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Re: Irrsinn ist hausgemacht!

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 16.01.18 17:16

Hannes Kuhnert schrieb:
cinéma schrieb:
Hannes Kuhnert schrieb:
cinéma schrieb:
Die S-Bahn Rhein-Ruhr ist ein polyzentrisches S-Bahn-Netz. Im Süden schließt die S-Bahn Köln an, ein monozentrisches S-Bahn-Netz.
Ich verstehe: Köln als eines der Zentren der polyzentrischen S-Bahn Rhein-Ruhr zu betrachten, kann auf keinen Fall in Frage kommen.
Köln gehört zum Raum Rhein-Sieg, nicht Rhein-Ruhr.
Und Nürnberg gehört zu Franken, nicht zu Bayern.
Sowohl als auch.

Aber Mannheim gehört zu Rhein-Neckar, nicht zu Rhein-Main.

Re: Tagesschau: Streit um Bahnsteighöhen - Teure Zentimeter

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 16.01.18 17:23

> Rhein-Ruhr habe ich wie Nürnberg für erledigt gehalten, der Kindergarten in Köln („Wir wollen auch eine Metropole sein!“) war mir keine nähere Betrachtung wert.

Der "Kindergarten" ist eher bei dem anzusiedeln, der über so schlechte Geografie-Kenntnisse verfügt, dass er Köln allen ernstes zu Rhein-Ruhr packt. Dass man über so etwas überhaupt diskutieren muss, ist die Krönung.

Das Problem ist nicht, dass Köln Metropole sein will, das ist es sowieso, sondern, dass Du das Netz der S-Bahn Köln mit eigenem Aufgabenträger nicht beachtet hast.
Baleine rouge schrieb:
nozomi07
Bei allen Nicht-Doppelstockzügen bringt der 76-cm-Bahnsteig genau 20 cm Vorteil. Eine Stufe weniger (sei es an der Tür oder im Innenraum). Warum strebt man unbedingt eine zusätzliche Stufe an?
Warum nicht einfach die Fußbodenhöhe um 10 cm verringern? Hersteller vergleichen gerne direkt mit den Mitbewerbern und Alstom wirbt beim AGV mit nur 2 notwendigen Stufen vom 55er Bahnsteig. Ein Triebzug mit Einzelwagen und einer Fußbodenhöhe von 1260 mm benötigt derer 3. Stadlers Giruno ermöglicht auch bei 55 cm einen stufenfreien Einstieg.

Planstart wäre mit einer Stufe weniger auch nicht erfolgreicher. Die im FV gewonnene Stufe müssen RE-Fahrgäste zum Bahnsteig erklimmen. Das Problem sind die Fahrzeuge und der krampfhafte Versuch der DB dennoch an 76cm festzuhalten. Die Modernisierung von Bahnstrecken mit 55 und 76 cm hohen RE-Bahnsteigen als "Kompromiss" ist ein Schildbürgerstreich 1. Ordnung.
Man kann auch umgekehrt formulieren: "Das Problem ist das krampfhafte Festhalten an 55-cm-Bahnsteigen".

Es gibt doch alle Regionalzug-Baureihen für 76-cm-Bahnsteige. Wo bitte muss der Kunde da hinaufsteigen? Im Hochgeschwindigkeitsverkehr wird man immer Antriebstechnik unter dem Boden unterbringen, schon allein wegen des Schwerpunkts (Daran ändern auch Ausnahmen wie der Giruno nichts). Den ebenen Einstieg gäbe es nur mit Hochbahnsteigen wie in Japan. Aber 76-cm-Bahnsteige hätten eben immer eine Stufe weniger - ein kleiner Vorteil, aber keinerlei Nachteil!

Ein weiteres Problem sind S-Bahn-Netze mit 96-cm-Bahnsteigen. Die sind mit 76-cm-Bahnsteigen halbwegs kompatibel - mit 55 cm überhaupt nicht! Wenn München sein S-Bahn-Netz mit der 2. Stammstrecke ausdehnt, hat man in ganz Oberbayern 76-96-cm-Bahnsteige. Ein weiterer Grund, wo möglich auf 76 cm zu setzen.

