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Re: Irrsinn ist hausgemacht!

geschrieben von: Hannes Kuhnert

Datum: 13.01.18 14:21

Ruhrpottfahrer schrieb:
sieht man u.a. in Mülheim Styrum am dortigen S-Bahnhof.
Auch nach Verkauf der 422 der DB an den VRR bleiben mit neuen Betreibern der 422er dort heimisch, und das
sicherlich noch einige Jahre, wenn nicht Jahrzehnte! Und diese Fahrzeuge haben 96cm Einstiegshöhe.
Was macht man bei der Sanierung und "barrierefreimach-Baustelle"? 76cm Bahnsteighöhe!
Ja, der VRR schafft zusammen mit dem Land die Sonder-Bahnsteighöhe 96 cm ab. Dafür ist er hoch zu loben.

Die ET 422 hat der VRR nur für einen Übergangszeitraum von zwölf oder zwanzig Jahen erworben.
Für welche Einsätze genau sie vorgesehen sind, das lässt sich nachlesen. Jedenfalls gibt es einen fundierten Plan für die generelle Abschaffung von 96-cm-Bahnsteigen und -Einstiegen im VRR.


Mülheim-Styrum soll schon in wenigen Jahren mehrheitlich von 76-cm-Fahrzeugen angefahren werden.

Ruhrpottfahrer schrieb:
Oder auch die 1440er die auf der S8 (Hagen-Düsseldorf-Mönchengladbach) fahren, haben 76cm Einstiegshöhe.
Aber fahren zum größten Teil auf einer Strecke mit 96cm Bahnsteighöhe!
Das wird immer weniger.

Ich habe jetzt nicht nachgeschaut, aber wenn ich mich recht entsinne, hatte die S8 auf beiden Höhen ähnlich viele Bahnsteige, sodass die Erstverschlechterungen bei der Umstellung des Fahrzeugeinsatzes hinnehmbar waren.

Ohne (lokale) Umstellungsschmerzen geht die Vereinheitlichung nicht vonstatten. Aber insgesamt werden die Verhältnisse immer besser.

Und es sei auch mal festgehalten, dass so ein Fahrzeugtausch bei gemischtem Bahnsteigbestand an vielen Stationen sofortige Verbesserungen bringt – die aber bei weitem nicht so beachtet werden, wie die gleichzeitig entstehenden zeitweiligen Nachteile.

Bahnsteighöhe 96 cm abschaffen gefällt nicht?

Hat etwa jemand eine alternative Idee, mit der sich im NRW-Regionalverkehr mittelfristig an allen Bahnsteigen in alle Züge stufenloses Einsteigen ermöglichen ließe?

Fernverkehrsfahrzeuge am Hochbahnsteig

geschrieben von: Railchris

Datum: 13.01.18 14:56

cinéma schrieb:
Für einen stufenlosen Einstieg in den ICE bräuchte man 96 cm-Bahnsteige, das kann man gut am Kölner Flughafen sehen, die 96er sind für den ICE die nahezu perfekte Höhe.
Das ist nicht ganz richtig. Der Klapptritt landet genau auf Höhe des 76er Bahnsteigs. Vom 96er Bahnsteig ist man auf Höhe der ersten feststehenden Stufe, hat aber einen größeren Spalt.

Ich denke, man muss auch bei Fernverkehrsfahrzeugen von den Einstiegen am Wagenkastenende wegkommen, hin zu einer Türanordnung wie beim n-Wagen oder den 424 - 426. Diese können dann ja durchaus und gerne einflügelig ausgeführt werden. Aber nur so wird eine zumindest im Einstiegsbereich niedrigere Flurhöhe von 80 cm möglich. Auch hierfür könnten die auf der Marschbahn laufenden Married-Pair-Wagen Pate stehen. Überhaupt frage ich mich, warum DB Fernverkehr sich auf das Abenteuer Dosto-IC eingelassen hat, anstatt ebenfalls bei Bombardier eine Fernverkehrs-Variante der Married-Pair-Wagen zu bestellen. Dann hätte man Züge bekommen, die an allen Türen barrierefreien Zugang ermöglicht hätten.

