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Re: Herkunft der Kohle?

geschrieben von: wostei

Datum: 15.08.22 20:37

So ist es, zu meiner Zeit aufm Kraftwerk kam die Kohle direkt über Förderband vom Pütt. Da hat die Bahn keinen Pfennig dran verdient und das Band hatte auch keine Verspätung. Bei Störungen brauchten wir keinen weitgereisten Notfallmanager, unser VorOrt-Dreamteam mit Meister, Elektriker, Schlosser und MSR-Mann war allzeit bereit. Zur Not mussten Schlosser und MSRler eben beim Elektriker als HiWi anpacken oder umgekehrt.
Wolfgang

Re: Tagesschau: Vorrang für den Güterverkehr

geschrieben von: userCman

Datum: 16.08.22 03:25

Clemens2 schrieb:
Es ist sicherlich nicht gemeint damit, dass ein ICE von Hamburg bis München hinter einem Güterzug hinterher fahren muss, sondern dass ein ICE auch mal 15 Minuten warten kann, bis sich die Gelegenheit bietet, diesen im Gegengleis zu überholen.

Wie auch immer, wie kann man nur gleichzeitig Atomkraftwerke abschalten lassen und Kohlekraftwerke wieder vermehrt Strom produzieren lassen? Das ist grün?!
Das ist das Ergebnis der Murkelschen Politik der letzten 16 Jahre! AKW haben keine nachbestellen Brennstäbe mehr. Wurde abgelehnt.
Hallo,

richtig, es gibt Sicherstellungs- und Vorsorgegestze. Diese können im Internet aufgefufen werden. Aus diesen kann man bei aufmerksamem Lesen erfahren, dass der Staat bei Notfällen erhebliche Rechte hat.
Natürlich sind dann größere demokratische Hürden vor dem Inkrafttreten erforderlich, bevor aber die Gesamtwirtschaft den Bach runter geht bin ich sicher, dass sich in diesem Fall Mehrheiten im Bundestag finden werden.
Zu diesen Gesetzen gibt es selbstverständlich Verordnungen und Ausführungsbestimmungen, diese sind aus guten Gründen für die Öffentlichkeit vorab nicht zugänglich. (Herr Trump zeigt ja gerade, dass entwendete Verschlusssachen sehr schnell zu Ermittlungen und darauf folgenden Strafverfahren führen). Werden die o.a. Gesetze in Kraft gesetzt werden auch die darauf beruhenden Verordnungen und Ausführungsbestimmungen veröffentlicht und treten in Kraft. Der Bürger wird mit erheblichen Einschränkungen zu leben haben. Diese betreffen selbst persönliche Bereiche. Widersprüche, auch vor Gericht, werden keine aufschiebenden Wirkungen haben.

m.f. G.
Zuffenhausen





Alibizugpaar schrieb:
Ich vermute sehr stark, daß es entsprechende Zugriffs- und Regulierungsrechte gibt, sonst würden die Ministerien nicht das Zepter an sich nehmen. Die Regierungen dürfen ja auch bei einem Notstand Energien zuteilen, d.h. den einen oder anderen vom Netz nehmen. Die Parlamente von Bund, Ländern und auch EU werden das Handeln kritisch überwachen, aber ich erwarte von der breiten Bevölkerung auch einen gewissen Mitmachwillen (abzüglich gewisser 10 bis 15% - wir verstehen uns wohl). Wir sind aber ja immer noch eine überwiegend solidarische Bürgergemeinschaft und zum Glück noch nicht rund 80 Mio verhärtete Ich-AG's.

Wenn der Dachstuhl brennt, dann holt die Feuerwehr die Leute aus dem Haus. Auch gegen jeden renitenten Willen, da nutzt kein Veto von wegen 'ich habe hier Wohnrecht'. Die Feuerwehr darf das dann nicht nur, sie muß es tun. Neben gesetzlichen Grundlagen einfach schon aus der logischen, alternativlosen Notwendigkeit heraus. Keine Zeit für Verhandlungen.

