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Einteiler gibts...

geschrieben von: Franken-Sachsen-Express

Datum: 25.02.15 21:47

...mehr dazu bei Wikipedia: [de.wikipedia.org]
Der stand auch auf der Innotrans zur Besichtigung.

Geplante LINKs für Deutschland

Franken-Sachsen-Express - Rest in pieces




2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2015:02:25:22:36:44.

Re: In PL und CZ fahren sie doch längst

geschrieben von: Signalschruber

Datum: 25.02.15 21:50

Zitat:
Bist Du Dir da ganz sicher? Ein Einteiler wurde beispielsweise meines Erachtens nicht als Prototyp bestellt.
Der stand sogar auf der letzten Innotrans.

Re: Hoppla

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 25.02.15 23:01

Baleine rouge schrieb:
-------------------------------------------------------
> Die Gerüchteküche wird sich gleich wieder zu Wort
> melden.
> "War von Anfang an klar."
> "Tja, ist die polnische Industrie wohl auch nicht
> besser."
> "Damit wissen wir schon wie das Intermezzo mit
> Skoda ausgeht" (425100, bitte melden) ;)


Hatte ich doch schon alles geschrieben. Prognose ist, dass DB ebenfalls mit PESA auf die Nase fällt. D.h. Mehrkosten durch teuerere Fahrzeuge von anderem Hersteller, die dazu noch erheblich später kommen.

Ebenso werden m.E. DB und National Express mit Skoda auf die Nase fallen. Da braucht man m.E. kein Hellseher zu sein. Ich habe übrigens schon in beiden Ländern gearbeitet. Meist nette Menschen aber es hat schon einen Grund warum "Made in Germany" so hoch im Kurs steht.

Wie soll eine polnische oder cz-firma ein hochkomplexes Zulassungsverfahren innerhalb der gleichen Frist beherrschen wie ein erfahrener deutscher Hersteller? Allein die Sprachbarriere ist da schon ein großes Problem. Was ist, wenn Komponenten verbaut wurden, die in Deutschland garnicht zulassungsfähig sind?! Es hat schon einen Grund, warum in Deutschland nur bestimmte Komponentenhersteller zum Zug kommen.

Die Polen werden die Kisten jetzt irgendwo an den Mann bringen, wo die Zulassungsverfahren einfacher sind.

Hat man seitens der Privatbahnen nicht Wartungsverträge mit den pl/cz-Herstellern abgeschlossen, die dann mit ihren Leuten zum Mindestlohn in Deutschland die Wartung der Züge durchführen? Wenn nicht, dann wär das doch sicher ein tolles Geschäftsmodell!



5-mal bearbeitet. Zuletzt am 2015:02:25:23:14:09.

Re: DB Rahmenvertrag?

geschrieben von: MAM

Datum: 25.02.15 23:19

Nebenstrecke schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hallo Signalschruber,
>
> vielen Dank für die interessante
> Pressemitteilung.
> Damit ist der Erstkunde für den LINK in
> Deutschland abgesprungen.
> Meines Wissens hat die DB einen Rahmenvertrag mit
> PESA für den LINK und bereits die ersten Abrufe
> platziert.
> Nun ist spannend was die DB macht:
> - PESA unter Druck zum Erfolg bringen
> - PESA unterstützen (oder notfalls kaufen)
> - den Rahmenvertrag kündigen und auf LINT (oder
> gibt es sonst noch etwas aktuell auf dem deutschen
> Dieseltriebwagen-Markt?) umschwenken
>
> Es grüßt mit Fragezeichen
> die Nebenstrecke
>
> Edit: Tippfehler korrigiert

DIE DB hat momentan Rahmenverträge mit Alstom, Stadler und CAF. Nebem dem LINT könnte man den Flirt 3 Diesel nehmen.
MAM schrieb:
-------------------------------------------------------
> DIE DB hat momentan Rahmenverträge mit Alstom,
> Stadler und CAF. Nebem dem LINT könnte man den Flirt 3 Diesel nehmen.

