Manchmal wird ein Weckruf von außen benötigt...In meinen Augen mischt sich der Bundesverkehrsminister in etwas ein, was ihn nichts angeht. Das ist eine Aufgabe der Länder.
Genau, die Kunden, und auch die potentiellen Kunden sollten dringend berücksichtigt werden.Außerdem hoffe ich, dass diesmal keine politischen Entscheidungen ohne Beteiligung der Betroffenen verkündet werden.
Die bisherige Tarifstruktur des ÖPNV zu verstehen überschreitet die Fähigkeiten der Nutzer, und vor allem die der Nichtnutzer. Siehe oben, Kunden befragen was sie wirklich wollen! Mit der hohen Nutzung des 9-EUR-Ticket haben sie ja schon mal ein Statement abgegeben, daß "einfach und günstig" gut ankommt.Die Tarifstruktur im ÖPNV zu konzipieren überschreitet die Fähigkeiten eines Ministeriums.
Ich glaube kaum, daß ein in 15-jähriger Abstimmungsarbeit sorgfältig bis in die kleinste Ausnahmeregelung für den Übergangsverkehr zwischen zwei kreisfreien Städten in verschiedenen Bundesländern mit Seniorenticket und Hund am Donnerstag zwischen 15:00 und 15:35 durchgearbeitetes 7542-seitiges Bürokratiemonstrum bei den Nutzern besser ankommt als ein kurzfristig eingeführtes 365-EUR-Klimaticket, welches einfach in ganz Deutschland im Nahverkehr gültig ist.Ansonsten hoffe ich, dass alles über das Sommerloch vor sich hinplätschert und keine Schnellschüsse wie beim letzten Mal drohen.
Wenn es aber darum geht, das die Politik massiv Geld reinpumpt und die Preise massiv senkt, sind die Kunden dummerweise auch nur Frösche...Die Sache mit den Fröschen und dem Teich trocken legen wurde ja schon in irgendeinem anderen Thread durchdiskutiert.
Gerne. Marktforschung hat ja bei der Entscheidung für 9 Euro keine Rolle gespielt und Fahrgastvertreter hat auch niemand beteiligt. Ich hielte es auch für klug, vorher mit Verkehrsunternehmen zu sprechen.Genau, die Kunden, und auch die potentiellen Kunden sollten dringend berücksichtigt werden.
Ja, was sonst.daß "einfach und günstig" gut ankommt.
Es muss doch erst nachgedacht und dann entschieden werden. Nicht erst beschließen und dann denken.Ich glaube kaum, daß ein in 15-jähriger Abstimmungsarbeit sorgfältig bis in die kleinste Ausnahmeregelung für den Übergangsverkehr zwischen zwei kreisfreien Städten in verschiedenen Bundesländern mit Seniorenticket und Hund am Donnerstag zwischen 15:00 und 15:35 durchgearbeitetes 7542-seitiges Bürokratiemonstrum bei den Nutzern besser ankommt
Auf den langlaufenden RE Linien hoffe ich doch dass es dann auch Platzreservierungen gibt. Wenigstens in der ersten Klasse, die dann natürlich deutlich vergrößert werden muß. Am Besten zu Lasten der zweiten Klasse, da deren Nutzer persönlich keinen relevanten Deckungsbeitrag einbringen.ZitatWenn es schon um eine mögliochst starke Vereinfachung der Tariflandschaft geht, kann man ohnehin die Frage stellen, ob eine 1. Klasse im Nahverkehr angebracht ist.Wie man dann noch die nichtmal in allen SPNV-Linien angebotene 1. Klasse tariflich integrieren möchte: Keine Idee.
Im Fernverkehr regelt dies sicherlich der Markt und wenn ein EVU meint, in den dortigen eigenwirtschaftlich betriebenen Verkehren nur noch eine oder im Gegensatz dazu mehr als zwei Klassen anbieten zu wollen, dann muss dieses EVU selbst sehen, ob sich das rentiert und kann die Entscheidung ggf. korrigieren.
Im SPNV handelt es sich hingegen um Verkehre, die zu einem erheblichen Anteil durch die öffentliche Hand finanziert werden, so dass auch die Frage nach der Beförderungsqualität und den angebotenen Wagenklassen durch die Politik zu beantworten wäre. Die Frage ist aber immer, wo man die Grenze zieht - auf kürzeren Linien, auf denen fast ausschließlich Nahverkehrsfahrgäste unterwegs sind, würde ich persönlich auf eine 1. Klasse verzichten. Auf längeren Hauptstrecken sind hingegen immer auch eine größere Anzahl an Fahrgästen unterwegs, die den RE als Zubringer zum Fernverkehr nutzen und dort ggf. auch ein Ticket für die 1. Klasse gekauft haben. Hier wird die Entscheidung dann schon schwieriger.
