DREHSCHEIBE-Online 

Anzeige

HIER KLICKEN!

 01 - News 

  Neu bei Drehscheibe Online? Hier registrieren! Zum Ausprobieren und Üben bitte das Testforum aufsuchen!
News und aktuelles Betriebsgeschehen - Fragen sind keine News, können aber in den anderen Foren gerne gestellt werden. Für Updatemeldungen von Websites bitte das Forum Bahn und Medien verwenden.
Seiten: 1 2 3 All Angemeldet: -

Zeitung bestätigt menschliches Versagen mL

geschrieben von: Michael89

Datum: 17.08.22 14:48

Hallo,

der Bonner General-Anzeiger berichtet heute über den Vorfall und bestätigt wie vermutet menschliches Versagen.

[ga.de]

Gruß Michael

Re: Zeitung bestätigt menschliches Versagen mL

geschrieben von: FEG514

Datum: 17.08.22 17:40

Der Bericht im General-Anzeiger ist kein Unfalluntersuchungsbericht. Er kann demnach auch keine angebliche Ursache "bestätigen". Eine Redakteurin hat die bisherigen Erkenntnisse zusammengefasst und den Pressesprecher der HGK befragt, der berichten konnte, dass "noch nie" ein ICE auf HGK-Infrastruktur war. Wahnsinn.

Falsch ist aus meiner Sicht nach wie vor, dass die Strecke "nur für Güterverkehr freigegeben" ist. Ich bin mir sicher, dass ich dort auch Trassen für Personenzüge bestellen könnte. Die BNetzA wacht über den diskriminierungsfreien Zugang zu dieser öffentlichen Infrastruktur.

Hier wird Dieseltraktion mit Güterzug vermischt. Naja, "Experten" von der Presse halt.
Nochmal aus Stellwerkssicht:

Zs 3 defekt kommt drauf an was es zeigt:

2, 3: Kein Fahrtbegriff
5, 6: Hp 2
7, 8, 9, 10, 11, 12, 13: Kein Fahrtbegriff oder Hp 2

Die Zahlen beziehen sich darauf, was das Signal in der jeweiligen Fahrstraße zeigen soll.

Was das Signal im Endeffekt tut ist natürlich ausschließlich von der Verdrahtung der Baugruppen abhängig. Aber prinzipiell soll ein defektes Zs 3 immer noch für Hp 2 "taugen", denn der Fahrtbegriff ist mehr wert als die anzuzeigende Geschwindigkeit. Man "verschenkt" hier quasi nur höhere Geschwindigkeit aber bei Befehl gilt ja auch max. 40 km/h, also kein Verlust.

Beim Zs 2 bin ich mir nicht sicher. Wegen der Fehlleitungsgefahr, eben auch in nicht elektrifizierte Gleise oder nicht freigegebene Strecken (Lü, Verkehrsart, Bahnsteige usw.) müsste der Fahrtbegriff eigentlich gesperrt sein. Man kann natürlich argumentieren dann muss halt angehalten und nachgefragt werden trotz Fahrtbegriff.

Bei Zs 6 ist der Fahrtbegriff wieder gesperrt wegen der Sicherheitsrelevanz (Tf muss über Gegengleisfahrt informiert werden). Rein technisch würde natürlich nichts dagegen sprechen bei dunklem Zs 6 trotzdem Fahrtbegriff zu zeigen.
ES 64 F4 108 schrieb:
403_307 schrieb:
IC-Fan schrieb:
Bei einem defekten Zs3 wird das Signal definitiv nicht in einen Fahrtbegriff kommen, wenn für die jeweilige Fahrstraße ein Zs3 vorgesehen ist!
Definitiv doch. Am Esig Paderborn war das Zs 3 über drei Wochen (!) lang defekt und das Signal kam trotzdem in die Fahrtstellung Hp 1.

Und kam es auch bei Hp2? Da wohl eher nicht.
Ein Zs 3 mit Kz 11 sollte bei Hp 2 eher nicht kommen.
403_307 schrieb:
Ein Zs 3 mit Kz 11 sollte bei Hp 2 eher nicht kommen.

Wenn das Zs3 "11" in Paderborn nicht leuchtete hätte meiner Meinung nach das Signal kein Hp1 zeigen dürfen. Es kann aber sein das man das in dem Fall zulässt da die Strecken-Hg davor nur 10 km/h höher ist. Außerdem stehen die 110 auch im Fahrplan denn das ist die Strecken-Hg ab dem Signal.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2022:08:17:18:28:59.
VT605 schrieb:
Außerdem stehen die 110 auch im Fahrplan denn das ist die Strecken-Hg ab dem Signal.
Regelkonform für Neuanlagen wäre hier Zs 3 dunkel und Lf 7 "11".

Es gibt einige Altanlagen wo man bei vorhandenem Zs 3 dann auch die Strecken-Hg signalisiert hat. Ist aber eine sinnlose Überfrachtung der Stellwerkslogik. Und Tafeln können auch nicht kaputt gehen. (Ja theoretisch schon aber dann setzt man einfach eine neue).

