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Zitat:
In einem Informationsschreiben DB zu den "Bemühungen, den Nachtzug zukunftsfähig zu machen" ist zu lesen, dass die Nachtreiseverkehre bereits "zum Fahrplanwechsel 2016/2017 in ein alternatives Konzept für Nachtreisen bestehend aus Nacht-ICEs und IC-Bussen überführt" werden sollen.
Vom "Big McK" war nicht anderes zu erwarten.
"Big McK" -> McKinsey

Sanierungsmaßnahmen

geschrieben von: Supercity

Datum: 02.12.15 10:02

Der Zeuge Desiros schrieb:
-------------------------------------------------------
> EDIT (Epilog und nicht Bestandteil des zitierten
> Schreibens): Dass man nicht einmal abwartet, wie
> sich die genannten "Sanierungsmaßnahmen"
> auswirken, ist das eigentlich Verlogene an der
> Sache. (...)

Völlig richtig. Hier ist unbedingt auch noch das für 2017 (?) geplante neue Trassenpreissystem zu nennen, das dem Vernehmen nach auch Nachtzüge begünstigen soll. Ok, der Nacht-ICE profitiert natürlich ebenso davon...

https://i.postimg.cc/6pLrNrrr/cheb.jpg
Den Abgesang auf den Nachtzug hat man ja schon öfter gelesen - dass aber jetzt McK im Haus ist, lässt bei mir die Alarmglocken klingeln.

Wenn man mal ausrechnen würde, was diese Beraterheinis schon an volkswirtschaftlichem Schaden angerichtet haben...
McK liefert den Bahn-Managern doch nur ein Alibi.

Bahn Manager hat ein Ziel (Abschaffung Nachtverkehr), kann es aber allein so nicht durchsetzen.
Er heuert McK an (für einen sehr guten Taler). McK verwendet dann alte Folien (die sie schon bei PKP und SBB genutzt haben), passt Diese geringfügig an (mehr Buzzwords, die die Bahn-Manager mögen) und stellt das dann als unabhängige Studie mit Außensicht vor.
Der Bahn-Manager kann mit dieser Studie die weiteren Entscheidungsträger überzeugen -> Seht her! Selbst McK hat eine intensive Untersuchung angestellt und festgestellt, dass es zur Abschaffung des Nachtverkehrs keine Alternative gibt.

McK's haben bei Ihrer Studie nie einen Nachtzug von innen gesehen. Dass einzige, was diese "Young Talents" von innen kennen, sind die Lufthansa Senator Lounges und die Lufthansa First Class Lounges. In der First Class Lounge betrinkt man sich nämlich, wenn ein McK Kamerade gerade sein schwarzes Kärtchen (HON Circle Status) bei der Lufthansa "verdient" und bekommen hat. Davon träumen die Typen.

Da stürzt man sich bei der Analyse doch lieber auf den Güter- und Cargoverkehr, denn so darf man in der C nach Shanghai oder Singapur fliegen, um zu den Schenker Niederlassungen zu kommen. Das bringt eben wertvolle Pünktchen, um dem schwarzen Kärtchen ein Stück näher zu kommen. Dort in Asien quasseln geht McK dann Fragebögen mit den Schenker Mitarbeitern durch. McK bricht das Gespräch nach 30 Minuten ab, weil die kein Englisch können. Kein Problem, da hat man dann mehr Zeit, um sich in der Singapore Airlines First Class Lounge verwöhnen zu lassen bzw. im teuersten Fisch-Restaurant zu "dinnieren". First Class dürfen die fliegen, denn die C ist ausgebucht. Man hat sich natürlich vorher genau den Flug rausgesucht, wo die C tatsächlich ausgebucht ist. Wenn man dann im Bett in der First Class liegt, klopft man sich auf die Schultern -> "Well done!"

Paar Jahre später dankt man sich beim Bahn-Manager. Denn Dieser wird dann Partner bei McK.



