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Studie zu 9-Euro-Ticket: Wirkung verfehlt

geschrieben von: Sven939

Datum: 02.09.24 16:23

Heute veröffentlichte Studie zum 9-Euro-Ticket des Münchner ifo-Instituts, der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg und der Universität Salzburg:

- zu hohe Kosten verursacht
- deutlich mehr verspätete Züge
- nur geringe Auswirkungen auf den Autoverkehr
- hauptsächlich für Freizeitaktivitäten genutzt, wenige Pendler umgestiegen

(- was in der Studie nicht erwähnt wurde, dass die Reisequalität unterirdisch und die Züge überfüllt waren)

Die Autorinnen und Autoren der Studie gehen davon aus, dass das seit März 2023 gültige Deutschlandticket einen ähnlichen Effekt haben dürfte wie das 9-Euro-Ticket.

[www.tagesschau.de]

"Wer mit Deutschlandticket in der Deutschen Bahn unterwegs ist, erlebt zur Rush Hour Situationen, die verwundern. An fast jedem Bahnhof ertönt die Durchsage, dass die Türen frei gemacht werden müssen, weil sonst eine Weiterfahrt nicht möglich ist. Regionalzüge sind besonders an den Wochenenden völlig überfüllt. Fahrradfahrer können oft nicht mehr einsteigen."

SWR Aktuell vom 30.04.2024, Deutschlandticket: Teurer Flop oder Erfolg?

Re: Studie zu 9-Euro-Ticket: Wirkung verfehlt

geschrieben von: nordicrail

Datum: 02.09.24 16:31

Tja, wenn ich das über das DT sage, werde ich fast gesteinigt, die Studie zeigt also klar, daß es nur zu überflüssigem Mehrverkehr führt, für die Pendler eher negativ, wenn die Züge überfüllt sind, mit Fahrrädern vollgerammelt werden und es Verspätungen gibt. Es wird sicher auch Pendler geben, die das Ticket nutzen, aber offenbar ist der Effekt gering und die linke "Verkehrswende" bekommt dadurch kaum Schwung. Also: Es bleiben Einnahmeverluste, mehr Verspätungen, Verschlechterung des Reisekomforts für die Pendler und eben keine Entlastung der Straßen. Klar, wenn die Züge durch die verstärkte Nutzung keinen Sitzplatz bieten und mehr Verspätungen auftreten, wechseln eher noch Pendler auf das Auto: Merke: Lieber im Stau im eigenen Auto sitzen als in einem verspäteten Zug mit unangenehmer Begleitung stehen. Vorteile wie lesen und arbeiten im Zug sind dann dahin, wenn ich damit beschäftigt bin, die Balance im fahrenden Zug zu halten und darauf auszupassen, daß ich im Gedränge nicht bestohlen werden. Die pauschalen Fahrkarten sind auch für reisende Täter perfekt, den ganzen Tag fahren und "arbeiten" für einen günstigen Pauschalpreis. Wenn leckeres Essen auf dem Tisch steht, werden eben auch Wespen und Fliegen angelockt...

Gute Ware hat einen guten Preis, auch guter Nahverkehr mit Reisekomfort.

Gruß

Re: Studie zu 9-Euro-Ticket: Wirkung verfehlt

geschrieben von: D-Takter

Datum: 02.09.24 16:31

Hallo,
mir ist in Erinnerung, dass es zum Schönes-Wochenende-Ticket Ende der 1990er Jahre ähnliche Untersuchungsergebnisse gab.
Der D-Takter

Re: Studie zu 9-Euro-Ticket: Wirkung verfehlt

geschrieben von: Carsten Frank

Datum: 02.09.24 16:34

Hallo,

auch wenn es nicht in Dein Weltbild passt,
ist es tatsächlich so verwerflich wenn (auch) Freizeitverkehr mal eher mit dem ÖPNV als mit dem Auto stattfindet? Da nimmt doch wochendends überhaupt keiner Deinem Rücksack den Platz weg...

Gruß
Carsten

ÖV-Bashing: Wirkung verfehlt

geschrieben von: Canaris

Datum: 02.09.24 16:35

Immer nett Pferdeäpfel mit Äpfeln vergleichen?
Was kommt als nächstes?

Wer uns Fahrgäste aktiv vertreiben will, soll das politisch klar sagen, oder für lange Zeit schweigen.

Der ÖV soll wohl von gewisser Seite gerade trivialrhetirisch totgeschossen werden.
Dann aber bite mit mehreren Zehnerpotenzen besserer Echtsubstanz, nicht mit untauglichen Vergangenheitsbetrachtungen, die allenfalls belegen, dass die ATs nicht in der Lage sind, auf Fahrgastmehrungen halbwegs flexibel zu reagieren.

Gruß
Canaris

Re: Studie zu 9-Euro-Ticket: Wirkung verfehlt

geschrieben von: linie7484

Datum: 02.09.24 16:36

Sven939 schrieb:
(- was in der Studie nicht erwähnt wurde, dass die Reisequalität unterirdisch und die Züge überfüllt waren)
Vielleicht weil das gar nicht direkt mit dem Deutschlandticket zusammenhängt?

Überfüllte Züge und eine unterirdische Reisequalität gab es schließlich auch schon vor Einführung des Deutschlandtickets und liegt auch heute nur in ganz wenigen Fällen einzig und alleine an diesem Ticket. Da kannst Du noch so mit dem Fuß auf den Boden stampfen.

Re: ÖV-Bashing: Wirkung verfehlt

geschrieben von: Hochgeschwindigkeitsstrecke

Datum: 02.09.24 16:40

Canaris schrieb:
Immer nett Pferdeäpfel mit Äpfeln vergleichen?
Was kommt als nächstes?

Wer uns Fahrgäste aktiv vertreiben will, soll das politisch klar sagen, oder für lange Zeit schweigen.

Der ÖV soll wohl von gewisser Seite gerade trivialrhetirisch totgeschossen werden.
Dann aber bite mit mehreren Zehnerpotenzen besserer Echtsubstanz, nicht mit untauglichen Vergangenheitsbetrachtungen, die allenfalls belegen, dass die ATs nicht in der Lage sind, auf Fahrgastmehrungen halbwegs flexibel zu reagieren.

Gruß
Canaris
Wo warst Du damals bei der Einführung? Das Ticket wurde innerhalb weniger Monate eingeführt, wie soll man darauf adäquat reagieren?

Und zum restlichen Auswurf, da das Einführungsangebot zu einem anderen Preis fortgeführt wurde, will man wohl doch nichts tot schießen ;-)

Viele Grüße

Hochgeschwindigkeitsstrecke
Das 9€ Ticket war in der Umsetzung ein Desaster, dermaßen übers Knie gebrochen, dass niemand das Angebot hätte anpassen können, um die erforderlichen Kapazitäten zu schaffen.

Diese Ergebnisse würden mich allerdings mal für das aktuelle Angebot interessieren, ich denke da gibt es eine deutliche Verbesserung.

Viele Grüße

Hochgeschwindigkeitsstrecke

Re: Studie zu 9-Euro-Ticket: Wirkung verfehlt

geschrieben von: linie7484

Datum: 02.09.24 16:43

Carsten Frank schrieb:
Hallo,

auch wenn es nicht in Dein Weltbild passt,
ist es tatsächlich so verwerflich wenn (auch) Freizeitverkehr mal eher mit dem ÖPNV als mit dem Auto stattfindet? Da nimmt doch wochendends überhaupt keiner Deinem Rücksack den Platz weg...

Gruß
Carsten
Eben, zumal die allermeisten Freizeitreisende genau diejenigen sein düften welche unter der Woche als Pendler unterwegs sind.

Sind wir doch mal ehrlich, wer außer ein paar Eisenbahnfans ist mehrmals im Monat in seiner Freizeit mit dem ÖPNV unterwegs, so dass sich ein Deutschlandticket überhaupt rechnet? Vielleicht sollte man da als Eisenbahnfan nicht allzusehr von sich auf andere schließen.

Zu pauschales Ticket

geschrieben von: nozomi07

Datum: 02.09.24 16:50

Sven939 schrieb:
Heute veröffentlichte Studie zum 9-Euro-Ticket des Münchner ifo-Instituts, der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg und der Universität Salzburg:

- zu hohe Kosten verursacht
- deutlich mehr verspätete Züge
- nur geringe Auswirkungen auf den Autoverkehr
- hauptsächlich für Freizeitaktivitäten genutzt, wenige Pendler umgestiegen
Das ist immer so mit sehr pauschalen Tickets. Exakt diese Worte galten damals schon beim Schönes-Wochenende-Ticket.

Daher gebe ich dem 49-Euro-Ticket nicht die große Zukunft. Zu pauschal. Es müsste ein differenzierteres Angebot her, das aber nicht zu komplex ist. Den ganzen Tarifzonen-Wirrwarr will auch keiner mehr.

Re: Studie zu 9-Euro-Ticket: Wirkung verfehlt

geschrieben von: Neuding

Datum: 02.09.24 17:01

Sven939 schrieb:
Heute veröffentlichte Studie zum 9-Euro-Ticket des Münchner ifo-Instituts, der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg und der Universität Salzburg:

- zu hohe Kosten verursacht
- deutlich mehr verspätete Züge
- nur geringe Auswirkungen auf den Autoverkehr
- hauptsächlich für Freizeitaktivitäten genutzt, wenige Pendler umgestiegen

(- was in der Studie nicht erwähnt wurde, dass die Reisequalität unterirdisch und die Züge überfüllt waren)

Die Autorinnen und Autoren der Studie gehen davon aus, dass das seit März 2023 gültige Deutschlandticket einen ähnlichen Effekt haben dürfte wie das 9-Euro-Ticket.

[www.tagesschau.de]
Hier herunterladbar:
[www.ifo.de]

Fazit: "Politische Entscheidungsträger, die die Dekarbonisierung des Verkehrssektors anstreben, sollten andere Maßnahmen in Betracht ziehen, um Veränderungen in den Verkehrsmitteln zu bewirken."



Dem ist zuzustimmen, sofern es "nur" um die "Dekarbonisierung" geht.
Mobilitätsentscheidungen sind langfristige Entscheidungen. Wer sich gerade ein neues Auto gekauft hat, der wird es nicht morgen stehen lassen (oder zu einem viel geringeren Restwert wieder verkaufen), nur weil die Politik mal gerade eben ein zeitlich befristetes Ticket herausbringt. Erst wenn das Auto kaputt ist bzw. es sich nicht mehr lohnt, nochmal viel Geld reinzustecken, damit es nochmal durch den TÜV kommt, startet die Überlegung, ob man sich ein neues kauft oder nicht. Auch bliebt: Kauft man sich ein Zweitauto oder reicht ein Auto und der andere Ehepartner kann den ÖPNV zur Arbeit nehmen.

Jedenfalls kommt es auf die langfristigen Effekte an, dazu bräuchte es aber auch ein langfristiges Deutschlandticket mit entsprechenden Finanzierungszusagen. Torpediert wird das Ganze aber natürlich auch von der neuen Baustellenphilosophie der Bahn: Wenn der Arbeitsweg durch eine Vollsperrung der Strecke für ein halbes Jahr auf einmal zeitlich doppelt so lange dauert, sodass man 1h früher aufstehen muss und abends 1h später erst nach Hause kommt, dann kauft man sich garantiert sicher ein Auto bzw. Zweitauto in der Familie. Da ist das Deutschlandticket dann auch keine Option.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 02.09.24 17:03.

Angebot im tiefsten Südwesten

geschrieben von: SNCF 141R1244

Datum: 02.09.24 17:05

ist eh nicht mehr als 49.--€ wert.
Gestern, Bus mindestens 6 min Verspätung bei einer planmässigen Umsteigezeit von 5 min.
Also, für was brauche ich dann ÖV?

Es wurde mit dem Auto vom Anfangs- zum Zielort gefahren und natürlich zurück.

Dann werden in Basel Bad Bf 4 min Umstiege geplant.
Dieser Umstieg klappt zu 98% eben nicht, Hauptsache, man hat es geplant.

Ich habe es ausgerechnet, ich brauche mit BC 25 zum Normalpreis pro Monat kaum 49.--€ für den ÖV.
Nach der Fahrradsaison wird das Ticket gekündet. Gibt wieder 1 Platz mehr im Zug.

Und diese unterirdische Qualität auf der Hochrheinbahn vergrault die Fahrgäste ganz von selbst.
Es hat neuerdings massig Platz in diesen Zügen.

Gruss von der Dampflok
SNCF 141R1244
Die Folgerung, wenn das 9€ Ticket Mist war, muss es auch das 49€ Ticket sein, nenne ich mal hochwissenschaftlich.

Re: Studie zu 9-Euro-Ticket: Wirkung verfehlt

geschrieben von: andreas +

Datum: 02.09.24 17:17

Welche Wirkung? - Das 9-Euro-Ticket war doch nur ein "Gäg" um das Sommerloch zu überbrücken; bahnem et circenses, wie einst in Rom ...

Das 9-Euro-Ticket war den Preis nicht wert.

geschrieben von: Christof_K

Datum: 02.09.24 17:23

Ziemlich pünktlich mit dem 9-Euro-Ticket fielen in der Region Lahn/Westerwald/Taunus wegen Personalmangel die Stellwerke aus. Und wenn die Stellwerke mal liefen, dann fiel der Zug wegen technischer Probleme aus.
Vielleicht kam man am Vormittag noch zu seinem Ziel, aber nachmittags, weder als Pendler noch als Freizeitreisender mit Fahrrad, Schlauchboot, Familie mit kleinen Kindern, nicht mehr zurück. Die Zeitungen waren voll mit Leserbriefen über diesen Schildbürgerstreich.
Mittlerweile hat das 9-Euro-Ticket seinen Preis verfünfeinhalbfacht. Und die Fahrpläne? Limburg - Gießen seit Wochen stillgelegt. Wiederinbetriebnahme im Dezember - welchen Jahres? Limburg - Frankfurt: Zugausfälle ohne Ende, und wenn mal was fährt, dann oft nur bis Hofheim mit Anschlussverlust in Frankfurt. Limburg - Altenkirchen? Wann fährt da mal was? Limburg - Koblenz? Baustellennotfahrplan mit fahrplanmäßigem Anschlussverlust.

In anderen Regionen sieht es doch ähnlich aus. Wie will man da eine durchschlagende Wirkung des Tickets feststellen?

Gruß

Christof

Re: Cui bono?

geschrieben von: bollisee

Datum: 02.09.24 17:26

Sven939 schrieb:
Heute veröffentlichte Studie zum 9-Euro-Ticket des Münchner ifo-Instituts, der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg und der Universität Salzburg:

- zu hohe Kosten verursacht
- deutlich mehr verspätete Züge
- nur geringe Auswirkungen auf den Autoverkehr
- hauptsächlich für Freizeitaktivitäten genutzt, wenige Pendler umgestiegen

(- was in der Studie nicht erwähnt wurde, dass die Reisequalität unterirdisch und die Züge überfüllt waren)

Die Autorinnen und Autoren der Studie gehen davon aus, dass das seit März 2023 gültige Deutschlandticket einen ähnlichen Effekt haben dürfte wie das 9-Euro-Ticket.

[www.tagesschau.de]
- Immer die erste Frage, wem nützt es, wer hat es bezahlt?
- Zum Zweiten gilt immer noch: Hätten die Betreiber der Strecken die bestellten Kapazitäten gefahren, hätte es auf vielen Strecken problemlos gereicht.
- Zum Dritten gilt: 15-Jahrespläne nützen wenig, wenn man kurzfristig eine massive Änderung macht. Einige Durchgangsstrecken waren auf den Fernverkehr nicht vorbereitet und boten vorher schon zu wenig Kapazität. Wird durch mehr Fahrgäste nicht besser.
- Zum Vierten gilt: Hast Du nur ein kurzzeitiges Angebot, so möchte man das natürlich ausprobieren. Deswegen viel Freizeitverkehr. Hast Du ein dauerhaftes Angebot, dann ist der Freizeiteffekt immer mehr zu vernachlässigen.
- Zum Fünften gilt: Menschen, die in der Bahn sitzen, können nicht gleichzeitig im Auto sitzen. Auch verlagerte Freizeitaktivitäten sind weniger Autofahrten.

