DREHSCHEIBE-Online 

Anzeige

HIER KLICKEN!

 01 - News 

  Neu bei Drehscheibe Online? Hier registrieren! Zum Ausprobieren und Üben bitte das Testforum aufsuchen!
News und aktuelles Betriebsgeschehen - Fragen sind keine News, können aber in den anderen Foren gerne gestellt werden. Für Updatemeldungen von Websites bitte das Forum Bahn und Medien verwenden.
Seiten: 1 2 3 All Angemeldet: -

Re: [BW]Batteriezüge auf der Gürtelbahnstrecke?

geschrieben von: Flauschi

Datum: 07.03.18 11:19

Murrtalbahner schrieb:
Flauschi schrieb:
Ich frag mich langsam, wie es unsere Vorfahren hinbekamem teilweise kleinste Nebenbahnen zu elektrifizieren, von Hauptstrecken gar nicht zu reden.

Geld wäre da, es wird nur in aller Welt verteilt.
Falsch, nicht in alle Welt. Sondern in sinnlose Projekte. Allein mit den Mehrkosten für ein einschlägig bekanntes Bahnhofsprojekt hätte man ca. 3.000 Kilometer Gleis elektrifizieren können.

Aber dann hat man am Ende wenigstens einen neuen Bahnhof. Ansonsten außer Folgekosten gar nichts
Hallo!

Wenn Bombardier ein Fahrzeug ankündigt, können 10 Jahre ins Land gehen, bis das Fahrzeug Eisenbahn tauglich ist....
z. B. 611 oder der Schweizer IR200, der 2009 bestellt wurde und bis heute es nicht Serienreif ist..

Besser wäre es komplett zu elekrifizieren, die Tunnel kann man absenken.

Seit dem ETA 150/515 ist kein Eisenbahnfahrzeug mehr in Betrieb gegangen, was eine akzeptable Reichweite 500 Km hat.
Beim Bus sind 100 Km schon viel......

Selbst kleine Lieferwagen, E-Mobile schaffen gerade Mal 60-80 Km, bei Kälte noch deutlich weniger,vielleicht noch 40 Km bei ausgeschalteter Heizung, wie in den letzten Tagen festzustellen war.

Last Mile Pakte sind sinnvoll, größere Strecken im Dauerbetrieb mit Batterie sind derzeit unrealistisch!

Gruß
thomas.splittgerber, berlin



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:03:07:14:48:58.

Re: [BW]Oberleitung

geschrieben von: 146 227

Datum: 07.03.18 16:38

Ok, von den Kosten her muss man sagen wenn man es doch so auflistet wird es klarer. Aber am Ende ist es dennoch Sinnvoll klassisch zu Elektrifizieren. Zumal ja die gleiche Fahrtzeit (möglichst) ohne NT erreicht werden soll und das glaube ich bei den Batteriekarren nicht. (Anmk. die 611/612 können ihre 160 km/h ausfahren). Das Problem was noch nicht erwähnt wurde ist eher das die Chancen im jetzigen Ist-Zustand relativ schwer sind. Man kann nur auf eine Oberleitungsoffensive hoffen oder zumindest die Chance das solche Inseln geschlossen werden.

Neulich im ICE: Hässlich hier? Aber sind Sie schon mal im Güterzug mit gefahren?
Next Stop Frankfurt Airport Long distance Trains

Re: Tausche eine Insel gegen eine Andere

geschrieben von: Traumflug

Datum: 07.03.18 17:37

Dbr1226 schrieb:
Schlimm genug, dass die Elektrifizierung der Südbahn noch Jahre dauern wird und nicht schon seit mind. 50 Jahren dort elektrisch gefahren wird. Nein, wenn es denn dann irgendwann mal von Stuttgart nach Friedrichshafen elektrisch geht, überlegt man doch allen ernstes wieder eine Insel im System zu etablieren, was soll dieser Schwachsinn?
Man versucht eben, überhaupt etwas auf die Reihe zu bekommen. Für den Rest der Republik ist der Bodensee das Ende der Welt oder bestenfalls ein hübsches Feriengebiet. Da ändern auch die zahlreichen recht gut prosperierenden Firmen nichts, die in der Landschaft verstreut sind. Ein "Zentrum" fehlt einfach.