Auch PESA ist seit September 2012 dabei: [www.deutschebahn.com]

Zitat:
„Der Dieseltriebzug Link verknüpft sichtbar die InnoTrans 2012 und die heutige Messe. 2012 haben wir den großen Rahmenvertrag über 470 Züge unterzeichnet. Diese InnoTrans bietet die beste Gelegenheit unseren ersten Zug für die Deutsche Bahn vorzustellen“, sagt Tomasz Zaboklicki, Vorstandsvorsitzender PESA.


[...]

Der neue Vertrag mit dem polnischen Unternehmen basiert auf den im Jahr 2012 geschlossenen Rahmenverträgen über die Lieferung von bis zu 470 Dieseltriebzügen mit einem möglichen Volumen von 1,2 Milliarden Euro. Die Rahmenverträge haben eine Laufzeit bis 2018. Die DB hat bereits zwei Abrufe für Verkehrsverträge, für das Sauerlandnetz und die Dreieichbahn, getätigt. Die erste große Bestellung von 36 PESA-Zügen mit einem Volumen von mehr als 120 Millionen Euro erfolgte durch die DB Regio AG im November 2013 für das Sauerland. Die Fahrzeuge sollen ab 2016 zum Einsatz kommen.

Mit freundlichen Grüßen
Knut Rosenthal

https://abbestellungen.spnv-deutschland.de/Grafiken/Linkbutton.png https://liniensignets.spnv-deutschland.de/Grafiken/Linkbutton.png
https://reaktivierungen.spnv-deutschland.de/Grafiken/Linkbutton.png
https://wettbewerb.spnv-deutschland.de/Grafiken/Linkbutton.png




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2015:02:25:23:29:40.

Re: DB Rahmenvertrag?

geschrieben von: Baleine rouge

Datum: 26.02.15 00:45

Die drei Rahmenverträge sind über elektrische Triebzüge abgeschlossen worden.
Nicht überall wo Diesel draufsteht, ist auch nur Diesel drin. Alstom Lint und Pesa Link sind die meines Wissens aktuell einzig verfügbaren Modelle mit günstigem diesel-hydraulischen/-mechanischen Antrieb und vmax 140. Der GTW sowie der einteilige RS1 gehören auch noch in die Liste, konnten jedoch in letzter Zeit eher seltener verkauft werden und sind keine Plattformkonzepte mit frei skalierbaren Längen. Bei Newcomern wie dem CAF Civity lässt sich kein Erfolg abschätzen, die Plattform erlaubt grundsätzlich dieselelektrische/-hydraulische/ -mechanische sowie elektrische und bimodale Antriebe.

Stadler Flirt, FTD Protos, Siemens Desiro ML und Co. sind bis zu 160 km/h schnelle dieselelektrische Tiebzüge und werden dementsprechend schon aufgrund restriktiver Anforderungen für vmax 160 teurer sein. Eine nachträgliche Abstufung auf vmax 140 erscheint hier wenig zielführend. Der Itino sitzt quasi zwischen den Stühlen, gehört jedoch eher in letztere Kategorie.

Alstoms LINT-Monopol

geschrieben von: Bm235

Datum: 26.02.15 10:32

Baleine rouge schrieb:
-------------------------------------------------------
> Stadler Flirt, FTD Protos, Siemens Desiro ML und
> Co. sind bis zu 160 km/h schnelle
> dieselelektrische Tiebzüge und werden
> dementsprechend schon aufgrund restriktiver
> Anforderungen für vmax 160 teurer sein. Eine
> nachträgliche Abstufung auf vmax 140 erscheint
> hier wenig zielführend. Der Itino sitzt quasi
> zwischen den Stühlen, gehört jedoch eher in
> letztere Kategorie.

Ja, schon komisch, dass Bombardier und Siemens sich aus dem Segment 120 km/h schneller Dieseltriebwagen völlig zurückgezogen haben. Stadler hat noch den GTW im Sortiment, der sich in Deutschland nicht besonders gut verkauft. Alstom hat mit seinem LINT mittlerweile fast ein Monopol, was sich ungünstig auf den Preis auswirken dürfte.

