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Re: Ist wohl ein Gleichstromproblem

geschrieben von: echoray

Datum: 12.08.22 15:19

autolos schrieb:
Es hängt wohl mit dem Sachverhalt zusammen, dass die S-Bahn Berlin Gleichstrom benötigt, der nicht preisgesichert werden konnte, der Index sich zudem auf andere Stromsorten bezieht.
Das ist zweifelhaft. Die Gleichrichterunterwerke der S-Bahn Berlin hängen versorgungsseitig an ganz normaler 30 kV Dreiphasen-Mittelspannung.
Cargoknipser schrieb:
Und ja, jedes Windrad und jede Solarzelle machen den Strom noch teurer, weil die Kosten auf die Verbraucher umgelegt werden.
Unsinn. Heute neugebaute Windräder produzieren Strom mit Gestehungskosten von ca. 5 ct/kWh. Fotovoltaik liegt im Neubau derzeit bei ca. 7 ct/kWh. Damit tragen diese beiden Energieträger massiv dazu bei, dass die Kosten für im Jahr 2023 zu liefernden Strom nicht noch weiter explodieren (der Kurs für Industriestrom in 2023 ist derzeit etwa 36 ct/kWh). Die derzeitigen Stromkostensteigerungen kommen von den Kohle-, Gas- und Atomkraftwerken.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2022:08:12:15:25:16.

Re: Ist wohl ein Gleichstromproblem

geschrieben von: bauigel

Datum: 12.08.22 15:26

echoray schrieb:
autolos schrieb:
Es hängt wohl mit dem Sachverhalt zusammen, dass die S-Bahn Berlin Gleichstrom benötigt, der nicht preisgesichert werden konnte, der Index sich zudem auf andere Stromsorten bezieht.
Das ist zweifelhaft. Die Gleichrichterunterwerke der S-Bahn Berlin hängen versorgungsseitig an ganz normaler 30 kV Dreiphasen-Mittelspannung.
Sind das Gleichrichterunterwerke der S-Bahn Berlin oder sind das Gleichrichterunterwerke der DB Energie zur Versorgung der S-Bahn-Gleise der DB Netz im Raum Berlin?
Dieser kleine, aber feine Unterschied könnte erhebliche Auswirkungen darauf haben, welche unternehmerischen und vertraglichen Freiheiten die Regulierungs- und Aufsichtsbehörden zulassen - oder eben auch nicht...

Re: Wenn man so schlechte Verträge bei DB Energie abschliesst.

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 12.08.22 15:44

echoray schrieb:
Cargoknipser schrieb:
Und ja, jedes Windrad und jede Solarzelle machen den Strom noch teurer, weil die Kosten auf die Verbraucher umgelegt werden.
Unsinn. Heute neugebaute Windräder produzieren Strom mit Gestehungskosten von ca. 5 ct/kWh. Fotovoltaik liegt im Neubau derzeit bei ca. 7 ct/kWh. Damit tragen diese beiden Energieträger massiv dazu bei, dass die Kosten für im Jahr 2023 zu liefernden Strom nicht noch weiter explodieren (der Kurs für Industriestrom in 2023 ist derzeit etwa 36 ct/kWh). Die derzeitigen Stromkostensteigerungen kommen von den Kohle-, Gas- und Atomkraftwerken.
Vor allen Dingen von den Gaskraftwerken. Das Gas kostet die MWh ungefähr 550€. Das sind 55ct je Kilowattstunde. Jetzt rechne mal die Wirkungsgrad drauf und die Kilowattstunde Strom aus dem GuD kostet auf einmal rund einen Euro, allein an Gas. Gasverstromung lohnt nur, wenn du billiges Pipelinegas hast. Sobald da LNG ins Spiel kommt, lohnt das nie und nimmer. Wir haben unsere ganze Wirtschaft auf dem billigen Russengas aufgebaut. Warnungen wurden übersehen, weil die Dollarzeichen in den Augen das verdeckt haben. LNG kostet rund ein Drittel mehr wie Pipelinegas und bei uns ist das noch mehr, weil wir nur das bezahlt haben, was auch ankam. Das was an Transportverlust auftrat (Pumpverlust), das war das Problem der Russen. Normal gehen je 1000km etwa 3-5% drauf. Jetzt rechnet mal von Jamal bis hierher sind lockere 7000km, das bedeutet, ungefähr 25-30% sind auf jeden Fall weg. Man sagt normal ab 4000-5000km lohnt LNG und wenn es weiter ist, desto wirtschaftlicher ist LNG. Bei der Verflüssigung geht ungefähr ein Drittel für den Aufwand verloren. Das kann man mit elektrisch angetriebenen Kompressoren, die von Solarmodulen gespeist werden, etwas senken, aber wesentlich unter 20-25% kommt man nicht.

