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WDR: Lüdenscheid bleibt vom Zugverkehr abgeschnitten

geschrieben von: Viadukt

Datum: 25.08.22 08:13

Zitat
Mehr als ein Jahr nach dem Hochwasser gibt es für alle, die mit dem Zug nach Lüdenscheid wollen, keine Hoffnung auf eine schnelle Lösung.
Zitat
Die Bahn hat ihren Zeitplan vorgestellt. Demnach soll der Bahndamm in Schalksmühle bis Ende des Jahres fertig sein.

Zitat
Eine andere Stelle macht viel größere Probleme. Erst Anfang Juli, also ein Jahr nach den Überflutungen, ist ein Schaden an der Eisenbahnbrücke unmittelbar vor dem Bahnhof Brügge aufgefallen (...) muss eine Behelfsbrücke her? Eine Antwort darauf will die Bahn bis Ende des Jahres prüfen.

Zitat
Wie lange es dauern wird, bis wieder Züge von Hagen nach Lüdenscheid fahren können, da will sich die Bahn lieber nicht festlegen.

[www1.wdr.de]
Laut Tagespresse werden bis zum Jahresende drei Varianten geprüft:
Stabilisierung, Behelfsbrücke ohne Weiche, Behelfsbrücke mit Weiche = Sonderkonstruktion.
Maßnahmen, egal wie entschieden wird, gibt es erst 2023.

Grüße Frank

Zu meinen Beiträgen:
- Eisenbahnen [www.drehscheibe-foren.de]
- Historisches Forum [www.drehscheibe-foren.de]
- Straßenbahnen [www.drehscheibe-foren.de]
Im Moment funktioniert es doch ohne Bahn gar nicht so schlecht und wenn die A45 wieder läuft und der Umleitungsverkehr auf der B54 entfällt, müßte im Volmetal eigentlich Easy-Going herrschen.
Ganz ernsthaft, ohne Sarkasmus: Die Bahn beweist gerade vielerorts, daß es auch gut ohne sie geht und angesichts der ohnehin knappen Ressourcen und fehlenden Arbeitskräfte sollte man ernsthaft überlegen, die Bahn auf die Ballungsgebiete zu konzentrieren und am Rand der Ballungsgebiete Pendlerbahnhöfe mit großen bewachten Parkplätzen direkt an die Autobahnen zu bauen und von dort im 5min-Takt in die Städte zu fahren. Diese Bahnhöfe dürfen auch gerne vom Fernverkehr bedient werden, so kann die Bahn auch ernsthaft den Kurzstreckenflugverkehr ersetzen (das kann sie nicht, solange man sich in die Innenstadt zum Hauptbahnhof durchkämpfen muß, um vom weiteren Umfeld einer Großstadt in eine andere zu fahren, während man den Flughafen bequem auf der Autobahn erreicht und ausreichend Parkplätze dort vorfindet) So könnten Bahn und Individualverkehr ihre jeweiligen Stärken ausspielen und allen wäre gedient. Ich glaube nicht, daß Lüdenscheid und das Volmetal wirklich eine Bahnverbindung brauchen. Ein einzelner Triebzug einmal pro Stunde spricht Bände. Mit der vorhandenen Infrastruktur wäre eine viel größere Kapazität möglich, sie ist also eigentlich völlig überdimensioniert und kostet Unsummen an Geld und Arbeitskräften, die dringend für die Erneuerung der Autobahnbrücke benötigt würden.

Link zum Zeitungsartikel

geschrieben von: Matthew

Datum: 25.08.22 10:24

Hallo allerseits,

hier der Link zum Artikel in den Lüdenscheider Nachrichten:

come-on.de

Grüße aus Lüdenscheid

Matthew
Viadukt schrieb:Zitat
Zitat
Mehr als ein Jahr nach dem Hochwasser gibt es für alle, die mit dem Zug nach Lüdenscheid wollen, keine Hoffnung auf eine schnelle Lösung.
Zitat
Die Bahn hat ihren Zeitplan vorgestellt. Demnach soll der Bahndamm in Schalksmühle bis Ende des Jahres fertig sein.