Zugleich würde das die im Fernverkehr oft problematischen Fahrgastwechselzeiten verkürzen.



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2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:01:13:15:00:22.

Re: Fernverkehrsfahrzeuge am Hochbahnsteig

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 13.01.18 15:01

Sagen wir mal so: Mit einem 96er-Bahnsteig könnte man auf Stufen beim ICE verzichten.

Lokale Umstellungen

geschrieben von: Railchris

Datum: 13.01.18 15:09

Hannes Kuhnert schrieb:
Zitat:
Ohne (lokale) Umstellungsschmerzen geht die Vereinheitlichung nicht vonstatten. Aber insgesamt werden die Verhältnisse immer besser.
Umso überraschender, dass Dortmund Hbf Gleis 5 nicht schon längst auf 76 cm umgebaut wurde, zumal das leicht machbar wäre, wurde dieser Bahnsteig doch ganz offensichtlich mal von 76 auf 96 cm erhöht.
Aber wenn man sich Dortmund Hbf anschaut, hat man ohnehin den Eindruck, dass hier seit Jahrzehnten ein Stillhalte-Abkommen besteht, so schwer, wie man sich dort selbst mit einfachsten Reparaturen, Ausbesserungen und Verbesserungen tut. Zu mehr, als zur immer wiederkehrenden Wiederherstellung des Status Quo ist man dort offensichtlich nicht bereit.



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1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:01:13:15:13:54.

Re: Fernverkehrsfahrzeuge am Hochbahnsteig

geschrieben von: Railchris

Datum: 13.01.18 15:12

cinéma schrieb:
Sagen wir mal so: Mit einem 96er-Bahnsteig könnte man auf Stufen beim ICE verzichten.
Das würde nur funktionieren, wenn die ICE-Wagen eine Flurhöhe wie 422, 423, 430 und x-Wagen hätten, nämlich 100 cm. Tatsächlich haben die aber die Flurhöhe eines ganz normalen Reisezugwagens, nämlich roundabout 125 cm. Die ist am Wagenkastenende erforderlich, um den Übergang über die Kupplung hinweg zu ermöglichen.



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Re: Irrsinn ist hausgemacht!

geschrieben von: agw

Datum: 13.01.18 15:47

Ruhrpottfahrer schrieb:
sieht man u.a. in Mülheim Styrum am dortigen S-Bahnhof.
Auch nach Verkauf der 422 der DB an den VRR bleiben mit neuen Betreibern der 422er dort heimisch, und das
sicherlich noch einige Jahre, wenn nicht Jahrzehnte! Und diese Fahrzeuge haben 96cm Einstiegshöhe.
Was macht man bei der Sanierung und "barrierefreimach-Baustelle"? 76cm Bahnsteighöhe!

Wer auch immer sich diesen Unsinn ausgedacht hat, sollte das in Eigenarbeit anpassen!
Oder auch die 1440er die auf der S8 (Hagen-Düsseldorf-Mönchengladbach) fahren, haben 76cm Einstiegshöhe.
Aber fahren zum größten Teil auf einer Strecke mit 96cm Bahnsteighöhe!