Aber ich denke, dass ich mit dieser Frage möglicherweise ein ganz neues Fass aufmache, das den Rahmen und das Thema dieser Diskussion sprengen würde...
Dir ist aber schon bewusst, dass wenn an der Dieselpreisschraube gedreht wird, sehr viele Verkehrsunternehmen in D ein riesen Problem bekommen?Was die Milliarden betrifft, da sollte man auch beachten, für was Geld da ist. Zum Bsp. Das der Diesel im Normalfall billiger als Benzin ist gab die Bundesregierung, letztes Jahr fast 8 Mrd. € Aus. Dann die Subventionierung der Dienstwagen, auch noch gut 3 Mrd. €
Wenn man diese Gelder streichen würde und zur Finanzierung eines vergünstigten Klimatickets, vielleicht für 600 bis 900 € im Jahr , für ganz Deutschland, nehmen würde, sollte dies locker auch langfristig finanzierbar bleiben.
Die erste Frage wäre: Was will man eigentlich? Da ist die Antwort eigentlich schon gefallen: Verdoppelung der Fahrgastzahlen bis 2030. Die kann man auch mit Spaßfahrten erreichen. Oder sogar wesentlich?Hallo zusammen,
zum 9€ Ticket habe ich eine eigene Meinung, die ich aber hier nicht breittreten möchte.
Fakt ist aber dass in manchen Landstrichen wie im Bayer. Oberland die Züge schon ohne 9er satt ausgelastet waren.
Immer mehr höre ich von Pendlern dass der Füllungsgrad nicht nur im Berufsverkehr unzumutbar hoch ist. Aber Garnituren sind ebenso Mangelware wie Ausweich/ Kreuzungsmöglichkeiten speziell auf 1- gl. Strecken. Kann man auch nicht einfach herbeizaubern, nicht schnell und nicht ohne viel T€.
Weil das 365er diskutiert wird:
Für D ebenfalls zu billig. In Ö gibts das Klimaticket. Nur wenn man es aufs D Netz hochrechnet, dann wird das bestimmt keine grosse Zustimmung finden.
Andererseits wären dann die Spassfahrten weg und ob das für Pendler noch interessant ist, ist die andere Frage.
Es bleibt wirklich komplex. Eine Lösung denke ich kann niemand schnell zaubern.
Ja, das haben die auch wunderbar hinbekommen........nicht!In meinen Augen mischt sich der Bundesverkehrsminister in etwas ein, was ihn nichts angeht. Das ist eine Aufgabe der Länder.
Wie soll es auch anders gehen, in Orten ohne Supermarkt, ohne Arzt, ohne Schule, .... wo der Bus höchstens morgens die Schüler abholt und mittags wieder bringt und mit ganz viel Glück auch am Spätnachmittag vielleicht nochmal kommt?Dafür hat sich auf dem Land die "ich fahre jeden Meter mit dem PKW und denke nie über Alternativen nach"-Mentalität breitgemacht. Und jetzt?
Wem denn sonst? Den Preis einer Dienstleistung muss doch der Dienstleister kalkulieren und nicht die Bundesregierung. Sonst kann man auch gleich den 15-Pfennig-Einheitstarif wieder staatlich verordnen.Wenn man es den Verbünden und Verkehrsunternehmen überlässt,
Das ist zum Beispiel auch ein Ziel, was ich für nicht realistisch halte und nicht ernst nehme. Wenn es aber dazu führt, dass deshalb mehr Geld in den Nahverkehr fließt, nehme ich aber in Kauf, dass so ein Ziel ins Schaufenster gestellt wird.Was will man eigentlich? Da ist die Antwort eigentlich schon gefallen: Verdoppelung der Fahrgastzahlen bis 2030.
Wie du am 9€-Ticket leicht errechnen kannst, geht diese Rechnung nicht auf. Wenn du die Einnahmen aus den Ticketverkäufen und die Ausgleichszahlungen des Bundes gegenüberstellst, erkennt man ein erhebliches Defizit. Außerdem ist das aktuelle Angebot nicht in der Lage die zusätzliche Nachfrage in angemessener Betriebsqualität zu bewältigen. Sobald das Ticket teuerer wir, wird auch die Nachfrage zurückgehen. Dieses Dilemma wirst du nicht lösen können.Wie schonmal gesagt: eine günstigeres Angebot kann sogar unterm Strich mehr Geld bedeuten, wenn es mehr Nutzer anzieht. Mit den jetzigen Preisen und der aktuellen Komplexität ist aber das Halten der jetzigen Nutzer schon das höchste der Gefühle.
