzeug zu beschaffen, vielleicht schon eher berechtigt...

https://www.desiro.net/Signatur-Sommerzeit.jpg

Re: Seelinie

geschrieben von: Streckenfahrer

Datum: 14.03.18 09:54

Hallo Heiko,

leider ist das mit der Seelinie nicht so aus der Welt,

im Zulauf auf Schaffhausen schaue ich regelmässig auf die Situation Schaffhausen - Singen - und weiter auf die DB App.

In letzter Zeit wird bei den "aktuellen Alternativen" in regelmässigen Abständen z.B. SH xx.31 - Kreuzlingen - weiter Konstanz xx.33 angegeben und somit von der DB die Reisenden auf die Seelinie verwiesen.
Diese alternative wurde vor allem bei der Grippewelle Singen - Schaffhausen regelmässig angegeben. Auch wenn der IRE um xx.43 plan war und somit eine Ankunft in Konstanz mit xx.35 nahezu zeitgleich erfolgt ist.

Erschwerend kommt hinzu, dass beim Anschluss auf den Seehas in Singen kein "grüner" Haken mit "Anschluss wird vsl. erreicht" gesetzt werden kann, da die Seehaszüge immer noch nicht "online" sind.

Hier stellt sich dann wieder die schon erwähnte Frage der Einnahmesicherung.

*Hoffe dass das Abschweifen vom eigentlichen Thema in Ordnung ist* sonst bitte löschen.

Viele Grüsse
Streckenfahrer



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:03:14:10:10:23.

Re: Komische "Beschwerde"

geschrieben von: Matthias Muschke

Datum: 14.03.18 11:21

diezge schrieb:
Die Bahn muss zu den Kunden kommen und nicht umgekehrt. Wenn viele Leute auf deutscher Seite fahren wollen, muss sich die Bahn daran anpassen und nicht anders herum.
Nein, muss sie eben nicht! Sie fährt, wie alle anderen, das was bestellt wurde (oder auch nicht, dass muss sie sich dann aber auch vorwerfen lassen...)

MfG

"Gibt es zwei- bzw. dreiachsigen Reko-Wagen der DR (Bage, Baage, Dage oder Bagtre), die die gleiche Breite aufweisen, wie die vierachsigen Reko Wagen z. b. der zuvor genannten Hersteller? Also schmaler sind, als die Wagen von Piko und Roco!
Viele mögen die 1-1,5 mm breitenuntershcied nicht stören und mich wiederum ist es egal, welche breite nun die Maßstabsgereue ist - mir wäre nur wichtig, dass die Personenzugwagons der DR in meiner Zugkombi ziemlich gleichbreit sind..."

🤦‍♂️😂🤷‍♂️

Quelle: Stummiforum..

[www.stummiforum.de]

Re: Seelinie

geschrieben von: diezge

Datum: 14.03.18 12:28

Der Zeuge Desiros schrieb:
Hallo,

also, dann setzte ich hinter dem Vorschlag mit der Seelinie ein fettes

;-)

da die Botschaft offenbar von einigen Lesern etwas zu ernst genommen wurde. Andererseits: bei Fahrpreisen wie auf der Seelinie wäre die Forderung, für 8 min Fahrzeit ein weiteres Fahrzeug zu beschaffen, vielleicht schon eher berechtigt...

Danke an den Streckenfahrer für die dezidierte Problemanalyse in der Region. Er scheint dort streckenkundig zu sein.

Gruß

Heiko
Ja, natürlich habe ich Dich ernst genommen. In reinem Text kann man eben keine Emotionen reinpacken. Aber ich habe Dich jetzt richtig verstanden.

Re: Komische "Beschwerde"

geschrieben von: diezge

Datum: 14.03.18 12:30

Matthias Muschke schrieb:
diezge schrieb:
Die Bahn muss zu den Kunden kommen und nicht umgekehrt. Wenn viele Leute auf deutscher Seite fahren wollen, muss sich die Bahn daran anpassen und nicht anders herum.
Nein, muss sie eben nicht! Sie fährt, wie alle anderen, das was bestellt wurde (oder auch nicht, dass muss sie sich dann aber auch vorwerfen lassen...)

MfG
Du hast mich Missverstanden. Mit "Die Bahn" meinte ich das komplette System vom Besteller bis zum Zug, der am Bahnsteig einfährt. Und da müssen sich die Verantwortlichen dringend etwas einfallen lassen, wenn das System Eisenbahn nicht den Bach runter gehen soll.

Fährt da wirklich nur ein Bonsai-Quietschie?

geschrieben von: ASa

Datum: 14.03.18 13:43

Hallo,

so lässt das Bildchen im Südkurier ja vermuten.

VG - Asa

----------------------------------
Meine Windmühlenflügel sind:

Humorlosigkeit in Internetforen.

Ich weiß, es ist fast aussichts-
los, aber wer aufgibt, hat schon
verloren.

-----------------------------------

Re: Das hat man halt dann davon...

geschrieben von: leofink

Datum: 14.03.18 15:17

Der nachdenkliche Stromrichter schrieb:
Oh, und noch zur Kostendiskussion:

Monatsabo Konstanz-Singen-Schaffhausen im Kombi-Tarif VHB+Ostwind (3+2 Zonen) = 150,- CHF
Monatsabo Kreuzlingen-Etzwilen-Schaffhausen (9 Zonen Ostwind) = 267,30 CHF.

Da wird die Ursache liegen - mir wäre eine zuverlässige Eisenbahn zwar auch einen Aufpreis wert, aber rund 1400 Schweizer Franken per anno wollen halt selbst bei Schaffhauser Salären erstmal verdient sein.
Nimm ein Jahres Abo, da kostets nur noch 222.75
Gruss Leo

Re: Fährt da wirklich nur ein Bonsai-Quietschie?

geschrieben von: Streckenfahrer

Datum: 14.03.18 15:29

Hallo VG - ASa,

ja das ist so, die Regionalbahnen Singen - Schaffhausen verkehren seit Fahrplanwechsel "stilrein" mit Solo-Bonsai-Quietschie

In der Hauptverkehrszeit verkehrt einer der beiden Umläufe zum Teil in Doppeltraktion während die Takte am Tag bedarfsgerecht wechseln.

(Die Kapazität ist aber im wesentlichen gleich wie vor dem Fahrplanwechsel, nur dass da noch 650er und Thurbo-GTW mit von der Partie waren)

1 Fahrzeug steht in der Regel in Singen auf Reserve.

Planmässig werden diese nur am Wochenende dem Heimatwerk in Plochingen zugeführt.

(Nach Singen IRE 17395 Stuttgart - Singen an Sonntagen / nach Stuttgart - (Plochingen) mit IRE 17396 an Freitagen)

Viele Grüsse

Streckenfahrer



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:03:14:15:52:37.

Du beschreibst nicht das volle Elend!

geschrieben von: D 2027

Datum: 14.03.18 21:36

Streckenfahrer schrieb:

Das weitaus grössere Problem ist die IRE-Linie Ulm/Singen - Basel welche mit ihrer derzeitigen Qualität wirklich nicht überzeugen kann. Meldungen wie "Zug fällt heute aus / ein Wagen fehlt / xx Minuten später / Verkehrt heute nur ab/bis Schaffhausen" sind nahezu an der Tagesordnung. Dies hat nun weitreichende Auswirkungen auf die RB-Linie Singen Schaffhausen.


Und zwar nicht nur auf die Besetzung! Wenn der IRE mit Verspätung voraus fährt erhält die RB Richtung Schaffhausen genau die gleiche Minutenzahl. Das bedeutet im Normalfall das Verpassen der S9 nach Zürich im Berufsverkehr bzw. der S22 nach Jestetten die jeweils zur Minute 27 in Schaffhausen abfahren. Die SBB warten nämlich nur eingeschränkt (S22) bzw. gar nicht (S9) auf die nach DB-Ansicht pünktlichen Züge aus einem Land, dass leider Eisenbahn verlernt hat.

So haben auch die Anwohner der Zwischenbahnhöfe Gottmadingen, Bietingen und Thayngen beim Warten auf den nächsten Zug etwas von der dort durchfahrenden IRE-Qualität. Die Jestetter Fahrgäste ab Singen füllen derweil den ohnehin schon voll ausgelasteten IRE bis Schaffhausen, weil sie ja schließlich ihren Anschluss - früher fuhr die S22 von Singen durch und konnte so keine Anschlüsse verpassen - nicht verpassen wollen.

Alles nur noch traurig! Aber das Netz 19 musste ja unbedingt zu DB-Regio aufgrund des wirtschaftlich besseren Angebots...

Erik

Wer in Deutschland das öffentliche Eisenbahnwesen benutzt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren. (Karl Lagerfeld, dt. Modeschöpfer 1933 - 2019)

Re: Zukunft

geschrieben von: 146 227

Datum: 14.03.18 23:43

Der Wegfall der Durchbindung der S22 ist schon eine Sache die man Kritisieren muss und darf.
Die Verspätungen ließen sich durch Blockabstandsänderung Singen - Thayngen anpassen.

Die Frage ist halt nach der Zukunft wie der Betrieb langfristig geplant ist. Die S22 wird vermutlich ganz durch die S9 ersetzt. Vermutlich wird es im Netz 10c reingeschoben, nur wie der Betrieb gefahren werden soll ist ein Thema, denn eine Durchbindung Singen - Erzingen ist von den jetzigen Fahrplanzeiten nicht drin. Und extra andere Triebwagen zu beschaffen wäre nicht wirklich effektiv. (3 bzw. 4 Teilige Flirt wären für den Hochrhein-Betrieb gut á Regio S-Bahn Basel). Zum Glück sind Neufahrzeuge dann 55cm da man es in Gottmadingen & Bietingen verschlafen hat (hätte 2015 gemacht gehört beim S-Bahn Ausbau SH - bzw. spätestens jetzt mit dem Seehas..) die Bahnsteige zu erhöhen ist das einsteigen beim 426 für viele eine Herausforderung geworden.

Die IC 4 Freigabe zu kaufen durch VHB/Ostwind wäre sicherlich auch wegen des Anschlusses nach Erzingen Interessant. Der 15er Takt wäre aber eher gefälscht aus Singen sowieso (02/06/32/36) auf Grund der 00/30er Knoten-Lage.

Neulich im ICE: Hässlich hier? Aber sind Sie schon mal im Güterzug mit gefahren?
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Re: Seelinie und das fehlende Ironie-Tag

geschrieben von: bollisee

Datum: 15.03.18 19:26

Streckenfahrer schrieb:
Hallo Heiko,

leider ist das mit der Seelinie nicht so aus der Welt,

im Zulauf auf Schaffhausen schaue ich regelmässig auf die Situation Schaffhausen - Singen - und weiter auf die DB App.

In letzter Zeit wird bei den "aktuellen Alternativen" in regelmässigen Abständen z.B. SH xx.31 - Kreuzlingen - weiter Konstanz xx.33 angegeben und somit von der DB die Reisenden auf die Seelinie verwiesen.
Diese alternative wurde vor allem bei der Grippewelle Singen - Schaffhausen regelmässig angegeben. Auch wenn der IRE um xx.43 plan war und somit eine Ankunft in Konstanz mit xx.35 nahezu zeitgleich erfolgt ist.

Erschwerend kommt hinzu, dass beim Anschluss auf den Seehas in Singen kein "grüner" Haken mit "Anschluss wird vsl. erreicht" gesetzt werden kann, da die Seehaszüge immer noch nicht "online" sind.

Hier stellt sich dann wieder die schon erwähnte Frage der Einnahmesicherung.

*Hoffe dass das Abschweifen vom eigentlichen Thema in Ordnung ist* sonst bitte löschen.

Viele Grüsse
Streckenfahrer
Mal abgesehen davon, dass man Ironie mindestens auf den zweiten Blick kennen sollte...

Die Seelinie ist überhaupt keine Alternative, denn man ist mindestens je nach Verbindung um die 20 Minuten länger unterwegs. Den Pendler möchte ich sehen, der gerne eine 40% längere Anreise hat. Steigt er in KN-Petershausen ein oder in SH-Herblingen aus, dürfte das auf 60-80% mehr Zeitaufwand steigen. Insofern geht die gesamte Preisdiskussion sowieso völlig am Thema vorbei. Tatsache ist, dass die Landesregierung hier die Situation vor Ort völlig ignoriert, vermutlich weil sie mit der Situation in Stuttgart und Ulm schon völlig überfordert ist. Der lange Arm von Ulm und Stuttgart reicht aber leider auch bis weit nach Baden.

Sollte der Reservezug ungenutzt rumstehen, während sich die Pendler nicht mehr in den Zug passen, dann ist es schlicht eine Frechheit. Der Nahverkehr wurde regionalisiert, damit den Bedürfnissen vor Ort Rechnung getragen wird. Wenn die Situation vor Ort in Stuttgart statt in Berlin oder Frankfurt ignoriert wird, dann können wir die Regionalisierung des Nahverkehrs getrost in die Tonne treten. Dann sollte man verdammt noch mal das Teil an den Zug mit den größten Kapazitätsproblemen anhängen.

Als ich krititisierte, dass der Nahverkehr im IC zwischen Stuttgart und Singen freigegeben ist und die 10 km Singen bis Tayngen eine völlig unnötiger Fernverkehrsinsel darstellen, bin ich hier im Forum dafür fast verprügelt worden. Es gäbe sonst ein Überangebot auf der Strecke. Von diesem angeblichen Überangebot kann ich hier nichts erkennen, sondern die Tendenz geht offensichtlich eher deutlich zu Mangel und Misswirtschaft, dazu trotz Internetzeitalter kein Verspätungsinfo beim Seehas und ständig ausfallende IREs. Dass die Schweizer sich das gefallen lassen wundert mich schon sehr. An deren Stelle würde ich durchaus mal mit dem Zaunpfahl Rückkauf der Strecke winken. Quitschies sind ohnehin schon eine Zumutung, dann noch in Bonsaiform. Eine Gelbe Karte für die DB und den Besteller wäre hier schon nötig. Noch ein Wort zu den Steuergeldern, diese Pendler nach Schaffhausen steuern dank Steuerprogression sicher das dreifache in die Steuerkasse gegenüber den Einheimischen Arbeitnehmern bei. Da kann man schon was erwarten.

Über der Grenze in Schaffhausen stehen drei Züge mich ca. 700 Sitzplätzen eigens für Extrazüge in der Hauptverkehrzeit nach Zürich bereit. Darüber hinaus noch mindestens eine Verstärkung der S-Bahn auf die doppelte Kapazität. Da sollen 70 Sitzplätze für BW zu viel Leistung sein? Also Bitteschön, warum können wir nicht mal ein Zehntel von dem leisten, was die Schweizer dort auf nur einer Strecke zustande bringen? Ein grüne Landesregierung darf nicht dabei versagen, Verkehr auf die Schiene zu bringen. Genau hier ist die Gretchenfrage, unternehmen wir in der Praxis was gegen Feinstaub und Co?

Re: Bei allem berechtigten Ärger

geschrieben von: bollisee

Datum: 15.03.18 19:36

Gartenbahndirektion schrieb:
Jedes andere EVU würde da auch nur mit einem Triebwagen fahren wenn nur dieser bestellt und bezahlt ist.
Sorry, aber dem gemeinen Fahrgast dürfte es völlig wumpe sein, wer denn nun diesen behebbaren Mangel durch Ignoranz herbeiführt. Für den Fahrgast ist es Die Bahn.

