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Hallo zusammen,

ich habe nichts gegen "Freizeit-Verkehr", denn ich benutze die Bahn ständig als "Freizeit-Reisender", erwarte aber, dass dies auch von seinen Nutzern "mitfinanziert" wird. Die Tarife dürfen aber nicht derart unrealistisch "billig" sein , 30 Cent pro Tag, dass das System Bahn an seine Grenzen kommt oder Gefahr läuft zusammenzubrechen.

Theoretisch war es möglich, für 30 Cent an einem Tag mit RE von Hamburg bis München zu fahren. Ist dies noch "Personen-Nahverkehr"?

Die Deutsche Bahn hätte an mir in den 3 Monaten 225 Euro für die im Rhein-Mosel-Verkehrsverbund gültige 60plus-Netzkarte verdienen können. Ich habe mir natürlich auch das 9-Euro-Ticket gekauft, dieses aber lediglich für Fahrten mit dem Koblenzer Stadtbus verwendet.

Ich gehe davon aus, dass in der Zukunft Tarife erhöht werden. Die politischen Hintergründe bei der Einführung des 9-Euro-Tickets sind mir bewusst.

Die ökologisch dringend notwendige Verkehrswende gibt es jedoch nicht zum Schleuderpreis.

Eine deutschlandweit einheitliche Karte für den Regionalverkehr sehe ich als sinnvoll an. Dies würde die intensive Beschäftigung mit Tarifen, Gültigkeitsbereichen usw. überflüssig machen

Gruß Helmut

Es lebe das Saufbähnchen (Moseltalbahn Trier-Bullay)!
Sven939 schrieb:
Sven939 meint: Die Verblödung der Menschheit wird immer schlimmer!
Ich weiß ja, dass Du, genau wie ich, auch gegen eine Verlängerung bist.

Von daher: Volle Zustimmung oder +1

Zitat [www.drehscheibe-online.de]

Viele Grüße aus EMRS
Moritz

Re: Nicht zu glauben: Demos zum Erhalt des 9 Euro Ticket

geschrieben von: benzor

Datum: 29.08.22 01:52

Ich frage mich allerdings durchaus ob dieser hypothetische Fall München - Hamburg überhaupt realistisch ist, zumindest gesehen auf die Gesamtzahl aller Fahrten wird es doch vermutlich nur eine winzige Zahl derer geben, sie diese Strecke gefahren sind.

Das ist was mich an der Diskussion etwas stört, die hier bei DSO geführt wird. Meiner Meinung nach war/ist die wirklich bundesweite Geltung des Tickets für die meisten Menschen fast egal gewesen.

Sein wir doch Mal ehrlich, die meisten die das Ticket auch in ihrer Freizeit benutzt haben, haben es doch lokal benutzt. Und als lokal würde ich so ein Umkreis von 3-4 Stunden um den Heimatort ansehen. Das erlaubt dann nämlich auch eine Tagestour.

Das Wichtigste für fast alle war, meiner Meinung nach, das man sich nicht mit den unzähligen Verkehrsverbünde und den zum Teil nicht vorhandenen Übergangsregelungen herumschlagen musste.

Das Nachfolgeticket kann gerne etwas mehr kosten. Aber wenn man es zu teuer macht und in dem Bereich ist man mit den 70 Euro schon meiner Meinung nach, dann entlastet man vermutlich zwar die Pendler durchaus in vielen Fällen. Aber die Menschen für ihre Ausflüge und Tagestouren in den Zug zu locken, das schafft man nicht mit diesem Preis.

Dann braucht man entweder einen tieferen Gesamtpreis oder eine Staffelung (Bundesland/Nachbarbundesländer/Bundesweit). Und bei einer Staffelung muss man sich auch überlegen, will man die Menschen zwingen, sich vorher fest zulegen oder will man ein Konzept haben, dass es ermöglicht auch einzelnen Monate problemlos upzugraden.

Nun sind ja "Spaßfahrten" hier schon fast ein Schimpfwort geworden. Aber meiner Meinung nach sind es genau diese Fahrten, die wir auch von der Straße wegbringen müssen.

