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Das Handelsblatt berichtet am 20.09.2012 ... 'Bahnindustrie verlangt Abwrackprämie für Dieselloks'

Die Bahnindustrie will umweltfreundlicher werden. Wenn sie die Diesellokomotiven entsorgt, könnte sie den CO2-Ausstoß um ein Fünftel senken. Dafür soll der Staat aber einen Anreiz geben – mit einer Abwrackprämie.


Gruß
Da will man wohl das schwächelnde Geschäft ankurbeln. Ob man damit Erfolg hat, daß bezweifel ich mal.
Bei Dieselloks sieht die Situation völlig anderst aus wie bei den Elloks. Bei letzteren brachte der Übergang zur Drehstromtechnik merkliche Vorteile hinsichtlich Leistung, Dauerzugkraft, Wartungskosten und Energierückspeisung.
Bei den Dieselloks sieht es aber anderst aus, die Maschinen aus den 60er/70er Jahren haben bereits eine derart hohe technische Reife erreicht, daß es für viele Bahnen einfach keinen Anreiz gibt, diese zu ersetzen. Warum? Die neuen Maschinen können kaum etwas besser! Sie sind weder wesentlich sparsamer noch wesentlich leistungsfähiger. Warum also zig Millionen in einer neuen Lok versenken, wenn kein wirklich spürbarer Fortschritt vorhanden ist. Klar gibts die Drehstromtechnik, deren Vorteile sind bei der Dieseltraktion aber weitaus geringer wie bei den Elloks, sie spielen in der Praxis praktisch keinerlei Rolle. Zudem sind die Laufleistungen von Dieselloks deutlich geringer wie bei Elloks, für viele Einsatzgebiete würde sich daher ne teure Neubaulok schlicht nicht rechnen, die hohen Abschreibungskosten könnte man durch das geringe Einsparungspotential einer Neubau-Diesellok nicht annähernd ausgleichen. Und wenn die alten Maschinen fertig sind, dann werden sie halt remotorisiert und modernisiert, ist immer noch deutlich kostengünstiger wie ne Neubaulok. Und dann hat man wieder eine neuwertige und vergleichbar umweltfreundliche Diesellok mit aktueller Abgasnorm, fertig ist!
Die Diesel-Technologie ist einfach seit Jahrzehnten nahe am Optimum, wirklich bahnbrechnde Innovationen sind eher selten, daher sind die Fortschritte entsprechend klein. Daran ändern auch die neuen Mehrmotoren- und Hybridloks nichts, zumal die allenfalls in speziellen Einsatzbereichen halbwegs messbares Einsparpotential bieten, z.B. im Übergabe- oder Rangierdienst, aber im reinen Streckendienst, eher nicht. Da ist die Mehrmotorenlok eher von Nachteil.
Die Situation ist im Endeffekt ähnlich wie damals bei den Neubaudampfern, die waren auch kaum besser wie die deutlich älteren, aber bereits ausgereiften Einheitsmaschinen. Das ist halt so, da nützt jetzt auch das Jammern der Industrie nichts.

https://i.ibb.co/fM6Zwzj/20210626-161808-1.jpg
Nur echt mit Hang zu sarkastischen und zynischen Kommentaren!





2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2012:09:21:14:38:53.
... wieder zusätzlich produziert, wenn man neue Lokomotiven baut - bzw. Plastiktriebwagen. Und letztere muss man am Ende auch noch verbrennen.

Typisch deutsche Schildbürgerei.

https://s20.directupload.net/images/230725/9wwv4nfs.jpg

Re: Und das Fünftel CO2 wird dann ...

geschrieben von: krokogrün

Datum: 21.09.12 15:38

ßänkjuhforträvvelingwißdeutschebahn schrieb:
-------------------------------------------------------
> ... wieder zusätzlich produziert, wenn man neue
> Lokomotiven baut - bzw. Plastiktriebwagen. Und
> letztere muss man am Ende auch noch verbrennen.
>
> Typisch deutsche Schildbürgerei.


Wo gibt es eigentlich diese ominösen Plastiktriebwagen, von denen immer die Rede ist?
Meines Wissens sind die alle aus Metall gebaut, bis auf einige Versuchsträger.

Bei den ach so beliebten Silberlingen konnte man das Plastik der Sitzbezüge früher hautnah spüren!
Und die LINT, DESIRO, Regio-Shuttle haben höchstens Fronten aus Kunststoff.

Dann sind aber auch z.B. die tolle 182er Loks oder die tollen Doppelstock- Steuerwagen Plastikschrott.
Manchmal kommt man sich hier vor wie im Modellbahnforum, da geht es auch um Plastik oder Metall...

Gruss, KG
Wie wäre es denn mit einer Abwrackprämie für wirtschaftlich schwächelnde Lokomotivbauer? In der Landwirtschaft hat es doch auch geklappt.