Aber wir sehen ja schon hier, wie unversöhnlich beide Lager sind. Und deshalb wird es immer beide Höhen geben. Ist halt leider so.
cinéma schrieb:
Hannes Kuhnert schrieb:
Rhein-Ruhr habe ich wie Nürnberg für erledigt gehalten, der Kindergarten in Köln („Wir wollen auch eine Metropole sein!“) war mir keine nähere Betrachtung wert.
Das Problem ist nicht, dass Köln Metropole sein will, das ist es sowieso, sondern, dass Du das Netz der S-Bahn Köln mit eigenem Aufgabenträger nicht beachtet hast.
Von der S-Bahn Halle redet heute – im Sinne eines eigenen Verkehrssystems – auch keiner mehr.
nozomi07 schrieb:
Aber wir sehen ja schon hier, wie unversöhnlich beide Lager sind. Und deshalb wird es immer beide Höhen geben. Ist halt leider so.
Also ich hab überhaupt kein Problem damit, wenn ich vor meiner Haustür nicht „meine“ Höhe habe.

Hauptsache, die Aufgabenträger und die Deutsche Bahn einigen sich endlich mal auf (regionale oder bundesweite) Lösungen, mit denen sie den Fahrgästen mittelfristig weitestgehend stufenfreie Einstiege bieten können!

… statt weiterhin jährlich zig Millionen für Erneuerungen auszugeben, mit deren Ergebnis an ganzen Streckenästen und ausgerechnet in den wichtigsten Knotenbahnhöfen auf Dauer kein stufenloser Einstieg möglich ist.
cinéma schrieb:
> Rhein-Ruhr habe ich wie Nürnberg für erledigt gehalten, der Kindergarten in Köln („Wir wollen auch eine Metropole sein!“) war mir keine nähere Betrachtung wert.

Der "Kindergarten" ist eher bei dem anzusiedeln, der über so schlechte Geografie-Kenntnisse verfügt, dass er Köln allen ernstes zu Rhein-Ruhr packt. Dass man über so etwas überhaupt diskutieren muss, ist die Krönung.

Das Problem ist nicht, dass Köln Metropole sein will, das ist es sowieso, sondern, dass Du das Netz der S-Bahn Köln mit eigenem Aufgabenträger nicht beachtet hast.
Ob Köln nun geographisch zu Rhein-Ruhr oder Rhein-Sieg gezählt wird ist das eine, eisenbahnbetrieblich sprechen jedoch durchaus Gründe dafür, die S-Bahnen zwischen Dortmund und Köln gesamthaft ein ein System zu betrachten, denn die Linien sind an mehreren Stellen aufeinander durchgebunden. Traditionell wurde das S-Bahn Netz an Rhein und Ruhr von der Bundesbahn als einheitliches Netz geplant. Mit der Aufteilung der Aufgabenträgerschaft hat sich die Entwicklung jedoch im Norden und Süden zunehmende auseinander entwickelt. Was aber natürlcih auch vor allem in der unterschiedlichen Aufgabenträgerschaft begründet ist. Hätte NRW wie andere große Länder nur eine einzige Aufgabenträgergesellschaft, dann würden die Netze sicherlich auch weiterhin aus einem Guss geplant werden.
Hannes Kuhnert schrieb:
Zitat:
… statt weiterhin jährlich zig Millionen für Erneuerungen auszugeben, mit deren Ergebnis an ganzen Streckenästen und ausgerechnet in den wichtigsten Knotenbahnhöfen auf Dauer kein stufenloser Einstieg möglich ist.
Die Einigung hat es eigentlich immer schon gegeben. 76cm! Und für Stadtschnellbahnen 96cm.

55cm war immer nur eine Ausnahme. Jetzt streitet man sich daher eigentlich nur darum, wie weit diese Ausnahme gefasst werden soll.

Re: Tagesschau: Streit um Bahnsteighöhen - Teure Zentimeter

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 16.01.18 19:16

Hannes Kuhnert schrieb:quote=cinéma schrieb:
Von der S-Bahn Halle redet heute – im Sinne eines eigenen Verkehrssystems – auch keiner mehr.
Es wird aber sehr wohl zwischen Rhein-Main und Rhein-Neckar unterschieden.