Diese dezentrale Besiedelung ist grossartig, passt aber nicht in die üblichen Bewertungskonzepte. Deswegen wird überall investiert, am Bodensee zuletzt.

Dbr1226 schrieb:
Zu den Gegenargumenten: Es wird ja der Untergang des Abendlandes heraufbeschworen, da stünden dann Masten, Elektrosmog bla bla.
Das ist alles nur bedingt rational. In Sipplingen gibt es z.B. eine Bürgeriniative "Kein UMTS", wegen des "Elektrosmogs". Völlig ignorierend, dass UMTS mit weniger elektromagnetischer Leistung als das vorherige GSM auskommt.

Dass man in Sachen "Verschandelung der Landschaft" ziemlich genau hinschaut ist auch nicht ganz von der Hand zu weisen. Gerade für die Gemeinden direkt am See ist der Tourismus der Wirtschaftszweig Nr. 1. Obendrein ist der Uferbereich auf Höhe des Überlinger Sees äusserst schmal, in Sipplingen bekommt man z.B. nicht einmal einen brauchbaren Radweg zwischen Ufer, Bahntrasse, Strasse und bestehender Bebauung hinein gequetscht. Das Südufer ist da ungleich weitläufiger, da kann man auch mal 10 Meter Breite abzwacken.

Und dann sollte man nicht vergessen, dass dieses Treffen in Überlingen wohl mehr eine Verkaufsveranstaltung war. Zuhören können die Gemeinden ja mal, und einen Artikel kann die Zeitung auch mal darüber schreiben. Gebaut ist davon noch lange nichts.

Für mehr Frieden auf Drehscheibe-Online: DSO peacemaker

Re: Tausche eine Insel gegen eine Andere

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 07.03.18 18:11

Mit Verlaub, aber nach deiner Argumentation: was geht mich die Kölner Ecke an, oder Berlin, oder das Ruhrgebiet.
Sind ja auch hübsche Urlaubsgebiete, was soll da ein leistungsfähiges Schienennetz.

Wer die Bodenseeregion nur für ein hübsches Urlaubsgebiet hält, der irrt gewaltig. Da sind schon einige hochkarätige Firmen angesiedelt. Das der Erholungsfaktor eine bedeutende Rolle spielt, sieht man vor allem an den Wochenenden, wenn die ganzen Hitzegeplagten aus dem Schwäbischen einfallen. Schon allein deswegen ist eine leistungsfähige Bahn notwendig. Jeden Sommer quälen sich Automassen den See entlang, nur um dann irgendwo mal ans Wasser zu kommen.
Im übrigen ist die Besiedlung nicht so dezentral wie du glaubst. Es gibt schon größere Städte am See und der Rest legt sich wie ein Ring um die Ufer. Das größte unbebaute Uferstück findet man im Rheindelta und zwischen Bodman und Wallhausen. Sonst stolperst du quasi von einer Bebauung zur Nächsten.

Sipplingen ist ein extrem. Aber hier soll ja auch der Fernverkehr nen Bogen machen. Was ist im übrigen falsch, wenn wegen beengter Platzverhältnisse sich Radfahrer und Autos sich die Straße teilen?

Zur Landschaftsverschandelung: Der Zug ist eh schon abgefahren, wenn man die Bauwut der letzten 15 Jahre mal Revue passieren lässt, sind da teilweise ganz schön hässliche Klötze in Wassernähe hochgezogen worden. Paradebeispiel sind hier solche Dinge wie Lago in Konstanz, diverse Neubauten entlang der Ufer in Sipplingen und Ludwigshafen usw. Und zu Erweiterung von Jachthäfen war in der Vergangenheit ja auch immer noch der Wille da, obwohl die nicht gerade zur landschaftlichen Schönheit beitragen.

Enrico

Re: Tausche eine Insel gegen eine Andere

geschrieben von: Traumflug

Datum: 07.03.18 21:22

Dbr1226 schrieb:
Wer die Bodenseeregion nur für ein hübsches Urlaubsgebiet hält, der irrt gewaltig.
Dann erzähle das mal den Leuten in Stuttgart oder Berlin.

