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Re: Die Löhne sind zu hoch, ....

geschrieben von: AK1

Datum: 09.01.18 21:36

Weiß jetzt nicht, wie das da rechtlich abläuft, aber bei der Postbank arbeiten auch noch sehr viele Postbeamte. Und die Postbank gehört mittlerweile zu 100 % der Deutschen Bank.

Re: Die Löhne sind zu hoch, ....

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 09.01.18 21:45

Das ist der Unterschied: Postbank AG, Deutsche Post AG und Deutsche Telekom AG wurden vom Gesetzgeber mit dem Recht Beamte zu beschäftigen beliehen. Das sind die einzigen AGs, die das dürfen, aber auch nur auslaufend. Es dürfen seit dem 31.12.1995 keine neuen Beamtenverhältnisse mehr begründet werden. Das war bei der DB AG noch anders. Da traute man sich noch nicht die AG mit dem Recht zu beleihen, deswegen der Umweg über die Zuweisung vom BEV. Aber das wäre bei der DB AG viel einfacher möglich, weil diese sich zu 100% in Bundesbesitz befindet. Die anderen ja nur zu einem Minderheitsanteil, wenn überhaupt (Postbank).

Übrigens werden bei Post und Telekom bei den Tochterfirmen kaum Beamte beschäftigt. Die sind fast alle beurlaubt, mit Ausnahme der Altersteilzeitleute.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:01:09:21:47:18.

Re: Marktgesetze

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 09.01.18 21:58

210 schrieb:
Das hierzulande Vollbeschäftigung herrscht und sehr gut verdient wird war schon zum Zeitpunkt der Ausschreibung bekannt. Auch hier wieder, woher sollen die Finanzmittel, für die höheren Leistungen, kommen wenn dies nicht schon von Anfang an eingerechnet wurde?
Der Vertrag sieht, wenn das was hier geschrieben wird, stimmt, vor, dass du mindestens 3x soviel Strafe für Ausfälle wegen Personalmangel und Wartungsmängeln zahlst, wie du kriegst für eine Fahrt.

Übrigens hat auch die DB Regio so ihre Probleme mit dem Personal. Ja, die tun sich sicher noch schwerer, weil die einen bundesweiten Tarifvertrag haben. Da sind die Regionalunternehmen im Vorteil, die da eher angepasste Verträge aushandeln können.

Es ist einfach so, dass sich die Billiggeier in ihrer eigenen Falle fangen. Mich freut das sehr.

Nur am Rande: IT Systemkaufleute werden übernommen aus der Ausbildung heraus für 36-39.000,-€ Anfangsgehalt. Das sind bessere Bürokaufleute. Also da mal ganz vorsichtig mit dem Gehalt und was da üblich ist.

Es wird in den Unternehmen übrigens selten Tarif bezahlt, auch bei den Großunternehmen nicht. Da liegen immer 20-30% obendrauf. Bestenfalls nennt man das Haustarif oder Betriebsvereinbarung.

Re: Müssen sie halt regionaltypische Löhne zahlen!

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 09.01.18 22:05

Außer in der Stadt Pforzheim und bedingt LK Heidenheim, muss man in BW kaum mal den Landkreis für seinen Arbeitsplatz verlassen. In max 30km Entfernung findet da jeder einen Arbeitsplatz.

Re: Marktgesetze

geschrieben von: VT

Datum: 09.01.18 22:38

Ich denke die Wettbewerber sollten in ihrer Kalkulation Luft für höhere Löhne haben. Ich als Außenstehender habe mitbekommen, dass die DB als Arbeitgeber relativ attraktiv ist gleichzeitig aber das billigste Angebot abgegeben hat. Fahrzeuge und Fahrpläne sind identisch. Irgendwo muss da Geld übrigbleiben.