Re: Und wie soll bitte die praktische Umsetzung aussehen?

geschrieben von: gezi

Datum: 16.08.22 12:01

Verstehe ich nicht. Ein Gesetz, das schon veröffentlicht sein soll, für dessen "Inkrafttreten" man dann aber erst noch mal eine parlamentarische Mehrheit bräuchte? Kannst Du da mal ein einzelnes konkretes Beispiel zum Nachlesen nennen?

Re: Tagesschau: Vorrang für den Güterverkehr

geschrieben von: Fahrplanbureau

Datum: 16.08.22 12:26

Bw Nysa schrieb:
Hmmm, war das zu DDR-Zeiten nicht genauso? Hatten da nicht auch wichtige Güterzüge Vorrang vor den Fensterzügen?
Mit welcher "Wichtigkeit"? Eine kurze Rückschau in mittelalte Buchfahrpläne ergab keine Kenntnis über Vorrangstatus der Gag zur Kohleversorgung der Republik. "Wichtig" waren aber meine Erinnerung nach die Züge des damaligen TEEM-Systems, die ja unmittelbar mit westlichen Devisen verrechnet wurden. Da kannte der kleinere deutsche Staat keinen Spaß. Ob sich die Wichtigkeit auch in einer damals Vorrangstufe genannten Einstufung niederschlug kann ich mangels passender Fahrplanunterlagen nicht sagen.

Nebenbei: Existiert dieses TEEM-System eigentlich noch oder ist es ähnlich des EC-Systems stark verwässert und national ganz unterschiedlich gehandhabt vorhanden? Meiner Meinung nach war im DDR-Bereich vor allem die Relation (Südwesteuropa -) Probstzella - Seddin - Saßnitz (- Skandinavien) integriert. Vielleicht mal ein interessantes Thema für das HiFo. Wo sind die Experten?

Fahrt Frei wünscht das Fahrplanbureau!
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/a/ae/Deutsche_Reichsbahn_DDR.svg/96px-Deutsche_Reichsbahn_DDR.svg.png + Deutsche Reichsbahn DDR

Re: Tagesschau: Vorrang für den Güterverkehr

geschrieben von: 707

Datum: 16.08.22 12:57

Henra schrieb
"Gz liegen durchaus eher oberhalb von RE und teilweise fast heranreichend an IC- Niveau, was die Durchschnittsgeschwindigkeit anbelangt, wenn man sie denn mal lässt), da kann man sicher im Ernstfall ansetzen."

Völlig richtig und eigentlich altbekannt. Man fragt sich eher: Warum macht man das nicht längst?

Gilt übrigens genauso auf manchen Relationen bei FV <-> RE, gerade mal schnell gegugelt:
Duisburg -> Dortmund
ICE 549: 13.10 - 13.46 (= 36 Minuten)
RE 6: 13.15 - 13.53 (= 38 Minuten)
Trotzdem lässt man in Duisburg den RE warten und sich verspäten, um verspäteten FV vorzulassen; der RE bummelt dann hinterm FV her. Genauso wird das beim GV sein :-(
Hallo,

das war von mir etwas undeutlich formuliert. Diese Gestze sind mit ihrer Verabschiedung und Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt natürlich in Kraft getreten. Dies ist auch erforderlich, weil man in Notsituationen nicht erst ein Gesetz langwierig auf den Weg bringen kann. Die Anwendung dieser Gesetze ist jedoch von besonderen Ereignissen, Vorfällen, Notsituationen, usw. abhänig. Dies können im einfachsten Fall Regierungsentscheidungen und auch Mehrheitsentscheidungen im Bundestag und Bundesrat, bis zu einer Zweidrittelmehrheit sein. Unter Umständen muss auch der Gemeinsame Ausschss eine Entscheidung treffen.
Weitere Einzelheiten zu diesem Themenkreis sind Verschlusssachen und somit nicht zugänglich.

m.f:G.
Zuffenhausen

Re: Tagesschau: Vorrang für den Güterverkehr

geschrieben von: Endbahnhof

Datum: 16.08.22 13:30

707 schrieb:
Gilt übrigens genauso auf manchen Relationen bei FV <-> RE, gerade mal schnell gegugelt:
Duisburg -> Dortmund
ICE 549: 13.10 - 13.46 (= 36 Minuten)
RE 6: 13.15 - 13.53 (= 38 Minuten)
Trotzdem lässt man in Duisburg den RE warten und sich verspäten, um verspäteten FV vorzulassen; der RE bummelt dann hinterm FV her. Genauso wird das beim GV sein :-(
Wo fährt der RE 6 hin?
Wo fährt der ICE 549 hin?

