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Re: kein Klimaschutz durch 9€ Ticket ?

geschrieben von: RailServ

Datum: 08.08.22 11:17

Transitverkehr schrieb:
[www.tagesschau.de]

"Viele der aktuellen Daten muss man mit Vorsicht genießen", sagte der Projektleiter Öffentlicher Verkehr des Interessenverbands Agora Verkehrswende, Philipp Kosok, der Nachrichtenagentur dpa. Die Datenlage sei noch sehr dünn. "Das, was vorliegt, sind allerdings sehr alarmierende Daten. Es deutet darauf hin, dass mit dem 9-Euro-Ticket mehr Verkehr erzeugt und vor allem kaum verlagert wird." Der Versuch habe somit keine positive Klimaschutzwirkung, möglicherweise sogar eine negative, sagte Kosok weiter. "Es deutet sich an, dass wir hier keinen klaren Klimavorteil mit dieser Aktion haben."
Da dürfte ganz sicher etwas dran sein. Vermutlich gilt dies aber auch für den Tankrabatt, der den einen oder anderen dann doch das Auto hat nutzen lassen.

Mit 9€ wird man auch in kein Nachfolgeangebot gehen. Ich denke bei aller Diskussion ist selbst dies hier auf DSO weitgehend Konsens. Nun bedarf es einer angepassten Lösung, die weiterhin die Vorteile der ÖPNV-Nutzung herausstellt, ohne im Einzelfall Anreize zu schaffen, die bestimmten politischen/gesellschaftlichen Interessen zuwider laufen. Diese sollte man aber im Vorfeld klar benennen und sich nicht, wie jetzt darüber empören, dass die Menschen das Angebot auch annehmen.

Der Vorschlag der Grünen erscheint mir noch immer als einer, der geeignet ist den ÖPNV auch nach den 9€-Ticket-Monaten für viele Menschen attraktiv zu halten. Auf jeden Fall sollte man die Diskussion in dieser Richtung fortführen.

Re: nix kapiert, aber auch schon gar nix....

geschrieben von: linie7484

Datum: 08.08.22 11:21

18 610 schrieb:
...aber so ist das halt mit perspektivverengten Nullcheckern.
Kann ich nur so zurückgeben. Wenn man sich nichteinmal mit den vorgebrachten Argumenten auseinandersetzten will, kommt genau dass dabei herraus, man wird persönlich oder lenkt vom Thema ab.

Re: kein Klimaschutz durch 9€ Ticket ?

geschrieben von: Transitverkehr

Datum: 08.08.22 11:41

Das Preisniveau bei dem Vorschlag der Grünen ist zu niedrig angesetzt. M.E. sollte ein Länderticket in etwa den aktuellen Preis von 2 Tagestickets haben. Also so zwischen 50 und 60 €. Bundesweit zwischen 80 und 100 €.
Dafür könnte man für den lokalen Bereich sogar noch etwas runtergehen auf 25 €. im Monat.
Damit hätte man eine gewisse Spreizung der Tarife.
Auch bei einem solchen Niveau würde ein riesiger Prozentsatz der Stammkunden noch sehr viel sparen.
Muss man mal abwarten. Vielleicht wurde der Preis bei den Grünen ja auch bewusst so niedrig angesetzt für Verhandlungsspielraum.
Moin,

der Verweis auf die RB macht auf einigen Strecken wenig Sinn.

Stuttgart-Karlsruhe, mit der S-Bahn nach Bibi, dort umsteigen in die RB bis Pforzheim, umsteigen und hoffen das die S 5 erreicht wird.

Stuttgart-Ulm, der RE 5 fährt immer zur vollen Stunde, die RB alle 2 Stunden 3 Minuten später und mit 45 Minuten mehr Fahrzeit. Wer weiter will rammelt in Ulm dann in den RE 5 des Folgetaktes. Dazwischen mit der S-Bahn bis Plochingen und dort umsteigen. Bedeutet viel früher als der RE 5 losfahren um diesen MEX zu erreichen.

Mehrfahrzeiten bis 60 Minuten, tun sich nicht viele an.

Re: Meldungen offiziell und die Realität

geschrieben von: brejlovec750

Datum: 08.08.22 12:47

Werden ICE bei Überfüllung freigegeben?