Da ich davon ausgehe, dass Du die Studie gelesen hast, wenn Du sie hier präsentierst, wurden diese Themen auch abgehandelt? Sollten die fehlen, dann zweifel ich erst mal an der Aussagekraft der Studie. Man kann nie alles berücksichtigen in einer Studie, aber die richtigen Fragen sollten schon gestellt werden oder bei Absenz mindestes am Ende diskutiert werden. Wenn Dein fettgedruckter Teil nicht besonders und ausführlich diskutiert und begründet wird, gehe ich schon mal davon aus, dass die Studie bereits am Anfang vorgegeben war...

Re: Das 9-Euro-Ticket war den Preis nicht wert.

geschrieben von: PeGe

Datum: 02.09.24 17:39

Wieso,
wenn man den bisherigen Beiträgen Glauben schenken darf, liegt doch der damalige Personalausfall am 9€/ DT und weil es so billig war/ist. ;-)
Kopfschüttelnde Grüße


Christof_K schrieb:
Ziemlich pünktlich mit dem 9-Euro-Ticket fielen in der Region Lahn/Westerwald/Taunus wegen Personalmangel die Stellwerke aus. Und wenn die Stellwerke mal liefen, dann fiel der Zug wegen technischer Probleme aus.
Vielleicht kam man am Vormittag noch zu seinem Ziel, aber nachmittags, weder als Pendler noch als Freizeitreisender mit Fahrrad, Schlauchboot, Familie mit kleinen Kindern, nicht mehr zurück. Die Zeitungen waren voll mit Leserbriefen über diesen Schildbürgerstreich.
Mittlerweile hat das 9-Euro-Ticket seinen Preis verfünfeinhalbfacht. Und die Fahrpläne? Limburg - Gießen seit Wochen stillgelegt. Wiederinbetriebnahme im Dezember - welchen Jahres? Limburg - Frankfurt: Zugausfälle ohne Ende, und wenn mal was fährt, dann oft nur bis Hofheim mit Anschlussverlust in Frankfurt. Limburg - Altenkirchen? Wann fährt da mal was? Limburg - Koblenz? Baustellennotfahrplan mit fahrplanmäßigem Anschlussverlust.

In anderen Regionen sieht es doch ähnlich aus. Wie will man da eine durchschlagende Wirkung des Tickets feststellen?

Gruß

Christof

Fröhliches Schaffen
PG

Re: Cui bono?

geschrieben von: ReneRomann

Datum: 02.09.24 17:40

bollisee schrieb:
- Zum Fünften gilt: Menschen, die in der Bahn sitzen, können nicht gleichzeitig im Auto sitzen.
Soweit richtig...

Zitat:
Auch verlagerte Freizeitaktivitäten sind weniger Autofahrten.
...jedoch ist die Schlussfolgerung daraus falsch.
Wer vorher seine Freizeitaktivitäten lokal ohne ÖPV und ohne Auto durchgeführt hat und jetzt auf einmal in der Bahn sitzt, ist eben KEIN Umsteiger vom Auto, sondern induzierter Mehrverkehr.

Was glaubst du, wie viele Leute das 9-€-Ticket und das 49-€-Ticket eben STATT lokaler Freizeitangebote genutzt haben - genau das war ja die Krux, warum die Züge auf einmal proppenvoll waren, während die ICs/ICEs genau so voll oder leer wie sonst durch die Lande gefahren sind. Mir hat der Zustand am Hamburger Hbf am Freitagnachmittag gereicht, als das 9-€-Ticket eingeführt wurde - da war so gut wie kein Durchkommen zum IC...

Re: Studie zu 9-Euro-Ticket: Wirkung verfehlt

geschrieben von: Carsten Frank

Datum: 02.09.24 17:41

Nicht wenige halten das Ticket rein aus Bequemlichkeit - eben weil es die spontane Nutzung des ÖPNV endlich so einfach macht. Ohne erst Tarifkunde, erst recht für fremde Städte, studieren zu müssen.

Wirtschaftlich sind die 49€ Monat für Monat oft nicht wenn man es wie ich nicht beruflich nutzen kann.
Die Einfachheit des Angebots ist es mir aber Wert.
Ja, wenn denn am Wochenende Zugbetrieb stattfindet....



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 02.09.24 17:43.

Re: Wieso zu pauschal?

geschrieben von: bollisee

Datum: 02.09.24 17:45

nozomi07 schrieb:
Sven939 schrieb:
Heute veröffentlichte Studie zum 9-Euro-Ticket des Münchner ifo-Instituts, der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg und der Universität Salzburg:

- zu hohe Kosten verursacht
- deutlich mehr verspätete Züge
- nur geringe Auswirkungen auf den Autoverkehr
- hauptsächlich für Freizeitaktivitäten genutzt, wenige Pendler umgestiegen
Das ist immer so mit sehr pauschalen Tickets. Exakt diese Worte galten damals schon beim Schönes-Wochenende-Ticket.

Daher gebe ich dem 49-Euro-Ticket nicht die große Zukunft. Zu pauschal. Es müsste ein differenzierteres Angebot her, das aber nicht zu komplex ist. Den ganzen Tarifzonen-Wirrwarr will auch keiner mehr.
Also ganz ehrlich, auf den Stress, ständig nach einem Ticket zu schauen und dieses und jenes beachten und überlegen, was wie wo wessen... Darauf kann ich sehr gerne verzichten. Habe es gerade wieder gemerkt, da ich kürzlich in Strassburg war. Genau die Flexibilität - Einsteigen und gut ist - dürfte die größte Errungenschaft des 49€-Tickets sein. Kompletter Widerspruch, ein pauschales Ticket ist Gold wert. Oder um es anders zu sagen, ein pauschales Ticket ist Klima wert...

Re: Zu pauschales Ticket

geschrieben von: Carsten Frank

Datum: 02.09.24 17:48

Wem oder was schadet es denn dass das Ticket so pauschal ist?
Quellen in Buxtehude die Busse über, nur weil auch ich aus NRW theoretisch die Möglichkeit hätte auch dort spontan und ohne Tarifkunde-Studium mal eben für 3 Stationen einzusteigen?

Re: Das 9-Euro-Ticket war den Preis nicht wert.

geschrieben von: Carsten Frank

Datum: 02.09.24 17:52

Eben. Man kann die aktuellen Fahrgastzahlen (nach dem teilweisen Zusammenbruch des Bahnverkehrs bzw. vor allem des Netzbetriebs) leider überhaupt nicht mit normalen Zeiten davor vergleichen.
Schon ein gleichbleibende Fahrgastzahl ist ein riesen Erfolg.

Re: Wieso zu pauschal?

geschrieben von: PeGe

Datum: 02.09.24 18:02

bollisee schrieb:
nozomi07 schrieb:
Sven939 schrieb:
Heute veröffentlichte Studie zum 9-Euro-Ticket des Münchner ifo-Instituts, der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg und der Universität Salzburg:

- zu hohe Kosten verursacht
- deutlich mehr verspätete Züge
- nur geringe Auswirkungen auf den Autoverkehr
- hauptsächlich für Freizeitaktivitäten genutzt, wenige Pendler umgestiegen
Das ist immer so mit sehr pauschalen Tickets. Exakt diese Worte galten damals schon beim Schönes-Wochenende-Ticket.

Daher gebe ich dem 49-Euro-Ticket nicht die große Zukunft. Zu pauschal. Es müsste ein differenzierteres Angebot her, das aber nicht zu komplex ist. Den ganzen Tarifzonen-Wirrwarr will auch keiner mehr.
Also ganz ehrlich, auf den Stress, ständig nach einem Ticket zu schauen und dieses und jenes beachten und überlegen, was wie wo wessen... Darauf kann ich sehr gerne verzichten. Habe es gerade wieder gemerkt, da ich kürzlich in Strassburg war. Genau die Flexibilität - Einsteigen und gut ist - dürfte die größte Errungenschaft des 49€-Tickets sein. Kompletter Widerspruch, ein pauschales Ticket ist Gold wert. Oder um es anders zu sagen, ein pauschales Ticket ist Klima wert...
Danke für den Hinweis.
Den ersten echten Einsatz hatte mein 9€Ticket in Stuttgart und Umgebung. Meine Moanatskarte war ja da nicht gültig. Mit dem 9€T war es egal wie weit das City Ticket von DB FV gilt, ob man vielleicht schon schwarz fährt, ob man dann doch noch ein Anschlußticket braucht und dieses erst ewig im Automaten suchen muss oder ob man S-Bahn oder sonstiges fährt.
Einsteigen und es ging los.

Damit war auch aus meiner Sicht das Ziel erfüllt.
Außerdem sollte es nicht nur Verkehrswende sein, sondern die nicht autopendelnde Bevölkerung finanziell entlasten.

Fröhliches Schaffen
PG

Re: Cui bono?

geschrieben von: bollisee

Datum: 02.09.24 18:14

ReneRomann schrieb:
bollisee schrieb:
- Zum Fünften gilt: Menschen, die in der Bahn sitzen, können nicht gleichzeitig im Auto sitzen.
Soweit richtig...

Zitat:
Auch verlagerte Freizeitaktivitäten sind weniger Autofahrten.
...jedoch ist die Schlussfolgerung daraus falsch.
Wer vorher seine Freizeitaktivitäten lokal ohne ÖPV und ohne Auto durchgeführt hat und jetzt auf einmal in der Bahn sitzt, ist eben KEIN Umsteiger vom Auto, sondern induzierter Mehrverkehr.

Was glaubst du, wie viele Leute das 9-€-Ticket und das 49-€-Ticket eben STATT lokaler Freizeitangebote genutzt haben - genau das war ja die Krux, warum die Züge auf einmal proppenvoll waren, während die ICs/ICEs genau so voll oder leer wie sonst durch die Lande gefahren sind. Mir hat der Zustand am Hamburger Hbf am Freitagnachmittag gereicht, als das 9-€-Ticket eingeführt wurde - da war so gut wie kein Durchkommen zum IC...
Ich wohne in einer touristischen Region, was glaubst Du, wie voll die Straßen im Sommer sind, und wie leer im Winter. Da wird einfach mal eben mit dem Auto bis zu hunderten Kilometern hergefahren und bei vielen Leuten regelmäßig.

Und dann noch mal ganz ehrlich. Wozu sollte man mit dem ICE fahren, wenn der doppelt so zufällig fährt, wie der Nahverkehr. Für mich keine Minute Zeitvorteil. Und selbst wenn ich mit dem NV eine Stunde Zeit verliere, wieso sollte man ein FV-Ticket kaufen, wenn man zu 50% genauso lang braucht, würde ich sogar machen, wenn man nicht ständig vom FV eine lange Nase gezeigt bekäme. Wir hatten gerade die Verspätungsstatistik vom letzten Jahr gesehen, da sind die Chancen schneller anzukommen mit dem Fernverkehr vielleicht entlang der Schnellfahrstrecken besser. Da wohnen, reisen oder pendeln aber nicht alle Leute.

Und einen Beweis trittst Du selber an. Die ICs und ICEs waren genauso leer. Die haben im Gegensatz zum Nahverkehr das Reiseverhalten nicht geändert. Ich erinnere mich aber, dass letzten Herbst etwas anderes behauptet wurde. Demnach wären auch mehr Leute Fernverkehr gefahren. Was denn nun. Ist halt immer schwierig multifaktorielle Analyse richtig zu deuten. Ich würde mal behaupten, der Fernverkehr hat sich wenn überhaupt selber entleert, denn eine Leistung wie während der EM 2024 sorgt nicht wirklich für künftige Fahrgastanstürme. Besser ist die Leistung nach der EM nicht geworden.

Re: Studie zu 9-Euro-Ticket: Wirkung verfehlt

geschrieben von: MMA

Datum: 02.09.24 18:18

Das D-Ticket senkt die Opportunitätskosten eines Ausflugs auf Null.
Wo man früher für 30 bis 50 Euro ein (Gruppen-)Länderticket gekauft hat, springt man heute im Freizeitverkehr einfach in den nächsten Zug und zückt das Handy. Familien haben immer noch das Nachsehen, aber für Gruppen funktioniert das wunderbar.

Dementsprechend induziert das D-Ticket (und das 9€-Ticket) natürlich entsprechenden Verkehr.
Das sieht man ja auch an dem Versuch der DB FV, den SuperSuperSparpreis Aktion für 10€ auf Kurzstrecken an den Mann / die Frau zu bringen. Nehmen wir das Beispiel Bremen - Hamburg. Einzelfahrt im Metronom 26,40€, Niedersachsen-Ticket 27€. Da kann der DB FV durchaus mithalten. Aber jetzt sind die Kosten für den NV bei 0€ und die Sperrzeit unter der Woche bis 9 Uhr bei den Ländertickets fällt auch weg. Aus wirtschaftlicher Sicht wird nun der FV in den NV verlagert.
Gleiches sieht man auch im Wochenendausflugsverkehr in den Metropolen, wo es schon lange nicht mehr um einen freien Sitzplatz geht, sondern die Züge regelrecht aus allen Nähten platzen. Hier können die Besteller gar nicht so schnell reagieren.
Das führt natürlich zu einer Serviceverschlechterung auf der einen Seite - oder entsprechenden Mehrkosten, wenn aufgrund der deutlich höheren Nachfrage die Verkehrsverträge vergrößert oder gar neue Infrastruktur erforderlich ist.

Beim D-Ticket geht es also darum, eine entsprechende Balance zwischen Preis und induzierter Nachfrage zu finden.
Auch bei einem Preis von 59 - 99 € werden die allermeisten Pendler entlastet und die deutschlandweite Nutzung ist ein entsprechender Bonus. Dafür fallen die notwendigen Subventionen kleiner aus. Es stellt die Kunden aber auch vor die Frage, wie viel ihnen die deutschlandweite Nutzung wert ist. Denn gerade bei 99 € werden die Monatstickets in den Metropolen wieder günstiger und damit zumindest die Opportunitätskosten wieder etwas höher. Dies würde natürlich auch einen entsprechend flexiblen Wechsel zwischen den Tarifarten erfordern. Ideal wäre natürlich ein kilometerbasiertes System wie in Dänemark oder Südtirol, bei dem Vielfahrer preislich bevorzugt werden und der Wochenendtrip eben nicht mit dem vollen Landesticketpreis zu Buche schlägt, sondern einen kleinen Obolus verursacht.




Carsten Frank schrieb:
Hallo,

auch wenn es nicht in Dein Weltbild passt,
ist es tatsächlich so verwerflich wenn (auch) Freizeitverkehr mal eher mit dem ÖPNV als mit dem Auto stattfindet? Da nimmt doch wochendends überhaupt keiner Deinem Rücksack den Platz weg...



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 02.09.24 18:20.

Re: Studie zu 9-Euro-Ticket: Wirkung verfehlt

geschrieben von: Strotti

Datum: 02.09.24 18:29

Mit statistischen Effekten haben die Ersteller der Studie es anscheinend nicht. Zitat: "....wobei Zugfahrten um etwa 30–35 % zunahmen. Wir beobachten einen moderaten Rückgang des Autoverkehrs von höchstens 4–5 %." Was anscheinend nicht berücksichtigt wird, ist der Modal Split: Rund 80 Prozent des Personenverkehrs sind motorisierter Individualverkehr, knapp 15 Prozent öffentlicher Personenverkehr, Bahnen machen unter zehn Prozent aus. Wenn ich als 4 bis 5 Prozent des Autoverkehrs auf die Schiene verlagere, komme ich auf einen Zuwachs bei der Schiene von weit über 30 Prozent.
Die Studie hat also ein erwartbares Ergebnis, nämlich dass es eine gewisse Verlagerung gab, dass aber für eine massive Verlagerung schlicht die Kapazitäten fehlen.