Dbr1226 schrieb:
Sipplingen ist ein extrem. Aber hier soll ja auch der Fernverkehr nen Bogen machen. Was ist im übrigen falsch, wenn wegen beengter Platzverhältnisse sich Radfahrer und Autos sich die Straße teilen?
Zum Einen kann der (Bahn-)Fernverkehr keinen Bogen machen, weil es eben nur den einen schmalen Streifen gibt, und zum Anderen teilen sich Auto- und Radfahrer bereits die Strasse. Sehr zum Unverständnis der meisten Verkehrsteilnehmer, denn unter "modernen" Radfahrern gilt fahren auf einer Bundesstrasse als lebensgefährlich und bei Autofahrern sind Radfahrer oft nicht einmal als Verkehrsteilnehmer anerkannt.

Dbr1226 schrieb:
Im übrigen ist die Besiedlung nicht so dezentral wie du glaubst.
Wenn ich den Überblick nicht ganz verloren habe, sind die nächstliegenden Städte mit > 100.000 Einwohnern Zürich, Basel, Freiburg, Stuttgart, Ulm und München. Städte wie Singen, Konstanz, Friedrichshafen, Ravensburg sind für Grossstadtverhältnisse bessere Vororte. Kleiner als z.B. Esslingen oder Ludwigsburg.

Für mehr Frieden auf Drehscheibe-Online: DSO peacemaker

Re: [BW]Batteriezüge auf der Gürtelbahnstrecke?

geschrieben von: rf

Datum: 07.03.18 21:28

Mal wieder typisch Deutschland - Rad, Schießpulver und sonst noch was, wieder neu erfinden.
Dabei ist es erst eine Generation her, seit in Deutschland die letzten Akkutriebwagen ausgemustert wurden.

Während die Entwicklung eines Hybridtriebwagens von einem Verkehrsminister Gscheidle - Nomen war nicht unbedingt gleich Omen - erfolgreich verhindert wurde,
sind solche modernen Fahrzeuge schon seit einigen Jahren bei der SNCF im Einsatz.
Heißt aber nicht unbedingt, das man in Frankreich eine ausgesprochen bahnfreundliche Politik betreibt.
rf
Traumflug schrieb:
Man versucht eben, überhaupt etwas auf die Reihe zu bekommen. Für den Rest der Republik ist der Bodensee das Ende der Welt oder bestenfalls ein hübsches Feriengebiet. Da ändern auch die zahlreichen recht gut prosperierenden Firmen nichts, die in der Landschaft verstreut sind. Ein "Zentrum" fehlt einfach.

Diese dezentrale Besiedelung ist grossartig, passt aber nicht in die üblichen Bewertungskonzepte. Deswegen wird überall investiert, am Bodensee zuletzt.
Das hübsche Feriengebiet ist aber ganz schön dicht besiedelt, wie man hier nachlesen kann. Die Euregio würde sich demnach in Deutschland ja lediglich als Nummer 7 der Metropolregionen einsortieren. Soviel zum Thema Deiner Behauptung, schönes Ferienland. Vielleicht ist genau diese Art der herablassende Betrachtung nicht nur Dir eigen, sondern auch verantwortlich, warum bei der DB der Bodensee geflissentlich ignroriert und fein säuberlich umfahren wird. Über die Hügel der europäischen Wasserscheide kann man von Berlin aus kaum drüber hinwegblicken. Vielleicht auch der Grund, nachdem man am Hochrhein Vorreiter und Initiaor des Konzepts Dreiphasenwechselstroms war, Strom von anfang an in Hülle und Fülle vorhanden war, aber seitdem die Bahnverwaltung von Baden nach Berlin ging, ist dort rein gar nichts mehr an Innovation passiert. Im Wiesental stehen heute noch einzelne Strommasten der badischen Staatsbahn, während zwischen Basel und Augsburg bis heute rein gar nichts passiert ist, mit Ausnahme der Schwarzwaldbahn und ihrem Anhängsel gen Stuttgart. Das ist eine Peinlichkeit hoch drei, wenn die "Erfinder der modernen Elektifizierung" derart ignoriert werden. Nur zur Anschauung, südlich des Rheins ist die Strecke in schlechten Zustand und komplett elektrifiziert, dort schleichen teilweise ausschließlich wenige Güterzüge mit 60 den Rhein entlang, nördlich des Rheins wird mit Dieselpower und 160 km/h entlanggedonnert und ebenso gewaltig rumgestunken... peinlich peinlich...

