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Sorry für die späte Meldung!

die DB Netz AG schreibt zwecks Stilllegung/Abgabe das Reststreckenstück der
Heinsberger Bahn von Lindern (Rheinland) ausschließlich bis Oberbruch
(Anschlußgrenze Chemiepark Oberbruch) zur Abgabe aus.

die Kenndaten: DB Strecken-Nummer 2542 ex KBS 245 bzw. ex KBS456

Stillzulegende Streckenlänge 9,2 km.
Der Abschnitt nach Heinsberg (weitere 3,5 km ist bereits seit 24.12.1997 (laut EBA [www.eba.bund.de] stillgelegt)
Der SPNV wurde mit Ablauf des 26.09.1980 eingestellt.

die Strecke (Heinsberger Bahn, Wurmtalbahn finden sich als Bezeichnung im Netz) verläuft
im unteren Tal der Rur) ist in Lindern an die Strecke Mönchengladbach-Herzogenrath(-Aachen)
mit dem Restnetz der DB verbunden. Von Bedeutung ist noch, dass die Kreisstadt Heinsberg
als wohl einzige NRW-Kreisstadt nicht im SPNV erreichbar ist.

Zurück zu den Streckendaten:

Art der Bahn: eingleisige, nicht elektrifizierte Nebenbahn
Länge: rd. 9,2 km
Trassennutzung: Schienengüterverkehr: 2 Züge an Di, 2 Züge an Do - also 2 Zugpaare je Woche
gefahren wird wohl mit V90 zur Bedienung des Chemieparks Oberbruch (früher ENKA)
Zulässige Höchstgeschwindigkeit: 50 km/h
Streckenklasse: D 4
Radsatzlast: 22,5 t
Meterlast: 8,0 t/m
Jährliche Einnahmen aus Trassen- und Anlagennutzung in 2009: vsl. rd. 12.900 EUR
Jährliche Ausgaben für die Vorhaltung der Strecke (Standard DB Netz AG)in 2008: rd. 80.000 EUR

Als Investitionen stehen nach DB Netz Standard bis 2015 rund 3,8 Millionen Euro an:
Investitionen in den nächsten Jahren
(Standard DB Netz AG):
2014: Erneuerung Eisenbahnüberführung „Wurmbach“ = rd. 1.400.000 EUR,
2014: Erneuerung Weiche 1 und Weiche 8 in Oberbruch = rd. 400.000 EUR,
2015: Erneuerung Eisenbahnüberführungen „Feldweg“ und „Kleine Wurm“ = rd. 2.000.000 EUR

Die Strecke wird bei Weiterbetrieb zum Kaufpreis von ca. 56260 € + MwSt. oder einem entsprechenden
Pachtzins (ca. 4500 €+MwSt.) ausgeschrieben.
Dazu kämen nach derzeitigem Stand 15300 € + MwSt. Kosten für den Infrastrukturanschluss
im Bahnhof Lindern (Rheinland).

Aus de betriebswirtschaftlichen Bewertung der Strecke:
Betriebswirtschaftliche Bewertung (Hervorhebung von mir):
"Die Strecke wird nur noch für den Güterverkehr zur Bedienung eines
Gleisanschlusses vorgehalten. Den jährlichen Instandhaltungskosten
von rd. 80.000 € stehen im Ist-Zustand nur äußerst geringe Erlöse aus
der Trassennutzung gegenüber. Die Strecke ist aus Sicht der DB Netz
AG auch im Hinblick auf die beabsichtigte Aufnahme des SPNV und der
Bestellung zusätzlicher Trassen nicht wirtschaftlich zu betreiben
.

Anmerkung: Laut [de.wikipedia.org]
bestehen ernsthafte Bestrebungen Heinsberg wieder an den SPNV anzuschließen.

folgende Bemerkung in der Ausschreibung verstehe ich nicht so ganz:
"Bemerkungen:
Im Zusammenhang mit der beabsichtigten Aufnahme des SPNV besteht
die Möglichkeit, Grundstücke der bereits stillgelegten Strecke von
Oberbruch bis Heinsberg (Rheinl) käuflich zu erwerben."

Sie scheint sich an ein potentielles EIU (vielleicht die Rurtalbahn?) zu richten,
die die Strecke wieder bis Heinsberg betreiben würde.