Re: Fernverkehrsfahrzeuge am Hochbahnsteig

geschrieben von: agw

Datum: 17.01.18 00:04

kmueller schrieb:
Railchris schrieb:
cinéma schrieb:
Sagen wir mal so: Mit einem 96er-Bahnsteig könnte man auf Stufen beim ICE verzichten.
Das würde nur funktionieren, wenn die ICE-Wagen eine Flurhöhe wie 422, 423, 430 und x-Wagen hätten, nämlich 100 cm. Tatsächlich haben die aber die Flurhöhe eines ganz normalen Reisezugwagens, nämlich roundabout 125 cm. Die ist am Wagenkastenende erforderlich, um den Übergang über die Kupplung hinweg zu ermöglichen.
Das heißt, man muß vom 76-er Bahnseig 50cm hinaufsteigen und vom 55-er wären es 70cm. Spielt das wirklich noch eine Rolle? Bzw.: wieviele Reisende gibt es, die noch die 50cm schaffen würden, nicht mehr aber die 70cm?
Der große Unterschied bei den aktuellen Zügen (ICE) ist folgender:
Wenn du von 55cm auf die erste Stufe treten willst, musst du gleichzeitig a) einen Höhenunterschied von einer Stufe überwinden, b) einen kleinen Spalt zwischen Stufe und Bahnsteig überwinden und c) dies (je nach Körpergröße) ohne Möglichkeit des Festhaltens an einer Griffstange tun.
Jetzt stell dir einen kleinen, wackeligen, alten Menschen vor. Der kann vielleicht zwei von den drei Hindernissen verkraften, aber beim dritten wirds eng.

Beim 76er Einstieg ist nicht nur der Spalt kleiner und in einer Ebene, auch ist die erste Stufe auf der gleichen Ebene wie der Bahnsteig. Also kein Problem, fast wie eine Verlängerung des Bahnsteigs.
Für die restlichen beiden Stufen kann man sich schon im Zug an der Griffstange festhalten.

Vielleicht kann man für 55er Bahnsteige bei ICE ja ausfahrbare Griffstangen vorschreiben? :-)

Re: Tagesschau: Streit um Bahnsteighöhen - Teure Zentimeter

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 17.01.18 06:38

103612 schrieb:
Ob Köln nun geographisch zu Rhein-Ruhr oder Rhein-Sieg gezählt wird ist das eine, eisenbahnbetrieblich sprechen jedoch durchaus Gründe dafür, die S-Bahnen zwischen Dortmund und Köln gesamthaft ein ein System zu betrachten, denn die Linien sind an mehreren Stellen aufeinander durchgebunden. Traditionell wurde das S-Bahn Netz an Rhein und Ruhr von der Bundesbahn als einheitliches Netz geplant. Mit der Aufteilung der Aufgabenträgerschaft hat sich die Entwicklung jedoch im Norden und Süden zunehmende auseinander entwickelt. Was aber natürlcih auch vor allem in der unterschiedlichen Aufgabenträgerschaft begründet ist. Hätte NRW wie andere große Länder nur eine einzige Aufgabenträgergesellschaft, dann würden die Netze sicherlich auch weiterhin aus einem Guss geplant werden.
Was aus Sicht der damaligen Beamtenbahn eisenbahnbetrieblich von Vorteil gewesen sein mag, war es für den Fahrgast, also den Kunden, mit Sicherheit meist nicht. Gutes Beispiel dafür ist das hier bereits angesprochene Phänomen der zu kurzen Bahnsteige bei der Kölner S-Bahn. Dieses Phänomen rührt daher, dass früher die damalige S-Bahn Rhein-Sieg (heute S-Bahn Köln) als Anhängsel der S-Bahn Rhein-Ruhr gesehen wurde. Dementsprechend wurden also auch für das monozentrische Kölner Netz ungeeignete Parameter des polyzentrischen Rhein-Ruhr-Netzes übernommen. Für Rhein-Ruhr mag eine Bahnsteiglänge von 150 m ausreichend sein, für Köln ist sie zu kurz. Nun hat man beim NVR vor, die Bahnsteige schrittweise so zu verlängern, dass Züge von 180 m möglich werden. Das ist zwar dann immer noch unter den Münchener 210 m, die eigentlich auch für Köln gebraucht würden, mehr würde aber zu teuer im Umbau.
Unter diesen Umständen ist es geradezu Balsam, dass es heute verschiedene Aufgabenträger gibt, und so jemand da ist, der aufpasst, dass nicht weiter ungeeignete Parameter oder Trends von Rhein-Ruhr übernommen werden. So ist auch zu erklären, dass der 15/30-Takt abgelehnt wurde: Diese Taktumstellung, die auch Köln als großartige Neuerung verkauft werden sollte, erwies sich in Modellen jedoch im Vergleich zum geplanten 10/20-Takt als Mogelpackung und wurde daher dankend abgelehnt. Auch hier gilt: Mag sein, dass dieses Taktmodell für Rhein-Ruhr ein Fortschritt darstellt, für Köln wäre es das nicht gewesen.
So ist nachvollziehbar, dass man dem neuen Bahnsteighöhenkonzept von 76 cm ebenfalls skeptisch gegenüber steht, man verschließt sich den 76 cm ja gar nicht, aber solange es keine adäquaten Fahrzeuge zu heutigen gibt, mag das wieder ein Trend sein, der zu Rhein-Ruhr passt, für Köln jedoch ungeeignet ist. Man ist beim NVR da zu dem Entschluss gekommen eher mal nach München zu schauen als nach Gelsenkirchen.