Re: Tausche eine Insel gegen eine Andere oder auch nicht

geschrieben von: 146 227

Datum: 07.03.18 22:04

"Bessere Vororte", ist ja nicht so das Konstanz verschweißt ist mit Kreuzlingen (Natürlich ist es so @bollisee das weiß ich alles auch.) und dann über ES oder LB kommt.. (Leichte Ironie..)
Irgendwo müssen die Leute auch Urlaub machen aus der Feinstaubhöhle. Das es in einigen Gegenden hochwertige Industrie gibt (MTU, ZF, "Alu Singen", Siemens, ff.) ist ja auch nicht schlimm.

Neulich im ICE: Hässlich hier? Aber sind Sie schon mal im Güterzug mit gefahren?
Next Stop Frankfurt Airport Long distance Trains




2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:03:07:22:47:02.
146 227 schrieb:
"Bessere Vororte", ist ja nicht so das Konstanz verschweißt ist mit Kreuzlingen und dann über ES oder LB kommt..
Irgendwo müssen die Leute auch Urlaub machen aus der Feinstaubhöhle. Das es in einigen Gegenden hochwertige Industrie gibt (MTU, ZF, "Alu Singen", Siemens, ff. ist ja auch nicht schlimm.
Dann fahr mal im Sommer an den Bodensee... Viel Spaß in der Feinstaub- und Ozonhölle. Kann man sogar als braune Luftschicht über den See mit bloßem Auges sehen. Die aktuellen Messwerte der Woche kannst beim Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg kostenfrei einsehen.

Btw. Metropolregion heißt nicht verschweißte Stadtgebiete, schau Dir mal die Definition an. Und Konstanz mit Kreuzlingen nicht verschweißt? Au Weia... Wie stellst Du Dir den vor, dass Konstanz mit Lichtanlassen den Bombenangriffen im 2. Weltkrieg entgangen ist? Richtig, weil man die Grenze nicht erkennen konnte. Das ist schon seit über 70 Jahren so, nicht erst gestern...

Re: [BW]Batteriezüge auf der Gürtelbahnstrecke?

geschrieben von: TWA

Datum: 08.03.18 01:33

>>> Aber dann hat man am Ende wenigstens einen neuen Bahnhof.

Der im Gegensatz zum alten Bahnhof aber keine Vorteile erkennen läßt.
Im Gegensatz zu 3.000 km Fahrleitung, unter der der Einsatz von Dieselloks vor Güterzügen nicht notwendig ist.
bollisee schrieb:
Vielleicht ist genau diese Art der herablassende Betrachtung nicht nur Dir eigen, sondern auch verantwortlich, warum bei der DB der Bodensee geflissentlich ignroriert und fein säuberlich umfahren wird.
Davon gehe ich aus. Gleichzeitig gehe ich davon aus, dass der Versuch, die Strategien der Metropolregionen am Bodensee anzuwenden, wenig sinnvoll ist. Mit Anwohnerzahlen und Dergleichen zu argumentieren hat also wenig Wert, da zieht man immer den Kürzeren.

Völlig hoffnungslos ist die Lage dennoch nicht, ganz im Gegenteil.

Da gibt's z.B. die Schwarzwaldbahn, die sich mit Pünktlichkeit und guter Fahrzeugqualität einen Namen gemacht hat.

Da gibt's den Seehas, der eindrucksvoll demonstriert, wie man all die Flecken sinnvoll und wirtschaftlich miteinander verbinden kann.

Sogar die Stichstrecke nach Stockach fährt bis Mitternacht und, da habe ich ja gestaunt, braucht für diesen Mitternachtszug am Samstag eine Doppeltraktion 650er. Ein 650er allein reicht nicht.