Welche Halte haben beide Züge auf der Strecke, auf der sie sich behindern?

Dann klärt sich die Sache vielleicht von selbst.

Re: Tagesschau: Vorrang für den Güterverkehr

geschrieben von: Neuding

Datum: 16.08.22 13:42

Völlig inkonsequenter Schritt: Auch Heizöl- und Gas-Lkw müssen Vorfahrt vor Pkw erhalten.
vaincare schrieb:
Hallo zusammen,

Die Tagesschau meldet, dass per Verordnung geregelt werden soll, dass zukünftig auch ICE und andere Personenzüge Güterzüge vorlassen müssen, welche dringend benötigte Kohle, Öl oder auch Gas in möglicherweise flüssiger Form transportieren. Zu finden sind die Infos hier: Tagesschau.de

Viele Grüße

vaincare

Re: Und wie soll bitte die praktische Umsetzung aussehen?

geschrieben von: gezi

Datum: 16.08.22 13:46

Zuffenhausen schrieb:

Zitat
Hallo,

das war von mir etwas undeutlich formuliert. Diese Gestze sind mit ihrer Verabschiedung und Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt natürlich in Kraft getreten. Dies ist auch erforderlich, weil man in Notsituationen nicht erst ein Gesetz langwierig auf den Weg bringen kann. Die Anwendung dieser Gesetze ist jedoch von besonderen Ereignissen, Vorfällen, Notsituationen, usw. abhänig. Dies können im einfachsten Fall Regierungsentscheidungen und auch Mehrheitsentscheidungen im Bundestag und Bundesrat, bis zu einer Zweidrittelmehrheit sein. Unter Umständen muss auch der Gemeinsame Ausschss eine Entscheidung treffen.
Weitere Einzelheiten zu diesem Themenkreis sind Verschlusssachen und somit nicht zugänglich.
Da die gesetzliche Verordnungsermächtigung ja per se im Bundesgesetzblatt veröffentlicht sein muss und mich das (auch professionell) interessiert, habe ich mich jetzt dann mal selbst auf die Suche gemacht, was die Eingriffsermächtigung zur Regulierung von Eisenbahntransporten angeht.

Ich denke, wir reden hier über § 30 Abs. 1 Nr. 2 EnSiG (EnergiesicherungsG). Der gilt seit dem 12.7.2022. Er lautet:
Zitat
Zur Vermeidung einer unmittelbaren Gefährdung oder Störung der Energieversorgung im Sinne des § 1 Absatz 1 Satz 1, insbesondere im Fall einer drohenden Knappheit von Kohle, Erdgas oder Erdöl, können durch Rechtsverordnung nach Maßgabe von § 1 Absatz 4 Vorschriften erlassen werden über ...

2. den schienengebundenen Transport von Erdöl und Erdölerzeugnissen, von sonstigen festen, flüssigen und gasförmigen Energieträgern oder von sonstigen Energien (Güter) sowie Großtransformatoren ...

§ 30 Abs. 5 EnSiG bestimmt dazu:

Zitat
Rechtsverordnungen nach Absatz 1 Nummer 2 werden von der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen ausgeführt, soweit in ihnen nichts anderes bestimmt ist. Die §§ 5, 11 und 12 sind insoweit entsprechend anzuwenden.
§ 5 ordnet den Ausschluss der aufschiebenden Wirkung von Widerspruch und Anfechtungsklage an, § 11 und § 12 regeln finanzielle Entschädigungen und Härteausgleiche.