Nur Fahrten ab 30km betrachtet

geschrieben von: TriStar

Datum: 02.09.24 18:37

Strotti schrieb:
Mit statistischen Effekten haben die Ersteller der Studie es anscheinend nicht. Zitat: "....wobei Zugfahrten um etwa 30–35 % zunahmen. Wir beobachten einen moderaten Rückgang des Autoverkehrs von höchstens 4–5 %." Was anscheinend nicht berücksichtigt wird, ist der Modal Split: Rund 80 Prozent des Personenverkehrs sind motorisierter Individualverkehr, knapp 15 Prozent öffentlicher Personenverkehr, Bahnen machen unter zehn Prozent aus. Wenn ich als 4 bis 5 Prozent des Autoverkehrs auf die Schiene verlagere, komme ich auf einen Zuwachs bei der Schiene von weit über 30 Prozent.
Die Studie hat also ein erwartbares Ergebnis, nämlich dass es eine gewisse Verlagerung gab, dass aber für eine massive Verlagerung schlicht die Kapazitäten fehlen.
Es findet sich auch dieser Satz in der Studie: "Es sollte jedoch beachtet werden, dass unsere mobilfunkbasierten Mobilitätsdaten nur Fahrten von mindestens 30 km abdecken." Kann ja jeder mal überlegen, wie weit er von seiner Arbeit weg wohnt, ob mehr oder weniger als 30km.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 02.09.24 18:37.

äb-Nutzer: Euer Einsatz bitte

geschrieben von: Neuding

Datum: 02.09.24 18:39

PeGe schrieb:
Den ersten echten Einsatz hatte mein 9€Ticket in Stuttgart und Umgebung. Meine Moanatskarte war ja da nicht gültig. Mit dem 9€T war es egal wie weit das City Ticket von DB FV gilt, ob man vielleicht schon schwarz fährt, ob man dann doch noch ein Anschlußticket braucht und dieses erst ewig im Automaten suchen muss oder ob man S-Bahn oder sonstiges fährt.
Einsteigen und es ging los.

Mich wundert, dass sich beim Thema (4)9,- Euro-Ticket nicht die wischfon-Fraktion meldet und einwendet, dank der xy-äb sei Ärger mit "Anschlußtickets", "Ländertickets", Automaten etc. obsolet, weil die äb alles erledige - und folglich brauche es kein Pauschalticket mehr.

Ach was.

geschrieben von: J-C

Datum: 02.09.24 18:55

Dafür musste man Geld ausgeben um herauszufinden, dass ein extrem günstiges Angebot, welches für 3 Monate angeboten wurde genau in der Ferienzeit zuuufälligerweise primär für Freizeitzwecke genutzt wurde? Nein, doch ohh! Und wenn es den ÖV einfach mal stärker in den Mittelpunkt rückt, ist es das am Ende doch auch wert gewesen finde ich. Seitdem fand sich die Politik in der Situation, wo sie dann letztlich einen längerfristigen Nachfolger findet.

Aber natürlich wird sowas zerredet und dann kommen irgendwelche lustigen Experten und reden alles schlecht, wie halt immer.

Mit freundlichen Grüßen
*Möwengeräusche*

Vermutung zur Zukunft des Deutschlandtickets

geschrieben von: Pesa Link

Datum: 02.09.24 20:00

Dann könnte man das Ticket ja auch wieder einstellen, wenn das so schlecht ist.

Ich gebe dem Ticket noch 1 oder 2 Jahre und dann ist es wieder eingestampft.

Viele Grüße aus EMRS
Moritz




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 02.09.24 20:01.

Re: Studie zu 9-Euro-Ticket: Wirkung verfehlt

geschrieben von: Teufelsmauer

Datum: 02.09.24 20:25

Diese Untersuchung ist doch für den allerwertesten. Man muss sich nochmal auf die Situation zurückversetzen. Putin hat gerade die Ukraine überfallen und die Preise schossen durch die Decke, unter anderem die Spritpreise. Wir waren bei über 2 Euro/L. Um die Inflation einzudämmen, wurde dieses 9-Euro-Ticket eingeführt und ja, ich habe sie auch intensiv genutzt (zumal ja im Harz wieder die 218 planmäßig im Einsatz war mit 3 Silberlingen (leider keine Halberstädter)). Man konnte kaum erwarten, dass die Mobilität sich nach 3 Monaten ändert. Aber es war nunmal, trotz der Umstände mit zu vollen Zügen, dennoch ein voller Erfolg. Der Nachfolger ist das 49-Euro-Ticket. Ich brauche es nicht zum Pendeln, da die Fahrzeiten mit Bus oder Bahn nicht mit der Straße konkurrieren kann (zumindest da wo ich wohne), aber ab und an abonniere ich es und freue mich, dass ich alle Nahverkehrsangebote nutzen kann. Aber auch hier ist man ja ständig dabei, das Haar in der Suppe zu suchen und alles schlecht zu reden. Es wird sich sogar über volle Züge beschwert. Die Züge waren teils vorher schon zu voll, weil die Länder zu wenig bestellt hatten und zuviel gespart wurde. Die heutigen Probleme haben daher nur sekundär mit dem 49-Euro-Ticket zu tun. Ich hoffe, dass das D-Ticket weiterhin attraktiv bleibt, damit es für eine breite Masse genutzt werden kann. Es ist eine Erfolgsgeschichte, nur muss die Politik darauf reagieren und nicht Opfer des eigenen Erfolgs werden. Für mich ist das D-Ticket das einzig vernünftige, was die Ampel-Regierung auf die Reihe bekommen hat.

Wir müssen jetzt VWs kaufen!

geschrieben von: chaosfreak

Datum: 02.09.24 20:31

Guten Abend.

Jo, das Ifo. Der Mindestlohn vernichtet 900.000 Arbeitsplätze. Wußten sie zur Einführung 2015 ganz genau. Passiert ist nix!

Man darf deren ganzen Klimbim und insbesondere die Schlußfolgerungen also nicht so sonderlich ernst nehmen.

Dass das 9 €-Ticket überwiegend zu Freizeitzwecken genutzt wurde - da könnte man auch jeden Fahrgastbefrager ansprechen; der wüßte das auch.

Und dass diese Wahnsinnsreform natürlich in höheren Etagen und der Politik überwiegend unerwünscht ist, weil vom Volke durchgesetzt, ist doch klar: Befehl und Gehorsam geht von oben nach unten und nicht umgekehrt. Und die ÖV-Macher wurden auch geweckt. Die schöne kleine Welt, die bisher an der Kreisgrenze endete, ist durcheinander.Dass denen allen das Ticket ein Dorn im Auge ist, leuchtet ein. Die Züge sind überfüllt und VW muss 5 Milliarden sparen, Leute rauswerfen und Werke schließen.

Aber das bizzarste: Bahnfans nörgeln über den viel zu einfachen Tarif. Sonst schimpfen sie über die Vielfalt und das Durcheinander; jetzt gibt einen Preis für überall - nee, auch nicht richtig. Immerhin aber mit Tradition: als das Schöne-Wochenende-Ticket eingeführt wurde (auch so ein Megaerfolg!) krähten die Bahnfahrgastverbände, dass der Tarif zu simpel sei. Mein Dienstwagen ist täglich bumsvoll mit Sachen für die Apotheken und man staunt, wer das alles bloß schlucken soll. Aber hier stellt man dann fest: es sind noch viel zu wenig Pillen.


Also: weg mit dem 49 Euro-Ticket! Zurück zu den schönen Bundesbahnzeiten mit 5 Zugpaaren auf der Nebenstrecke und Wochenendruhe. Und all die vielen Tarife müssen wieder ausschließlich gelten. Schon sowas wie die rosaroten Wochen in den 1980ern war ja ein Graus! A nach B kostet X; fertig - schön auf Edmondsonscher Fahrkarte.

Und ganz wichtig: BITTE DEUTSCHE AUTOS KAUFEN. AKTUELL VON VW! Sonst muss das Werk im Emden schließen und dem Fuzzy fehlt der Zug mit Schraubeneimer als Zuglok.
Derweil bauen wir vor jeglicher Angebotsverbesserung erstmal das Netz aus. Wie genau das aussieht und wann das dann fertig ist, dazu liest man von diesen Experten nix. Und ob schon Ausgebautes dann erst Jahre brachliegen muss, bis auch andere Ausbauten fertig sind, dazu hört man auch nix. Ist ja auch egal, geht ja nur darum, die Eisenbahn zu blockieren.

War ja früher auch schöner: irgendwann zockelte gemächlich die Dampflok an, da ließ sich die Knipskiste passend justieren und nachher war ausgiebig Zeit zur Dokumentation; dauerte ja bis zum nächsten Zug. Heute scheppern Vectronen, Traxxe, Eurosprinter mit den letzten ollen Einheitsloks im dichten Takt vorbei, dazu all der Personenverkehr, Hamster, Dosto, Dieseldröhkisten, Windmühlen und in Berlin sogar Lichtschalter. Da kommt Hektik auf, zumal heute ja 3.000 Fotos am Stück dank Digicam kein Problem sind - da muss man dann noch einen Minijobber zur Dokumentation und Archivierung einstellen. Burnout, Chaos, Überforderung. Nur, weil die Eisenbahn mal ein bißchen Zuwendung erhält und Leute und Güter sie nutzen.

Klar, dass da Erfindungen wie das DT einfach nur Mist sind.

Und alle froh sind, wenn das wieder eingestellt wird.

Außerdem können Sie dann ja wieder zetern: man müßte mal mehr für die Bahn machen. Berufsquerulantentum ist nämlich eine weitere Eigenschaft der meisten von ihnen. Da kommt es nicht gut, wenn man tatsächlich mal was für die Bahn macht.

Zusammenfassend: es ist völlig hoffnungslos, an eine Zukunft der Eisenbahn als ernsthaftes Verkehrsmittel in Deutschland zu glauben. Die taugt hier zur Unterhaltung, für Abenteuer-, Spaß- und Freizeitfahrten (sh Nutzung des DT) und zur Rechtfertigung der Vorhaltung eines oder mehrerer Pkw. Vielleicht kapieren das eines Tages ja sogar mal unsere Schweizer Freunde hier ...


Angenehme Grüße.




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 02.09.24 20:35.
TriStar schrieb:
Es findet sich auch dieser Satz in der Studie: "Es sollte jedoch beachtet werden, dass unsere mobilfunkbasierten Mobilitätsdaten nur Fahrten von mindestens 30 km abdecken." Kann ja jeder mal überlegen, wie weit er von seiner Arbeit weg wohnt, ob mehr oder weniger als 30km.
Was die Studie praktisch wertlos und zu einem Fall für den Papierkorb macht.

Im Schnitt lag der Arbeitsweg bei sozialversicherten Beschäftigten welche im Jahr 2022 zwischen Wohnort und Abeitsweg gependelt sind bei 17,2km. Lediglich knapp 21% davon waren über 30km unterwegs. Wenn man jetzt noch berücksichtigt dass 40% der sozialversicherten Beschäftigten in dieser Statistik gar nicht berücksichtigt werden da sie auch in ihrem Wohnort arbeiten sieht man wie wertlos die Studie ist.

Re: Studie zu 9-Euro-Ticket: Wirkung verfehlt

geschrieben von: nozomi07

Datum: 02.09.24 20:37

andreas + schrieb:
Welche Wirkung? - Das 9-Euro-Ticket war doch nur ein "Gäg" um das Sommerloch zu überbrücken; bahnem et circenses, wie einst in Rom ...
Es ging darum, das Coronaloch zu stopfen. Viele waren vom ÖV angewandert, so holte man sie schnell wieder zurück. Für diesen Zweck war das 9-Euro-Ticket eine gute Idee.

"Zu klein kariert gerechnet"

geschrieben von: MichiS

Datum: 02.09.24 20:44

Folgendes Zitat bringt's auf den Punkt:

"Die Haare in der Suppe finden, das ist in Deutschland eine politische Kunstform."

"Das Ifo blickt auf kurzfristige Effekte. Doch das Verkehrsverhalten, insbesondere beim Pendeln, verändert sich erfahrungsgemäß nur langsam. [...] [Das Deutschlandticket] war dann ein Befreiungsschlag wider den wuchernden Tarifdschungel in Deutschland."

Ganz genau! Zu derartigem Irrsinn gibt es kein zurück mehr!

Re: Wieso zu pauschal?

geschrieben von: nozomi07

Datum: 02.09.24 20:48

bollisee schrieb:
Also ganz ehrlich, auf den Stress, ständig nach einem Ticket zu schauen und dieses und jenes beachten und überlegen, was wie wo wessen... Darauf kann ich sehr gerne verzichten. Habe es gerade wieder gemerkt, da ich kürzlich in Strassburg war. Genau die Flexibilität - Einsteigen und gut ist - dürfte die größte Errungenschaft des 49€-Tickets sein.
Zu dem alten Tarif-Wirrwarr will ich auch nicht mehr zurück. Klar ist ein Pauschalticket praktisch.

Aber ein Preis, egal ob Kind, Pendler oder Rentner? Das haut nicht hin. Viele Pendler zahlten vorher 100-200 Euro! Da hat man den Verbünden eine Geldquelle geraubt, ohne irgendeinen volkswirtschaftlichen Nutzen!

Andererseits ist das Ticket für Kinder und Familien viel zu teuer, für Rentner eher auch, und für Gelegenheitsnutzer mit Dorfbus lohnt es sich schlicht nicht.

Zumindest eine Unterscheidung nach sozialen Gruppen (Schüler, Erwachsene, Rentner) muss es geben. Und in jedem Fall eine 9-Uhr-Karte, um den Berufsverkehr zu entzerren.

Sehr viel besser fände ich ein deutschlandweites Electronic Ticketing, wie die Niederländer es haben.

Wir dürfen in der ganzen Debatte eines nie vergessen: Finanzierbarkeit!

Re: "Zu klein kariert gerechnet"

geschrieben von: bsbw

Datum: 02.09.24 20:52

Ich habe die Haare in der Suppe gefunden:

- Ständig ausfallende Zugverbindungen. Auch am 03.09.2024 in B-Jungfernheide. Nur mal so als Beispiel
- Unzureichende Klimatisierung bei großer Hitze, da überwiegend noch Fahrzeuge unterwegs sind, die für das heutige Klima nicht gebaut wurden.
- Ein völlig unausgereiftes Ticket. Fahrradmitnahme (Klapprad) bundesweit unterschiedlich.
- Meine Frau und ich haben das D-Ticket (Firma)
- Meine Tochter hatte bis zum Sommer ein Azubi-Ticket
- Mein Sohn ein Ticket für Berlin
Was soll dieser Unfug die Familien so zu benachteiligen. Aber okay. Wir haben einen Ausflug in Brandenburg probiert. Horror. Wir waren froh überhaupt wieder nach Hause gekommen zu sein.

Und überhaupt: keine live-Infos bei Störungen, auf die man sich verlassen könnte.

Aber es liegt nicht am Ticket. Es liegt am Netz und den Fahrzeugen.
Vielleicht wird es in 10 Jahren besser sein.
Wobei mir unklar ist, woher die Milliarden dafür kommen sollen.
MichiS schrieb:
Folgendes Zitat bringt's auf den Punkt:

"Die Haare in der Suppe finden, das ist in Deutschland eine politische Kunstform."

"Das Ifo blickt auf kurzfristige Effekte. Doch das Verkehrsverhalten, insbesondere beim Pendeln, verändert sich erfahrungsgemäß nur langsam. [...] war dann ein Befreiungsschlag wider den wuchernden Tarifdschungel in Deutschland."

Ganz genau! Zu derartigem Irrsinn gibt es kein zurück mehr!



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 02.09.24 20:53.

ifo Institut eben ...

geschrieben von: MichiS

Datum: 02.09.24 20:53

Zur ersten Einordnung genügt bereits ein Blick auf den entsprechenden Wikipedia-Eintrag.

Re: Studie zu 9-Euro-Ticket: Wirkung verfehlt

geschrieben von: Bönnsche Bimmel

Datum: 02.09.24 21:04

Neuding schrieb:
Sven939 schrieb:
Heute veröffentlichte Studie zum 9-Euro-Ticket des Münchner ifo-Instituts, der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg und der Universität Salzburg:

- zu hohe Kosten verursacht
- deutlich mehr verspätete Züge
- nur geringe Auswirkungen auf den Autoverkehr
- hauptsächlich für Freizeitaktivitäten genutzt, wenige Pendler umgestiegen

(- was in der Studie nicht erwähnt wurde, dass die Reisequalität unterirdisch und die Züge überfüllt waren)

Die Autorinnen und Autoren der Studie gehen davon aus, dass das seit März 2023 gültige Deutschlandticket einen ähnlichen Effekt haben dürfte wie das 9-Euro-Ticket.