7-mal bearbeitet. Zuletzt am 2015:12:02:10:50:45.

Berater und Lounges.

geschrieben von: Patrick Rudin

Datum: 02.12.15 10:43

warakorn schrieb:
-------------------------------------------------------
In der First Class Lounge betrinkt man
> sich nämlich, wenn ein McK Kollege gerade sein
> schwarzes Kärtchen (HON Circle Status) bei der
> Lufthansa "verdient" und bekommen hat.

Zumindest in der Zeit, als ich letzteren Status innehatte, waren Beratertypen in der First Class Lounge die absolute Ausnahme, was dort für ein meist sehr ruhiges angenehmes Ambiente sorgte. Im Gegensatz zu den Senator-Lounges, wo die wirklichen Wichtigtuer sind (in einer DB-Lounge war ich noch nie und kann da nicht mitreden).

Heute wird man ja nur noch HON, wenn man viel Langstrecke in den teuersten Tarifen fliegt. Und auch da zweifle ich, dass das bei McK üblich ist.

Re: Berater und Lounges.

geschrieben von: warakorn

Datum: 02.12.15 10:46

owt



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2015:12:02:10:51:09.
OH weia!

Da hatte ich einen anderen Thread eben wohl völlig falsch interpretiert.
Wenn es also darum geht die Nachtzüge komplett abzuschaffen und durch ICEs zu ersetzen - na dann gute Nacht! Die muss man den Mitreisenden wirklich wünschen, denn ein ICE Sitz ist wirklich nicht für einen langen Schlaf geeignet. Ein Nickerchen mache ich gut und gerne mal im ICE, ansonsten gibt es aber zu viele Faktoren, die einen geruhsamen Schlaf stören:
- Sitze
- Beleuchtung
- Laufgeräusche
- Großraumatmosphäre
--> Menschen, die durch die Gänge laufen
--> Unbehaglich
--> Lärm verbreitet sich im ganzen Wagen (z.B. jemand schlafloses, der am Handy/Laptop spielt sich schlimmstenfalls unterhält oder telefoniert)

Sollte es zu vielen Zwischenhalten kommen, muss man auch noch auf sein Gepäck aufpassen. Da selbst Nachtzüge mit verriegelbaren Türen nachts überfallen worden sind...

Ich hatte nun wirklich gehofft, dass es mit den kommenden Verbesserungen mit Glück doch noch zu einer Renaissance des Nachtzugverkehrs kommen könnte.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2015:12:02:11:36:04.
Zitat:
Ich hatte nun wirklich gehofft, dass es mit den kommenden Verbesserungen mit Glück doch noch zu einer Renaissance des Nachtzugverkehrs kommen könnte.

Genau, da schlummert man irgendwann bei der Flutbelichtung ein und um Punkt 3 Uhr wird man unschön geweckt: "Hallo, hier habe ich reserviert.".

Meine persönliche Meinung:
Dass die DB den Nachtzugverkehr aufgibt, ok -> damit könnte ich ja leben.
Die Unzuverlässigkeit und das Chaos bei der DB AG der letzten 20 Jahre -> ich kann mir nur wünschen, dass die jetzige Bundesregierung dafür in 2017 die Quittung erhält.



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2015:12:02:11:51:01.

Re: Die Logik will mir nicht einleuchten

geschrieben von: NBStrecke

Datum: 02.12.15 12:33

Athener schrieb:
-------------------------------------------------------
> Die Wagen kosten extra, stehen tagsüber aber nur
> herum, verursacht also Abstellgleiskosten
> Also nach der Logik müssten wir auch den
> Nahverkehr abschaffen, die SPNV-Wagen stehen ja
> nachts auch nur rum und verursachen Kosten...