Aber solange es keinen einheitlichen Status für alle gibt (Europaweit!), solange wird dieses
Chaos die Fahrgäste zu Bewegung anhalten und die ein oder andere unsinnig gefährliche Ausstiegssituation geben!
Leider.
Umgekehrt wird ein Schuh draus. Bisher war der Bahnsteigbau halt völlig ohne Konzept. Der "S-Bahn-Bahnsteig" im FV-Bahnhof musste auf 76cm gebaut werden, der reine S-Bahn-Bahnsteig ohne weitere Verkehre musste auf 96cm gebaut werden und der reine S-Bahn-Bahnsteig mit Güterverkehr musste auf 76cm gebaut werden. Es war also unmöglich, überall passende Züge zu bestellen. Unmöglich! Auf Dauer!
Mit dem Mist muss man jetzt erstmal leben.
Aber jetzt gibt es endlich ein Konzept, dass innerhalb von 16-20 Jahren zu einer fast vollständigen Angleichung der Bahnsteighöhen und Einstiegshöhen führen wird (S-Bahn-Köln wehrt sich ja noch).
Warum? Neue Fahrzeuge werden nur noch mit 76cm-Einstieg bestellt. Die passen sofort an alle bisherigen 76cm-Bahnsteige, die nicht umgebaut werden durften. Das sind oft schon über 50% der Bahnsteige (S8).
Alle weiteren Stationen, an denen 76er Fahrzeuge fahren, kann man jetzt nach und nach auf 76cm-Bahnsteige umstellen, bis man 100% erreicht hat.
Danach kann man auf den Strecken der 422er (die noch 16 Jahre fahren), ebenfalls anfangen, auf 76er Bahnsteige umzustellen. Mal durch einen neuen Bahnsteig, mal durch aufschottern, so wie es gerade geht. Bei allen neueren 96er Bahnsteigen ist die einfache Umbaumöglichkeit ja Pflicht.

Nochmal: Es gibt jetzt zum ersten mal ein Konzept, was innerhalb endlicher Zeit (16-20 Jahre) es ermöglicht, Einstiege an allen Stationen eben zu gestalten. Das ist mit 96er Fahrzeugen technisch nicht möglich.
Das ist auch in Köln nicht möglich und anscheinend auch nicht gewollt. Jedenfalls kenne ich kein Konzept, was es innerhalb endlicher Zeit (15-20 Jahre) ermöglichen würde, jeden einzelnen S-Bahn-Halt mit 96er Bahnsteigen auszustatten und dort auch nur 96er Züge halten zu lassen.

Knackpunkte sind natürlich die S-Bahn-Bahnsteige im VRR, an denen Kölner-S-Bahnen halten. Irgendwann werden die Kölner aber einsehen, dass 96er Bahnsteige und Fahrzeuge ein Relikt aus den 70ern sind und keine Zukunft haben können. :-)
krokogrün schrieb:Zitat:
Das Bundesverkehrsministerium sollte erst einmal erklären, warum es seit Jahren ein 76cm-Konzept für Bahnsteige gibt, und gleichzeitig die DB Fernverkehr kein einziges Fahrzeug besitzt und kein einziges Fahrzeug bestellt hat, das an diesen langfristig zu standardisierenden Bahnsteigen auch nur einen einzigen barrierefreien Einstieg ermöglicht.
Banal: Weil es keinen gesetzlichen Zwang gibt, im Fernverkehr barrierefrei zu beschaffen (übrigens im Nahverkehr auch nicht - denn Hochflurdostos mit konventionellen Steuerwagen passen gar nicht zu 76 cm)...

Anders sieht es in der Schweiz aus...

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Re: Fernverkehrsfahrzeuge am Hochbahnsteig

geschrieben von: SvenT

Datum: 13.01.18 16:06

Danke für die Infos!
Damit wird das sklavische Festhalten an einer Bahnsteighöhe mit der Begründung für den Fernverkehr noch viel dümmer. Gibt es beim EBA und Bahn nur noch Dilettanten ohne technischen Background?

Wenn man ein ITF hat, dann weiß man auch in den Knoten, wo welcher Zug hält. Dann bekommt er auch die geforderte Bahnsteighöhe.

Für Dostos sind es 55cm, sollte man im Regiolnalverkehr auch verwenden. Für den FV kann man dann gern die 76 oder 96 verwenden.

Niemand braucht alles umbauen, wenn man ein sinnvolles Fahrplankonzept hat. Dann findet man auch die richtigen Züge zu den Bahnsteigen.

grüße
sven

The light at the End of the Tunnel is the Light of an oncoming train.