Bundesweit

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 09.01.18 23:12

Alle SPNVUnternehmen haben einen bundesweiten Tarif (Bundesrahmentarif oder Branchentarif) und die "regionalen" EVU sind Teile großer Staatsbahnen oder von sonstigen Konzernen. Da gibt es nur wenige Ausreißer.
So meine Sichtweise. Andere können das sicher besser erklären

Re: Bundesweit

geschrieben von: VT605

Datum: 09.01.18 23:25

Gartenbahndirektion schrieb:
Alle SPNVUnternehmen haben einen bundesweiten Tarif (Bundesrahmentarif oder Branchentarif) und die "regionalen" EVU sind Teile großer Staatsbahnen oder von sonstigen Konzernen. Da gibt es nur wenige Ausreißer.
So meine Sichtweise. Andere können das sicher besser erklären

Unbestritten, aber das Gehaltsniveau ist vor allem in Verbindung mit den Arbeitszeiten für kaum noch einen Menschen ein Anreiz den Beruf zu ergreifen und noch weniger ihn über Jahrzehnte auszuüben, gerade auch vor dem Hintergrund das junge Menschen heute sich viel weniger mit Beruf und Firma identifizieren und schneller den "Job" wechseln.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:01:09:23:26:35.

Frust und Wechsel oder doch kein Wechsel

geschrieben von: MD 612

Datum: 10.01.18 00:02

Reval 13 schrieb:
Deshalb haben wir uns imRahmender AktionTrauerzug von unseren Sozialleistungen verabschiedet.Sie haben das als Panikmache abgetan.
Ich weiß, dass mein Beitrag jetzt nicht nur Zustimmung hervorrufen wird. Es ist auch "nur" meine ganz persönliche Meinung. Aber die muss jetzt auch mal raus.

1) Ich kann Euren Frust sehr gut verstehen. Aber ich finde, Ihr lasst Euren Frust an der komplett falschen Stelle ab! Es ist in erster Linie Eure Regionalleitung gewesen, die das Angebot auf die Ausschreibung der Stuttgarter Netze erarbeitet hat, welches anschließend von bestens bezahlten Konzernjuristen und -kaufleuten geprüft wurde, bevor es abgegeben wurde. Es war das wirtschaftlichste Angebot, das hat ja auch Herrmann zugegeben. Aber es entsprach, bestätigt durch Vergabekammer und Oberlandesgericht, eben nicht den Bedingungen der Ausschreibung. Ganz einfach, weil Eure hochbezahlte Regionalleitung unter Verantwortung eines Mannes, der kurz nach dem endgültigen Auftragsverlust zum ärgsten Konkurrenten wechselte (schon alleine das gibt mir zu denken...), einen simplen Rechenfehler eingebaut hatte. So blöd muss man erst einmal sein. Aber genau dort solltet Ihr Euren Frust abladen. Die haben es versaut, nicht Herrmann. Der Rest der leitenden Mannschaft lenkt seitdem in trauter Zweisamkeit mit der unternehmenshörigen Gewerkschaft (davon gibt es ja nur die eine) Euren Frust ganz geschickt weg von Eurer Chefetage hin in Richtung Ministerium. Und Ihr fallt darauf rein. Habt Ihr auch nur einmal in den vergangenen Monaten Dampf bei Eurer Chefetage abgelassen, die Euch das Dilemma eingebrockt haben?? Genau bei jenen Leuten, die gewiss genauso schnell wieder gut versorgt unterkommen werden wie Eurer ehemaliger Regionalleiter??