[www.tagesschau.de]
Hier herunterladbar:
[www.ifo.de]

Fazit: "Politische Entscheidungsträger, die die Dekarbonisierung des Verkehrssektors anstreben, sollten andere Maßnahmen in Betracht ziehen, um Veränderungen in den Verkehrsmitteln zu bewirken."



Dem ist zuzustimmen, sofern es "nur" um die "Dekarbonisierung" geht.
Was heißt „nur“? Geht es bei der Verkehrswende nicht genau darum, also um weniger Autoverkehr?

Re: Studie zu 9-Euro-Ticket: Wirkung verfehlt

geschrieben von: Bönnsche Bimmel

Datum: 02.09.24 21:11

Carsten Frank schrieb:
Nicht wenige halten das Ticket rein aus Bequemlichkeit - eben weil es die spontane Nutzung des ÖPNV endlich so einfach macht. Ohne erst Tarifkunde, erst recht für fremde Städte, studieren zu müssen.

Wirtschaftlich sind die 49€ Monat für Monat oft nicht wenn man es wie ich nicht beruflich nutzen kann.
Die Einfachheit des Angebots ist es mir aber Wert.
Ja, wenn denn am Wochenende Zugbetrieb stattfindet....
Noch bequemer - um nicht zu sagen: gerechter und ökologisch sinnvoller - wäre eine genaue Abrechnung nach gefahrenen Kilometern. Technisch alles gar kein Problem.

Re: Studie zu 9-Euro-Ticket: Wirkung verfehlt

geschrieben von: Papierfahrkarte

Datum: 02.09.24 21:29

Teufelsmauer schrieb:
und die Preise schossen durch die Decke, unter anderem die Spritpreise. Wir waren bei über 2 Euro/L. Um die Inflation einzudämmen, wurde dieses 9-Euro-Ticket eingeführt
Weil die Autofahrer unter den Kostensteigerungen ächtzten, hat ihnen der Fiskus also noch mehr lustige Scheine aus der Tasche gezogen, um es unter viel Bürokratie den ÖPNV-Kunden zukommen zu lassen, die von der Inflation vergleichsweise wenig betroffen waren.

Das ergibt Sinn.

https://s20.directupload.net/images/user/240419/iwstugpl.jpg

Re: Ach was.

geschrieben von: Papierfahrkarte

Datum: 02.09.24 22:01

J-C schrieb:
Und wenn es den ÖV einfach mal stärker in den Mittelpunkt rückt, ist es das am Ende doch auch wert gewesen finde ich.
Das findest Du, weil...?

Und stand er in den Jahren 2020-2022 nicht bereits genug im "Mittelpunkt", zumindest was mögliche Hauptübertragungsorte sowie die milliardenschweren, staatlichen Finanzhilfen angeht, ohne die der ÖV vor die Hunde gegangen wäre?

https://s20.directupload.net/images/user/240419/iwstugpl.jpg
TriStar schrieb:
Torpediert wird das Ganze aber natürlich auch von der neuen Baustellenphilosophie der Bahn: Wenn der Arbeitsweg durch eine Vollsperrung der Strecke für ein halbes Jahr auf einmal zeitlich doppelt so lange dauert, sodass man 1h früher aufstehen muss und abends 1h später erst nach Hause kommt, dann kauft man sich garantiert sicher ein Auto bzw. Zweitauto in der Familie. Da ist das Deutschlandticket dann auch keine Option.
Nicht konkurrenzfähige Reisezeiten schafft die Bahn (oder der ÖV allgemein) aber auch ganz ohne Baustellen. Ich habe die Beispiele hier sicher schonmal gebracht, kann sie aber nur nochmal wiederholen: Die wenigen Male die ich im Jahr in die nächste Millionenstadt fahre, Luftlinie rund 50 km, stehe ich mit dem Auto in der Zeit, in der ich mit dem ÖV gerade erst am hiesigen Bahnhof an der Hauptstrecke angekommen wäre und dann nochmal eine Dreiviertelstunde im RE - so er denn pünktlich ist - fahren müsste, schon am Ziel im Parkhaus und bin dabei nie schneller als 120 gefahren! Oder mein täglicher Arbeitsweg, Luftlinie 11 km. Mit dem Auto morgens vom Schließen der Haustür bis zum Einstempeln um die 20 Minuten, umgekehrt nachmittags eher 30 Minuten. Mit dem Bus wären es morgens 50, nachmittags (inkl. zwei längeren Fußwegen, da es die Verbindung von morgens dann nicht gibt) 1h 15 Minuten.
Von so Sachen mal ganz abgesehen wie dass ich im Auto einen Sitzplatz garantiert habe, selber bestimmen kann ob es warm oder kalt ist, wie es riecht, welche Musik läuft, wer neben mir sitzt, ob ich unterwegs noch beim Supermarkt anhalte, .......
Kurzum: Da kann der ÖV noch so billig sein - und ich könnte sogar umsonst fahren, wenn ich wollte! - zumindest in meinem Fall ist er gegenüber dem Auto schlichtweg nicht konkurrenzfähig.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 02.09.24 22:08.

Re: Studie zu 9-Euro-Ticket: Wirkung verfehlt

geschrieben von: Carsten Frank

Datum: 02.09.24 23:06

Meinetwegen gerne. Dann aber mit einem bundesweiten Tarif bei dem man einfach z.B. per Kreditkarte überall aus- und einchecken kann.

Re: Studie zu 9-Euro-Ticket: Wirkung verfehlt

geschrieben von: ET 403

Datum: 02.09.24 23:16

Also am Ende nur Kanablisierung. Welch Überraschung 😂

Ja, wassn nu?

geschrieben von: Der Zeuge Desiros

Datum: 02.09.24 23:26

nozomi07 schrieb:
Daher gebe ich dem 49-Euro-Ticket nicht die große Zukunft. Zu pauschal. Es müsste ein differenzierteres Angebot her, das aber nicht zu komplex ist. Den ganzen Tarifzonen-Wirrwarr will auch keiner mehr
Äh... Was denn nun? So viele Widersprüche in zwei Zeilen:
Differenzierteres Angebot, aber keine Tarifzonen. Komplex darf es nicht sein, aber auch nicht pauschal...
Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass?

Gerade die "Pauschalität" ist der Erfolg des D-Tickets! Wie bei allen Flatrates. Auch, wenn ein Münchner vielleicht nie die Möglichkeit nutzt, in Hamburg Hafenfähre oder in Stuttgart Standseilbahn zu fahren. Dafür aber vielleicht den Ortsbus in Garmisch-Partenkirchen. Für den Preis muss man auch ohne Hafenfähre kein schlechtes Gewissen haben. Da kann man nichts falsch machen.

Pauschale Grüße

Heiko

https://www.desiro.net/Signatur-KCI.jpg




2-mal bearbeitet. Zuletzt am 02.09.24 23:27.

Re: Studie zu 9-Euro-Ticket: Wirkung verfehlt

geschrieben von: Neuding

Datum: 02.09.24 23:45

Bönnsche Bimmel schrieb:
Neuding schrieb:
Sven939 schrieb:
Heute veröffentlichte Studie zum 9-Euro-Ticket des Münchner ifo-Instituts, der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg und der Universität Salzburg:

- zu hohe Kosten verursacht
- deutlich mehr verspätete Züge
- nur geringe Auswirkungen auf den Autoverkehr
- hauptsächlich für Freizeitaktivitäten genutzt, wenige Pendler umgestiegen

(- was in der Studie nicht erwähnt wurde, dass die Reisequalität unterirdisch und die Züge überfüllt waren)

Die Autorinnen und Autoren der Studie gehen davon aus, dass das seit März 2023 gültige Deutschlandticket einen ähnlichen Effekt haben dürfte wie das 9-Euro-Ticket.

[www.tagesschau.de]
Hier herunterladbar:
[www.ifo.de]

Fazit: "Politische Entscheidungsträger, die die Dekarbonisierung des Verkehrssektors anstreben, sollten andere Maßnahmen in Betracht ziehen, um Veränderungen in den Verkehrsmitteln zu bewirken."



Dem ist zuzustimmen, sofern es "nur" um die "Dekarbonisierung" geht.
Was heißt „nur“? Geht es bei der Verkehrswende nicht genau darum, also um weniger Autoverkehr?
"Verkehrswende" ist ein äußerst dehnbarer Begriff und schon von daher würde ich nicht die Definitionshoheit für mich beanspruchen.
Am Ende der Studie ist aber von "Dekarbonisierung" die Rede, und die ginge im Prinzip wenigstens zu einem erheblichen Teil auch per "Antriebswende" zzgl. Solar- oder Windverstromung.

Wenn unter Verkehrswende mehr als Antriebswende verstanden wird, nämlich das zurückdrängen der typischen für negativ empfundenen Begleiterscheinungen des MIV, reicht weniger Autoverkehr nicht unbedingt aus, insbesondere nicht in einer Größenordnung von 5 %.
Da wären:
1. Vom Verursacherprinzip her ungerechtfertigter Vorrang auf den Straßen (oder anders herum Zurücksetzung des Fußverkehrs, oder falsche Gleichsetzung von Radverkehr an Ampeln, die es ohne Kfz nicht gäbe).
2. Tötung oder Verletzung anderer Verkehrsteilnehmer (auch im Zusammenhang mit 1.).
3. Inanspruchnahme erheblicher Teile des öffentlichen Raumes oder auch umbauten Raumes (Tief- und Hochgaragen) alleine zum Abstellen der Kfz - und sie stehen die meisten Zeit.
4. Lärm
5. Feinstaubproduktion (Brems- und Reifenabrieb) und Aufwirbelung.

1,2, 4 und 5 könnten auch bei einer reduzierten Verkehrsleistung des MIV immer noch kompensiert werden. Bei 4. z.B. eindrucksvoll durch "chip-tuning" mit anschließender Auspuffknallerei zu erleben. Usw. usf. (weil das hier ein Eisenbahn-Forum ist, will ich nicht länger ausführen).

Wenn 1.-5. angegangen werden soll, reicht es ganz und gar nicht aus, den Bahn-Verkehrsanteil etwas zu erhöhen.

Re: Studie zu 9-Euro-Ticket: Wirkung verfehlt

geschrieben von: andreas +

Datum: 02.09.24 23:50

Teufelsmauer schrieb:
... und die Preise schossen durch die Decke, unter anderem die Spritpreise. Wir waren bei über 2 Euro/L.
Ja und? - War doch ein erster Anreiz, weniger und sparsamer mit dem Automobil zu fahren. (Nur was wirklich teuer ist, schätzt der Kunde auch als wertvoll ein.)
Guten Abend.

Na endlich mal wieder eine 9-EUR/D-Ticket-Diskussion, wurde aber auch Zeit! ;-)
Eigentlich wollte ich mich jetzt hier verbal mit anderen darum prügeln, warum die 218er viel, viiiiel schöner als die 232er im ganzen Land ist. Und überhaupt besser und schneller und, und, und...
Aber, bitteschön, dann halt mal wieder DAS Thema. Auch OK! :-))



Also:

Eigentlich empfand ich die Wirkung des 9-EUR-Tickets seinerzeit auch eher enttäuschend, wobei ich mich persönlich an dem Angebot erfreuen konnte.
Doch das sind bekanntlich "gefühlte Wahrheiten" und reine Selbst-Emperie.

Umso mehr bin von dieser Aussage eher positiv überrascht, wenn sie denn stimmen sollte:

Zitat
Das Sonderangebot habe den Autoverkehr nur um vier bis fünf Prozent verringert.

Das ist genauer betrachtet eigentlich eine enorme Zahl, denn vier bis fünf Prozent sind bei der extrem hohen Verkehrsleistung der PKW in Deutschland schon ne Nummer:
[www.umweltbundesamt.de]

Das der PKW-Verkehr um einen höheren Wert - sagen wir mal 10% - hätte zurückgehen können, wäre wohl von Anfang an illusorisch gewesen.
Die 4-5% Reduktion ist insbesondere auch deshalb hoch zu werten, da zur gleichen Zeit bekanntlich der Spritpreis durch staatliche Hilfen nicht steigen sollte ("senken" wäre wohl zu optimistisch gewesen).
Für Autofahrer gab es also auch keine besonderen Anreize, ihr "heilig's Blechle" stehen zu lassen.

Insgesamt kann die erhöhte Nachfrage nach Zugfahrten bei gleichzeitiger Senkung des PKW-Verkehrs unter den Bedingungen eines recht kurzen Nutzungszeitraums von lediglich drei Monaten doch eher als Erfolg gewertet werden.
Nun weiß ich aber nicht welche Zahlen Frau Sarah Necker vom ifo Zentrum vorschwebten, damit sie das Ganze aus ihrer Sicht nicht als teure und ineffiziente Klimaschutzmaßnahme ansehen müsste.
Welcher Wert wäre für sie der "Breakingpoint", bei dem auch sie sagen könnte die Aktion hätte etwas gebracht?
Klar: Für's Klima hatte nur die Pandemie von 2020 etwas gebracht. Sorgte dieser Virus doch für einen mehrwöchigen Stillstand bei den großen CO2-Emittenten.
Unter den "normalen" Bedingungen eines autoverrückten Volkes, das stets den Fuß am Gaspedal hält, sind eben 4 bis 5% dann doch wesentlich mehr als nix. :-)


Schöne Grüße,
Dirk

PS. Die 218 hat "Hasenohren" ('Rabbit') und die 232 NICHT! Bäh! :-))



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 03.09.24 00:05.

Re: Vermutung zur Zukunft des Deutschlandtickets

geschrieben von: Dirk Mattner

Datum: 03.09.24 00:30

N'Abend

Pesa Link schrieb:
Dann könnte man das Ticket ja auch wieder einstellen, wenn das so schlecht ist.

Ich gebe dem Ticket noch 1 oder 2 Jahre und dann ist es wieder eingestampft.
Wenn es eingestellt werden sollte, dann nicht weil es "schlecht" war, sondern weil dann Bundeskanzler Merz/Söder unbedingt "sparen" muss und möchte das Du Dir endlich einen neuen Verbrenner kaufst! :-))


Grüßle,
Dirk

Re: Ja, wassn nu?

geschrieben von: nozomi07

Datum: 03.09.24 00:34

Der Zeuge Desiros schrieb:
nozomi07 schrieb:
Daher gebe ich dem 49-Euro-Ticket nicht die große Zukunft. Zu pauschal. Es müsste ein differenzierteres Angebot her, das aber nicht zu komplex ist. Den ganzen Tarifzonen-Wirrwarr will auch keiner mehr
Äh... Was denn nun? So viele Widersprüche in zwei Zeilen:
Differenzierteres Angebot, aber keine Tarifzonen. Komplex darf es nicht sein, aber auch nicht pauschal...
Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass?
zwuschen "ein Preis" und "zigtausend Preise" könnte es doch Zwischenstufen geben.

Wo siehst du da einen Widerspruch? Die Welt ist nicht schwarz-weiß.

Schönes-Wochenende-Ticket

geschrieben von: Alibizugpaar

Datum: 03.09.24 00:45

Wir stehen mit dem 49er jetzt in etwa da, wo das Schöne-Wochenende-Ticket seinerzeit 1995 frisch eingeführt wurde. Die Zustände damals waren für betrachtende Zaungäste öfter zum johlen. Ich habe mir den Umstieg Eilzug Hamburg - Göttingen auf Eilzug Göttingen - Bebra / Frankfurt angeschaut als säße ich im Zirkus. Die Bahnpolizei musste viel herum springen, denn der Personentunnel war dicht und Leute versuchten die Abkürzung.

Heute sind mehr und größere Züge da. Dafür haben wir tausend Baustellen, Umleitungen, unzählige Ausfälle und sogar versagende Zugtypen wie den bayrischen Skoda, was Pendler dort zur Verzweiflung bringt. Dazu immer weniger Bahnpersonal und der Sparzwang. Ich bewundere die kosmischen Zukunftspläne mit noch dichteren Takten und Streckenreaktivierungen.