Zitat
Eine andere Stelle macht viel größere Probleme. Erst Anfang Juli, also ein Jahr nach den Überflutungen, ist ein Schaden an der Eisenbahnbrücke unmittelbar vor dem Bahnhof Brügge aufgefallen (...) muss eine Behelfsbrücke her? Eine Antwort darauf will die Bahn bis Ende des Jahres prüfen.

Zitat
Wie lange es dauern wird, bis wieder Züge von Hagen nach Lüdenscheid fahren können, da will sich die Bahn lieber nicht festlegen.

https://www1.wdr.de/nachrichten/westfalen-lippe/luedenscheid-bleibt-vom-zugverkehr-abgeschnitten-100.html
Ja, die Bahn hat Zeit, alles in Ruhe und Lockerheit bis Ende des Jahres zu prüfen (Brügge) und ganz gemütlich ihren Bahndamm wieder aufzuschütten. Sie ist an der Verkehrswende ja auch nicht beteiligt...

Re: WDR: Lüdenscheid bleibt vom Zugverkehr abgeschnitten

geschrieben von: Nemo

Datum: 25.08.22 10:40

Train Jaune schrieb:
Im Moment funktioniert es doch ohne Bahn gar nicht so schlecht und wenn die A45 wieder läuft und der Umleitungsverkehr auf der B54 entfällt, müßte im Volmetal eigentlich Easy-Going herrschen.
Ganz ernsthaft, ohne Sarkasmus: Die Bahn beweist gerade vielerorts, daß es auch gut ohne sie geht und angesichts der ohnehin knappen Ressourcen und fehlenden Arbeitskräfte sollte man ernsthaft überlegen, die Bahn auf die Ballungsgebiete zu konzentrieren und am Rand der Ballungsgebiete Pendlerbahnhöfe mit großen bewachten Parkplätzen direkt an die Autobahnen zu bauen und von dort im 5min-Takt in die Städte zu fahren. Diese Bahnhöfe dürfen auch gerne vom Fernverkehr bedient werden, so kann die Bahn auch ernsthaft den Kurzstreckenflugverkehr ersetzen (das kann sie nicht, solange man sich in die Innenstadt zum Hauptbahnhof durchkämpfen muß, um vom weiteren Umfeld einer Großstadt in eine andere zu fahren, während man den Flughafen bequem auf der Autobahn erreicht und ausreichend Parkplätze dort vorfindet) So könnten Bahn und Individualverkehr ihre jeweiligen Stärken ausspielen und allen wäre gedient. Ich glaube nicht, daß Lüdenscheid und das Volmetal wirklich eine Bahnverbindung brauchen. Ein einzelner Triebzug einmal pro Stunde spricht Bände. Mit der vorhandenen Infrastruktur wäre eine viel größere Kapazität möglich, sie ist also eigentlich völlig überdimensioniert und kostet Unsummen an Geld und Arbeitskräften, die dringend für die Erneuerung der Autobahnbrücke benötigt würden.
Eine stündliche Regionalbahn ist auf dieser Strecke allerdings nicht das was das Potenzial hergeben würde. Anderswo auf der Welt hätte man die Strecke ins S-Bahnnetz integriert oder sie wäre eine Keimzelle einer Regionalstadtbahn. Im Autoland NRW geht das aber natürlich nicht. Da sinniert man in Deutschlands einziger Megacity lieber über die Sinnhaftigkeit der Bahn im ländlichen Raum und meint diesen bei sich zu finden.