Nemo schrieb:Nethobl schrieb:
Nethobl schrieb:
Übernimmt das Bundesverkehrsministerium die Kosten der Ersatzbeschaffung von Fahrzeugen mit 76 cm Fußbodenhöhe, die bisher an den 55 cm Bahnsteigen hielten?
Da wäre doch mal ein sinnvolle Konjunkturprogramm.
Dann aber auch bitte alle Bahnsteigen < 55 cm, die eh nie in den Genuss einer barrierefreien Sanierung durch die Aufgabenträger kämen. Also jeglicher Feld-, Wald- und Wiesenhalt... Denn nur dann kann man auch bei unsanierten Bahnsteigen voin einem bequemen Einstieg sprechen, wenn die Stufenfreiheit noch nicht erreicht ist.

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NVB schrieb:
Zitat:
Zumal man bei der ganzen Diskussion die Weiterentwicklung der Fahrzeuge außer Acht lässt. Vor 20 Jahren hatte Stuttgart angefangen, das Stadtbild mit Hochbahnsteigen zu verschandeln und zu verbauen. Heute würde das kein Mensch mehr machen, weil die Niederflurtechnik "state of the art" geworden ist. Die Reduzierung der Einstiegshöhen wird auch bei Fernzügen schon allein deshalb kommen, weil Doppelstock allen Unkenrufe zum Trotz auf dem Vormarsch ist und bleiben wird.
Sehe ich auch so - zumal nun die Tendenz zu Doppelstock-Triebwagen beginnt - wenn ich mir manchen Ballungsraumverkehr anschaue, dann ist dort diese Umstellung erwartbar. Beispielsweise die Main-Weser-Bahn mit der Achse Frankfurt - Kassel / - Siegen. Ein Langfristkonzept wird beim RE zu einer stündlichen Flügelung führen, wie dies derzeit nur zweistündlich (einstöckig) und bei der RB (ebenfalls einstöckig) der Fall ist. Die RB aber auch diese RE wiederum platzen im zentralen Abschnitt Frankfurt-Gießen auch aus allen Nähten, so dass auch hier über größere Fahrzeuge nachgedacht werden muss. Passenderweise müssten nun beide betroffenen Verträge m.W.n. gleichzeitig auslaufen...

Bzgl. Stuttgart: Ähnliches ist auch in Hannover passiert. Nur Bielefeld wollt doch aktiv eine Niederflurstraßenbahn neu planen. Würde man aber heute mit einem neuen stadtbahngerechten Systemumbau in Stuttgart und Hannover starten, würde es eher auf ein Nieder- oder Mittelflursystem hinaus laufen.

NVB schrieb:
Ob es da eine richtige Statistik gibt, weiß ich nicht, doch mir hat neulich ein Bahner erzählt, dass die mit Abstand meisten Unfälle beim Ein- und Aussteigen von Niederflureinstiegen an 76er Bahnsteigen passieren würden. So stolperten die Fahrgäste beim Aussteigen über die hohe Stufe auf den Bahnsteig oder fallen beim Einstieg "ins Loch". Das ginge zwar in der Regel mit Prellungen oder Verstauchungen ohne Knochenbrüche ab, sei aber deutlich an der Tagesordnung ...
Was mich nicht verwundert.
a) Die ungewohnte Stufe nach oben beim Ausstieg.
b) Das Fahrgastaufkommen an 76 cm-Bahnsteigen und die Anzahl an 55 cm-optimierten Fahrzeugen.
c) Der Unterschied zur BoStrab, wo ein höherer Bahnsteig als die Einstiegshöhe in ein Fahrzeug nicht zulässig ist.

Schlimmer empfinde ich aber 55 cm-Fahrzeuge an 96 cm-Bahnsteigen, das kann man in Deutschland durchaus erleben. Spontan hätte ich aus Hessen hierzu Langen und Frankfurt-Niederrad. Auch in Hanau haben ich schon eine Dostos am S-Bahnbahnsteig haltend erlebt.

Bzgl. der Höhen:

Ich sehe auch kaum eine Möglichkeit gänzlich auf 55 cm ODER 76 cm zu verzichten:

1. 55 cm minimiert die Stufenhöhe zu niedrigeren Altbahnsteigen. Just jene werden aber am längsten überlegen. Es gibt ja auch kein Konzept, jene zuerst provisorisch auf 55 cm (wo nötig) und dann später auf endgültig 76 cm umzubauen. < 55 cm Bahnsteighöhe sind nämlich vorrangig an den Aufkommensschwächsten Stationen vorhanden.