In dem Fall stimmt es ja sogar, denn ausfallende IRE der DB sorgen ja für den Überlauf des Fasses und im speziellen Fall hier sowieso noch für weitere Probeme. Sollen die nun sagen, die DB ist nicht schuld, weil der andere Zug der DB ausgefallen ist? Eigentlich wäre es logisch, dass man seine eigenen Fehler ausbügelt. Es ist mir immer wieder ein Rätsel, woher man diese Aussagen nimmt, dass man nie verantwortlich ist, immer sind es die anderen. Bahnverkehr und Kindergarten haben da durchaus was gemeinsam...
Es ist ja nur geschrieben, dass der Zug Richtung Schaffhausen fährt, nicht dass die Pendler dorthin wollen, sondern auch nach Gottmadingen etc. wollen. Da via Kreuzlingen-Schaffhausen zu fahren wäre wirklich ein Riesen Umweg, aber auch sonst ist Konstanz-Schaffhausen schneller, vor allem ab Petershausen etc.

Reisende Konstanz-Schaffhausen, die sich auf den offiziellen Fahrplan verlasssen, sollte man tagsüber in der RB sowieso nicht finden, die würden alle den IRE nehmen und nicht die RB. Denn vor einiger Zeit hat man den den Fahrgästen Konstanz-Gottmadingen etc. zusätzliche Knüppel zwischen die Beine geworfen, in dem man aus Anlass der 30 min-Verschiebung der Gäubahn-IC (aber ohne zwingende Abhängigkeit) die stündliche schnelle Verbindung Konstanz-Gottmadingen mit RE/IRE gekappt hat (nur in Gegenrichtung geht es noch), die Verbindung klappt nur noch manchmal im frühen Berufsverkehr, wo sowieso alles in Deutschland durcheinander fährt.
Pendler stört das alles wenig, die lassen sich nicht davon abgesehen, dass der Fahrplan nun meint, die Verbindung mit RE ab Konstanz gäbe es nicht mehr, die fahren einfach. Da steigen in Singen durchaus 15-20 Reisende um bei diesem Nicht-Anschluss trotzdem um... Der Anschluss funktioniert relativ zuverlässig (ohne grosses Gepäck und wenn man weiss, wo man hin muss), da dürften diverse offizielle Anschlüsse riskanter sein. Der RE aus Konstanz ist relativ pünktlich. Jede zweite Stunde kann er zwar leicht und öfters vom IRE Ulm-Basel verspätet werden, aber dann ist die RB hinter dem IRE genauso verspätet.

Immerhin nutzt man die RB nicht mehr als Ersatzzug für die ausfallende IRE, vor einigen Jahren war es üblich, wenn der IRE Basel-Singen grössere Verspätung hatte (also gar nicht so selten...), den in Schaffhausen vorzeitig zu wenden. Die RB .06 ab Singen fiel dann immer ersatzlos aus, der 426 fuhr stattdessen als Ersatzzug für den IRE .01 bis Schaffhausen. Seit längerem fällt nun wenigstens stattdessen der IRE zwischen Singen-Schaffhausen ersatzlos aus.

Stehplätze zwischen Singen und Gottmadingen nimmt man seit Jahren in Kauf, dazu ist die Fahrzeit für das Land wohl zu kurz. Doppeltraktion gibt es hauptsächlich für die wenigen Züge, bei den ansonsten zumindest die Stehplätze knapp werden bzw. gar nicht alle Fahrgäste mitkämen.

Gruss

Florian



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:03:15:20:42:45.

Re: Du beschreibst nicht das volle Elend!

geschrieben von: Twindexx

Datum: 16.03.18 03:20

D 2027 schrieb:
Die SBB warten nämlich nur eingeschränkt (S22) bzw. gar nicht (S9) auf die nach DB-Ansicht pünktlichen Züge aus einem Land, dass leider Eisenbahn verlernt hat.
Wenn die S9/S22 zu spät abfährt, könnte sie den Fernverkehr von Zürich her aufhalten. In Fischerhölzli liegen da nämlich nur zwei bis drei Minuten zwischen der südwärts fahrenden S9/S22 und dem nordwärts fahrenden IC 4/RE (abzüglich der Zeit, die es braucht, bis das Signal für den IC 4/RE auf Fahrt gehen kann plus Vorsignalabstand). Wenn sich dann abzeichnet, dass sich die Abfahrt der S9/S22 zu sehr verzögern könnte wegen Abwarten des Anschlusses, dann fährt man natürlich pünktlich ab. Die IC 4/RE aus Zürich haben in Schaffhausen selbst Anschlüsse zu erreichen und der Fernverkehr Richtung Zürich kann in Schaffhausen auch erst abfahren, wenn der Gegenzug eingefahren ist. Bei der S9 Richtung Uster ist es ausserdem so, dass diese in Zürich mitten durch den Kuchen muss und man da noch weniger bereit ist, sich in Schaffhausen am Startpunkt der Linie schon eine Verspätung aufzuladen.

D 2027 schrieb:
So haben auch die Anwohner der Zwischenbahnhöfe Gottmadingen, Bietingen und Thayngen beim Warten auf den nächsten Zug etwas von der dort durchfahrenden IRE-Qualität.
Als Thaynger würde ich da regelmässig auf die S24 ausweichen, die ja direkt vor dem IRE in Schaffhausen ankommt. Nachdem ja sowohl der IRE als auch die RB von DB Regio gefahren werden, wird man da wohl einfach weiter vor sich hin wurschteln. Hätte die SBB GmbH das Netz 19 bekommen, sähe das wohl anders aus. Spätestens ab Schaffhausen Richtung Erzingen gibts dann für zu späte IRE die Quittung. Die könnte es eigentlich auch genauso gut schon in Singen geben; ob man nun schon ab Singen oder erst ab Schaffhausen der S-Bahn hinterherfahren darf, macht spätestens in Erzingen schon keinen Unterschied mehr.


146 227 schrieb:
Die S22 wird vermutlich ganz durch die S9 ersetzt.
Der Kanton Schaffhausen lässt das zumindest prüfen. Kommt darauf an, wie man die zweite Cargo-Trasse pro Stunde und Richtung Schaffhausen-RBL anderweitig unterbringen kann, die es ausserhalb der HVZ noch gibt (während der HVZ gibts nur eine Cargotrasse, weshalb die S9 zu jenen Zeiten heute schon halbstündlich fährt). Nachdem die NVBW die Durchbindung mit der S22 erfolgreich gekillt hat (oder wieso hat man dies nicht in der Ausschreibung verlangt?), ergibt diese Kurzlinie einfach keinen Sinn mehr und der vollständige Ersatz durch eine durchgehend halbstündlich fahrend S9 ist nur der logische Schluss daraus. Das Ziel des Kantons Schaffhausen ist es nun, die S22 im Horizont 2019/20 durch die S9 zu ersetzen. Und wenn die S9 einmal halbstündlich fährt, wird man sie wohl auch nicht mehr wegbekommen (falls direkte Züge ab Jestetten nach Singen in Zukunft doch mal wieder Thema sein sollten).

146 227 schrieb:
nur wie der Betrieb gefahren werden soll ist ein Thema, denn eine Durchbindung Singen - Erzingen ist von den jetzigen Fahrplanzeiten nicht drin.
Also dass der Kanton Schaffhausen die Züge am 15/45-Knoten ausrichtet, wird auch künftig so bleiben. Die Regio Schaffhausen-Singen will man auf deutscher Seite aber lieber am 00/30-Knoten in Singen haben. Somit bleibt es dabei, dass es in Schaffhausen keine Durchbindung gibt.

146 227 schrieb:
Zum Glück sind Neufahrzeuge dann 55cm da man es in Gottmadingen & Bietingen verschlafen hat (hätte 2015 gemacht gehört beim S-Bahn Ausbau SH - bzw. spätestens jetzt mit dem Seehas..) die Bahnsteige zu erhöhen ist das einsteigen beim 426 für viele eine Herausforderung geworden.
Die Neufahrzeuge werden schon allein deshalb 55 cm haben, weil das BAV dies wegen des Schweizer Behinderten-Gleichstellungsgesetz ab Dezember 2023 zwingend vorschreibt. Der Regionalverkehr Thayngen-Schaffhausen-Trasadingen muss der Schweizer Gesetzgebung voll und ganz entsprechen und das bedeutet eine 55cm-Pflicht mit automatischem Schiebetritt zur Spaltüberbrückung und noch so einige Kleinigkeiten. Für das BAV wird dies nicht verhandelbar sein.

146 227 schrieb:
Die IC 4 Freigabe zu kaufen durch VHB/Ostwind wäre sicherlich auch wegen des Anschlusses nach Erzingen Interessant.
Der Ostwind ist nur ein Tarifverbund, der kauft gar nichts sein. Zumal der IC 4 ja zwischen Schaffhausen und Thayngen automatisch drin wäre, wenn er in Thayngen halten würde. Es geht nur um den Abschnitt ab der Grenze CH/DE bis Singen.

https://abload.de/img/rabde502006_90prbqk0.jpg

Re: Du beschreibst nicht das volle Elend!

geschrieben von: 146 227

Datum: 16.03.18 11:19

Wenn ich das richtig verstanden habe von dir wäre Thayngen - Schaffhausen ein 20min Takt?

Das die RB im Knoten Singen liegt ist auch Sinnvoll, man müsste halt Versuchen durch Ausbauen beide Knoten zu Verbinden. Das der IRE in SH knapp den RE nach Zürich verpasst bzw. Keinen Anschluss hat ist auch ein Kritischer Punkt. Vielleicht gewinnt die S9 ja nicht.. aber das wäre auch nur Übergang bis 2030.

Beide Knoten gehören mal gerichtet. Um diese Funktion "Doppelknoten" zu erfüllen.

Nach Zürich pendeln auch einige aus dem Raum Hegau aber eher mit dem Auto...

5 ET Wink/2tlg. Flirt extra nur für das Netz zu kaufen ist auch nicht extrem Sinnvoll. Selbst bei einem Neugewinn der SBB ist es am Ende verloren. Die Linie nach Erzingen wird vmtl. nach Basel durch gebunden und da sieht man den Unterschied..

Neulich im ICE: Hässlich hier? Aber sind Sie schon mal im Güterzug mit gefahren?
Next Stop Frankfurt Airport Long distance Trains

Re: Du beschreibst nicht das volle Elend!

geschrieben von: Twindexx

Datum: 16.03.18 15:06

146 227 schrieb:
Wenn ich das richtig verstanden habe von dir wäre Thayngen - Schaffhausen ein 20min Takt?
Die Regionalbahn fährt im Halbstundentakt, die S24 stündlich und um eine viertel Stunde versetzt. Das ergibt einen 15-15-30-min-Takt.

146 227 schrieb:
Das die RB im Knoten Singen liegt ist auch Sinnvoll, man müsste halt Versuchen durch Ausbauen beide Knoten zu Verbinden.
Wie stellst du dir das vor? Das ist ein Ding der Möglichkeit. Die RB müsste mit Halten mindestens so schnell werden wie die Nonstopzüge heute ohne Halt.

146 227 schrieb:
Das der IRE in SH knapp den RE nach Zürich verpasst bzw. Keinen Anschluss hat ist auch ein Kritischer Punkt.
Der Fernverkehr ist im Schaffhauser 15/45-Knoten mit einem 00-symmetrischen Fahrplan gesetzt und so langfristig im Knoten Zürich HB verankert. Mit der künftig geplanten Abfahrtszeit xx:17 des RE, bzw. IR 45, würde der Anschluss mit Ankunftszeit xx:14 des IRE ja erreicht, pünktliches verkehren zwingend vorausgesetzt. In die Gegenrichtung muss man bei der DB eben noch lernen, was eine 00-Symmetrie ist.

146 227 schrieb:
Vielleicht gewinnt die S9 ja nicht.. aber das wäre auch nur Übergang bis 2030.
Was meinst du mit vielleicht nicht gewinnen? Die S9 wird komplett durch den ZVV, die Verlängerung Rafz-Schaffhausen durch den Kanton Schaffhausen bestellt. Da gibts keine deutsche Ausschreibung, die verloren werden könnte. Das ist langfristig direkt an die SBB vergeben und stellt keineswegs einen Übergang bis 2030 dar. Die S24 genauso. Wir reden hier beim Kanton Schaffhausen immer noch über einen Schweizer Kanton, der auf seinem Gebiet selbst bestimmt und bestellt (abgesehen von staatsvertraglichen Leistungen auf den deutschen Strecken).

146 227 schrieb:
Beide Knoten gehören mal gerichtet. Um diese Funktion "Doppelknoten" zu erfüllen.
Aus Schweizer Sicht ist Zürich HB der schweizweite Taktgeber und bestimmt mit der Fahrzeit des Fernverkehrs nach Schaffhausen den dortigen 15/45-Knoten. Die Schweizer Besteller des Regionalverkehrs bestellen ihren Verkehr natürlich für eine Verknüpfung um 15/45 im Knoten Schaffhausen. Ab Dezember wird auch die Seelinie entsprechend um 15 Minuten gedreht. In Schaffhausen, Kreuzlingen und Romanshorn entstehen zusammen mit dem Fernverkehr neue Taktknoten jeweils um 15/45. Was man in Singen nun daraus macht, muss man dort sehen.

146 227 schrieb:
5 ET Wink/2tlg. Flirt extra nur für das Netz zu kaufen ist auch nicht extrem Sinnvoll. Selbst bei einem Neugewinn der SBB ist es am Ende verloren. Die Linie nach Erzingen wird vmtl. nach Basel durch gebunden und da sieht man den Unterschied..
Die SBB haben vierteilige Flirt, Thurbo wird ab 2025 neue Fahrzeuge beschaffen und ihre GTW jeweils bis 2038 schrittweise bei Erreichen der 25 Jahre Lebensdauer ersetzen. Das BAV erlaubt diese Vorgehensweise. Wenn die NVBW bei der Ausschreibung ihrer Verkehre keine älteren Fahrzeuge wünscht, wird man einfach mit vierteiligen Flirt anbieten.

Alles was im Klettgau über den Stundentakt hinaus geht, wird direkt vom Kanton Schaffhausen bestellt ohne deutsche Ausschreibung. Deswegen fährt der stündliche NVBW-Takt mit einer um eine viertel Stunde verschobenen Symmetrieminute (SH an xx:39, SH ab xx:49; Erzingen an xx:08, Erzingen ab xx:18). Das eignet sich zu keiner Durchbindung irgendwohin. Die Verdichtung zum Halbstundentakt bestellt der Kanton Schaffhausen selbständig ohne die NVBW und der Kanton Schaffhausen wird auf den Knoten 15/45 in Schaffhausen fix bestehen. Der Kanton Schaffhausen muss weder denselben Betreiber wählen, noch muss dieser dasselbe Rollmaterial einsetzen.

Wenn es zwischen Erzingen und Basel zu einer Verdichtung kommt, dann in Form eines halbstündlichen Schnellzugs und nicht mit einer Durchbindung der Schaffhauser S-Bahn.

https://abload.de/img/rabde502006_90prbqk0.jpg

Re: Du beschreibst nicht das volle Elend!