Da gibt es all die Bemühungen der SBB, der man eigentlich nur die Tür öffnen muss. Die betteln ja schon beinahe darum, nördlich des Rheins und des Sees fahren zu dürfen.

Dann gibt es so Phänomene wie die Brockenbahn. Ist nicht am Bodensee, doch wenn ich das hier im Forum richtig gelesen habe, ist die in der Ferienzeit proppenvoll.

All das passiert, obwohl die Gegend nicht ins übliche Konzept passt. Meine Vermutung ist, dass die Gegend solche Sachen selbst in die Hand nehmen muss. Nicht auf Stuttgart oder Berlin warten, sondern Züge organisieren und fahren. Die Bahn zum bevorzugten Verkehrsmittel erklären. Was immer diese Einzelprojekte erfolgreich gemacht hat, es braucht mehr davon.

Für mehr Frieden auf Drehscheibe-Online: DSO peacemaker

Und was ändert das Alles

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 08.03.18 08:20

an der Tatsache, dass man hier wieder den Bock zum Gärtner machen will?

Es nützt nix, aber die Bahnlinie nördliches Seeufer gehört massiv ausgebaut, sprich, OL und moderne Fahrzeuge. Immerhin nutzen viele Feinstaubkesselbewohner dieses "dünn besiedelte, nicht so wichtige" Stück Dtl. zur Naherholung. Und da wäre es zwingend notwendig, so Viele wie möglich mit dem Zug anreisen zu lassen, immerhin ist niemanden geholfen, wenn die Feinstaubproblematik sich von Stuttgart und Umgebung an den See verlagert.

Und nur weil einem S21 Gegner es nicht genehm ist, dass es noch andere wichtige Regionen in Dtl. gibt , muss man diese Region nicht künstlich kleinreden, immerhin hat die Bodenseeregion eine enorme Wirtschaftskraft, sieht man ja auch an den Mieten und Grundstückspreisen.
Traumflug schrieb:
bollisee schrieb:
Vielleicht ist genau diese Art der herablassende Betrachtung nicht nur Dir eigen, sondern auch verantwortlich, warum bei der DB der Bodensee geflissentlich ignroriert und fein säuberlich umfahren wird.
Davon gehe ich aus. Gleichzeitig gehe ich davon aus, dass der Versuch, die Strategien der Metropolregionen am Bodensee anzuwenden, wenig sinnvoll ist. Mit Anwohnerzahlen und Dergleichen zu argumentieren hat also wenig Wert, da zieht man immer den Kürzeren.

Völlig hoffnungslos ist die Lage dennoch nicht, ganz im Gegenteil.

Da gibt's z.B. die Schwarzwaldbahn, die sich mit Pünktlichkeit und guter Fahrzeugqualität einen Namen gemacht hat.

Da gibt's den Seehas, der eindrucksvoll demonstriert, wie man all die Flecken sinnvoll und wirtschaftlich miteinander verbinden kann.

Sogar die Stichstrecke nach Stockach fährt bis Mitternacht und, da habe ich ja gestaunt, braucht für diesen Mitternachtszug am Samstag eine Doppeltraktion 650er. Ein 650er allein reicht nicht.

Da gibt es all die Bemühungen der SBB, der man eigentlich nur die Tür öffnen muss. Die betteln ja schon beinahe darum, nördlich des Rheins und des Sees fahren zu dürfen.

Dann gibt es so Phänomene wie die Brockenbahn. Ist nicht am Bodensee, doch wenn ich das hier im Forum richtig gelesen habe, ist die in der Ferienzeit proppenvoll.

