Doch, das ist schlecht!Bezogen auf diesen Fall: 4h hört sich viel an, aber 2h für die Anfahrt, das Erden und das heranführen des Ersatzzuges sind doch nicht schlecht, dazu eben auch noch die Kontrolle, der Oberleitung, die wohl an beiden Gleisen im Bereich der Unfallstelle durchgeführt wurde. Dann weitere zwei Stunden fürs räumen des Zuges, macht rund 15 sec/Fahrgast mit Gepäck und Gang zur entsprechenden Stelle(n).
geschrieben von: Wessex Trains
Datum: 13.03.18 21:50
Wenn im Zug Feuer aus bricht tut man erst mal nicht viel außer den Feuerlöscher benutzen und die verrauchten Bereiche verlassen und Hilfe bedürftige Personen beim verlassen unterstützen. Ein Eisenbahnfahrzeug gerät nicht schnell in den Vollbrand, insbesondere kein Elektrofahrzeug. Es gab nach den letzten Bränden von Reisebussen einen sehr interessanten experimentellen Vergleich, hält man ein brennendes Streichholz an einen Bussitz brennt dieser in kurzer Zeit in Vollbrand ab, macht man das bei einem Zugsitz geht das Streichholz aus und außer einem etwas verkokeltem Stoff passiert dort gar Nichts.... wenn im Zug Feuer ausgebrochen wäre? Dann hätten die Fahrgäste die Wahl gehabt, auszusteigen und einen Stromschlag zu erleiden oder im Zug zu bleiben und gegrillt zu werden.
Ich stelle immer wieder aufs Neue fest, dass es einfach zu lange dauert, bis Menschen in einem Störungsfall aus einem Zug befreit werden.
Grüße aus der Pfalz
Hubert
geschrieben von: Nachtzug
Datum: 13.03.18 22:00
Dass die Gemeinde (Aufgabenträger hinter FW/RD) kein Schmerzempfinden hat ist kein Argument, die haben nämlich erst dann ein Problem (bzw. sind zuständig) wenn jemand ein Gesundheitsproblem hat/bekommt. Da könnte man auch fragen ob es die Flughafenfeuerwehr in Frankfurt interessiert ob eine Maschine statt am Abend erst am nächsten Morgen starten kann ...Rettungsdienst war vor Ort, ebenso Feuerwehr und die haben es sogar befürwortet, entsprechend so lange zu warten und nun?
Dass man die Oberleitung zuerst ausgeschaltet werden muss, ist mir schon klar. Aber kann das nur der Notfallmanager und das auch nur vor Ort veranlassen? Falls ja, warum? Telefone haben auch andere Personen/Dienstsstellen und die Nummer der zuständigen Schaltstelle dürfte ja auch nicht unter absoluter Geheimhaltung stehen.Bei den 15kV 16,7Hz nützen dir 2 Erdungsstangen gar Nichts, wenn du nicht als verkohltes Fleischstück enden willst. Erst mal muss der Notfallmanager anfahren, dann bei der Zentralen Schaltstelle(ZES) von DB Energie anrufen und die Oberleitung ausschalten lassen.
Wie groß ist dieser Spannungsprüfer und wie kompliziert ist dessen Anwendung, dass nur ein Notfallmanager dazu in der Lage ist, diesen mitzunehmen und korrekt zu bedienen?Dann nimmt man zunächst den Spannungsprüfer und prüft ob die Oberleitung wirklich ausgeschaltet ist.
Wieso vor und hinter jeder Trennstelle? Auf einer Seite der Trennstelle steht doch noch Spannung an.Dann muss vor und hinter jeder Trennungsstelle der Oberleitung eine Erdungsstange montiert werden.
Warum reicht es nicht aus, vor und hinter dem havarierten Zug/der Schadensstelle der Oberleitung die Oberleitung jeweils mit einer Erdungsstange zu erden?Wenn man Glück hat kommt man mit 4 Erdungsstangen hin, das können aber auch schnell mehr werden.
Warum hat eine geerdete Oberleitung noch Restspannung?Hochspannung ist so gefährlich weil selbst die Restspannung bei einem augeschalteten Leiter noch einen Lichtbogen erzeugen kann.