2. 55 cm ist weit im ländlichen Raum vorhanden - gerade in den Nebennetzen - hat aber gegenüber den 76 cm-Bahnsteigen in Summe geringere Fahrgastwechsel, da die 76 cm vorrangig in großen Knotenbahnhöfen und Ballungsräumen liegen

3. 96 cm aus den S-Bahnmischsystemen ermöglicht eine flexiblere Türenlage - daher für schnelle Fahrgastwechsel ideal (Türen können auch über Drehgestelle/Achsen liegen). 96 cm sind insbesondere in Tunnelstationen mit geringen Tunnelquerschnitten verbaut - folglich kann man hier nicht einfach aufschottern, sondern muss Bahnsteige abreisen und neubauen. Und das bei den Stationen, die im S-Bahnnetz die höchsten Fahrgastaufkommen haben und die zentralste Lage besitzen...
Es ist aber utopisch, alle 96 cm-System völlig autark zu betreiben, so dass es keine Profilprobleme auf Mischverkehrsstrecken gibt. (In dem Sinne würde ich sogar autark als Bahnsteig mit zwei Höhen oder separtem Bahnsteiggleis an einer Station sehen). Selbst Berlin besitzt (mindenstens einen S-Bahnbahnsteig, der vom Regionalverkehr mitgenutzt wird).
In Hamburg wird der Mischverkehr ja noch erweitert durch die S4-Ost...

Der VRR setzt stattdessen auf 76 cm-Fahrzeuge mit größeren Türen, was aber den Fahrgastwechsel wegen der Gänge nicht besonders beschleunigen wird, führt aber auch zu Podesten auf den Drehgestellen/Achsen im Fahrzeuginneren. Bei 55 cm-Fahrzeugen sähe das noch extremer aus.

4. BeNeLux haben als Nachbarländer die Normierung auf 76 cm (NL kommt von 84 cm). Polen erscheint mir ähnlich zerstreut zu sein, wie Deutschland (vielfach ländliche Fahrzeuge für 55 cm, aber Normhöhe 76 cm), der Rest zielt auf 55 cm-Einstiegshöhe.

5. Es gibt bei vielen Fahrzeugen kaum die Möglichkeit, zwei Türen barrierefrei zu verbinden, die jeweils auf 55 bzw. 76 cm optimiert sind. Bei Dostos wäre es möglich. Der beeinträchtigte könnte dann - sofern der Durchgang frei ist, je Bahnsteighöhe die richtige Tür nutzen. Mir fällt hierzu aber spontan nur der Talent 2 des Franken-Thüringen-Express als Beispielfahrzeug ein. Ähnlich ist dies auch bei den Citylinks in Chemnitz, wenn auch für 55 und 38 cm - weswegen in der Stadt nun die Bahnsteige für die 38 cm Podeste bekommen...

6. Viele Bahnhöfe haben nicht den Platz Bahnsteige verschiedener Höhen hintereinander oder nebeneinander zu bauen - letzteres würde im Regelfall auch noch Gleisanlagen und insbesondere Weichen kosten. Der betrieb wäre somit teurer. Dies betrifft nicht nur die S-Bahnproblematik, sondern auch den Umgang mit einem nebeneinander betreiben oder einer Übergangsphase.

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Re: Irrsinn ist hausgemacht!

geschrieben von: Black Eyed

Datum: 13.01.18 16:38

agw schrieb:Zitat:
Knackpunkte sind natürlich die S-Bahn-Bahnsteige im VRR, an denen Kölner-S-Bahnen halten. Irgendwann werden die Kölner aber einsehen, dass 96er Bahnsteige und Fahrzeuge ein Relikt aus den 70ern sind und keine Zukunft haben können. :-)
Ich hoffe dies für das Rhein-Main-Gebiet auch - wenn ich aber RMV und Ministerium anhöre - wird das noch sehr lange dauern... Immerhin wurde der S-bahntunnel frisch saniert, wozu auch die Erneuerung der Bahnsteigbeläge zählt.