Unter diesen Umständen wird natürlich die Eigenständigkeit des Kölner Netzes zementiert werden, die Netze bewegen sich immer schneller auseinander, weitere Beispiele sind der neue Samstagstakt bei der S-Bahn Köln der nicht zu Rhein-Ruhr passt, sowie die so genannte Kongo-Bahn, wo eine Einigung auf eine durchgehende S-Bahn gar nicht mehr möglich war, aber dieses Auseinanderleben bildet im Grunde nur die tägliche Realität ab – es bringt nichts, Gleichmacherei zu betreiben, etwas zusammenpressen zu wollen, was nicht zueinander passt.



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:01:17:09:17:39.

Re: Tagesschau: Streit um Bahnsteighöhen - Teure Zentimeter

geschrieben von: agw

Datum: 17.01.18 10:04

cinéma schrieb:
103612 schrieb:
Ob Köln nun geographisch zu Rhein-Ruhr oder Rhein-Sieg gezählt wird ist das eine, eisenbahnbetrieblich sprechen jedoch durchaus Gründe dafür, die S-Bahnen zwischen Dortmund und Köln gesamthaft ein ein System zu betrachten, denn die Linien sind an mehreren Stellen aufeinander durchgebunden. Traditionell wurde das S-Bahn Netz an Rhein und Ruhr von der Bundesbahn als einheitliches Netz geplant. Mit der Aufteilung der Aufgabenträgerschaft hat sich die Entwicklung jedoch im Norden und Süden zunehmende auseinander entwickelt. Was aber natürlcih auch vor allem in der unterschiedlichen Aufgabenträgerschaft begründet ist. Hätte NRW wie andere große Länder nur eine einzige Aufgabenträgergesellschaft, dann würden die Netze sicherlich auch weiterhin aus einem Guss geplant werden.
Was aus Sicht der damaligen Beamtenbahn eisenbahnbetrieblich von Vorteil gewesen sein mag, war es für den Fahrgast, also den Kunden, mit Sicherheit meist nicht. Gutes Beispiel dafür ist das hier bereits angesprochene Phänomen der zu kurzen Bahnsteige bei der Kölner S-Bahn. Dieses Phänomen rührt daher, dass früher die damalige S-Bahn Rhein-Sieg (heute S-Bahn Köln) als Anhängsel der S-Bahn Rhein-Ruhr gesehen wurde. Dementsprechend wurden also auch für das monozentrische Kölner Netz ungeeignete Parameter des polyzentrischen Rhein-Ruhr-Netzes übernommen. Für Rhein-Ruhr mag eine Bahnsteiglänge von 150 m ausreichend sein, für Köln ist sie zu kurz. Nun hat man beim NVR vor, die Bahnsteige schrittweise so zu verlängern, dass Züge von 180 m möglich werden. Das ist zwar dann immer noch unter den Münchener 210 m, die eigentlich auch für Köln gebraucht würden, mehr würde aber zu teuer im Umbau.

Also im Rhein-Ruhr-Gebiet sind die klassischen S-Bahn-Bahnsteige noch über 210m (für 420er-Langzüge). Wenn man in Köln direkt nur 150m gebaut hat, liegt das an den Kölnern.
;-)

Erst später, als man gesehen hat, dass man Langzüge wirklich nicht braucht, hat man kürzer gebaut/renoviert und auch Züge bestellt, die betrieblich nicht mehr richtig als Langzug an den Bahnsteig passen (422er).

