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Re: Zeugnis einer entfremdeten Gesellschaft

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 13.03.18 13:06

VT605 schrieb:
Rollo schrieb:
Das ist ein durchaus typischer Artikel der heutigen Zeit. Man hat vergessen, wie Wettbewerb der Gesellschaft dienen könnte und sieht im Staat den Heilsbringer.

Traurig. Oder soll ich lieber sagen, "Tschüss Deutschland" ?
Der Wettbewerb im ÖPNV findet nicht über die Qualität statt sondern soll nur der Reduzierung der Kosten dienen und das ist traurig und deshalb funktioniert er auch nicht wirklich.
Das ist ja auch exakt so gewollt. Man schreibt eine definierte Leistung aus und wählt denjenigen aus, der das am günstigsten erbringen kann. Wollte man es anders, würde man es anders machen. Daher sehe ich darin keinen Grund, den Wettbewerb klein zu reden.

Wollte man es anders, sollte man sich überlegen, ob andere Wettbewerbskonstellationen bei anderen, wichtigeren Themen Verbesserungen bringen.

Re: ??

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 13.03.18 13:15

Dirk Mattner schrieb:
Du musst einen anderen Text gelesen haben. :)


Dirk Mattner schrieb:
Die Bahnreform hat vieles, aber ganz bestimmt keine effizienten Prozesse hervorgebracht.
Die Bahnreform ist auch miserabel gemacht. Aber da wo es Wettbewerb gibt, merkt man durchaus seinen positiven Einfluss - jüngstes Beispiel ist die Verbesserung des gefühlten Preis-Leistungsverhältnisses der DB nachdem die Fernlinienbusse sie massiv unter Druck gesetzt haben.

Dirk Mattner schrieb:
Und die Schweiz ist bekanntlich weit entfernt von einem Führersystem (die hatten noch nicht mal eins als das in Europa gerade "in" war!).
Habe ich das den Schweizern unterstellt? Soweit ich erinnere, haben die Schweizer eine sehr gut funktionierende politische Kultur.

Dirk Mattner schrieb:
Modernisierungen hat zur gleichen Zeit bei den Bahnen in Deutschland und der Schweiz gegeben. Und jetzt überleg bitte noch mal welches der beiden Systeme in der Zeit (z.B. ab 1994 betrachtet) effizienter geworden ist.

Grüße,
Dirk
Dann trag mal vor, was Du anhand des Vergleichs zu erkennen glaubst.

Dummerweise sehen die Schweizer dies leicht anders

geschrieben von: pm

Datum: 13.03.18 13:23

Ich zitiere mal die NZZ :

Der Bund stellt die vor eineinhalb Jahrzehnten durch die SBB und die BLS definierte Marktordnung im nationalen öffentlichen Verkehr infrage. Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hat signalisiert, Teile des Fernverkehrs im Zuge der Erneuerung von Konzessionen auch an andere Bahnen zu vergeben als an die SBB. Diese sind auf diesem Feld seit 2001 alleiniger Player. Ziel des BAV ist es, monopolistischen Reflexen der SBB entgegenzuwirken. Dort, wo sich nicht gross Kasse machen lässt, tendieren diese einzig dazu, Kosten zu senken und tief zu halten. Das reicht vom Verzicht auf Zugbegleiter, WLAN und Verpflegung bis zum Einsatz von faktischem S-Bahn-Rollmaterial mit mässigem Komfort auf langen Strecken.
Die Nummern zwei und drei der Normalspurbahnen, die BLS und die Südostbahn (SOB), stellen demgegenüber für solche Netzteile in Aussicht, durch attraktivere Angebote zusätzliche Nachfrage zu generieren. Die SOB ist mittlerweile im Hinblick auf die Erneuerung der Fernverkehrskonzessionen ein Joint Venture mit den SBB eingegangen. Die daraus resultierende Offerte verspricht vor allem für die Gotthardbergstrecke ein attraktiveres Angebot. Zu einem effektiven Wettbewerb um Konzessionen kommt es zwischen BLS und SBB im Raum Bern. Die mehrheitlich dem Kanton Bern gehörende BLS macht den SBB mehrere Regionalexpress-Linien und – als (Quer-)Finanzierungsinstrument dafür – den lukrativen Fernverkehr auf der Achse Basel–Bern–Lötschberg abspenstig.