All das passiert, obwohl die Gegend nicht ins übliche Konzept passt. Meine Vermutung ist, dass die Gegend solche Sachen selbst in die Hand nehmen muss. Nicht auf Stuttgart oder Berlin warten, sondern Züge organisieren und fahren. Die Bahn zum bevorzugten Verkehrsmittel erklären. Was immer diese Einzelprojekte erfolgreich gemacht hat, es braucht mehr davon.
Nur zur Klärung, der Seehas ist vom Prinzip her eine S-Bahn, verknüpft mit der S-Bahn St. Gallen in Konstanz und der S-Bahn Schaffhausen/Zürich in Singen, von hier ist der Nahverkehr halbstündlich und der Fernverkehr stündlich vernetzt, Richtung Deutschland ist nur Stundentakt mit Regionalexpress. Auch Fahrplantechnisch wird die Euregio Bodensee demonstriert. Abgehängt ist dabei Friedrichshafen. Der reibungslose Ablauf wird durch eine reibungslose Wartung und Durchführung der SBB garantiert (mit dem Schmutzfinken 426 nach Schaffhausen als kleinen Schönheitsfehler). Der Fairness halber muss man aber die weiße Weste der SBB beschmutzen, beim Seehäsle hatte die 90%ige SBB-Tochter Thurbo völlig versagt. Darauf folgte mit dem Ausschluss von Thurbo die erste saftige Strafe, die es in Deutschland für Schlechtleistungen gab. Drum ist die SBB hier durchaus verpflichtet und will sich nicht noch mal die Finger verbrennen. Bei beiden Strecken ging der Landkreis in Vorleistung, nach Stockach hat er sogar die Gleise übernommen.

Die Verwaltung der Schwarzwaldbahn DB-Regio Südbaden ist aufgelöst worden und nach Stuttgart verschoben worden. Dort sind über kurz oder lang Stuttgarter Verhältnisse zu erwarten. Noch scheint man sich mit allen Kräften gegen die Misswirtschaft aus Stuttgart zu stemmen. Aber klar ist schon jetzt, ein Großteil der Wagen wurde über Deutschland verteilt und durch störungsanfällige Wagen anderer Regionen ersetzt. Das mit der guten Fahrzeugqualität ist schon zur Hälfte Geschichte. Da muss ich Dir also widersprechen. Die zweite Achse zum Bodensee über Ulm ist ja hinlänglich als Störungsachse bekannt und die Gäubahn wird nur durch den umtriebigen Verkehrsminister von BW am Leben erhalten. Bis 2014 war die noch Rückzugsort des Museumsparks von DB Fernverkehr (freute mich aber nicht die Reisenden), ist inzwischen ist die hoffnungslos überforderte DB-Regio Stuttgart durch DB-Fernverkehr ersetzt und der echte Fernverkehr wird gleich ganz ohne Beteilgung der DB durch ÖBB und SBB durchgeführt... Außer der Schwarzwaldbahn sind wir schlicht Notlösungsland, die Prognose für die Schwarzwaldbahn ist schlecht.

Die Körperschaften der Gegend haben solche Sachen auch am Hochrhein in die Hand genommen, die Landkreise Waldshut und Konstanz haben massgeblich mit Finanzierungshilfen zur mittlerweile recht erfolgreichen Einführung des Neigetechnikbetriebes am Hochrhein und Bodensee gesorgt, ja die 611 funktionieren mittlerweile gut und nein man ist mit dem Auto deutlich langsamer. Nur der Landkreis Friedichshafen ist erst 10 Jahre später in die Gänge gekommen, hat sich nicht beteiligt, sondern nur profitiert. Das rächt sich eben jetzt. Der Seehas ist ein leistungsfähiges Transportsystem, und im Gegensatz dazu das Seehänsele (man musste die übriggebliebenen Namen nehmen) ein lahmarschiger Milchkanneneinsammler, der mangels Kreuzungsgleisen in Stahringen einen sinnvollen Halt auslässt, aber dafür in Ludwigshafen ewig auf auf den Gegenzug wartet. Geschwindigkeiten, die der RS1 fährt sind nicht zeitgemäß, obwohl der eigentlich zügiger fahren könnte. Während die BOB die gleichen Fahrzeuge auf der angrenzenden Strecke im Griff hat, pfeifen die DB-Fahrzeuge auf dem letzen Loch (die 611er könnten sicher auch noch 10 oder 15 Jahre leben, würden die nicht in Ulm gewartet und bekämen sie zeitgemäße Motoren).