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 16.03.18 17:52

Salü Twindexx

Merci für Deine klaren Worte, genau so ist es in CH und bei uns im Kanton SH👍

Die Deutschen bzw. auch die NVBW sollten sich vielleicht wieder etwas mehr bewusst werden, dass die CH bahnmässig in jeder Beziehung eine andere Welt ist als DE (oder die EU generell).
Und der Kanton SH fühlt sich und ist natürlich dem CH-Bahnsystem und dessen Anschlussknoten verpflichtet und nicht dem Ausland!

Und die bahn-, tarif- und fahrplantechnisch sowie politisch/organisatorisch/souveränitätsrechtliche ‘interplanetarische’ Grenze befindet sich genau auf der Staatsgrenze CH/DE zwischen Thayngen (CH) und Bietingen (DE). Dies völlig unabhängig von den Eigentumsverhältnissen zwischen Singen und Schaffhausen.
Der Staatsvertrag von 1852 sieht lediglich vor, dass die badisch/deutsche Seite auf CH-Territorium den gleichen Fahrplan bieten muss wie auf ihrem eigenen Gebiet, die Souveränität bleibt komplett unberührt, d.h. nach der Grenze gilt CH-Recht.
Dank des heutigen freien Netzzugangs können die Verantwortlichen in CH/SH darüberhinaus fahren lassen, wen und was sie wollen (ohne Ausschreibungen und befristete Verträge!).

Was die DB zwischen Singen-Schaffhausen macht bzw. was die NVBW dort nach dem deutschen Billigstprinzip bestellt hat, ist ein Skandal:
Unvereinbar mit CH-Bahnwelt und -ansprüchen und ein Affront gegenüber der eigenen ‘Bahnexklave’ Jestetten.

Spätestens Ende 2023 wird das ändern, denn dann verlieren die DB-426 ihre CH-Zulassung (weil nicht niederflurig und stufenlos für 55cm-Perrons).

Beschti Grüess vo Schafuuse
Ueli

Re: Du beschreibst nicht das volle Elend!

geschrieben von: 146 227

Datum: 16.03.18 18:35

Mit ja das ist mir bewusst nur ich habe verstanden das du eher einen 20min Takt für Sinnvoll hälst.

Wir reden von 4min.
1min durch frühere Abfahrt in Singen und 2 auf der Strecke: Kosten wird nicht gezahlt. (160 km/h solange wie möglich + Blockabstände)

Mit gewinnen das eben keine Trasse zeitnah für die S9 gefunden wird und damit Bis zum (FV) Ausbau die S22 bleibt und somit die Chance besteht.

Natürlich bestellt die NVBW nur den StundenTakt aber wenn die SBB/Thurbo die Auschreibung gewinnt und der Lkr. Waldshut kommunal das Geld stellt was scheitert an einer Durchbinding?

Halbstd. Schnellzug halte ich nur durch die SBB realisierbar.

Neulich im ICE: Hässlich hier? Aber sind Sie schon mal im Güterzug mit gefahren?
Next Stop Frankfurt Airport Long distance Trains

Re: Du beschreibst nicht das volle Elend!

geschrieben von: bollisee

Datum: 16.03.18 19:01

CH-Mirage schrieb:
Salü Twindexx

Merci für Deine klaren Worte, genau so ist es in CH und bei uns im Kanton SH👍

Die Deutschen bzw. auch die NVBW sollten sich vielleicht wieder etwas mehr bewusst werden, dass die CH bahnmässig in jeder Beziehung eine andere Welt ist als DE (oder die EU generell).
Und der Kanton SH fühlt sich und ist natürlich dem CH-Bahnsystem und dessen Anschlussknoten verpflichtet und nicht dem Ausland!

Und die bahn-, tarif- und fahrplantechnisch sowie politisch/organisatorisch/souveränitätsrechtliche ‘interplanetarische’ Grenze befindet sich genau auf der Staatsgrenze CH/DE zwischen Thayngen (CH) und Bietingen (DE). Dies völlig unabhängig von den Eigentumsverhältnissen zwischen Singen und Schaffhausen.
Der Staatsvertrag von 1852 sieht lediglich vor, dass die badisch/deutsche Seite auf CH-Territorium den gleichen Fahrplan bieten muss wie auf ihrem eigenen Gebiet, die Souveränität bleibt komplett unberührt, d.h. nach der Grenze gilt CH-Recht.
Dank des heutigen freien Netzzugangs können die Verantwortlichen in CH/SH darüberhinaus fahren lassen, wen und was sie wollen (ohne Ausschreibungen und befristete Verträge!).

Was die DB zwischen Singen-Schaffhausen macht bzw. was die NVBW dort nach dem deutschen Billigstprinzip bestellt hat, ist ein Skandal:
Unvereinbar mit CH-Bahnwelt und -ansprüchen und ein Affront gegenüber der eigenen ‘Bahnexklave’ Jestetten.

Spätestens Ende 2023 wird das ändern, denn dann verlieren die DB-426 ihre CH-Zulassung (weil nicht niederflurig und stufenlos für 55cm-Perrons).

Beschti Grüess vo Schafuuse
Ueli
Na na, jetzt wollen wir mal nicht gleich genauso überheblich werden. Kommt nicht gut, wenn man sich gleichzeitig über die Überheblichkeit des großen Kantons beschwert...

In der Sache hast Du allerdings recht. Mich wundert schon lange, dass man die verantwortlichen Verkehrspolitiker aus Deutschland in Sachen Bahn nicht hin und wieder nach Bern oder Schaffhausen einbestellt. Insbesondere dieser Bonsai-Quietschie ist ein Schlag ins Gesicht eines jeden Fahrgasts. Dass der bis 2023 überhaupt im Kanton Schaffhausen geduldet wird, wundert mich dann schon. Auf der Gäubahn haben die Fahrgäste ja auch schon mit den Füßen abgestimmt über den Langlauf nach Singen. Da hätte man sich schon gewünscht, dass der Kanton Schaffhausen da etwas martialischer auftritt und ein wenig mehr mit Zuckerbrot und Peitsche kommt. Bislang hatte ja der Fahrgast immerhin den Wettbewerb zwischen DB und Thurbo. Da der nun abgeschafft ist, ist der Wettbewerb auch an der Stelle nicht mehr existent.

Die Sache mit dem Knoten Schaffhausen kann ich aber nicht nachvollziehen. Das mag für nächstes Jahr stimmen, aber die letzten 20 Jahre waren die Abfahrtszeiten in Schaffhausen für den Außenstehenden eher erratisch denn abgestimmt, gleiches gilt für Romanshorn und Rorschach, einzig Kreuzlingen hat funktioniert.

Auch eine Reisezeit von 45 Minuten für schlappe 42 Kilometer von Schaffhausen nach Zürich, das ist keine echte Meisterleistung, sondern knapp mehr als Straßenbahngeschwindigkeit. Da kann jeder pünktlich fahren, wenn er denn einigermaßen funktionierende Züge hat. Würde man entsprechend gerechnet von Singen nach Schaffhausen 20 Minuten einrechnen, dann würde auch jede Verspätung reingeholt, sogar so manch eine Verspätung aus Stuttgart. Da ist sogar der geschmähte Bonsai-Quietschie ist mit 4 Unterwegs-Halten schneller. Auch muss es wohl einen Grund geben, warum man unbedingt eine vernünftige Verbindung Schaffhausen-Basel braucht, auch auf der linken Rheinseite gibt es die ach so guten Bahnen.... Also auch die eigene Nase ist doch länger als man denkt...

Re: Du beschreibst nicht das volle Elend!

geschrieben von: Florian Ziese

Datum: 16.03.18 19:08

Twindexx schrieb:
Nachdem ja sowohl der IRE als auch die RB von DB Regio gefahren werden, wird man da wohl einfach weiter vor sich hin wurschteln. Hätte die SBB GmbH das Netz 19 bekommen, sähe das wohl anders aus. Spätestens ab Schaffhausen Richtung Erzingen gibts dann für zu späte IRE die Quittung. Die könnte es eigentlich auch genauso gut schon in Singen geben; ob man nun schon ab Singen oder erst ab Schaffhausen der S-Bahn hinterherfahren darf, macht spätestens in Erzingen schon keinen Unterschied mehr.
Bei der Fahrzeug-/Personalverfügbarkeit könnte es vielleicht besser aussehen, wenn dann weniger Züge komplett ausfallen. Bei der Verspätungen wäre es aber nicht besser, wenn die SBB gewonnen hätte, da machen die 426 keinerlei Probleme. Bei den Verspätungen ist das Problem der IRE und auch in geringerem Masse auch der IC. Der 426 (oder bis letztes Jahr auch der GTW) muss dann oft warten, bis der IRE oder der IC die Strecke frei gemacht hat. Dass man bei einem SBB-Zug den IRE oder IC zurückhalten würde, ist illusorisch. Der Seehas wird jedenfalls auch von der SBB gefahren und der muss regelmässig bis zu 10 min in Singen warten (oder wenn es dumm läuft auch mehr), um eine verspäteten IRE vorzulassen. Auch wegen dem IC nach Zürich bremst man den Seehas um bis zu etwa 7-8 min aus.
Ab etwa 7-8 min Verspätung lässt man den 426 nach Schaffhausen dem IRE oder IC vorausfahren, er hat also mindestens die gleiche Priorität wie der Seehas.

Zitat:
Der Kanton Schaffhausen lässt das zumindest prüfen. Kommt darauf an, wie man die zweite Cargo-Trasse pro Stunde und Richtung Schaffhausen-RBL anderweitig unterbringen kann, die es ausserhalb der HVZ noch gibt (während der HVZ gibts nur eine Cargotrasse, weshalb die S9 zu jenen Zeiten heute schon halbstündlich fährt). Nachdem die NVBW die Durchbindung mit der S22 erfolgreich gekillt hat (oder wieso hat man dies nicht in der Ausschreibung verlangt?), ergibt diese Kurzlinie einfach keinen Sinn mehr und der vollständige Ersatz durch eine durchgehend halbstündlich fahrend S9 ist nur der logische Schluss daraus. Das Ziel des Kantons Schaffhausen ist es nun, die S22 im Horizont 2019/20 durch die S9 zu ersetzen. Und wenn die S9 einmal halbstündlich fährt, wird man sie wohl auch nicht mehr wegbekommen (falls direkte Züge ab Jestetten nach Singen in Zukunft doch mal wieder Thema sein sollten).

Naja, auf schweizer Seite hat man aber auch kräftig an der durchgehenden S 22 gesägt, in dem man zur HVZ die Durchbindung gekappt hat. Die ganzen Pendler mussten also auch schon vor der Ausschreibung zwangsweise in Schaffhausen umsteigen. Und auch den wichtigsten Schülerzug der S 22 nach Schulende hat man schon vor einigen Jahren seitens der Schweiz gekappt (indem man die S 22 um 30 min verschoben hat) und diese Schüler mussten so zuletzt auch in Schaffhausen umsteigen.

Da fiel es BaWü natürlich leichter, die Durchbindung auch ausserhalb der HVZ zu kappen, wenn eh weniger Reisende unterwegs sind. Eine durchgehende Linie hätte die Auschreibung massiv verkompliziert, es wären CH-taugliche Fahrzeuge nötig gewesen, man hätte mit der SBB einen gemischten Fahrzeugumlauf aushandeln müssen. Oder den Gewinner zwangsweise verpflichten, THURBO als Subunternehmer zu verpflichten, was die DB schon bisher überhaupt nicht attraktiv fand.
Aber da eben zu den Zeiten, wo viele Reisende unterwegs sind, es eh keine Durchbindung in Schaffhausen gegeben hätte, machte es die Sache schon einfacher, wenn man nur D-taugliche Züge fordert und auch zur NVZ die Verbindung bricht.

Gruss

Florian



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:03:16:19:08:53.

Re: Du beschreibst nicht das volle Elend!

geschrieben von: Twindexx

Datum: 16.03.18 19:11

146 227 schrieb:
Mit ja das ist mir bewusst nur ich habe verstanden das du eher einen 20min Takt für Sinnvoll hälst.
Sinnvoll aus CH-Sicht sind Verbindungen ab Thayngen, die in Schaffhausen im 15/45-Knoten die Anschlüsse schlank erreichen. Ein 20min-Takt hat in einem halbstündlichen Knoten auch nur stündlich Anschlüsse, stellt damit für Thayngen keine Verbesserung dar und für Singen wäre es eine Verschlechterung.

146 227 schrieb:
Wir reden von 4min.
1min durch frühere Abfahrt in Singen und 2 auf der Strecke: Kosten wird nicht gezahlt. (160 km/h solange wie möglich + Blockabstände)
Aber eine Minute frühere Abfahrt, also xx:05/xx:35 statt xx:06/xx:36, und zwei Minuten kürzere Fahrzeit ergäbe in Schaffhausen Ankunftszeiten um xx:21/xx:51 und damit für den Knoten weiterhin deutlich zu spät. Um den Knoten einigermassen zu erreichen, darf Schaffhausen nicht später als xx:14/xx:44 erreicht werden. Wir reden hier also über ganze zehn Minuten, wo die Regionalbahn schneller da sein müsste, keinesfalls nur drei oder vier Minuten. Das zu erreichen, ist schlicht unmöglich.

146 227 schrieb:
Mit gewinnen das eben keine Trasse zeitnah für die S9 gefunden wird und damit Bis zum (FV) Ausbau die S22 bleibt und somit die Chance besteht.
SBB Infra sucht nach Lösungen. Allenfalls könnte man mit dem Geld, das für den bisher nicht realisierten Ausbau im Bahnhof Neuhausen SBB reserviert ist, noch die nötige Streckenkapazität für die halbstündliche S9 erreichen. Ursprünglich sollte es Jestetten-Schaffhausen mit der S9 und der halbstündlichen S22 einen 15-15-30-min-Takt und zur HVZ einen 15min-Takt geben. Nun reden wir einfach über einen durchgehenden Halbstundentakt der S9. Nachdem also im Abschnitt Jestetten-Schaffhausen weniger S-Bahnen gefahren werden, als gedacht, könnte man die zwei Cargotrassen pro Stunde und Richtung tatsächlich auch mit einem S9-Halbstundentakt unterbringen.

146 227 schrieb:
Natürlich bestellt die NVBW nur den StundenTakt aber wenn die SBB/Thurbo die Auschreibung gewinnt und der Lkr. Waldshut kommunal das Geld stellt was scheitert an einer Durchbinding?
Vielleicht die Streckenkapazität Erzingen-Waldshut?
Sobald der Fahrdraht zwischen Erzingen und Basel Bad Bf hängt, werden die Kantone Schaffhausen und Basel-Stadt mit Nachdruck auf die Bestellung des IR-Halbstundentakts gehen. Und dann denke ich, würde der Landkreis Waldshut vielleicht eher das zusätzliche Schnellzugangebot mittragen als eine S-Bahn Erzingen-Waldshut.

https://abload.de/img/rabde502006_90prbqk0.jpg




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:03:16:19:12:45.