Re: Ist wohl ein Gleichstromproblem

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 12.08.22 15:48

bauigel schrieb:
echoray schrieb:
autolos schrieb:
Es hängt wohl mit dem Sachverhalt zusammen, dass die S-Bahn Berlin Gleichstrom benötigt, der nicht preisgesichert werden konnte, der Index sich zudem auf andere Stromsorten bezieht.
Das ist zweifelhaft. Die Gleichrichterunterwerke der S-Bahn Berlin hängen versorgungsseitig an ganz normaler 30 kV Dreiphasen-Mittelspannung.
Sind das Gleichrichterunterwerke der S-Bahn Berlin oder sind das Gleichrichterunterwerke der DB Energie zur Versorgung der S-Bahn-Gleise der DB Netz im Raum Berlin?
Dieser kleine, aber feine Unterschied könnte erhebliche Auswirkungen darauf haben, welche unternehmerischen und vertraglichen Freiheiten die Regulierungs- und Aufsichtsbehörden zulassen - oder eben auch nicht...
Ich tippe auf zweitere Lösung. DB Energie liefert Fahrstrom an die Stromschiene. Aber andere Unternehmen wie DB Regio könnten anderswo den Strom einlaufen und DB Energie leitet den durch. Aber Bahnstrom ist zur Zeit wohl derart teuer, dass einige die Züge schon mit Diesel bespannen.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2022:08:12:15:49:45.

Re: Ist wohl ein Gleichstromproblem

geschrieben von: pm

Datum: 12.08.22 15:54

DB Energie.Und die können den Strom halt kaufen wo sie wollen-dummerweise ist die Strombörse halt extrem teuer geworden.

Re: Ist wohl ein Gleichstromproblem

geschrieben von: Niederlausitzer

Datum: 12.08.22 17:09

Die GUw, das 30kV Netz und die 110/30 kV Trafos gehören DB Energie. DB En bezieht die Energie aus aus dem 110 kV Netz in Berlin und gibt sie mittels 750 V DC an die S-Bahn-Züge

Re: Ist wohl ein Gleichstromproblem

geschrieben von: Niederlausitzer

Datum: 12.08.22 17:16

Na die BVG bezieht einfach 50Hz- Energie aus dem öffentlichen Netz als Endverbraucher. Was die dann noch intern damit machen und verrechnen, ist Sache der Technik und der Controller, nicht der Regulierer

Re: Ist wohl ein Gleichstromproblem

geschrieben von: pm

Datum: 12.08.22 17:45

Ich glaube Du verstehst es immer noch nicht- sowohl S- als auch U-Bahn in Berlin brauchen 750V Gleichstrom.Die BVG konnte die Stromlieferverträge preislich absichern-die DB meinte es besser zu wissen und wir Steuerzahler haben jetzt den Schaden.

Re: Ist wohl ein Gleichstromproblem

geschrieben von: 146 116-9

Datum: 12.08.22 18:23

pm schrieb:
Ich glaube Du verstehst es immer noch nicht- sowohl S- als auch U-Bahn in Berlin brauchen 750V Gleichstrom.Die BVG konnte die Stromlieferverträge preislich absichern-die DB meinte es besser zu wissen und wir Steuerzahler haben jetzt den Schaden.
Hakllo er hat das richtig verstanden, die 750 V kommen doch auch infolge Gleichrichtung von 50 HZ aus dem Landesnetz ?

Wer die dann liefert ist ja physikalisch gesehen erstmals egal.

Grüße Uwe

Aha, danke, wieder was gelernt. (o.w.T)

geschrieben von: 146 116-9

Datum: 12.08.22 18:25

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)

Re: Ist wohl ein Gleichstromproblem

geschrieben von: Niederlausitzer

Datum: 12.08.22 18:49

Was Du nicht verstehst, ist das Prinzip hier. Die BVG kann ihre Umformung in DC der facto zu internen Herstellkosten machen, kauft auch direkt am Energiemarkt 50 Hz Strom ein. Die S- Bahn kann im Prinzip auch überall einkaufen (ob sie das tut weiss ich nicht) , es kommen jedoch noch die Kosten für die Umfomung an DB En dazu. Dürfte nicht wenig sein , da DB En auch das interne Vertrileilnetz vorhält.

Re: Ist wohl ein Gleichstromproblem

geschrieben von: Lupe

Datum: 12.08.22 19:00

autolos schrieb:
pm schrieb:
Wenn andere Unternehmen doch langfristige Preisgarantien nicht derartige Kostensteigerungen jetzt schon haben ist es auch einfach schlechtes Management.
Es hängt wohl mit dem Sachverhalt zusammen, dass die S-Bahn Berlin Gleichstrom benötigt, der nicht preisgesichert werden konnte, der Index sich zudem auf andere Stromsorten bezieht. In Hamburg ist es vielleicht ähnlich. Von anderen DB-Unternehmen sind keine vergleichbaren Probleme bekannt.
Sorry autolos, das ich Dich berichitgen muss, denn soviel weiss besitzt die S-Bahn eigene Gleichrichter-Stationen, welche aus der uebelichen Wechselspannung, die fuer den Betrieb der S-Bahn, benoetigte Gleichspannung produziert.

