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DBAG PM: DB Energie investiert in die Zukunft des Stromhandels

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 18.01.18 22:17

DB Tochter automatisiert Handel an Strombörsen mit VisoTech

(Frankfurt am Main/Wien, 18.01.2018) Die Deutsche Bahn ist einer der größten Energieverbraucher und mit ihrem Energiedienstleister DB Energie zugleich der fünftgrößte Stromversorger in Deutschland. Um seine kurzfristigen Handelsge-schäfte zu automatisieren, hat sich das Unternehmen für die Implementierung des autoTRADER Pro von VisoTech entschieden. Dabei setzt DB Energie auf eine der europaweit führenden Softwarelösungen für den vollautomatisierten Kurzfristhandel von Strom.
Täglich versorgt DB Energie rund 18.000 elektrische Züge und 5.400 Bahnhöfe mit Energie. Der Energieverbrauch entspricht dem Bedarf der Stadt Berlin. Au-ßerdem beschafft der Energiedienstleister der Deutschen Bahn Strom für In-dustrie-, Gewerbe- und Privatkunden.


Steigender Anteil erneuerbarer Energien

Als Umweltvorreiter hat sich die Deutsche Bahn das Ziel gesetzt, den derzeitigen Anteil von 42 Prozent erneuerbarer Energien im Bahnstrommix bis 2030 auf 70 Prozent zu steigern. Bis 2050 soll der Zugverkehr emissionsfrei sein.
Aufgrund der volatileren Einspeisung erneuerbarer Energien steigt die Notwen-digkeit zur konsequenten Digitalisierung energiewirtschaftlicher Prozesse. Spe-ziell Windenergie, deren Verfügbarkeit schwer zu prognostizieren ist, führt zu hoher Handelsintensität bis kurz vor Handelsschluss. Diese Kurzfristigkeit ist praktisch nur mit einer passenden Softwarelösung zu bewerkstelligen.


Umfassend und flexibel

„VisoTech hat uns mit seiner Lösung und fundierten Fachkompetenz überzeugt“, sagt Andre Krah, vom Short-Term-Handel bei DB Energie. „Wir haben nach einem Tool gesucht, das verlässlich ist und uns ausreichend Möglichkeiten bietet, auf sich ändernde Marktbedingungen zu reagieren.“ DB Energie hat sich für die umfassendste Lösung von VisoTech – den autoTRADER Pro – entschieden. Das System ist in der Lage, Strom nach geprüften Algorithmen vollautomatisch zu handeln. Der autoTRADER Pro unterstützt alle relevanten europäischen Handelsplätze, kann mehrere Portfolien parallel vermarkten und bietet Entwick-lerwerkzeuge für eigene Algorithmen der DB Energie.
Jürgen Mayerhofer, Geschäftsführer von VisoTech: „Der Intraday-Markt ist das Schlüsselelement bei der Direktvermarktung von erneuerbarer Energie. Aber die Geschwindigkeit des Handels ist enorm, die Volatilität hoch und das tägliche Marktvolumen für den Menschen nicht mehr überschaubar. Da immer mehr Energieversorger auf Automatisierung setzen, hat DB Energie mit der Einführung unseres autoTRADER Pro eine wegweisende Entscheidung getroffen. Die Software ermöglicht die optimale Nutzung aller Potentiale am Markt, lässt sich einfach in bestehende Systeme integrieren und ist flexibel an neue Anforderun-gen anpassbar.“


Leistungsfähig und flexibel


Der Periotheus autoTRADER von VisoTech ist eine der europaweit führenden Softwarelösungen für den vollautomatisierten Kurzfristhandel von Strom. Von der Steuerung über die Visualisierung bis hin zu Entwicklerwerkzeugen lässt das System keine Wünsche offen. Neben DB Energie setzen weitere Bran-chenunternehmen, wie VERBUND, STEAG, Iberdrola oder TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG (TIWAG) auf die Lösung von VisoTech.

Über DB Energie

Die DB Energie GmbH ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Deut-schen Bahn AG, deren Aufgabenfeld in der Erzeugung, Beschaffung und Bereitstellung von Energieträgern, hauptsächlich Strom und Diesel, aber auch von Erdgas, Heizöl und Fernwärme liegt. Das Unternehmen betreut neben dem DB-Konzern auch Kunden aus Industrie, Gewerbe und Privathaushalten. Die In-standhaltung, Planung und Errichtung von energietechnischen Einrichtungen, wie z. B. Zugvorheizanlagen und Weichenheizungen, sind ebenfalls Teil des Portfolios.
[www.dbenergie.de]


