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RE 10122: seltsames Rangiermanöver in Düren

geschrieben von: ChrisG

Datum: 18.08.12 15:28

Hallo,

ich war eben mit dem RE 10122 von Köln nach Aachen unterwegs. In Düren stand der Zug einige Minuten. Durch eine Gruppe von Fußballfans im selben Wagen konnte ich leider keine Lautsprecherdurchsagen verstehen.
Nach einer Weile setzte der Zug etwa eine Loklänge zurück und stand dann wieder. Ein paar Minuten später fuhren wir ca. 1 km Richtung Köln zurück und wechselten dann Richtung Aachen auf das Gegengleis. Irgendwo hinter Düren wechselten wir auf das Hauptgleis zurück. Einen Grund für den Gleiswechsel konnte ich nicht erkennen.

Hat jemand mitbekommen, was da los war?

Gruß heute aus Aachen,

Christian

Re: RE 10122: seltsames Rangiermanöver in Düren

geschrieben von: Pfeiftafel

Datum: 18.08.12 15:52

Ohne Näheres zu wissen: Das klingt so, als habe kurzfristig etwas der Befahrung des Aachener Gleises entgegen gestanden. Vom Gleis 1 aus kann das Gegengleis nicht befahren werden.
Siehe dazu auch: [www.deutschebahn.com]



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2012:08:18:15:59:39.
So wie es beschrieben wurde sehe ich hier kein "seltsames Rangiermanöver" sondern einen klassischen Fall des "Zurücksetzen eines Zuges" und ich gehe einmal davon aus, dass es regelwerkskonform gemäß Modul 408.0571 der Richtlinie "Züge fahren und rangieren" abgewickelt wurde. Warum dieses Umsetzen mit der nachfolgenden Fahrt auf dem Gegengleis erforderlich war, kann ich aus der Ferne nicht beurteilen. Da muss aber nicht immer etwas passiert sein, was man aus dem Zug heraus erkennen kann, da reicht es z.B. schon,wenn eine Weiche beim Einstellen der Fahrstraße keine Endlage erreicht. Und dann ist zu überlegen, ob man bis zur Beseitigung der Störung wartet oder nicht doch besser auf die Alternative einer Gegengleisfahrt zurückgreift.

Freundliche Grüße von der Camberger Eisenbahn

Re: Zurücksetzen eines Zuges gemäß Richtlinie 408

geschrieben von: MD 612

Datum: 18.08.12 16:32

Camberger Eisenbahn schrieb:
-------------------------------------------------------

> So wie es beschrieben wurde sehe ich hier kein
> "seltsames Rangiermanöver"

Wieso nicht??

Ril 408.0901
(2) a) In der Regel darf eine Zugfahrt in eine Rangierfahrt übergehen, wenn der Zug am gewöhnlichen Halteplatz zum Halten gekommen ist.

Der Zug stand am gewöhnlichen Halteplatz, nämlich am Bahnsteig, also darf er in eine Rangierfahrt übergehen.

Gruß Peter

Der vernünftige Genuss der Gegenwart ist die einzig vernünftige Sorge für die Zukunft.
Ludwig Feuerbach (1804–1872), deutscher Philosoph
Ja wenn es denn so war, ist es eben eine ganz normale Rangierfahrt gewesen, aber auch dann sehe ich immer noch kein "seltsames Rangiermanöver". Oder ist da etwa doch etwas außerhalb der 408 gelaufen wovon ich nichts weiß?

Freundliche Grüße von der Camberger Eisenbahn

Selten, seltsam...

geschrieben von: MD 612

Datum: 18.08.12 16:44

Camberger Eisenbahn schrieb:
-------------------------------------------------------
> aber auch dann sehe
> ich immer noch kein "seltsames Rangiermanöver".

Es ist sicher nicht alltäglich, dass in Düren ein Zug vermutlich wegen einer Störung umsetzt. Das ist somit selten, @ChrisG kam das als vermeindlicher Nichteisenbahner eben seltsam vor. Wollen wir uns jetzt an diesem einen Wort aufgeilen??

