In dieser Hinsicht finde ich es übrigens auch schwierig, dass es auf dem RE6 auch eine Streckensperrung zwischen Neuruppin und Berlin gibt, sonst käme zumindest der nördliche Teil der Prignitz noch in erträglicher Zeit nach Berlin. Nun wird der RE6 seinerseits auch noch mal über Löwenberg umgeleitet.der zweifellos grösste gesellschaftspolitische Schaden wird durch die Unterbrechung des SPNV verursacht.
Einerseits richtig, andererseits stößt diese Strecke dann ja in Uelzen auf die bekanntlich auch nicht unterlastete Strecke Hamburg - Hannover. Ihr volles Potenzial als Umleitungsstrecke kann Stendal - Uelzen erst ausspielen, wenn auch die Neubaustrecke Hamburg - Hannover fertig ist, was natürlich nicht gegen den überfälligen Ausbau spricht (irgendwo muss man ja anfangen).Der eigentliche Skandal ist, dass die Strecke über Salzwedel 35 Jahre nach der Wiedervereinigung immer noch 1 - gleisig ist. Eigentlich wäre ein 2 - gleisiger Vollausbau Voraussetzung für eine Vollsperrung Hamburg - Berlin gewesen.
Du schaust nur auf die Menschen vor Ort, welche direkt betroffen sind.Hallo,
der zweifellos grösste gesellschaftspolitische Schaden wird durch die Unterbrechung des SPNV verursacht.
Da bin ich mir nicht so sicher. Der Umweg von Hamburg aus Richtung Berlin ist für den Güterverkehr sehr weiträumig, dabei ist noch nicht mal sicher ob man überhaupt eine Trasse zwischen Maschen und Lehrte auf der direkten Route bekommt. Da werden sicherlich auch einige den Weg über Rotenburg-Verden nehmen. Dazu kommt noch der Umstand, dass es nur einen Grenzübergang nach Tschechien gibt, welcher über Fahrdraht verfügt. Man kann also nicht mal schnell den Weg über Cheb nehmen.Wenn die Oberleitung abgeschaltet wird und mit Diesel gefahren werden muss, wird sich sowieso kaum ein Güterzug auf die Strecke verirren.
Ausserdem müssten einzelne Trassen tagsüber und nachts sowieso diverse übrig sein für Güterverkehre.
Ich habe den Zirkus auf der linken Rheinstrecke damals live miterlebt, wo man zwischen Hürth-Kalscheuren und Sechtem die Oberleitungsmasten ausgetauscht hat. Da wurde alles was ging durch den eingleisigen Flaschenhals durchgejagt (selbst die in Bonn endenden Berlin-ICE). Der Regionalverkehr fuhr da nur selten nach Fahrplan.Man kann nicht alles haben. Wenn ich einer Strecke mit abschnittsweise 100 Prozent (und mehr) Auslastung ca. 70 Prozent wegnehme, muss zwangsläufig irgendjemand in den sauren Apfel beissen.
Es ist halt nicht "jeder Pups", wenn Pendler:innen nun neun Monate lang statt 1,5 drei Stunden brauchen - pro Weg wohlgemerkt! Und dann kommen auch noch immer stärkere Zweifel auf, ob das Hauptziel dieser starken Maßnahme (hinterher längere Zeit Ruhe zu haben) überhaupt erreicht wird.Aber im Grunde ist das ganze endlose Gejammere ja eine positive Sache. Denn so weiß man, dass all die "Reformen", die sonst so angemahnt werden, wie bei der Sozialversicherung, beim Klimaschutz, im Verkehrssektor, bei der Verteidigung, bei der Digitalisierung usw usw alle ohnehin weitgehend nicht kommen werden, weil in diesem Land fast nur noch über wirklich jeden Pups gejammert wird.
In den inneren Bereich von Berlin geht es aber ab August über Löwenberg-Gesundbrunnen eher schneller als ohne Umleitung.ZitatIn dieser Hinsicht finde ich es übrigens auch schwierig, dass es auf dem RE6 auch eine Streckensperrung zwischen Neuruppin und Berlin gibt, sonst käme zumindest der nördliche Teil der Prignitz noch in erträglicher Zeit nach Berlin. Nun wird der RE6 seinerseits auch noch mal über Löwenberg umgeleitet.der zweifellos grösste gesellschaftspolitische Schaden wird durch die Unterbrechung des SPNV verursacht.
Genau! Der RE6 hätte im Süden sowieso umgeleitet werden müssen und so ist er wenigstens schnell in Gesundbrunnen.In den inneren Bereich von Berlin geht es aber ab August über Löwenberg-Gesundbrunnen eher schneller als ohne Umleitung.
Für Wittenberge (und auch für Ludwigslust, Bad Wilsnack, Neustadt) halte ich die Sperrungen unterm Strich schon für unzumutbar hart.