2) Deine Forderung, neben den geltenden DB-Haustarifverträgen alle sozialen Standards und alle Betriebsvereinbarungen inklusive Besitzstandswahrung in der Ausschreibung zu verankern, geht schlichtweg an der Realität vorbei. Das ist nach EU-Recht gar nicht möglich. Soweit in den Landesvergabegesetzen vorgeschrieben kann in EU-weiten Ausschreibungen entweder verlangt werden, dass die Bieter ihre Bindung an einen ggf. noch abzuschließenden Tarifvertrag erklären. Oder aber die Bieter werden verpflichtet, die in der Branche maßgeblichen Tarifverträge anzuwenden. Das sind entweder solche, die vom Bundesarbeitsministerium als allgemeinverbindlich erklärt wurden oder aber von einem nicht unerheblichen Teil der Unternehmen in der Branche angewandt werden und deshalb in das jeweilige Landesvergabegesetz aufgenommen wurden. Was da in BaWü im Landesvergabegesetz geregelt ist weiß ich allerdings nicht. Aber unter "maßgebliche Tarifverträge" fallen eben nicht Haustarifverträge mit einem einzelnen Unternehmen, wie sie die DB zusätzlich und in Erweiterung zum BuRa-ZugTV abgeschlossen hat, und schon gar nicht regional abgeschlossene Betriebsvereinbarungen. Das ist Rechtslage, da kann das Ministerium gar nicht anders. Das sollte auch die Gewerkschaft wissen, die die "Aktion Trauerzug" (mit)organisiert hat.

Neu ist seit einem reichlichen halben Jahr allerdings, dass nach Umsetzung einer neueren EU-Verordnung die Bieter bei Ausschreibungen im SPNV verpflichtet werden sollen, die unmittelbar zur Abwicklung des Bahnbetriebs eingesetzten Mitarbeiter vom Altbetreiber zu übernehmen. Dabei werden die übernommenen Mitarbeiter so gestellt, als hätte es einen Betriebsübergang nach §613a BGB gegeben. Im Groben bedeutet das, dass die vom Altbetreiber übernommenen Mitarbeiter (und nur die!) für ein Jahr unverändert zu ihren bisherigen Bedingungen zu beschäftigen sind. Aber eben auch nur für dieses eine Jahr...

3) Dass Eurer Betriebsrat in der Vergangenheit viele soziale Errungenschaften für Euch erstritten hat, ist zu begrüßen. Aber was hindert die Kollegen im neuen Unternehmen daran, in Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften einen Betriebsrat neu zu installieren?? Richtig, nichts. Und vor allem, was hindert die Betriebsratsmitglieder Eures jetzigen Betriebsrates (bzw. einige davon) mit zum neuen Betreiber zu wechseln, und so ihr Knowhow und das der Gewerkschaften zum Aufbau eines schlagkräftigen Betriebsrates einzusetzen, der dann in mit viel Engagement die Standards wieder durchsetzt, die Ihr bisher hattet?? Richtig, auch nichts. Oder erschöpft sich die Arbeit Eures Betriebsrates jetzt darin, für die nicht mehr benötigten Kollegen einen guten Sozialplan auszuhandeln und sich dann auf ihrem Kündigungsschutz als Betriebsrat auszuruhen?? Ich hoffe, nicht...

4) Wir können ja hier lesen, dass die neuen Betreiber offenbar Schwierigkeiten haben, rechtzeitig genügend Mitarbeiter vor allem im Fahrdienst zu finden. Was hindert denn die Neubetreiber daran, angesichts der Lage am Arbeitsmarkt gerade in BaWü, neben dem Gehalt auf DB-Niveau weitere Lohn- und Sozialleistungen anzubieten?? Vielleicht bleibt denen gar nichts weiter übrig, als bessere Bedingungen zu bieten, als sie die DB je hatte?? Und zwar nicht nur in Form von Kurzfristausschüttungen und Ablöseprämien, sondern als langfristige Zusage von zusätzlichen Gehaltszuschlägen und Sozialleistungen, die auch über die geltenden Tarifverträge hinaus geleistet werden?? Vermutlich wird denen gar nichts anderes übrig bleiben, um noch Mitarbeiter zu finden. Und dann geht es Euch möglicherweise besser als heute...