Da habe ich als Pendler auch nichts dagegen, wenn ich ab und an stehen muss.

Bierflatrate!

geschrieben von: IC 2213

Datum: 29.08.22 02:51

Alibizugpaar schrieb:
30 Cent/Tag. Ist das noch ein Preis, der der genutzten/erbrachten Leistung auch nur im kleinsten Ansatz entspricht? Was müsste ein Bier 0,5l in Deiner Lieblingskneipe kosten, wenn man sich dort beim Bezahlen die gleiche 'Mühe' geben wollte? Kannst beim nächsten Besuch ja mal 4 Cent hinlegen "Stimmt so Heinz, der Rest ist Trinkgeld".
Dann aber bitte in allen Kneipen in Deutschland für 30 Cent am Tag gratis saufen! Je mehr Kneipen ich schaffe, desto mehr unterschiedliche Biere kann ich am Tag für 30 Cent probieren! Au ja, lass mal dafür demonstrieren, dass es so ein 9 Euro Bierticket gibt!
Bovist66 schrieb:
Dein Zitat bekräftigt ja genau meine Auffassung. Beim Bau der A 20 wurde jedenfalls in dem von Dir zitierten Artikel in Wikipedia nicht danach differenziert, für welche Verkehre die Autobahn genau gebaut wurde.

Die A20 wurde überhaupt nicht aus verkehrlichen Gründen gebaut. Dafür wäre eine dreistreifige Bundesstraße mit RQ 15,5 ausreichend gewesen. Die wurde gebaut, damit MeckPomm einen Autobahnanschluss an die alten Bundesländer bekommt und dort die blühenden Landschaften entstehen können. Dafür war nach allgemeiner Ansicht eine Autobahn zwingend erforderlich. Das waren also ausschließlich (struktur)politische Gründe...
Eigene Erfahrungen bleiben eigene Erfahrungen und müssen nicht in Frage gestellt werden!!

Der nachdenkliche Stromrichter schrieb:
Pünktliche Züge? In Deutschland? Witzbold!

Hallo, danke und mit Gruß.

@Sven939 meint...

geschrieben von: Hubert G. Königer

Datum: 29.08.22 10:56

(Zitat) «Die Verblödung der Menschheit wird immer schlimmer!»

Hubert G. Königer meint:
Ja; sieht man u.a. an den Kommentaren von Sven 939.

Viele Grüsse,
Hubert, bekennender Spass- und 9-Eurofahrer.

«Wer grosse Töne spuckt, sollte an den Gegenwind denken».
Amtsbote Hannes (Albin Braig) in «Hannes und der Bürgermeister»
Im Gedenken an den
«Bürgermeister» Karlheinz Hartmann, gestorben am 29. August 2023.
bauigel schrieb:
Die wurde gebaut, damit MeckPomm einen Autobahnanschluss an die alten Bundesländer bekommt und dort die blühenden Landschaften entstehen können. Dafür war nach allgemeiner Ansicht eine Autobahn zwingend erforderlich. Das waren also ausschließlich (struktur)politische Gründe...
Genau! Die wurde gebaut, damit Touristen bequem und schnell nach Meck Pomm kommen, um der Region wirtschaftlich eine Perspektive zu geben. Und ja: Da ist Freizeitverkehr der 90% Use Case. Und ja, das ist auch OK so.
Ich weiß nicht, woher die Meinung kommt, nur Berufsverkehr ist relevant (auch gerade für die Bahn). Bezogen auf die Verkehrsleistung in Deutschland ist Freizeitverkehr ein mindestens ebenso dicker Brocken (insgesamt sogar eher größer) wie der Berufsverkehr.
Eine wesentliche Erkenntnis aus dem 9€ Ticket ist aus meiner Sicht, dass es gerade im Freizeitbereich bisher weitestgehend ungenutzte Potenziale gibt. Es zeigt sich, dass gerade in diesem Bereich über den Preis etwas zu machen ist, während im Berufsverkehr der Faktor Zeit und Zuverlässigkeit Tür zu Tür absolut dominierend ist und selbst ein de- facto kostenloses Angebot nicht zu drastischen Verschiebungen führt, mithin dieser Bereich für den ÖV nennenswert über das bestehende Maß hinaus als weitgehend unerreichbar zu betrachten ist. Mit ein paar mehr S- Bahn Linien und Stationen und Erweiterungen bei Straßenbahnen/Regio- Tramnetzen und verbesserten RE/RB Takten kann man da sicher noch ein paar Prozent holen, aber eine ver-X-Fachung wird da nicht stattfinden.