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Re: Fernverkehrsfahrzeuge am Hochbahnsteig

geschrieben von: Hannes Kuhnert

Datum: 13.01.18 16:42

cinéma schrieb:
Sagen wir mal so: Mit einem 96er-Bahnsteig könnte man auf Stufen beim ICE verzichten.
Ja, genau in diesem Sinne hatte ich Deinen ursprünglichen Verweis auf die Flughafen-Köln-Beobachtung verstanden: So ein Fahrzeug-Grundaufbau passt zu Bahnsteigen etwa dieser Höhe, da ließe sich das Ganze stufenlos anlegen.

Von Fahrzeugtypen, die bei der Deutschen Bahn als ICE laufen, wurden auch tatsächlich schon für andere Bahnsysteme stufenlose Varianten für sehr hohe Bahnsteige gebaut.

Re: Fernverkehrsfahrzeuge am Hochbahnsteig

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 13.01.18 17:18

Soweit ich weiß, der Velaro CN und der Velaro RUS.

Re: Irrsinn ist hausgemacht!

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 13.01.18 17:24

agw schrieb:
[…]
Nochmal: Es gibt jetzt zum ersten mal ein Konzept, was innerhalb endlicher Zeit (16-20 Jahre) es ermöglicht, Einstiege an allen Stationen eben zu gestalten. Das ist mit 96er Fahrzeugen technisch nicht möglich.
Das ist auch in Köln nicht möglich und anscheinend auch nicht gewollt. Jedenfalls kenne ich kein Konzept, was es innerhalb endlicher Zeit (15-20 Jahre) ermöglichen würde, jeden einzelnen S-Bahn-Halt mit 96er Bahnsteigen auszustatten und dort auch nur 96er Züge halten zu lassen.

Knackpunkte sind natürlich die S-Bahn-Bahnsteige im VRR, an denen Kölner-S-Bahnen halten. Irgendwann werden die Kölner aber einsehen, dass 96er Bahnsteige und Fahrzeuge ein Relikt aus den 70ern sind und keine Zukunft haben können. :-)
Da ist die Industrie gefordert, wenn die absolut gleichwertige Fahrzeuge liefern kann, wird man in Köln sicher in Erwägung ziehen, umzustellen. Solange das aber nicht der Fall ist, wäre eine Umstellung schlicht nicht angemessen.

Re: Nürnberg?

geschrieben von: Eibacher

Datum: 13.01.18 18:03

Ja. Und dann gibt es, aber nicht auf der S-Bahn, die 442 für das Franken-/Thüringen-Netz mit den unterschiedlichen Einstiegshöhen.

Denken tut nicht weh. Vor Inbetriebnahme der Tastatur bitte Gehirn einschalten.

Re: Irrsinn ist hausgemacht!

geschrieben von: agw

Datum: 13.01.18 18:54

cinéma schrieb:
agw schrieb:
[…]
Nochmal: Es gibt jetzt zum ersten mal ein Konzept, was innerhalb endlicher Zeit (16-20 Jahre) es ermöglicht, Einstiege an allen Stationen eben zu gestalten. Das ist mit 96er Fahrzeugen technisch nicht möglich.
Das ist auch in Köln nicht möglich und anscheinend auch nicht gewollt. Jedenfalls kenne ich kein Konzept, was es innerhalb endlicher Zeit (15-20 Jahre) ermöglichen würde, jeden einzelnen S-Bahn-Halt mit 96er Bahnsteigen auszustatten und dort auch nur 96er Züge halten zu lassen.