Gruß, Olaf
(,“)
< />
_/\_

♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥
19.08.2024, Medien zitieren AR-Mitglied: "Kontrollverlust bei der DB diagnostiziert, Fahrpläne werden nur noch geschätzt"

Re: Studie zu 9-Euro-Ticket: Wirkung verfehlt

geschrieben von: 103 215-0

Datum: 03.09.24 00:46

Die Studie sollte aber auch die unterirdische Qualität der Bahn, auch schon lange vor dem 9-Euro-Ticket, berücksichtigen.

Wer zur Arbeit muss, kann sich seit Jahren schon nicht mehr wirklich - ohne das Auto oder neuerdings das Homeoffice als Rückfallebene - auch nur ansatzweise auf die Bahn verlassen. Ich denke, das ist zusammen mit der in vielen Landesteilen teilweise unterirdischen Abdeckung mit ÖPNV der Hauptgrund, warum man Bahntickets aktuell noch nicht mal verschenken kann.

Wenn gefahren würde wie Bestellt

geschrieben von: 146 116-9

Datum: 03.09.24 05:44

Hallo
Wenn auch die bestellten Fahrten auch gefahren würde, wäre das echt unproblematisch.

Und für Pendler ist es immer noch interessant, Ssaren sie doch in den meisten Fällen auch noch Geld.
Und wenn Leute in der Freizeit mit dem Ticket fahren statt mit dem Auto, dann ist das nix wert ?
Aber anscheinend soll man nur noch Arbeiten und am Wochenende Zuhause bleiben ?

Ohne Mich.

Grüße Uwe

Re: Studie zu 9-Euro-Ticket: Wirkung verfehlt

geschrieben von: PeGe

Datum: 03.09.24 07:25

Papierfahrkarte schrieb:
Teufelsmauer schrieb:
und die Preise schossen durch die Decke, unter anderem die Spritpreise. Wir waren bei über 2 Euro/L. Um die Inflation einzudämmen, wurde dieses 9-Euro-Ticket eingeführt
Weil die Autofahrer unter den Kostensteigerungen ächtzten, hat ihnen der Fiskus also noch mehr lustige Scheine aus der Tasche gezogen, um es unter viel Bürokratie den ÖPNV-Kunden zukommen zu lassen, die von der Inflation vergleichsweise wenig betroffen waren.

Das ergibt Sinn.
Moin moin,

Bitte noch einmal in die Geschichte gehen.
Der Stützung des Spritpreise war bereits definiert und für öV Pendler, die davon nichts hatten, hat man dann auch was gemacht - das 9€T.

Fröhliches Schaffen
PG
Bönnsche Bimmel schrieb:
Neuding schrieb:
Sven939 schrieb:
Heute veröffentlichte Studie zum 9-Euro-Ticket des Münchner ifo-Instituts, der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg und der Universität Salzburg:

- zu hohe Kosten verursacht
- deutlich mehr verspätete Züge
- nur geringe Auswirkungen auf den Autoverkehr
- hauptsächlich für Freizeitaktivitäten genutzt, wenige Pendler umgestiegen

(- was in der Studie nicht erwähnt wurde, dass die Reisequalität unterirdisch und die Züge überfüllt waren)

Die Autorinnen und Autoren der Studie gehen davon aus, dass das seit März 2023 gültige Deutschlandticket einen ähnlichen Effekt haben dürfte wie das 9-Euro-Ticket.

[www.tagesschau.de]
Hier herunterladbar:
[www.ifo.de]

Fazit: "Politische Entscheidungsträger, die die Dekarbonisierung des Verkehrssektors anstreben, sollten andere Maßnahmen in Betracht ziehen, um Veränderungen in den Verkehrsmitteln zu bewirken."



Dem ist zuzustimmen, sofern es "nur" um die "Dekarbonisierung" geht.
Was heißt „nur“? Geht es bei der Verkehrswende nicht genau darum, also um weniger Autoverkehr?
Nur bezieht sich auf das Verhältnis zwischen entstandenen Kosten und dem ökologischen Gewinn. Das Ticket hat also wesentlich mehr gekostet, als es dadurch Einspareffekte im Individualverkehr gegeben hat. Noch einfacher ausgedrückt: Das 9-EUR-Ticket war ein riesen Verlustgeschäft. ABER das war bei dem Preis auch nicht verwunderlich und sollte lediglich ein Ansporn zur Nutzung des SPNV sein, nur hat man "vergessen" vorher die Infrastruktur (Züge und Gleise) dem zu erwartendenen Ansturm anzupassen.

Viele Grüße

Hochgeschwindigkeitsstrecke
Bönnsche Bimmel schrieb:
Noch bequemer - um nicht zu sagen: gerechter und ökologisch sinnvoller - wäre eine genaue Abrechnung nach gefahrenen Kilometern. Technisch alles gar kein Problem.
Technisch kein Problem? Ok, wie setzt Du das denn bei Chipkarten und Papiertickets technisch um? Das würde mich brennend interessieren, könnte es doch ein Problem der Eisenbahn lösen, welches seit über 100 Jahren besteht. Ich bin immer wieder überrascht wie einfach alles bei DSO sein kann.

Viele Grüße

Hochgeschwindigkeitsstrecke




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 03.09.24 08:07.

Re: Studie zu 9-Euro-Ticket: Wirkung verfehlt

geschrieben von: ingo st.

Datum: 03.09.24 10:07

Es war nicht nur Gaga, sondern das 9-Euro-Ticket war eine Kompensation des Benzinpreisrabatt für die Nicht-Autofahrer. Ich habe Ricarda Lang mit glasigen Augen noch vor mir am Fernseher, als sie sich in langen Nachtverhandlungen auf das 9 Euro Ticket einig gesoffen haben.

Aufgrund der Befristung hat sich die Discountergeneration mit Zeit und teurem E-Bike darauf gestürzt etwas verpassen zu können, und haben tlw ihre e-Bikes in Züge geschoben und woanders am flachen Bahnsteig wieder herausgetragen. Das das nicht zum Verkehrsfluß beiträgt.
Und die im Zug zufällig verirrten Autofahrer wußten wieder, warum sie das Fahrrad mit dem Auto transportieren.
Am Ende mündete alles ins D-Ticket, ohne das irgend etwas in der Infrastruktur sich verbessert hat oder zusätzliche Zugleistungen hätten bestellt werden können.

Es zeigt aber auch, das ein Medienhype statistisch manchmal irrelevant ist.
andreas + schrieb:
Welche Wirkung? - Das 9-Euro-Ticket war doch nur ein "Gäg" um das Sommerloch zu überbrücken; bahnem et circenses, wie einst in Rom ...

Re: Studie zu 9-Euro-Ticket: Wirkung verfehlt

geschrieben von: MMA

Datum: 03.09.24 10:47

Einfach mal über den deutschen Tellerrand schauen.
Dänemark und Südtirol zeigen hier beispielsweise wunderbar, wie man ein CheckIn / CheckOut mit Chipkarten realisieren kann. In Südtirol werden derzeit die Entwerter umgerüstet, so dass mittelfristig auch ein TapIn / TapOut mit Kreditkarte realisiert werden kann. In Dänemark ist mir diesbezüglich nichts bekannt. Beide Systeme können mit einem Bankkonto verknüpft werden, so dass immer genügend Guthaben vorhanden ist (Dänemark) bzw. die Fahrten postpaid bezahlt werden (Südtirol).
Oder in kleinerem Maßstab in London, Stockholm oder eigentlich jeder halbwegs entwickelten Großstadt, wo einfach ein TapIn / TapOut mittels Chip- oder Kreditkarte durchgeführt werden kann.

Natürlich gäbe es dann keine Papiertickets mehr, aber der Verlust sollte zu verkraften sein. Gerade das TapIn / TapOut kompensiert dies mehr als ausreichend.
Hochgeschwindigkeitsstrecke schrieb:
Bönnsche Bimmel schrieb:
Noch bequemer - um nicht zu sagen: gerechter und ökologisch sinnvoller - wäre eine genaue Abrechnung nach gefahrenen Kilometern. Technisch alles gar kein Problem.
Technisch kein Problem? Ok, wie setzt Du das denn bei Chipkarten und Papiertickets technisch um? Das würde mich brennend interessieren, könnte es doch ein Problem der Eisenbahn lösen, welches seit über 100 Jahren besteht. Ich bin immer wieder überrascht wie einfach alles bei DSO sein kann.

Es braucht auch eine gewisse Kosteneffizienz zwischen verursachten Kosten und realisiertem Nutzen. Aber diese Abwägung schafft selbst die Politik kaum.
he Bimmel schrieb:
Was heißt „nur“? Geht es bei der Verkehrswende nicht genau darum, also um weniger Autoverkehr?

Re: Studie zu 9-Euro-Ticket: Wirkung verfehlt

geschrieben von: Falk12

Datum: 03.09.24 12:43

nordicrail schrieb:
Tja, wenn ich das über das DT sage, werde ich fast gesteinigt, die Studie zeigt also klar, daß es nur zu überflüssigem Mehrverkehr führt, für die Pendler eher negativ, wenn die Züge überfüllt sind, mit Fahrrädern vollgerammelt werden und es Verspätungen gibt. Es wird sicher auch Pendler geben, die das Ticket nutzen, aber offenbar ist der Effekt gering und die linke "Verkehrswende" bekommt dadurch kaum Schwung. Also: Es bleiben Einnahmeverluste, mehr Verspätungen, Verschlechterung des Reisekomforts für die Pendler und eben keine Entlastung der Straßen. Klar, wenn die Züge durch die verstärkte Nutzung keinen Sitzplatz bieten und mehr Verspätungen auftreten, wechseln eher noch Pendler auf das Auto: Merke: Lieber im Stau im eigenen Auto sitzen als in einem verspäteten Zug mit unangenehmer Begleitung stehen. Vorteile wie lesen und arbeiten im Zug sind dann dahin, wenn ich damit beschäftigt bin, die Balance im fahrenden Zug zu halten und darauf auszupassen, daß ich im Gedränge nicht bestohlen werden. Die pauschalen Fahrkarten sind auch für reisende Täter perfekt, den ganzen Tag fahren und "arbeiten" für einen günstigen Pauschalpreis. Wenn leckeres Essen auf dem Tisch steht, werden eben auch Wespen und Fliegen angelockt...

Gute Ware hat einen guten Preis, auch guter Nahverkehr mit Reisekomfort.

Gruß
Hallo,

du fasst es gut zusammen. So empfinde ich es als Pendler genauso.
Zwar hat sich auf meiner Linie nach den Ferien jetzt die Lage entspannt, nachdem man 3 der 4 Züge. welche verkehren in Doppeltraktion fahren lässt, aber das soll ja wohl zum Fahrplanwechsel wieder
Geschichte sein.
Eigentlich wäre die Verstärkung der Züge erst einmal Grundvoraussetzung für so eine Aktion wie das 9 Euro - Ticket oder das DT, ebenso der Ausbau der Infrastruktur und Einstellung des notwendigen Personals.

Was ist daran so schwer die folgende logische Reihenfolge einzuhalten:
1 Ermittlung des Finanzbedarfs und Bereitstellung der erforderlichen Geldmittel
2. Ausbau der Infrastruktur, z.Bsp. Verlängerung von Bahnsteigen
3. Beschaffung zusätzlichen fahrbaren Materials
4. Einstellung zusätzlich Personals um die zusätzlichen bzw. verlängertren Züge zu fahren
5. Aktion Deutschland Ticket

Dazu muss man doch kein Fachmann sein um das zu erkennen, egal ob man Politiker ist oder bei der Bahn arbeitet, oder?

Gruß

Falk12

Re: Studie zu 9-Euro-Ticket: Wirkung verfehlt

geschrieben von: PeGe

Datum: 03.09.24 12:46

MMA schrieb:
Zitat:
Es braucht auch eine gewisse Kosteneffizienz zwischen verursachten Kosten und realisiertem Nutzen. Aber diese Abwägung schafft selbst die Politik kaum.
he Bimmel schrieb:
Was heißt „nur“? Geht es bei der Verkehrswende nicht genau darum, also um weniger Autoverkehr?
Diese Kosteneffizienz stellt sich doch langsam ein. ZB auch durch das Aufräumen vom Tarifdschungel, siehe Beitrag zum VRR.
Jedes Servicelement, hier die Tarifvariante kostet Geld. Für Einführung, Vorhaltung und Vertrieb, Mitarbeiterschulung, Marketing, regelmäßige Prüfung auf geänderte gesetzliche Grundlage, Test bei Softwareupdates (Softwareerstellung und - wartung kostet auch, auch wenn ich funktional nichts ändere, aber das Betriebssystems mal wieder geupdatet werden muss, dann muss die Funktion/Tarifvariante eben auch geprüft werden, ob alles noch wie erwartet funktioniert) und viele andere Aufgaben. Und hier habe ich noch nicht mal von Hardware gesprochen, jedes DT spart auch Papier, da ich kein Papierticket beim Rufbusfahrer mehr kaufen muss, wenn ich mal von Hohenwulsch nach Berkau will.

Und das trifft hoffentlich nicht nur auf den VRR zu, sondern hoffentlich auch demnächst auf die vielen anderen Landkreise und Verkehrsverbünde.

Fröhliches Schaffen
PG

Re: Studie zu 9-Euro-Ticket: Wirkung verfehlt

geschrieben von: Falk12

Datum: 03.09.24 12:54

linie7484 schrieb:
Vielleicht weil das gar nicht direkt mit dem Deutschlandticket zusammenhängt?

Überfüllte Züge und eine unterirdische Reisequalität gab es schließlich auch schon vor Einführung des Deutschlandtickets und liegt auch heute nur in ganz wenigen Fällen einzig und alleine an diesem Ticket. Da kannst Du noch so mit dem Fuß auf den Boden stampfen.
Hallo,

allein natürlich nicht, aber es hat sehr wohl in hohen Maße dazu beigetragen und wenn man dann noch so bescheuert ist diesen zusätzlichen Verkehr
auch noch per Navigator auf die schon durch Pendler hoch ausgelasteten RE Züge zu leiten, statt auf die kaum ein paar wenige Minuten später die gleiche Strecke befahrenden
S-Bahn, dann muss man sich nicht wundern, wenn die Pendler sauer sind. Die Freizeitfahrer haben Zeit und müssen nicht in 6 Stunden mit dem Nahverkehr von Hamburg nach München fahren und können auch einmal mehr umsteigen als
die Pendler, welche unter Zeitdruck zur Arbeit fahren oder von dort kommen. Und wenn Ihnen das zu umständlich ist, haben sie immer noch die Möglichkeit mit einem Superpsrpreis oder Sparpreis Fernverkehr zu fahren, niemand wird in diesem Land gezwungen
in seiner Freizeit den Nahverkehr benutzen zu müssen.

Gruß

Falk12

Re: Studie zu 9-Euro-Ticket: Wirkung verfehlt

geschrieben von: Falk12

Datum: 03.09.24 13:04

linie7484 schrieb:
Zitat:

Eben, zumal die allermeisten Freizeitreisende genau diejenigen sein düften welche unter der Woche als Pendler unterwegs sind.

Sind wir doch mal ehrlich, wer außer ein paar Eisenbahnfans ist mehrmals im Monat in seiner Freizeit mit dem ÖPNV unterwegs, so dass sich ein Deutschlandticket überhaupt rechnet? Vielleicht sollte man da als Eisenbahnfan nicht allzusehr von sich auf andere schließen.
Hallo,

da ich auch am Samstag beruflich pendeln muss, wenn auch nicht jeden Samstag, erlebe ich die Wochenendfahrer auch mit. Darunter habe ich noch nie einen der Pendler gesehen, denen ich in der Woche jeden Tag begegne was nichts heißen muss, aber
wenn ich sehe wie sich manche benehmen und grundsätzlich geben, wie zum Beispiel das " draufhämmern" auf die noch gar nicht aktvierten Drücker an den Türen, bezweifle ich das es sich da um regelmäßige Pendler oder ein paar verirrte Eisenbahnfreunde handelt.
Es gibt genug für die das 49 Euro Ticket noch so attraktiv ist , das man regelmäßig mit der Bahn fährt, auch meine Frau hat bisher eines obwohl sie ein Auto besitzt, mit dem sie regelmäßig zur Arbeit fährt, weil mit dem ÖV leider selbst bei uns in Leipzig unmöglich.