Re: @Sven939 meint...

geschrieben von: axelloko

Datum: 29.08.22 11:06

Hubert G. Königer schrieb:
(Zitat) «Die Verblödung der Menschheit wird immer schlimmer!»

Hubert G. Königer meint:
Ja; sieht man u.a. an den Kommentaren von Sven 939.

Viele Grüsse,
Hubert, bekennender Spass- und 9-Eurofahrer.
Wobei man die Frage stellen muss, ob der User Sven939 nicht als Troll unterwegs ist, denn soviel Unsinn, kann man eigentlich nicht schreiben
Urlaub in Meck-Pomm ist zur Erholung der Arbeitskraft, damit danach das Bruttosozialprodukt wieder gesteigert werden kann.

Zur Ostsee von Berlin mit 9ET für einen Tag oder WE zu fahren ist Spass und Stress zugleich.

Die A20 ist immerhin als ppp-Projekt in wenigen Jahren (mit Qualitätsmängel) gebaut worden. DB Netz docktert bis heute am Schienenausbau herum. Lübeck - Bad Kleinen Zweispurig - ja nein ne doch nicht. Anbindung Berlin Usedom??

Re: @Sven939 meint...

geschrieben von: RailServ

Datum: 29.08.22 11:51

axelloko schrieb:
Hubert G. Königer schrieb:
(Zitat) «Die Verblödung der Menschheit wird immer schlimmer!»

Hubert G. Königer meint:
Ja; sieht man u.a. an den Kommentaren von Sven 939.

Viele Grüsse,
Hubert, bekennender Spass- und 9-Eurofahrer.
Wobei man die Frage stellen muss, ob der User Sven939 nicht als Troll unterwegs ist, denn soviel Unsinn, kann man eigentlich nicht schreiben
Mich würde eigentlich interessieren, wo er persönlich in diesen drei Monate mit dem Ticket unterwegs war.

Seine Argumentation leitet er vor allem von den Zügen zwischen Ulm und München ab. Ich meine von ein paar Zügen der BRB habe er auch berichtet. Ob er diese auch alle genutzt weiß ich aber nicht.

Meine heutige Route führt mich gerade durchs Neckartal in einer gut gefüllten S1. Zuvor saß ich in einer gute gefüllten RB18 bis Heilbronn und einer ebenfalls gut gefüllten S41 nach Neckarelz.

Trotz Ferien in BaWü und der Fahrt durch eine Freizeitregion alles noch recht entspannt.

Ferner würde ich erwarten, dass die Ticket-Nutzung auf allen Strecken außerhalb der Ferienzeit unter der Woche deutlich zurückgehen wird.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2022:08:29:11:55:46.

Re: @Sven939 meint...

geschrieben von: axelloko

Datum: 29.08.22 12:09

In einem anderen Theard kam ja heraus, dass ein anderer Dauerkritiker die vollen Zügen wirklich nur aus dem Fernsehen kannte, und am Ende zugeben müsste, gar nicht mit der Bahn zu fahren. Ob's hier ähnlich ist?
RailServ schrieb:
axelloko schrieb:
Hubert G. Königer schrieb:
(Zitat) «Die Verblödung der Menschheit wird immer schlimmer!»

Hubert G. Königer meint:
Ja; sieht man u.a. an den Kommentaren von Sven 939.

Viele Grüsse,
Hubert, bekennender Spass- und 9-Eurofahrer.
Wobei man die Frage stellen muss, ob der User Sven939 nicht als Troll unterwegs ist, denn soviel Unsinn, kann man eigentlich nicht schreiben
Mich würde eigentlich interessieren, wo er persönlich in diesen drei Monate mit dem Ticket unterwegs war.