---
Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn.
Train Jaune schrieb:Zitat:
Im Moment funktioniert es doch ohne Bahn gar nicht so schlecht und wenn die A45 wieder läuft und der Umleitungsverkehr auf der B54 entfällt, müßte im Volmetal eigentlich Easy-Going herrschen.
Ganz ernsthaft, ohne Sarkasmus: Die Bahn beweist gerade vielerorts, daß es auch gut ohne sie geht und angesichts der ohnehin knappen Ressourcen und fehlenden Arbeitskräfte sollte man ernsthaft überlegen, die Bahn auf die Ballungsgebiete zu konzentrieren und am Rand der Ballungsgebiete Pendlerbahnhöfe mit großen bewachten Parkplätzen direkt an die Autobahnen zu bauen und von dort im 5min-Takt in die Städte zu fahren. Diese Bahnhöfe dürfen auch gerne vom Fernverkehr bedient werden, so kann die Bahn auch ernsthaft den Kurzstreckenflugverkehr ersetzen (das kann sie nicht, solange man sich in die Innenstadt zum Hauptbahnhof durchkämpfen muß, um vom weiteren Umfeld einer Großstadt in eine andere zu fahren, während man den Flughafen bequem auf der Autobahn erreicht und ausreichend Parkplätze dort vorfindet) So könnten Bahn und Individualverkehr ihre jeweiligen Stärken ausspielen und allen wäre gedient. Ich glaube nicht, daß Lüdenscheid und das Volmetal wirklich eine Bahnverbindung brauchen. Ein einzelner Triebzug einmal pro Stunde spricht Bände. Mit der vorhandenen Infrastruktur wäre eine viel größere Kapazität möglich, sie ist also eigentlich völlig überdimensioniert und kostet Unsummen an Geld und Arbeitskräften, die dringend für die Erneuerung der Autobahnbrücke benötigt würden.
Ich sehe das andersrum:
Man müsste bereit sein, eine vernünftige Infrastruktur aufzubauen (so wie der große Reset in den NL vor 30 Jahren), um dann dichtere Takte anzubieten.
15'-Takt zur HVZ, dazwischen 30'-Takt (bis 21 oder 22 Uhr) und Verkehr bis 1 oder 2 Uhr nachts. Auch für den Betrieb bräuchte man das nötige Geld.

Scheitern tut es zu allererst am Desinteresse und fehlender Finanzierungsbereitschaft auf Bundes-, teils auch auf Landesebene.
Pendler-Bahnhöfe gibt es durchaus ein paar - ich denke mal an Neuss-Allerheiligen z.B..

Weiteres Problem ist aber auch, dass im vor-/nachgelagerten ÖPNV die Finanzmittel nicht reichen, die Angebote schlecht sind usw.
Mit einer Kombination aus Stadtbussen, Schnellbussen, Regionalbussen, SPNV und Fernverkehr könnte man schon die Wende schaffen, wenn man das konsequent anpacken würde.

Leider hat man die DB so aufgestellt, dass sie sich für eine Verkehrswende schlicht nicht eignet und macht auch jetzt keine Anstalten, dies zu ändern oder in dem Rahmen nach Lösungen zu suchen.
Pläne, wie die Verkehrswende im Angebot aussehen kann, gibt es ja auf der Schiene. Aber das wird nach derzeitigen Zeitplänen nicht vor 2040/2050 auch nur ansatzweise umgesetzt werden (siehe wieder Finanzierung, Organisation usw.).

Stattdessen feiert man sich für das 9€-Ticket - die Anwohner der RB52-Strecke werden sich nicht ganz so freuen, selbst wenn man eine Nachfolgelösung findet.
Hallo,Zitat:
Ja, die Bahn hat Zeit, alles in Ruhe und Lockerheit bis Ende des Jahres zu prüfen (Brügge) und ganz gemütlich ihren Bahndamm wieder aufzuschütten. Sie ist an der Verkehrswende ja auch nicht beteiligt...
Naja, fairerweise muss man aber auch sagen, das ein Brückenersatz etwas Zeit braucht, siehe nebenan die A45 und das im Autofahrerland Deutschland, wie hier immer gesagt wird. Gesperrt seit Monaten, bis Weihnachten soll sie gesprengt sein, dann irgendwann der Wiederaufbau in den nächsten 2-3 Jahren.
Gut die Bahnbrücke ist "etwas" kleiner. Aber Planung, Entscheidung Neubau/Reparatur, Baufirmen, Material usw. - das alles lässt sich auch nicht erzaubern.
Schönen Tag
rhein-ruhr

Wer fährt Deine Züge ?

geschrieben von: pm

Datum: 25.08.22 11:28

Scheitern würde es zu aller erst am Personal.Der Mut fehlt leider der deutschen Verkehrspolitik-das Angebot wie in NL bei der NS um 10% dauerhaft zu reduzieren.