Windräder von heute sind günstig

geschrieben von: MoBaBahndirektor

Datum: 12.08.22 19:01

Cargoknipser schrieb:
(...)
Wenn Stromkosten von 50 auf 150 Mio. Euro steigen, womöglich noch höher, dann ist das Ende der Fahnenstange erreicht. Und ja, jedes Windrad und jede Solarzelle machen den Strom noch teurer, weil die Kosten auf die Verbraucher umgelegt werden.
(...)
Ja, die ersten Anlagen vor mehreren Jahrzehnten waren tatsächlich sauteuer. Und ja, diese Anlagen sind gerade noch immer in der Förderung und der EEG-Umlage enthalten. Aber das ist eine auslaufende Vergangenheit. Die teuren Altanlagen fallen jetzt gerade alle altersbedingt aus der Förderung heraus. Das, was jetzt neu gebaut wird, erzeugt die Kilowattstunde billiger, als jedes abgeschriebene und schlecht gewartete Atomkraftwerk ohne ausreichende Haftpflichtversicherung.

So langsam verstehe ich, warum so viele Leute noch so rattig auf die CxU sind, die haben es halt noch immer nicht kapiert.

Gruß Direktor
Wenn die S-Bahn auch mit grünen Strom fahren würde wie die Konzernmutter uns mit grünen Streifen vorgaukelt, dann lassen sich die Stromkosten sogar noch senken.
Also Herr Buchner, einfach grünen Strom kaufen und alles ist so schön bunt hier...


echoray schrieb:
Cargoknipser schrieb:
Und ja, jedes Windrad und jede Solarzelle machen den Strom noch teurer, weil die Kosten auf die Verbraucher umgelegt werden.
Unsinn. Heute neugebaute Windräder produzieren Strom mit Gestehungskosten von ca. 5 ct/kWh. Fotovoltaik liegt im Neubau derzeit bei ca. 7 ct/kWh. Damit tragen diese beiden Energieträger massiv dazu bei, dass die Kosten für im Jahr 2023 zu liefernden Strom nicht noch weiter explodieren (der Kurs für Industriestrom in 2023 ist derzeit etwa 36 ct/kWh). Die derzeitigen Stromkostensteigerungen kommen von den Kohle-, Gas- und Atomkraftwerken.
Bw Nysa schrieb:
PotsdamerEiche schrieb:
Dann hätten wir alle ganz andere Probleme!
Keine Sorge, die kommen noch, und das schneller als erwartet.

Da reichen ein paar Tage landesweiter Blackout (oder gleichzeitig in mehreren europäischen Ländern) aus. Und dank Ukrainekrise ist das in diesem Winter leider kein völlig unrealistisches Szenario.

Re: Windräder von heute sind günstig

geschrieben von: Cargoknipser

Datum: 14.08.22 08:26

Sicher, aber nur wenn der Wind weht?

Und die Grundlast kommt natürlich aus der Steckdose?

VG Günter

Re: Windräder von heute sind günstig

geschrieben von: Nemo

Datum: 14.08.22 08:55

Cargoknipser schrieb:
Sicher, aber nur wenn der Wind weht?

Und die Grundlast kommt natürlich aus der Steckdose?

VG Günter
Irgendwo weht immer der Wind. Genauso wie immer irgendein Atomkraftwerk gerade notabgeschaltet ist. Für den Wind gibt es aber wenigstens Prognosen.

---
Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn.

Re: Windräder von heute sind günstig

geschrieben von: Cargoknipser

Datum: 14.08.22 09:37

Aha, Notabschaltung Kernkraftwerk, Wind weht immer irgendwo, Wettervorhersagen...

Hier kann man wirklich was über Energiepolitik lernen.

VG Günter

was über Energiepolitik lernen

geschrieben von: MoBaBahndirektor

Datum: 14.08.22 10:48

Cargoknipser schrieb:
Aha, Notabschaltung Kernkraftwerk, Wind weht immer irgendwo, Wettervorhersagen...

Hier kann man wirklich was über Energiepolitik lernen.

VG Günter
Richtig: in Deutschland kann man sehr gut lernen, dass die CxU zwar 16 Jahre lang das Kanzlerwesen (m/w/d) gestellt hat, aber leider bei der Energiepolitik nichts richtig hinbekommen hat. Wenn man nur Ausstieg aus der Stromversorgung hinbekommt, ohne die Ersatzinfrastruktur aufzubauen, dann ist Blackout halt der politische Fachbegriff für CxU-Regierung. Das einzig schöne ist halt, dass gerechterweise diejenigen getroffen werden, die die Zeichen der Zeit lange ignoriert haben. Wer das Haus mit Solarzellen und die Dusche mit Solarthermie betreibt, sieht die Energiepreise ganz anders.
Seiten: 1 2 3 All Angemeldet: -