Über VisoTech


Die VisoTech GmbH ist ein Softwareunternehmen, das 1999 von den beiden Gesellschaftern Johannes Püller und Wolfgang Eichberger gegründet wurde. Mit dem autoTRADER, einem Bestandteil der Eigenentwicklung „Periotheus“, ist das Unternehmen Marktführer für den vollautomatisierten Intraday-Stromhandel. Darüber hinaus ist VisoTech bereits seit vielen Jahren mit Periotheus führender ETRM-Anbieter und österreichischer Marktführer im Bereich Energielo-gistiksysteme.
VisoTechs Periotheus autoTRADER ermöglicht Unternehmen automatisierte Intraday-Geschäfte in Echtzeit auf europäischen Strom- und Gasbörsen wie der EPEX SPOT, Nord Pool und PEGAS. Zahlreiche Energiekonzerne, -versorger und -händler sind mit VisoTech Periotheus auf nahezu allen europäischen Strom- und Gasmärkten aktiv. Namhafte Unternehmen, wie STEAG, Iberdrola, VERBUND, Rosneft, OMV etc. zählen zu VisoTechs Kunden.
[www.visotech.com]

PM der DB Energie eingestellt von thomas.splittgerber, berlin
Thomas Splittgerber schrieb:
Dabei setzt DB Energie auf eine der europaweit führenden Softwarelösungen für den vollautomatisierten Kurzfristhandel von Strom.
OMG. Jetzt hat es die DB auch noch nötig, im Spielcasino zu zocken.

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im Spielcasino zocken - sind wir nicht alle so ?

geschrieben von: der pasinger

Datum: 19.01.18 00:43

wir sind doch alle irgendwie Zocker,
Gewinner, Verlierer, Opfer

immer auf der Suche nach dem besten Deal, dem letzten Schnäppchen,
der ewige Nervenkitzel, noch einige Cent sparen zu können, auch wenn der Deal nicht zu 100% seriös aussieht ?

okay, meistens gewinnen die anderen
und Opfer sind meist die mit Kundenkontakt

in dem geschilderten Fall läuft die Pfennigfuchserei zwischen Konzernen und ausnahmsweise mal nicht auf dem Rücken von Arbeitnehmern ab.

mfg
Nils
Traumflug schrieb:
Thomas Splittgerber schrieb:
Dabei setzt DB Energie auf eine der europaweit führenden Softwarelösungen für den vollautomatisierten Kurzfristhandel von Strom.
OMG. Jetzt hat es die DB auch noch nötig, im Spielcasino zu zocken.
Eine Bitte: Bitte, bitte mach dich doch erst einmal über den Energiemarkt schlau. JEDER Player am Strommarkt bezieht auch Strom über die Strombörse, so funktioniert das System. Bei uns ist das die RWE Supply & Trading, und bei der DB Energie dann eben ihre Handelsleute.
Käfermicha schrieb:
JEDER Player am Strommarkt bezieht auch Strom über die Strombörse, so funktioniert das System.
Es geht auch Jeder sein Benzin an der Tankstelle kaufen, dennoch kommt man da ohne Trading-Software aus. Als Stromverbraucher hat man auch keine Wahl, man muss den Strom dann beziehen, wenn man ihn braucht. Einen ICE zehn Minuten stehen lassen, weil das Stromnetz gerade unter hoher Last steht, geht ja nicht.

Wenn es am Strommarkt irgendwelche handfesten (nicht-spekulativen) Vorteile durch solche Software gibt, dann lässt uns diese Pressemitteilung darüber im Unklaren. Genauso wie Deine pflaumige Einwendung, übrigens.

Für mehr Frieden auf Drehscheibe-Online: DSO peacemaker
Das ist ganz einfach: Mit dem Stromhandel kann ich erheblich mehr verdienen als ohne.

Nehmen wir mal an ich habe ein Kraftwerk das 500MW leistet. Jetzt unterstellen wir mal, mein Kraftwerk kostet 30 EUR/MWh.

Einmal angenommen ich beliefere einen Kunden, der konstant 50MW Leistung braucht, mit Strom. Dann muss mein Kraftwerk mit 50 MW laufen. Nehmen wir mal an, der Kunde zahlt 50 EUR pro MWh fix, unabhängig von der Uhrzeit mit einem langfristigen Liefervertrag, dann zahlt der Kunde pro Stunde an mich also 2500 EUR. Dann muss ich schauen was ich mache:

An Tagen, an denen eine Dunkelflaute herrscht und der Strom 150 MWh kostet, an denen lasse ich mein Kraftwerk auf voller Last laufen. 50MWh gehen an den Kunden für 50 EUR, die anderen 450 MWh gehen an andere Kunden zu 150EUR/MWh, insoweit biete ich den Strom an der Strombörse an.

An Tagen, an denen 50 GW erneuerbare Energien in Deutschland ins Netz eingespeist werden, kostet der Strom vielleicht nur 1 EUR/MWh. Die erneuerbaren Energien werden am Spotmarkt der Börse angeboten. Mein Kunde muss aber aufgrund des langfristigen Liefervertrages weiter 50 EUR/MWh an mich zahlen, und ich muss ihn auch hier mit 50MWh pro Stunde beliefern.