Re: Du beschreibst nicht das volle Elend!

geschrieben von: Florian Ziese

Datum: 16.03.18 19:22

Bei den 425 auf der Gäubahn war aber das Problem die Langstrecke, 2 1/2 Stunden oder teils mehr auf den unbequemen Sitzen muss nun wirklich nicht sein. Einzelne Züge blieben trotzdem bei den Quitschie. "Kurzstrecken" wie Stuttgart-Rottweil blieben die 425, für Singen-Schaffhausen sind die 426 nun wirklich keinerlei Problem. Und sicher besser als die THURBO-GTW in ihrer "Superbillig"-Sparausführung. Abgesehen vom Niederflureinsteig. Wobei die GTW ja auch noch umgebaut werden müssen, um wirklich barrierefrei zu werden, es benötigt an (mindestens) einem Wagen eine Spaltüberbrückung, den Umbau des WC spart man sich wohl gleich ganz. Bei den Seelinen-GTW von 1998 war das mit dem WC noch üblich (aus Kostengründen wollte man erst ganz aufs WC verzichten). Bei der ersten GTW-Serie ab 2003 vielleicht noch nachvollziehbar, aber dass auch die letzte GTW-Nachbestellung, die erst 2013 geliefert wurde, noch kein barrierefreies WC hat ist keine Glanzleistung.

Gruss

Florian

Re: Du beschreibst nicht das volle Elend!

geschrieben von: Twindexx

Datum: 16.03.18 19:41

bollisee schrieb:
Die Sache mit dem Knoten Schaffhausen kann ich aber nicht nachvollziehen. Das mag für nächstes Jahr stimmen, aber die letzten 20 Jahre waren die Abfahrtszeiten in Schaffhausen für den Außenstehenden eher erratisch denn abgestimmt, gleiches gilt für Romanshorn und Rorschach, einzig Kreuzlingen hat funktioniert.
Schaffhausen war vor 2012 immer ein 00-Knoten für den Fernverkehr, Romanshorn ein 30-Knoten. In den letzten Jahren wurde aber viel ausgebaut, alles mit dem Zielfahrplan im Jahr 2019, der auf vielen Relationen durch viele kleine Optimierungen grossflächige Reisezeitverkürzungen von 15 Minuten ergibt. Schaffhausen hatte dabei Dezember 2012 bis Dezember 2015 noch eine Übergangssituation. Mit den Ausbauten für den Fernverkehr Zürich-Romanshorn/Kreuzlingen sowie auf der Seelinie werden im Dezember 2018 dann die letzten Puzzlestücke eingefügt. Das ganze nannte sich die ganze Zeit über Angebotsplanung Ostschweiz, erste Teilergänzung. Das ist ein Plan, der zwischen SBB, Bund und Kantonen in den 00er-Jahren entwickelt wurde und Schritt für Schritt bis Dezember 2018 realisiert werden sollte. Es hat alles funktioniert, sämtliche Zeitpläne und Budgets wurden eingehalten. Im Dezember 2018 werden die Fahrpläne so gefahren. Schaffhausen, Kreuzlingen und Romanshorn sind nun langfristig fix als 15/45-Knoten definiert, an denen sich auch der Regionalverkehr auf der Seelinie ausrichtet, also die S8.

Das einzige, was man nun etwas später ins Projekt intergiert hatte, sind die schnellen Anschlusszüge Weinfelden-Romanshorn sowie Weinfelden-Konstanz. In diesen Abschnitten fährt der Fernverkehr ja jeweils nur stündlich. Damit nun die Knoten Kreuzlingen und Romanshorn auch mit den Schnellzügen halbstündlich funktionieren, kommen schnelle S-Bahnen mit FV-Haltepolitik und Anschlüssen in Weinfelden hinzu. Auf der Strecke Weinfelden-Romanshorn wird dafür ab Romanshorn stündlich die S7 nur mit Halt in Amriswil bis Weinfelden mit Anschluss an den IR 75 nach Zürich-Luzern weitergeführt. Hier erlaubt die Infrastruktur die zeitgleiche Einführung im Dezember 2018. Auf der Strecke Weinfelden-Konstanz ist die S44 mit Anschluss an den IC 8/IC 81 aus Richtung Brig/Interlaken-Zürich vorgesehen, die ohne Halt nach Kreuzlingen und weiter bis Konstanz verkehren soll. Hier fehlt allerdings noch ein Perron in Kreuzlingen an Gleis 4. Dieses Perron kann erst bis 2022 realisiert werden, sodass die S44 leider noch etwas warten muss.

bollisee schrieb:
Auch eine Reisezeit von 45 Minuten für schlappe 42 Kilometer von Schaffhausen nach Zürich, das ist keine echte Meisterleistung, sondern knapp mehr als Straßenbahngeschwindigkeit.
Wäre mir neu, dass man da 45 Minuten braucht. 45 Minuten ist die Kantenzeit der Knoten. Damit die Knoten aber funktionieren, müssen die Züge selbst schneller sein. Im definitiven Fahrplan 2019 haben die IC 4 eine Fahrzeit von 36 Minuten und die IR 45, heute noch als RE bezeichnet, eine Fahrzeit von 38 Minuten. Die SBB rechnen mindestens 8% Fahrzeitreserve mit ein, dafür sind die Züge in der Schweiz auch pünktlicher. Was mir definitiv lieber ist, als Fahrpläne die auf dem Papier schneller sind, aber in der Praxis nur bei schönem Wetter funktionieren. So kann ein IC 4 die Strecke auch mal in ca. 33 Minuten zurücklegen, wenn er gut durchkommt.

https://abload.de/img/rabde502006_90prbqk0.jpg




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:03:16:19:44:59.

Re: Du beschreibst nicht das volle Elend!

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 16.03.18 19:59

Guëte’n’Abig zäme

Lieber @ bollisee
Warum gerade retour ‘schiessen’, ich wollte gar nicht ‘schiessen’ und habe es auch nicht vor! ;-)

Meine Aussagen betreffend verschiedene ‘Planeten’ hatten nicht das Geringste mit Ueberheblichkeit zu tun.
Es war die simple Feststellung der objektiv grossen kulturellen Differenzen zwischen ‘Bahn-CH’ und ‘Bahn-DE’, die halt an der Grenze kollidieren.
Das war keine politische oder anderweitige Wertung!

Faktum ist doch, dass in DE der OeV und speziell die Bahn politisch und entsprechend auch finanziell einen ‘anderen’ Stellenwert hat als in CH und dass das Bahnwesen ganz anders organisiert und finanziert ist - voilà, c’est tout!

Und richtig, wir sollten von Schaffhausen und Bern aus rascher und schärfer intervenieren...

Lieber @florian
Der DB-426 ist aus CH- und SH-Sicht sicher nicht besser als der Thurbo-GTW!
Letztere sind in der ganzen Nordost-CH sehr beliebt und so auch bei den Schaffhausern.
Im Klettgau (Sh-Erzingen) sind die Passagiere gemäss meinen Recherchen gottenfroh, die 426-Kisten endlich ganz los zu sein, und entsprechend gibt es heute aus Thayngen Beschwerden über die Komplettumstellung auf ‘Bonsai-Quitschies’.
Nebst der fehlenden Stufenlosigkeit ab den in CH einheitlichen 55cm-Perrons, haben sie weniger Sitzplätze und die brettharten Sitze mit steilen Lehnen sind wesentlich unbeliebter als die GTW-Sitze (natürlich gibt’s auch bessere). Abgsehen vom grösseren internen und externen Lärm der 426.

Und sämtliche GTW (ausser den 10 Seelinien-Ur-GTW) werden in nächster Zeit revidiert und wenigstens eine Türe je Seite wird mit Klapptritten zur Spaltüberbrückung ausgerüstet, womit sie auch nach 2023 den gesetzlichen Vorgaben entsprechen.
Die 10-Seelinien-GTW werden bis 2021/22 durch die 13 ex-SBB/BLS/RM ‘Jura-GTW’ ersetzt.

Gruëss
Ueli

Re: Du beschreibst nicht das volle Elend!

geschrieben von: 146 227

Datum: 16.03.18 21:53

RB RSI XSS
Abfahrt zur Minute xx:19 nach Erzingen, heißt Ankunft xx:18. 3 Minuten Strecke, abfahrt xx:04 wäre xx:19. Also Theoretisch machbar. Aber wie schon angemerkt unrealistisch, da nicht nur vmax + Blockabstände (vmtl. auch die Kurve (der Bauch) bei Thayngen) sondern auch Konstanz-Petershausen - Markelfingen sowie mind. noch ein kurzer Abschnitt nach Erzingen (vmax) nötig wären damit die Anschlüsse überall passen. Denn der Anschluss Gottmadingen-Konstanz und umgekehrt funktioniert auf den RE der SWB.

S9
Die Suche nach Lösungen sehe ich aber auch in der Zukunft sehr Kritisch, da ja langfristig deine IR 45 doch eig. zu IC 4 werden sollen und alle IC 4 in Bülach und Oerlikon halten sollen - war doch mal auf einer Plankarte zu sehen wo ja auch eine von deinen Express-S-Bahnen (z.B. S44) schon auf FV (IR) umgewandelt wurden.

Hochrheinbahn
Ok, die Streckenkapazität ist ein Thema aber mit dem Schnellzug sieht es nicht anders aus, sofern der Kreuzungsbahnhof in Tiengen nicht steht wird es eher mau. Aber da gehört wenn man es vernünftig sieht eh komplett Doppelspur hin (auch SGV-Relevant), ansonsten hast du Recht wenn "euer" IR wie der IRE hält und man die Fahrkartenfreigabe auf Gegenseitigkeit anbietet (NVBW + die Schweizer Tarife) würden die sicherlich das bevorzugen, allerdings stirbt mein Gedanke an einen Verkehr wie beim Seehas/S-Bahn-Art zwischen Basel und Erzingen noch nicht wegen dem fehlenden Gleis.

Aber der Perron in Kreuzlingen ist ja auch ein Thema wo man sich an den Kopf fassen muss, ok gibt sicherlich wichtigeres aber dafür eine Möglichkeit Jahre lang nicht nutzen... wenn es dumm läuft ist vorher die zusätzliche Zollspur in Konstanz vorhanden...

Neulich im ICE: Hässlich hier? Aber sind Sie schon mal im Güterzug mit gefahren?
Next Stop Frankfurt Airport Long distance Trains




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:03:16:21:56:36.

Re: Du beschreibst nicht das volle Elend!

geschrieben von: JeDi

Datum: 16.03.18 22:17

CH-Mirage schrieb:
Und die bahn-, tarif- und fahrplantechnisch sowie politisch/organisatorisch/souveränitätsrechtliche ‘interplanetarische’ Grenze befindet sich genau auf der Staatsgrenze CH/DE zwischen Thayngen (CH) und Bietingen (DE).
Offensichtlich nicht, schließlich fahren ja die im deutschen System (Aufhänger hier übrigens: Die Louisakurve in Frankfurt) am Singener Knoten hängenden RB bis Schaffhausen (und verenden dort ohne optimierte Anschlüsse). Schaffhausen ist übrigens auch traditionell die Tarifgrenze (Etwaige lokale Lösungen mal außen vor gelassen - diese gibt es mal mehr, mal weniger ausgeprägt inzwischen eigentlich an jeder Güst), zumindest war das auf meinen Fahrscheinen über diese Strecke bislang noch immer so abgebildet.

Die S21 fährt von Elbgaustraße nach Aumühle!




2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:03:16:22:17:50.

Re: Du beschreibst nicht das volle Elend!

geschrieben von: bollisee

Datum: 17.03.18 00:13

Twindexx schrieb:
bollisee schrieb:
Die Sache mit dem Knoten Schaffhausen kann ich aber nicht nachvollziehen. Das mag für nächstes Jahr stimmen, aber die letzten 20 Jahre waren die Abfahrtszeiten in Schaffhausen für den Außenstehenden eher erratisch denn abgestimmt, gleiches gilt für Romanshorn und Rorschach, einzig Kreuzlingen hat funktioniert.
Schaffhausen war vor 2012 immer ein 00-Knoten für den Fernverkehr, Romanshorn ein 30-Knoten. In den letzten Jahren wurde aber viel ausgebaut, alles mit dem Zielfahrplan im Jahr 2019, der auf vielen Relationen durch viele kleine Optimierungen grossflächige Reisezeitverkürzungen von 15 Minuten ergibt. Schaffhausen hatte dabei Dezember 2012 bis Dezember 2015 noch eine Übergangssituation. Mit den Ausbauten für den Fernverkehr Zürich-Romanshorn/Kreuzlingen sowie auf der Seelinie werden im Dezember 2018 dann die letzten Puzzlestücke eingefügt. Das ganze nannte sich die ganze Zeit über Angebotsplanung Ostschweiz, erste Teilergänzung. Das ist ein Plan, der zwischen SBB, Bund und Kantonen in den 00er-Jahren entwickelt wurde und Schritt für Schritt bis Dezember 2018 realisiert werden sollte. Es hat alles funktioniert, sämtliche Zeitpläne und Budgets wurden eingehalten. Im Dezember 2018 werden die Fahrpläne so gefahren. Schaffhausen, Kreuzlingen und Romanshorn sind nun langfristig fix als 15/45-Knoten definiert, an denen sich auch der Regionalverkehr auf der Seelinie ausrichtet, also die S8.

Das einzige, was man nun etwas später ins Projekt intergiert hatte, sind die schnellen Anschlusszüge Weinfelden-Romanshorn sowie Weinfelden-Konstanz. In diesen Abschnitten fährt der Fernverkehr ja jeweils nur stündlich. Damit nun die Knoten Kreuzlingen und Romanshorn auch mit den Schnellzügen halbstündlich funktionieren, kommen schnelle S-Bahnen mit FV-Haltepolitik und Anschlüssen in Weinfelden hinzu. Auf der Strecke Weinfelden-Romanshorn wird dafür ab Romanshorn stündlich die S7 nur mit Halt in Amriswil bis Weinfelden mit Anschluss an den IR 75 nach Zürich-Luzern weitergeführt. Hier erlaubt die Infrastruktur die zeitgleiche Einführung im Dezember 2018. Auf der Strecke Weinfelden-Konstanz ist die S44 mit Anschluss an den IC 8/IC 81 aus Richtung Brig/Interlaken-Zürich vorgesehen, die ohne Halt nach Kreuzlingen und weiter bis Konstanz verkehren soll. Hier fehlt allerdings noch ein Perron in Kreuzlingen an Gleis 4. Dieses Perron kann erst bis 2022 realisiert werden, sodass die S44 leider noch etwas warten muss.

bollisee schrieb:
Auch eine Reisezeit von 45 Minuten für schlappe 42 Kilometer von Schaffhausen nach Zürich, das ist keine echte Meisterleistung, sondern knapp mehr als Straßenbahngeschwindigkeit.
Wäre mir neu, dass man da 45 Minuten braucht. 45 Minuten ist die Kantenzeit der Knoten. Damit die Knoten aber funktionieren, müssen die Züge selbst schneller sein. Im definitiven Fahrplan 2019 haben die IC 4 eine Fahrzeit von 36 Minuten und die IR 45, heute noch als RE bezeichnet, eine Fahrzeit von 38 Minuten. Die SBB rechnen mindestens 8% Fahrzeitreserve mit ein, dafür sind die Züge in der Schweiz auch pünktlicher. Was mir definitiv lieber ist, als Fahrpläne die auf dem Papier schneller sind, aber in der Praxis nur bei schönem Wetter funktionieren. So kann ein IC 4 die Strecke auch mal in ca. 33 Minuten zurücklegen, wenn er gut durchkommt.
Übergang nach in Romanshorn vom FV kommend zum NV eine knapp 20 Minuten statt der üblichen paar Minuten in einem Knoten. In Schaffhausen von der Seelinie überall hin ebenso, die frühere Durchbindung Thayngen-Hallau, inexistent... etc. Abgestimmt ist was anderes. Den Fahrplan 2019 gibt es ja erst im Mai. Dann wird wahrscheinlich der Spangenzug nach Konstanz zu nichts mehr nütze sein.

