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Rollbahn in russischer Hand! (Fortsetzung Sa nacht und So)

geschrieben von: malo

Datum: 17.03.02 19:44

Hallo,

nachdem unten die Diskussion um Russen und andere Sechsachser voll entbrannt ist, gieße ich gleich noch etwas Öl in dies Feuer nach ;-)

Es fuhr durch Marktleuthen Samstag abend nach Marktredtwitz um 22.58 Uhr 2x 232 mit 4 Schlafwagen und zig 4-achs-Platten. Tosender Lärm übern Ort, ein herrliches Geräusch.
Ich gehe zu Bett.
Im Saaletal bei Jena sind Gleisbauarbeiten. Die Schnellzüge dieser Strecke rollen daher in dieser Nacht über die Sachsen-Magistrale!
(Dazu siehe Lokreport, falls Jörg Boeisen schon die geilen NOHAB-Bilder von Saalfeld gepostet hat!)
Um 1.53 Uhr haut es mich fast aus dem Bett: eine 232 mitsamt 101 und dem Schnellzug im Schlepp dreht vorm Fenster o´ben am Bahndamm voll auf. Sie hat noch alte Lüfter! Erinerungen an Hofer Nächte werden wach. Die anderen vier Schnellzüge der Umleitungsaktion höre ich nicht mehr.
Um 8.00 Uhr stehe ich auf und stelle Nebel und Hochnebel fest. Schade, denn:
um 9.05 Uhr durchbrechen 232 174 + 195 mit 23 Bunkerwagen die Morgenstille. Sieht aus wie Kohle für München Nord IV, oder Frauenaurach.
Um 9.30 Uhr wird mir telefonisch aus Werdau das Kommen des um 400 Minuten verspäteten 5. und letzten Militärzuges vorgeblockt. So gegen 11 Uhr könnte er im Hofer Bereich sein. Telefonisch wird für Hof das Wetter eingeholt. Bereits zum Teil Sonne! Als los, Mittagessen in Hof fällt aus. Auf nach Richtung Landesgrenze, da dort viele Kurven und sehr frei zugängliches Gelände zum Fotografieren locken.
Am sogenannten Föhrig (nähe Landesgrenze) postiere ich mich auf der Straßenbrücke. Hier hatte ich noch 1986 mit dem Fahrrad Touren unternommen, und z.B. den D308 und 309 mit den 132 gemacht. Ein ICE 1660 kommt fast pünktlich daher gerollt. Seltsam, aber das Bild des Jammers spare ich mir. Völlig verdreckt, besonders in den Dachpartien, zeigt er sich. Und lustige schwarze Rauchfahnen vier mal ausstoßend beschleunigt er zu Tal.
Um 11.50 Uhr dann meiner! 232 663, eine alte Reichenbacher, noch mit ihren RAG-Lüftern, zieht 4 slowakische Schlafwagen mitsamt zig Straßenfahrzeugen der Österreichischen Trachtentruppe (Bundesheer) Richtung Süden. Um ca. 12.30 Uhr gibt es den IRE von Leipzig nach Nürnberg mit 2x 218 im Bahnhof Gutenfürst. Das Bild gelingt im Beisein vom DerVogtländer auf Höhe Stellwerk und just an der Stelle, wo im vergangenem Winter für Tage das Richtungsgleis Hof durch einen Lawinenabgang (Schneewehe gebrochen) gesperrt war. Telefonisch wird nun für etwa 12.40 Uhr das Kommen des Kohlezuges mit 232 347 + 635 (Bunkerwagen) angekündigt! Das Bild gelingt von erhöhter Stelle der ehemaligen Grenzanlagen. Viel Zeit für einen Standortwechsel bleibt nicht, da das Bild so schön war, beschließen wir zu bleiben. Um Punkt 13 Uhr lassen 232 259 + 258 mit ihren Erzzug (2-achs Eml-Wagen) die am Himmel tirilierenden Lärchen verstummen. Der Zug rollt Hof und damit der Maxhütte in Sulzbach entgegen. Wir setzen um nach Grobau und sind mitterweile zu viert am Fotografieren. Der IRE 3758 mit 2x 218 wird im Bild fest gehalten. Wir klären ab, wo die Milch liegt und der dahinter liegende Koks-Zug. DerVogtländer fährt Richtung Schönberg, Demeusel. Die beiden anderen nach Hof, und ich entscheide mich für unterhalb Gutenfürst im Bereich ehemalige Friedensweiche. Der Milch-Container-Zug erreicht mich im letzten Sonnenlicht um 15.45 Uhr mit 232 533. Etwa um diese Zeit war auch der Kokszug durch Chrimmitschau durch. Aber dieser konnte aufgrund starker Schleierbewölkung nicht mehr fotografisch erlegt werden. Ihn zog 232 672, bis Reuth mit Schubunterstützung durch eine weitere Lätzl-232. In Hof zähle ich an diesem Train 60 polnische Zweiachser der Bauart E. Welch herrlicher Zug!