Hilfsbrücke

geschrieben von: wostei

Datum: 25.08.22 11:30

Ich kenne die Örtlichkeiten etwas, auch aus früheren Zeiten. Auf der Brücke lagen früher 3 Gleise, von Hagen, nach Hagen und von/nach Lüdenscheid. Wenn man die alte Brücke abreisst wäre theoretisch auch Platz für 2 Hilfsbrücken, Gleis Hagen und Gleis Lüdenscheid. Die Trennungsweiche müsste dann wahrscheinlich weiter Richtung Bahnhof gesetzt werden. Allerdings würde man sich mit 2 Hilfsbrücken das Baufeld für den Neubau versperren. Sinnvoll wäre es 1 Hilsbrücke soweit wie möglich südwestlich zu setzen und nur das Hagener Gleis anzubinden. Das Lüdenscheider Gleis dabei mit anzubinden dürfte schwierig bis unmöglich sein da die Trennungsweiche dann erst hinter der Brücke möglich wäre aber das Lüdenscheider Gleis stark ansteigt. Allerdings wäre dann das Baufeld für den Neubau einer mindestens zweigleisigen Brücke oder zweier eingleisiger Brücken (1 Gleis Hagen, 1 Gleis Lüdenscheid) frei. Als Konsequenz wäre auf längere Zeit SEV Brügge - Lüdenscheid erforderlich was aber aufgrund der örtlichen Buslinien nicht ganz so tragisch wäre, ich hoffe ich bekomme jetzt keinen Platzverweis in Lüdenscheid.
Wolfgang



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2022:08:25:11:31:55.
Frank St. schrieb:Zitat:
Laut Tagespresse werden bis zum Jahresende drei Varianten geprüft:
Stabilisierung, Behelfsbrücke ohne Weiche, Behelfsbrücke mit Weiche = Sonderkonstruktion.
Maßnahmen, egal wie entschieden wird, gibt es erst 2023.

Grüße Frank
zwei Anmerkungen dazu:

1. Variante 1 wäre die einfachste und schnellste Variante. Die Trockenlegung der Volme in diesem Sommer gar kein großes Problem und man gewänne zeit für die Ersatzplanung.
2. Variante 4 wurde nicht erwähnt: Endgültige Einstellung des Eisenbahnverkehrs und Abriss der Brücke ohne Neubau, Renaturierung des Bahnstrecke und der Volme. Das wäre wohl die Vorzugsplanung von DB Netz, das es ohne die Strecke geht, beweist man doch gerade. Evtl. bekäme man Abriss und Renaturierung ja auch aus Naturschutzmitteln bezahlt... DB Netz wäre glücklich, die Grünen ebenfalls.

Viele Grüße von der Lahn

Olvier

"Die Deutsche Rechtschreibung ist Freeware, sprich, du kannst sie kostenlos nutzen.
Allerdings ist sie nicht Open Source, d.h. du darfst sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen."

PS: Setzt bitte einen passende Themabeschreibung über euren Text!
Ein guter Titel über dem Beitrag ist das Tüpfelchen auf dem i für einen wirklich guten Beitrag oder eine wirklich gute Antwort!
rhein-ruhr schrieb:
Hallo,Zitat:
Ja, die Bahn hat Zeit, alles in Ruhe und Lockerheit bis Ende des Jahres zu prüfen (Brügge) und ganz gemütlich ihren Bahndamm wieder aufzuschütten. Sie ist an der Verkehrswende ja auch nicht beteiligt...
Naja, fairerweise muss man aber auch sagen, das ein Brückenersatz etwas Zeit braucht, siehe nebenan die A45 und das im Autofahrerland Deutschland, wie hier immer gesagt wird. Gesperrt seit Monaten, bis Weihnachten soll sie gesprengt sein, dann irgendwann der Wiederaufbau in den nächsten 2-3 Jahren.
Gut die Bahnbrücke ist "etwas" kleiner. Aber Planung, Entscheidung Neubau/Reparatur, Baufirmen, Material usw. - das alles lässt sich auch nicht erzaubern.
Schönen Tag
rhein-ruhr
Der Unterschied zwischen dem Neubau einer Talbrücke (inkl. Planung, Entscheidung, Ausschreibung) und der reinen Entscheidung, wie man eine Straßenbrücke repariert oder neu baut ist aber schon ein bisschen größer, als du es darstellst.