Richtig, aber es sind NV-Wagen mit Sitzen und Stehplätzen. Damit transportierst Du in der HVZ "etwas" mehr zahlende Kunden als in einem Liegewagen, in dem garantiert keiner steht.
Umgedreht bedeutet das, dass der Liegenwagenfahrgast allein vom Platzbedarf her das 2-3fache des Nahverkehrspreises zahlen müsste - und die sind bekanntlich schon subventioniert, Bettenwäsche wird dort auch keine gewaschen. Das würde also schnell sehr teuer werden.

> Na wenn das alles eine Preisfrage ist - warum
> werden dann vor der Einstellung nicht mal
> wenigstens als Versuch die Tickets in den
> Nachtzügen zu den (angeblichen) tatsächlichen
> Kosten angeboten?

Geht schlecht, denn die aktuellen Wagen gab es für lau bei der Bahnreform. Aber gut, man könnte einen Teil der Kosten für die Neubeschaffung auf die Tickets aufschlagen, so a la "Kerosinzuschlag" ;)
Aber je nach verbliebener Laufzeit der älteren Wagen machte man sich dann mit Mondpreisen ab 300 Euro sicherlich lächerlich, da wären die Billigblätter voll mit Überschriften "Das Bahnmonster kommt in der Nacht - Horrorpreise bei DB Nachtzug" o.ä.

Ich sehs auch so wie in den andren Beiträgen, die Ostländer werden übernehmen, da dort billige Löhne gezahlt werden. Für den Streckenanteil in D gilt der dt. Mindestlohn, damit kann man auch noch kalkulieren, Rangieren etc. auch im billigen Ausland, Bettenwaschen etc. ebenfalls. Österreich hat das Interesse die Skitouristen in die Bergdörfer zu karren, die zahlen also gerne drauf, da es im Endeffekt wieder reinkommt. Aber die DB? Nee, die macht nichts, die fährt höchstens mit nem Nacht-ICE herum. Weniger grelle LED-Lichter kann man in die bei einer Revision sicherlich einbauen, der ICE4 kommt auch schon mit einem neuen Beleuchtungskonzept.
Hallo zusammen
"Wie wichtig sind der Schweiz die Zürichverbindungen ?...aber wer soll diese dann betreiben ?"
Wäre es unter Umständen Möglich, den EN Hans Albers (Wien - HH - Wien) mit dem EN Zürichsee (Wien - ZH HB - Wien) mit der noch bestehenden CNL Zwischenverbindung ZH HB - HH - ZH HB zu Verknüpfen ??
Gruess von einem ehemaligen CNL Steward
Christoph
Bei entsprechendem Willen seitens der ÖBB dürfte dies schon möglich sein. Auf diese Weise könnten sowohl in Hamburg als auch in Zürich täglich die Züge zwischen der Relation mit Wien mit der nach Zürich oder Hamburg tauschen und so könnte der Zug Zürich-Hamburg, wenn auch fern vom Netz der ÖBB, logistisch mit Personal und Material geführt werden, welches komplett aus Österreich stammt und dort auch gewartet wird.

Eine solche Idee würde auch die Tür öffnen für eine Kooperation mit der CD, welche mit ihrem Material die Verbindungen Prag-Zürich und Berlin-Zürich übernehmen könnte. Dabei ab Fulda vereint mit der ÖBB Hamburg-Zürich. Die CD kann dann in Zürich ihre Umläufe aus Prag auf die nach Berlin und umgekehrt tauschen und so ebenso die komplette Wartung zu Hause abwickeln und auch den Berliner Ast mit eigenem Personal anbieten.
Ich kann mir irgendwie schwer vorstellen, dass ein Binnen-Nachtzug so defizitär sein muss.
Es reicht doch, zwischen den großen Deutschen Zentren (Kiel/Hamburg, Berlin, Frankfurt/Stuttgart, München, Köln/Düsseldorf) entsprechende Nacht IC-Züge anzubieten.
Diese Züge nehmen nicht die Schnellfahrstrecken und halten an wichtigen Ober- und Mittelzentren.
An die IC-Züge hängt man 2-3 Schlaf- oder Liegewagen. Falls die Liegewagen alle Schrott sein sollten, hat man wohl noch die 30 Neubau-Schlafwagen, die man so sinnvoll einsetzen könnte.
Als Sitzwagen nimmt man die IC-mod Wagen.