Zu den Fahrzeiten: Dann nehmen wir die kürzeste Fahrzeit von Zürich nach Schaffhausen und rechnen mal damit. Interpoliert auf die Gesamtstrecke nach Stuttgart kommen wir auf inakzeptable 3:37 Reisezeit. Das sind satte 40 Minuten länger. Und die topografischen Schwierigkeiten dürften wohl eher kaum in der Schweiz liegen, diese sonst übliche Entschuldigung zählt also nicht. Und die Schweiz ist im Gegensatz zu Deutschland bereits fertig mit den Ausbauten. In dem Sinne ist es schon ein wenig frech, zu behaupten, in der Schweiz wäre das System Schiene völlig ausgereift. Es ist gut gepflegt, das ist ein Unterschied. Aber rechne selbst: Wenn Du jeden Tag einmal nach Stuttgart fährst und dabei jeden zweiten Tag eine Stunde Verspätung einfährst, so bist Du mit dem unpünktlichen System Deutschland immer noch 20 Minuten schneller. Insofern ist es müßig, zu behaupten, es laufe perfekt. Schon aber unter kompletter Preisgabe der Geschwindigkeit. Nach München sieht das nicht anders aus und Richtung Frankfurt und Paris ist die Sache extremer. Der Zürcher oder Berner ist garantiert nicht wegen der SBB schnell in Paris. Nein wegen der SNCF und dort auf Kosten des dortigen Nahverkehrs, den die Franzosen entbehren müssen, damit man alles verfügbare Geld in den TGV steckt.

Insofern habe ich großes Verständnis, wenn man über die legendäre Unzuverlässigkeit der DB klagt, ich meine sogar viel zu selten und zu wenig intensiv. Und man sieht hierzulande auch, dass sich die Schweizer redlich bemühen um den grenznahen und grenzüberschreitenden Verkehr, sogar mit ordentlichen Vorleistungen. Das ist aller Ehre wert. Aber es macht keine Sinn, über ständige Verspätungen in Deutschland zu klagen und die Schweiz als reibungslos darzustellen.

Überspitzt gesagt, das behaupte ich jetzt mal ganz steil, sind in der Schweiz die Verspätungen in den Fahrplan eingebaut und werden eingehalten. In Deutschland sind sie zwar regelmäßig, aber man hat sogar die Chance schneller anzukommen, mit ein bisschen Erfahrung beim Zugfahren klappt das meist sogar ganz gut. Deswegen hat auch Mirage ein wenig von der Seite sein Fett abgekriegt, es ist nicht notwendigerweise alles Gold was glänzt. Trotzdem gebe ich zu, mit der Tageskarte in der Schweiz 17 Mal umsteigen mit 2-7 Minuten Zeit und alle angedachten Verbindungen klappen, das soll erst mal jemand in Deutschland nachmachen. Das ganze zwei mal hintereinander, dann nehme ich alles zurück...

Bitte zurück zum Thema

geschrieben von: D 2027

Datum: 17.03.18 13:32

Liebe Leute,

jetzt sind wir mittlerweile schon bei Diskussionen über TGV und ET 426 vs. GTW angelangt. Was soll das bringen? Der Fahrplan hier ist mehr oder weniger perfekt und gut durchdacht, die Verkehrströme werden für jede Seite angemessen berücksichtigt und auch die Gefäßgrößen der einzelnen Fahrzeuge (sorry, für die paar Minuten zwischen Thayngen und Schaffhausen bzw. Gottmadingen und Singen wo es in der HVZ wirklich voll wird, kann man in der RB stehen und dafür tut es auch ein Quitschie) passen für das was sie vorgesehen sind.

Unser Problem hier ist doch ein ganz simples und einfaches: im Bahnhof Schaffhausen treffen SBB-Planungen mit 3-Minuten-Anschlüssen auf die triste DB-Realität, die Verspätungen bei denen Anschlüsse gebrochen werden nicht einmal als solche wahr nimmt. Oder anders gesagt: würden alle Züge wirklich nach Schweizer Maßstäben pünktlich verkehren, liefe das ganze System wie ein Uhrwerk, niemand von uns hätte Grund zu Klage und die Reisenden säßen alle da wo sie hin gehören.

Also müssen wir die DB-Realität ändern: die wichtigste und vordringlichste Maßnahme wäre ein zusätzliches Blocksignal zwischen Singen und Gottmadingen. Damit ließe sich jede Folgeverspätung der RB aufgrund verspäteter IRE und IC auf 2,5 Minuten drücken (@ Twindexx: die Annahme, dass bei einer Vergabe des Verkehrs SH - SIN an die SBB GmbH die Dispositionsgrundsätze andere wären ist leider irrig, denen hat u.a. auch der Kanton SH zugestimmt und sie sind auch Richtung Erzingen die gleichen wie vorher geblieben) und bei bahnsteiggleichem Umsteigen in Schaffhausen wäre man mit der Toleranz von einer Minute immer auf der sicheren Seite. Auch in der Gegenrichtung könnte man dadurch die RB einen Tick später legen und den in der HVZ bestehenden Antianschluss der S9 Richtung Singen von Minute 33 auf 30 (diesen hat uns wie Florian schon richtig schrieb eindeutig die Schweiz eingebrockt) wieder fahrbar zu machen. Ach ja: dieses Blocksignal wurde übrigens vor etwa 10 Jahren von DB Netz nicht gebaut, weil sie 20% (?, bin mir nicht mehr 100%ig sicher, aber die Größenordnung stimmt) der Kosten selbst hätten tragen müssen....

Nun dieses Blocksignal dauert in jedem Fall noch seine Zeit, weshalb erst einmal kurzfristige Maßnahmen ergriffen werden müssen: da wäre die Möglichkeit die IC Schaffhausen - Singen bei Ausfällen und Verspätungen für die Benutzung von NV freizugeben. Dann könnte man die RB mit S22-Anschluss nach Jestetten wieder durchbinden und für eine begrenzte Zeit zwangsweise an Thurbo/SBB-D übertragen um Reisende nach Jestetten gleich ab Singen ohne die Gefahr des Anschlussverlustes im richtigen Zug zu haben und damit den IRE zu entlasten. Das ganze auf Kosten des Verursachers, was sich ja wohl von selbst versteht!

Und beim IRE setze ich immer noch eine gewisse Hoffnung auf die VT612 um eine zuverlässigere Performance im Bereich "Pünktlichkeit" zu erreichen. Die VT 611 sind - so sehr ich sie ja wegen der Möglichkeit im Dunkeln zu reisen her schätze - wirklich vollkommen abgewirtschaftet. Die Tage war ein IRE-Umlauf Basel - Ulm einteilig, ohne GNT, mit defektem WC aber natürlich der entsprechenden Verspätung unterwegs. Sorry, so geht es nicht!

Hier könnten die Aufgabenträger - die auf beiden Seite der Grenze wie gesagt grundsätzlich einen sehr guten Job machen - mit etwas Phantasie durchaus tätig werden und wenn es DB-Region ans Geld geht, wirkt das oft Wunder. Das einzige was wir nicht ändern werden können ist die Ausrichtung der jeweiligen Taktknoten: hier hat logischerweise jede Seite ihre Prioritäten. Für BW ist der Nuller/Dreißigerknoten Singen unverhandelbar, für die Schweiz sind die 15/45 in Schaffhausen gesetzt. Niemand wird wohl ein drittes Fahrzeug bezahlen wollen um die Zeit in Thayngen oder Bietingen abzustehen, nur um das schlanke Erreichen des jeweiligen Taktknotens zu gewährleisten. Das ist dann halt Pech für die Kuh Thayngen...

Erik

Wer in Deutschland das öffentliche Eisenbahnwesen benutzt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren. (Karl Lagerfeld, dt. Modeschöpfer 1933 - 2019)

Re: Du beschreibst nicht das volle Elend!

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 17.03.18 14:32

Florian Ziese schrieb:
Bei den 425 auf der Gäubahn war aber das Problem die Langstrecke, 2 1/2 Stunden oder teils mehr auf den unbequemen Sitzen muss nun wirklich nicht sein. Einzelne Züge blieben trotzdem bei den Quitschie. "Kurzstrecken" wie Stuttgart-Rottweil blieben die 425, für Singen-Schaffhausen sind die 426 nun wirklich keinerlei Problem.

Wieso war? Oder wolltest Du das durch die einzelnen Züge relativieren?

Das Gute an den IRE ist das Verkehren lediglich einmal pro Woche und Richtung
sowie die südwärts gegenüber den IC auf dem Gesamtlauf bis Singen kürzere Fahrzeit.

Gruß, ULF

Re: Du beschreibst nicht das volle Elend!

geschrieben von: Twindexx

Datum: 17.03.18 16:18

bollisee schrieb:
Übergang nach in Romanshorn vom FV kommend zum NV eine knapp 20 Minuten statt der üblichen paar Minuten in einem Knoten. In Schaffhausen von der Seelinie überall hin ebenso, die frühere Durchbindung Thayngen-Hallau, inexistent... etc. Abgestimmt ist was anderes. Den Fahrplan 2019 gibt es ja erst im Mai. Dann wird wahrscheinlich der Spangenzug nach Konstanz zu nichts mehr nütze sein.
Ich rede hier die ganze Zeit vom Fahrplan 2019 (der mir im grossen ganzen bereits vorliegt) und du bringst Beispiele von heutigen Umsteigezeiten, was soll das?
Ankunft des IC 8 in Romanshorn um xx:12, Abfahrt S7 Richtung Rorschach um xx:16, S8 Richtung Kreuzlingen um xx:18. In Kreuzlingen Ankunft des IR 75 um xx:43, Abfahrt S8 Richtung Kreuzlingen perrongleich xx:45, S8 Richtung Stein am Rhein um xx:46. In Schaffhausen fährt die S8 Richtung Stein am Rhein neu immer um xx:18/xx:48 ab. Das sind Umsteigezeiten im Umfang von zwei bis sechs Minuten und eben genau keine 20 Minuten.

Allein auf dem Gebiet des Kantons Thurgau wurden für den Fahrplan 2019 rund 300 Mio CHF investiert. Deine Aussage, man würde hier einfach 300 Mio CHF ohne Plan investieren, ist schon sehr dreist. Natürlich werden solche Summen nur investiert, wenn man ein Höchstmass an Abstimmung betrieben hat.

Der Spangenzug ist dafür da, die Verbindung von St. Gallen nach Stuttgart herzustellen, das war von Anfang der Plan. Mit Ankunft xx:50 in Konstanz und Abfahrt xx:09 könnten schlanke Anschlüsse auf den Seehas aufgehen, womit der 30er-Knoten Singen mit den Anschlüssen an die IC 4 nach Stuttgart erreicht würde. Das ergäbe im Vergleich zu jetzt wieder 15 Minuten Fahrzeitverkürzung von St. Gallen nach Stuttgart. Die direkte Durchbindung des Spangenzugs nach Singen ist ein längerfristiges Projekt, bei dem die NVBW auch mitmachen muss. Der Spangenzug wird übrigens ab St. Gallen neu ohne Halt bis Herisau verlängert und gleichzeitig mit 15 täglichen Zugspaaren zum durchgehenden Stundentakt zwischen 06:00 und 21:00 Uhr ausgebaut.

bollisee schrieb:
Zu den Fahrzeiten: Dann nehmen wir die kürzeste Fahrzeit von Zürich nach Schaffhausen und rechnen mal damit. Interpoliert auf die Gesamtstrecke nach Stuttgart kommen wir auf inakzeptable 3:37 Reisezeit. Das sind satte 40 Minuten länger. Und die topografischen Schwierigkeiten dürften wohl eher kaum in der Schweiz liegen, diese sonst übliche Entschuldigung zählt also nicht. Und die Schweiz ist im Gegensatz zu Deutschland bereits fertig mit den Ausbauten.
Ich versteh diese Diskussion wirklich nicht. Die gefahrenen Geschwindigkeiten sind abhängig von den Kurvenradien. Dabei fahren die SBB bereits schneller durch vergleichbare Kurvenradien als es die DB tut, sprich wäre das eine DB-Strecke, wären die Züge langsamer als wie die SBB heute fahren. Die Kurvenradien sind von der Topografie abhängig. Oder willst du uns nun erklären, dass man beim Bau der Strecke extra kleinere Kurvenradien verbaut hat als von der Topografie möglich gewesen wären? Auf diesem Niveau müssen wir glaube ich nicht diskutieren.

Es ist so, dass wir in der Schweiz die Infrastruktur anhand von Zielfahrplänen entwickeln. Diese Zielfahrpläne setzen auf ein System von Taktknoten. Taktknoten können immer um 00/30 oder 15/45 eingerichtet werden. Dass durch einen Ausbau Zürich-Schaffhausen mit verhältnismässigen Mitteln die Fahrzeit auf deutlich unter 30 Minuten gesenkt werden kann, ist unrealistisch. Also plant man mit einer Kantenzeit von 45 Minuten, sprich Fahrzeiten von 36 bis 38 Minuten. Solang man durch Geschwindigkeitserhöhungen keinen früheren Taktknoten erreicht, ist das Geld unnütz verbrannt. Die meisten Fahrgäste fahren nicht Punkt-zu-Punkt, sondern gehen auf weitere Anschlüsse. Die meisten Fahrgäste haben also nichts davon, wenige Minuten schneller von Zürich nach Schaffhausen zu kommen, solang die Anschlüsse nicht auch früher gelegt werden können. Dieses Geld kann man dort also sparen und an anderer Stelle einsetzen, wo es einen echten Nutzen generiert.

bollisee schrieb:
Nach München sieht das nicht anders aus und Richtung Frankfurt und Paris ist die Sache extremer. Der Zürcher oder Berner ist garantiert nicht wegen der SBB schnell in Paris. Nein wegen der SNCF und dort auf Kosten des dortigen Nahverkehrs, den die Franzosen entbehren müssen, damit man alles verfügbare Geld in den TGV steckt.
Die Schweiz (nein, nicht die SBB) hat für den TGV-Verkehr ca. 250 Mio € auf französischem Boden investiert (Beiträge an LGV-Rhin-Rhône, Revitalisierung Bellegarde-Bourg-en-Bresse sowie Geschwindigkeitserhöhungen Vallorbe-Dijon). Die Schweiz investiert auch im Regionalverkehr auf Strecken in Frankreich, wie die CEVA mit ihren Linienästen weit nach Frankreich hinein, Delle-Belfort oder den Bahnanschluss des Euroaiport Basel. Man denkt auch darüber nach, die Strecke Le Locle-Morteau zu elektrifizieren und die Schweizer RE ab Le Locle bis Morteau zu verlängern. Wobei beim Euroairport das Projekt wohl in die Brüche geht, weil aus Paris kein Geld kommt. Der Regionalverkehr der SNCF ist mit Sicherheit nicht wegen des TGV in dem Zustand. Das Problem liegt eher hier: [www.allianz-pro-schiene.de] Es wird grundsätzlich zu wenig investiert. Dafür kann der TGV nichts dafür, sondern nur die Politik.

bollisee schrieb:
Überspitzt gesagt, das behaupte ich jetzt mal ganz steil, sind in der Schweiz die Verspätungen in den Fahrplan eingebaut und werden eingehalten. In Deutschland sind sie zwar regelmäßig, aber man hat sogar die Chance schneller anzukommen, mit ein bisschen Erfahrung beim Zugfahren klappt das meist sogar ganz gut.
Es handelt sich hier um eine Philosophiefrage. Jeder Bahnbetrieb mit Erfahrung weiss, dass kleinere Verspätungen regelmässig vorkommen. Die Störungshitliste führen mit grossem Abstand Türstörungen an, die jeweils ca. fünf Minuten Verspätung verursachen. Und hier kommen nun unterschiedliche Philosophien zum tragen. In Deutschland rechnet man sowas nirgends ein, die Züge sind dann einfach zu spät, dafür kann auf dem Papier der Fahrplan kürzere Fahrzeiten anpreisen. In der Schweiz wollen wir, dass die publizierten Zeiten mit möglichst hoher Zuverlässigkeit auch eingehalten werden, darum werden für solche kleineren Verspätungen entsprechend Reserven in den Fahrzeiten eingerechnet. Wir wollen, dass Anschlüsse zu über 98% erreicht werden, die Fahrgäste wollen schlanke Anschlüsse, wo man gleich weiterreisen kann. Das setzt ein hohes Mass an Zuverlässigkeit voraus. Im Zweifel ist Zuverlässigkeit wichtiger als die ein oder ander Minute schneller zu sein.