Re: Hilfsbrücke

geschrieben von: Heckeneilzugfan

Datum: 25.08.22 21:01

wostei schrieb:
Ich kenne die Örtlichkeiten etwas, auch aus früheren Zeiten. Auf der Brücke lagen früher 3 Gleise, von Hagen, nach Hagen und von/nach Lüdenscheid. Wenn man die alte Brücke abreisst wäre theoretisch auch Platz für 2 Hilfsbrücken, Gleis Hagen und Gleis Lüdenscheid. Die Trennungsweiche müsste dann wahrscheinlich weiter Richtung Bahnhof gesetzt werden. Allerdings würde man sich mit 2 Hilfsbrücken das Baufeld für den Neubau versperren. Sinnvoll wäre es 1 Hilsbrücke soweit wie möglich südwestlich zu setzen und nur das Hagener Gleis anzubinden. Das Lüdenscheider Gleis dabei mit anzubinden dürfte schwierig bis unmöglich sein da die Trennungsweiche dann erst hinter der Brücke möglich wäre aber das Lüdenscheider Gleis stark ansteigt. Allerdings wäre dann das Baufeld für den Neubau einer mindestens zweigleisigen Brücke oder zweier eingleisiger Brücken (1 Gleis Hagen, 1 Gleis Lüdenscheid) frei. Als Konsequenz wäre auf längere Zeit SEV Brügge - Lüdenscheid erforderlich was aber aufgrund der örtlichen Buslinien nicht ganz so tragisch wäre, ich hoffe ich bekomme jetzt keinen Platzverweis in Lüdenscheid.
Wolfgang
Wäre immerhin etwas:
Man würde eine Behelfsbrücke für ein Gleis Schalksmühle - Brügge erstellen. Dann könnte man für eine Übergangszeit eine RB25 Köln - Gummersbach - Dortmund (Kreuzungen in Kierspe, Rummenohl und Herdecke) verkehren lassen. Zwischen Lüdenscheid-Brügge und Brügge könnte man noch länger eine SEV-Buslinie einsetzen. Wäre dort auch am ehesten zumutbar!
Die Gefahr allerdings: Die Bürger von Gummersbach, Meinerzhagen und Kierspe könnten sich an die durchgehende Zugverbindung nach Hagen/Dortmund gewöhnen und würden sodann einen Erhalt fordern. Dann würde man sich vielleicht genötigt fühlen, abschnittsweise zweimal stündlich zu fahren, damit Lüdenscheid und Hagen/Dortmund gut an die Orte im Volmetal angebunden wären. Nicht auszudenken!

