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Alte Relikte in Nossen
geschrieben von Vinne am: 17.02.24, 19:16
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Sieben Jahre ist es mittlerweile her, dass ein durchaus satter Winter die Region beidseits des Erzgebirgskamms und auch das Elbtal in Beschlag nahm. Da bot es sich förmlich an, einen Januarsamstag mit strahlendem Sonnenschein für einen Besuch der Kesselzüge in Nossen einzuplanen.

Hier rödelte mit einer soliden Regelmäßigkeit der Vormittagskessel GC 60607 von Rhäsa aus nach Stendell, wobei sich DB Cargo für die gesamte Traktion verantwortlich zeigte und auf der "NM", so die sächsische Bezeichnung der Strecke Nossen - Meißen, stets noch Loks der Baureihen 232 und 233 aufbot, die alle Vollzüge aus dem Elbtal und durch das Triebischtal sogar in Sandwich-Traktion bergwärts wuppen mussten.

Nossen, das war und ist in Teilen auch immer ein Synonym für einen echten Eisenbahnknoten. In besten Zeiten erreichten gleich fünf Strecken diesen bedeutenden Eisenbahn-Standort, davor deren vier auf Normalspurgleisen und auch das Wilsdruffer Schmalspurnetz hatte hier einen Endbahnhof. Während die 1.435 mm-Gleise auch heute noch nach Freiberg, Döbeln, Riesa (zumindest theoretisch) und Meißen liegen, sind die Zeugen der einstigen 750 mm-Strecke nur noch in Nuancen auszumachen.

Im Nossener "Freilichtmuseum", noch heute mit Sächsischem Bahnhofsblock mit Befehlsstelle im Empfangsgebäude mitsamt zweier Jüdel-Wärterstellwerke (Stw 1 und Stw 2) ausgestattet, finden sich noch diverse Bahngebäude, die von der umfangreichen Bedeutung der Eisenbahn hier zeugen.

Während rechterhand das Wärterstellwerk "Stw 2" über die Ausfahrt von 232 709 mit dem genannten Leerkessel wacht, reckt hinten das Ausfahrsignal beide Flügel für die Hp 2-Fahrt in den klaren blauen Winterhimmel. Im Gleisfeld dominieren Reichsbahn-Weichenlaternen und alte DR-Pilz- und Peitschenlampen.

Links hingegen ist ein verdächtig breiter Raum zwischen Normalspurgleis und Stützmauer zu erkennen und genau hier dampften damals die Reko-VI K mit ihren Zügen von und nach Oberdittmannsdorf, Wilsdruff und Freital-Potschappel entlang. Die Kohlenversorgung fand dabei auf dem Streckengleis am Kohlenschuppen statt, der sich vor dem Bockkran zu erkennen gibt. Für die Übernachtung stand den Loks und Personalen der einständige Lokschuppen zur Verfügung, den wir ganz links am Bildrand erkennen. Dahinter lugt schon der Güterschuppen östlich des Empfangsgebäudes hervor, vor dem sich auch die Bahnsteiganlagen der Schmalspur befanden.

Und heute? Eigentlich ist diese Szene noch fast genau so umsetzbar, einzig die DB-Großdiesel sind ersetzt worden. Hier toben nun die schweren DE 2700 von Hectorrail über die Gleise, insofern auch weiterhin ein lohnenswertes Ziel. Man müsste also auch hier mal wieder...

Datum: 28.01.2017 Ort: Nossen Land: Sachsen
BR: 232,233,234,241 (alle Ludmilla-Baureihen) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Bahn und Infrastruktur

EXIF-Daten:
Bildgröße: 860 x 1280 Pixel


geschrieben von: Nils
Datum: 19.02.24, 09:27

Sehr schönes Ensemble mit top Zug. So eine Dieseltour könnte gerne mal wieder abgehen... *

geschrieben von: Frank H
Datum: 19.02.24, 22:21

Das nächste traumhafte Winterbild, mit einem äußerst fotogenen Zug! Sehr gelungen!

* und viele Grüße

Frank

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