> Oder ist da etwa doch etwas außerhalb der 408
> gelaufen wovon ich nichts weiß?

Selbst wenn es so war, musst Du das unbedingt wissen??

Gruß Peter

Der vernünftige Genuss der Gegenwart ist die einzig vernünftige Sorge für die Zukunft.
Ludwig Feuerbach (1804–1872), deutscher Philosoph

Re: Selten, seltsam...

geschrieben von: Camberger Eisenbahn

Datum: 18.08.12 17:07

@ MD 612

Dann sieh es einfach weiter als "seltsames Rangiermanöver" an und ich hab' meine Ruhe.

Aber: woran ich mich eventuell aufgeile und was ich wissen muss oder nicht, bleibt allein meiner persönlichen Entscheidung überlassen.

Freundliche Grüße von der Camberger Eisenbahn

Re: Zurücksetzen eines Zuges gemäß Richtlinie 408

geschrieben von: PKP Cargo

Datum: 18.08.12 19:29

Hi,

ich meine ein Ausbilder hat mal gesagt das dieses übergehen Zugfahrt-Rangierfahrt-Zugfahrt nicht zulässig ist.

Wenn ich mich irren sollte bitte sachlich bleiben.

Grüßle Marc

https://live.staticflickr.com/65535/48978975778_c5495bddc4.jpg
@ PKP Cargo

Als ich noch aktiver Fahrdienstleiter war (ist schon eine Weile her) war der direkte Übergang von Zug- auf Rangierfahrt ohne zwischenzeitlichen Halt nicht zulässig. Also z.B.: Am Einfahrsignal einen Fahrtbegriff zeigen und gleichzeitig am Ausfahrsignal schon Sh 1 und der Zug fährt ohne Halt gleich zum Umsetzen oder Richtung Abstellanlage weiter war zwar technisch möglich, aber seitens der 408 nicht zulässig.

Ob das heute grundsätzlich auch noch so ist (oder vielleicht grundsätzlich ja, aber mit Ausnahmen), dazu sollen sich die Experten der aktuellen 408 einmal äußern.

Freundliche Grüße von der Camberger Eisenbahn

Übergang Zugfahrt - Rangierfahrt

geschrieben von: MD 612

Datum: 18.08.12 20:33

Camberger Eisenbahn schrieb:
-------------------------------------------------------

> Ob das heute grundsätzlich auch noch so ist (oder
> vielleicht grundsätzlich ja, aber mit Ausnahmen),
> dazu sollen sich die Experten der aktuellen 408
> einmal äußern.

Grundsätzlich ist es noch so, dass der Zug erst am gewöhnlichen Halteplatz zum Halten gekommen sein muss. Siehe auch meinen vorherigen Beitrag.

Aber heute gibt es dazu eine Ausnahme:

Ril 408.0901

(2) b) Eine Zugfahrt darf ohne Halt am gewöhnlichen Halteplatz in eine Rangierfahrt übergehen, wenn

1. in den Örtlichen Richtlinien für Mitarbeiter auf Betriebsstellen die Nummer des Zuges und der Fahrweg der Rangierfahrt, in den Örtlichen Richtlinien für das Zugpersonal die Nummer des Zuges genannt sind und
2. die Zustimmung durch Signal Sh 1 Lichtsignal (DS 301) oder Ra 12 (DV 301) am Halt zeigenden Hauptsignal gegeben wird.

Die Rangierfahrt beginnt mit der Vorbeifahrt der Spitze des Zuges am Signal.

Diese Ausnahme wird heute oftmals auf Bahnhöfen angewandt, wo zwei Zugteile vereinigt werden. Der zweite Zugteil fährt dann ohne Halt am Zwischensignal auf den ersten drauf.

@PKP Cargo meinte aber m.E., dass ein Zug auf einem Unterwegshalt nicht operativ zur Rangierfahrt und nach Abschluss des Rangierens wieder zur Zugfahrt werden kann. Das aber ist möglich, vor Beginn der Rangierfahrt muss der Zug aber an seinem gewöhnlichen Halteplatz stehen.