NZZ

Und übrigens -auch die SBB muß Gewinn mit dem Bahnverkehr machen !



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:03:13:13:25:42.

Re: ?

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 13.03.18 13:44

Rollo schrieb:
Und wo kommen Deiner Meinung nach effiziente Prozesse und Erneuerung her? Von Frühstückdirektoren oder Politikern?
Höchst unterschiedlich. Das Rad wurde vermutlich von einem Bauern, Jäger oder Krieger erfunden. Die meisten heutigen Professoren kriegen ein Beamtengehalt, sofern sie nicht nebenbei Gutachten schreiben, z.B. über Autoabgase.

Manche Disziplinen wiederum eignen sich dafür leider nicht. So kam letztendlich eine der wichtigsten Grundlagenarbeiten zur modernen Physik und Technik vor knapp hundert Jahren von einem unterbeschäftigten Angestellten im Patentamt.

Die neueste Forschungsministerin ist übrigens Hotelfachfrau. Ob sich da ein ähnlicher Erkenntnissprung andeutet?

Re: Träum weiter

geschrieben von: Peter

Datum: 13.03.18 13:55

Hallo!

210 schrieb:
Siehe Baden-Württemberg wenn Vollbeschäfftigung herrscht, dazu brauchts nicht ein mal Vollbeschäftigung wie schon mehrere andere EVU in diversen Regionen zur genüge bewiesen haben.
Da kannst du dir deine vorgeschriebenen Personalreserven in die Haare schmieren, weil du die niemals zusammen bekommst. Die Leute haben eben keine Lust alle 10 - 15 Jahre den Arbeitgeber zu wechseln und immer weitere Abstriche bei den leistungen hinzunehmen.

Harte Pönale bei Nichterfüllung?
Das ich nicht lache, der Laden wird dann abgewickelt und gut ist´s. Zudem es erst dann interessant wird weil dann die richtigen Kommen und frech grinsend die Hand aufhalten weil Ihnen der Betrieb auferlegt wird.
Auch das kann man regeln.

Wenn der Auftragnehmer z. B. dem Tarifvertrag beitritt, der einheitliche Loehne und Uebernahmemoeglichkeiten vorsieht, ist das Personalproblem deutlich geringer.
Dann muss man aber ein teureres Angebot abgeben - und das wollen manche Unternehmen nicht, weil sie glauben, am Personal sparen zu koennen. Der Erfolg ist bekannt.

Die Poenalen regelt man anderswo mit einer Ausfall- bzw. Gewaehrleistungsbuergschaft - macht das Unternehmen Pleite, haftet die Versicherung dafuer, dass die Arbeit ausgefuehrt wird bzw. die Garantie erhalten bleibt.
Kann bei jeder groesseren Versicherung kaufen - kostet aber Geld und verteuert den Auftrag geringfuegig.

Der Wettbewerb an sich ist schon sinnvoll, weil er hilft,, verkrustete Strukturen zu loesen und alte Zoepfe abzuschneiden. Vielerorts ist das Angebot heute deutlich besser als vor der Privatisierung.

Wie gesagt: EEs reicht nicht, einfach auszuschreiben - man muss eine gute Ausschreibung machen, dann klappt das auch.

Und ja, ich arbeite auch in einem solchen Bereich und kenne die Probleme. Sie sind loesbar. :-)

Gruss

Peter

+++ Ich will gar nicht, dass mich jeder mag - im Gegenteil: Die Sympathie oder Zuneigung gewisser Menschen waere mir hochgradig peinlich.
+++ Friends help you move. True friends help you move bodies.
+++ Rechtschreibfehler sind beabsichtigt: Es gibt immer Menschen, die nach Fehlern suchen - und ich versuche, allen Lesern etwas zu bieten.
Gegen einen kleinen Obolus biete ich sogar Patenschaften fuer meine Schreibfehler an. Und bald ist Weihnachten ...