Viele Grüße,

gezi
Ich weiß gar nicht, warum so viele "Eisenbahnfreunde" den schnellen Eisenbahnverkehr ablehnen. Fahren diese Leute nie weite Strecken? Auch noch mit quengelnder Begleitung, wenn's zu langsam geht. Ich bin der Meinung, wenn die Infrastruktur nicht ausreicht, muss eben die Kapazität durch zusätzliche Gleise und Strecken erweitert werden. Dafür sind Politiker zuständig und die reagieren auf Druck.

Re: Tagesschau: Vorrang für den Güterverkehr

geschrieben von: 707

Datum: 16.08.22 14:34

PKP Cargo schrieb völlig richtig:
Zitat:
Es geht ja nicht nur um eine frei Trasse auf dem DB Netz, es geht um freie Abstellgleise in Terminals, es geht um Entladeslots im Terminal oder Kraftwerk, (...)
Wir hatten hier doch kürzlich die Anfrage wegen eines Autotransporters, der in der Pampa abegstellt war, weil er es nicht mehr rechtzeitig zum Schiff in Emden geschafft hätte.
-707
Bahnnutzer100 schrieb:
Ich weiß gar nicht, warum so viele "Eisenbahnfreunde" den schnellen Eisenbahnverkehr ablehnen. Fahren diese Leute nie weite Strecken? Auch noch mit quengelnder Begleitung, wenn's zu langsam geht. Ich bin der Meinung, wenn die Infrastruktur nicht ausreicht, muss eben die Kapazität durch zusätzliche Gleise und Strecken erweitert werden. Dafür sind Politiker zuständig und die reagieren auf Druck.
Nö. Diese Eisenbahnfreunde fahren stundenlang mit dem Auto durch die Gegend und lichten Loks und Züge ab.

Re: Tagesschau: Vorrang für den Güterverkehr

geschrieben von: Sral

Datum: 16.08.22 15:12

215 122-3 schrieb:
LKW mit systemrelevanten Gütern bekommen eine Ausnahmegenehmigung, durch die Rettungsgasse zu fahren. Natürlich müssen diese entsprechend gekennzeichnet werden. Außerdem dürfen diese von Polizei und BAG nur noch bei sichtbaren verkehrsgefährdenden Mängeln rausgewunken werden.
Andere LKW haben ein Hinweisschild "Lobby-Logistiker - Kontrollen durch Polizei und BAG verboten. Mißachtung wird geahndet!". Erst in Belgien werden diese Schilder von den Behörden beschlagnahmt und vernichtet.
Hallo,
noch besser wäre das Verbannen der PKW auf die rechte Spur der Autobahnen mit Tempolimit 80 km/h, damit dann links die LKW mit 100 vorbeifahren können.
Möchte da mal den Aufschrei in diesem Land erleben . . . .

MfG
Bahnnutzer100 schrieb:
Ich weiß gar nicht, warum so viele "Eisenbahnfreunde" den schnellen Eisenbahnverkehr ablehnen. Fahren diese Leute nie weite Strecken? Auch noch mit quengelnder Begleitung, wenn's zu langsam geht. Ich bin der Meinung, wenn die Infrastruktur nicht ausreicht, muss eben die Kapazität durch zusätzliche Gleise und Strecken erweitert werden. Dafür sind Politiker zuständig und die reagieren auf Druck.
Dann schaue dir mal die Posse der letzten 50(! FÜNFZIG!) Jahre an, welche das Rheintal nun auf vier Gleise ausgebaut wird. Einspruch hier, meckern da, Lurch dort, Frosch auch .. aber wenn du eine geeignete Lösung zum Ausbau der Schieneninfrastruktur hast, damit alle damit leben können und keiner mehr was zum Einsprechen hat - meine Stimme hast du .. ! Es geht halt nicht wie bei Märklin, Roco, Trix, Fleischmann ...

Grüsse, Krischan.

"Mich über Dinge aufregen, die mich ärgern, regt mich zusätzlich auf, weil es mich im Grunde ärgert, dass es mich aufregt!"