Re: Hilfsbrücke

geschrieben von: wostei

Datum: 25.08.22 21:38

Die Bürger vom GM hat man in den 80er Jahren entwöhnt als der 2-stündig durchgehende Heckeneilzug Köln - Dieringhausen - Brügge - Hagen eingestellt wurde. Eine Neuauflage wäre natürlich schön aber da sollten wir uns keine Hoffnungen machen. Bei der Pünktlichkeit der RB25 geht das voll in die Hose. Auch ein Flügelzugkonzept in Brügge wäre da nicht praktikabel, vor allem bei den unterschiedlichen Fahrzeugtypen und Bestellern. Solange der 30-Minuten-Takt der RB25 auf der Kölner Seite mangels weiterer Kreuzungsmöglichkeiten, fehlender teilweisiger Zweigleisigkeit, Überlastung Knoten Köln und weiterer Nickeligkeiten wie z. B. vorzeitige Wende auf dem Weg von Köln in den Merkwürdigen Kreis nicht stabil ist wird das nix. Eher wäre da eine Verdichtung der RB52 auf 30-Minuten-Takt angemessen, setzt allerdings Wiederherstellung der Zweigleisigkeit Brügge - Hagen-Oberhagen und teilweise Hagen-Hbf über Herdecke Richtung Dortmund-SIP samt Beschleunigung voraus. Dann wird ein Schuh draus, aber die Kosten wird sich niemand an die Backe binden.
Wolfgang
Volle Zustimmung. Man muss es mal so sehen: die Volmetalbahn ist eine Infrastruktur die auch - wie schon damals in der gezinkten IGVP NRW bemerkt - Fläche verbraucht und die Landschaft zerschneidet. Dies tun andere Infrastrukturen wie Autobahnen oder Straßen teilweise noch viel mehr. Das ist soweit auch nicht verwerflich, wenn man sie entsprechend nutzt. Und hier liegt das bereits angesprochene Problem. Eine Infrastruktur von Hagen bis Brügge wird NUR für einen Regionaltriebwagen pro Stunde und Richtung genutzt. Das ist pure Verschwendung! Diese Infrastruktur könnte viel mehr hergeben, wenn man sie vernünftig nutzen würde und dazu gehört selbstverständlich an erster Stelle mal ein zweigleisiger Ausbau zwischen Hagen-Delstern und Brügge.

Man muss sich einfach mal eingestehen dass die Stilllegung des zweiten Gleises damals ein riesiger Fehler war. Wer genau hat das eigentlich angeordnet?

Das mag jetzt für viele utopisch klingen aber für mich sieht ein vernünftiges Angebot auf der Volmetalbahn beispielsweise so aus:
-halbstündiges Grundangebot mit Regionalbahn und zusätzlichen Haltepunkten. Zwischen Hagen und Brügge noch mindestens: Hagen-Eilpe, evtl. Hagen-Delstern, Hagen-Priorei. Bei Regionalstadtbahnbetrieb wären auch Ambrock oder Kattwinkel und Strücken denkbar.
-stündliches RegionalExpress-Angebot. Idealerweise: Dortmund - Herdecke - Hagen - Schalksmühle - Lüdenscheid mit Halt nur an den genannten Bahnhöfen. Dazu gehört auch die Strecke Dortmund - Herdecke - Hagen ausgebaut und das Ganze am besten mit Neigetechnik (weil kurvenreiches Mittelgebirge). Bau einer Verbindungskurve zur Umgehung von Brügge für die Expresszüge.
-evtl. weiteres stündliches RegionalExpress-Angebot in Richtung Gummersbach
-achja und Güterverkehr soll doch auch auf die Schiene. Es gibt im Volmetal genug Firmen, die eigentlich an die Schiene gehören. Von Hagen aus angefangen beispielsweise: Putsch, Rafflenbeul, Wippermann, Schöneweiss, der Schrottplatz in Rummenohl, Outokumpu in Schalksmühle usw.

Was zeigt dies? Ja man könnte einen T30 auf der Volmetalbahn mit ach und krach auch noch auf der bestehenden Infrastruktur unterbringen wenn Bahnsteigkanten in Brügge geändert werden und es darf dann auch kein Güterzug in der Zeit fahren. Aber das ist doch keine Lösung. Wenn wir Verkehrswende ernsthaft wollen in diesem Land müssen wir größer denken. Auch wenn mein Angebotskonzept noch so utopisch klingt ist es letztlich nur das, was es einmal gab plus ein paar Ergänzungen (Neigetechnik und Verbindungskurve) um den Stand aus dem frühen 20. Jahrhundert mal etwas aufzufrischen. Man muss sich dabei immer vor Augen halten: was ist denn die Konkurrenz bzw. Alternative? Richtig, die A45! Wenn wir damit konkurrieren wollen müssen wir auf der Schiene schneller werden. Was ich aufgezählt habe sind noch moderate Verbesserungen im Bestand. Hätte man auf der Schiene genauso geklotzt wie auf der Straße hätte man eine komplette Neubaustrecke Hagen - Siegen über Lüdenscheid geplant mit vielen Tunnels und Brücken wie die A45.
Außerdem: es wäre alleine deshalb schon kein Fehler die Volmetalbahn auszubauen um redundante Infrastruktur zu haben. Man sieht doch jetzt welch katastrophale Folgen für Lüdenscheid und die Region die Sperrung der A45 hat eben weil man so dumm war und jahrelang nur auf die Straße gesetzt hat!