Ja und Nein!

geschrieben von: Peter

Datum: 13.03.18 14:17

Hallo!

Wenngleich ich Dir weitgehend zustimme, muss ich Dir im Bereich Abfallentsorgung, Strassenreinigung und Stadtelektrik widersprechen.

Aus eigener Erfahrung (beruflich wie auch als Buerger) weiss ich, dass hier die Privatisierung (unter oeffentlicher Kontrolle) sinnvoller ist.
Die Abfallhoheit gehoert zur Kommune, doch die Erbringung der Dienstleistung wird fuer 5 oder 10 Jahre ausgeschrieben, weil ein privates Unternehmen, welches frei am Markt agieren kann, Personal und Material viel besser disponieren kann und darf als ein Kommunalbetrieb.

Beispiel:
Wenn ich rechnerisch 1,3 Spezialfahrzeuge fuer einen bestimmten Einsatz brauche, dann muss ich also 2 haben - und eines ist nicht ausgelastet.
Habe ich ein groesseres Einzugsgebiet (etwa mehrere Niederlassungen in mehreren Kommunen), dann kann ich mir Fahrzeugreserven bzw. Spezialfahrzeuge auch teilen.
Hinzu kommen immense Vorteile beim Einkauf oder eigenen Werkstatt-Kapazitaeten.
Aehnlich ist es beim Personal.

In einer mir gut bekannten Kommune hat man auf Druck des Personalrates die Kehrleistung vor Jahren re-kommunalisiert.
Die Strassenreinigung war noch nie so teuer und so schlecht. Denn es gibt nur ein Kehrfahrzeug - ist es defekt bzw. zur Revision beim Hersteller, geht nichts mehr.
Ebenso beim Personal: Es gibt ein oder zwei wirklich eingearbeitete und mit den Feinheiten vertraute Experten - ist der erste Fahrer im Urlaub und der zweite wird krank, dann ist niemand mehr da, der das Fahrzeug einsetzen kann (es braucht nicht nur einen Fahrer, dieser muss zugleich auch die Feinheiten der Technik und der Reinigung kennen).

Stadtelektrik ist aehnlich - vielerorts machen das heute private ortsansaessige Unternehmen im Auftrag der Kommune - geht absolut problemlos und ist wesentlich preiswwerter.

Gruss

Peter

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Gegen einen kleinen Obolus biete ich sogar Patenschaften fuer meine Schreibfehler an. Und bald ist Weihnachten ...
Es ist sicherlich richtig, dass private Unternehmen nicht selbstlos handeln und nach Gewinn streben. Falsch ist jedoch, das öffentliche Unternehmen und deren angestellte demgegenüber völlig selbstlos, immer zum Wohl des Fahrgastes und völlig effizient agieren würden. Man muss sich nur mal hier das lokale Verkehrsunternehmen anschauen das hier den Busverkehr betreibt, das ich jetzt nicht beim Namen nennen möchte. Was uns der Spaß wirklich kostet ist nicht zu ermitteln, da das Geschäft durch undurchsichtige Quersubventionierungn u.A. aus der Parkraumbewirtschaftung (!) mitfinanziert wird was notwendigerweise zu Interessenkonflikten führt. Die Arbeitseffizienz ist schlecht, da Korruption und Vetternwirtschaft vorherrschen und das Unternehmen in erster Linie dazu dient, abgehalfterte Politiker und deren Günstlinge mit lukrativen Posten zu versorgen. Genau so wenig ist man bemüht für möglichst viele Menschen einen hochwertigen ÖPNV zu schaffen. Dem Autoverkehr etwas entgegenzusetzen hat man schon lange aufgegeben, weil man da ja Qualitativ etwas bieten, attraktive und verständliche Preise schaffen und Kapazitäten erweitern müsste. Stattdessen ist man bemüht aus den traditionellen Randgruppen die keine Wahl haben wie Schüler, Studenten und finanziell schwache möglichst hohe Einnahmen bei möglichst geringen Investitionen herauszuholen. Ebenso ein Mythos ist es, das man dort das Personal besser bezahlen würde. Fast die Hälfte der Leistungen wird mittlerweile durch Subunternehmer erbracht. Das ist genau der Wettbewerb auf dem Rücken des Personals, der den Ausschreibungen immer vorgeworfen wird, nur das es völlig intransparent ist und die Politik keinerlei direkten Einfluss auf die Vergabe nehmen kann.