Gruß

Falk12

Re: Studie zu 9-Euro-Ticket: Wirkung verfehlt

geschrieben von: Wolfram D.

Datum: 03.09.24 13:17

MMA schrieb:
Einfach mal über den deutschen Tellerrand schauen.
Dänemark und Südtirol zeigen hier beispielsweise wunderbar, wie man ein CheckIn / CheckOut mit Chipkarten realisieren kann. ...
Das habe ich in London ausprobiert. Wie die dann aufgelaufenen Kosten zustande gekommen sind, konnte mir niemand schlüssig erklären... Also jetzt nur mal zum Punkt Transparenz.

Re: Studie zu 9-Euro-Ticket: Wirkung verfehlt

geschrieben von: Wolfram D.

Datum: 03.09.24 13:21

Falk12 schrieb:
Hallo,

...

Was ist daran so schwer die folgende logische Reihenfolge einzuhalten:
1 Ermittlung des Finanzbedarfs und Bereitstellung der erforderlichen Geldmittel
2. Ausbau der Infrastruktur, z.Bsp. Verlängerung von Bahnsteigen
3. Beschaffung zusätzlichen fahrbaren Materials
4. Einstellung zusätzlich Personals um die zusätzlichen bzw. verlängertren Züge zu fahren
5. Aktion Deutschland Ticket

Dazu muss man doch kein Fachmann sein um das zu erkennen, egal ob man Politiker ist oder bei der Bahn arbeitet, oder?
Das D-Ticket sollte aber politisch ein Angebot an heute lebende Generationen sein und nicht für die Generation Gamma oder folgende!

[de.wikipedia.org]



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 03.09.24 13:22.

Re: Studie zu 9-Euro-Ticket: Wirkung verfehlt

geschrieben von: thedaydreamer2

Datum: 03.09.24 13:52

Natürlich war das 9 Euro Ticket Mist.

Was ich aber so als Nebeneffekt auch beim 49 Euro Ticket gut finde, dass die Produktpalette der Provinzfürsten verschlankt wird
und Verkehrsverbunde fusionieren. Somit werden Kosten eingespart und das Reisen wird auf Dauer unkomplizierter.

Das ist nämlich ein Teil des Problems, dass man dann Zusatztickets kaufen muss oder auch Verkehre nur bis zur Verbundgrenze
geplant werden. Da das oft teuer war sind die Menschen in einen anderen Verbund eher mit dem Auto gefahren.

Besonders bescheuert find ich die Situation in Bedburg, wo es früher durchgehende Züge von Köln nach Neuss gab. Diese wurde
in Bedburg an der Verbundgrenze im Nirgendwo gekappt und man hat nur 4 Minuten Übergang. Dazu hat man den Mittelbahnsteig abgerissen und
dafür zwei Seitenbahnsteige gebaut. Man muss also in 4 Minuten auch noch einmal durch die Unterführung oder beim Verpassen des Zuges
nach Neuss eine Stunde warten und hat sonst keinerlei Alternativen. Alle die nicht sportlich sind, haben keine Chance auf den Anschluss.
Wäre dort keine Verbundgrenze, gäbe es die Situation nicht. Vor allem wäre die Verbindung theoretisch als Ausweichroute interessant, wenn es
mal wieder woanders hakt.

Hier habe ich den Eindruck gerade im Busbereich, dass diese Kleinstaaterei weniger wird und auch das Mobilitätsverhalten der Menschen sich
deshalb auch verändert hat. Es gibt zum Beispiel jetzt einen zweistündliche Busverbindung von Blankenheim (VRS und NRW) nach Ahrbrück (VRM und RLP).
Obwohl hier der Ahrradweg langführt und es eine tolle Wandergegend ist, waren viele Ziele nicht durchgängig ohne Auto erreichbar und es war
gerade am Wochenende dort viel Verkehr. Natürlich ist das ohne die Bahnanschluss nicht wahnsinnig attraktiv, aber es schafft auch eine Vernetzung
der Regionen und dürfte auf lange Sicht auch den Tourismus fördern.
Ich glaube, dass er auch nicht den großen Erfolg hatte

Viele Grüße aus EMRS
Moritz

Re: Studie zu 9-Euro-Ticket: Wirkung verfehlt

geschrieben von: Riedgras

Datum: 03.09.24 14:26

Carsten Frank schrieb:
Hallo,

auch wenn es nicht in Dein Weltbild passt,
ist es tatsächlich so verwerflich wenn (auch) Freizeitverkehr mal eher mit dem ÖPNV als mit dem Auto stattfindet? Da nimmt doch wochendends überhaupt keiner Deinem Rücksack den Platz weg...

Gruß
Carsten
Man muss dann aber auch die Kapazität darauf anpassen, was man längerfristig kaum kann. Ist es schön ist der Zug wegen Überfüllung geschlossen, regnet es fährt er leer. Wer mal mit dem Rad von der Bahn stehen gelassen wurde wird sich dreimal überlegen womit er fährt wenn der nächste Familienausflug ansteht. Dem System fehlt die nötige Flexibilität und dem Management der Willen zu praxistauglichen Problemlösungen. Das politische Gerede will eh keiner mehr hören!
TriStar schrieb:
Mobilitätsentscheidungen sind langfristige Entscheidungen. Wer sich gerade ein neues Auto gekauft hat, der wird es nicht morgen stehen lassen (oder zu einem viel geringeren Restwert wieder verkaufen), nur weil die Politik mal gerade eben ein zeitlich befristetes Ticket herausbringt. Erst wenn das Auto kaputt ist bzw. es sich nicht mehr lohnt, nochmal viel Geld reinzustecken, damit es nochmal durch den TÜV kommt, startet die Überlegung, ob man sich ein neues kauft oder nicht. Auch bliebt: Kauft man sich ein Zweitauto oder reicht ein Auto und der andere Ehepartner kann den ÖPNV zur Arbeit nehmen.

Jedenfalls kommt es auf die langfristigen Effekte an, dazu bräuchte es aber auch ein langfristiges Deutschlandticket mit entsprechenden Finanzierungszusagen. Torpediert wird das Ganze aber natürlich auch von der neuen Baustellenphilosophie der Bahn: Wenn der Arbeitsweg durch eine Vollsperrung der Strecke für ein halbes Jahr auf einmal zeitlich doppelt so lange dauert, sodass man 1h früher aufstehen muss und abends 1h später erst nach Hause kommt, dann kauft man sich garantiert sicher ein Auto bzw. Zweitauto in der Familie. Da ist das Deutschlandticket dann auch keine Option.
Bei uns (Riedbahn) ist ja derzeit halbjährige Sperre, wegen der ich mir zeitgerecht ein neues Auto gekauft habe, da ich es zum Pendeln brauche. Vor dem DT bin ich mit normalen Monatskarten gefahren, das war x-mal so teuer, aber auch da wurde die Qualität des Angebots immer schlechter. Auch früh um 5 waren die S7 stets gut ausgelastet. War nachmittags im Stadion ein Spiel wurde es kritisch. Das hatte also mit DT oder 9€ wenig zu tun. Dann begannen die Bauarbeiten am Stadion für RTW. Folge: Betriebseinschränkungen und Ausfälle. Jetzt sind die Ersatzbusse so langsam dass du wählen kannst: Auto fahren zur Arbeit oder aus Schlafmangel am Arbeitsplatz einschlafen! Ich fahre nicht um 3 los und stehe dafür um 2 mit kaum mehr als 4 Stunden Nachtruhe auf damit ich um 6 auf der Matte stehe! Mache ich hier Fehler schreit die halbe Republik. Was nach Dezember kommt muss man sehen.
Pesa Link schrieb:
Ich glaube, dass er auch nicht den großen Erfolg hatte
Wer mit dem Auto pendelt tut das aus Notwendigkeit und hat mit dem Rabatt ein paar Euro gespart. Es müsste auch ohne fahren, da hier die Öffis keine Alternative sind. In der Region sage ich nur Odenwald wohnen, Frankfurt arbieten - geht nichts ohne Auto. Miete in Ffm können nur Bankdirektoren noch zahlen.

Hitze-Bahn (Hochrhein)

geschrieben von: 146 116-9

Datum: 03.09.24 15:12

Hallo
War am So ein bissel unterwegs, sowohl im Ulmer Dosto als auch im 641 war trotz funktionierender Klima eine Warme die kaum zum Auszuhalten war, da war jeder n-Wagen besser klimatisiert.

Auch wenn ich die Siemens Kisten der Rheintalbahn nicht mag, die Klimaanlagen funktionieren aber.

Grüße, Uwe

Re: Wieso zu pauschal?

geschrieben von: nordicrail

Datum: 03.09.24 15:12

Hier liegen so manche Fehler. Bürgergeldempfänger haben in ihrem Regelsatz einen Betrag für Mobilität, der ziemlich genau bei 49€ liegt, also bekommen Bürgergeldempfänger dieses Ticket Monat für Monat vom Steuerzahler geschenkt, wie z.B. auch Jugendliche in Hamburg. So lernen die nie, daß eine Ware und eine Dienstleistung auch einen Wert hat, die Züge fahren, einfach einsteigen, kreuz und quer durch die Gegend. Ich hätte nichts dagegen, wenn denn diese Fahrkarte von 6-22 Uhr begrenzt würde, nachts gehören Kinder und Jugendliche nicht auf die Straße, sondern nach Hause, dann wird auch weniger geschmiert und sonstiger Unsinn angestellt. Es reicht, wenn sie eine Fahrkarte für die Fahrt zur Schule bekommen, das kostenlos ist, ansonsten eine Lösung wie eine Bahncard 50 mit dem Schülerausweis.

Es ist auch unfair gegenüber jemanden, der nicht in Hamburg wohnt, sondern in Hellschen-Heringsand-Unterschaar. Der kann das DT überhaupt nicht nutzen, er muß erst einmal nach Reinsbüttel, Süderdeich oder Wesselburen kommen, wo dann stündlich der Zug fährt. Daß, wie hier geschrieben, der VRR kaum Einnahmeverluste hat, kann man durchaus glauben, dort wird eh viel ohne Ticket gefahren, es gab schon vorher diverse Billigtickets.

Rentner ist nicht gleich Rentner. Nehmen wir einmal meinen Vater, der hat weit über 2.000€ Rente - netto! Braucht der auch noch ein ermäßigtes Ticket? Vielleicht denn doch lieber unsere Jüngste, die arbeitet als Friseurin, wäre froh, 2.000€ netto zu haben, sollte die eine vergünstigte Fahrkarte haben?

Wobei, das gebe ich zu, der durchaus zu rechtfertigende Charme des unkomplizierten Tickets für alle weg wäre, würde man wieder mit Sonderfällen anfangen. Aber kostenlose Fahrkarten für ganz Deutschland rund um die Uhr für Schüler sind überflüssig.

Gruß

Re: Studie zu 9-Euro-Ticket: Wirkung verfehlt

geschrieben von: linie7484

Datum: 03.09.24 18:32

Falk12 schrieb:
da ich auch am Samstag beruflich pendeln muss, wenn auch nicht jeden Samstag, erlebe ich die Wochenendfahrer auch mit. Darunter habe ich noch nie einen der Pendler gesehen, denen ich in der Woche jeden Tag begegne was nichts heißen muss,
Eben, muss nichts heißen. Ich bin am Wochenende und in der restlichen Freizeit auch eher selten auf meiner Pendelstrecke unterwegs.


Falk12 schrieb:
Zitat:
Es gibt genug für die das 49 Euro Ticket noch so attraktiv ist , das man regelmäßig mit der Bahn fährt, auch meine Frau hat bisher eines obwohl sie ein Auto besitzt, mit dem sie regelmäßig zur Arbeit fährt, weil mit dem ÖV leider selbst bei uns in Leipzig unmöglich.
Sicher gibt es viele Gründe um mit der Bahn zu fahren, nur liegt der Grund in den seltesten Fällen beim Bahnfahren selbst wie es insbesondere Sven939 gerne darstellt sondern ist immer noch eine Beförderung von A nach B, sei es für einen Besuch bei Verwandten oder Freunden oder einen Ausflug ins grüne für welchen man aber auch nicht jedes Wochenende Zeit hat. Oder hat Deine Frau das Deutschlandticket nur um Bahn zu fahren?

Von daher bezweifel ich, dass wie Sven939 gerne schreibt sich viele mit günstigem Bahnfahren die Zeit vertreiben, sondern die allermeisten einen konkreten Anlass für ihre Fahrt haben. Sicher fährt der ein oder andere auch etwas häufiger, aber auch dafür wird er nicht endlos Zeit haben.
Hier ist der Link zur Studie, auf die sich der Artikel bezieht.
https://www.ifo.de/publikationen/2024/aufsatz-zeitschrift/auswirkungen-des-9-euro-tickets

Wenn ich mir die Studie nochmal genauer anschaue ist dort bei der Datenaufnahme eine Annahme gesetzt worden, da nur die Bewegungsdaten von O2 genutzt wurden.
Auszug: " Erstens analysieren wir Mobilitätsdaten von
Teralytics, die aus Millionen von anonymisierten Mo-
bilfunkbewegungsdaten des großen Mobilfunkunter-
nehmens Telefónica O2 gewonnen und auf die Bevöl-
kerung hochgerechnet werden. Diese Daten beinhalten
die Anzahl der Reisen zwischen Start- und Zielorten
und ermöglichen es uns, zwischen verschiedenen ge-
nutzten Verkehrsmitteln (Zug vs. Straße) zu unter-
scheiden.... "

Diese Annahme sollte Auswirkungen haben.
Das bedeutet, die Nutzer der größten beiden Telefongesellschaften Telekom und Vodafone wurden außer Acht gelassen. Das wären auch die einzigen Gesellschaften die eine fast 100% Netzabdeckung in Deutschland haben, also Mobilität in ganz Deutschland erfasst.
Des weiteren behaupte ich, daß O2 Kunden ein anderes Kauf-- und Mobilitätsverhalten als die Kunden von Vodafone und Telekom haben. Ich unterstelle mal, das dort eine höhere Preissensibilität oder geringere Finanzkraft vorliegt. (ich lass mich gerne widerlegen)
Welche Auswirkungen das auf die Studie hat, kann ich nicht beziffern.
Nur soviel - die Datenanlyse kann nur ein beschränktes Bild abgeben.

Hinweis: Korrekterweise sind in der Studie genau diese Annahmen beschrieben, finden aber im Tagesschauartikel keine Würdigung. Aus meiner Sicht wurde der Artikel unreflektiert übernommen und nur mehr oder weniger zusammengefasst und ein wenig das Ergebnis erläutert und es erfolgte in dem Sinne kein Faktencheck.

Fröhliches Schaffen
PG

Re: Studie zu 9-Euro-Ticket: Wirkung verfehlt

geschrieben von: HSB Tw 44

Datum: 03.09.24 21:11

Wolfram D. schrieb:
MMA schrieb:
Einfach mal über den deutschen Tellerrand schauen.
Dänemark und Südtirol zeigen hier beispielsweise wunderbar, wie man ein CheckIn / CheckOut mit Chipkarten realisieren kann. ...
Das habe ich in London ausprobiert. Wie die dann aufgelaufenen Kosten zustande gekommen sind, konnte mir niemand schlüssig erklären... Also jetzt nur mal zum Punkt Transparenz.
Mit einer Oyster kannst Du diese auf der Webseite bzw. in der App registrieren und dort die Teavel History ansehen. Das geht auch ohne Registrierung an den Automaten, die auch Travelcards auf die Oysrer schreiben können.

Wenn Du nur per NFC unterwegs bist, geht es auch per Rwgidtrierung der Karte in der App oder auf der Webseite.

Letzteres habe ich gemacht ubd kann mir nach jedem Touch In bzw. Touch Out anschauen, was das System gebucht hat. Außerdem kannst Du Dir die Übersicht für einen Monst auch als PDF herunterladen.

Ich sehe also tatsächlich kein Problem.