Weiter im Text:

Interessenten, die als Eisenbahninfrastrukturunternehmen die Strecke
im Ist-Zustand ohne zeitliche Unterbrechung übernehmen und für den
öffentlichen Verkehr in eigener Verantwortung weiter betreiben wollen,
können bis spätestens 08.01.2010 ein Angebot bei folgender Adresse
anfordern:
DB Netz AG
Regionalbereich West
Anlagenmanagement Regionalnetze
I.NVR-W-A Br
Hansastr. 15
47058 Duisburg
Tel.: 0203 3017 - 4468

Eingabefrist ist zunächst erstmal der 08.01.2010

Quellen meines Beitrags:
[www.deutschebahn.com]
und weitere Quellen aus dem Netz - sowie eigenes Wissen in Zusammenhang mit den früheren
ENKA-Werken in Obernburg (Elsenfeld - heute ICO).

Da davon auszugehen ist, dass die Bedienung des Chemieparks/Industrieparks - dort müsste noch
eine Werksbahn existieren (?) für diesen unabdingbar ist, könnte es sein, dass die Werksbahn
die Strecke übernimmt, wenn das mit dem SPNV nach Heinsberg nichts wird?

Weitere sachdienliche Hinweise sind erwünscht

Mit freundlichem Gruß an alle konstruktiv mitarbeitenden und alle passiv mitlesenden Forumsteilnehmer
locomotive breath ( oder kurz l.b. ) _________________________________
PS: Setzt bitte einen passende Themabeschreibung über euren Text!
Ein guter Titel über dem Beitrag ist das Tüpfelchen auf dem i für einen wirklich guten Beitrag oder eine wirklich gute Antwort!

Sed in primis ad fontes ipsos properandum! … Vor allem muss man zu den Quellen selbst eilen! (In Abwandlung von Erasmus von Rotterdam (1511))
die Strecke Ratheim-Erkelenz wurde ja auch schon mal ausgeschrieben und keiner hatte interesse, wird wohl auch bei der heinsberger bahn wohl so sein, obwohl die euregiobahn plant ja weitere Reaktivierungen. Man hat ja vor die Euregiobahn bis in die Aachener Stadtmitte zuführen.

danke fürs reinstellen locomotive breath.

Stilllegung Heinsberger Bahn

geschrieben von: PL

Datum: 31.10.09 15:00

Als Werksbahner agierten vor nicht allzulanger Zeit die Rhein-Sieg-Eisenbahn Bonn-Beuel GmbH.

Möglich, daß sie versuchen werden, dem Kreis HS die Sache schmackhaft zu machen oder wie im Fall Wiehltalbahn, DB Netz zur Aufrechterhaltung der Strecke gerichtlich zu verdonnern.


Wenn DB Netz Alles, was nicht bwl 100% rentabel ist, sofort stillegen würde, gäbe es keine Gv-Strecken mehr und ca. 5000 km PV-Strecken weniger.

Darunter würde auch die KBS 458 über die Müngstener Brücke fallen.


TW 239

Re: Stilllegung Heinsberger Bahn

geschrieben von: Streckenplaner

Datum: 31.10.09 15:36

[www.dieeuregiobahn.de]
Wenn die Euregiobahn nach Heinsberg fahren sollte, wird sich wahrscheinlich zuerst die EVS (Euregioverkehrsschienennetz) für die Infrastruktur interessieren. Auf der Seite von der EVS ist allerdings von diesen Plänen nichts zu lesen.

Unabhängiges Netz

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 31.10.09 16:05

Das Netz gehört der Netz AG genommen und muss in eine unabhängige Netzgesellschaft überführt werden, dazu muss geregelt werden dass Strecken wie die genannte nicht nur rein betriebswirtschaftlich bewertet werden, sondern nach volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten.

Volkswirtschaftlich ist diese Strecke äußerst wichtig, sie ersetzt Lkw-Fahrten und bei einer Reaktivierung im SPNV wird tw. Verkehr verlagert. Der volkswirtschaftliche Nutzen dieser Strecke dürfte groß genug sein, die SPNV-Reaktivierung ist hier beabsichtigt und gewollt.
Würde man alles rein betriebswirtschaftlich betrachten, würde von der Eisenbahn nicht mehr viel übrig bleiben. In einem Land ist der volkswirtschaftliche Nutzen aber mehr wert als der betriebswirtschaftliche und ich hoffe darauf beruft man sich endlich mal wieder.
FreundDesSilberlings schrieb:
-------------------------------------------------------
> Man hat ja vor die Euregiobahn bis in die Aachener Stadtmitte zuführen.

Dieser Teil der Euregiobahn-Planungen ist aktuell in seiner Priorität weit nach hinten gerückt!
[www.evs-online.com]#

Ich weiß nicht, wie gut die Informationsflüsse zwischen DB Netz und EVS
bezüglich auszuschreibender Projekte sind, insofern könnte das Thema
für die EVS auch noch zu neu, bzw. zu wenig in trockenen Tüchern sein,
als sie diesbezüglich sich schon im Internet äußern würden.