Allerdings wird nun auch gerade der Bahnhof Wittenberge umgebaut.
geschrieben von: 17 1179
Datum: 23.07.25 18:24

Wenn der Regionalverkehr weniger betroffen wäre, wäre das aber auch schon viel wert, hier gibt es nämlich durchaus einige Menschen, die zwischen der Prignitz und Berlin tagespendeln, und für die ist es eben ziemlich besch...eiden, wenn ein (!) Weg nun eine ganze Stunde länger dauert - das sind immerhin zehn Stunden pro Woche zusätzliche Pendelzeit, und das neun Monate lang.Was hier in der gesamten Diskussion wieder total ausgeblendet wird: Wittenberge-Ludwigslust hätte wegen der Beseitigung der Festen Fahrbahn sowieso über Monate gesperrt werden müssen, weshalb die restlichen Arbeiten drumherum angesetzt wurden. Also nix mit Fernverkehr oder Güterverkehr zwischen Berlin und Hamburg.
geschrieben von: ifra
Datum: 23.07.25 22:56
Hallo,
die Erneuerung der LST, sprich Neubau der ESTW (- Innenanlagen) mit ETCS Ausrüstung und Einbindung der neuen Überleitstellen wurde vor 2 Monaten abgesagt wegen mangelnder Kapazitäten der Lieferindustrie.
Stattdessen wurde Hitachi beauftragt, die LZB aufzuarbeiten und an die neuen Gegebenheiten anzupassen, da alle anderen ehem. heimischen Lieferanten abgewunken haben.
Spannend bleibt die Frage, ob die neuen Überleitstellen in die vorhandenen ESTW eingebunden werden. Nach meinem Kenntnisstand haben Thales und Siemens die vorhandene ESTW - Generation "abgekündigt".
Dazu hat die InfraGo seltsamerweise noch gar nichts verlautbaren lassen. Wahrscheinlich wird die Wahrheit nur wieder scheibchenweise ans Licht kommen.
Nicht ganz richtig: Man hat bei der Industrie über Jahre, eher über Jahrzehnte immer nur X Teile pro Jahr bestellt und die Industrie hat auch nur für diese X Teile pro Jahr Kapazität aufgebaut bzw. vorgehalten. Jetzt will man im Rahmen der "Generalsanierungen" auf einmal aber nicht mehr nur X Teile pro Jahr abnehmen, sondern ein Vielfaches von X -- woher soll jetzt auf einmal die Kapazität bei der Industrie kommen, dieses Vielfache von X zu liefern, wenn man sich einerseits nicht darauf verlassen kann, dass die Bahn dieses Vielfache von X auch weiterhin bestellt und andererseits ein Hochfahren der Produktion auch bedeutet, neue Maschinen (und Standorte) anzuschaffen sowie Mitarbeiter einzustellen?Ich fasse mal zusammen: die Bahn plant über Jahre eine Baustelle und vergisst sich bei der Industrie die notwendigen Kapazitäten / Teile verbindlich zu sichern.
Nicht ganz - man verwendet die Alttechnik weiter, weil man diese notgegrunden weiterverwenden muss, da es bei den Kapazitäten nicht für Neutechnik reicht.Ferner hat man scheinbar bei der Planung auf Technik aufgesetzt, die von den Herstellern abgekündigt wird/wurde.
Und wer soll dafür haften?Sollte ich dies so richtig verstanden haben, sollte es doch ziemlich einfach sein die personellen Konsequenzen (inkl. Schadenersatzansprüche) zu ziehen.
geschrieben von: ReneRomann
Datum: 24.07.25 00:44
Wenn, dann müsste sich hier eher das Land Schleswig-Holstein für seine Bewohner einsetzen -- immerhin gehen die Einkommenssteuern aus der Beschäftigung in Hamburg nach Schleswig-Holstein!Ich finde es auch im Hamburger Dunstkreis für Schwarzenbek, Müssen, Büchen und Boizenburg hart, dass alle Regionalzüge für 9 Monate durch SEV-Busse ersetzt werden. Zumal die letzte monatelange Sperrung wegen Streckenbausrbeiten noch gar nicht so lange her ist.
Hinzu die Ankündigung, dass IC-Umleiter zwischen Hamburg und Rostock über Lübeck - Bad Kleinen nur bis Dezember fahren, die Busse knapp sind und eine SEV-Linie nur für ein paar Monate bestellt ist.
Ich hätte mir in der Metropolregion Hamburh vom HVV etwa etwas mehr Engagement versprochen, was den Nahverkehrskunden in seinen Bedienungsgebiet zugemutet wird.
Für wen ist es denn noch überzeugend, Strecken zu sperren, an denen dann gsr nicht bearbeitet wird. Und dafür werden woanders kleinere Bauarbeiten weiter verschoben.
geschrieben von: ReneRomann
Datum: 24.07.25 00:47
Niemand hat die Leute gezwungen, in die Prignitz zu ziehen und jeden Tag mehrere Stunden mit dem Zug zur Arbeit zu fahren -- das haben sich die Leute (mit all den Konsequenzen) selbst ausgesucht.Wenn der Regionalverkehr weniger betroffen wäre, wäre das aber auch schon viel wert, hier gibt es nämlich durchaus einige Menschen, die zwischen der Prignitz und Berlin tagespendeln, und für die ist es eben ziemlich besch...eiden, wenn ein (!) Weg nun eine ganze Stunde länger dauert - das sind immerhin zehn Stunden pro Woche zusätzliche Pendelzeit, und das neun Monate lang.