-> Du behältst die klassischen Nachtzugkunden
-> Du gewinnst Pendler, die besonders früh bzw. spät fahren müssen
-> Du bietest quasi ein 24h-Netz an, d.h. wenn der letzte ICE durch ein Anschlussverlust versäumt wurde, gibt es immer noch die Möglichkeit eines Nacht-ICs.

Re: Die Logik will mir nicht einleuchten

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 02.12.15 13:23

Athener schrieb:
-------------------------------------------------------
> Die Wagen kosten extra, stehen tagsüber aber nur
> herum, verursacht also Abstellgleiskosten
> Also nach der Logik müssten wir auch den
> Nahverkehr abschaffen, die SPNV-Wagen stehen ja
> nachts auch nur rum und verursachen Kosten...

Nahverkehrswagen stehen vielleicht 4-6 Stunden in der Nacht. Die Wagen des Nachtverkehrs oft 10-12 Stunden am Tag und bedürfen einer täglichen intensiven Reinigung.

Gruß
Kritiker_Bln
donbalsi schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hallo zusammen
> "Wie wichtig sind der Schweiz die
> Zürichverbindungen ?...aber wer soll diese dann
> betreiben ?"

Hoi Christoph,

die Haltung der SBB zum Nachtverkehr kennt man ja, bei der SBB "liegt der gegenwärtige Fokus im Fernverkehr auf Tagesverbindungen, die von Hochgeschwindigkeitszügen am Tag bedient werden können und in einem Radius von 4-6 Stunden liegen" (Eigenaussage).

Allerdings gibt es in der Schweiz die Bewegung "umverkehR", die sich argumentativ für den Erhalt des Nachtverkehr stark macht.

[www.umverkehr.ch]

Und die haben die von Heiko zitierten Informationen auf einem anderen kanal ebenfalls erhalten (Hervorhebung durch mich):

[www.facebook.com]

"--- DB stellt alle Nachtzüge per Ende 2016 ein ---

Gestern wurde das Nachtzugpersonal der DB informiert, dass die DB die Absicht hat, alle Nachtzüge der DB per Dezember 2016 einzustellen. Die Passagiere sollen dann Nacht-ICEs und Fernbusse benützen. Die Meldung, dass die DB das bestehende Nachtzug-Konzept überdenkt, haben wir voreilig als positive Info verstanden, denn das bestehende Konzept beinhaltete nur Kürzungen und Einstelllungen. Doch Überdenken heisst für die DB also noch schneller ein Angebot kaputt zu machen, das funktioniert und vor allem ökologisch sinnvoll ist. Wer springt jetzt in die Lücke?
--- Mehr Infos folgen ---"
Der Zeuge Desiros schrieb:
-------------------------------------------------------

> Und noch etwas:
> Wer Nachtreisen nicht mag oder für überflüssig
> hält, der möge einfach weiter klicken und sich
> morgens um 4 Uhr zum Flughafen begeben.

> Wer diese zeitsparende Form der gepflegten Reise
> schätzt, der möge nun deutlich die Stimme erheben.
> Bei der Politik, bei der DB, in den Zielgebieten
> der Nachtreisezüge.
> Die Lage scheint ernster zu sein als vermutet.

Mit Verlaub Heiko,

aber hast Du wirklich letztes Jahr etwas anderes als die schnellstmögliche Einstellung des herkömmlichen Nachtverkehrs erwartet? Das hat wohl niemand, die Sache war 2014 schon gegessen.. Und offen gefragt: glaubst Du wirklich, dass ein wie auch immer gearteter Protest irgend jemanden - von ein, zwei grünen MdB abgesehen, wieviele Ziele fährt den CNL noch innerdeutsch an? - interessiert?

