Da dürfte ganz sicher etwas dran sein. Vermutlich gilt dies aber auch für den Tankrabatt, der den einen oder anderen dann doch das Auto hat nutzen lassen.[www.tagesschau.de]
"Viele der aktuellen Daten muss man mit Vorsicht genießen", sagte der Projektleiter Öffentlicher Verkehr des Interessenverbands Agora Verkehrswende, Philipp Kosok, der Nachrichtenagentur dpa. Die Datenlage sei noch sehr dünn. "Das, was vorliegt, sind allerdings sehr alarmierende Daten. Es deutet darauf hin, dass mit dem 9-Euro-Ticket mehr Verkehr erzeugt und vor allem kaum verlagert wird." Der Versuch habe somit keine positive Klimaschutzwirkung, möglicherweise sogar eine negative, sagte Kosok weiter. "Es deutet sich an, dass wir hier keinen klaren Klimavorteil mit dieser Aktion haben."
Kann ich nur so zurückgeben. Wenn man sich nichteinmal mit den vorgebrachten Argumenten auseinandersetzten will, kommt genau dass dabei herraus, man wird persönlich oder lenkt vom Thema ab....aber so ist das halt mit perspektivverengten Nullcheckern.
geschrieben von: Ersatzsignal
Datum: 08.08.22 12:20
Doch - fast jede Woche bin ich im ICE unterwegs.Werden ICE bei Überfüllung freigegeben?
Mahlzeit, wenngleich es mir angesichts dieser Vorstellung mal eben den Magen umdreht. Vielleicht auch noch 1. Klasse? Oder warum nicht gleich noch kostenlose Flugtaxis bereitstellen? Oder Privatsänften? Mit 30 Cent am Tag ist man wohl nun der König der Reisenden? Ich bin erstaunt, mit welcher Brutalität dieses Land und einige seiner Bewohner eine Geistesmauer nach der anderen durchbrechen. Wer solche Fragen aufwirft, hat schon länger keinen ICE von innen gesehen, besonders an den Hauptreisetagen.
Gruß
Daniel
geschrieben von: bauigel
Datum: 08.08.22 16:48
Bei anderen ist nicht zwingend mehr verkehrspolitische Kompetenz vorhanden. Auch wenn du, ich und ein paar andere das eventuell lieber hören - das ist oft genug genauso ohne nachzudenken rausgeplappert und wenn man durch Nachfragen an der Oberfläche kratzt, kommt manchmal Erschreckendes zutage...Ich bin sicher kein glühender Fan der Grünen, aber die CSU ist verkehrspolitisch die so ziemlich inkompetenteste (wenn man mal von der fast schon fetischistischen Lieb zum Straßenverkehr absieht) Partei unseres Landes
geschrieben von: bauigel
Datum: 08.08.22 16:55
Dann sollten auch einige hiesige Großsprecher mal ihre Selbstgefälligkeit beiseite nehmen und in einigen unserer Nachbarländer schauen, wie viele Jahre (bzw. Jahrzehnte) konsequente Aufbauarbeit (zu der die hiesige Verkehrspolitik bislang guten Willen eher bekundet als in der Praxis gezeigt hat) erforderlich sind, bis guter ÖPNV funktioniert.Alternativ könnten die bayerischen Entscheidungsträger mal über den Schatten ihrer Hybris und Selbstgefälligkeit springen und in einigen unserer Nachbarländer sehen, wie guter ÖPNV funktionieren kann.
Wenn ein Wunsch nach einem pünktlichen und zuverlässiger ÖPNV als "ewiggleicher Maximaleventualslösungsanspruchshaltung" und Überempfindlich angesehen werden.Du bringst die seit Jahrzehnten gleichen ausgelutschten Argumente und willst die ewiggleiche ausgelutschte Absolution.
Dieser ewiggleiche lautstarke Tanz ums goldene Kalb mit der ewiggleichen Maximaleventualslösungsanspruchshaltung nervt nur noch.