Reval 13 schrieb:
Warum soll ich denn zu Privat wechseln. Bin 30 Jahre bei Reichsbahn und Bundesbahn und Bahn AG.
Wenn das der einzige Grund ist... Gründe zum Wechsel gäbe es viele. Zumindest dann, wenn die DB Dich nicht am jetzigen Arbeitsort weiterbeschäftigen kann. Und das wird wohl nicht wenige Kollegen betreffen. Das Gehalt bezogen auf die zu leistende Arbeitszeit ist weitgehend dasselbe. Ok, vier Urlaubstage weniger. Aber stell Dir vor, Du musst zum neuen Einsatzort künftig täglich statt einer dann zwei Stunden pendeln. Das sind ca. 180 Stunden jährlich zusätzlich, die Du von Zu Hause weg bist. Oder auch ganz schnell noch mehr, wenn der Weg noch länger wird. Was sind im Vergleich zu diesen 180 Stunden vier Tage Urlaub, die mit knapp 32 Stunden Arbeitszeit verrechnet werden?? Was sind da ein paar fehlende Freifahrten, die viele Kollegen eh nicht nutzen und die auf immer mehr Strecken sowieso nicht mehr verwendbar sind. Die Mehrkosten für Sprit, Werkstatt und Wertverlust an Deinem Auto werden die Beträge um ein vielfaches übersteigen, die Du künftig in Bahnfahrkarten investieren müsstest. Was bringen denn 30 Jahre Konzernzugehörigkeit?? Die machen sich beim Gehalt nicht bemerkbar, weil die Berufserfahrung auch beim Neubetreiber anerkannt wird. Und an einem feuchten Händedruck und läppischen 850€ Jubiläumszuwendung brutto zum 40jährigen in zehn Jahren wirst Du doch Deine Entscheidung nicht festmachen wollen...

Insofern muss jeder Kollege ganz für sich alleine abwägen, ob ein Wechsel zum neuen Betreiber mit bleibendem Einsatzort nicht doch einer Versetzung innerhalb der DB über 50, 60, 80 oder 100km und mehr vorzuziehen ist.

Gruß Peter

Der vernünftige Genuss der Gegenwart ist die einzig vernünftige Sorge für die Zukunft.
Ludwig Feuerbach (1804–1872), deutscher Philosoph

Re: Die Löhne sind zu hoch, ....

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 10.01.18 00:13

Nur was sagt die EU dazu, daß eine AG Beamten vom BEV leihen kann, eine andere aber nicht? So bezüglich Wettbewerbsverzerrung usw.

Und auch aus sicht des Steuerzahlers, der ja die Differenz zwischen "Marktüblichem Lohn" und Beamtensold leztendlich bezahlen darf, wäre es doch wünschenswert das BEV würde die Beamten demjenigen überlassen der am meisten dafür zahlt, um den Verlust so gering wie möglich zu halten.

Würde auch den Unternehmen bei Mangel ganz neue Möglichkeiten der Personalrekrutierung ermöglichen, einfach dem BEV mehr Geld auf den Tisch legen, und das fängt an Leute bei der DBAG ab zu ziehen und einem zu schicken.

An Metall orientieren!

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 10.01.18 01:08

VT605 schrieb:
Gartenbahndirektion schrieb:
Alle SPNVUnternehmen haben einen bundesweiten Tarif (Bundesrahmentarif oder Branchentarif) und die "regionalen" EVU sind Teile großer Staatsbahnen oder von sonstigen Konzernen. Da gibt es nur wenige Ausreißer.
So meine Sichtweise. Andere können das sicher besser erklären
Unbestritten, aber das Gehaltsniveau ist vor allem in Verbindung mit den Arbeitszeiten für kaum noch einen Menschen ein Anreiz den Beruf zu ergreifen und noch weniger ihn über Jahrzehnte auszuüben, gerade auch vor dem Hintergrund das junge Menschen heute sich viel weniger mit Beruf und Firma identifizieren und schneller den "Job" wechseln.
Sage ich ja. Schon das Einstiegsgehalt müsste so gelagert sein, dass man mit Zulagen auf mindestens 2000 Euro netto (Klasse 1) kommt und dann je mit der Berufserfahrung auf Werte kommt, die deutlich höher sind.

