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Die Stadtbahn am Lehrter Bahnhof
geschrieben von: Olli Sydow (1373) am: 14.01.24, 17:29
Zurück in die Hauptstadt!;-) Begeben wir uns zur Stadtbahn und kommen zu einem Motiv, welches etwas tricky war: wir alle kennen S-Bahn-Bilder vom Bahnsteigende des Lehrter Stadtbahnhofes mit der Charité im Hintergrund. Aber dieses Bild war nicht ganz trivial: es ging nur, wenn auf der benachbarten S-Bahn kein Verkehr war, und aus welchen Gründen auch immer war dies Anfang Mai 1992 der Fall. Wir befinden uns zwischen den beiden Stadtbahngleisen, und wer noch den Lehrter Bahnhof kennt, wird sich an die Bauten erinnern, welche da zwischen den beiden Gleisen lagen. Erreichbar waren diese über eine Treppe am anderen Ende des Stadtbahnhofes, ausgehend von der Brachfläche, auf welcher früher die Gleise zum eigentlichen Lehrter Fernbahnhof lagen. Dessen Ruine wurde nach dem Krieg gesprengt, und jahrelang gab es dort unter den Stadtbahnbögen eine zugängliche Brachfläche. Nur auf die Treppe haben wir uns nie getraut, denn wir wären sofort im Blickfeld der S-Bahn.
Nun, 1992, wenige Jahre nach der Wende, tickten die Uhren noch anders, und während einer betrieblichen Zwangspause der S-Bahn ging es die Treppe hoch bis zu dieser Stelle. Mir kamen an dem Nachmittag kurz hintereinander drei ludmillenbespannte Züge entgegen, und den größten Reichsbahncharme versprühte der D 646 von Berlin Ostbahnhof über die Magistrale nach Halberstadt, welcher sogar noch einen Städteexpress-Y-Wagen im Zugverband aufwies. Diese D-Zug-Verbindung wurde für einige Jahre nach der Wende eingelegt, und die Züge waren auch Bestandteil des legendären Plandampfes "Viva Magistrale", als im Herbst 1991 die 01 1531 und 03 1010 noch "echte" Schnellzüge bespannen durften.
Und heute? Auf dem Gelände des Lehrter Stadt- und Fernbahnhofs erstreckt sich der Hauptbahnhof, Fernverkehr nach Halberstadt ist Geschichte. Aber die Lok gibt es noch: 232 189 ist nach wie vor im Einsatz - im EWR-Outfit bespannt sie Güterzüge, meist von Seddin aus.

Datum: 05.05.1992 Ort: Berlin Lehrter Bahnhof [info] Land: Berlin
BR: 232,233,234,241 (alle Ludmilla-Baureihen) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 7 Punkte
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Der Museumszug
geschrieben von: Olli Sydow (1373) am: 15.02.23, 18:53
Was wäre die Berliner S-Bahn ohne ihre Museumszüge..? Nun kann man fragen, wozu man damals einen Museumszug brauchte, wenn man ohnehin in einem "Stadtbahner" der späten 20er und 30er Jahre durch Berlin fuhr. Im "Westen" hatte man einige sogenannte Passviertel im Bestand; Züge, welche wegen fehlender Technik nur mit einem Schaffner unterwegs sein durften, jedoch mit einer Steuerleitung ausgestattet waren und somit nur in der Zugmitte eingesetzt wurden. Erkennbar an ihren herrlichen Oberlichtern und nur einer Frontlaterne. Lange als echtes Steuerviertel eingesetzt auf der Strecke von Zehlendorf nach Düppel (wo ich diese Züge noch als Stippi erleben durfte, aber nie ein Foto gemacht habe). Dann hat der S-Bahn-Betrieb im "Osten" zur 750-Jahr-Feier der Stadt mit einem frisch restauriertem Museumszug überrascht, im Original-Outfit der 30er Jahre und blauer Lackierung des 2.-Klasse-Bereiches. 1987 wurde dieser Zug erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt, was uns sofort zu einer "Tageseinreise" in die Hauptstadt der DDR animiert hat. Und siehe da: für die Restauration wurde der 275 659 herangezogen - eines der wenigen noch vorhandenen Steuerviertel, und bis 1980 auf der Strecke Zehlendorf-Düppel im Einsatz. Der Zug kam nach der Trennung von Reichsbahn und BVG 1983 in den Ostteil der Stadt - und wurde 1990 um einen weiteren Viertelzug ergänzt, der jedoch nur aus einem Trieb- und Beiwagen bestand. Hier wurde der 275 815 herangezogen, welcher bis dato auf dem Ost-Netz im Einsatz war.
Am 07.07.1991 fand auf der Stadtbahn eine Veranstaltung statt, zu der mehrere historische S-Bahn-Züge auf der Stadtbahn unterwegs waren. Wir sehen hier einen Halbzug, bestehend aus dem Steuerviertel 2303/ 5447 sowie aus dem Viertel 3662/ 6121, aufgenommen vom Bahnsteigende des Lehrter Stadtbahnhofes, 1987 unter Denkmalschutz gestellt und dennoch dem Hauptbahnhof geopfert. Damals mit der Charité im Hintergrund einer der großen Motivklassiker - und heute noch..ich nenn´es mal: umsetzbar: [www.drehscheibe-online.de]

Scan vom Fuji-100 Kleinbilddia

Datum: 07.07.1991 Ort: Berlin Lehrter Bahnhof [info] Land: Berlin
BR: 475,476,477 (alte Berliner S-Bahn) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 9 Punkte

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Die Weltengrenze
geschrieben von: NAch (805) am: 17.04.15, 09:00
Heute ist es nicht mehr vorstellbar, diese Grenze, der Vordergrund bis zum großen Sandhaufen und der Bahnhofshalle des Lehrter Stadtbahnhofs gehören zu Berlin (West), die Backsteingebäude und das Bettenhaus der Charité gehören zu Berlin (Ost).
Das Dienstpendel bringt die Mitarbeiter der Reichsbahn zu ihren Arbeitsplätzen im Westen, denn die S-Bahn gehört ja nun der BVG, also dem Westen.

Dreißig Jahre ist das jetzt her.

Scan vom Dia

Datum: 19.04.1985 Ort: Berlin Lehrter Bahnhof [info] Land: Berlin
BR: 772 (alle Schienenbusse Bauart Reichsbahn) Fahrzeugeinsteller: Deutsche Reichsbahn
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 2 Punkte

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Lehrter Stadtbahnhof
geschrieben von: NAch (805) am: 23.08.12, 16:20 Bild des Tages vom 30.04.16
Von den Gleisanlagen existiert nichts mehr.
Die S-Bahn gehört nicht mehr der BVG.
Das Hochhaus der Charité steht noch und das Gebäude mit der grünen Kupferkrone auch, jetzt ist es Sitz des Wirtschaftsministerium. Damals unvorstellbar, denn gleich nach dem Bahnhofsdach begann der Osten.

Scan vom Dia

Datum: 19.04.1985 Ort: Berlin Lehrter Bahnhof [info] Land: Berlin
BR: 475,476,477 (alte Berliner S-Bahn) Fahrzeugeinsteller: BVG
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 3 Punkte
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