Re: Hoppla

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 26.02.15 10:48

425100 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Baleine rouge schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > Die Gerüchteküche wird sich gleich wieder zu
> Wort
> > melden.
> > "War von Anfang an klar."
> > "Tja, ist die polnische Industrie wohl auch
> nicht
> > besser."
> > "Damit wissen wir schon wie das Intermezzo mit
> > Skoda ausgeht" (425100, bitte melden) ;)
>
>
> Hatte ich doch schon alles geschrieben. Prognose
> ist, dass DB ebenfalls mit PESA auf die Nase
> fällt. D.h. Mehrkosten durch teuerere Fahrzeuge
> von anderem Hersteller, die dazu noch erheblich
> später kommen.
>
> Ebenso werden m.E. DB und National Express mit
> Skoda auf die Nase fallen. Da braucht man m.E.
> kein Hellseher zu sein. Ich habe übrigens schon in
> beiden Ländern gearbeitet. Meist nette Menschen
> aber es hat schon einen Grund warum "Made in
> Germany" so hoch im Kurs steht.
>
> Wie soll eine polnische oder cz-firma ein
> hochkomplexes Zulassungsverfahren innerhalb der
> gleichen Frist beherrschen wie ein erfahrener
> deutscher Hersteller? Allein die Sprachbarriere
> ist da schon ein großes Problem. Was ist, wenn
> Komponenten verbaut wurden, die in Deutschland
> garnicht zulassungsfähig sind?! Es hat schon einen
> Grund, warum in Deutschland nur bestimmte
> Komponentenhersteller zum Zug kommen.
>
Naja, die Komponenten, die in anderen Ländern der EU zugelassen sind, muss das EBA anerkennen. Auch sind Nachweise von anderen Zulassungen gültig. Schließlich gelten in der gesamten EU die gleichen regeln, ergänzt um kleine spitzfindige Besonderheiten um die nationale Industrie zu stützen. Darin sind wir in Deutschland nicht schlecht.

> Die Polen werden die Kisten jetzt irgendwo an den
> Mann bringen, wo die Zulassungsverfahren einfacher
> sind.
>
Oder da einsetzen, wo die schon zugelassen sind.

> Hat man seitens der Privatbahnen nicht
> Wartungsverträge mit den pl/cz-Herstellern
> abgeschlossen, die dann mit ihren Leuten zum
> Mindestlohn in Deutschland die Wartung der Züge
> durchführen? Wenn nicht, dann wär das doch sicher
> ein tolles Geschäftsmodell!

Das mit dem Mindestlohn wird ja schon aufgeweicht. Lokführer die durch die Schweiz fahren kriegen Mindestlohn nach Schweizer Lohnweisung, während LKW-Fahrer im Transit durch Deutschland ihre heimatlichen Hungerlöhne kriegen. Dabei würde das die deutschen Speditionen enorm stützen und den Transitverkehr deutlich eindämmen. Das ganze ist ein Skandal sondergleichen, zumal der Mindestlohn von 8,50 eh schon unter aller Sau ist.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2015:02:26:10:49:35.

Re: Alstoms LINT-Monopol

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 26.02.15 10:51

Vielleicht sollte Bombardier den Itino an Stadler abgeben als größere Variante der RS1, sozusagen als RS2/3
[laenderbahn.com]

"Schwandorf, 25. Februar 2015
Die Länderbahn bestellt neue Fahrzeuge für die oberpfalzbahn – Einsatz ab Frühjahr 2016

Die Länderbahn wird auf der oberpfalzbahn im Teilnetz der Naabtalbahn Neufahrzeuge vom Typ Alstom Lint41 zum Einsatz bringen, die zwischen März und Juni 2016 ausgeliefert werden sollen.

Um die Erwartungen der Fahrgäste sicher zu erfüllen, habe man sich jetzt zu diesem Schritt entschlossen. „Wir bedauern sehr, dass wir unsere Fahrgäste noch vertrösten müssen“, sagt Gerhard Knöbel, Vorstand der Länderbahn (Regentalbahn AG). „Mit dem Lint41 steht ein bereits in Deutschland zugelassenes und vielfach eingesetztes Fahrzeug zur Verfügung, welches damit unser Risiko einer weiteren Verzögerung des Einsatzes der Neufahrzeuge auf ein Minimum reduziert“, macht Knöbel deutlich. Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), die den Regional- und S-Bahn-Verkehr im Freistaat plant, finanziert und kontrolliert, hat der Änderung zugestimmt.