Das in der Schweiz vieles im Schienenverkehr besser läuft ist auch richtig. Dies alles darauf zu schieben, das Staat besser funktioniert als privat ist aber genau so falsch wie alle positiven Effekte in Deutschland den Ausschreibungen zuzuschreiben. Ich behaupte mal, dass die Schweizer so eine gute Bahn haben liegt zum Großteil daran, dass die sehr viel mehr Geld in ihre Bahn investieren. Die Schweiz investiert z.B. fast sechsmal (!) so viel pro Kopf in das Schienennetz wie Deutschland. Ist es da wirklich verwunderlich, dass das zu besseren Ergebnissen führt? Wäre es nicht eher verwunderlich, wenn das nicht der Fall wäre? Ist das Schweizer Netz wirklich sechsmal besser? Wie würde das Netz in Deutschland in 5 Jahren aussehen, wenn wir die Investitionen ab jetzt versechsfachen würden? Ein weiterer Unterschied ist, das die Schweizer ihre Bahn lieben und auch mal per volksentscheid beschließen, das der Bahnverkehr ausgebaut und der LKW-Verkehr eingeschränkt wird. Im Autolobbyland Deutschland noch undenkbar. Letztendlich ist die Schweiz auch viel kleiner, so dass "Öffentlicher Verkehr aus einem Guss" mit integralem Taktfahrplan und einheitlichem Tarifsystem auch viel leichter zu realisieren ist.

RE 2 und RE 42

geschrieben von: BR146106

Datum: 13.03.18 15:06

Moin,

einige Klarstellungen zu den beiden Linien:

RE 2:

146.3 laufen garantiert nicht auf dieser Linie, weil die Personale diese nicht fahren können. Die 146.1 die du auf den anderen Linien siehst ist im Überbestand, denn man braucht für den RE 2 insgesamt 4 Umläufe + 1x Reserve, diese ist vorhanden. Münster hat mit den Loks 146 117 - 121 die entsprechenden Fahrzeuge, die 122 ist zusätzlich dabei und wird frei von Dortmund für RE 1 bzw. 6 genutzt, Sie kommt aber auch schon mal auf dem RE 5.

Das Schmierfinksyndrom ist aktuell wieder extrem und man kommt nicht hinterher, aber die Leerfahrten würden das Problem wohl nicht beseitigen, sondern die Kosten weiter erhöhen, was ebenso zu Auftragsverlust führt. Man könnte die Fahrzeuge natürlich Bewachen, aber ob es hilft? Dann verlegt man das anmalen eben auf den Tag und macht es im laufenden Betrieb. Aber NRW und DB Regio ist damit nicht alleine, es ist ein Grundsätzliches Problem, das dieses anmalen ab und an überhand nimmt.

Was die Sauberkeit angeht: Es wird tagsüber in Münster von 8:00 - 17:00 der Zug grob gereinigt, damit dieser nicht zugemüllt aussieht, die "große" Reinigung erfolgt dann in den Nachtstunden, wenn der Zug eh stillsteht.

RE 42:

die Zuverlässigkeit der Flotte ist gegenüber den Anfängen schon besser geworden, was aber nicht darüber hinwegtäuscht, das die Linie recht verspätungsanfällig ist, dieses hat aber einige Gründe, die teilweise bekannt sein sollten. Das die Elektronik ab und mal zickt, ist nervig und dann bringt natürlich dann den Fahrplan durcheinander. Die Reserveberechnung ist auch entsprechend erfolgt und reicht aus, ansonsten gilt auch hier, wer zu teuer ist, verliert. Hier hat aber zum Glück ein gewisses umdenken angefangen und die Aufgabenträger bezahlen dafür, das man mehr Reserven hat. Das es dennoch zu Fahrzeugausfällen kommt ist ärgerlich und wenn eins fehlt, bekommt man ein neues auch nur in Münster, weil dort die freien Fahrzeuge stehen und auch verfügbar sein müssen, denn über Tag werden auch entsprechende Wartungen durchgeführt.