Vor allem, da es angesichts der Herausforderungen der nächsten Zeit schlicht und einfach nur eine Ausrede dafür ist, sein Leben und seine (Über-)Empfindlichkeiten ums verrecken nicht ändern zu müssen.
geschrieben von: Henra
Datum: 08.08.22 22:56
Auch im Vergleich zu Hessen oder NRW haben sie viel am Leben gelassen. Das ist ja das Bizzare. Eigentlich hat Bayern im Vergleich noch viel Bahn, auch wenn sie den MIV stets massiv fördern und verbal große Bahnfeinde sind.Eigentlich hat Bayern noch im Vergleich sehr viele Bimmelbahnen. In den 70er und 80er Jahren war man dort im besten Sinne konservativer als z.B in Niedersachsen, wo kaum Bimmelbahnen überlebt haben.
geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 09.08.22 02:18
Bereits heute benötigen alle Nahverkehrsunternehmen Zuschüsse.Das Preisniveau bei dem Vorschlag der Grünen ist zu niedrig angesetzt. M.E. sollte ein Länderticket in etwa den aktuellen Preis von 2 Tagestickets haben. Also so zwischen 50 und 60 €. Bundesweit zwischen 80 und 100 €.
Dafür könnte man für den lokalen Bereich sogar noch etwas runtergehen auf 25 €. im Monat.
Damit hätte man eine gewisse Spreizung der Tarife.
Auch bei einem solchen Niveau würde ein riesiger Prozentsatz der Stammkunden noch sehr viel sparen.
Muss man mal abwarten. Vielleicht wurde der Preis bei den Grünen ja auch bewusst so niedrig angesetzt für Verhandlungsspielraum.
geschrieben von: bollisee
Datum: 09.08.22 16:51
Ein vorausschauender Politiker hätte aber längst erkannt, dass in Deutschland die Bahn kein Nachfrageproblem hat, sondern ein Angebotsproblem. Und ein vorausschauender Politiker hätte längst das Klimaproblem mit der Verkehrswende korreliert. Und ein vorausschauender Politiker hätte längst erkannt, dass nicht das 9€-Ticket das Problem ist, sondern der desolate Zustand der Desaster-Bahn und teilweise ihrer Konkurrenten, sowie Ausschreibungen und Fehlplanungen mit 15-Jahresplänen taff an Bedarf und Zuverlässigkeit vorbei. Ein vorausschauender Politker baut nicht zu kurze Bahnsteige und lässt später zur Hälfte verschlossene zur Hälfte überfüllte Züge dort halten. Ein vorausschauender Politiker rechnet damit, dass seine Pläne erweiterbar sind, damit der Erfolg seiner Pläne nicht neues Chaos verursacht.Sven939 schrieb:Weil er als vorausschauender Politiker erkannt hat, dass viele Fahrgäste die Belohnung für einen guten Nahverkehr sind. Und Nahverkehr ist Ländersache. Deswegen freut er sich über jeden Fahrgast, der mit dem Zug zur Arbeit oder in die Freizeit fährt und nicht mit dem Auto. So wird er als vorausschauender Politiker auch dafür sorgen, dass in den wenigen überfüllten Zügen in seinem Land (Nürnberg -München am Wochenende o.Ä.) ausreichend Kapazitäten geschaffen werden. Und sich freuen, dass vielleicht auch zwischen Münchberg und Helmbrechts, zwischen Bayreuth und Weidenberg oder zwischen Kempten und Pfronten deutlich mehr Menschen seine landesbestellten Züge zum Ausflug nutzen.Verkehrsminister Bernreiter hat vollkommen Recht!
Warum soll der Freistaat Bayern selbst den Untergang des ÖPNV aktiv finanzieren?
Das wäre außerdem das beste Mittel gegen das Gejammer, wonach viele Reisende den Untergang der Eisenbahn bedeuten. Denn als vorausschauender Politiker weiß er: Umgekehrt wird ein Schuh daraus.
Heiko
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