Andererseits bräuchte es aber wohl sowieso ein neues EIU für die
Strecke Oberbruch-Heinsberg.

Aber erst einmal muss sich zeigen, ob überhaupt irgendwo Geld für einen
SPNV nach Heinsberg herzukriegen ist.

Die Verschiebung auf das ferne Jahr 2015 deutet ja neben anderen Informationen
über die SPNV-Finanzierung in NRW darauf hin, dass die Bäume nicht wirklich
am Wachsen wären.

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Finanzierung des Netzes

geschrieben von: locomotive breath

Datum: 10.11.09 11:54

Du schriebst:

"Das Netz gehört der Netz AG genommen und muss in eine unabhängige Netzgesellschaft überführt werden, dazu muss geregelt werden dass Strecken wie die genannte nicht nur rein betriebswirtschaftlich bewertet werden, sondern nach volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten."

Und greifst damit eigentlich in der Formulierung fast ein bißchen zu kurz.

Die Wegnahme der Strecken von der formal privatisierten aber zu 100% in Staatsbesitz
stehenden Strecke zu einer bundesunmittelbaren Anstalt löst das Problem nicht.

Auch die Bewertung nach volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten löst das Problem im eigentlichen
Sinne nicht wirklich.

Wer sagt dir denn, dass die Strecke nach wie auch immer definierten volkswirtschaftlichen
Gesichtspunkten a) die nötigen Kriterien erfüllt
- immerhin steht sie ja in Konkurrenz zu einem möglicherweise formal gut ausgebauten
Straßennetz.
Und die Bewertung, dass Gefahrguttransporte bevorzugt auf der Schiene abzuwickeln sind,
ist wahrscheinlich keine monetär bewertete volkswirtschaftliche Entscheidung.

Der wichtigste Punkt, wo die volkswirtschaftliche Bewertung aber ihre Grenze findet,
ist, dass du ausdrücklich schreiben musst, dass der Bund als Eigentümer für
volkswirtschaftlich positiv bewertete Strecken dann auch entsprechende
Finanzmittel zwingend bereitstellen muss.


Und zu genau dieser Aktion ist der Bund derzeit definitiv nicht bereit, dass er über
die Mittel der LuFV hinaus dem Netzbetreiber auch nur einen Euro bereitstellen würde.

Die Frage ist unter den derzeitigen Randbedingungen (zwei Güterzugpaare die Woche)
ob die Strecke die Volkswirtschaftlichen Kriterien erfüllen würde, wenn sie
sagen wir 60 einfache LkW-Fahrten in der Woche ersetzt, die das Straßennetz
ohne deutliche Mehrbelastung aufzunehmen in der Lage ist und der Schaden
bezüglich externer Kosten (z.B. Herzinfarkte infolge Verkehrslärm/Erschütterung)
nur gering bewertet wird.

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Re: Stilllegung Heinsberger Bahn

geschrieben von: ellerbahnhof

Datum: 10.11.09 15:49

PL schrieb:
-------------------------------------------------------
> Als Werksbahner agierten vor nicht allzulanger
> Zeit die Rhein-Sieg-Eisenbahn Bonn-Beuel GmbH.
>
> Möglich, daß sie versuchen werden, dem Kreis HS
> die Sache schmackhaft zu machen oder wie im Fall
> Wiehltalbahn, DB Netz zur Aufrechterhaltung der
> Strecke gerichtlich zu verdonnern.

Da ist m.W. DB Netz draußen seitdem die Kommunen das übernommen haben. Und der Streit der RSE war demzufolge auch mit den Kommunen (bzw. juristisch mit der Aufsichtsbehörde).
Etwas besser zum Vergleichen ist vielleicht Ilztalbahn.
Ich denke auch nicht, dass DB Netz da Widerpart machen würde, wenn es ein ernsthaftes Interesse durch ein EVU gäbe. In der Regel läuft das dann auch Pacht hinaus, da oft eine Befahrmachung durch DB Netz die teuerere Lösung ist.

> Wenn DB Netz Alles, was nicht bwl 100% rentabel
> ist, sofort stillegen würde, gäbe es keine
> Gv-Strecken mehr und ca. 5000 km PV-Strecken
> weniger.

Was mal wieder zeigt, dass die unternehmerische Bewirtschaftung der Bahninfrastruktur Unsinn ist.

> Darunter würde auch die KBS 458 über die Müngstener
> Brücke fallen.

Die Unterhaltung des Teils als totes Denkmal kostet aber auch Geld. Durch Stillegung wird die DB ja nicht das Eigentum oder die Unterhaltspflicht los.

Schönen Gruß,

Edmund Lauterbach

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