D 2027 schrieb:
Das einzige was wir nicht ändern werden können ist die Ausrichtung der jeweiligen Taktknoten: hier hat logischerweise jede Seite ihre Prioritäten. Für BW ist der Nuller/Dreißigerknoten Singen unverhandelbar, für die Schweiz sind die 15/45 in Schaffhausen gesetzt. Niemand wird wohl ein drittes Fahrzeug bezahlen wollen um die Zeit in Thayngen oder Bietingen abzustehen, nur um das schlanke Erreichen des jeweiligen Taktknotens zu gewährleisten. Das ist dann halt Pech für die Kuh Thayngen...
Oder der Kanton Schaffhausen bestellt tatsächlich mal den 15min-Takt Schaffhausen-Thayngen. Nötig dafür wäre ja nur noch ein weiterer Zug in der Stunde. Die S24 fährt bereits.


146 227 schrieb:
RB RSI XSS [Regio Singen-Schaffhausen]
Abfahrt zur Minute xx:19 nach Erzingen, heißt Ankunft xx:18. 3 Minuten Strecke, abfahrt xx:04 wäre xx:19. Also Theoretisch machbar. Aber wie schon angemerkt unrealistisch, da nicht nur vmax + Blockabstände (vmtl. auch die Kurve (der Bauch) bei Thayngen) sondern auch Konstanz-Petershausen - Markelfingen sowie mind. noch ein kurzer Abschnitt nach Erzingen (vmax) nötig wären damit die Anschlüsse überall passen. Denn der Anschluss Gottmadingen-Konstanz und umgekehrt funktioniert auf den RE der SWB.
Du hast den Sinn eines Knoten irgendwie nicht verstanden. Um xx:18 in Schaffhausen sind alle Anschlüsse weg. Die Umsteigezeiten auf den nächsten Knoten würden noch länger. Das kann man machen, wenn ab Thayngen die S24 mit Einbindung in den Knoten Schaffhausen zum Halbstundentakt verdichtet würde. Ansonsten dürfte an so einem Vorschlag der Kanton Schaffhausen keine Freude haben. In so einem Fall könnte man vielleicht beim Singener Regio auch den Halt in Herblingen streichen.

Aber wenn ein zusätzliches Signal in Deutschland schon so ein grosses Thema ist, dann brauchen wir hier eigentlich über Geschwindigkeitserhöhungen erst recht nichts erwarten. Meine Idee wäre ja: Bei der Strasse plant man, den Rank zwischen Herblingen und Thayngen durch einen Tunnel zu begradigen. Diesen Tunnel müsst man nun einfach genügend gross bohren, um die Strasse in der oberen Röhrenhälfte unterzubringen und darunter die Bahnstrecke. Damit könnte man diese enge Kurvenkombination wunderbar eliminieren. Aber ich kenn da den Zeitplan vom Bundesamt für Strassen (Astra) nicht.

146 227 schrieb:
S9
Die Suche nach Lösungen sehe ich aber auch in der Zukunft sehr Kritisch, da ja langfristig deine IR 45 doch eig. zu IC 4 werden sollen und alle IC 4 in Bülach und Oerlikon halten sollen - war doch mal auf einer Plankarte zu sehen wo ja auch eine von deinen Express-S-Bahnen (z.B. S44) schon auf FV (IR) umgewandelt wurden.
Das, was du hier erwähnst, stellt keine konkrete Projektplanung dar. Das war der unternehmerische Vorschlag der SBB Fernverkehr zum Ausbauschritt 2035, der aber zu sehr auf betriebswirtschaftlichen Grundsätzen beruht (man kann es ja mal versuchen). Die meisten Kantone reagierten auf diesen Vorschlag eher negativ. Aktuell sind die Kantone mit dem BAV dran, über ihre Angebotswünsche zu reden. Das BAV sammelt diese Begehren und wird das umsetzbare definieren. Anschliessend wird das BAV den SBB einen konkreten Planungsauftrag für die Angebotskonzeption 2035 erteilen, der FV, RV und GV einschliesst. Diese Angebotskonzeption hat dann echte Aussagekraft und hat auch nicht mehr viel mit dem unternehmerischen Vorschlag der SBB Fernverkehr zu tun. Solange diese Angebotskonzeption nicht existiert, gilt bis auf weiteres das heutige Fahrplanschema mit stündlichem IC 4 und stündlichem IR 45. Und sonst reden wir hier über etwas, was in 17 Jahren erst der Fall sein soll. Wenn man den SBB-Fahrplan im Jahr 2001 anschaut, dann weiss man, was dieser Zeitraum bedeutet.

146 227 schrieb:
Hochrheinbahn
Ok, die Streckenkapazität ist ein Thema aber mit dem Schnellzug sieht es nicht anders aus, sofern der Kreuzungsbahnhof in Tiengen nicht steht wird es eher mau. Aber da gehört wenn man es vernünftig sieht eh komplett Doppelspur hin (auch SGV-Relevant), ansonsten hast du Recht wenn "euer" IR wie der IRE hält und man die Fahrkartenfreigabe auf Gegenseitigkeit anbietet (NVBW + die Schweizer Tarife) würden die sicherlich das bevorzugen, allerdings stirbt mein Gedanke an einen Verkehr wie beim Seehas/S-Bahn-Art zwischen Basel und Erzingen noch nicht wegen dem fehlenden Gleis.
Der Halbstundentakt des Schnellzugs benötigt keinen Ausbau zwischen Erzingen und Waldshut. Man kreuzt in Erzingen und die Fahrzeit bis Waldshut ist weniger als 15 Minuten. Das reicht für die Zugskreuzungen eines Halbstundentakts. Die Schweiz wird sich finanziell an der für den elektrischen Schnellzughalbstundentakt Schaffhausen-Basel nötigen Infrastruktur beteiligen, eine Doppelspur Erzingen-Waldshut gehört da nicht dazu. Die müsste man also in Deutschland komplett selbst finanzieren.

146 227 schrieb:
Aber der Perron in Kreuzlingen ist ja auch ein Thema wo man sich an den Kopf fassen muss, ok gibt sicherlich wichtigeres aber dafür eine Möglichkeit Jahre lang nicht nutzen... wenn es dumm läuft ist vorher die zusätzliche Zollspur in Konstanz vorhanden...
Die S44 ist bestellter Regionalverkehr. Der Kanton Thurgau hat die Absicht für die S44 erst recht spät bekanntgegeben. Entsprechend kommen die nötigen Infrastrukturen nun auch etwas später. Die Doppelspur Kehlhof konnte in der Bauphase noch angepasst werden. Die S44 wird leicht andere Kreuzungsorte als der eine halbe Stunde versetze IR 75 aufweisen. Die nötige Verlängerung der im Bau befindlichen Doppelspur um 900 Meter Richtung Weinfelden wird somit derzeit bereits realisiert. Damit ist zumindest die Doppelspur Kehlhof ab Inbetriebnahme in diesem Jahr bereits für die S44 hergerichtet. Fehlt nur noch der zusätzliche Perron in Kreuzlingen. Dass in Konstanz eine zusätzliche Zollspur kommen wird, da bin ich mir nicht so sicher: [www.suedkurier.de]

https://abload.de/img/rabde502006_90prbqk0.jpg




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:03:17:16:36:09.

Re: Du beschreibst nicht das volle Elend!

geschrieben von: Florian Ziese

Datum: 17.03.18 21:53

Twindexx schrieb:
Der Spangenzug ist dafür da, die Verbindung von St. Gallen nach Stuttgart herzustellen, das war von Anfang der Plan.
Nur war der ursprüngliche Plan ganz anders, zuerst hat die Schweiz die Fahrzeit um 15 min verlängert, dann gab es wegen dem Interimsfahrplan eine weitere Verlängerung um 30 min, weil der Schwarzwaldzug, an den der Spangenzug den Anscluss macht, keinen Anschluss mehr nach Stuttgart hat.

Zitat:
Mit Ankunft xx:50 in Konstanz und Abfahrt xx:09 könnten schlanke Anschlüsse auf den Seehas aufgehen, womit der 30er-Knoten Singen mit den Anschlüssen an die IC 4 nach Stuttgart erreicht würde. Das ergäbe im Vergleich zu jetzt wieder 15 Minuten Fahrzeitverkürzung von St. Gallen nach Stuttgart.
Das ist ja nur die "Notlösung", um durch eine zweite Verschiebung des Spangenzugs, diesmal um 30 min, wenigstens die Fahrzeitverlängerung nach Stuttgart um 30 min wegen dem neuen Gäubahnfahrplan rückgängig zu machen, die 15 min Verlängerung, die die Schweiz eingebrockt hat, bleibt wohl dauerhaft. Nebeneffekt der Verbesserung nach Stuttgart ist natürlich eine Fahrzeitverlängerung von 30 min nach Offenburg. Da ist man mit dem Spangenzug jetzt 45 min länger unterwegs als ursprünglich geplant, mit Bummel-S-Bahn und Umstieg in Kreuzlingen ist man aber leicht schneller (aber auch 15 min langsamer als heute).

Zitat:
Die direkte Durchbindung des Spangenzugs nach Singen ist ein längerfristiges Projekt, bei dem die NVBW auch mitmachen muss.
Das Problem ist halt, was will man mit einem zusätzlichen Zug nach Singen anfangen, der dort keinen einzigen Anschluss hätte, den bestehende Züge nicht schon heute mindestens genausogut oder besser bieten. Singen ist nun nicht die schönste Stadt und sooft wandert man auch nicht auf den Hohentwiel. Das wäre rausgeschmissenes Geld. Aber vielleicht zahlt ja die Schweiz, wenn die St. Galler unbedingt schneller nach Singen zum Einkaufen kommen sollen. Wenn BaWü einen weiteren RE Konstanz-Singen wollte, dann eher einer, der Anschluss nach Stuttgart hätte und die Fahrzeit Konstanz-Stuttgart verkürzen würde.
Hoffnung auf den Direktzug nach Singen gibt es in der Schweiz durch die Elektrifizierung der Hochrheinstrecke. Auf vielen Umsteigerelationen aus Deutschland würde die Elektrifizierung dort wohl eine Fahrzeitverlängerung von 15 min bedeuten. Aber der dann in schlechterer Lage fahrende Hochrheinzug ab Singen wäre dann wenigstens ein Anschlusszug, den der Spangenzug erreichen würde. Ob natürlich ein einziger Anschluss reicht, damit BaWü Geld für einen weiteren RE Konstanz-Singen gibt? Das Problem, dass dieser RE für Reisende Konstanz-Stuttgart nutzlos wäre, bliebe.
Die zweistündliche schnelle Verbindung Konstanz-Basel (Gegenrichtung klappte nicht) hat man übrigens vor kurzem gekappt, alleine um den RE neu stündlich in Konstanz Petershausen halten lassen zu können. Wenn der Halt in Petershausen mehr Wert ist als die Verbindung Konstanz-Basel, dann habe ich so meine Zweifel, dass man extra in einen zusätzlichen RE Konstanz-Singen investiert zweck Anschluss nach Basel (nach Stuttgart und Offenburg hätte der keinen Nutzen).

Zitat:
Es ist so, dass wir in der Schweiz die Infrastruktur anhand von Zielfahrplänen entwickeln. Diese Zielfahrpläne setzen auf ein System von Taktknoten.
Oder manchmal wird auch der Zielfahrplan einfach ohne Rücksicht auf die Nachbarländer über den Haufen geworfen. So wie beim Spangenzug, der sollte ja ursprünglich St. Gallen und Singen jeweils die Knoten bedienen und hätte so gute Anschlüsse bieten können. Bis man es sich in der Schweiz anders überlegte und der Zug nun in St. Gallen und Singen aus den Knoten fliegt (bzw. nach Singen kommt man nun gar nicht direkt, sondern muss je nach Konzept 15 min zusätzlich in Konstanz auf dem Bahnsteig herumstehen oder diese 15 min durch Seehas statt RE-Fahrt vertrödeln). Eine Fahrt in ursprünglich geplanter Lage wäre zwar prinzipiell möglich, würde wegen riskanterer Fahrlage einige zusätzliche Doppelspurabschnitte in der Schweiz zur Fahrplanstabilisierug benötigen.
Unschön ist der Spangenzug in geänderter Lage ja auch in St. Gallen, eigentlich hätte er schlanken Anschluss vom Voralpenexpress abnehmen sollen, so dass man trotz Umstieg wenigsten gut 10 min früher in Romanshorn als beim früher durchgehenden VAE. Durch die Verschiebung um 15 min wegen der Seelinie verliert der VAE eigentlich alle Anschlüsse nach Romanshorn die diesen Namen verdienen und man wäre fast 20 min später dort (mit der S-Bahn, der Spangenzug hätte keinerlei Anschluss). Immerhin hatte man "Glück im Unglück", durch die Neigezugprobleme und neuen Gäubahnfahrplan wird der Spangenzug um 30 min verschoben, so dass der zumindest einen ziemlich schlechten Anschluss hat und man nach Romanshorn nur wenig verliert. Die ganzen kleineren Orte verlieren aber die brauchbaren Anschluss und sollten irgendwann die Neigezüge auf die Gäubahn zurückkommen, schaut man auch in Romanshorn in die Röhre.