Seine Argumentation leitet er vor allem von den Zügen zwischen Ulm und München ab. Ich meine von ein paar Zügen der BRB habe er auch berichtet. Ob er diese auch alle genutzt weiß ich aber nicht.

Meine heutige Route führt mich gerade durchs Neckartal in einer gut gefüllten S1. Zuvor saß ich in einer gute gefüllten RB18 bis Heilbronn und einer ebenfalls gut gefüllten S41 nach Neckarelz.

Trotz Ferien in BaWü und der Fahrt durch eine Freizeitregion alles noch recht entspannt.

Ferner würde ich erwarten, dass die Ticket-Nutzung auf allen Strecken außerhalb der Ferienzeit unter der Woche deutlich zurückgehen wird.

Re: @Sven939 meint...

geschrieben von: Sven939

Datum: 29.08.22 13:07

axelloko schrieb:
In einem anderen Theard kam ja heraus, dass ein anderer Dauerkritiker die vollen Zügen wirklich nur aus dem Fernsehen kannte, und am Ende zugeben müsste, gar nicht mit der Bahn zu fahren. Ob's hier ähnlich ist?
Nein ist es nicht!
Eher haben andere, die hier vehement nach einer Fortsetzung schreien und auf eine Demo rennen, sich von den tatsächlichen Zuständen nicht überzeugt!
(Dieser Beitrag enthält keinen Text)
Beste Grüße von Cass Dinkelscherben, einer Bücherschubse. Je älter die angewendete Rechtschreibung, desto ernster sei der entsprechende Beitrag zu nehmen.
https://i.imgur.com/tIPJZXr.png

Du willst und kannst es nicht verstehen

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 29.08.22 13:51

ansonsten würdest du anders argumentieren. Es geht um Entlastung und nicht um Spaßfahrten - bis auf BaWÜ und Bayern hat die Schule wieder angefangen, damit sind Ausflugsfahrten eh nicht mehr so stark wie vor sechs oder acht Wochen.
Und für die Zustände können Ausflugsfahrer herzlich wenig. Daher ist dein Verbotsversuch ins Leere laufend. Aber wir haben ja mehrfach angesetzt, dir das zu erklären. Deine Meinung darfst du haben, aber halt es auch aus, wenn man dieser auf Grund zweifelhafter Argumentation deinerseits dieser widerspricht.

Re: @Sven939 meint...

geschrieben von: RailServ

Datum: 29.08.22 13:57

Sven939 schrieb:
axelloko schrieb:
In einem anderen Theard kam ja heraus, dass ein anderer Dauerkritiker die vollen Zügen wirklich nur aus dem Fernsehen kannte, und am Ende zugeben müsste, gar nicht mit der Bahn zu fahren. Ob's hier ähnlich ist?
Nein ist es nicht!
Eher haben andere, die hier vehement nach einer Fortsetzung schreien und auf eine Demo rennen, sich von den tatsächlichen Zuständen nicht überzeugt!
Dann mal bitte Namen in die Runde geschmissen.

Mit der RB10 (drei Flirt-Einheiten) von Frankfurt nach Wiesbaden habe ich jetzt zum erstenmal seit Wochen wieder einen Zug erwischt, der schon in Frankfurt nicht mehr alle Reisenden mitnehmen konnte.

Wirklich überrascht bin ich nicht, da die Rheinschiene zwischen Köln und Frankfurt tatsächlich sehr stark nachgefragt ist. Etwas ähnliches habe ich zuletzt im Juli im RE Mainz-Koblenz erlebt.