Die Grobreinigung erfolgt nach jedem Umlauf in Gladbach und Münster in dem selben Zeiträumen, wie beim RE 2., ebenso das Schmierfinksyndrom, was ich dort erklärt habe.

gruß carsten

Für Aktuelle Verkehrsmeldungen der Bahn AG im Störungsfall:[www.bahn.de]

Re: Zeugnis einer entfremdeten Gesellschaft

geschrieben von: BR146106

Datum: 13.03.18 15:21

Moin,

Rollo schrieb:
VT605 schrieb:
Rollo schrieb:
Das ist ein durchaus typischer Artikel der heutigen Zeit. Man hat vergessen, wie Wettbewerb der Gesellschaft dienen könnte und sieht im Staat den Heilsbringer.

Traurig. Oder soll ich lieber sagen, "Tschüss Deutschland" ?
Der Wettbewerb im ÖPNV findet nicht über die Qualität statt sondern soll nur der Reduzierung der Kosten dienen und das ist traurig und deshalb funktioniert er auch nicht wirklich.
Das ist ja auch exakt so gewollt. Man schreibt eine definierte Leistung aus und wählt denjenigen aus, der das am günstigsten erbringen kann. Wollte man es anders, würde man es anders machen. Daher sehe ich darin keinen Grund, den Wettbewerb klein zu reden.

Wollte man es anders, sollte man sich überlegen, ob andere Wettbewerbskonstellationen bei anderen, wichtigeren Themen Verbesserungen bringen.
aber das ist das Problem, Qualität und Leistung kosten Geld, wer das nicht bereit ist auszugeben bekommt eben die Quittung dafür. Oder anders gesagt, gehe mal zum Mercedes Benz Händler und verlange eine neue S-Klasse für den Preis eines Dacias. Der lacht dich eher aus. Und so ist es beim Nahverkehr auch, je günstiger es wird, desto eher kann man damit rechnen, das die Reserven = 0 sind und noch woanders gespart wird um den Preis tief zu halten.

gruß carsten

Für Aktuelle Verkehrsmeldungen der Bahn AG im Störungsfall:[www.bahn.de]

Re: Huch

geschrieben von: Otwf (K)

Datum: 13.03.18 15:37

Deswegen also Traumflug!


Der Beweis ist ganz einfach: die Bundesbahn hat die Strecke eingestellt und trotz zahlreicher Bitten aus der Politik unbeachtet gelassen. Die Aktivitäten der Politik hatten erst mit der Bahnreform und ohne die DB Erfolg. Nachzulesen auf Wikipedia.


Nachzulesen auf Wikipedia? Eben deshalb stimmt es ja auch nicht! Aktivitäten der Politik gab es nämlich vor der Bahnreform nicht! Die Bahn hatte sich tot zu sparen, Zuschüsse für Nahverkehrsleistungen gab es nicht!

Re: Zeugnis einer entfremdeten Gesellschaft

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 13.03.18 16:05

BR146106 schrieb:
Moin,

Rollo schrieb:
VT605 schrieb:
Rollo schrieb:
Das ist ein durchaus typischer Artikel der heutigen Zeit. Man hat vergessen, wie Wettbewerb der Gesellschaft dienen könnte und sieht im Staat den Heilsbringer.

Traurig. Oder soll ich lieber sagen, "Tschüss Deutschland" ?
Der Wettbewerb im ÖPNV findet nicht über die Qualität statt sondern soll nur der Reduzierung der Kosten dienen und das ist traurig und deshalb funktioniert er auch nicht wirklich.
Das ist ja auch exakt so gewollt. Man schreibt eine definierte Leistung aus und wählt denjenigen aus, der das am günstigsten erbringen kann. Wollte man es anders, würde man es anders machen. Daher sehe ich darin keinen Grund, den Wettbewerb klein zu reden.