Übrigens: Das Geheimnis warum die Nettogehälter bei IG Metallfirmen so hoch sind, ist auch, dass es hohe Zulagen gibt, neben einem guten Grundgehalt. Das wäre doch für die Eisenbahn auch das Beste um hohe Nettolöhne zu erzielen, zusätzlich zu den Grundgehältern. Warum nicht wie bei der Industrie z. B. Nachtzuschläge von 50%.
Es ist dämlich und unrealistisch rein über das Grundgehalt hohe Nettolöhne erzielen zu wollen und ich habe mir mal die Eisenbahntarifverträge angeschaut. Eure Zulagen sind doch ein Witz. Wieso fordert da keiner höhere Zulagen? Ist man bescheuert? Genau damit erzielt man ein hohes Nettogehalt.
Man braucht ja nur mal die IG Metall (oder von mir aus auch IG BCE)-Tarifverträge anschauen und sehen wie die aufgebaut sind. Lernen!

Wer in die Industrie kann, wird auch da hingehen, weil man da deutlich mehr Geld, für deutlich weniger Aufwand und Verantwortung haben kann.
Was ich allerdings nicht verstehen kann ist, dass sich so viele in Dienstleistungsberufen total ausbeuten lassen oder bei nicht tarifgebundenen Klein- und Mittelständlern sowie in Einzelhandel usw., denn für die wäre die Eisenbahn doch eine tolle Alternative mit zumindest besseren Arbeitsbedingungen als dort, pünktlicher Bezahlung, Überstunden nicht gratis (wie bei vielen Handwerksbetrieben und Kleinbetrieben) und der Einhaltung von Arbeitnehmerrechten, ohne mit Kündigung bedroht zu werden (wie z. B. im Einzelhandel).

Grundsätzlich muss man sich mehr an der Industrie orientieren, denn die saugen die meisten Leute ab und haben ja selbst auch schon Probleme mit Mangel.

Re: Frust und Wechsel oder doch kein Wechsel

geschrieben von: Ersatzsignal

Datum: 10.01.18 01:14

MD 612 sei nicht schüchtern, da kommt sogar Zustimmung. Wobei jeder für sich die Punkte 2 und 4 selber händeln kann. Es ist schliesslich nicht verboten, im Vorstellungsgespräch Forderungen zu stellen. Dauer "jaja mach ich" Sager gibt's reichlich. Nebenbei erfährt der Bewerber auch wie der Personalrecriuter so tickt.

Re: Frust und Wechsel oder doch kein Wechsel

geschrieben von: 120 104-5

Datum: 10.01.18 09:02

Hallo Peter

Ich habe im Moment 2 km zur Arbeitsstelle. Werde aber zu Cargo wechseln und die 117 km vorziehen, als bei den Privaten anzuheuern.

Gruß
120 104-5

Re: Frust und Wechsel oder doch kein Wechsel

geschrieben von: MD 612

Datum: 10.01.18 11:31

120 104-5 schrieb:
Ich habe im Moment 2 km zur Arbeitsstelle. Werde aber zu Cargo wechseln und die 117 km vorziehen, als bei den Privaten anzuheuern.
Es ist Deine Entscheidung, aber für mich nicht nachvollziehbar. Wo liegt der Vorteil für Dich??

Gruß Peter

Der vernünftige Genuss der Gegenwart ist die einzig vernünftige Sorge für die Zukunft.
Ludwig Feuerbach (1804–1872), deutscher Philosoph

Re: An Metall orientieren!

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 10.01.18 12:41

Gartenbahndirektion schrieb:
Was ich allerdings nicht verstehen kann ist, dass sich so viele in Dienstleistungsberufen total ausbeuten lassen oder bei nicht tarifgebundenen Klein- und Mittelständlern sowie in Einzelhandel usw., denn für die wäre die Eisenbahn doch eine tolle Alternative mit zumindest besseren Arbeitsbedingungen als dort, pünktlicher Bezahlung, Überstunden nicht gratis (wie bei vielen Handwerksbetrieben und Kleinbetrieben) und der Einhaltung von Arbeitnehmerrechten, ohne mit Kündigung bedroht zu werden (wie z. B. im Einzelhandel).