Gibt es dort auch Oberleitungen? ;-)Künders wir reden hier von Worms, das liegt übergreifend zwischen den beiden Metropolregionen Rhein/Main und Rhein/Neckar und nicht im bayrischen Wald, Sauerland, der Mecklenburger Seenplatte oder dem tiefsten Ostfriesland. Wie lange hätte es denn da gedauert?
geschrieben von: Wessex Trains
Datum: 13.03.18 22:32
geschrieben von: Nachtzug
Datum: 13.03.18 23:03
Sofern ich weiß sind Münster - Norddeich, Regensburg - Passau, Giesen - Hagen und Berlin - Binz elektrifiziert. Kläre mich auf, Wenn ich da falsch liege.Nachtzug schrieb:Gibt es dort auch Oberleitungen? ;-)Künders wir reden hier von Worms, das liegt übergreifend zwischen den beiden Metropolregionen Rhein/Main und Rhein/Neckar und nicht im bayrischen Wald, Sauerland, der Mecklenburger Seenplatte oder dem tiefsten Ostfriesland. Wie lange hätte es denn da gedauert?
Also der diesem Faden zugrundeliegende Fall war wohl auf einer freien Strecke und nicht in einem Bahnhof. Da dürfte es für die Fahrdienstleitung nicht so schwierig sein, die Stelle des havarierten Zuges zu ermitteln und den richtigen Abschnitt ausschalten zu lassen. Auch dürften die FDL wissen, ob noch ein weiterer Zug in dem entsprechenden Abschnitt unterwegs ist oder nicht.Um die Oberleitung ausschalten zu dürfen muss man geprüfter Schaltantragsteller sein, man braucht einen Oberleutngsplan vom jeweiligen Bahnhof, auf der freien Strecke ist das einfacher und natürlich die Telefonnummer der zuständigen ZES. Es hilft schon zu wissen welche Schaltgruppen man ausschalten will, wenn man noch einen Evakuierungszug ran fahren will. Ein Gleis kann in mehrere Schaltgruppen unterteilt sein und eine Schltgruppe kann mehrere Gelise umfassen, bei einem fahrenden Zug mit gehobenem Stromabnehmer sollte man die Oberleitung nicht ausschalten, sonst hat man gleich den nächsten zu evakuierenden Zug, weil der Lichtbogen der da entsteht zerreist die Oberelitung.
Und das kann man einem Lokführer nicht beibringen?Der Spannungsprüfer befindet sich an einer Teleskopstange und wird in die ausgeschaltete Oberleitung gehängt um zu prüfen ob die wirklich ausgeschaltet ist. Man sollte wissen wie man einen Spannungsprüfer bedient sonst wird man klein, schwarz und hässlich.
Sorry, das hatte ich nicht richtig gelesen.Güstigerweise lässt man die Schaltgruppe der beschädigten Oberleitung abschalten, eine Oberleitung die auf dem Boden oder einem Fahrzeug aufliegt ist an dieser Stelle nicht geerdet, man muss jeden einzelnen Teil der beschädigten Oberleitung einzeln erden, das meinte ich mit Trennungsstelle, nicht die elektrische Streckentrennung, bzw den Streckentrenner.
Schon klar. Trotzdem dürfte doch jeweils ein Erder vor und hinter dem havarierten Zug für die Erdung der beiden abgerissenen Oberleitungsteile ausreichen, oder nicht?Weil auch bei dem Oberleitungsstück das sich auf dem Zug oder der Erde oder in der Luft hängend noch Restspannung befindet, bevor dort evakuiert wird muss dort geerdet werden.
Auch das ist mir klar, obwohl ich kein "Elektriker" bin. Ich habe nie behauptet, ausschalten ohne zu erden oder erden ohne auszuschalten wäre ausreichend.Eine ausgeschaltete Oberleitung ist nicht geerdet, wenn die Oberleitung ausgeschaltet ist befinden sich da immer noch mehrere 1000V Restspannung, die durch die Erdung kontrolliert abgeführt werden. Wenn du zu Hause den Stecker vom Verlängerungskabel aus der Steckdose ziehst ist trotzdem auf dem Verlängerungskabel noch eine Restspannung, nur ist die bei 230V 50Hz so gering dass die nicht gefährlich ist. Ausgeschaltet ist nicht gleich geerdet!