Bis zum Eintreffen der Alstom-Neufahrzeuge zwischen März und Juni 2016 wird die oberpfalzbahn auf der Naabtallinie weiterhin mit Fahrzeugen des Typs Desiro und einigen RegioShuttles fahren. Unabhängig davon ist das verbesserte Servicekonzept in der oberpfalzbahn: In allen Zügen stehen seit Fahrplanwechsel Kundenbetreuer zur Verfügung, die nicht nur Fahrscheine ohne Aufpreis am Platz verkaufen, sondern auch Ausflugsziele empfehlen und Fragen rund um die Reise beantworten."

Damit bestätigen sich entsprechende Gerüchte, dass die Zulassungsprobleme der PESA Link sehr erheblich sind.

_________________________________________________-

Aus dem hier freundlicherweise gesetzten Weblink [wyborcza.pl] vom 18.02.2015
[bydgoszcz.gazeta.pl] vom 17.02.2015

140 Millionen Zloty Vertrag über 12 Triebzüge Link annuliert/storniert (Blechtrottel übersetzt gebrochen).

Der Vertrag konnte trotz Fertigstellung der Züge annuliert werden, weil sie keine Zulassung für Deutschland haben.
Mit ihnen wollte man den Deutschen Triebwagenmarkt erobern.

In diesem Artikel wird noch alles auf die Langsamkeit des Zulassungsprozesses beim EBA geschoben und nichts über Lichtraumprofilprobleme berichtet.

Mit freundlichem Gruß an alle konstruktiv mitarbeitenden und alle passiv mitlesenden Forumsteilnehmer
locomotive breath ( oder kurz l.b. ) _________________________________
PS: Setzt bitte einen passende Themabeschreibung über euren Text!
Ein guter Titel über dem Beitrag ist das Tüpfelchen auf dem i für einen wirklich guten Beitrag oder eine wirklich gute Antwort!

Sed in primis ad fontes ipsos properandum! … Vor allem muss man zu den Quellen selbst eilen! (In Abwandlung von Erasmus von Rotterdam (1511))
JoergAtDSO schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hallo,
>
> modercol schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > Welchen Grund hatte das genau, dass man den
> > Vertrag mit PESA gekündigt hat? Ich bin da
> nicht
> > auf dem laufenden. Wann hätten die LINKs
> > ausgeliefert werden sollen?
>
> soweit mir bekannt sind die 12 Züge fertig, wurden
> zumindest teilweise schon ausgeliefert aber nicht
> vom Kunden abgenommen. Deshalb sind die Fahrzeuge
> wieder zurück zum Hersteller nach Bydgoszcz
> gegangen.
>
> Gruß Jörg
>
> PS: Vielleicht werden die ja nun verkehrsrot
> lackiert. Die DB AG hat ja die Möglichkeit den
> französischen Weg bei Profilproblemen zu gehen:
> [www.sueddeutsche.de]
> e-zu-breit-fuer-bahnsteige-problem-ein-bisschen-zu
> -spaet-entdeckt-1.1970982 (letzter Absatz)


Französischer Weg wohl nicht gangbar.
Die Französischen Züge halten das Profil ein - aber die Bahnsteige nicht.

Die PESA-Link halten das Profil aber nicht ein.
Beim Gleis 101 in Regensburg Hbf wird in der Tat gemunkelt, dass auch hier der Bahnsteig das Profil nicht einhalten würde.

Mit freundlichem Gruß an alle konstruktiv mitarbeitenden und alle passiv mitlesenden Forumsteilnehmer
locomotive breath ( oder kurz l.b. ) _________________________________
PS: Setzt bitte einen passende Themabeschreibung über euren Text!
Ein guter Titel über dem Beitrag ist das Tüpfelchen auf dem i für einen wirklich guten Beitrag oder eine wirklich gute Antwort!