Ich verstehe es auch nicht, wenn die Leute herum jammern wie schlecht doch alles ist usw, aber das Angebot sich doch mal bei der Eisenbahn zu bewerben ausschlagen und lieber weiter jammern...

Da gibts zwar auch komische Firmen, aber man ist als Tf da ja in einer ganz anderen Position, wenn der Chef meint mit Kündigung drohen zu müssen, soll er halt, denn als ob die Tf bei ihm in Wateschlange stehen würden, und was anderes findet man immer recht direkt, suchen tun ja alle EVU.

Aber ich hab auch schon welche erlebt, die nach 4 von 7 Monten Ausbildung gekündigt haben, weil sie als es intensiver an die Praxisausbildung ging gemerkt haben daß sie so viel Verantwortung nicht tragen können...

Re: An Metall orientieren!

geschrieben von: Traumflug

Datum: 10.01.18 13:27

WU NE 81 schrieb:
Aber ich hab auch schon welche erlebt, die nach 4 von 7 Monten Ausbildung gekündigt haben, weil sie als es intensiver an die Praxisausbildung ging gemerkt haben daß sie so viel Verantwortung nicht tragen können...
Ich könnte mir gut vorstellen, dass diese Leute weniger vor der Verantwortung, mehr vor der Komplexität des Berufs kapituliert haben. Wenn man hunderte/tausende Regeln befolgen muss ist die Wahrscheinlichkeit hoch, mal die Eine oder Andere zu vernachlässigen. Oder zumindest die Angst davor, eine der Regeln nicht korrekt umzusetzen.

Das ist mit Sicherheit etwas, an dem das System Eisenbahn arbeiten sollte. Solange Ausbildung und Berufsdurchführung des Tf deutlich komplexer als die eines Lkw- oder Busfahrers ist, hat die Eisenbahn Handlungsbedarf.

Für mehr Frieden auf Drehscheibe-Online: DSO peacemaker

Re: Die Löhne sind zu hoch, ....

geschrieben von: leofink

Datum: 10.01.18 14:06

Wessex Trains schrieb:
In Deutschland gilt Tariftreue, sprich der Arbeitgeber muss dich sofern es einen Tarifvertrag gibt nach diesem entlohnen. Du kannst zwar eine Zielvereinbarung treffen oder eine Nebenabrede, allerdings zieht das BEV da nicht mit. Ein Beamter kann nicht einfach zu einem nicht dem DB Konzern zugehörigen EVU wechseln, er muss sich dann als Beamter beurlauben lassen und kann dann als Angestellter zum normalen Angestellten Tarif bei einem nicht DB Konzern EVU arbeiten. Das hat allerdings meistens finanziell massive Nachteile, da viele Beamten besser bezahlt werden wie ein Angestellter.
Dann hats die Schweiz besser gemacht: Alle Bahnbeamten (Post übrigens auch) bekamen neuue Arbeitsverträge nach Obligationenrecht. Seither sind alle gleich beschäftigt und es herrscht Ruhe!
In der Schweiz gibt es, bis auf wenige Ausnahmen, keine Beamten mehr!
[www.tagesspiegel.de]
Gruss Leo



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:01:10:14:07:03.

Re: Marktgesetze

geschrieben von: leofink

Datum: 10.01.18 14:11

210 schrieb:
der Industrie in Baden-Württemberg verdient man sehr gut, ich bin zufrieden. Da müssten die EVU schon was bieten
Damit das alle EVU tun sollten vielleicht die Vertragsbedingungen entsprechend ausgestaltet werden. Zum Beispiel mit Pönalen für ausgefallene Züge etc. die dann wirklich dafür sorgen daß solche EVU nicht lange am Markt tätig sein können.
Hallo
Das ist in meinen Augen das einzig Richtige:

[www.nzz.ch]
[www.sbb.ch]
Gruss leo

Andersrum wird ein Schuh draus.