Ich ehrlich gesagt nicht. Und noch ehrlicher gesagt: selbst mir ist es mittlerweile vollkommen @#$%&egal, was mit dem Nachtverkehr der CNL passiert. Ja, es ist ein Trauerspiel, aber für Freunde des Verkehrsmittels "Schiene" ist es unter den gegebenen Verhältnissen schon eine gute Nachricht, dass die Nacht-ICE eingeführt werden... mehr kann man nicht erwarten! Und für alle anderen Freunde der Reisekultur ist es halt beschlossene Sache, dass ein Komfort im Eisenbahnverkehr zukünftig nicht mehr stattfinden wird. Falls doch hätte man vielleicht die Fünfer-Liegewagen aus den Autozügen - es gab ja angeblich mal Überlegungen das zu tun, anstatt sie unter Tarifänderungen einzusetzen - zum Vierer-WL umgebaut. Oder man hätte sonst irgendwelche Investitionen getätigt. Hat man irgendwelche Investitionen, egal welcher Art getätigt? Eben... So bekommt die DB nun halt nicht das Geld - das wäre ja der Sinn von Investitionen - dieser Zielgruppe, aber sie wird damit gut leben können.

Vielleicht bin ich aber auch mittlerweile einfach zu alt (ja, ich weiß unser Jahrgang sollte noch etwas mehr als nur reinen Zynismus aufbringen) oder zu erfahren dafür, für solche Ziele den @#$%& hochzubekommen. Aber mit diesem Vorwurt kann ich leben: solange es geht erfreue ich mich - ich habe gerade letzte Woche eine schöne Reise mit dem Wiener Walzer und dem Serdika nach Sofia unternommen - noch an den Nachtzügen nach Österreich und in Osteuropa, anstatt Energie für sinnlose Kämpfe und Petitionen zugunsten der Deutschen Bahn aufzubringen.

Das mag desillusioniert klingen, ist aber die reine Realität... leider.

Erik

P.S. Ich bin noch nie so viel geflogen wie dieses Jahr...

Wer in Deutschland das öffentliche Eisenbahnwesen benutzt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren. (Karl Lagerfeld, dt. Modeschöpfer 1933 - 2019)
seidi81 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Müsste die erste Bahngesellschaft eines weit
> entwickleten Industrielandes sein, dass keine
> klassischen Nachtzüge mehr anbietet.

Da gibt es schon eine ganze Menge! NS, SBB, fast alle britischen Gesellschaften, DSB...
D 2027 schrieb:
-------------------------------------------------------
Und für alle anderen
> Freunde der Reisekultur ist es halt beschlossene
> Sache, dass ein Komfort im Eisenbahnverkehr
> zukünftig nicht mehr stattfinden wird.

Ich bin kein "Freund der Reiskultur", sondern jemand der als Fernpendler und Vielreisender Erwartungen in die Reisequalität hat. Kulturell bin ich eine Banause.

Die bietet mir: Das Flugzeug (schnell), der Fernbus (billig und angenehme Innenraumbeleuchtung) und die Eisenbahn (Abteile, Komfort, Ruhewagen).

Die Deutsche Bahn dagegen wird einfach in Zukunft immer mehr durchs Raster fallen. Mittlerweile hat sie bewiesen, dass alle Sprüche Grubes, die Reisequalität zu erhöhen, pure Augenwischerei sind. Freuen wir uns noch an den ICE 1, solange sie noch fahren, und an den ICE 3, solange sie noch Abteile haben (wenn man einem Beitrag auf DSO Glauben schenkt). Nachtzüge der DB werde ich vermutlich nicht mehr benutzen können.
Zitat:
Die Wagen des Nachtverkehrs oft 10-12 Stunden am Tag und bedürfen einer täglichen intensiven Reinigung.

Bei Anblick mancher DB Regio Reisezugwagen habe ich da so meine Zweifel.