Sed in primis ad fontes ipsos properandum! … Vor allem muss man zu den Quellen selbst eilen! (In Abwandlung von Erasmus von Rotterdam (1511))

Re: Oberpfalzbahn bestellt LINT statt LINK

geschrieben von: E6ACT

Datum: 26.02.15 15:32

Was macht man denn jetzt für einen riesen Bohei deswegen. Die LINT 54-Triebzüge für das Dieselnetz Köln waren doch auch
circa fünf Monate verspätet und dort hat keiner etwas von Vertragskündigung gesprochen...

Gruß Daniel



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2015:02:26:15:32:38.

Re: Alstoms LINT-Monopol

geschrieben von: numi

Datum: 26.02.15 15:44

Bm235
Alstom hat mit seinem LINT mittlerweile fast ein Monopol, was sich ungünstig auf den Preis auswirken dürfte.
So sehe ich das auch. Daher fand ich es eigentlich auch recht positiv, dass Pesa den Link ins Spiel gebracht hat. So gibt es wieder etwas Wettbewerb auf dem Markt (bzw. gäbe es, wenn der Link denn fahren dürfte...).

Soweit ich das überblicke, ist der Markt für diese "Billigzüge" recht klein und die Margen sind im deutschen SPNV wohl allgemein nicht so groß. Im Ausland verkaufen sich vor allem die besseren, aber auch teureren, dieselelektrischen Züge. Daher ist es wohl verständlich, dass sich nur wenige Hersteller hier aktiv beteiligen. Eine Plattform zu entwickeln und ständig an die neuen Normen anzupassen ist schließlich auch nicht preiswert.

Re: Oberpfalzbahn bestellt LINT statt LINK

geschrieben von: Lutz Hillemacher

Datum: 26.02.15 15:45

Hallo,

E6ACT schrieb:
-------------------------------------------------------
> Was macht man denn jetzt für einen riesen Bohei
> deswegen. Die LINT 54-Triebzüge für das Dieselnetz
> Köln waren doch auch
> circa fünf Monate verspätet und dort hat keiner
> etwas von Vertragskündigung gesprochen...

zum einen war das von der verspäteten LINT-Lieferung betroffene EVU ein anderes als in diesem Fall, so dass der Vergleich schon deshalb hinkt, zum anderen gibt es Schwierigkeiten, die dem Auftraggeber in einer absehbaren Zeit behebbar erscheinen und solche, bei denen eine zeitnahe Behebung unwahrscheinlich erscheint. Ein mögliches Beispiel wären Softwareprobleme vs. Nichteinhaltung des Lichtraumprofils ...


Gruß
Lutz

Re: Oberpfalzbahn bestellt LINT statt LINK

geschrieben von: numi

Datum: 26.02.15 15:51

E6ACT
Was macht man denn jetzt für einen riesen Bohei deswegen. Die LINT 54-Triebzüge für das Dieselnetz Köln waren doch auch
circa fünf Monate verspätet und dort hat keiner etwas von Vertragskündigung gesprochen...
Man kann ja die Pressemitteilung etwas interpretieren. Dort steht „Mit dem Lint41 steht ein bereits in Deutschland zugelassenes und vielfach eingesetztes Fahrzeug zur Verfügung, welches damit unser Risiko einer weiteren Verzögerung des Einsatzes der Neufahrzeuge auf ein Minimum reduziert“. Wenn von weiteren Verzögerungen gesprochen wird kann man wohl davon ausgehen, dass die Länderbahn (oder Pesa) davon ausgeht, dass die Pesa Link frühestens zu diesem Zeitpunkt fahren dürfen, zu dem auch die Alstom Lint geliefert sind. Zusätzlich besteht allerdings die Vermutung, dass es noch deutlich länger dauert. Wir reden in diesem Fall also nicht über fünf Monate sondern schon über mindestens 16 Monate mit einer hohen Wahrscheinlichkeit, dass es noch mehr werden.