Befinden wir uns in einer Demokratie mit Meinungsfreihet oder herrschen noch Diktatur und Zensur?
Zitat "Dieselpower":

Bei den Dieselloks sieht es aber anderst aus, die Maschinen aus den 60er/70er Jahren haben bereits eine derart hohe technische Reife erreicht, daß es für viele Bahnen einfach keinen Anreiz gibt, diese zu ersetzen. Warum? Die neuen Maschinen können kaum etwas besser! Sie sind weder wesentlich sparsamer noch wesentlich leistungsfähiger. Warum also zig Millionen in einer neuen Lok versenken, wenn kein wirklich spürbarer Fortschritt vorhanden ist. Klar gibts die Drehstromtechnik, deren Vorteile sind bei der Dieseltraktion aber weitaus geringer wie bei den Elloks, sie spielen in der Praxis praktisch keinerlei Rolle. Zudem sind die Laufleistungen von Dieselloks deutlich geringer wie bei Elloks, für viele Einsatzgebiete würde sich daher ne teure Neubaulok schlicht nicht rechnen, die hohen Abschreibungskosten könnte man durch das geringe Einsparungspotential einer Neubau-Diesellok nicht annähernd ausgleichen. Und wenn die alten Maschinen fertig sind, dann werden sie halt remotorisiert und modernisiert, ist immer noch deutlich kostengünstiger wie ne Neubaulok. Und dann hat man wieder eine neuwertige und vergleichbar umweltfreundliche Diesellok mit aktueller Abgasnorm, fertig ist!


So ist es. Das beste Beispiel liefern ja z.B. die "Griechenland-Rückkehrer" (V 200.1) , um nur EIN Beispiel zu nennen ...

http://loksounds.eu/banner.jpg
===============>>> DIESELPOWER
supercargo schrieb:
-------------------------------------------------------
> Wie wäre es denn mit einer Abwrackprämie für
> wirtschaftlich schwächelnde Lokomotivbauer? In der
> Landwirtschaft hat es doch auch geklappt.

Von denen kommt der Vorschlag wohl. Sind wir mal ehrlich, gerade bei den Dieselloks gibt es ein vollkommenes Überangebot. Wer braucht schon nahezu identisch ausgelegte Mittelführerstandsloks von Voith, Vossloh, Alstom Stendal, Gmeinder, Schalker Eisenhütte, Schöma usw, ausländische Lokbauer noch garnicht eingerechnet. Kein Wunder das da bei einigen bald das Licht ausgeht.

https://i.ibb.co/fM6Zwzj/20210626-161808-1.jpg
Nur echt mit Hang zu sarkastischen und zynischen Kommentaren!

Dieselpower schrieb:
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> Von denen kommt der Vorschlag wohl. Sind wir mal
> ehrlich, gerade bei den Dieselloks gibt es ein
> vollkommenes Überangebot. Wer braucht schon nahezu
> identisch ausgelegte Mittelführerstandsloks von
> Voith, Vossloh, Alstom Stendal, Gmeinder, Schalker
> Eisenhütte, Schöma usw, ausländische Lokbauer noch
> garnicht eingerechnet. Kein Wunder das da bei
> einigen bald das Licht ausgeht.


Wozu brauchen wir 4,75-Meter-Kombis von Mercedes, BMW, Audi, VW, Opel ??? Einer würde ja reichen. Kein Wunder wenn bei einigen von denen bald das Licht ausgeht... *zwinker* So ist das in der Marktwirtschaft. Und solange die Bahnen nicht selber entwickeln, ist es auch ein bisschen die Konkurenz verschiedenen Anbieter, die auch mal für Neuerungen sorgt.

Die Freiheit der Meinung setzt voraus, das man eine hat.
Dieselpower schrieb:
-------------------------------------------------------
> supercargo schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > Wie wäre es denn mit einer Abwrackprämie für
> > wirtschaftlich schwächelnde Lokomotivbauer? In
> der
> > Landwirtschaft hat es doch auch geklappt.
>
> Von denen kommt der Vorschlag wohl. Sind wir mal
> ehrlich, gerade bei den Dieselloks gibt es ein
> vollkommenes Überangebot. Wer braucht schon nahezu
> identisch ausgelegte Mittelführerstandsloks von
> Voith, Vossloh, Alstom Stendal, Gmeinder, Schalker
> Eisenhütte, Schöma usw, ausländische Lokbauer noch
> garnicht eingerechnet. Kein Wunder das da bei
> einigen bald das Licht ausgeht.