(Unbekannt)









1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2022:08:16:15:28:00.

Re: Tagesschau: Vorrang für den Güterverkehr

geschrieben von: 707

Datum: 16.08.22 17:48

Endbahnhof hat es nicht verstanden:
Zitat:
Zitat:
707 schrieb:
Gilt übrigens genauso auf manchen Relationen bei FV <-> RE, gerade mal schnell gegugelt:
Duisburg -> Dortmund
ICE 549: 13.10 - 13.46 (= 36 Minuten)
RE 6: 13.15 - 13.53 (= 38 Minuten)
Trotzdem lässt man in Duisburg den RE warten und sich verspäten, um verspäteten FV vorzulassen; der RE bummelt dann hinterm FV her. Genauso wird das beim GV sein :-(
Wo fährt der RE 6 hin?
Wo fährt der ICE 549 hin?

Welche Halte haben beide Züge auf der Strecke, auf der sie sich behindern?

Wenn der ICE 549 8 Minuten Verspätung hat, muss der RE6 nicht in Duisburg die Überholung abwarten. Sondern er kann eigentlich pünktlich abfahren und die Überholung erfolgt dann in Dortmund oder (sollte der ICE wider Erwarten Zeit gutmachen) in Essen.
So fährt der ICE 8 Minuten verspätet in Duisburg ab, und der RE6 hat zusätzlich +6, weil die Abfahrt erfahrungsgemäß dann 13.21 Uhr ist. Wäre dagegen der RE pünktlich raus, wäre der ICE gar nicht aufgelaufen, oder nur minimal, weil sich die Fahrzeiten nur minimal unterscheiden.
Das gleiche Problem wie beim vorsorglich zur Seite genommenen Güterverkehr. Die so erzeugten Verspätungen wachsen schnell an, weil der Zug dann nicht mehr auf seiner Trasse unterwegs ist.

Re: Tagesschau: Vorrang für den Güterverkehr

geschrieben von: Knut Ochdorf

Datum: 16.08.22 17:53

Fahrplanbureau schrieb:
Bw Nysa schrieb:
Hmmm, war das zu DDR-Zeiten nicht genauso? Hatten da nicht auch wichtige Güterzüge Vorrang vor den Fensterzügen?
Mit welcher "Wichtigkeit"? Eine kurze Rückschau in mittelalte Buchfahrpläne ergab keine Kenntnis über Vorrangstatus der Gag zur Kohleversorgung der Republik. "Wichtig" waren aber meine Erinnerung nach die Züge des damaligen TEEM-Systems, die ja unmittelbar mit westlichen Devisen verrechnet wurden. Da kannte der kleinere deutsche Staat keinen Spaß. Ob sich die Wichtigkeit auch in einer damals Vorrangstufe genannten Einstufung niederschlug kann ich mangels passender Fahrplanunterlagen nicht sagen.

Nebenbei: Existiert dieses TEEM-System eigentlich noch oder ist es ähnlich des EC-Systems stark verwässert und national ganz unterschiedlich gehandhabt vorhanden? Meiner Meinung nach war im DDR-Bereich vor allem die Relation (Südwesteuropa -) Probstzella - Seddin - Saßnitz (- Skandinavien) integriert. Vielleicht mal ein interessantes Thema für das HiFo. Wo sind die Experten?

Ein Blick in die alten Buchfahrpläne bringt nichts, da steht dazu nichts drin. Es hab keine Gag mit Vorrangstufe. Das regelte man über Zuglaufüberwachung. Derartige Züge hatten gewissen Vorrang gegenüber anderen Güterzügen - aber nie gegenüber Fensterzügen!

Der Vergleich mit den TEEM hingt. Da ging es ausschließlich um die schnelle Beförderung leichtverderblicher Ware. Das macht heute der LKW.