Kultur vs. Qualität?

geschrieben von: D 2027

Datum: 02.12.15 14:01

Patrick Rudin schrieb:
-------------------------------------------------------

> Ich bin kein "Freund der Reiskultur", sondern
> jemand der als Fernpendler und Vielreisender
> Erwartungen in die Reisequalität hat. Kulturell
> bin ich eine Banause.

Ob wir das Kind jetzt "Kultur" oder "Qualität" nennen, ist glaub ich ziemlich egal. Wir meinen dasselbe... und wenn wir es bei der Eisenbahn nicht geboten bekommen, erhält das entsprechende EVU halt nicht unser Geld.

Kulturell und qualitativ hochwertige Grüsse ;-)

Erik

Wer in Deutschland das öffentliche Eisenbahnwesen benutzt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren. (Karl Lagerfeld, dt. Modeschöpfer 1933 - 2019)
Na ja, das ist ja ungefähr der Grundgedanke des CNL-IC-Konzepts für das kommende Fahrplanjahr. Nur mit etwas mehr CNL und etwas weniger IC. Aber letztlich werden ja alle Züge jetzt schon (also ab Fpw) als IC angeboten und füllen damit genau diese von Dir beschriebene Lücke.

Offenbar ist es aber so, dass angesichts des akut erlebbaren Preisverfalls im Fernverkehr (der wiederum durch den Fernbusmarkt initiiert worden ist), einem vergleichsweise teuren (in der Produktion) Produkt wie dem CNL keine Chancen mehr eingeräumt werden. Es sind viele Faktoren bereits genannt worden, die den CNL zu einem vergleichsweise teuren Produkt im Portfolio machen (relativ geringer "Sitz-Lade-Faktor" der WL und Bc, eingeschränkte Einsatzmöglichkeit - das Fahrzeug transportiert genau einmal in einem 24-Stunden-Zeitraum Reisende, höherer Personalaufwand, höherer Aufwand durch Wäsche, Reinigung, Warenlogistik, höherer Instandhaltungsaufwand im vgl. zum Sitzwagen und last but not least eine rangier- und somit zusätzlich personal- und infrastrukturaufwändige Produktionsform). Und das zu einem Zeitpunkt, wo der Trend offenbar zu low-cost-Konzepten wie dem IC 2 (formerly known as Dosto-IC) geht, dessen Produktionskosten knapp 3/4 von denen eines ICE betragen.

Das Zusammenrechnen der eben von mir genannten Faktoren dürfte die hier thematisierte Entscheidung erheblich begünstigt haben - entgegen diverser Behauptungen von Mitforisten gab es im letzten Jahr vielversprechende Ansätze für eine Modernisierung des Nachtreiseverkehrs. Und das m.E. ziemlich durchdachte und produktive Fahrplankonzept des kommenden Fahrplans war der erste sichtbare Ausfluss dessen. Eine zur Eigenwirtschaftlichkeit "verdammte" DB AG wird sich aber einen Verlustbringer auf Dauer nicht leisten können, wenn an anderen Stellen zunehmend die Reserven schwinden (Schenker, Regio-Ausschreibungen, massiver Rückgang des Umsatz/ Reisenden im Fv). Aktuell gleicht der Fv den Umsatzrüclgang/ Reisender durch zusätzliche Kunden aus. Genau dieses Konzept funktioniert aber nur, wenn ich mit relativ wenig Aufwand relativ viele Reisenden befördern kann. Und genau DAS funktioniert im Nachtzug eben nicht (s.oben). Die Zusatzfahrt eines Tageszuges, der ansonsten herumstehen würde, ist da deutlich rentabler - auch wenn vermutlich einige "klassische" Nachtzugkunden wegbleiben werden. In Zeiten, wo "Geiz ist Geil" auch das Motto im Personenfernverkehr ist, kann man sich wohl keine andere Strategie mehr leisten.
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