Wollte man es anders, sollte man sich überlegen, ob andere Wettbewerbskonstellationen bei anderen, wichtigeren Themen Verbesserungen bringen.
aber das ist das Problem, Qualität und Leistung kosten Geld, wer das nicht bereit ist auszugeben bekommt eben die Quittung dafür. Oder anders gesagt, gehe mal zum Mercedes Benz Händler und verlange eine neue S-Klasse für den Preis eines Dacias. Der lacht dich eher aus. Und so ist es beim Nahverkehr auch, je günstiger es wird, desto eher kann man damit rechnen, das die Reserven = 0 sind und noch woanders gespart wird um den Preis tief zu halten.

gruß carsten
Nur wird leider daraus häufig geschlossen, dass niedriger Preis gleich wenig Qualität und Leistung und hoher Preis gleich viel Qualität und Leistung sei. Das ist eben ein Trugschluss.

Im Dargestellten Fall ist es aber so

geschrieben von: BR146106

Datum: 13.03.18 16:19

Moin,

dummerweise lief dieses Netz 10 Jahre einwandfrei, und kaum kommt da ein neuer, fallen die Züge reihenweise aus. Die Probleme auf dem Abschnitt Bad Bentheim - Hengelo lasse ich mal bewusst außen vor dabei. Aber der Rest, wenn ich keine Leute habe, bilde ich vorher aus oder übernehme diese vom Altbetreiber. Aber beides ist daneben gegangen und ja, auch hier wurde man wohl noch einmal günstiger gegenüber dem letzten 10 Jahren.

Anderes Beispiel, Dieselnetz Köln, wurde bei der ersten Ausschreibung mit recht hohen Zahlen belastet, da war selbst der Aufgabenträger überrascht und hat diese aufgehoben. Bei der erneuten Ausschreibung, gab es dann entsprechende Rabatte, das Ergebnis sieht man deutlich, Mangelnde Kapazitäten, billige Fahrzeuge.

Aber man kann natürlich alles auch übersehen, leider ist es immer noch so, das zu 95% der Preis entscheidend ist und nicht die Qualität der Leistungen. Ein Umdenken findet erst ganz langsam statt, weil eben diese Probleme, wie bei der eurobahn im Teuto Netz oder wenn man die DB betrachtet, wohl in Stuttgart und Frankfurt bei den S-Bahnen, immer größer werden, denn die Zuverlässigkeit der Eisenbahn wird immer mieser, wie man hier täglich lesen kann.

gruß carsten

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Re: Manches ist richtig, aber vieles sehr einseitig dargestellt

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 13.03.18 16:20

Wesentlich dürfte in der Schweiz auch sein, dass es da ein klares politisches Bestreben gibt, den Verkehr durch die Schweiz auf die Schiene zu verlagern. Deswegen hat man massiv Schienenwege ausgebaut und Zugangshürden beseitigt.

Zudem ist in der Schweiz mit seinen natürlichen Barrieren der Verkehrsfluss deutlich stärker kanalisiert. Das macht es für das System Schiene viel einfacher, viel Verkehr auf sich zu vereinen. Die natürlichen Barrieren helfen auch beim Aufbau eines schlüssiges Taktsystem, weil die Knoten so jeweils nur wenige kritische Kanten haben. Beides hilft der Schiene im intermodalen Wettbewerb.

Zudem stellt sich doch die Frage, ob die Schweizer Bahnen ihren Job effizient machen. Sie sind effektiver als die DB, bei der Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene, aber das ist eine andere Geschichte.

Re: Im Dargestellten Fall ist es aber so

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 13.03.18 16:26

Wie Peter schon weiter oben schrieb, ist das aber vor allem eine Frage der Ausgestaltung der Ausschreibung. Wenn dort die Qualität unzureichend definiert wird, wird es zum Glücksfall, wenn man Qualität geliefert bekommt.