---
Die EU-Bildungsminister: Lesen gefährdet die Dummheit

Re: Studie zu 9-Euro-Ticket: Wirkung verfehlt

geschrieben von: HSB Tw 44

Datum: 03.09.24 21:20

linie7484 schrieb:
Falk12 schrieb:
da ich auch am Samstag beruflich pendeln muss, wenn auch nicht jeden Samstag, erlebe ich die Wochenendfahrer auch mit. Darunter habe ich noch nie einen der Pendler gesehen, denen ich in der Woche jeden Tag begegne was nichts heißen muss,
Eben, muss nichts heißen. Ich bin am Wochenende und in der restlichen Freizeit auch eher selten auf meiner Pendelstrecke unterwegs.


Falk12 schrieb:
Zitat:
Es gibt genug für die das 49 Euro Ticket noch so attraktiv ist , das man regelmäßig mit der Bahn fährt, auch meine Frau hat bisher eines obwohl sie ein Auto besitzt, mit dem sie regelmäßig zur Arbeit fährt, weil mit dem ÖV leider selbst bei uns in Leipzig unmöglich.
Sicher gibt es viele Gründe um mit der Bahn zu fahren, nur liegt der Grund in den seltesten Fällen beim Bahnfahren selbst wie es insbesondere Sven939 gerne darstellt sondern ist immer noch eine Beförderung von A nach B, sei es für einen Besuch bei Verwandten oder Freunden oder einen Ausflug ins grüne für welchen man aber auch nicht jedes Wochenende Zeit hat. Oder hat Deine Frau das Deutschlandticket nur um Bahn zu fahren?

Von daher bezweifel ich, dass wie Sven939 gerne schreibt sich viele mit günstigem Bahnfahren die Zeit vertreiben, sondern die allermeisten einen konkreten Anlass für ihre Fahrt haben. Sicher fährt der ein oder andere auch etwas häufiger, aber auch dafür wird er nicht endlos Zeit haben.
Würde diese Annahme stimmen, müssten ja Besitzer einer BC100 quasi dauernd in der Gegend herumfahren.
Nach 12 (selbst finanzierten) 100ern kann ich aber sagen: so gerne ich bahnfahre, in der Freizeit mache ich das kaum.

---
Die EU-Bildungsminister: Lesen gefährdet die Dummheit
Riedgras schrieb:
Pesa Link schrieb:
Ich glaube, dass er auch nicht den großen Erfolg hatte
Wer mit dem Auto pendelt tut das aus Notwendigkeit und hat mit dem Rabatt ein paar Euro gespart. Es müsste auch ohne fahren, da hier die Öffis keine Alternative sind. In der Region sage ich nur Odenwald wohnen, Frankfurt arbieten - geht nichts ohne Auto. Miete in Ffm können nur Bankdirektoren noch zahlen.
So einfach ist das nicht. Nicht jeder der mit dem Auto fährt, hat keine Alternative und der ÖPNV Pendler tut es weil ihm langweilig ist und er es einfach toll findet?
In vielen Fällen ist es Bequemlichkeit, die die Wahl auf das Auto lenkt, ich behaupte sogar, es würden nicht mehr mit dem ÖPNV pendeln wenn er kostenfrei wäre.
Es mag die Fälle geben wo es nicht geht,es gibt aber auch viele gut angebundene ländliche Gemeinden.


Grüße
Zitat
Das bedeutet, die Nutzer der größten beiden Telefongesellschaften Telekom und Vodafone wurden außer Acht gelassen. Das wären auch die einzigen Gesellschaften die eine fast 100% Netzabdeckung in Deutschland haben, also Mobilität in ganz Deutschland erfasst.
Laut Bundesnetzagentur kam das Netz der Telekom 2023 auf 91 Prozent Flächendeckung, Vodafone auf 90 Prozent und Telefonica auf 86 Prozent, jeweils 4G. Bei 2G lagen alle drei Netze über 98 Prozent, Telefonica an zweiter Stelle vor Vodafone.

Zitat
Ich unterstelle mal, das dort eine höhere Preissensibilität oder geringere Finanzkraft vorliegt. (ich lass mich gerne widerlegen)
Bei der Anzahl der Postpaid-Anschlüsse ("Vertrag") läuft Vodafone mittlerweile weit abgeschlagen an letzter Stelle.
PeGe schrieb:
...
Des weiteren behaupte ich, daß O2 Kunden ein anderes Kauf-- und Mobilitätsverhalten als die Kunden von Vodafone und Telekom haben. Ich unterstelle mal, das dort eine höhere Preissensibilität oder geringere Finanzkraft vorliegt.
Aldi Talk ist letztlich O2 - danach bezöge sich die Studie zu einem großen Teil auf Aldi-Kunden
Zitat:
Aldi Talk ist letztlich O2 - danach bezöge sich die Studie zu einem großen Teil auf Aldi-Kunden

Im Telefonica-Netz sind 43 Mio. Anschlüsse (ohne M2M) aktiv (Q1/2024). Aldi Talk liegt irgendwo um die 8-9 Mio. Anschlüsse. Mithin sind die Aldi-Talk-Kunden im Bereich 20 Prozent der Anschlüsse im Telefonica-Netz.

Vergleichbare Angebote der anderen Supermarktketten wie Lidl connect (Vodafone), Edeka smart (Telekom), REWE "ja! mobil" (Telekom), Penny Mobil (Telekom), Kaufland mobil (Telekom), Norma Connect (Telekom) laufen in den anderen beiden Netzen.

Re: Ach was.

geschrieben von: J-C

Datum: 06.09.24 06:52

Dann hätte man sich halt woanders angesteckt, der ÖV stand nicht deswegen in der Öffentlichkeit. Eher so, weil viele Menschen eine komplett neue Freiheit für sich entdeckten und nutzten

Mit freundlichen Grüßen
*Möwengeräusche*

Re: Studie zu 9-Euro-Ticket: Wirkung verfehlt

geschrieben von: martin schmid

Datum: 09.09.24 12:23

Zitat
Sind wir doch mal ehrlich, wer außer ein paar Eisenbahnfans ist mehrmals im Monat in seiner Freizeit mit dem ÖPNV unterwegs, so dass sich ein Deutschlandticket überhaupt rechnet?
Bei 9€ pro Monat brauchte es da nicht viel. Da reichte ein Ausflug nach Oberstdorf.

Bei 49€ fährt man 3mal nach München oder 2mal mit dem Bayernticket.

in meinen Fällen hätte ich die allermeisten Fahrten auch mit regulären Tageskarten oder Bayerntickets gemacht. Ich danke dem deutschen Steuerzahler:)

Re: Studie zu 9-Euro-Ticket: Wirkung verfehlt

geschrieben von: Elztalbahn

Datum: Gestern, 07:18:28

Teufelsmauer schrieb:
Der Nachfolger ist das 49-Euro-Ticket. Ich brauche es nicht zum Pendeln, da die Fahrzeiten mit Bus oder Bahn nicht mit der Straße konkurrieren kann (zumindest da wo ich wohne), aber ab und an abonniere ich es und freue mich, dass ich alle Nahverkehrsangebote nutzen kann.
Und nach früheren Untersuchungenu ähnlichen Themen (kostenloser Nahverkehr z.B in Tallin und Pfaffenhofen) bist du repräsentativ: der Pendler entscheidet nach Fahrzeiten, nicht nach Ticketpreis. Er sieht seine Pendelzeit wohl als Arbeitszeit - man kann sich bei den Ticketpreisen also am Lohn orientieren, muss aber schnellen öffentlichen Verkehr bieten, um ihn zum Umstieg vom Individualverkehr zu bewegen.

Re: Studie zu 9-Euro-Ticket: Wirkung verfehlt

geschrieben von: Uwe Kossebau

Datum: Gestern, 07:51:39

Hallo,

es wird wenige geben, die sofort ihr Auto abgeschafft haben und die fahren jetzt 2gleisig. Pendler haben idR. vom günstiger werdenden Ticket sehr stark profitiert. Der Tarif-Dschungel entfällt, zahlreiche Personen trauen sich, wieder Bahn zu nutzen, es werden Ausflüge unternommen, auch dort wird Geld ausgegeben und sei es nur für einen Kaffee. Traue keiner Studie, die Du nicht selbst gefälscht hast. Habe nicht nachgeschaut, wer die Studie in Auftrag gegeben hat.

Gruss
Uwe

Re: Studie zu 9-Euro-Ticket: Wirkung verfehlt

geschrieben von: Seidi

Datum: Gestern, 09:34:14

nordicrail schrieb:
Tja, wenn ich das über das DT sage, werde ich fast gesteinigt, die Studie zeigt also klar, daß es nur zu überflüssigem Mehrverkehr führt, für die Pendler eher negativ, wenn die Züge überfüllt sind, mit Fahrrädern vollgerammelt werden und es Verspätungen gibt. Es wird sicher auch Pendler geben, die das Ticket nutzen, aber offenbar ist der Effekt gering und die linke "Verkehrswende" bekommt dadurch kaum Schwung. Also: Es bleiben Einnahmeverluste, mehr Verspätungen, Verschlechterung des Reisekomforts für die Pendler und eben keine Entlastung der Straßen. Klar, wenn die Züge durch die verstärkte Nutzung keinen Sitzplatz bieten und mehr Verspätungen auftreten, wechseln eher noch Pendler auf das Auto: Merke: Lieber im Stau im eigenen Auto sitzen als in einem verspäteten Zug mit unangenehmer Begleitung stehen. Vorteile wie lesen und arbeiten im Zug sind dann dahin, wenn ich damit beschäftigt bin, die Balance im fahrenden Zug zu halten und darauf auszupassen, daß ich im Gedränge nicht bestohlen werden. Die pauschalen Fahrkarten sind auch für reisende Täter perfekt, den ganzen Tag fahren und "arbeiten" für einen günstigen Pauschalpreis. Wenn leckeres Essen auf dem Tisch steht, werden eben auch Wespen und Fliegen angelockt...

Gute Ware hat einen guten Preis, auch guter Nahverkehr mit Reisekomfort.

Gruß
und was ist da nun die Konsequenz daraus?
Deutschlandticket abschaffen und wieder zurück zu Monatskarten für 100€,150€ oder 200€ die nur regional gelten und wo wieder überall Tarifgrenzen, Waben, Ringe, Zonen ab/ bis Tickets gelten beachtet werden müssen?
wieder Tickets für unterschiedliche Verkehrsmittel als z.b für Züge und wenn man in Busse umsteigt dann dort wieder ein neues Ticket ziehen weil z.b DB Tickets nicht für Stadtverkehre gelten

das soll also dann diese tolle "Verkehrswende" darstellen?

Re: Wieso zu pauschal?

geschrieben von: Seidi

Datum: Gestern, 10:09:31

nordicrail schrieb:
Hier liegen so manche Fehler. Bürgergeldempfänger haben in ihrem Regelsatz einen Betrag für Mobilität, der ziemlich genau bei 49€ liegt, also bekommen Bürgergeldempfänger dieses Ticket Monat für Monat vom Steuerzahler geschenkt, wie z.B. auch Jugendliche in Hamburg. So lernen die nie, daß eine Ware und eine Dienstleistung auch einen Wert hat, die Züge fahren, einfach einsteigen, kreuz und quer durch die Gegend. Ich hätte nichts dagegen, wenn denn diese Fahrkarte von 6-22 Uhr begrenzt würde, nachts gehören Kinder und Jugendliche nicht auf die Straße, sondern nach Hause, dann wird auch weniger geschmiert und sonstiger Unsinn angestellt. Es reicht, wenn sie eine Fahrkarte für die Fahrt zur Schule bekommen, das kostenlos ist, ansonsten eine Lösung wie eine Bahncard 50 mit dem Schülerausweis.

Es ist auch unfair gegenüber jemanden, der nicht in Hamburg wohnt, sondern in Hellschen-Heringsand-Unterschaar. Der kann das DT überhaupt nicht nutzen, er muß erst einmal nach Reinsbüttel, Süderdeich oder Wesselburen kommen, wo dann stündlich der Zug fährt. Daß, wie hier geschrieben, der VRR kaum Einnahmeverluste hat, kann man durchaus glauben, dort wird eh viel ohne Ticket gefahren, es gab schon vorher diverse Billigtickets.

Rentner ist nicht gleich Rentner. Nehmen wir einmal meinen Vater, der hat weit über 2.000€ Rente - netto! Braucht der auch noch ein ermäßigtes Ticket? Vielleicht denn doch lieber unsere Jüngste, die arbeitet als Friseurin, wäre froh, 2.000€ netto zu haben, sollte die eine vergünstigte Fahrkarte haben?

Wobei, das gebe ich zu, der durchaus zu rechtfertigende Charme des unkomplizierten Tickets für alle weg wäre, würde man wieder mit Sonderfällen anfangen. Aber kostenlose Fahrkarten für ganz Deutschland rund um die Uhr für Schüler sind überflüssig.

Gruß
nun die ach so bösen Bürgergeldempfänger können also nicht mit Geld umgehen weil in ihren Regelsatz 49€ für Mobilität drin ist und sie damit quasi das 49€ Ticket umsonst bekommen?
stell dir vor, die werden auch von der GEZ befreit
das mehr als 800.000 Bürgergeldempfänger Aufstocker sind ist dir unbekannt?
meine Güte, geht das nach Unten treten noch asozialer?

und was soll dieser blödsinnige Vorschlag mit Gültigkeit von 6-22 Uhr?
wieso soll ich als Schichtarbeiter benachteiligt werden? darf ich dann also als braver ÖPNV Pendler der das Deutschlandticket nutzt, das Ticket nicht mehr benutzten weil ich bei der Frühschicht genau Punkt 6 uhr anfangen muss. d.h ich muss vor 6 uhr aus dem Haus und zur Arbeit fahren

Re: Studie zu 9-Euro-Ticket: Wirkung verfehlt, ...

geschrieben von: eifelindianer

Datum: Gestern, 10:30:58

.... kommt darauf an was man letztendlich erreichen wollte und auf welcher Seite man steht, ist damit also reine Ansichtssache. Ein Unternehmer hat dazu eine andere Sichtweise wie der Fahrgast.


Beste Grüße
Bernd

Re: Wieso zu pauschal?

geschrieben von: nozomi07

Datum: Gestern, 10:33:15

nordicrail schrieb:
Hier liegen so manche Fehler. Bürgergeldempfänger haben in ihrem Regelsatz einen Betrag für Mobilität, der ziemlich genau bei 49€ liegt, also bekommen Bürgergeldempfänger dieses Ticket Monat für Monat vom Steuerzahler geschenkt, wie z.B. auch Jugendliche in Hamburg. So lernen die nie, daß eine Ware und eine Dienstleistung auch einen Wert hat,
...
Ich hätte nichts dagegen, wenn denn diese Fahrkarte von 6-22 Uhr begrenzt würde, nachts gehören Kinder und Jugendliche nicht auf die Straße, sondern nach Hause, dann wird auch weniger geschmiert und sonstiger Unsinn angestellt.
...
Es ist auch unfair gegenüber jemanden, der nicht in Hamburg wohnt, sondern in Hellschen-Heringsand-Unterschaar. Der kann das DT überhaupt nicht nutzen, ...
Der Preis für den saudümmsten Komentar zum Thema ist hiermit vergeben.

Bürgergeldempfänger sind alles Schmarotzer, die keine Werte kennen. Jugendliche sind alle Schmierer und gehören zu Hause eingesperrt. Und wer auf dem Land lebt, ist nicht etwa freiwillig dort hingezogen?

Tipp: Bei so viel Kacke auf einmal muss man mehrmals die Spühlung drücken.

Re: Studie zu 9-Euro-Ticket: Wirkung verfehlt

geschrieben von: Endbahnhof

Datum: Gestern, 11:36:53

linie7484 schrieb:

Sind wir doch mal ehrlich, wer außer ein paar Eisenbahnfans ist mehrmals im Monat in seiner Freizeit mit dem ÖPNV unterwegs, so dass sich ein Deutschlandticket überhaupt rechnet? Vielleicht sollte man da als Eisenbahnfan nicht allzusehr von sich auf andere schließen.
Ich zum Beispiel, bin als "Nicht mehr Eisenbahn-Fan" trotzdem in meiner Freizeit mit dem Deutschland-Ticket unterwegs. Warum? Weil ich's kann! Und zudem in der Lage bin, die Kosten für die jeweilige Fahrt im Voraus zu berechnen. In so ziemlich jedem Fall gewinnt preislich und öfter auch zeitlich der ÖV. Vor allem hat es den Vorteil, dass ich meine Wege nicht zweimal laufen muss, denn das Auto hat einen entscheidenden Nachteil gegenüber dem ÖV, ich muss immer wieder zu der Blechkarre zurück. Das kostet unnötig Zeit!