Nachtrag
Nur zwei Flirt haben Frankfurt verlassen, daher wurde es weiter vorne ziemlich voll.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2022:08:29:14:46:15.
ingo st. schrieb:
Urlaub in Meck-Pomm ist zur Erholung der Arbeitskraft, damit danach das Bruttosozialprodukt wieder gesteigert werden kann.
Nicht nur! Es gibt ganze Länder da ist die Tourismus- 'Industrie' ein wichtiger volkswirtschaftlicher Zweig in sich selbst. In Deutschland arbeiten nur noch knapp 24% der Arbeitenden Bevölkerung in der Industrie/produzierenden Gewerbe. Der Rest woanders, meist Dienstleistungen. Auch deswegen finde ich es gar nicht so sinnvoll, sich so naserümpfend über den Freizeitverkehr zu äußern.
Wie gesagt: Seit 9€ Ticket denke ich, dass es da durchaus ganz gute Verlagerungspotenziale gibt. Wenn ich sehe, an wievielen Autos in Frühlings-/Sommermonaten hinten Fahrräder dran baumeln, müsste man allerdings auch dafür eine brauchbare Lösung finden. Bei Bahnens geht das ja an sich grundsätzlich schon, aber wenn ich sehe wieviele Regionen fast Bahnfrei sind, scheitert das mangels Bahn. Und Fahrräder im Bus sind dann doch schwierig. Da beißt uns, dass sich die Bahn so gnadenlos gerade aus den landschaftlich reizvollen Regionen verabschiedet hat.

Re: Nicht zu glauben: Demos zum Erhalt des 9 Euro Ticket

geschrieben von: Mueck

Datum: 29.08.22 18:18

Am Steinberg schrieb:
ich stelle mir immer wieder die Frage, was denn schlecht daran sein soll, wenn das Ticket im Freizeitbereich genutzt wird, d.h. dort Fahrten vom Auto auf den ÖPNV verlagert hat? Dies ist eingetreten und ein gewünschter Effekt. Mitnichten ging es nur um Pendler. Überhaupt erscheint es fragwürdig, warum ÖPNV für so viele Menschen in erster Linie "Berufsverkehr" bedeutet und offensichtlich für alle anderen Verkehrszwecke uninteressant ist bzw. zu sein hat. Dabei liegt gerade im Freizeitverkehr das größte (brachliegende!) Potenzial für den ÖPNV.
Eben! Warum ist der ÖV vieenorts so schlecht? Weil er hauptsächlich nur auf den (Schüler- und) Berufsverkehr ausgerichtet ist und auch in dem Bereich nur auf Teile desselben vom Ort(steil) zum (Schul- oder Stadt-)Zentrum der nächsten größeren Stadt desselben Verbunds, es sei denn, ein Arbeitgeber liegt rein zufällig an der Strecke auf dem Weg dorthin, dann vielleicht auch dorthin.
Aber wehe, man will zum Stadzentrum des anderen Verbunds, auch wenn's näher wäre, oder zum Arbeitsplatz paar Dörfer links oder rechts der Achse ...

Hier in Karlsruhe kommt man prima vom Stadtteil oder vom Dorf in die Karlsruher Innenstadt, wo es in Handel und Verwaltung viele Arbeitsplätze gibt, ja. Und man kommt noch recht gut zu Arbeitsplätzen entlang der Achsen. Man kommt auch noch halbwegs vom Stadtteil zu einem Gewerbegebiet der Stadt mit Umsteigen in Busse. Aber versuch mal, vom Dorf mit Eisenbahnanshluss in ein Gewerbegebiet zu kommen, das direkt an einer anderen Bahnstrecke liegt, in KA nicht so selten, da ist man schnell beim Stundentakt, nicht passenden Anschlüssen oder Umwegen über das Stadtzentrum ...

Deswegen sind die Potentiale im (Schul- und) Berufsverkehr mit dem derzeitigem Angebot wohl kaum zu steigern. Da ist für viele vernachlässigte Relationen das Auto weiter unschlagbar. (Kann man bei (fast) kostenlos vielleicht doch mal drüber nachdenken, aber meist hat man's da zu eilig ...)

Im Freizeitbereich oder auch im sonstigen Alltagsbereich (Besorgungen etc.) ist noch Potential, weil man da mehr Muße hat auch für Umwege oder sich das Ziel zum Wandern nach ÖV-Anschluss aussuchen kann etc.

Bei mir persönlich ist auf dem Berufsweg nix zu holen angesichts, je nachdem, 10 oder 600 m Weg einfach. Im Alltagseinkaufverkehr bei 100 - 600 m, gelegentlich 1100 m, auch nicht, da bleibt nur der Freizeitverkehr übrig. Entweder zu Veranstaltungen, zum Wandern oder zum Radfahren.