Was bedeutet das nun für diese Brücke in Brügge? Bei der Erneuerung am Besten gleich mindestens 3-gleisig ausführen: 2 Gleise von/nach Hagen und 1 Gleis von/nach Lüdenscheid. Dieser derzeitige künstliche Engpass mit nur einem Gleis auf der Brücke ist an sich schon eine Frechheit.


Plutone schrieb:
Ich sehe das andersrum:
Man müsste bereit sein, eine vernünftige Infrastruktur aufzubauen (so wie der große Reset in den NL vor 30 Jahren), um dann dichtere Takte anzubieten.
15'-Takt zur HVZ, dazwischen 30'-Takt (bis 21 oder 22 Uhr) und Verkehr bis 1 oder 2 Uhr nachts. Auch für den Betrieb bräuchte man das nötige Geld.

Scheitern tut es zu allererst am Desinteresse und fehlender Finanzierungsbereitschaft auf Bundes-, teils auch auf Landesebene.
Pendler-Bahnhöfe gibt es durchaus ein paar - ich denke mal an Neuss-Allerheiligen z.B..

Weiteres Problem ist aber auch, dass im vor-/nachgelagerten ÖPNV die Finanzmittel nicht reichen, die Angebote schlecht sind usw.
Mit einer Kombination aus Stadtbussen, Schnellbussen, Regionalbussen, SPNV und Fernverkehr könnte man schon die Wende schaffen, wenn man das konsequent anpacken würde.

Leider hat man die DB so aufgestellt, dass sie sich für eine Verkehrswende schlicht nicht eignet und macht auch jetzt keine Anstalten, dies zu ändern oder in dem Rahmen nach Lösungen zu suchen.
Pläne, wie die Verkehrswende im Angebot aussehen kann, gibt es ja auf der Schiene. Aber das wird nach derzeitigen Zeitplänen nicht vor 2040/2050 auch nur ansatzweise umgesetzt werden (siehe wieder Finanzierung, Organisation usw.).

Stattdessen feiert man sich für das 9€-Ticket - die Anwohner der RB52-Strecke werden sich nicht ganz so freuen, selbst wenn man eine Nachfolgelösung findet.

Re: Hilfsbrücke

geschrieben von: Plutone

Datum: 26.08.22 07:26

wostei schrieb:Zitat:
Die Bürger vom GM hat man in den 80er Jahren entwöhnt als der 2-stündig durchgehende Heckeneilzug Köln - Dieringhausen - Brügge - Hagen eingestellt wurde. Eine Neuauflage wäre natürlich schön aber da sollten wir uns keine Hoffnungen machen. Bei der Pünktlichkeit der RB25 geht das voll in die Hose. Auch ein Flügelzugkonzept in Brügge wäre da nicht praktikabel, vor allem bei den unterschiedlichen Fahrzeugtypen und Bestellern. Solange der 30-Minuten-Takt der RB25 auf der Kölner Seite mangels weiterer Kreuzungsmöglichkeiten, fehlender teilweisiger Zweigleisigkeit, Überlastung Knoten Köln und weiterer Nickeligkeiten wie z. B. vorzeitige Wende auf dem Weg von Köln in den Merkwürdigen Kreis nicht stabil ist wird das nix. Eher wäre da eine Verdichtung der RB52 auf 30-Minuten-Takt angemessen, setzt allerdings Wiederherstellung der Zweigleisigkeit Brügge - Hagen-Oberhagen und teilweise Hagen-Hbf über Herdecke Richtung Dortmund-SIP samt Beschleunigung voraus. Dann wird ein Schuh draus, aber die Kosten wird sich niemand an die Backe binden.
Wolfgang
Von Köln nach Dortmund dürfte es mit dem RRX deutlich schneller sein, ab einem gewissen Punkt auf der Strecke lohnt sich dann erst die Weiterfahrt.
Im Zielnetz 2040 soll es ja zumindest zwischen Brügge und Dortmund wieder einen 30'-Takt geben (1x aus Lüdenscheid, 1x aus Hemer), auf den man auch mit der RB25 dann recht kurz umsteigen kann. Für den südlichen Abschnitt sehe ich schwarz, solange man die langsamen Verkehre zwanghaft im 20'-Takt fahren lassen will.
Eine halbstündliche S-Bahn für die Kleinsthalte und eine halbstündliche RE-Linie wären sicher auch hier die bessere Wahl, aber es gibt eben Menschen, die mit dem 20'-Takt geboren wurden und daran trotz der systematischen Schwächen auf Teufel komm raus festhalten müssen.

