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Morgendämmerung im Balkangebirge
geschrieben von Vesko am: 15.06.23, 22:33
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Gemütlich geht es zur Sache auf der wichtigen eingleisigen Nord-Süd-Hauptstrecke zwischen Stara Zagora und Gorna Orjahovica mitten durch das Balkangebirge. Vier Schnellzugpaare gibt es, darunter eine Verbindung nach Istanbul. Je nach Abschnitt sind es dazu drei-vier Nahverkehrszüge pro Tag. Der Güterverkehr ist auch nicht so üppig. Häufig hat der Bahnhofsvorstand mehrere Stunden Pause zwischen den einzelnen Zügen.

Was die Technik betrifft, sehen wir Eisenbahn aus Opas Zeiten. Die altbewährte tschechische Lok kann deutlich mehr als zwei leichte Personenwagen. Die Wagen müssten aus der DDR kommen - sicherlich mindestens 50 Jahre alt. Für Museumsfahrten wurden sie dunkelgrün umlackiert und sind bis heute bis heute frei von Graffiti. Aus betrieblicher Sicht wären Triebzüge ideal. Und die gibt es - aber nicht ausreichend.

Der jetzige Fahrzeugpark der BDZ ist eine durch und durch bulgarische Geschichte. In den letzten 15 Jahren wurde öffentlichkeitswirksam und spürbar investiert. Man denke an die Diesel- oder Elektro-Desiros oder an die Smartons von Siemens. Allerdings hat für das große Ganze entweder das Geld oder der Wille nicht gereicht. Oder beides. Vereinzelte Bimz oder IC1-Wagen aus Deutschland findet man fast nur auf Werbeflyern. Reisende im Nah- oder Schnellzugverkehr bekommen es sehr oft mit solchen oder ähnlichen Abteilwagen zu tun wie die abgebildeten. Die zwei Wagen sind für diesen Zug mehr als ausreichend. Fahren so wenige Menschen mir, weil der Takt so dünn ist? Oder ist der Takt so dünn, weil so wenige Menschen mitfahren? Die Henne-Ei-Frage ist hier berechtigt. Die wenigen Personenzüge im gesamten Land haben wenige Wagen und sind meist schlecht ausgelastet. Bulgaren, die sich ein Auto leisten können, sieht man in den Zügen so gut wie gar nicht. Trotz zahlreicher Fahrzeug-Neuzugänge liest man immer wieder von Zugausfällen mit dem Grund "defekte Lokomotive" oder "defekter Triebzug".

Was die Romantik und die Ästhetik betrifft, ist der Zug ein Volltreffer und Eisenbahnfreunde betrachten gern die Rangiervorgänge beim Fahrtrichtungswechsel solcher Züge.

Drjanovo gehört zu den schöneren Orten in Bulgarien mit einigen Sehenswürdigkeiten. Das Kloster in fünf Kilometern Entfernung lohnt jedenfalls. Touristen sollten vom Ort an sich nicht allzu viel erwarten, es ist etwas wenig los, wenngleich manche historische Häuser mustergültig aufbereitet sind und die Atmosphäre wirklich angenehm ist. Zu empfehlen ist das Hotel mit dem Swimmingpool unmittelbar neben dem Bahnhof. Die Übernachtung dort ermöglicht unter anderem solche Aufnahmen am frühen Morgen.

Datum: 06.06.2023 Ort: Drjanovo Land: Europa: Bulgarien
BR: 1XAusl (sonstige ausländische Ellokbaureihen) / BG-44 Fahrzeugeinsteller: BDZ
Kategorie: Stimmungen mit Zug

EXIF-Daten:
Hersteller: Canon, Modell: Canon EOS 5DS, Belichtungszeit: 1/640 sec, Blende: F/6.3, Datum/Uhrzeit: 06.06.2023 05:16:14, Brennweite: 85 mm, Bildgröße: 836 x 1274 Pixel


geschrieben von: Rübezahl
Datum: 18.06.23, 06:00

Morgenstund' hat Bobina im Fokus. Toll getroffen !!

* und Gruß

Rübezahl

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