Mahlzeit, wenngleich es mir angesichts dieser Vorstellung mal eben den Magen umdreht. Vielleicht auch noch 1. Klasse? Oder warum nicht gleich noch kostenlose Flugtaxis bereitstellen? Oder Privatsänften? Mit 30 Cent am Tag ist man wohl nun der König der Reisenden? Ich bin erstaunt, mit welcher Brutalität dieses Land und einige seiner Bewohner eine Geistesmauer nach der anderen durchbrechen. Wer solche Fragen aufwirft, hat schon länger keinen ICE von innen gesehen, besonders an den Hauptreisetagen.

Gruß
Daniel

Re: Meldungen offiziell und die Realität

geschrieben von: frank_le_

Datum: 08.08.22 12:59

brejlovec750 schrieb:
Werden ICE bei Überfüllung freigegeben?

Mahlzeit, wenngleich es mir angesichts dieser Vorstellung mal eben den Magen umdreht. Vielleicht auch noch 1. Klasse? Oder warum nicht gleich noch kostenlose Flugtaxis bereitstellen? Oder Privatsänften? Mit 30 Cent am Tag ist man wohl nun der König der Reisenden? Ich bin erstaunt, mit welcher Brutalität dieses Land und einige seiner Bewohner eine Geistesmauer nach der anderen durchbrechen. Wer solche Fragen aufwirft, hat schon länger keinen ICE von innen gesehen, besonders an den Hauptreisetagen.

Gruß
Daniel
Doch - fast jede Woche bin ich im ICE unterwegs.

Bei meiner einzigen Fahrt mit einem überfüllten Regionalzug wurde der ICE freigegeben und alles war gut. Alle mit Stehplätzen wechselten in den ICE und dort war deshalb auch keine Überfüllung. Alle Kunden waren zufrieden und der Bahn sind keine Mehrkosten entstanden - so sieht kundenorientiertes Verhalten aus!

Was hat das mit dem Preis zu tun? Ist der Kunde mit dem Sparpreis für 10€ weniger Wert als der Kunde mit Preis für 110€? Beide haben die gleiche Leistung gekauft.
Ingo Oerther schrieb:
Ich bin sicher kein glühender Fan der Grünen, aber die CSU ist verkehrspolitisch die so ziemlich inkompetenteste (wenn man mal von der fast schon fetischistischen Lieb zum Straßenverkehr absieht) Partei unseres Landes
Bei anderen ist nicht zwingend mehr verkehrspolitische Kompetenz vorhanden. Auch wenn du, ich und ein paar andere das eventuell lieber hören - das ist oft genug genauso ohne nachzudenken rausgeplappert und wenn man durch Nachfragen an der Oberfläche kratzt, kommt manchmal Erschreckendes zutage...
MichiS schrieb:
Alternativ könnten die bayerischen Entscheidungsträger mal über den Schatten ihrer Hybris und Selbstgefälligkeit springen und in einigen unserer Nachbarländer sehen, wie guter ÖPNV funktionieren kann.

Dann sollten auch einige hiesige Großsprecher mal ihre Selbstgefälligkeit beiseite nehmen und in einigen unserer Nachbarländer schauen, wie viele Jahre (bzw. Jahrzehnte) konsequente Aufbauarbeit (zu der die hiesige Verkehrspolitik bislang guten Willen eher bekundet als in der Praxis gezeigt hat) erforderlich sind, bis guter ÖPNV funktioniert.

Re: ausgelutschte Argumente...

geschrieben von: 18 610

Datum: 08.08.22 19:54

Du bringst die seit Jahrzehnten gleichen ausgelutschten Argumente und willst die ewiggleiche ausgelutschte Absolution.

Dieser ewiggleiche lautstarke Tanz ums goldene Kalb mit der ewiggleichen Maximaleventualslösungsanspruchshaltung nervt nur noch.

Vor allem, da es angesichts der Herausforderungen der nächsten Zeit schlicht und einfach nur eine Ausrede dafür ist, sein Leben und seine (Über-)Empfindlichkeiten ums verrecken nicht ändern zu müssen.

Grüßle von der Insel

Hans-Jörg

Armes Deutschland

geschrieben von: linie7484

Datum: 08.08.22 20:34

18 610 schrieb:
Du bringst die seit Jahrzehnten gleichen ausgelutschten Argumente und willst die ewiggleiche ausgelutschte Absolution.