So, nun wurde heute die Sachsenmagistrale wieder fein vom ach so bösen Russen gebügelt. Zerfetzt Euch darüber! Mir und drei anderen hat der heutige Tag mehr als Spaß gemacht. Etliche saubere Aufnahmen sind im Kasten. Wem es nicht passt, braucht das hier ja nicht zu lesen.

mfg,
malo
Schade das ich da nicht mehr dabei war.Großrussenzüge fahren auf der Sachenmaggi waren ein absoluter Traumjob im Gegensatz zu heute.Wenn ich nur ICE höre könnte ich Sch... brüllen.

Und wann...

geschrieben von: BNSD70MAC

Datum: 17.03.02 20:44

und wo gibts die Bilder (Video wäre noch besser) zusehen ???
Ich liebe Russendiesel und EMD/GM :-))))


Gruß,Markus aus Berlin/Spandau

Re:Ludmilla rules,yeah

geschrieben von: 232-Fan

Datum: 17.03.02 21:23

Die beste Lok der Die Bahn.Und die 241er sind auch noch Europas stärkste Diesellok dazu.Und wir Deutschen haben die Ehre diese wunderbaren Loks besitzen zu dürfen.Vergeßt 103 und Co und verneigt euch alle ehrfurchtsvoll vor der großen Ludmilla.

Zustimmung, yeah, yeah!

geschrieben von: Der Zeuge Ludmillas

Datum: 18.03.02 08:23

Viva Ludmilla!

Nahezu unkaputtbar, liegt wie ein Brett auf den Schienen. Schleudern und Gleiten sind für sie dank der sechs Achsen (fast) Fremdwörter. Für ihren Durst möchte sie allerdings ein wenig mehr als drei Reisezugwägelchen an den Haken gehängt bekommen. Ihre inneren Werte sind vielleicht ein wenig altmodisch, und wie es sich für eine russische Diva gehört ist Ludmilla ein wenig sensibel. Doch wenn du auf ihre versteckten Signale (Lastabwurf) hörst, ist sie eine absolut treue und zuverlässige Partnerin, die mit dir ohne zu Zögern auch mit einem 1000-Tonnen-Güterzug die Steigung in Angriff nimmt.

Dezelu

Immer diese Anglizismen!

geschrieben von: MatthiasSBKn

Datum: 18.03.02 09:27

Wenn das Stalin wüßte!

Re:Ludmilla rules,yeah

geschrieben von: K.aus.Württ

Datum: 18.03.02 09:31

Für gläubige Moslems sind Pilgerfahrten nach Mekka Pflicht, für Katholiken nach Rom, Lourdes, Altötting,... Wird Kolomna und Lugansk nun auch zum Wallfahrtsort?

Re:Ludmilla rules,yeah

geschrieben von: M.K.

Datum: 18.03.02 11:34

Ist Lugansk nicht schon Wallfahrtsort für viele Eisenbahnfans? Ich habe jedenfalls schon öfters was über Eisenbahnreisen dahin gelesen.

In der Tat!, schon geschehen

geschrieben von: malo

Datum: 18.03.02 12:26

Hallo,

Lugansk ist mein Wahlfahrtsort. Drei mal besichtigt, ein mal durchkämmt. Freunde gewonnen, zur Völkerverständigung beigetragen. Und im Grunde damit alte Verbindungen aus real existierender Zeit gepflegt.
Kolomna könnte übers gröbste hinweg sein, der Laden läuft derzeit gut.
Und für Lugansk könnte es dies Jahr oder nächstes Jahr klappen.

Russentechnik, zwar derb und klobig, aber unter den widrigsten Bedingungen immer funktionsfähig. Und das zählt.

mfg