Knackpunkte sind natürlich die S-Bahn-Bahnsteige im VRR, an denen Kölner-S-Bahnen halten. Irgendwann werden die Kölner aber einsehen, dass 96er Bahnsteige und Fahrzeuge ein Relikt aus den 70ern sind und keine Zukunft haben können. :-)
Da ist die Industrie gefordert, wenn die absolut gleichwertige Fahrzeuge liefern kann, wird man in Köln sicher in Erwägung ziehen, umzustellen. Solange das aber nicht der Fall ist, wäre eine Umstellung schlicht nicht angemessen.
Sicher, die Fahrzeugindustrie ist gefordert. Im VRR liefert sie ja.
Falls das in Köln noch nicht reicht, muss man sich in Köln halt auch etwas abseits der Fußbodenhöhe überlegen. Welche Stationen brauchen denn genau die gesparten Sekunden beim Fahrgastwechsel? Sind das nur der Hbf und 2 Stationen rechts und links davon?
Dann sollte man vielleicht Sonderlösungen für die Stationen finden, bevor man auf den Außenästen für die nächsten 35 Jahre keinen ebenen Einstieg hat?
Vielleicht braucht man den 96er Zirkus auch schon nicht mehr, wenn man in Hbf und Deutz zwei Bahnsteigkanten pro Richtung hat.

Re: Irrsinn ist hausgemacht!

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 13.01.18 20:05

Das, was die Industrie für den VRR liefert, ist für Köln ungeeignet.
Auch denke ich nicht, dass man sich in Köln Gedanken darüber machen muss, wie man auf 76er Bahnsteige kommt, man kann genauso wie in Frankfurt, Stuttgart oder München bei 96ern bleiben, wenn von der Industrie nichts kommt.

Re: Irrsinn ist hausgemacht!

geschrieben von: Black Eyed

Datum: 13.01.18 20:58

cinéma schrieb:
Zitat:
Das, was die Industrie für den VRR liefert, ist für Köln ungeeignet.
Ich sehe da noch den Bedarf, dies im Alltagsbetrieb zu beweisen.


cinéma schrieb:
Auch denke ich nicht, dass man sich in Köln Gedanken darüber machen muss, wie man auf 76er Bahnsteige kommt, man kann genauso wie in Frankfurt, Stuttgart oder München bei 96ern bleiben, wenn von der Industrie nichts kommt.
Das sehe ich ebenso anders: Wenn man die Bahnsteignutzung nicht entmischen kann (also auch an Mischverkehrsstrecken separate 96 cm-Bahnsteige anzulegen), wird man das Ziel der Barrierefreiheit bei einem wirklichen Massenverkehrsmittel S-Bahn nicht erreichen können - dauerhaft! Das halte ich für schädlich. Umgekehrt sehe weniger Bedenken, wenn ein Halt mit einem Aufkommen von vielleicht 100 Reisenden am Tag dauerhaft nicht barrierefrei zu bekommen ist. Aber das sind eben keine S-Bahnhalte...

Zudem erklärt dies auch nicht, warum der RMV just die Linie S7 als 96 cm-Linie mit Neufahrezugenausgeschrieben hat, anstatt diese als Einzellinienlos mit 76 cm-Fahrzeugen auszustatten. (Die S7 hat 100% 76 cm-Bahnsteige und wird autark vom S-Bahntunnel betrieben. Dagegen fährt die S2 in den Tunnel und hat eine Reihe von 96 aber auch 76 cm-Bahnsteigen. Diese wurde dagegen als Einzelliniennlos mit Gebrauchtfahrzeugen ausgeschrieben...)

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Re: Irrsinn ist hausgemacht!

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 13.01.18 22:38

Black Eyed schrieb:
Ich sehe da noch den Bedarf, dies im Alltagsbetrieb zu beweisen.

Das war im Alltagsbetrieb bei den x-Wagen gut zu beobachten, und die verfügten nur über die geringere Türenanzahl und noch nicht einmal über störende Podeste im Fahrgastraum.

Re: Irrsinn ist hausgemacht!

geschrieben von: Black Eyed

Datum: 14.01.18 00:32

cinéma schrieb:Zitat:
Das war im Alltagsbetrieb bei den x-Wagen gut zu beobachten, und die verfügten nur über die geringere Türenanzahl und noch nicht einmal über störende Podeste im Fahrgastraum.
Nochmals: Der Flirt XXL hat eine andere Türanordnung (und Größe) gegenüber 420, 422/423/430 oder den x-Wagen...

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