Mag sein dass aus diesem Grund ausnahmsweise das Zs 3 "11" nicht als notwendiges Element der Fahrstraße sondern nur als fakultatives Element konfiguriert wurde.

Erinnert mich übrigens an Tf die zwischen Dresden-Neustadt und Radebeul Ost auf 60 km/h abgebremst haben, obwohl das Zs 3 dunkel war und es dementsprechend über den Alternativweg Fernbahn ging. Zulässig dort 160 km/h. Aber die 60 km/h fuhren die Tf (nicht alle) "blind" (unnötig). Richtig wäre hier dann ein Umschalten in EBoLa und Weiterfahrt mit 160 km/h. Aber im Osten ist man wohl nicht so technikgläubig.
403_307 schrieb:
Ein Zs 3 mit Kz 11 sollte bei Hp 2 eher nicht kommen.
Was wäre daran unsicher?

Außerdem ging es meines Erachtens um das Stellwerksverhalten bei gestörtem, also dunklen, Zs 3.

Warum sollte eine für 110 km/h freigegebene Fahrstraße nicht auf Hp 2 befahren werden? Die Alternative Zs 1 oder Befehl ist doch auch nicht schneller.

Re: Zeitung bestätigt menschliches Versagen mL

geschrieben von: Michael89

Datum: 17.08.22 20:00

Hallo,

FEG514 schrieb:
Der Bericht im General-Anzeiger ist kein Unfalluntersuchungsbericht. Er kann demnach auch keine angebliche Ursache "bestätigen". Eine Redakteurin hat die bisherigen Erkenntnisse zusammengefasst und den Pressesprecher der HGK befragt, der berichten konnte, dass "noch nie" ein ICE auf HGK-Infrastruktur war. Wahnsinn.

die DB Pressestelle wurde dazu ja auch befragt und die wird sich ja wohl kaum wie folgt äußern:

Zitat
Von der Deutschen Bahn heißt es dazu: „Unsere Fahrdienstleiter und -leiterinnen und Triebfahrzeugführer und -führerinnen sind grundsätzlich sehr gut ausgebildet und verfügen alle über eine tiefgehende Fachexpertise. Dennoch lassen sich menschliche Fehler nicht gänzlich ausschließen. Weiter heißt es: „Wir lernen aus jedem solcher Fälle. Mit dem Fahrdienstleiter werden wir das Ereignis mit einer Schulung aufarbeiten.“
wenn man von anderen Ursachen als menschlichem Versagen ausgeht.

Gruß Michael

Re: Zeitung bestätigt menschliches Versagen mL

geschrieben von: FEG514

Datum: 17.08.22 20:09

Michael89 schrieb:
die DB Pressestelle wurde dazu ja auch befragt und die wird sich ja wohl kaum wie folgt äußern:

Zitat
Von der Deutschen Bahn heißt es dazu: „Unsere Fahrdienstleiter und -leiterinnen und Triebfahrzeugführer und -führerinnen sind grundsätzlich sehr gut ausgebildet und verfügen alle über eine tiefgehende Fachexpertise. Dennoch lassen sich menschliche Fehler nicht gänzlich ausschließen. Weiter heißt es: „Wir lernen aus jedem solcher Fälle. Mit dem Fahrdienstleiter werden wir das Ereignis mit einer Schulung aufarbeiten.“
wenn man von anderen Ursachen als menschlichem Versagen ausgeht.
Trotzdem, Pressesprecher reden viel, wenn der Tag lang ist. Und was soll er auch sonst groß sagen? Ein LPFT-A wird nach Brühl Vochem geleitet. Wer soll sonst ursächlich dafür sein wenn nicht der Fdl? Ein unbekannter Dritter, der das Stellwerk manipuliert hat? Die Aussage des Pressesprechers ist doch recht trivial, so wie der ganze Artikel im General-Anzeiger aus Trivialitäten besteht. Vor allem heißt es "hinter dem Brühler Bahnhof". Also wenn man von Köln aus guckt war es "vor dem Brühler Bahnhof", und nach EBO-Definition war es sogar im Brühler Bahnhof.

Gut auch am Ende die Spitze mit dem Zugunglück von 2000. Das hatte zwar leicht andere Ursache, aber Hauptsache "mal erwähnt haben".

Und der Artikel ist auch insofern nicht ganz korrekt, als darin suggeriert wird, Gleise der HGK seien prinzipiell "ohne Strom". Tatsächlich sind aber wesentliche Teile der HGK elektrifiziert, wenn auch mit 750 Volt Gleichstrom.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2022:08:17:20:12:08.

Re: Zeitung bestätigt menschliches Versagen mL

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 18.08.22 12:02

FEG514 schrieb:
Und der Artikel ist auch insofern nicht ganz korrekt, als darin suggeriert wird, Gleise der HGK seien prinzipiell "ohne Strom". Tatsächlich sind aber wesentliche Teile der HGK elektrifiziert, wenn auch mit 750 Volt Gleichstrom.
Ist dem so? Bei den KVB werden zwischen 800 und 850 V eingespeist, soweit ich weiß, kann mir nicht vorstellen, dass man bei der HGK nur 750 V einspeist.

