Der Weg eines Ladegutes |
geschrieben von CargoLokführer am: 21.05.15, 12:41 Aufrufe: 982 |
Abgebaut in einem nahegelegenen Steinbruch gelangt der Salzhemmendorfer Dolomit über eine Förderanlage zum Werk der Firma Rheinkalk. Gelegen am Ortsrand von Salzhemmendorf verfügt dieses Werksgelände über ein rund fünf Kilometer langes Anschlussgleis. Vor vielen Jahrzehnten gehörte dieses Stück Gleis zur Kleinbahn Voldagsen-Duingen-Delligsen, deren Schließung im Jahr 1967 vollzogen wurde. In verschiedenen Prozessen wird aus dem Rohstoff Dolomit unter anderem Kalkstein-Sand hergestellt, dessen Abnehmer vorwiegend die stahlerzeugende Industrie ist. Zwischen 10 und 15 Güterwagen der Bauart Falns wurden täglich benötigt, um Kalkstein-Sand von Salzhemmendorf abtransportieren zu können. Die Bremer Stahlwerke als Empfänger des Ladegutes sicherten über diesen Weg die ununterbrochene Zuführung vom Rohstoffen zur Stahlerzeugung. Über den Güterbahnhof Hannover-Linden erfolgte die Kundenbedienung in Salzhemmendorf. Leerwagen wurden zur Beladung bereitgestellt und beladene Wagen zu einem Zug zusammen rangiert und abgefahren. 265 003 erreichte am Morgen des 15.04.2013 mit zahlreichen Leerwagen das Werksgelände der Firma Rheinkalk. Nachdem mit dem diensthabenden Werkspersonal Rücksprache über das Verteilen der mitgebrachten Wagen gehalten worden war, begann das Rangiergeschäft auf den kaum sichtbaren Gleisen des Anschlusses. Als nach zahlreichen Rangierbewegungen alle Wagen nach den Wünschen des Kunden bereit standen, begann die Beladung. Teils mit einem Radlader, teils unter den Fördertürmen wurde das Ladegut in die Wagen gefüllt. Mithilfe einer Gleiswaage wurde anschließend Wagen für Wagen das korrekte Ladungsgewicht ermittelt und ein Zug gebildet. Als Rangierfahrt mit 14 Wagen am Haken wurde später das Werksgelände mit Ziel Voldagsen verlassen. Im Bahnhof Voldagsen angekommen musste schließlich noch die Fahrtrichtung gewechselt werden, bevor EK 53812 nach Hannover-Linden abfahren konnte. Über Hannover-Linden und Seelze gelangten diese Wagen schließlich im Einzelwagenverkehr zum Empfänger nach Bremen. Seit dem Herbst 2014 ist dieser Verkehr Geschichte. Der Kalkstein-Sand für die Bremer Stahlwerke stammt nicht mehr aus Salzhemmendorf sondern wird mit dem Schiff aus Italien angeliefert. Somit ist auch der letzte Abschnitt der ehemaligen Kleinbahn Voldagsen-Duingen-Delligsen ohne planmäßigen Verkehr. Zuletzt bearbeitet am 21.05.15, 13:43 |
Datum: 15.04.2013 Ort: Salzhemmendorf Land: Niedersachsen BR: 265 (Voith Gravita 15L BB) Fahrzeugeinsteller: DB Kategorie: Zug schräg von vorn |
EXIF-Daten: Hersteller: Canon, Modell: Canon EOS 6D, Belichtungszeit: 1/800sec, Blende: F/8, Empfindlichkeit (ISO): 200, Datum/Uhrzeit: 15.04.2013 10:34:28, Brennweite: 46mm |
geschrieben von: Rübezahl Datum: 22.05.15, 12:57 Schöne Szene, die von mir einen * bekommt. Gruß Rübezahl |
geschrieben von: Jerome Klumb Datum: 22.05.15, 23:24 Schade..das wieder ein Anschluss dem "MORA C" somit zum Opfer gefallen ist... aber trotzdem schön dokumentiert Gruß Jerome 1-mal bearbeitet. Zuletzt am 23.05.15, 13:27 |
geschrieben von: CargoLokführer Datum: 23.05.15, 15:51 Hallo, Danke für Eure Worte! :) @Jerome Klumb: Eingestellt wurde die Bedienung nicht, weil es sich nicht mehr gelohnt hat sondern weil die Bremer Stahlwerke den Lieferanten gewechselt haben. Da von Salzhemmendorf über die Schiene nur Kalkstein-Sand nach Bremen gefahren wurde, bleibt für die Bahn leider nichts mehr zu transportieren. Grüße CargoLokführer |
geschrieben von: CMH Datum: 24.05.15, 11:39 Der geleckte Zustand der Gravitas wird mit Ablauf der GW nicht mehr lange anhalten; schön, dass Du diesen Zustand in motivlich ansprechender Umgebung immer wieder für uns festhältst! |
geschrieben von: CargoLokführer Datum: 26.05.15, 10:03 Hallo CMH, Danke auch für deine Rückmeldung. Ich sehe das genauso, wie du: Solange die Loks noch halbwegs gut gepflegt umher fahren, nehme ich sie gerne mit. Grüße CargoLokführer |
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