Ich bin sogar so dreist, dass ich mir persönlich ausrechne, was meine Fahrt mit dem ÖV ohne Deutschlandticket gekostet hätte. Meine Ersparnis im letzten Jahr lag irgendwo bei 2.000 EUR. Hier waren aber viele Fahrten dabei, die ich ohne Deutschlandticket weder mit dem Auto noch mit dem ÖV gemacht hätte. Somit ist das Deutschlandticket auch ein gewisser Wirtschaftsfaktor.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am gestern, 11:38:56.

Ist Euch allen eigentlich schon aufgefallen, daß...

geschrieben von: H. Schmidtke

Datum: Gestern, 11:42:12

...sich der Eröffner dieses Fadens seither noch nicht ein einziges Mal zu Wort gemeldet hat?

Re: Zu pauschales Ticket

geschrieben von: Endbahnhof

Datum: Gestern, 11:45:40

nozomi07 schrieb:

Daher gebe ich dem 49-Euro-Ticket nicht die große Zukunft. Zu pauschal. Es müsste ein differenzierteres Angebot her, das aber nicht zu komplex ist. Den ganzen Tarifzonen-Wirrwarr will auch keiner mehr.
Genau diese Pauschalität ist der Sinn des Deutschland-Ticket und seine beste Wirkung! Warum etwas ohne Not wieder verkomplizieren.

Ich zum Beispiel war jetzt eine Woche in einer osthessischen Stadt auf Schulung und in der Freizeit habe ich mit dem örtlichen ÖV die nähere Umgebung erkundet. Warum? Weil ich es kann! Einfach ohne Tarifwirrwarr einsteigen und losfahren. Vorher noch einen Blick auf den Fahrplan empfiehlt sich trotzdem.

Ich habe in der Woche Ecken besucht, die ich ohne Deutschland-Ticket ganz sicher nie besucht hätte. Schöne Ecken! Wozu sonst gibt es Wander-Apps und dieses ganze elektronische Kartenzeugs? Ich hätte mir ganz sicher keine Tageskarte für den örtlichen Verbund gekauft um diese Sachen zu besuchen.

Das Problem ist doch eher, das, dass das Deutschland-Ticket nur von jenen kritisiert wird, die nicht in der Lage sind es für sich selbst nutzbringend einzusetzen.

Re: Studie zu 9-Euro-Ticket: Wirkung verfehlt

geschrieben von: Papierfahrkarte

Datum: Gestern, 11:56:21

Seidi schrieb:
Deutschlandticket abschaffen und wieder zurück zu Monatskarten für 100€,150€ oder 200€ die nur regional gelten und wo wieder überall Tarifgrenzen, Waben, Ringe, Zonen ab/ bis Tickets gelten beachtet werden müssen?
Nö, aber vielleicht so bepreisen, dass das Angebot ohne wesentliche Zuschüsse ankommt, sagen wir 250 Euro pro Monat.

https://s20.directupload.net/images/user/240419/iwstugpl.jpg

Re: Zu pauschales Ticket

geschrieben von: Papierfahrkarte

Datum: Gestern, 12:05:18

Endbahnhof schrieb:
Ich zum Beispiel war jetzt eine Woche in einer osthessischen Stadt auf Schulung und in der Freizeit habe ich mit dem örtlichen ÖV die nähere Umgebung erkundet. Warum? Weil ich es kann! Einfach ohne Tarifwirrwarr einsteigen und losfahren. Vorher noch einen Blick auf den Fahrplan empfiehlt sich trotzdem.

Ich habe in der Woche Ecken besucht, die ich ohne Deutschland-Ticket ganz sicher nie besucht hätte. Schöne Ecken!
Da sehen wir es doch. Die Leute steigen nicht vom Auto auf den ÖPNV um, sondern beanspruchen ÖPNV-Kapazitäten für Bespaßungsfahrten.

Das spricht alles nicht für das Angebot.

https://s20.directupload.net/images/user/240419/iwstugpl.jpg

Re: Studie zu 9-Euro-Ticket: Wirkung verfehlt

geschrieben von: CaptainPlanet

Datum: Gestern, 13:14:06

Papierfahrkarte schrieb:
Seidi schrieb:
Deutschlandticket abschaffen und wieder zurück zu Monatskarten für 100€,150€ oder 200€ die nur regional gelten und wo wieder überall Tarifgrenzen, Waben, Ringe, Zonen ab/ bis Tickets gelten beachtet werden müssen?
Nö, aber vielleicht so bepreisen, dass das Angebot ohne wesentliche Zuschüsse ankommt, sagen wir 250 Euro pro Monat.
Dann müsste man fairerweise andere Verkehrsmittel auch nicht mehr bezuschussen.
Dann wären man für einen KM Autofahren auch schnell bei 1 - 2 Euro

Re: Zu pauschales Ticket

geschrieben von: nozomi07

Datum: Gestern, 14:19:37

Endbahnhof schrieb:
nozomi07 schrieb:
Daher gebe ich dem 49-Euro-Ticket nicht die große Zukunft. Zu pauschal. Es müsste ein differenzierteres Angebot her, das aber nicht zu komplex ist. Den ganzen Tarifzonen-Wirrwarr will auch keiner mehr.
Genau diese Pauschalität ist der Sinn des Deutschland-Ticket und seine beste Wirkung! Warum etwas ohne Not wieder verkomplizieren.
Zwischen Pauschal und Kompliziert gibt es eine ganze Menge Zwischenstufen.

So wie jetzt, ist es für viele zu billig, für viele aber auch prohibitiv teurer. Für den Regionalbus genauso sinnlos wie für Familien mit Kindern.

Klar, als Fan, der gerne ÖV-Netze testet (bin ich ja auch), ist es ideal. Aber war das der Sinn?

Re: Zu pauschales Ticket

geschrieben von: PeGe

Datum: Gestern, 14:20:40

Papierfahrkarte schrieb:
Endbahnhof schrieb:
Ich zum Beispiel war jetzt eine Woche in einer osthessischen Stadt auf Schulung und in der Freizeit habe ich mit dem örtlichen ÖV die nähere Umgebung erkundet. Warum? Weil ich es kann! Einfach ohne Tarifwirrwarr einsteigen und losfahren. Vorher noch einen Blick auf den Fahrplan empfiehlt sich trotzdem.

Ich habe in der Woche Ecken besucht, die ich ohne Deutschland-Ticket ganz sicher nie besucht hätte. Schöne Ecken!
Da sehen wir es doch. Die Leute steigen nicht vom Auto auf den ÖPNV um, sondern beanspruchen ÖPNV-Kapazitäten für Bespaßungsfahrten.

Das spricht alles nicht für das Angebot.
Genau - er hat sich in der hintersten und dunkelsten osthessischen Provinz in einen Bus gesetzt und den Platz für die dort sonst fahrende Tasche besetzt - hmmmmm.
Wahrscheinlich hat er das gesparte Geld dann noch in einer Lokalität zum Abendessen verprasst und eine Lokalrunde gegeben. Upps - davon bekommt ja die Gemeinde wieder etwas ab in Form von Gewerbesteuer.
Sorry - gehören Spaßfahrten verboten? Dann aber bitte richtig. Alle Wege zu Ausflugszielen gehören gesperrt und die Parkplätze davor sind zu renaturieren. Gilt auch für Wald und Feldwege sowie Verbundungstrassen die einen Schlenker von einem Ort zum anderen machen. Ansonsten Zufahrt nur für Anwohner....... usw usf.
Diese Leistungen werden auch von Steuergeldern bezahlt und verursachen nur Verkehr.

Fröhliches Schaffen
PG

Re: Zu pauschales Ticket

geschrieben von: Endbahnhof

Datum: Gestern, 14:28:28

Papierfahrkarte schrieb:
Zitat:
Da sehen wir es doch. Die Leute steigen nicht vom Auto auf den ÖPNV um, sondern beanspruchen ÖPNV-Kapazitäten für Bespaßungsfahrten.

So lange der Autofahrer Straßenkapazitäten für Bespaßungsfahrten für sich beansprucht, sei es den ÖV-Nutzern gegönnt. ;-)
Bleibt der Autofahrer in seiner Freizeit mit dem A*** zuhause und nutzt die Blechkarre nur für die wirklich wichtigen Dinge (also ausschließlich zum Geld verdienen, nicht ausgeben), reden wir weiter.

Wäre es dir im Übrigen wieder lieber mit Zügen und Bussen heiße Luft zu transportieren? Dann mal raus mit der Sprache!

Re: Zu pauschales Ticket

geschrieben von: Endbahnhof

Datum: Gestern, 14:29:28

Papierfahrkarte schrieb:
Zitat:
Da sehen wir es doch. Die Leute steigen nicht vom Auto auf den ÖPNV um, sondern beanspruchen ÖPNV-Kapazitäten für Bespaßungsfahrten.

So lange der Autofahrer Straßenkapazitäten für Bespaßungsfahrten für sich beansprucht, sei es den ÖV-Nutzern gegönnt. ;-)
Bleibt der Autofahrer in seiner Freizeit mit dem A*** zuhause und nutzt die Blechkarre nur für die wirklich wichtigen Dinge (also ausschließlich zum Geld verdienen, nicht ausgeben), reden wir weiter.

Wäre es dir im Übrigen wieder lieber mit Zügen und Bussen heiße Luft zu transportieren? Dann mal raus mit der Sprache!

Re: Zu pauschales Ticket

geschrieben von: Endbahnhof

Datum: Gestern, 14:35:27

nozomi07 schrieb:


Klar, als Fan, der gerne ÖV-Netze testet (bin ich ja auch), ist es ideal. Aber war das der Sinn?
Der Sinn dahinter ist eh ein anderer. Hier geht es um die Selbstverpflichtung der europäischen Staaten die selbst gesteckten Klimaziele zu erreichen. das ist leider bei ganz vielen nicht angekommen, weil die meisten nach wie vor "Wetter" mit "Klima" verwechseln.

Und ein noch wichtigerer Punkt ist, dass die meisten Menschen in diesem Land einfach zu faul und zu bequem sind über ihr Mobilitätsverhalten nachzudenken.

Ob das Ticket zu billig ist oder nicht, steht auf einem völlig anderen Blatt. Denn Geld spielt keine Rolle! Das sieht man deutlich daran, dass sich mehrere Bundesländer kostenlose bis stark verbilligte Versionen des Deutschlandtickets leisten können. Deshalb brauchen wir uns über ide Finanzierung absolut nicht zu unterhalten. Geld ist in ausreichendem Maße da.

Re: Studie zu 9-Euro-Ticket: Wirkung verfehlt

geschrieben von: Endbahnhof

Datum: Gestern, 14:39:32

Papierfahrkarte schrieb:
Seidi schrieb:
Deutschlandticket abschaffen und wieder zurück zu Monatskarten für 100€,150€ oder 200€ die nur regional gelten und wo wieder überall Tarifgrenzen, Waben, Ringe, Zonen ab/ bis Tickets gelten beachtet werden müssen?
Nö, aber vielleicht so bepreisen, dass das Angebot ohne wesentliche Zuschüsse ankommt, sagen wir 250 Euro pro Monat.
ÖV war, ist und wird immer ein Zuschussgeschäft sein! Möchtest du dauerhaft keine Zuschüsse für irgendwelche ÖV-Tickets, müssten die mindestens das Fünfache der Preise von heute kosten. Einfach mal so in den Raum geworfen.

Es gibt keine Ideallösung, die für alle gerecht ist, auch wenn du vielleicht dieser Meinung bist.

Wie möchtest du mit deinem Vorschlag die Verkehrswende schaffen und die Menschen dazu bringen ihren individualen Personenverkehr zu reduzieren?

Re: Ist Euch allen eigentlich schon aufgefallen, daß...

geschrieben von: PeGe

Datum: Gestern, 15:07:10

H. Schmidtke schrieb:
...sich der Eröffner dieses Fadens seither noch nicht ein einziges Mal zu Wort gemeldet hat?
Ist doch keine schlechte Quote, 102 Beiträge bei einem Stöckchen......
.

Fröhliches Schaffen
PG

Re: Zu pauschales Ticket

geschrieben von: Papierfahrkarte

Datum: Gestern, 22:22:01

Endbahnhof schrieb:
Papierfahrkarte schrieb:
Zitat:
Da sehen wir es doch. Die Leute steigen nicht vom Auto auf den ÖPNV um, sondern beanspruchen ÖPNV-Kapazitäten für Bespaßungsfahrten.
So lange der Autofahrer Straßenkapazitäten für Bespaßungsfahrten für sich beansprucht, sei es den ÖV-Nutzern gegönnt. ;-)
Es sei den Autofahrern gegönnt. Sie kommen für die Kosten ihres Spaßes schließlich selber auf.

Endbahnhof schrieb:
Der Sinn dahinter ist eh ein anderer. Hier geht es um die Selbstverpflichtung der europäischen Staaten die selbst gesteckten Klimaziele zu erreichen.
(...)

Wäre es dir im Übrigen wieder lieber mit Zügen und Bussen heiße Luft zu transportieren? Dann mal raus mit der Sprache!
Es ist für die Klimaziele ziemlich unerheblich, ob die Leute daheim bleiben oder Spaßfahrten mit der Bahn unternehmen, die sie ohne das Deutschlandticket nicht gemacht hätten.

Endbahnhof schrieb:
Wie möchtest du mit deinem Vorschlag die Verkehrswende schaffen und die Menschen dazu bringen ihren individualen Personenverkehr zu reduzieren?
Wie Dein Beispiel untermauert, führt das Deutschlandticket zu keiner Reduktion. Vielleicht sollten wir erstmal damit anfangen anzuerkennen, welche Vorschläge nichts bringen, diese ad acta legen, und uns auf Dinge konzentrieren, die uns (vielleicht) weiter bringen (könnten).

https://s20.directupload.net/images/user/240419/iwstugpl.jpg

Re: Zu pauschales Ticket

geschrieben von: Endbahnhof

Datum: Heute, 06:22:01

Papierfahrkarte schrieb:
Endbahnhof schrieb:
Papierfahrkarte schrieb:
Zitat:
Da sehen wir es doch. Die Leute steigen nicht vom Auto auf den ÖPNV um, sondern beanspruchen ÖPNV-Kapazitäten für Bespaßungsfahrten.
So lange der Autofahrer Straßenkapazitäten für Bespaßungsfahrten für sich beansprucht, sei es den ÖV-Nutzern gegönnt. ;-)
Es sei den Autofahrern gegönnt. Sie kommen für die Kosten ihres Spaßes schließlich selber auf.
Nein, tun sie nicht! Autofahrer verursachen wesentlich mehr Kosten für die Allgemeinheit für die sie nicht aufkommen, als es ÖV-Nutzer je tun könnten!

Zitat:
Zitat:


Wäre es dir im Übrigen wieder lieber mit Zügen und Bussen heiße Luft zu transportieren? Dann mal raus mit der Sprache!
Es ist für die Klimaziele ziemlich unerheblich, ob die Leute daheim bleiben oder Spaßfahrten mit der Bahn unternehmen, die sie ohne das Deutschlandticket nicht gemacht hätten.
Es geht aber nicht um Spaßfahrten, das hast du scheinbar nicht begriffen, sondern um eine allgemeine Verkehrsverlagerung zu Gunsten auch deiner Gesundheit.

Zitat:
Wie möchtest du mit deinem Vorschlag die Verkehrswende schaffen und die Menschen dazu bringen ihren individualen Personenverkehr zu reduzieren?
Vielleicht sollten wir erstmal damit anfangen anzuerkennen, welche Vorschläge nichts bringen, diese ad acta legen, und uns auf Dinge konzentrieren, die uns (vielleicht) weiter bringen (könnten).
Dann würde ich sagen, fangen wir am besten gleich mit deinen Vorschlägen an. Die gehören genau in die von dir genannte Gruppe und zwar 1:1.
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