Re: Fernverkehrsfahrzeuge am Hochbahnsteig

geschrieben von: Black Eyed

Datum: 17.01.18 11:51

agw schrieb:Zitat:
Beim 76er Einstieg ist nicht nur der Spalt kleiner und in einer Ebene, auch ist die erste Stufe auf der gleichen Ebene wie der Bahnsteig. Also kein Problem, fast wie eine Verlängerung des Bahnsteigs.
Für die restlichen beiden Stufen kann man sich schon im Zug an der Griffstange festhalten.

Vielleicht kann man für 55er Bahnsteige bei ICE ja ausfahrbare Griffstangen vorschreiben? :-)
Nun ja, die Frage ist dann, welche Wechselwirkungen hat man auf das restliche System.

Im Übrigen verweise ich darauf, dass in der Schweiz der ICE regulär an 55 cm-Bahnsteigen hält und auch an 35 cm-Bahnsteigen. In Deutschland sind Halte an 38 cm-Bahnsteigen aber die Ausnahme.

Ähnlich verhielt es sich im Übrigen auch beim modus/PumA-Wagen: Diese hatten SEHR steile Stufen. Folglich waren Bahnsteige mit 76 cm gut, 55 cm ausreichen und darunter alles eine Qual... Das hat DB Regio aber nicht davon abgehalten auf einer Linie mit vielen 38 cm-Bahnsteigen diese Wagen einzusetzen...
Die Handgriffe im Türbereich waren dafür aber zwingend erforderlich.

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Re: Tagesschau: Streit um Bahnsteighöhen - Teure Zentimeter

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 17.01.18 14:01

agw schrieb:
Also im Rhein-Ruhr-Gebiet sind die klassischen S-Bahn-Bahnsteige noch über 210m (für 420er-Langzüge). Wenn man in Köln direkt nur 150m gebaut hat, liegt das an den Kölnern.
;-)

Erst später, als man gesehen hat, dass man Langzüge wirklich nicht braucht, hat man kürzer gebaut/renoviert und auch Züge bestellt, die betrieblich nicht mehr richtig als Langzug an den Bahnsteig passen (422er).
Die ersten S-Bahnsteige waren sowohl in Rhein-Ruhr wie auch in Köln 210–230 m lang. Dann Anfang der 80er stellte man fest, dass man diese Länge im Raum Rhein-Ruhr nicht brauchte und legte 150 m für ganz NRW fest, ohne zu realisieren, dass das für Köln zu kurz sein könnte. Heute würde so etwas nicht mehr passieren, da der NVR umgehend sein Veto einlegen würde.

Re: Tagesschau: Streit um Bahnsteighöhen - Teure Zentimeter

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 17.01.18 14:23

Muhahahaha!

Barrierefreiheit gibt es doch nicht mal im Zug geschweige denn an der Schnittstelle Bahnsteig/Zug. Versuche mal mit dem Rollstuhl aufs ICE-Klo zu kommen.

y-Wagen

geschrieben von: Railchris

Datum: 17.01.18 14:24

Black Eyed schrieb:
Ähnlich verhielt es sich im Übrigen auch beim modus/PumA-Wagen: Diese hatten SEHR steile Stufen. Folglich waren Bahnsteige mit 76 cm gut, 55 cm ausreichen und darunter alles eine Qual... Das hat DB Regio aber nicht davon abgehalten auf einer Linie mit vielen 38 cm-Bahnsteigen diese Wagen einzusetzen...
Die Handgriffe im Türbereich waren dafür aber zwingend erforderlich.
Bei den y-Wagen ist es schon sehr verwunderlich, dass ausgerechnet die Totalumbauten (Puma/Modus) die steilen Einstiege behalten haben, während die Bybdzf 482.4 für Schleswig-Holstein den längst überfälligen Schiebetritt bekamen. Ironie der Geschichte, dass die 482.4 (von denen nur noch 2 im Bestand sind) nun ihren Lebensabend häufig ausgerechnet mit Puma/Modus-Wagen gekuppelt verbringen...



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Alle von mir verfassten Beiträge geben ausschließlich meine persönliche Meinung wieder. Diese muss nicht identisch sein mit der des Unternehmens DB AG.

