geschrieben von: Der Zeuge Desiros
Datum: 08.12.16 12:04
geschrieben von: Alibizugpaar
Datum: 08.12.16 12:28
P.S.: ist auf der letzten CNL-Fahrt des "Komet" am Sonnabend Abend von Zürich nach Hamburg (schon via Berlin) vielleicht noch ein Leser mit an Bord?
geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 08.12.16 13:09
Und warum erzählt die Bahn dem Volk solche Sachen wenige Tage vor Kassenschluss noch?
Oder sind das nur betriebsinterne Zahlen, die irgendwo über die DB-Flure geistern?
geschrieben von: Rudolf
Datum: 08.12.16 14:00
Gute Nacht!
Einleitung:
Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2015 (Fahrplanjahr 2016) wurden bei der Deutschen Bahn verschiedene Maßnahmen umgesetzt, die die Wirtschaftlichkeit des – atomisiert betrachtet – defizitären Nachtzugverkehrs steigern sollten. Wesentliche Änderungen waren
- Aufgabe der Verbindung Berlin – München und
- Integration des Laufes Hamburg – München als Kurswagen im „Komet“ via Frankfurt/M. – Stuttgart
- Freigabe der Sitzwagen für Tagesrandreisende in Verbindung mit
- zusätzlichen bzw. größeren Sitzwagengruppen am CNL sowie die Aufgabe der Platzkartenpflicht
Nach einem Dreivierteljahr wurde im Rahmen eines „Monitorings“ ermittelt, ob die eingangs beschriebenen Maßnahmen zum erhofften Erfolg geführt haben.
Tatsächlich konnte sowohl die Nachfrage in den Nachtzügen als auch deren Wirtschaftlichkeit deutlich gesteigert werden!
Entwicklung des Nachtreiseverkehrs 2016:
Im Jahre 2015 wurde nach den Rechnungen der DB im Bereich des Nachtverkehrs ein Defizit von rund 30 Mio Euro „erwirtschaftet“. Kenngröße ist hier das EBIT, also der Gewinn ohne Berücksichtigung von Steuern, Zinsen etc. Dieses Defizit konnte bis Herbst 2016 um knapp 6 Mio Euro reduziert werden, bis zum Fahrplanwechsel geht man von einer Reduzierung um 10 Mio Euro aus. Innerhalb eines Jahres konnte das Defizit, bezogen auf den EBIT, um 1/3 reduziert werden. Das Defizit im Vertriebsergebnis konnte - bezogen auf den September - von 7,0 auf nur noch 3,2 Mio Euro reduziert und damit mehr als halbiert werden. Die Erlöse im Nachtverkehr 2016 werden auf rund 80 Mio Euro geschätzt.
Diese positive Entwicklung ist einerseits durch Optimierungen im Verkehrs- und Vertriebsbereich, vor allem aber auf eine deutlich gestiegene Nachfrage zurückzuführen. Besonders im Sitzwagenbereich konnte die Nachfrage linien-bezogen um 19 bis gar 54% gesteigert werden. Auch bei den Schlaf- und Liegewagen stieg die Nachfrage um bis zu 21,5%. Hohe Nachfragezuwächse gab es u.a. auf der Achse Berlin – Zürich, aber auch im Verkehr mit Italien (Rom, Venedig). Einzig im Verkehr mit Polen und Tschechien gab es bei Liege- und Schlafwagen einen minimalen Rückgang von etwa 1%. Auch stagnierte die Nachfrageentwicklung zuletzt im Italien-Verkehr, was auf die nicht immer glückliche Situation beim Buchungsprozess (erst kurzfristige Buchungsfreigabe) zurückzuführen ist. Dagegen konnten die Verbindungen nach Hamburg nochmals deutlich zulegen.
Nicht ganz so positiv entwickelte sich die Pünktlichkeit. Gerade der Nachtzugverkehr ist überproportional von Bauaktivitäten betroffen, da diese oftmals in den Nachtstunden stattfinden. Hinzu kamen im internationalen Verkehr „polizeiliche Maßnahmen“, also Grenzkontrollen in Zusammenhang mit der Flüchtlingsproblematik. Auch das Warten auf verspätete Zubringerzüge u.a. in München mit Anschlüssen aus Ungarn und Italien führte dazu, dass die Pünktlichkeit einzelner Läufe bei gerade einmal 40% lag. Umso bemerkenswerter ist dabei der dennoch stetige Nachfragezuwachs.
Ergebnis:
Unter dem Strich ist festzuhalten, dass 2016 im Nachtverkehr eine deutliche Verbesserung der Wirtschaftlichkeit erreicht werden konnte. Auch die auf den allermeisten Linien signifikant gestiegene Nachfrage – sowohl bei den Aufpreis-pflichtigen Schlaf- und Liege- als auch bei den Sitzwagen – bestätigen das Bedürfnis nach einem Zugangebot „zwischen 8 Uhr abends und 8 Uhr morgens“, auch als Teil einer längeren Reisekette. Die Ende 2015 ergriffenen Maßnahmen zeigen somit eine ausnahmslos positive Wirkung in allen Bereichen. Es wäre interessant zu erfahren, ob sich diese positive Entwicklung 2017 fortgesetzt hätte.