Niemand dürfte erwarten dass es permanent bei 9€ bleibt. Aber bei 50 Millionen 9€- Tickets sind es 450 Mio. €, gegen die 2,5 Mrd. Zuschüsse stehen. Bei gleicher Nachfrage würde sich ein Preis von 45-50 € errechnen (gleiche Nachfrage ist sicher unrealistisch).ZitatWie du am 9€-Ticket leicht errechnen kannst, geht diese Rechnung nicht auf. Wenn du die Einnahmen aus den Ticketverkäufen und die Ausgleichszahlungen des Bundes gegenüberstellst, erkennt man ein erhebliches Defizit. Außerdem ist das aktuelle Angebot nicht in der Lage die zusätzliche Nachfrage in angemessener Betriebsqualität zu bewältigen. Sobald das Ticket teuerer wir, wird auch die Nachfrage zurückgehen. Dieses Dilemma wirst du nicht lösen können.Wie schonmal gesagt: eine günstigeres Angebot kann sogar unterm Strich mehr Geld bedeuten, wenn es mehr Nutzer anzieht. Mit den jetzigen Preisen und der aktuellen Komplexität ist aber das Halten der jetzigen Nutzer schon das höchste der Gefühle.
Es leben in Deutschland aber auch immerhin 60% der Einwohner in Gemeinden, die über 20.000 Einwohner haben und somit auch eine Grundversorgung an Ärzten, Schulen und Lebensmitteleinzelhandel aufweisen. So der Stand im Jahr 2020.Ersetze "nett" durch "notwendig um den Alltag und den Lebensunterhalt bestreiten zu können". Aber leider hat sich ja inzwischen in den großstädtischen Blasen, aus denen die Meinungsführerschaft in diesem Land inzwischen überwiegend erfolgt, eine Ansicht breit gemacht nach dem Motto "selber Schuld wer auf dem Land lebt, soll er halt dafür zahlen".
Teilweise auch selbst verschuldet, indem man lieber 5km zu Aldi fährt, als beim Bäcker im Dorf einzukaufen. Aber natürlich gibt es Ecken und Dörfer, wo ein PKW nötig ist. Da kann man gerne was über die KFZ-Steuer machen - aber in einen gewissen CO2-Bereich.Node schrieb:
Zitat:Wie soll es auch anders gehen, in Orten ohne Supermarkt, ohne Arzt, ohne Schule, .... wo der Bus höchstens morgens die Schüler abholt und mittags wieder bringt und mit ganz viel Glück auch am Spätnachmittag vielleicht nochmal kommt?Dafür hat sich auf dem Land die "ich fahre jeden Meter mit dem PKW und denke nie über Alternativen nach"-Mentalität breitgemacht. Und jetzt?
Ja, alle Beteiligten an einen Tisch und dann muß man eine Einigung finden.ZitatGerne. Marktforschung hat ja bei der Entscheidung für 9 Euro keine Rolle gespielt und Fahrgastvertreter hat auch niemand beteiligt. Ich hielte es auch für klug, vorher mit Verkehrsunternehmen zu sprechen.Genau, die Kunden, und auch die potentiellen Kunden sollten dringend berücksichtigt werden.
Die Preise sind doch auch jetzt schon politisch festgelegt oder zumindest abgestimmt. Nur eben nicht einheitlich auf Bundesebene, sondern in mehr oder weniger kleinteiligen Einheiten, was zu einer Unmenge an verschiedenen Regelungen führt...ZitatWenn man es den Verbünden und Verkehrsunternehmen überlässt,
Streiche ersatzlos die Begriffe "verbundbedingte", "verbundraumübergreifende" und "in Form von Landestarife o.ä.".Der Bundesverkehrsminister sollte sich stattdessen um die Höhe der Regionalisierungsmittel kümmern. Wenn in den Ländern Geld verfügbar ist, um verbundbedingte Mindereinnahmen u.ä. auszugleichen, gibt es auch mehr Möglichkeiten, verbundraumübergreifende Fahrten billiger zu machen in Form von Landestarifen o.ä.
Das ist generell eine sinnvolle Reihenfolge. Man kann auch nachdenken, wie man ein vorgegebenes Ziel erreichen kann. Wichtig ist auch eine Zeitvorgabe.Es muss doch erst nachgedacht und dann entschieden werden. Nicht erst beschließen und dann denken.
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