Keine Ahnung, ich war dort noch nie.cs schrieb:Sofern ich weiß sind Münster - Norddeich, Regensburg - Passau, Giesen - Hagen und Berlin - Binz elektrifiziert. Kläre mich auf, Wenn ich da falsch liege.Nachtzug schrieb:Gibt es dort auch Oberleitungen? ;-)Künders wir reden hier von Worms, das liegt übergreifend zwischen den beiden Metropolregionen Rhein/Main und Rhein/Neckar und nicht im bayrischen Wald, Sauerland, der Mecklenburger Seenplatte oder dem tiefsten Ostfriesland. Wie lange hätte es denn da gedauert?
geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 14.03.18 11:56
Durch Induktion von Nachbarleitungen. Das Schlimme ist, daß Induktion auch genügend Stromstärke (Ampèrebruchteile) zusammenbringt. Hochspannung (einige kV) selber schaffst du nämlich auch leicht durch Reiben am richtigen Objekt aus Kunstfaser, nachweisbar durch einen hübschen kleinen blauen Funken von deinem Finger zur Wasserleitung. Aber in diesem Fall reicht zum Glück der Strom nicht für einen Gesundheitsschaden.Warum hat eine geerdete Oberleitung noch Restspannung?
Zitat:Warum hat eine geerdete Oberleitung noch Restspannung?
Durch Induktion von Nachbarleitungen. Das Schlimme ist, daß Induktion auch genügend Stromstärke (Ampèrebruchteile) zusammenbringt. Hochspannung (einige kV) selber schaffst du nämlich auch leicht durch Reiben am richtigen Objekt aus Kunstfaser, nachweisbar durch einen hübschen kleinen blauen Funken von deinem Finger zur Wasserleitung. Aber in diesem Fall reicht zum Glück der Strom nicht für einen Gesundheitsschaden.
geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 14.03.18 19:22
Auch die geerdete Oberleitung hat noch eine 'Restspannung'. Aufgrund der hohen Leitfähigkeit der metallenen Erdungsstange fällt allerdings parallel zu dieser nur ein kleiner Bruchteil von dieser Restspannung ab (ungefähr der Bruchteil, den die Erdungsstange längenmäßig am Gesamtstromkreis hat) und nur diese ungefährliche Teilspannung kann man nach der Erdung am Zug noch abkriegen.kmueller schrieb
Zitat:Zitat:Durch Induktion von Nachbarleitungen. Das Schlimme ist, daß Induktion auch genügend Stromstärke (Ampèrebruchteile) zusammenbringt.Warum hat eine geerdete Oberleitung noch Restspannung?
Du hast richtig geantwortet auf die Frage: "Warum hat eine abgeschaltete, *nicht* geerdete Oberleitung noch Restspannung?"
Nix für ungut: Sinn der Erdung ist ja, solche induktiv eingekoppelten Spannungen und insbesondere die resultierenden Ladungen abzuleiten.
geschrieben von: Nordy
Datum: 14.03.18 19:55
geschrieben von: Wessex Trains
Datum: 14.03.18 23:03
...sooo einfach ist das! Ich bin begeistert!!!Palatino schrieb:Wenn im Zug Feuer aus bricht tut man erst mal nicht viel außer den Feuerlöscher benutzen und die verrauchten Bereiche verlassen und Hilfe bedürftige Personen beim verlassen unterstützen. Ein Eisenbahnfahrzeug gerät nicht schnell in den Vollbrand, insbesondere kein Elektrofahrzeug. Es gab nach den letzten Bränden von Reisebussen einen sehr interessanten experimentellen Vergleich, hält man ein brennendes Streichholz an einen Bussitz brennt dieser in kurzer Zeit in Vollbrand ab, macht man das bei einem Zugsitz geht das Streichholz aus und außer einem etwas verkokeltem Stoff passiert dort gar Nichts.... wenn im Zug Feuer ausgebrochen wäre? Dann hätten die Fahrgäste die Wahl gehabt, auszusteigen und einen Stromschlag zu erleiden oder im Zug zu bleiben und gegrillt zu werden.
Ich stelle immer wieder aufs Neue fest, dass es einfach zu lange dauert, bis Menschen in einem Störungsfall aus einem Zug befreit werden.
Grüße aus der Pfalz
Hubert
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