Gruß Peter

Der vernünftige Genuss der Gegenwart ist die einzig vernünftige Sorge für die Zukunft.
Ludwig Feuerbach (1804–1872), deutscher Philosoph

Re: Zurücksetzen eines Zuges gemäß Richtlinie 408

geschrieben von: PKP Cargo

Datum: 18.08.12 20:33

Hi,

mir ging es darum ob eine Zugfahrt in eine Rangierfahrt und dann wieder in eine Zugfahrt übergehen darf.

Gruß Marc

https://live.staticflickr.com/65535/48978975778_c5495bddc4.jpg

Re: Zurücksetzen eines Zuges gemäß Richtlinie 408

geschrieben von: PKP Cargo

Datum: 18.08.12 20:38

Hab gerade noch was gefunden:

Ril. 408.0572 Seite 1 von 3

1 (1) b) "Beim Zurücksetzen in einem Bahnhof muss der Fdl zugestimmt haben. (...) Der Fdl stimmt dem Zurücksetzen mit Befehl 11 zu und gibt im Befehl die Stelle an, bis zu der zurückgesetzt werden darf". Also keine Rangierfahrt!!

Marc

https://live.staticflickr.com/65535/48978975778_c5495bddc4.jpg




2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2012:08:18:20:42:40.

Re: Zurücksetzen eines Zuges gemäß Richtlinie 408

geschrieben von: MD 612

Datum: 18.08.12 20:39

PKP Cargo schrieb:
-------------------------------------------------------

> mir ging es darum ob eine Zugfahrt in eine
> Rangierfahrt und dann wieder in eine Zugfahrt
> übergehen darf.

Die 408 schließt diesen Fall nicht aus. In einigen Fällen ist so etwas ja sogar planmäßig nötig, bspw. bei der Umsetzung von Kurswagen, bei der Behandlung von Nahgüterzügen auf Unterwegsbahnhöfen oder auch beim Vorziehen von Reisezügen, wenn die nach einem Verkehrshalt am Hausbahnsteig einen Reisendenüberweg freiziehen müssen, damit bei einer Zugkreuzung der Gegenzug an den Zwischenbahnsteig fahren kann.

Gruß Peter

Der vernünftige Genuss der Gegenwart ist die einzig vernünftige Sorge für die Zukunft.
Ludwig Feuerbach (1804–1872), deutscher Philosoph

Re: Zurücksetzen eines Zuges gemäß Richtlinie 408

geschrieben von: MD 612

Datum: 18.08.12 20:45

PKP Cargo schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hab gerade noch was gefunden:
>
> Ril. 408.0572 Seite 1 von 3
> [...]

Beim eingangs genannten Fall in Düren ist aber nicht zwingend ein Zurücksetzen nach 408.0572 vorgeschrieben. Der Zug hält am gewöhnlichen Halteplatz und darf dort nach Modul 408.0901 (2) a) in eine Rangierfahrt übergehen. Wer will ihm das mit welchem Argument verbieten??

Modul 408.0572 ist anzuwenden, wenn der Zug auf freier Strecke steht oder im Bahnhof nicht am gewöhnlichen Halteplatz zum Halten gekommen ist. Zum Beispiel, wenn der Zug am Bahnsteig "vorbeigerutscht" ist.

Gruß Peter

Der vernünftige Genuss der Gegenwart ist die einzig vernünftige Sorge für die Zukunft.
Ludwig Feuerbach (1804–1872), deutscher Philosoph

Re: Zurücksetzen eines Zuges gemäß Richtlinie 408

geschrieben von: PKP Cargo

Datum: 18.08.12 20:53

Ich glaube dir einfach mal, sonst diskutieren wir noch bis morgen früh ;)

Bist du aktiver Fahrdienstleiter??

Gruß Marc

https://live.staticflickr.com/65535/48978975778_c5495bddc4.jpg

Re: Zurücksetzen eines Zuges gemäß Richtlinie 408

geschrieben von: MD 612

Datum: 18.08.12 20:57

PKP Cargo schrieb:
-------------------------------------------------------

> Bist du aktiver Fahrdienstleiter??