Dogmatische Trennung von Rhein-Ruhr und Rhein-Sieg

geschrieben von: Railchris

Datum: 17.01.18 15:00

cinéma schrieb:
Die ersten S-Bahnsteige waren sowohl in Rhein-Ruhr wie auch in Köln 210–230 m lang. Dann Anfang der 80er stellte man fest, dass man diese Länge im Raum Rhein-Ruhr nicht brauchte und legte 150 m für ganz NRW fest, ohne zu realisieren, dass das für Köln zu kurz sein könnte. Heute würde so etwas nicht mehr passieren, da der NVR umgehend sein Veto einlegen würde.
150 Meter sind ausreichend für 111 und 5 x-Wagen. Das war damals das Allerhöchste der Gefühle, und mehr war offenbar damals nicht absehbar. Verkehrsstrategisch wichtige Stationen wie Dortmund-Dostfeld wurden vorsorglich schon damals länger ausgeführt.
Wie man daraus nun die Notwendigkeit einer vollkommen getrennten Betrachtung von Rhein-Ruhr und Rhein-Sieg ableiten kann, ist mir schleierhaft.



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Alle von mir verfassten Beiträge geben ausschließlich meine persönliche Meinung wieder. Diese muss nicht identisch sein mit der des Unternehmens DB AG.

Re: Tagesschau: Streit um Bahnsteighöhen - Teure Zentimeter

geschrieben von: agw

Datum: 17.01.18 15:01

cinéma schrieb:
agw schrieb:
Also im Rhein-Ruhr-Gebiet sind die klassischen S-Bahn-Bahnsteige noch über 210m (für 420er-Langzüge). Wenn man in Köln direkt nur 150m gebaut hat, liegt das an den Kölnern.
;-)

Erst später, als man gesehen hat, dass man Langzüge wirklich nicht braucht, hat man kürzer gebaut/renoviert und auch Züge bestellt, die betrieblich nicht mehr richtig als Langzug an den Bahnsteig passen (422er).
Die ersten S-Bahnsteige waren sowohl in Rhein-Ruhr wie auch in Köln 210–230 m lang. Dann Anfang der 80er stellte man fest, dass man diese Länge im Raum Rhein-Ruhr nicht brauchte und legte 150 m für ganz NRW fest, ohne zu realisieren, dass das für Köln zu kurz sein könnte. Heute würde so etwas nicht mehr passieren, da der NVR umgehend sein Veto einlegen würde.
Jo, da hat Köln wohl ziemlich gepennt.
Und jetzt pennen sie, weil sie nicht merken, dass 96er Bahnsteige und Züge tot sind.
So wiederholt sich die Geschichte.

Im NRW-Bahnsteiglängenkonzept, was vom NVR unterschrieben wurde, ist für Köln Hansaring, Trimbornstr und Buchforst übrigens noch eine Länge von 150 bzw 170m vorgesehen. Ein "Veto" scheint man da nicht eingelegt zu haben. Das ist auch nicht lange her. Wird vielleicht Zeit, dass man endlich "aufwacht"?

Re: Tagesschau: Streit um Bahnsteighöhen - Teure Zentimeter

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 17.01.18 15:12

Da hat nicht Köln gepennt, sondern das wurde damals von Land und Bahn so durchgedrückt. Schön, wie Du hier Geschichte versuchst zu verfälschen!

Der NVR möchte schrittweise zu durchgängigen 180 m-Zügen kommen. Welche Bahnsteiglänge dafür erforderlich ist, ist mir nicht bekannt, aber 150 m reichen definitiv nicht, 170 vielleicht schon.