Gruss

Florian

Re: Du beschreibst nicht das volle Elend!

geschrieben von: 146 227

Datum: 17.03.18 23:05

Zitat
Das Problem ist halt, was will man mit einem zusätzlichen Zug nach Singen anfangen, der dort keinen einzigen Anschluss hätte,


Also so wie ich das verstehe soll der RE-Anschluss an die IC nach Stuttgart haben, und wenn ein Halbstundentakt Singen-Basel gefahren wird (Wobei das auch eine Herausforderung ist da man 2min vor den Gäubahn-IC raus müsste heißt auch nur Seehas aus KN und RE aus KA als Anschluss) ebenfalls an diesen (ggf. Durchbindung?) Potenzial liegt zwar auf der Straße (Stau gibt es ja jeden morgen nach Konstanz die Straße wird ja leider ausgebaut statt der Schiene).

Das man die schnellen RE/IRE KN-Basel verworfen hat muss ja sicher Gründe haben denn der halt in Petershausen war doch bis auf einzelne wenige Ausnahmen immer bedient worden seit der Umstellung vom IRE/RE-Wechsel auf der Schwarzwaldbahn. Wobei sich auch der ein oder andere fragt warum die Gäubahn-RE (mit 442) nach Konstanz nicht in Petershausen halten?


Zitat
Oder der Kanton Schaffhausen bestellt tatsächlich mal den 15min-Takt Schaffhausen-Thayngen.
In HVZ-Zeiten wäre das Sinnvoll aber sonst eher unrealistisch. Mein Standpunkt mit der Minute xx:18 bezieht sich auf die aktuelle Fahrtlage als Durchbindungsoption sollte sich das ändern fällt die Idee ganz flach.
Das der Bauch durch ein Tunnel ersetzt werden soll finde ich Interessant dann ist es Sinnvoll die Schiene mit zu "begradigen", was würde das Zeitlich bringen?

Das mit den IR 45 wusste ich nicht, war wie erwähnt ein Denken von den Plänen die man gesehen hatte, das diese dann abgelehnt werden bekommt man ja auch nicht unbedingt mit.

Zitat
elektrischen Schnellzughalbstundentakt Schaffhausen-Basel nötigen Infrastruktur
Die wäre? Was für Fahrzeuge wären denn von SBB-Seite aus geplant? Vergesst nicht man dieselt unter Oberleitung weiter und damit bleiben viele der genannten Probleme vom IRE weiter vorhanden und die RB bekommt es ab - auch eure S-Bahn SH.


Das mit der Zollspur ist leichte Ironie, der Artikel ist mir bekannt (daher die Anspielung) nur der Verkehr wird halt mehr und das man eben die S44 später einführt ist ein wenig Schade. Aber die Stadt KN beteiligt sich ja mit paar € am Spangenzug-RE damit der Stundentakt nun endlich kommt und dann langfristig mit neuen Perron's in Konstanz.

Neulich im ICE: Hässlich hier? Aber sind Sie schon mal im Güterzug mit gefahren?
Next Stop Frankfurt Airport Long distance Trains

Re: Du beschreibst nicht das volle Elend!

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 18.03.18 15:01

bollisee schrieb:

> Auch eine Reisezeit von 45 Minuten für schlappe 42
> Kilometer von Schaffhausen nach Zürich, das ist
> keine echte Meisterleistung, sondern knapp mehr
> als Straßenbahngeschwindigkeit.

Deswegen ist derlei auch mehrfach mit 38 Minuten im Angebot.

Gruß, ULF

Re: Du beschreibst nicht das volle Elend!

geschrieben von: Florian Ziese

Datum: 18.03.18 18:58

146 227 schrieb:
Zitat
Das Problem ist halt, was will man mit einem zusätzlichen Zug nach Singen anfangen, der dort keinen einzigen Anschluss hätte,
Also so wie ich das verstehe soll der RE-Anschluss an die IC nach Stuttgart haben,
Naja, irgendwann fährt immer ein Zug nach Stuttgart. Nur hätte der Seehas den besseren Anschluss. Sprich man könnte aus dem Spangenzug in Konstanz aussteigen, in den Seehas steigen und würde trotz Fahrt mit Halt an allen Stationenden den selben IC nach Stuttgart erreichen. Oder man nimmt den extra einzuführenden und finanzierenden RE, um dann über 20 min in Singen auf dem Bahnsteig zu herumzustehen. Für Reisende Konstanz-Stuttgart wäre dieser RE völlig nutzlos (da der Seehas schneller ist) und Reisende St. Gallen-Stuttgart wären mit dem RE auch nicht schneller, sie müssten nur einmal weniger Umsteigen. Daher wäre der durchgehende RE St. Gallen-Singen rausgeworfenes Geld. Will man das Umsteigen vermeiden, könnte man den Spangenzug genauso auf den Seehas durchbinden und hätte immer noch viele Zugkilometer gespart. Ohne Änderungen in der Schweiz wird sich das Problem nicht wirklich ändern lassen. Ursprünglich sollte der Spangenzug aus dem .00-Knoten in St. Gallen fahren, und dann mit schlankem Schwarzwaldbahn-Anschluss in Singen den .00-Knoten erreichen. Nachdem die Schweiz aber das Fahrplankonzept über die Haufen geworfen hat und 15 min ausserhalb des Knoten in St. Gallen fährt, muss man nun irgendwo diese 15 min vertrödeln. Zumindest solange der Zug nach Stuttgart in Singen im .00- oder .30-Knoten fährt. Gerade angesichts des fehlenden Gäubahn-Ausbaus wäre eine 15/45-Lage in Singen vielleicht gar nicht so dumm, nur würde das wohl am Veto der Schweiz scheitern.

Zitat:
und wenn ein Halbstundentakt Singen-Basel gefahren wird (Wobei das auch eine Herausforderung ist da man 2min vor den Gäubahn-IC raus müsste heißt auch nur Seehas aus KN und RE aus KA als Anschluss) ebenfalls an diesen (ggf. Durchbindung?) Potenzial liegt zwar auf der Straße (Stau gibt es ja jeden morgen nach Konstanz die Straße wird ja leider ausgebaut statt der Schiene).
Das ganze mit dem Halbstundentakt wäre ja erst nach einer Elektifizierung und da ist das Fahrplankonzept leider so, dass der Zug der Zug nach Basel um 15 min verschoben fahren würde, was bedeutet, dass man sich mit einer Elektrifizierung die Reisezeiten ab Schwarzwald, Stuttgart, Ulm/Lindau und Konstanz Richtung Waldshut alle um 15 min verlängern(*). Würde man dann aber einen zusätzlichen RE ab Konstanz bestellen, könnte der ja zumindest ab Konstanz den schnellen Anschluss nach Waldshut machen. So ist zumindest die Idee aus der Schweiz, ich würde das trotzdem als wenig sinnvoll ansehen, wenn ein zusätzlicher RE kommt, dann sollte der den Anschluss von Konstanz nach Stuttgart machen, nicht nach Basel. Würde dann auch einen zumindest ungefähren Halbstundentakt Konstanz-Singen ergeben, statt einem 10/50-Takt, wie man ihn in St. Gallen will. Problematisch ist ja auch der Seehas, ein durchgehender Zug würde wohl die Fahrt ab allen Seehas-Halten ausser den RE-Halten nach Stuttgart und Offenburg deutlich verlängern, weil sich dann die Anschlüsse in Singen verschlechtern müssten.

Zitat:
Das man die schnellen RE/IRE KN-Basel verworfen hat muss ja sicher Gründe haben denn der halt in Petershausen war doch bis auf einzelne wenige Ausnahmen immer bedient worden seit der Umstellung vom IRE/RE-Wechsel auf der Schwarzwaldbahn.
Seit die ehemaligen IRE in Petershausen halten, verpassen sie in Radolfzell den Anschluss nach Basel, welcher auch den Anschluss an die RB Singen-Schaffhausen machte. Jeweils eine Stunde versetzt (ehemaliger RE) hätte der Anschluss nach Gottmadingen-Schaffhausen problemlos erhalten werden können, aber man wollte wohl einen sauberen Stundentakt und hat den RE unter Anschlussverlust in Singen leicht verschoben.
Offiziell zumindest, inoffiziell klappen die Anschlüsse an die RB problemlos. So wie heute morgen beobachtet, RE aus Konstanz war zwar wegen verspäteten vorausfahrendem IRE nach Basel 4 min zu spät, so dass aus dem 2 min erstmal ein -2 min-Anschluss wurde. Aber wegen dem IRE nach Basel war die RB ja auch 5 min zu spät, so blieben 3 min. Die RB 30 min vorher war 2 min zu spät, weil der IC aus Zürich etwas zu spät war und den IC nach Zürich um 2 min verspätete.

(*) Problem ist, dass für einen Idealknoten in Singen die IRE nach Basel um ca. 3 min beschleunigt werden müssten (und pünktlicher werden müssten), was entsprechenden Strecken nachzieht und eine zusätzliche Bahnsteigkannte in Singen. Da Elektrotriebwagen statt 611/612 aber 2-3 min langsamer wären, will man nun wohl lieber den Zug gleich um 15 min verschieben mit allen negativen Konsequenzen.
Wobei man hier nochmal über die Bücher müsste, solange die Gäubahn-Züge nicht neigen bzw. in .30-Lage fahren, wäre allenfalls auch elektrisch die .00-Lage ab Singen nach Basel möglich, das ist Hauptproblem, der ICE-T, der diese Lage benötigen würde und die IRE-Verschiebung nötig machen, würde fehlen.

Gruss

Florian



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:03:18:19:00:08.

Re: Du beschreibst nicht das volle Elend!

geschrieben von: 146 227

Datum: 18.03.18 19:34

Zitat
leicht verschoben.
Es müsste doch möglich sein nach Trennung des St. Gallen Anschlusses den SWB-Zug 2min früher ausfahren zu lassen um die Anschlüsse zu sichern. Ich bin mir nicht sicher aber der damalige IRE/IRE Umstieg war auch extrem knapp kalkuliert? Sprich xx:38 (war früher so) statt xx:40.
Wieso offiziell? Die SWB kommt xx:03 an, die RB fährt xx:06 raus. 3min Umstieg extrem schlank halt.

Dein Beitrag bringt mich leicht durcheinander, wird der IRE auf Grund der Gäubahn neugeordnet oder durch die Elektrifizierung? (Wir nehmen mal an die Gäubahn wird nicht ausgebaut oder nur billig das sich nicht wirklich was ändert)

Reden wir von diesen 3min in aktueller Lage oder in E-Traktion? In V-Traktion ist nicht viel zu erwarten. Aber bis 2026 wird (sofern früher die OL-hängt) weiter gedieselt zumindest alle 2h nach Friedrichshafen.
Im Endeffekt wird die Situation nicht besser in Zukunft die fehlende Oberleitung am Bodensee und diese ganz engen Umstiegs-Situationen werden eher für Probleme sorgen die keiner haben will. Man läuft doch langfristig auf das die IRE verschwinden. Dieseln unter Oberleitung will man nicht mehr so wird die Durchbindung nach Friedrichshafen (-Lindau) mit dem EC-Anschluss nach München auch futsch sein nach kurzer Zeit - Außer - man fährt elektrisch und neigend im Nahverkehr aber in Deutschland wohl eher nicht.

Gruß

Neulich im ICE: Hässlich hier? Aber sind Sie schon mal im Güterzug mit gefahren?
Next Stop Frankfurt Airport Long distance Trains

Re: Du beschreibst nicht das volle Elend!

geschrieben von: Florian Ziese

Datum: 19.03.18 22:22

146 227 schrieb:
Zitat:
Es müsste doch möglich sein nach Trennung des St. Gallen Anschlusses den SWB-Zug 2min früher ausfahren zu lassen um die Anschlüsse zu sichern. Ich bin mir nicht sicher aber der damalige IRE/IRE Umstieg war auch extrem knapp kalkuliert? Sprich xx:38 (war früher so) statt xx:40.
Wieso offiziell? Die SWB kommt xx:03 an, die RB fährt xx:06 raus. 3min Umstieg extrem schlank halt.
Der Umstieg in Singen ist .04 auf .06, das reicht nicht offiziell.


Zitat:
Dein Beitrag bringt mich leicht durcheinander, wird der IRE auf Grund der Gäubahn neugeordnet oder durch die Elektrifizierung? (Wir nehmen mal an die Gäubahn wird nicht ausgebaut oder nur billig das sich nicht wirklich was ändert)
In allen neueren Fahrplanentwürfen taucht die Hochrheinstrecke nach Elektrifizierung nur in der verschobenen Fahrlage mit schlechteren Anschlüssen auf. Ob die Gäubahn dem Zug die Fahrlage wegnimmt ist ja nur ein Punkt. Es bleiben folgende Probleme:
-nicht neigend elektrisch ist ca. 2-3 min langsamer als Diesel neigend, die erst mal nicht durch Ausbau kompensiert werden.
-Statt kurzem Aufenthalt bei Durchgehndem Zug in Singen muss man einen etwas längeren Aufenthalt zum Umstieg Diesel<->Elektro einplanen
-Oder wenn die Bodenseegürtelbahn auch elektrisch ist, verliert man dort auch ein paar Minuten, was auf das selbe herauskommt.

Die Züge liessen sich zwar auch Richtung Basel minimal schieben, Richtung Lindau etwas mehr, aber nur wenn man die Fahrplan gut anpasst. Zwangspunkt ist hier zukünftig die Eingleisigkeit Aeschach-Reutin.

Zitat:
Dieseln unter Oberleitung will man nicht mehr so wird die Durchbindung nach Friedrichshafen (-Lindau) mit dem EC-Anschluss nach München auch futsch sein nach kurzer Zeit - Außer - man fährt elektrisch und neigend im Nahverkehr aber in Deutschland wohl eher nicht.
Naja, Friedrichshafen-Lindau wären 15 min Diesel unter Fahrdraht, die sind sicher verschmerzbar und kein Einstellungsgrund. Da dieselt man schon von Anfang an Radolfzell-Schaffhausen und nun bis Erzingen ein längeres Stück unter Fahrdraht. Ist die Frage, ob man überhaupt einen Anschluss an den Allgäu-EC wieder herstellen will oder BaWü nicht versucht, durch Nicht-Anschluss die Reisenden auf dem dann langsameren Weg über Ulm zu halten, um die eigenen Züge zu füllen.

Neue Elektroneigezüge wären sehr nützlich, wenn die Strecke mal elektrifiziert ist. Am Besten nimmt man noch die Gäubahn mit rein, dann gibt es eine grosse Serie. Mit den dazu nötigen Streckenausbauten natürlich. Dann liessen sich schöne Fahrpläne machen.
Momentan sieht es eher nach Fahrzeitverlängerungen überall aus. Dank Interimskonzept benötigt man nun Konstanz-Stuttgart länger, Gäubahn-Hochrhein verlängerte sich deswegen gleich um 30 min. Mit der Elekrifizierung im hinteren Höllental soll sich die Fahrzeit Singen-Freiburg (und Ulm-Freiburg) um 15 min verlängern, da ist es doch nur folgerichtig, dass man die Fahrt via Hochrheinstrecke bei einer Elektrifzierung aus dem meisten Richtungen auch um 15 verlängert. Und dann noch keinen Anschluss in Lindau vom Hochrhein-IRE an den Münchner EC herstellen, damit die Reisenden keinerlei Nutzen vom Allgäu-Ausbau haben, dann ist alles perfekt...