EDIT: auch das neue Trassenpreissystem hätte dem Nachtverkehr genutzt, denn zwischen 23 und 6 Uhr hätte der Kilometer Gleisnutzung künftig nur noch 2,46 Euro (statt derzeit z.T. mehr als das doppelte) gekostet.
Schade, dass man (oder besser: Frau Bohle) im Projekt "Zukunft Bahn" schon vorher die Einstellung des klassischen Nachtreiseverkehrs bei der Deutschen Bahn AG verfügt hat...
Viele Grüße
Heiko
P.S.: ist auf der letzten CNL-Fahrt des "Komet" am Sonnabend Abend von Zürich nach Hamburg (schon via Berlin) vielleicht noch ein Leser mit an Bord?
Gruß ETLO 528Hallo,
bitte teile uns mit, woher deine Informationen stammen.
Danke.
geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 08.12.16 16:08
Im Jahre 2015 wurde nach den Rechnungen der DB im Bereich des Nachtverkehrs ein Defizit von rund 30 Mio Euro „erwirtschaftet“...Dieses Defizit konnte bis Herbst 2016 um knapp 6 Mio Euro reduziert werden, bis zum Fahrplanwechsel geht man von einer Reduzierung um 10 Mio Euro aus.
Ergebnis:
Unter dem Strich ist festzuhalten, dass 2016 im Nachtverkehr eine deutliche Verbesserung der Wirtschaftlichkeit erreicht werden konnte.
geschrieben von: stellwerk_wf
Datum: 08.12.16 20:38
[...]
Für mich sind die Zahlen ohne weitere Details völlig wertlos. Auch das ein Admin, der eigentlich auf solche Dinge immer Wert legt, keine Quelle benennt, ist sehr mysteriös. (<= Meine Meinung)
geschrieben von: Taurus83
Datum: 08.12.16 21:08
Einleitung:
Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2015 (Fahrplanjahr 2016) wurden bei der Deutschen Bahn verschiedene Maßnahmen umgesetzt, die die Wirtschaftlichkeit des – atomisiert betrachtet – defizitären Nachtzugverkehrs steigern sollten. Wesentliche Änderungen waren
- Aufgabe der Verbindung Berlin – München und
- Integration des Laufes Hamburg – München als Kurswagen im „Komet“ via Frankfurt/M. – Stuttgart
- Freigabe der Sitzwagen für Tagesrandreisende in Verbindung mit
- zusätzlichen bzw. größeren Sitzwagengruppen am CNL sowie die Aufgabe der Platzkartenpflicht
Nach einem Dreivierteljahr wurde im Rahmen eines „Monitorings“ ermittelt, ob die eingangs beschriebenen Maßnahmen zum erhofften Erfolg geführt haben.
geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 08.12.16 21:16
EBIT-Verlust zu verringern ist ja schön und gut.
Ad hoc fallen einem da schon mal zwei Dinge ein:
– Die Mehrauslastung im Nachverkehr ist echter Mehrverkehr oder »nur« Verlagerung von Tages-/Tagesrand-Zügen?
– EBIT bedeutet ohne Kapitalkosten (!), aber nach Abschreibung. Kapitalkosten mal nicht betrachtend: Abzuschreiben gibt es beim Nachtzug-Rollmaterial wahrscheinlich nichts mehr; jedenfalls keine nennenswerten Höhen. Was also, wenn das Material fertig hätte und Neuanschaffungen anstünden?
Nichts gegen richtigen Nachtverkehr, also mit Schlaf- und Liegewagen. Erst recht nichts dagegen, die Einstellung seitens DB Falschverkehr auch weiterhin zu kritisieren.
Aber bitte nicht mit Nebelkerzen um sich werfen; das diskreditiert nur das Ziel.
geschrieben von: ingo st.
Datum: 08.12.16 22:00
erinnert da allerdings eher an die Absolutheit von Sekten und Kirchen und manch Partei...
geschrieben von: Alibizugpaar
Datum: 09.12.16 00:12
"Hallo,
bitte teile uns mit, woher deine Informationen stammen.
Danke."
Hallo zurück,
ich habe ein gewissen Problem damit, wenn jemand aus der Anonymität des Internets (Teilnehmerprofil: kein Name, keine E-Mail, nichts) heraus verlangt, dass andere ihre Quellen preisgeben sollen. Auch deshalb werde ich es nicht tun. Nur soviel: die Information ging bei der Redaktion dieser Postille ein:
[www.drehscheibe-online.de]
Ansonsten: Nehmt den Aufsatz zur Kenntnis, glaubt es oder glaubt es nicht.
Gruß
Heiko
...Eine Übernahme des Nachtreiseverkehrs
seitens der ÖBB wird es nicht geben,
das haben Sie falsch aufgefasst....
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