Re: Alstoms LINT-Monopol

geschrieben von: tbk

Datum: 26.02.15 16:28

ThomasR schrieb:
-------------------------------------------------------
> Vielleicht sollte Bombardier den Itino an Stadler
> abgeben als größere Variante der RS1, sozusagen
> als RS2/3

Was will Stadler damit? Einerseits gab es RS2/3 bereits als plan (wurde nur nie umgesetzt), andererseits hat Stadler in dieser größenklasse doch GTW 2/6 und 2/8.
Allerdings mit einem nachteil gegenüber einer entsprechend langen RS-traktion: weniger antriebsachsen, damit begrenzt die adhäsion unter umständen die beschleunigung (was die GKB nicht davon abhält, mit 2/8 S-bahn-verkehr zu machen).

mit den allerbesten grüßen aus der Obersteiermark, tobias

Korrespondenz bitte per e-mail, nicht über "Private Nachrichten" - das wird sonst viel zu schnell voll!

Bei der fülle des zu verarbeitenden materials sind trotz sorgfältiger bearbeitung vereinzelte tippfehler oder kleinere unstimmigkeiten nicht immer vermeidbar. Eine rechtliche gewähr für die richtigkeit des inhalts dieses beitrages kann daher nicht übernommen werden.

Re: Oberpfalzbahn bestellt LINT statt LINK

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 26.02.15 17:23

numi schrieb:
-------------------------------------------------------
> Was macht man denn jetzt für einen riesen Bohei
> deswegen. Die LINT 54-Triebzüge für das Dieselnetz
> Köln waren doch auch
> circa fünf Monate verspätet und dort hat keiner
> etwas von Vertragskündigung gesprochen...
> Man kann ja die Pressemitteilung etwas
> interpretieren. Dort steht „Mit dem Lint41 steht
> ein bereits in Deutschland zugelassenes und
> vielfach eingesetztes Fahrzeug zur Verfügung,
> welches damit unser Risiko einer weiteren
> Verzögerung des Einsatzes der Neufahrzeuge auf ein
> Minimum reduziert“. Wenn von weiteren
> Verzögerungen gesprochen wird kann man wohl davon
> ausgehen, dass die Länderbahn (oder Pesa) davon
> ausgeht, dass die Pesa Link frühestens zu diesem
> Zeitpunkt fahren dürfen, zu dem auch die Alstom
> Lint geliefert sind. Zusätzlich besteht allerdings
> die Vermutung, dass es noch deutlich länger
> dauert. Wir reden in diesem Fall also nicht über
> fünf Monate sondern schon über mindestens 16
> Monate mit einer hohen Wahrscheinlichkeit, dass es
> noch mehr werden.

So sehe ich das auch. Es ist davon auszugehen, dass die Polen keinen verbindlichen Termin nennen können oder wollen. Eventuell wollte man seitens der Oberpfalzbahn einen verbindlichen Liefertermin pönalisieren. Wenn sich PESA darauf nicht eingelassen hat, dann ist es verständlich, dass man den Vetrag sterben lässt. Wahrscheinlich kann die Oberpfalzbahn auch Schadensersatzforderungen gegenüber PESA geltend machen. Die LINT werden nämlich mit Sicherheit mehr kosten.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2015:02:26:17:24:33.

Re: Alstoms LINT-Monopol

geschrieben von: Florian Ziese

Datum: 26.02.15 18:04

tbk schrieb:
-------------------------------------------------------
> Was will Stadler damit? Einerseits gab es RS2/3 bereits als plan (wurde nur nie umgesetzt),
> andererseits hat Stadler in dieser größenklasse> doch GTW 2/6 und 2/8.
> Allerdings mit einem nachteil gegenüber einer entsprechend langen RS-traktion: weniger
> antriebsachsen, damit begrenzt die adhäsion unter umständen die beschleunigung

Wobei Stadler da ursprünglich auch andere GTW-Versionen geplant hatte, so einen GTW 4/8 und weitere längere Versionen. Von den ursprünglich gedachten Versionen wurde nur der GTW 2/6 gebaut, dafür kam der nicht vorgesehene GTW 2/8 dazu (als die Antriebscontainer mehr Leistung bekamen, nützt nur für die Anfahrzugkraft nichts...), auch nicht vorgesehen war der GTW 4/12, der aber kein richtiger Gelenkzug ist, sondern eine trennbare Doppeltraktion aus zwei GTW 2/6 mit nur je einem Führerstand. (Auch nicht vorgesehen waren natürlich die abgeleiteten "GTW 0/4", die natürlich weder G noch T sind, sondern normale Wagen.)
Für die Dieselsektor wären vielleicht die ursprünglichen geplanten GTW 4/8 oder GTW 4/10 noch eine Möglichkeit, im elektrischen Bereich sind sie da durch den FLIRT recht überflüssig (und der Diesel-FLIRT wäre auch in dieser Grössenklasse).