Gruss

Florian

Re: Du beschreibst nicht das volle Elend!

geschrieben von: Twindexx

Datum: 20.03.18 23:41

Florian Ziese schrieb:
Das ist ja nur die "Notlösung", um durch eine zweite Verschiebung des Spangenzugs, diesmal um 30 min, wenigstens die Fahrzeitverlängerung nach Stuttgart um 30 min wegen dem neuen Gäubahnfahrplan rückgängig zu machen, die 15 min Verlängerung, die die Schweiz eingebrockt hat, bleibt wohl dauerhaft. Nebeneffekt der Verbesserung nach Stuttgart ist natürlich eine Fahrzeitverlängerung von 30 min nach Offenburg. Da ist man mit dem Spangenzug jetzt 45 min länger unterwegs als ursprünglich geplant, mit Bummel-S-Bahn und Umstieg in Kreuzlingen ist man aber leicht schneller (aber auch 15 min langsamer als heute).
Die Frage ist hier, wer will überhaupt nach Offenburg? Die Mehrheit der Reisenden aus der Schweiz wollen wenn schon gleich bis Mannheim oder Frankfurt. Dann fahren die eh mit dem ICE via Basel. Da es nach Stuttgart so eine Alternative nicht gibt, wird sich der Spangenzug auch künftig auf den Stuttgarter Schnellzug ausrichten.

Florian Ziese schrieb:
Das Problem ist halt, was will man mit einem zusätzlichen Zug nach Singen anfangen, der dort keinen einzigen Anschluss hätte, den bestehende Züge nicht schon heute mindestens genausogut oder besser bieten.
Diese Durchbindung würde wohl tatsächlich erst mit der elektrischen Durchbindung nach Basel kommen. Das Problem am Seehas ist, dass dieser natürlich die Verspätungen der DB aus Stuttgart wohl nicht allzu lang abwartet. Bzw. wenn der Seehas nicht rechtzeitig in Singen weg kommt, ist in Konstanz der Spangenzug einfach trotzdem weg. Ich hab letztes Jahr mal beim Kanton Thurgau angeregt, sich dann wenigstens um eine Durchbindung mit dem Seehas in Konstanz zu bemühen. Entweder hat irgendeiner der Besteller an einer Durchbindung auf den Seehas kein Interesse oder man bekommt die entsprechenden RABe 521 aus Basel nicht los (oder sie sind einfach teurer als die GTW). Wie auch immer: «Die Durchbindung des RE St. Gallen - Konstanz bis Singen ist ein langfristiges Projekt, das die beteiligten Partner aus Deutschland und der Schweiz gemeinsam vorantreiben.»

Florian Ziese schrieb:
Oder manchmal wird auch der Zielfahrplan einfach ohne Rücksicht auf die Nachbarländer über den Haufen geworfen. So wie beim Spangenzug, der sollte ja ursprünglich St. Gallen und Singen jeweils die Knoten bedienen und hätte so gute Anschlüsse bieten können. Bis man es sich in der Schweiz anders überlegte und der Zug nun in St. Gallen und Singen aus den Knoten fliegt (bzw. nach Singen kommt man nun gar nicht direkt, sondern muss je nach Konzept 15 min zusätzlich in Konstanz auf dem Bahnsteig herumstehen oder diese 15 min durch Seehas statt RE-Fahrt vertrödeln). Eine Fahrt in ursprünglich geplanter Lage wäre zwar prinzipiell möglich, würde wegen riskanterer Fahrlage einige zusätzliche Doppelspurabschnitte in der Schweiz zur Fahrplanstabilisierug benötigen.
Das mit der Fahrlage des Spangenzugs hatten wir schonmal und an jener Ausgangslage hat sich bisher nichts geändert:
-> [www.drehscheibe-online.de]
-> [www.drehscheibe-online.de]


146 227 schrieb:
Also so wie ich das verstehe soll der RE-Anschluss an die IC nach Stuttgart haben, und wenn ein Halbstundentakt Singen-Basel gefahren wird (Wobei das auch eine Herausforderung ist da man 2min vor den Gäubahn-IC raus müsste heißt auch nur Seehas aus KN und RE aus KA als Anschluss) ebenfalls an diesen (ggf. Durchbindung?) Potenzial liegt zwar auf der Straße (Stau gibt es ja jeden morgen nach Konstanz die Straße wird ja leider ausgebaut statt der Schiene).
Ein Halbstundentakt der Hochrheinschnellzüge kann wegen der Gleisbelegungen im Bahnhof Schaffhausen sowieso nur um 15 Minuten versetzt funktionieren. Sprich: Singen (15/45)-Schaffhausen (00/30)-Erzingen (15/45)-Waldshut (00/30)-Basel Bad Bf (00/30). In Basel Bad Bf würde man damit auch mal zuverlässige Anschlüsse vom ICE auf den Hochrhein erhalten mit der längeren Umsteigezeit. Aktuell und auch die letzten Jahre schafft die DB es ja öfter, den Fahrgästen in beide Richtungen die Rücklichter der Anschlusszüge zu zeigen.

146 227 schrieb:
Mein Standpunkt mit der Minute xx:18 bezieht sich auf die aktuelle Fahrtlage als Durchbindungsoption sollte sich das ändern fällt die Idee ganz flach.
In so einem Fall könnte es gut sein, dass der Kanton Schaffhausen sich von der Finanzierung des Regio nach Singen zurückzieht und dafür einen Halbstundentakt Thayngen-Schaffhausen bestellt, der in Schaffhausen um spätestens xx:12/xx:42 eintrifft (siehe S24). Das durchgehende Reisendenpotenzial Singen-Erzingen, das noch nicht vom IRE abgedeckt wird, ist so sehr bescheiden, dass es nur wegen dem einen Zug nicht lohnt, während für alle anderen genau zeitgleich die Züge abfahren ohne dass die Mindestumsteigezeit je erreicht werden könnte.

146 227 schrieb:
Das der Bauch durch ein Tunnel ersetzt werden soll finde ich Interessant dann ist es Sinnvoll die Schiene mit zu "begradigen", was würde das Zeitlich bringen?
Schon ein paar Sekunden, aber nicht soviel, wie du dir erhoffst. Vergiss es einfach, zwischen Singen und Schaffhausen ganze drei Minuten einsparen zu wollen. Du siehst ja selbst, wie klein der Unterschied zwischen dem IRE mit 160 km/h und Neigetechnik gegenüber dem IC ohne Neigetechnik und 140 km/h ist (eine Re 4/4" fährt nur 140 km/h): Eine Minute, wenn überhaupt!

146 227 schrieb:
Aber die Stadt KN beteiligt sich ja mit paar € am Spangenzug-RE damit der Stundentakt nun endlich kommt und dann langfristig mit neuen Perron's in Konstanz.
Die Perrons sollten schon lang fertig sein. Und wenn man mal dabei wäre, die Unterführung muss mehr als dringend ausgebaut werden, die ist eng, dunkel und völlig überlastet. Zum Glück wird der IR 75 künftig durchgehend nach Gleis 1 gelegt, dann müssen die Leute aus oder in den IR mit seinen standardmässigen neun IC2000-Doppelstockwagen sich wenigstens nicht mehr dort durchzwängen. Dafür aber zeitgleich die Reisenden vom und zum Spangenzug auf Gleis 3. Immerhin vom RE Herisau-Konstanz auf den Seehas wird es perrongleich gehen, sofern der Anschluss gewährt wird (bei 2 min Umsteigezeit oder Minutenanpassung bei der Abfahrtszeit des Seehas).

https://abload.de/img/rabde502006_90prbqk0.jpg




2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:03:20:23:46:52.

Re: Du beschreibst nicht das volle Elend!

geschrieben von: Florian Ziese

Datum: 21.03.18 22:18

Twindexx schrieb:
Florian Ziese schrieb:
Oder manchmal wird auch der Zielfahrplan einfach ohne Rücksicht auf die Nachbarländer über den Haufen geworfen. So wie beim Spangenzug, der sollte ja ursprünglich St. Gallen und Singen jeweils die Knoten bedienen und hätte so gute Anschlüsse bieten können. Bis man es sich in der Schweiz anders überlegte und der Zug nun in St. Gallen und Singen aus den Knoten fliegt (bzw. nach Singen kommt man nun gar nicht direkt, sondern muss je nach Konzept 15 min zusätzlich in Konstanz auf dem Bahnsteig herumstehen oder diese 15 min durch Seehas statt RE-Fahrt vertrödeln). Eine Fahrt in ursprünglich geplanter Lage wäre zwar prinzipiell möglich, würde wegen riskanterer Fahrlage einige zusätzliche Doppelspurabschnitte in der Schweiz zur Fahrplanstabilisierug benötigen.
Das mit der Fahrlage des Spangenzugs hatten wir schonmal und an jener Ausgangslage hat sich bisher nichts geändert:
-> [www.drehscheibe-online.de]
-> [www.drehscheibe-online.de]
Der Hauptpunkt ist ja, dass die Schweiz einfach das Fahrplankonzept geändert hat. Es ist rein das (durchaus sehr verständliche) Desinteresse am Spangenzug der Schweiz im Vergleich zur S-Bahn, das die dauerhafte Fahrzeitverlängerung ab St. Gallen um 15 min verursacht hat, weil das ursprüngliche Fahrplankonzept mit den vorhanden finanziellen Mittel nicht mehr umsetzbar war. Doch selbst mit um 15 min verschobenem Regionalverkehr wäre ein Fahrt in ursprünglicher guter Lage sogar noch prinzipiell möglich gewesen, nur halt riskanter bzw. durch Doppelspurinseln abzufangen. Das wäre erst mal nur eine Kostenfrage gewesen. Hauptproblem ist die S-Bahn zwischen St. Gallen und Romanshorn, die man vor einigen Jahren um ein paar Minuten verschoben hat. Damit ist sie im zukünftigen Fahrplan eben nicht um 15 min verschoben zum ursprünglichen Fahrplankonzept, sondern etwas mehr. Deswegen klappt die für eine gute Fahrlage nötige Überholung nicht mehr.


Zitat:
146 227 schrieb:
Aber die Stadt KN beteiligt sich ja mit paar € am Spangenzug-RE damit der Stundentakt nun endlich kommt und dann langfristig mit neuen Perron's in Konstanz.
Naja, von der Gleisbelegung her und der Einfahrt muss der IR auf Gleis 1, von der Unterführung ist das aber eine blöde Idee, da Seehas und Schwarzwaldzug zu Spitzennzeiten halt doch deutlich mehr Fahrgäste ausspucken als der recht leere IR. Und zudem deutlich mehr Pendler, die es allenfalls eilig haben, auf den Bus zu kommen, während im IR aus der Schweiz doch viele Einkaufstouristen die die Sache eher etwas gemütlicher angehen.

Gruss

Florian

Re: Du beschreibst nicht das volle Elend!

geschrieben von: Twindexx

Datum: 21.03.18 23:27

Florian Ziese schrieb:
Doch selbst mit um 15 min verschobenem Regionalverkehr wäre ein Fahrt in ursprünglicher guter Lage sogar noch prinzipiell möglich gewesen, nur halt riskanter bzw. durch Doppelspurinseln abzufangen. Das wäre erst mal nur eine Kostenfrage gewesen. Hauptproblem ist die S-Bahn zwischen St. Gallen und Romanshorn, die man vor einigen Jahren um ein paar Minuten verschoben hat. Damit ist sie im zukünftigen Fahrplan eben nicht um 15 min verschoben zum ursprünglichen Fahrplankonzept, sondern etwas mehr. Deswegen klappt die für eine gute Fahrlage nötige Überholung nicht mehr.
Die Strecke St. Gallen-Romanshorn war und ist nie das Problem gewesen. Es geht auf der Strecke Romanshorn-Kreuzlingen und im Bahnhof Romanshorn nicht auf. In Romanshorn bräuchte es ganz sicher eine weitere durchgehende Perronkante entlang des Hafenbeckens. Die S8 muss Romanshorn spätestens um xxx:18/xx:48 Richtung Kreuzlingen verlassen, damit sie in Kreuzlingen den Anschluss auf den IR 75 erreicht. Ein RE, der St. Gallen um xx:00 verlässt, fährt aber erst um xx:19 in Romanshorn dann der S8 hinterher. Die S8 könnte in Romanshorn nie und nimmer diese drei Minuten bis xx:21 warten bis zur Abfahrt. Eine Doppelspur zur Überholung ist erstens sehr lang (Romanshorn-Kesswil durchgehend), daher entsprechend kostspielig, und zweitens hat man sich mit den Gemeinden am See darauf verständigt, auf Doppelspuren zu verzichten (den Punkt kann man nicht mit Geld ändern). Auch der RE hätte dann seine Kreuzung mit dem Gegenzug im Einspurabschnitt bei Kurzrickenbach-Seepark, eine Kreuzung in Kreuzlingen Hafen ginge auf keinen Fall auf (weshalb dann auch nur eine Perronkante für den Spangenzug erstellt wurde), auch nicht in einer von SBB Infra nie genehmigbaren riskanten Form. Sonst würde der RE nämlich bereits heute mindestens teilweise stündlich verkehren (St. Gallen-Romanshorn gibts da ein HVZ-Paar in RE-Fahrlage, welches den RE bereits seit Dezember 2015 mehr oder weniger zum Stundentakt verdichtet).

Der Grund, warum man zwischen St. Gallen und Romanshorn die S-Bahn-Fahrlage verschoben hat, liegt in der künftigen Gleisbelegung in Romanshorn begründet. Die S8 fährt dort in beide Richtungen auf demselben Gleis (IC 8 und S7 brauchen die beiden anderen Gleise). Die Kreuzung S8/S8 findet im Doppelspurabschnitt Romanshorn Süd statt. Zwischen der Abfahrt der S8 Richtung St. Gallen und der Ankunft der S8 aus der Gegenrichtung liegen drei Minuten dazwischen (xx:13/xx:43 auf xx:16/xx:46). Auf Grundlage dieser S8-Fahrlage ist dann neben der Doppelspur Roggwil Berg auch die Fahrplantrasse des RE im Detail konstruiert worden, die eine Kreuzung RE/S8 in Häggenschwil-Winden und die Kreuzung RE/RE in Neukirch-Egnach ergibt, wo dafür dann ein Doppelspurabschnitt mit 450 m Nutzlänge geplant wurde.

Die Fahrlagen des RE und der S8 wurden mehr oder weniger Hand in Hand im Zeitraum 2005 bis 2008 geplant. Alles davor waren maximal Ideen, die entsprechend eben auch nie verbindlich waren. Konkrete Planungen beginnen immer erst, wenn das BAV den Startschuss gibt. Erst dann wird eine verbindliche Planung gemacht. Die 2008 vorliegenden Angebotsvarianten waren dann auch die ersten verbindlichen Planungen für den Spangenzug; und sahen per 2019 die xx:15/xx:45-Lage in St. Gallen vor, wie sie nun umgesetzt wird. Ein sogenanntes ursprüngliches Fahrplankonzept für den Spangenzug, dass einen verbindlichen Status hatte, gab es nie.
Bei STEP 2030/35 gibt es ja eben auch noch keinen Planungsauftrag des BAV an die SBB. Wenn dieser dann erteilt wird, dann werden die daraus resultierenden Ergebnisse auch nichts mehr mit dem unternehmerischen Vorschlag der SBB zu tun haben.

https://abload.de/img/rabde502006_90prbqk0.jpg