Re: Dogmatische Trennung von Rhein-Ruhr und Rhein-Sieg

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 17.01.18 15:16

Railchris schrieb:
cinéma schrieb:
Die ersten S-Bahnsteige waren sowohl in Rhein-Ruhr wie auch in Köln 210–230 m lang. Dann Anfang der 80er stellte man fest, dass man diese Länge im Raum Rhein-Ruhr nicht brauchte und legte 150 m für ganz NRW fest, ohne zu realisieren, dass das für Köln zu kurz sein könnte. Heute würde so etwas nicht mehr passieren, da der NVR umgehend sein Veto einlegen würde.
150 Meter sind ausreichend für 111 und 5 x-Wagen. Das war damals das Allerhöchste der Gefühle, und mehr war offenbar damals nicht absehbar. Verkehrsstrategisch wichtige Stationen wie Dortmund-Dostfeld wurden vorsorglich schon damals länger ausgeführt.
Wie man daraus nun die Notwendigkeit einer vollkommen getrennten Betrachtung von Rhein-Ruhr und Rhein-Sieg ableiten kann, ist mir schleierhaft.
Damit sind wir direkt beim nächsten Punkt: Der Einsatz der für Köln vollkommen ungeeigneten x-Wagen. Das war genauso ein Unsinn wie die 150 m-Bahnsteige. Auch der Einsatz der x-Wagen wurde vom Land durchgedrückt, in Köln wäre man damals lieber beim 420er geblieben.
nozomi07 schrieb:
Man kann auch umgekehrt formulieren: "Das Problem ist das krampfhafte Festhalten an 55-cm-Bahnsteigen".

Es gibt doch alle Regionalzug-Baureihen für 76-cm-Bahnsteige. Wo bitte muss der Kunde da hinaufsteigen? Im Hochgeschwindigkeitsverkehr wird man immer Antriebstechnik unter dem Boden unterbringen, schon allein wegen des Schwerpunkts (Daran ändern auch Ausnahmen wie der Giruno nichts). Den ebenen Einstieg gäbe es nur mit Hochbahnsteigen wie in Japan. Aber 76-cm-Bahnsteige hätten eben immer eine Stufe weniger - ein kleiner Vorteil, aber keinerlei Nachteil!
Die eingesparte Stufe muss im eigentlich barrierefreien Steuerwagen des IC2 wieder überwunden werden. Eine eingesparte Stufe löst das Problem nicht: Koffer hochwuchten, längere Fahrgastwechselzeiten. Möglich ist alles, aber
a) Regiostraßenbahnen lassen sich mit 55 cm und geringen internen Höhendifferenzen deutlich besser realisieren.
b) fehlt es beim Verursacher des Bahnsteigkonzeptes an einem klaren Fahrzeugkonzept. Selbst keine Fahrzeuge für 76 cm und den IC2-Stw noch in 55 cm beschaffen, aber anderen diese Höhe aufs Auge drücken wollen. Die Länder haben eigene Konzepte mit tlw. 55 cm als Zielgröße, noch geringeren Höhen im IST-Zustand und richten sich danach. Fahrzeugkauf und Bahnsteigmodernisierung laufen auch selten gleichzeitig.

Der TGV Duplex hat mW auch 55er-Einstiege. Talgo kann 76 cm hohe Bahnsteige barrierefrei bedienen. Was können ICE4 und ICE3? Italien hat mit ähnlchen Zügen dennoch 55 cm als Standard festgelegt.

Zitat:
Ein weiteres Problem sind S-Bahn-Netze mit 96-cm-Bahnsteigen. Die sind mit 76-cm-Bahnsteigen halbwegs kompatibel - mit 55 cm überhaupt nicht! Wenn München sein S-Bahn-Netz mit der 2. Stammstrecke ausdehnt, hat man in ganz Oberbayern 76-96-cm-Bahnsteige. Ein weiterer Grund, wo möglich auf 76 cm zu setzen.
Spricht auch nichts dagegen. Dann werdenBayern (ohne Franken ;) und NRW zum 76er/96er-Land. RLP, B, MV SN, SA und BB sind dann auch als 55er-Länder anzuerkennen. Ausnahmen wie die Eifelstrecke mit Anbindung nach NRW haben sich schon herausgebildet.
Wie o.g.: Brandenburg wollte bei der Modernisierung B-DD 55er Bahnsteige. Unser roter Lieblingskonzern hat nach nicht nachvollziehbaren Kriterien 76 cm und 55 cm gemischt. Die Bahn hatte auf Anfrage mitgeteilt Barrierefreiheit beziehe sich primär auf den Bahnsteigzugang. Warum also der Vorstoß für 76 cm als angebliche Vereinheitlichung und Barrierefreiheit? Heuchlerisch.

Zitat:
Aber wir sehen ja schon hier, wie unversöhnlich beide Lager sind. Und deshalb wird es immer beide Höhen geben. Ist halt leider so.
Das ist nicht Kern des Problems, sondern wäre die Lösung.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:01:17:18:15:39.
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