Gruss, Florian

Re: Alstoms LINT-Monopol

geschrieben von: Baleine rouge

Datum: 26.02.15 22:26

Bm235
Ja, schon komisch, dass Bombardier und Siemens sich aus dem Segment 120 km/h schneller Dieseltriebwagen völlig zurückgezogen haben. Stadler hat noch den GTW im Sortiment, der sich in Deutschland nicht besonders gut verkauft. Alstom hat mit seinem LINT mittlerweile fast ein Monopol, was sich ungünstig auf den Preis auswirken dürfte.
numi
Soweit ich das überblicke, ist der Markt für diese "Billigzüge" recht klein und die Margen sind im deutschen SPNV wohl allgemein nicht so groß. Im Ausland verkaufen sich vor allem die besseren, aber auch teureren, dieselelektrischen Züge. Daher ist es wohl verständlich, dass sich nur wenige Hersteller hier aktiv beteiligen. Eine Plattform zu entwickeln und ständig an die neuen Normen anzupassen ist schließlich auch nicht preiswert.
Die Marge könnte durch die klassische Arbeitsteilung in der globalisierten Welt ausgeglichen werden: Entwicklung "Made in Germany" und die Produktion "Made in CZ, PL etc.". Bei einer polnischen Ausschreibung für Doppelstockzüge bot Newag meines Wissens als Lizenznehmer von Bombardier. Selbst die Lok soll nicht die eigene Griffin gewesen sein. Nun hat Pesa gewonnen und produziert eigene Doppelstockwagen inkl. eigener Lok.

Ich denke das Lizenzmodell wäre auch für Siemens bzw. Bombardier ein Modell um weiterhin im Markt präsent zu sein ohne offiziell den eigenen Namen aufs Produkt anzubringen.

Ich hatte übrigens den Newag 222M, einen Konkurrenten des Pesa Link, vergessen. Er ist der an die aktuellen Normen angepasste Nachfolger des 220/221M und war auf der Innotrans ausgestellt. Aus Gründen ist Newag außerhalb Polens nicht vertreten. Das kann natürlich auch damit zusammenhängen erst einmal langsam zu wachsen und Know-How aufzubauen.

Re: Oberpfalzbahn bestellt LINT statt LINK

geschrieben von: Dornap Hahnenfurth

Datum: 26.02.15 23:18

425100 schrieb:

> So sehe ich das auch. Es ist davon auszugehen,
> dass die Polen keinen verbindlichen Termin nennen
> können oder wollen. Eventuell wollte man seitens
> der Oberpfalzbahn einen verbindlichen Liefertermin
> pönalisieren. Wenn sich PESA darauf nicht
> eingelassen hat, dann ist es verständlich, dass
> man den Vetrag sterben lässt. Wahrscheinlich kann
> die Oberpfalzbahn auch Schadensersatzforderungen
> gegenüber PESA geltend machen. Die LINT werden
> nämlich mit Sicherheit mehr kosten.


Die Annahme mit den Schadensersatzansprüchen wird stimmen. Bei nicht Erfüllung des Vertrags seitens des Auftragnehmner (PESA in diesem Fall), und dreimaliger unerfolgreicher Nachbesserung, hat der Auftraggeber die Möglichkeit der Ersatzbeschaffung. In diesem Fall der Lint 41. Entstandene Mehrkosten in der Beschaffung hat der Auftragnehmer (PESA) zu tragen.

Das, um den Fall mal aus rechtlicher und kaufmännischer Sicht zu betrachten.

Schönen Abend noch.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2015:02:26:23:19:43.
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