Re: Zeitung bestätigt menschliches Versagen mL

geschrieben von: FEG514

Datum: 18.08.22 12:26

Ich weiß nicht was man einspeist. Aber du kannst ja mal mit nem Spannungsmesser an die Strecke gehen und nachmessen. Aber Warnweste nicht vergessen sonst kommt es noch zur Streckensperrung.
cinéma schrieb:
Ist dem so? Bei den KVB werden zwischen 800 und 850 V eingespeist, soweit ich weiß, kann mir nicht vorstellen, dass man bei der HGK nur 750 V einspeist.
Dass die U(nenn) und die U(speise) different sind, ist jetzt keine neue Erkenntnis. Daher wird auch die HGK eine höhere Spannung ab Unterwerk liefern, genau so wie bei der KVB die Nennspannung 750 V beträgt.

Grüße

-chriz

--
Rückfragen ersparst du dir oft viel, nennst du sofort dein Reiseziel.

Re: Zeitung bestätigt menschliches Versagen mL

geschrieben von: dt8.de

Datum: 18.08.22 17:27

cinéma schrieb:
FEG514 schrieb:
Und der Artikel ist auch insofern nicht ganz korrekt, als darin suggeriert wird, Gleise der HGK seien prinzipiell "ohne Strom". Tatsächlich sind aber wesentliche Teile der HGK elektrifiziert, wenn auch mit 750 Volt Gleichstrom.
Ist dem so? Bei den KVB werden zwischen 800 und 850 V eingespeist, soweit ich weiß, kann mir nicht vorstellen, dass man bei der HGK nur 750 V einspeist.
In Stuttgart ist die Nennspannung 750 V, die erlaubte Toleranz beträgt +20%/-30%, also ist zwischen 525 V und 900 V alles "erlaubt". Natürlich wird man höher einspeisen, damit "weit weg" von der Einspeisestelle auch noch 525 V verfügbar sind. Das wird bei KVB/HGK auch nicht viel anders sein.

https://www.fahrzeuglisten.de/signlogo.php

Stuttgart 21 Schluss!
Ich bin im Jahr 2008, schon ne weile her, genau über dieses Verbindungsgleis mit einem Sonder(Personen)zug der Damploktradition Oberhausen geführt von 41 360 von der Linken Rheinstrecke über Vochem auf das Netz von Rheinbraun gefahren, von dort aus dann über Hürth auf die HGK Strecke durch den Stadtwald nach Köln Niehl. Die By und ABy wagen gingen hervorragend an den Bahnsteigen der KVB Vorbei (auf dem Stück ist mischbetrieb). Es war natürlich ein Lotse der HGK

Soviel zum Thema Personenzugverbot bei der HGK :-)

Ich meine aber das damals auf SH1 am HSig in die Kurve gefahren wurde. Kann aber auch sein das ich das verwechsele.
zeuge des sechundertzwölwas schrieb:
Soviel zum Thema Personenzugverbot bei der HGK :-)
Auf der Infrastruktur der HGK im Allgemeinen verkehren jeden Tag dutzende Personenzüge.

Grüße

-chriz

--
Rückfragen ersparst du dir oft viel, nennst du sofort dein Reiseziel.

Hunderte ... (o.w.T)

geschrieben von: wostei

Datum: 19.08.22 21:41

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)

Re: Vochem wird ICE-Halt !

geschrieben von: 215 122-3

Datum: 03.09.22 18:00

Ab dem Barbarossaplatz geht es eine Etage tiefer über Poststraße - Neumarkt und Apellhofplatz zum HBF.

Passiert.

geschrieben von: RBD-S

Datum: 05.09.22 17:25

Passiert. Gab es zu allen Zeiten. Selbst der Städteexpress der DR wurde fehlgeleitet.

Re: Vochem wird ICE-Halt !

geschrieben von: 611 040

Datum: 24.10.22 23:51

Zum EL6:

Ob man den Stromabnehmer rechtzeitig senken hätte können hängt auch vom Fahrzeug bzw. der Fahrtrichtung ab.
Bei einer Ellok reicht die Zeit vermutlich nicht, aber gerade bei langen Triebzügen ist der gehobene Stromabnehmer ja meist ziemlich weit hinten sodass vom Erkennen des EL6 bis zum Überfahren des Stromabnehmers in den OL-freien Bereich noch tlw. hundert Meter vergehen, wo der Tf den Stromabnehmer schnell senken könnte.
Interessant wäre in welcher Richtung der 402 022 fuhr. Denn gerade bei dem macht es einen entscheidenden Unterschied:
War der Triebkopf vorne ist es quasi unmöglich, war aber der Steuerwagen an der Spitze, hätte der Tf noch die gesamte Zuglänge Zeit den Stromabnehmer zu senken, nachdem er am EL6 vorbei gefahren ist.
Seiten: 1 2 3 All Angemeldet: -