Ein gehaltvoller Beitrag den man gut erweitern kann: Die InfraGO hat im Grundsatz keinen Anreiz große Totalsperrungen zu machen, denn die einzige wesentliche Einnahmequelle sind Trassenerlöse. Totalsperrungen macht man nur dann, wenn die Alternative (Kleinteiliges lange gezogenes Bauen) auf einer Strecke noch mehr Schäden in Umsatz und Qualität bedeutet. In Summe geht es vor allem darum, wie wir unser Schienennetz möglichst schnell soweit sanieren, dass wieder ein guter und geordneter Bahnverkehr möglich ist und gleichzeitig so viel Züge zu fahren wie sinnvoll möglich.Huhu.
Ich könnte ja wieder meinen Beitrag verfassen, deretwegen ich zuletzt mal wieder gesperrt wurde. Aber da der dann verborgen wird, ist's vergebene Lebensmüh.
Aber im Grunde ist das ganze endlose Gejammere ja eine positive Sache. Denn so weiß man, dass all die "Reformen", die sonst so angemahnt werden, wie bei der Sozialversicherung, beim Klimaschutz, im Verkehrssektor, bei der Verteidigung, bei der Digitalisierung usw usw alle ohnehin weitgehend nicht kommen werden, weil in diesem Land fast nur noch über wirklich jeden Pups gejammert wird.
Ich wünsche mir, dass die DB sämtliche Bauarbeiten einfach einstellt. Fertig. Dann wird der Fahrplan jedes Jahr ein großes Stück verlässlicher, weil auf den jeweils dann total maroden Strecken nach und nach gar keine Züge mehr verkehren können.
Oder wir bauen wie unsere Vorfahren; früher war ja alles besser. Deswegen haben wir ja 90 Milliarden Rückstand nur bei der Schiene. Und dass früher auch mal n Arbeiter starb bei der Arbeit - jo, war nunmal so. Wäre viel entspannter, sähen wir das heute auch noch so!
Angenehme Grüße.
1. Es gibt nicht nur Pendelbewegungen in diese Richtung. Der RBB berichtete neulich über einen in Berlin lebenden Arzt, der in einem medizinischen Zentrum in Wittenberge arbeitet - und dort auch nicht der einzige Arzt ist, der aus Berlin pendelt. Was ist dein Vorschlag? Die medizinische Versorgung in der Prignitz für ein dreiviertel Jahr einschränken?def schrieb:Niemand hat die Leute gezwungen, in die Prignitz zu ziehen und jeden Tag mehrere Stunden mit dem Zug zur Arbeit zu fahren -- das haben sich die Leute (mit all den Konsequenzen) selbst ausgesucht.Wenn der Regionalverkehr weniger betroffen wäre, wäre das aber auch schon viel wert, hier gibt es nämlich durchaus einige Menschen, die zwischen der Prignitz und Berlin tagespendeln, und für die ist es eben ziemlich besch...eiden, wenn ein (!) Weg nun eine ganze Stunde länger dauert - das sind immerhin zehn Stunden pro Woche zusätzliche Pendelzeit, und das neun Monate lang.
geschrieben von: Felix Kaiser
Datum: 24.07.25 08:22
Das besondere an der Relation ist, dass es keine parallel gut ausgebaute Fernstraße gibt, mit der sich ähnliche Fahrzeiten erreichen lassen, wie mit dem RE, ca. 1:15h RE vs. ca. 2h PKW. Das macht das Pendeln mit der Bahn attraktiv - solange sie fährt. Im SEV rächt sich das, weil keine schnelle Alternativroute für die Busse zur Verfügung steht. Ist nun mal so. Baustellen mit SEV gabs schon immer. Diese hier ist allerdings besonders lang.1. Es gibt nicht nur Pendelbewegungen in diese Richtung. Der RBB berichtete neulich über einen in Berlin lebenden Arzt, der in einem medizinischen Zentrum in Wittenberge arbeitet - und dort auch nicht der einzige Arzt ist, der aus Berlin pendelt. Was ist dein Vorschlag? Die medizinische Versorgung in der Prignitz für ein dreiviertel Jahr einschränken?
2. Pendler:innen aus der Prignitz Richtung Berlin werden wohl in der Mehrzahl nicht dort hingezogen sein, sondern schon immer dort gelebt haben.
3. Die wenigsten dürften gern längere Strecken pendeln, aber sie sind in spezifischen Lebenssituationen - haben zum Beispiel eine Familie, die nicht pendelt, Angehörige, die sie (vielleicht mit Geschwistern) pflegen müssen, ein soziales Umfeld.
ja, wenn das mal alles so kommt wie das auf der Projektseite dargestellt wird. Ich habe da große Zweifel.
This forum is powered by Phorum.
Eugenol template is a free semantic and xhtml valid theme for Phorum edited under GPL by PROMOPIXEL.