Dieser ewiggleiche lautstarke Tanz ums goldene Kalb mit der ewiggleichen Maximaleventualslösungsanspruchshaltung nervt nur noch.

Vor allem, da es angesichts der Herausforderungen der nächsten Zeit schlicht und einfach nur eine Ausrede dafür ist, sein Leben und seine (Über-)Empfindlichkeiten ums verrecken nicht ändern zu müssen.
Wenn ein Wunsch nach einem pünktlichen und zuverlässiger ÖPNV als "ewiggleicher Maximaleventualslösungsanspruchshaltung" und Überempfindlich angesehen werden.

Weshalb sollte ich meine angebliche Überempfindlichkeit denn ändern müssen? Nur weil man in Deutschland nicht in der Lage ist Personen welche man in den ÖPNV einläd, auch tatsächlich zu befördern? Die Frage weshalb ich einen Zug nutzen soll, welcher mich eventl. gar nicht befördern kann, will ja auch keiner beantworten. Ich muss am Wochendende nicht mit dem Zug durchs Land fahren, ich kann auch genausogut zuhause bleiben, spart Geld, Nerven und die fahrt mit dem PKW zum nächsten Bahnhof. Zur Arbeit komme ich mit dem Zug überhaupt nicht, da liegen auf gesamter Länge keine Gleise, und seltsamer weise funktioniert der ÖPNV mit dem Bus deutlich besser als mit dem Zug.

Aber auch diese Fragen werden sicherlich unbeantwortet bleiben. Hilft also nur weiter nerven, bis der Bahnverkehr in Deutschland irgendeinmal wieder zuverlässig unterwegs ist.
103612 schrieb:
Eigentlich hat Bayern noch im Vergleich sehr viele Bimmelbahnen. In den 70er und 80er Jahren war man dort im besten Sinne konservativer als z.B in Niedersachsen, wo kaum Bimmelbahnen überlebt haben.
Auch im Vergleich zu Hessen oder NRW haben sie viel am Leben gelassen. Das ist ja das Bizzare. Eigentlich hat Bayern im Vergleich noch viel Bahn, auch wenn sie den MIV stets massiv fördern und verbal große Bahnfeinde sind.

Re: [BY]: Nicht zahlen für 9€T-Nacholge, aber weiter Tankrabatt [m.L]

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 09.08.22 02:18

Bahn alleine reicht aber nicht. Wenn die Feinverteilung nicht klappt, nützt das beste Bahnnetz nichts.

Re: kein Klimaschutz durch 9€ Ticket ?

geschrieben von: weichen96

Datum: 09.08.22 13:45

Transitverkehr schrieb:
Das Preisniveau bei dem Vorschlag der Grünen ist zu niedrig angesetzt. M.E. sollte ein Länderticket in etwa den aktuellen Preis von 2 Tagestickets haben. Also so zwischen 50 und 60 €. Bundesweit zwischen 80 und 100 €.
Dafür könnte man für den lokalen Bereich sogar noch etwas runtergehen auf 25 €. im Monat.
Damit hätte man eine gewisse Spreizung der Tarife.
Auch bei einem solchen Niveau würde ein riesiger Prozentsatz der Stammkunden noch sehr viel sparen.
Muss man mal abwarten. Vielleicht wurde der Preis bei den Grünen ja auch bewusst so niedrig angesetzt für Verhandlungsspielraum.
Bereits heute benötigen alle Nahverkehrsunternehmen Zuschüsse.
Ein VRR Ticket das im ganzen VRS als Monatsticket im Abo 265€, ohne Abo 338€.
VRR Monatsticket 170€/209€ pro Monat.
Damit darf man im VRS oder VRR im ganzen Verbundsystem einen Monat rumfahren.

Fallen die ganzen Monats-,Firmentickets weg und werden durch diese Sozentickets ersätzt, wie viel Mrd. Subventionen sollen die Städte, Landkreise, Länder zahlen.