Aktiver Lokführer

Gruß Peter

Der vernünftige Genuss der Gegenwart ist die einzig vernünftige Sorge für die Zukunft.
Ludwig Feuerbach (1804–1872), deutscher Philosoph

Re: Zurücksetzen eines Zuges gemäß Richtlinie 408

geschrieben von: PKP Cargo

Datum: 18.08.12 20:58

Ah.. umso glaubwürdiger.. :)

Schönen Sonntag

Grüßle ausm Badische

Marc

https://live.staticflickr.com/65535/48978975778_c5495bddc4.jpg

Re: Zurücksetzen eines Zuges gemäß Richtlinie 408

geschrieben von: Schebbie

Datum: 19.08.12 02:39

Sowas ähnliches war auch mal am Flughafen Leipzig/Halle. Als eine vorausliegende Weiche nicht ging, setzte der Zug zurück bis zur letzen Weichenverbindung und fuhr anschließend auf dem Gegengleis Richtung Halle.
PKP Cargo schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hi,
>
> mir ging es darum ob eine Zugfahrt in eine
> Rangierfahrt und dann wieder in eine Zugfahrt
> übergehen darf.
>
> Gruß Marc

wird genau so fast alltäglich in Düsseldorf praktiziert...

- Kommt als Zugfahrt an...
- Fährt als Rangierfahrt (anders ist es signaltechnisch nicht möglich) in die Wendeanlage...
- Fährt als Zugfahrt weiter Richtung Abstellbahnhof...

Gruß, RRRR

Re: Selten, seltsam...

geschrieben von: ChrisG

Datum: 19.08.12 22:34

So, nun kann ich mich endlich dank PC wieder selbst melden; mein Beitrag gestern kam vom Handy, das akkumäßig gerade noch bis heute morgen durchgehalten hat...

Es stimmt, ich bin kein Betriebseisenbahner, kenne die 408 also nicht.
Nochmal der Hinweis: Es gab Lautsprecherdurchsagen, sie waren wegen des Lärmpegels nur leider nicht zu verstehen.

Zur Frage, was in der Situation aus meiner Sicht "seltsam war":

Der Zug (Steuerwagen vorn in Richtung Aachen) stand eine Weile, setzte dann nur wenige Meter zurück und bremste scharf. Dann stand er wieder eine Weile. Danach kam erst das längere Zurücksetzen. Auf letzteres habe ich hier schon einige Antworten gelesen.
Meine Vermutung beim ersten Zurücksetzen war zunächst, dass die Lok einen Defekt hatte und der Zug so weit zurücksetzen musste, dass eine Lok vor den Zug gesetzt werden konnte, ohne dass diese dann hinter dem Signal stehen würde. Ich meine zu erinnern, dass in Düren die Züge in Richtung Aachen am Ausfahrsignal halten, bitte um Korrektur, falls ich falsch liege.

Danach kam erst die unerwartete "Rückfahrt Richtung Köln" bis vor den Bahnhof, um dann auf dem Gegengleis die Fahrt nach Aachen fortzusetzen. Beim Aussteigen in Aachen-Rothe Erde konnte ich übrigens erkennen, dass nach wie vor der Steuerwagen an der Spitze stand; meine Theorie mit der Vorspannlok oder der führenden Ersatzlok erwies sich also als falsch.

Meine Frage (inzwischen teilweise gelöst, zumindest durch Vermutungen) ging dahin, warum dieses Manöver stattgefunden hat. Ich bedanke mich hier schon einmal für die Aufklärung über Rangierfahrten, das war mir tatsächlich neu, bin aber weiter gespannt, ob jemand wirklich näheres berichten kann.

Auch wenn diese Situation im Vergleich zum NRW-Chaos heute eher wie Peanuts erscheinen...

Beste Grüße, nun wieder aus Hannover


Christian

(der heute mit der Familie von Aachen erst einmal bis Düren kam - "Fahrzeugstörung, bitte aussteigen" - dann bis Horrem - "Weichenstörung, Verzögerung auf unbestimmte Zeit", Weiterfahrt mit anderem Zug, - dann in Köln das Ticket nach Hannover umschreiben lassen musste)
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