Die Unterschiede sind ja auch mehr nur im mechanischen Teil des Gehäuses auszumachen. Die entscheidende Ausrüstung Motor und Getriebe bzw. Jraftübertragung mittels Generator/Stromrichter/Motor ist doch überall gleich. Es gibt nur wenige Hersteller für Motoren, Getriebe oder E-Kraftübertragung. Der Rest an mechanischen Komponenten ist für den Verbrauch und Emmisionen nicht entscheidend.
Alleine in Deutschland gibt es mehr Motorenbauer als Lokomotivhersteller. Da wären MTU, MAN, CAT, Mercedes, Krupp, KHD, Terex und Titan zu nennen. Gmeinder ist übrigens seit dem 06.06.2012 als Lokomotivbauer nicht mehr existent.

Befinden wir uns in einer Demokratie mit Meinungsfreihet oder herrschen noch Diktatur und Zensur?
> Von denen kommt der Vorschlag wohl. Sind wir mal
> ehrlich, gerade bei den Dieselloks gibt es ein
> vollkommenes Überangebot. Wer braucht schon nahezu
> identisch ausgelegte Mittelführerstandsloks von
> Voith, Vossloh, Alstom Stendal, Gmeinder, Schalker
> Eisenhütte, Schöma usw, ausländische Lokbauer noch
> garnicht eingerechnet. Kein Wunder das da bei
> einigen bald das Licht ausgeht.

Hinzu kommt der sinkende Bedarf von Streckenloks durch Billige klapprige und mancherorts überforderten Dieseltriebwagen. Alstom dürfte wohl durch die ganzen Linte ordentlich Gewinn gemacht haben...
supercargo schrieb:
-------------------------------------------------------
> Alleine in Deutschland gibt es mehr Motorenbauer
> als Lokomotivhersteller. Da wären MTU, MAN, CAT,
> Mercedes, Krupp, KHD, Terex und Titan zu nennen.


Hallo,

und, man darf ja auch die ausländischen Motorenhersteller nicht vergessen. Amerikas Firma EMD hat einen 2-Taktdieselmotor, der die TIR 3 A Norm erfüllt, General Electric hat auch einen neuen Motor im Angebot, der 2750 Kilowatt leistet. Und Cummins hat dieses Jahr einen neuen Großdieselmotor, den QSK 95 erbaut. Der leistet 3135 Kilowatt, hat 95 Liter Hubraum und ist auch ein 16-Zylinder. Wenn ich mir die deutschen Lokhersteller ankucke, kommt doch nichts gescheites raus. Die 245 wird ein Fiasko werden wie alle anderen TRAXX-Schrottkarren. Der Mann auf der Innotrans zählte den Besuchern die Vorteile dieses neuen Schienenfahrzeuges auf: ein 2700 Liter-Tank, von dem nur 2500 Liter nutzbar sind, Tatzlagerfahrmotoren, (die sonst in der TRAXX verwendeten Fahrmotore sind zu groß und schwer und überdimensioniert) und die Steuerungstechnik für die 4 Fahrdieselmotoren ist nicht etwa eine bewährte von zum Beispiel amerikanischen Lokherstellern, die diese Technik bereits seit Jahren nutzen, sondern wurde erst neu entwickelt. Ich warte zwar jetzt erst mal ab, bis das Ding auf unseren Gleisen fährt, bzw. in der Werkstatt steht, bevor ich mir ein entgültiges Urteil über sie erlaube, aber bekanntlich kommt bei der TRAXX nur Dreck raus. Ich fürchte, das es hier wohl auch so sein wird. Man hat bisher nur 2 Maschinenanlagen getestet. Richtig qualitativ gute Neubaudiesellokomotiven wird es wohl nur noch im Ausland geben. Die General Electric-Lok hat das Zeug zu einer richtig guten Güterzuglokomotive. Auf jeden Fall mit einem MTU 4000 R 84 in eine VECTRON eingebaut, kann man keine schweren Güterzüge ziehen. Außer bei Schönwetter. Caterpillar hat auch einen neuen Motor rausgebracht, der ja bereits letztes erschien, er wurde in die Eurolight eingebaut. Deutschlands Motorenindustrie baut wohl nur noch den MTU Motor, der auch nicht schlecht ist, aber mal sehen, was noch so alles kommt. Es bleibt spannend. Vor allem, wenn man bedenkt, das man in Polen bereits für 800000 Euro eine rundum modernisierte alte Lok bekommt. Neuer Motor, neue Führerpulte, Neuverkabelung, neuer Generator...

Gruß, 219 003-1

Neuer Name, alte Leistungen

geschrieben von: Baleine rouge

Datum: 23.09.12 19:44

supercargo
Gmeinder ist übrigens seit dem 06.06.2012 als Lokomotivbauer nicht mehr existent.
Gmeinder baut weiterhin Lokomotiven.

Re: Neuer Name, alte Leistungen

geschrieben von: supercargo

Datum: 24.09.12 19:27

Das ist doch mal was positves. Ich will gar nicht wissen welcher Politbonze sich mit diesem Erfolg schmückt.

Befinden wir uns in einer Demokratie mit Meinungsfreihet oder herrschen noch Diktatur und Zensur?