Immerhin waren dank 9€T auch drei Einkaufsfahrten dabei von Karlsruhe nach Hauenstein (Schuhe), Lauterbourg (Maronencreme) und innerhalb KA (Lieblingsmarmelade 1,6 km alle paar Wochen). Nach Lauterbourg hat es, mangels Auto, eine Radtour ersetzt, Hauenstein evtl. eine Bahnfahrt nach Regeltarif (so 5 Jahre vorher gelöst), zum Scheck-In einen Fußweg.

Der Rest der 9€T hat zum Teil auch Radfahrten, Fußwege oder auch Regeltarif ersetzt, sofern es Termine waren, wo wg. Wetter oder Distanz das Rad nicht in Frage gekommen wäre, zum anderen Teil hätte es vermutlich Freizeittouren per Rad/Fuß ohne Bahnanreise ersetzt, also wohl meist Radtouren zu anderen Zielen, richtige "zuätzliche Wege, die es ohne 9€T nicht gegeben hätte, weil ich sonst auf der Couch versumpft wäre, waren glaub nicht dabei ... Und wenn doch, dann war's in Summe gesünder ... ;-)

Und warum soll es bei anderen grundsätzlich anders gewesen sein?
Vielleicht hätte es bei anderen, wegen Verfügbarkeit, im Freizeitbereich auch das Auto ersetzt und nicht nur Rad-/Fußwege.

Es hat vermutlich nur ab und zu den Aktionsradius mehr oder weniger vergrößert, falls die Leute, wie ich, sonst ohne Auto unterwegs sind, sicher nauch nichts grundsätzlich Schlimmes.

Am Steinberg schrieb:
Von daher hat das Ticket seinen zweck absolut erfüllt! Dazu finde ich es, nach anfänglicher Skepsis, inzwischen absolut genial. Aus drei Gründen:

a) Es ist so günstig, dass es fast jeder in der Tasche hat. Auch diejenigen, die nur 2x im Monat "in die Stadt" fahren. Und wenn man es erstmal in der Tasche hat, fährt man auch öfter - gerade in der Freizeit.
Eben!
Viele sehen nur b) und vergessen dabei, dass a) genauso ein deutlicher Abbau der Zugangshürde ist. Man muss nicht überlegen, ob man diesem Monat 1x, 2x oder n x irgendwohin will und ob da Einzelticket oder Monatsticket güntiger ist, man kauft es einfach, auch wenn man zunächst nur an 1x "in die Stadt" denkt, das 2. mal kommt automatisch dann doch und wenn nicht, ist es auch kein Beinbruch.
Bei allen Preisen ab 19,- aufwärts kommt wieder die Rechnerei und man ärgert sich über die evtl. Fehlentscheidung ...

Am Steinberg schrieb:
b) Es gilt bundesweit! Ein absolut geniales Element des Angebots. Nicht etwa, weil ich dann durch halb Deutschland mit dem Nahverkehr fahren kann, sondern weil ich mir beim Besuch in Berlin oder beim Ausflug zum Laacher See keinerlei Gedanken mehr zum Ticket machen muss (Lohnt sich ein Tagesticket? Oder doch lieber Einzelfahrt mit BC-Rabatt? etc.), keine Automaten studieren und keine App runterladen musste.
Eben! Verbundsgrenze? Völlig wurscht ... Wo endet meine Tarifwabe? Noch wurschter. Kein Schmarrnphone (wie ich)? *Schulterzuck*
Auch das ist wieder perdu, wenn man die Preise nach Verbund/Land/Bund staffelt ...
Beim 9€T musste man nur auf die Zugfarbe achten, ob's ein Fernzug ist oder nicht (mit allen Übergangsproblemchen, die wir aus DSO kennen, incl. den Tariffragen an der Bundesgrenze)
Am Steinberg schrieb:
c) Es so einfach zu verkaufen ist, dass es theoretisch jeder Kiosk vom Block verkaufen kann. Kein Automatengewurschtel, keine Schlange am Schalter, keine App. Und so einfach kann es sein, da braucht man nicht mal mehr zig Apps oder gar technisch teure Check-in-be-out-Systeme usw.. Einfach 9 €, baaaaam, fertig. Nicht mal Sondertarife für Kinder, BahnCardler, Senioren, Behinderte, usw. braucht es mehr. 9 €.