Du siehst, von der Region gehen durchaus Initiativen aus. Allerdings ist die Besatzungsmacht Bayern mit dem deutschen Regionalparteiverkehrsminister eben immer und immer wieder der Hemmschuh Nummero 1. Und eine DB, die bei einem Sturm in Norddeutschland mal eben den Verkehr auf der nicht betroffenen und vernetzten Gäubahn einstellt ist sicher auch nicht in der Lage irgendwelche Bedürfnisse in der Region auch nur annähernd wahrzunehmen (bestes Symbol ist die neue kleine fiese Tarifangelegenheit, IC bis Singen mit Nahverkehrskarte, Schaffhausen-Singen nur Fernverkehrskarte, weiter bis Zürich diskriminierungsfrei).
Bei der SWB fallen mir als Nutzer zur Zeit noch keine Missstände auf. Man hat ja als letztes Wagen aus Magdeburg bekommen (DBpza 780.3). 2026 sind von der Tendenz neue Einheiten vorgesehen.

Das die Thurbo sich nach Stockach verschätzt hat lag auch an den Fahrzeugen eher.

Das die Bodenseegürtelbahn eig. Für ein Ideales Konzept 2 Gleise haben sollte ist kein Wunder.
Espasingen hat gar keinen Haltepunkt. In Sipplingen hat man den Kreuzungsbahnhof abgestuft zum Hp.
Das in Markdorf ein (I)RE-Halt Sinnvoll wäre ist ein ähnliches Thema. Auch der Zustand der Stationen entlang der Strecke ist schlecht. Beim Seehas wird es endlich was. (R' zell & Gl. 1 in Singen ausgenommen)
Der Bodenseekreis hat ja mal die Idee von einem Halbstundentakt gehabt aber das ist halt nun keine Zukunft mehr. Das Lindau - FN kein 2 Gleis mit der Elektrifizierung bekommt ist auch traurig genug.
Während man auf der eine Seite über sowas denkt wünscht man sich auf der anderen Seite in Konstanz noch eine zusätzliche Seehas-Haltstelle für die wichtige Bushaltestelle Sternenplatz/Spanierstraße (vor der Rheinbrücke).

Überall besteht noch Verbesserungsbedarf der abend IC in Konstanz müsste 2min früher ankommen damit man die S14 noch bekommt. Es sind eben viele kleine Sachen die was bewirken können. Auch die engen Umstiegs-Situationen müssten angepasst werden, die RE nach Zürich in Schaffhausen kannst du mit dem IRE aus Singen / Basel nicht erreichen.. auf der Schwarzwaldbahn ist halt für das Angebot ein vernünftiges Streckenwerk vorhanden man konnte froh sein das damals bei der Elektrifizierung nicht bei einigen Tunneln das 2. Gleis rausgerissen wurde.

Im Sommer sind die Züge alle voll man muss es nutzen. Auch zum Rheinfall welcher auch gut Touristen anzieht.

Neulich im ICE: Hässlich hier? Aber sind Sie schon mal im Güterzug mit gefahren?
Next Stop Frankfurt Airport Long distance Trains




2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:03:08:15:48:04.
bollisee schrieb:
Du siehst, von der Region gehen durchaus Initiativen aus.
Ja, eben. Wo das so ist, funktioniert es auch.

Nur sind Deine weiteren Ausführungen (und die der Anderen) voll von Geheule über den aktuellen Zustand. Sowas hilft keinen Millimeter weiter. Wenn man was erreichen will muss man statt dessen das Mach- und Erreichbare betrachten, durchführen und ausweiten.

Als hier vor ein paar Wochen über die Ablachtalbahn diskutiert wurde war ich kurz davor ans Verkehrsministerium zu schreiben mit der Bitte, die Sache in die Gänge bringen zu dürfen. Da passiert ja ziemlich genau gar nichts, mit absurden Trassenpreisen, einem nicht erreichbaren Ansprechpartner (stand so in der Zeitung) und dem (weitgehenden?) Fehlen von Bemühungen, auf die Kunden zuzugehen. Gemacht habe ich das dann doch nicht. Denn so viel Energie kann ein Mensch gar nicht haben, um gegen all die Bremser anstinken zu können.