Gerade im ländlichen Bereich fährt heute fast kein Bus kostendeckend, teilweise nur im Schultransfer und dann wird ausgedünnt. Auch das "Landvolk" hat dann ein Recht mind. stündlich einen Bus zu bekommen der zum Bahnhof fährt. In der Schweiz gibt es den Postbus und die Schweiz garantiert den Transfer von Unterzentren zu Hauptzentren und aufs Land innerhalb einer gewissen Zeit. Das funktioniert aber kostet Geld. Die Schweiz gibt pro Jahr gut 400€/Bürger für die Bahn aus, in Deutschland sind es 65€ für die Bahn! Bei den Straßen sieht es im EU Verglcieh nicht anders aus. Deutschland ist bei Straßen, Bahn, Wasserstraßen mit an der letzten Stelle in der EU. Wir haben halt andere Prioritäten ( Gendern, Willkommenskultur, Freitagshüpfen, Asphaltkleben, Braunkohlebagger besetzten, Schienen zersägen, Bahnkabel abfackeln um Rückflüge zu verhindern ( Düsseldorf) oder braune Aufmärsche zu stören ( wie damals in Berlin Bahntrasse HH-B und H-B ), Energiewende, Radwege, 7 Geschlechter, usw... )

Und dann sollte man doch bitte mal auf dem Boden der Tatsachen bleiben, wenn in NRW alle Berufspendler die jeden Morgen und Abend in min 80km Stau stehen auf die Bahn umsteigen sind die Bahnhöfe total voll und kein Zug fährt mehr wegen totaler Überfüllung. Mal morgens oder Abends nur die A5 um Frankfurt gefahren, die sollen alle mit der Bahn fahren, na viel Spaß! Auf den anderen Autobahnen sieht es nicht anders aus. Zudem, wie viele Mrd. Spritsteuer, EEG Umlage, Ökosteuer gehen dem Staat verloren wenn die ganzen Autos nicht im Stau stehen und bewegt werden ;-) Und diese Bürger sollen nun zusätzlich über Steuern des 9€ Sozenticket subventionieren damit grün-rote Spinner in den Städten schön billig zu ihren Demos fahren können?

Grüße,
weichen96
Der Zeuge Desiros schrieb:
Sven939 schrieb:
Verkehrsminister Bernreiter hat vollkommen Recht!
Warum soll der Freistaat Bayern selbst den Untergang des ÖPNV aktiv finanzieren?
Weil er als vorausschauender Politiker erkannt hat, dass viele Fahrgäste die Belohnung für einen guten Nahverkehr sind. Und Nahverkehr ist Ländersache. Deswegen freut er sich über jeden Fahrgast, der mit dem Zug zur Arbeit oder in die Freizeit fährt und nicht mit dem Auto. So wird er als vorausschauender Politiker auch dafür sorgen, dass in den wenigen überfüllten Zügen in seinem Land (Nürnberg -München am Wochenende o.Ä.) ausreichend Kapazitäten geschaffen werden. Und sich freuen, dass vielleicht auch zwischen Münchberg und Helmbrechts, zwischen Bayreuth und Weidenberg oder zwischen Kempten und Pfronten deutlich mehr Menschen seine landesbestellten Züge zum Ausflug nutzen.

Das wäre außerdem das beste Mittel gegen das Gejammer, wonach viele Reisende den Untergang der Eisenbahn bedeuten. Denn als vorausschauender Politiker weiß er: Umgekehrt wird ein Schuh daraus.

Heiko
Ein vorausschauender Politiker hätte aber längst erkannt, dass in Deutschland die Bahn kein Nachfrageproblem hat, sondern ein Angebotsproblem. Und ein vorausschauender Politiker hätte längst das Klimaproblem mit der Verkehrswende korreliert. Und ein vorausschauender Politiker hätte längst erkannt, dass nicht das 9€-Ticket das Problem ist, sondern der desolate Zustand der Desaster-Bahn und teilweise ihrer Konkurrenten, sowie Ausschreibungen und Fehlplanungen mit 15-Jahresplänen taff an Bedarf und Zuverlässigkeit vorbei. Ein vorausschauender Politker baut nicht zu kurze Bahnsteige und lässt später zur Hälfte verschlossene zur Hälfte überfüllte Züge dort halten. Ein vorausschauender Politiker rechnet damit, dass seine Pläne erweiterbar sind, damit der Erfolg seiner Pläne nicht neues Chaos verursacht.

Der Schuh ist wie auch immer betrachtet, längst aus dem Desaster geworden.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2022:08:09:16:53:19.
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