Re: Hilfsbrücke

geschrieben von: wostei

Datum: 26.08.22 08:06

Hallo,
was meinst du mit 2. 30-Minuten-Takt Brügge - Dortmund, wie soll denn auf der Strecke der Zug ab Hemer fahren?
Und welche südliche Strecke mit 20-Minuten-Takt?
Gruss
Wolfgang

Re: WDR: Lüdenscheid bleibt vom Zugverkehr abgeschnitten

geschrieben von: wostei

Datum: 26.08.22 08:30

Hallo,

wenn ich mich nicht täusche wurde das 2. Gleis im Vorlauf des Abgesangs der Bundesbahn abgebaut. Begründung war damals Einsparung bei den Unterhaltskosten an den Stellen wo die beiden Gleise jeweils in eigenen Tunneln verliefen. Weiterhin bessere Trassierung unter Nutzung der Flächen des ehemaligen 2. Gleises zwecks Geschwindigkeitserhöhung. Im Rahmen dieses Kahlschlags wurden auch gleich alle Nebengleise, Anschlußstellen usw. zwischen Oberhagen und Brügge zurückgebaut, Rummenohl ausgenommen.
Ebenso war damit der Güterverkehr in diesem Bereich obsolet ausgenommen der Schrotti in Rummenohl.

Eine Umgehungskurve Brügge dürfte wohl schon aus topographischen Gründen nicht möglich sein es sei denn im unteren Teil als Zahnradbahn. Die jetzige Strecke steigt direkt ab Brügge in einer Rechtskurve steil an und gilt betrieblich als Steilstrecke, vor der Einfahrt Brügge stand eines der letzten mechanischen Ts2/Ts3-Signale. Ausserdem wäre einer Umgehungskurve jede Menge Bebauung im Weg.

Weiteren möglichen Güterverkehr sehe ich momentan (die Zeiten können sich ändern) eigentlich nur in Brügge (Holz) und Krummenerl (Schotter).

Die Weiche auf der Brücke sowie die Minimal-Bahnsteigausstattung gibt es seit Wiederinbetriebnahme Pv Marienheide - Brügge, im Streckenbau wurde geklotzt und ansonsten Billiglösung.

Zu den weiteren Ausbaumöglichkeiten habe ich mich schon weiter oben in diesem Thread geäussert.

Gruß

Wolfgang



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2022:08:26:08:32:06.

Re: Hilfsbrücke

geschrieben von: Carsten Frank

Datum: 26.08.22 12:24

Das Hemer ist vermutlich Halver

Re: Hilfsbrücke

geschrieben von: Andre Joost

Datum: 26.08.22 12:34

wostei schrieb:
was meinst du mit 2. 30-Minuten-Takt Brügge - Dortmund, wie soll denn auf der Strecke der Zug ab Hemer fahren?
Und welche südliche Strecke mit 20-Minuten-Takt?

Halver, nicht Hemer. Und den 20er Takt möchte die S-Bahn Köln gerne bis Gummersbach oder Marienheide fahren.

Gruß,
Andre Joost
Seiten: 1 2 All Angemeldet: -