Für mehr Frieden auf Drehscheibe-Online: DSO peacemaker

Es bewegt sich was in FN.... Ein bisschen...

geschrieben von: 18 610

Datum: 08.03.18 22:00

Guten Abend,

Zitat
Als hier vor ein paar Wochen über die Ablachtalbahn diskutiert wurde war ich kurz davor ans Verkehrsministerium zu schreiben mit der Bitte, die Sache in die Gänge bringen zu dürfen. Da passiert ja ziemlich genau gar nichts, mit absurden Trassenpreisen, einem nicht erreichbaren Ansprechpartner (stand so in der Zeitung) und dem (weitgehenden?) Fehlen von Bemühungen, auf die Kunden zuzugehen. Gemacht habe ich das dann doch nicht. Denn so viel Energie kann ein Mensch gar nicht haben, um gegen all die Bremser anstinken zu können.
Brauchst nicht. Die Ablachtalbahn wird wieder regelmäßig, zumindest im Ausflugsverkehr wie Pfullendorf bzw. Bad Wurzach, unter die Räder genommen werden. Und wahrscheinlich als Umleiter (Basel - Ulm) während der Südbahn-Sperren die nächsten Jahre.

Darüber hinaus liegt ja ein Konzept vor, dass der Kreistag des Bodenseekreises bei SMA in Auftrag gegeben hat und der Kreis sich zumindest willig gezeigt hat, das auch auf den Weg zu bringen. Aber da geht's noch ein bisschen hin und her. Dennoch bin ich nach wie vor verhalten optimistisch dass das auf absehbare Zeit was wird mit dem Draht über der Gürtelbahn und einem besseren Angebot.

Grüßle von der Insel

Hans-Jörg

Re: Und was ändert das Alles

geschrieben von: cs

Datum: 09.03.18 02:47

Dbr1226 schrieb:
Und nur weil einem S21 Gegner es nicht genehm ist, dass es noch andere wichtige Regionen in Dtl. gibt , muss man diese Region nicht künstlich kleinreden, immerhin hat die Bodenseeregion eine enorme Wirtschaftskraft, sieht man ja auch an den Mieten und Grundstückspreisen.
Du weißt aber schon, dass Traumflug in Sipplingen lebt?

Re: Und täglich grüßt die Zeitung

geschrieben von: 146 227

Datum: 10.03.18 10:40

Der Südkurier war wieder Fleißig stimmen zusammen zutragen
[www.suedkurier.de]

Neulich im ICE: Hässlich hier? Aber sind Sie schon mal im Güterzug mit gefahren?
Next Stop Frankfurt Airport Long distance Trains

Re: Es bewegt sich was in FN.... Ein bisschen...

geschrieben von: bollisee

Datum: 11.03.18 11:21

18 610 schrieb:
Guten Abend,

Zitat
Als hier vor ein paar Wochen über die Ablachtalbahn diskutiert wurde war ich kurz davor ans Verkehrsministerium zu schreiben mit der Bitte, die Sache in die Gänge bringen zu dürfen. Da passiert ja ziemlich genau gar nichts, mit absurden Trassenpreisen, einem nicht erreichbaren Ansprechpartner (stand so in der Zeitung) und dem (weitgehenden?) Fehlen von Bemühungen, auf die Kunden zuzugehen. Gemacht habe ich das dann doch nicht. Denn so viel Energie kann ein Mensch gar nicht haben, um gegen all die Bremser anstinken zu können.
Brauchst nicht. Die Ablachtalbahn wird wieder regelmäßig, zumindest im Ausflugsverkehr wie Pfullendorf bzw. Bad Wurzach, unter die Räder genommen werden. Und wahrscheinlich als Umleiter (Basel - Ulm) während der Südbahn-Sperren die nächsten Jahre.
Gefährlich, gefährlich, könnten doch die Menschen auf die Idee kommen, dass die Strecke westlicher Bodensee-Ulm tatsächlich brauchbar ist. Zumal die Ablachtalbahn theoretisch mit hoher Geschwindigkeit nutzbar wäre...
Seiten: 1 2 3 All Angemeldet: -