Re: Im Dargestellten Fall ist es aber so

geschrieben von: BR146106

Datum: 13.03.18 16:37

Moin,

was hat das mit der Zuverlässigkeit zu tun? Mir ist es egal ob die Sitze schwarz, gelb oder rot sind, wie in den umgebauten Fahrzeugen der S Bahn im VRR, ich will pünktliche und zuverlässige Züge, die fahren wann Sie sollen, dass ist das Kriterium in Sachen Qualität und dieser Punkt wurde bisher nicht oder nur selten gefordert. Denen war es egal ob das Unternehmen A mit 100 Personalen anbietet oder Unternehmen B mit 50 für die selbe Leistung, Hauptsache ich habe die Summe x gespart.

gruß carsten

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Alles schön und gut,

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 13.03.18 17:25

bloß deinen Beweihräucherung für frühere Taten nützen heute wo keiner mehr zum Zügefahren da ist eben nichts.

Nö,

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 13.03.18 17:33

Peter schrieb:
Zitat:
Und ja, ich arbeite auch in einem solchen Bereich und kenne die Probleme. Sie sind loesbar. :-)

dein Bereich, Müll sammeln, ist mit Bahnfahren nicht zu vergleichen. Dem stehen die höhere Zugangsvoraussetzungen entgegen.

Re: Im Dargestellten Fall ist es aber so

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 13.03.18 18:37

Wenn der Besteller das nicht in die Ausschreibung aufnimmt, darfst Du das aber nicht dem Wettbewerb ankreiden ;-)

Ich hatte mal ein sehr interessantes Gespräch mit einem DB Mitarbeiter u.a. aus dem Bereich Wartungsdienste. Die boten verschiedene Verfügbarkeitslevel an. Bei dem höchsten Level klang das aus dem Mund eines DB Mitarbeiters wie ein Wunschtraum. So recht konnte ich mir nicht vorstellen, dass dieser Level auch intern geordert wird. Was ich damit sagen will, man kann solch Verfügbarkeiten durchaus definieren. Das ist in der Industrie üblich.

Re: Im Dargestellten Fall ist es aber so

geschrieben von: BR146106

Datum: 13.03.18 18:50

Moin,

doch ich kreide es dem Wettbewerb an, ich als Kunde will, das die Aufträge zuverlässig erfüllt werden vom Auftragnehmer und somit wären wir fast wieder beim Thema Geld. Es ist wohl so, das man genau damit rechnet, einen gewissen Anteil wieder zu bekommen, weil der Auftragnehmer nicht im Stande ist, alles zu erfüllen.

gruß carsten

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Nicht ganz!

geschrieben von: Peter

Datum: 13.03.18 19:39

Hallo!

210 schrieb:
Peter schrieb:
Zitat:
Und ja, ich arbeite auch in einem solchen Bereich und kenne die Probleme. Sie sind loesbar. :-)

dein Bereich, Müll sammeln, ist mit Bahnfahren nicht zu vergleichen. Dem stehen die höhere Zugangsvoraussetzungen entgegen.
Abfall sammeln, transportieren und verwerten war mal. ;-)
Ausserdem bin ich nicht fuer die Aufweichung es Zugangs, sondern im Gegenteil fuer die (legal moegliche) Restriktion - lies mal, was ich oben schrieb.

Seit einigen Jahren arbeite ich auf er Auftraggeber-Seite und beschaffe (mit Kollegen) Gas, Wasser, Strom und Waerme in sehr grossen Mengen bzw. entsorge Abfaelle aller Art und Abwasser.

Und da geht sowohl in der Beschaffung als auch bei en Baumassnahmen sehr viel mit oeffentliuchen Ausschreibungen.

Und ja, man kann ganz legal Huerden einbauen, um schwarze Schafe raus zu halten. Man muss allerdings etwas tuefteln, damit das rechtlich Bestandskraft hat.

Und im Verkehrsbereich koennte man ganz legal die Beachtung eines bestimmten Tarifvertrages (als Mindestanforerung) vorschreiben, ebenso die Beibringung einer Buergschaft fuer den Fall der Insolvenz. Diese Kosten muss der Anbieter dann eben in sein Angebot einrechnen. Geht - wenn man will.
Und natuerlich bereit ist zu akzeptieren, dass dann alle Angebote etwas teurer sind.

Gruss

Peter

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