Jetzt kann ich wählen:

a) Ich liefere die 50 MW an meinen Kunden, mache 20 EUR Gewinn pro MWh, also 1000 EUR Gewinn pro Stunde.

b) Ich schalte mein Kraftwerk ab, kaufe die 50 MWh zum Preis von 1 EUR/MWh, also für 50 Euro an der Strombörse ein, und verkaufe sie für 2500 EUR weiter an meinen Kunden. Unterstellen wir mal ein abgeschaltetes Kraftwerk kostet 5 EUR/MWh, dann habe ich hier Kosten von 250 EUR Stillstandskosten plus 50 EUR Stromkosten, also insgesamt 300 EUR Kosten. Mein Gewinn beträgt also 2.200 EUR, mithin 1200 EUR mehr als in Variante a).

Um diesen Strom zu beschaffen und zu verkaufen, benötige ich die Strombörse. Dort werden diese Mengen angeboten. Physikalisch wird dieser Strom irgendwo eingespeist, und irgendwo verbraucht. Dieser Rechenkreis nennt sich Bilanzkreis. Abweichungen davon werden vom Netzbetreiber ausgeglichen, durch Regelenergie bzw. Ausgleichsenergie.

Verstanden warum man als Energieanbieter ZWINGEND handeln muss?



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:01:19:11:28:02.
Käfermicha schrieb:
An Tagen, an denen 50 GW erneuerbare Energien ins Netz eingespeist werden, kostet der Strom nur 1 EUR/MWh. Mein Kunde muss aber 50 EUR/MWh an mich zahlen.

Jetzt kann ich wählen:

a) Ich liefere die 50 MW an meinen Kunden, mache 20 EUR Gewinn pro MWh, also 1000 EUR Gewinn.

b) Ich schalte mein Kraftwerk ab, kaufe die 50 MW für 50 Euro an der Strombörse ein, und verkaufe sie für 2500 EUR weiter an meinen Kunden. Unterstellen wir mal ein abgeschaltetes Kraftwerk kostet 5 EUR/MWh, dann mache ich pro MWh in diesem Falle 24 EUR mehr Gewinn als in Variante b).
Also doch Zockerei, vielen Dank für die Aufklärung. Zwingend ist das nicht, denn in beiden Fällen werden die Züge mit Strom versorgt. Letzteres sollte das einzige Anliegen der DB Energie sein.

Dann wünsche ich der DB Energie mal viel Glück. Es wäre nicht das erste Mal, dass solche "Schnäppchen" nach hinten los gehen. Liegt wohl daran, dass die anderen Marktteilnehmer (auch) nicht auf den Kopf gefallen sind.

Für mehr Frieden auf Drehscheibe-Online: DSO peacemaker

'Zockerei' bringt Angebot und Nachfrage überein

geschrieben von: Thomas_Lammpe

Datum: 19.01.18 15:56

Traumflug schrieb:
Käfermicha schrieb:
An Tagen, an denen 50 GW erneuerbare Energien ins Netz eingespeist werden, kostet der Strom nur 1 EUR/MWh. Mein Kunde muss aber 50 EUR/MWh an mich zahlen.

Jetzt kann ich wählen:

a) Ich liefere die 50 MW an meinen Kunden, mache 20 EUR Gewinn pro MWh, also 1000 EUR Gewinn.

b) Ich schalte mein Kraftwerk ab, kaufe die 50 MW für 50 Euro an der Strombörse ein, und verkaufe sie für 2500 EUR weiter an meinen Kunden. Unterstellen wir mal ein abgeschaltetes Kraftwerk kostet 5 EUR/MWh, dann mache ich pro MWh in diesem Falle 24 EUR mehr Gewinn als in Variante b).
Also doch Zockerei, vielen Dank für die Aufklärung. Zwingend ist das nicht, denn in beiden Fällen werden die Züge mit Strom versorgt. Letzteres sollte das einzige Anliegen der DB Energie sein.

Dann wünsche ich der DB Energie mal viel Glück. Es wäre nicht das erste Mal, dass solche "Schnäppchen" nach hinten los gehen. Liegt wohl daran, dass die anderen Marktteilnehmer (auch) nicht auf den Kopf gefallen sind.
Das Wort ' Zockerei' ist sehr negativ vorbelastet, aber besagte Zocker haben die wichtige Funktion, Angebot und Nachfrage über den Preis in Einklang zu bringen. Man kann das für überflüssig halten und der Meinung sein, dass doch einfach einer immer Energie in passender Menge produzieren und ein anderer verbrauchen soll. Das geht auch, ist aber in der Regel teurer, da weder ein Anreiz besteht, bei geringer Nachfrage die Kraftwerke runterzufahren, die hohe variable Kosten haben, noch den Stromverbrauch dann zu reduzieren, wenn das Angebot knapp und die Nachfrage hoch ist, was einige durchaus machen können. Ähnlich verhält es sich mit variablen Preisen für Bahntickets, die sich an der Auslastung orientieren.

Re: 'Zockerei' bringt Angebot und Nachfrage überein

geschrieben von: Käfermicha

Datum: 20.01.18 13:16

Auf jeden Fall interessant dass genau diejenigen wirtschaftliches Handeln in Frage stellen die das der Bahn bei S21 immer vorwerfen es nicht zu tun...