...und ich glaube, gerade davor haben ganze Tarifabteilungen so richtig Angst!
Danach gibt's nur noch eine Steigerung: kostenloser ÖV a la LUX & Co.
Die Differenzkosten dazu sind auch kein großer Schritt mehr ...
In der an der Demo hängenden Aktion wurden ja die vielen Subventionen fossiler Rohstoffe genannt, die viel größer als die Kosten des 9€T sind, wo man also noch Reserven hätte zum a) kostenlos und b) massiven ÖV-Ausbau, wenn man nur wöllte. Ist sicher nicht bei jeder dieser Subvention einfach, die sofort zu canceln, und auch der Ausbau in Strecken, Rollmaterial und Personal geht nicht von heute auf morgen.
Aber der Weg sollte beschritten werden:

Am Steinberg schrieb:
In diesem Sinne, möge diese Erkenntnis zu einer langen Fortsetzung führen.

https://cousin.de/jacobs/bremerhaven/bilder/ende/zeiles.jpg

Re: Nicht zu glauben: Demos zum Erhalt des 9 Euro Ticket

geschrieben von: Mueck

Datum: 29.08.22 18:41

bsbw schrieb:
In Berlin gab es früher den "Tele-Bus". Meine so wurde das genannt. Unser Nachbar, Schwerbehindert, konnte da anrufen und eine Fahrt bestellen. Er war sehr zufrieden damit.
Auch im KA gibt es einen Behindertenfahrdienst, den man anrufen kann.
Im einen Vorstand eines Vereines nutzt die Stellvertretende Vorsitzende diesen, wenn Treffen nicht im näheren Umkreis ihrer Wohnung sind, was mit E-Rolli zu schaffen wäre, von daher habe ich da "Erfahrungen", indirekte und ganz sporadisch auch direkte, wenn ich mal mitfuhr und den Rest meines Weges zu Fuß lief.

Prinzipiell ist es wie beim AST: Man muss mehr planen, wann man fährt. Nur sind die Vorstandssitzungen o.ä. Vereinstermine selten genau zur geplanten Zeit rum.
Im Gegensatz zum AST muss man aber schon Tage vorher planen, spontan umbestellen geht nur seltenst, es sei denn dass der Fahrdienst gerade Leerlauf hat.
Früher gab es mal deutlich mehr Fahrten als Kontingent frei (nahezu frei? Weiß nicht).
Das ist im Laufe der Jahre immer mehr geschrumpft, städtischer Haushalt wird enger ...
Aktuell heißt es, dass wir unsere Termine/Sitzungen nicht zu spät am Abend machen dürfen, weil man da keinen Fahrdienst mehr kriegt.
Grund: Durch Corona fielen viele Abenddinge weg, Kapazitäten am Abend wurden daher abgebaut und noch nicht wieder aufgebaut ...

Ich vermute, es könnte, obwohl alles auf kommunaler Ebene läuft, anderswo ganz ähnlich sein: nur stark eingeschränkt flexibel, mit ÖV, wie unseereiner ihn nutzt, absolut nicht vergleichbar.
Dafür aber Von-Tür-zu-Tür-Service samt Rein-/Raus-Schieben ...

https://cousin.de/jacobs/bremerhaven/bilder/ende/zeiles.jpg
Bahnhofsvorstand schrieb:
Zitat:
Schwerbehinderte mit gültiger Wertmarke machen "5 Kreuze", wenn dieser EUR 9 Spuk endlich vorbei ist.
Vollste Zustimmung von mir, der eine Wertmarke besitzt.

Ich bekam zwar immer einen Sitzplätz im Zug, aber manchmal war es nicht sehr einfach, einen freien Platz zu finden.

Zitat [www.drehscheibe-online.de]

Viele Grüße aus EMRS
Moritz
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