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 10.01.18 16:44

Traumflug schrieb:
Zitat:
Das ist mit Sicherheit etwas, an dem das System Eisenbahn arbeiten sollte. Solange Ausbildung und Berufsdurchführung des Tf deutlich komplexer als die eines Lkw- oder Busfahrers ist, hat die Eisenbahn Handlungsbedarf
Solange es jeder @#$%& auf den Lkw schafft müßen die Vorraussetzungen erhöht werden.

Aus meiner Sicht müßte als Voraussetzung für den gewerblichen Güterkraftverkehr eine mindestens 3 Jährige Ausbildung zum Berufskraftfahrer stehen.

Re: Komplexität von Bahn- und Straßenverkehr

geschrieben von: MD 612

Datum: 10.01.18 16:57

Traumflug schrieb:
Das ist mit Sicherheit etwas, an dem das System Eisenbahn arbeiten sollte. Solange Ausbildung und Berufsdurchführung des Tf deutlich komplexer als die eines Lkw- oder Busfahrers ist, hat die Eisenbahn Handlungsbedarf.
Falls es Dir nicht aufgefallen sein sollte, die Eisenbahn fährt nicht auf Sicht und zum um die Ecke fahren braucht's etwas mehr als zwei Umdrehungen am Lenkrad. Genau deshalb ist Bahnbetrieb deutlich komplexer als Bus und LKW fahren. Andererseits lässt mich das Verhalten mancher Bus- und LKW-Fahrer im Straßenverkehr zweifeln, ob die überhaupt der Komplexität ihrer Aufgaben gewachsen sind.

Man könnte natürlich auch hinterfragen, ob die Durchführung von Passagierflugbetrieb wirklich so komplex sein muss. Denn irgendwann werden auch Piloten Mangelware sein...

Gruß Peter

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Ludwig Feuerbach (1804–1872), deutscher Philosoph

Re: Marktgesetze

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 10.01.18 17:10

ThomasR schrieb:
Der Vertrag sieht, wenn das was hier geschrieben wird, stimmt, vor, dass du mindestens 3x soviel Strafe für Ausfälle wegen Personalmangel und Wartungsmängeln zahlst, wie du kriegst für eine Fahrt.

Übrigens hat auch die DB Regio so ihre Probleme mit dem Personal. Ja, die tun sich sicher noch schwerer, weil die einen bundesweiten Tarifvertrag haben. Da sind die Regionalunternehmen im Vorteil, die da eher angepasste Verträge aushandeln können.

Es ist einfach so, dass sich die Billiggeier in ihrer eigenen Falle fangen. Mich freut das sehr.

Nur am Rande: IT Systemkaufleute werden übernommen aus der Ausbildung heraus für 36-39.000,-€ Anfangsgehalt. Das sind bessere Bürokaufleute. Also da mal ganz vorsichtig mit dem Gehalt und was da üblich ist.
Wie sieht´s mit einem Pönaledeckel aus?
Wenn der noch besteht wäre der Effekt auch schon wieder im Eimer.

Bei DB-Regio löst sich das Personalproblem hier im Stuttgarter Raum ja demnächst von selbst. So wie ich es bisher mitbekam gehen viele zur S-Bahn oder zu Fernverkehr und hier muß eben kaum jemand umziehen oder einen wesentlich längeren Arbeitsweg in Kauf nehmen.
Bei den Metallberufen wird ein noch höheres Anfangsgehalt, wie das von dir genannte, zur Übernahme gezahlt. Wenn man dann die letzten veröffentlichten Gehälter für Tf dagegen setzt wundert einen nichts wenn Abellio und GoAhead ihre Stellen nicht besetzen können und freuen das sich die Billiggeier in der eigenen Falle fangen ist sinnlos. Dann ist das Kind schon im Brunnen.
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