Vorrang für Kohlependel und TEEM

geschrieben von: MD 612

Datum: 16.08.22 18:24

Fahrplanbureau schrieb:
Eine kurze Rückschau in mittelalte Buchfahrpläne ergab keine Kenntnis über Vorrangstatus der Gag zur Kohleversorgung der Republik.
Wann und wo soll das denn gewesen sein?? Zumindest Mitte/Ende der 80er sind in den Buchfahrplänen keine Kohlependel zu den Kraftwerken als Vorrangzüge ausgewiesen gewesen. Noch nichtmal die Kohlependel Delitzsch Südwest - Burgkemnitz, die das BKK Bitterfeld zur Versorgung der Kraftwerke Vockerode und Zschornewitz in eigener Regie mit von der DR übernommenen 211ern in Doppeltraktion gefahren hat, waren als Vorrangzüge gekennzeichnet.

Fahrplanbureau schrieb:
"Wichtig" waren aber meine Erinnerung nach die Züge des damaligen TEEM-Systems, [...] Ob sich die Wichtigkeit auch in einer damals Vorrangstufe genannten Einstufung niederschlug kann ich mangels passender Fahrplanunterlagen nicht sagen.
Einige, aber nicht alle TEEM waren als Vorrangzüge der Stufe 2 gekennzeichnet. Damit rangierten sie gleichbedeutend mit den Städteexpress-Zügen, aber auch mit den Postzügen, mit denen unter der Nacht das frisch gedruckte "Neue Deutschland" bzw. die "Junge Welt" in die Bezirksstädte gebracht wurde. Besser gestellt waren da nur die "Zitteraale", sprich die Transit-D-Züge nach West-Berlin, die unter Vorrangstufe 1 liefen.

Fahrplanbureau schrieb:
Meiner Meinung nach war im DDR-Bereich vor allem die Relation (Südwesteuropa -) Probstzella - Seddin - Saßnitz (- Skandinavien) integriert. Vielleicht mal ein interessantes Thema für das HiFo. Wo sind die Experten?
Einige liefen auch von Neapel / Bologna über Hof - Gutenfürst - Seddin Süd nach Skandinavien. Richtung Helmstedt - Frankreich / Belgien / Niederlande dürfte es auch welche gegeben haben.

Knut Ochdorf schrieb:
Der Vergleich mit den TEEM hingt. Da ging es ausschließlich um die schnelle Beförderung leichtverderblicher Ware. Das macht heute der LKW.
Die TEEM hatten beileibe nicht nur leichtverderbliche Ware geladen. Da waren u.a. auch Autos, Maschinen und Tankcontainer mit Gefahrgut drauf.

Gruß Peter

Der vernünftige Genuss der Gegenwart ist die einzig vernünftige Sorge für die Zukunft.
Ludwig Feuerbach (1804–1872), deutscher Philosoph

Re: Tagesschau: Vorrang für den Güterverkehr

geschrieben von: wostei

Datum: 16.08.22 18:37

Ist bekannt ob man den Zug noch beladen vorgefunden hat? Hatten heute einen Artikel in der Zeitung wo ein Abschlepper verkehrswidrig abgestellte höherklassige Fahrzeuge eingesammelt hat und direkt seinem Kumpel zum Ausschlachten zugeführt hat. Der gute Mann ist bei einer Videoüberwachung aufgefallen, von dem benutzten Abschleppfahrzeig-Typ waren nur noch 2 Exemplare in Deutschland zugelassen, dumm gelaufen.
Wolfgang

Re: Tagesschau: Vorrang für den Güterverkehr

geschrieben von: PKP Cargo

Datum: 16.08.22 19:07

707 schrieb:
...Wir hatten hier doch kürzlich die Anfrage wegen eines Autotransporters, der in der Pampa abegstellt war, weil er es nicht mehr rechtzeitig zum Schiff in Emden geschafft hätte.
-707
Hi,

eben, das ist ein Beispiel von vielen, aber einige User in diesem Forum scheinen das immer noch nicht zu verstehen, oder sie wollen es nicht verstehen. Ich empfehle auch den Beitrag "...Stau auf der Schiene" im Allgemeinen Forum, sehr lesenswert👍👍

Gruß Marc

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