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Vor zwanzig Jahren am Niederrhein
geschrieben von: CMH (279) am: 18.03.24, 18:00
Zur Bewältigung der hohen Pendlerströme zwischen Düsseldorf und der Niederrheinregion waren die klassischen Wagenparks zu Beginn der 2000er Jahre noch unabdingbar, und das beidseits des Rheins: Rechtsrheinisch gelangte man 110-bespannt nach Emmerich und linksrheinisch 218-bespannt nach Kleve. Südlich von Geldern als zweigleisige Hauptbahn trassiert konnte die 218 hier (abschnittsweise) ihre Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h ausfahren und bei gut zweihundert Kilometern je Zugfahrt kamen über den Tag verteilt ordentlich Kilometer auf den Tacho. In flotter Fahrt ging es durch überwiegend plattes Land, unterbrochen von kurzen Aufenthalten vor schmucken Empfangsgebäuden in gepflegten Städtchen und dann wieder weiter vorbei an Feldern, Äckern, wärterbedienten Blockstellen dem Ziel entgegen.

Nach einem strengen Winter 2003/2004 zeigen sich die Vorboten des Frühlings am vorletzten Märztag noch sehr zaghaft, doch die Sonne hat schon ordentlich Kraft und kommt weit genug herum, um den abendlichen Ortsblick Aldekerk samt 218 153 mit RE 10052 auszuleuchten. Das Motiv wird überragt von der römisch-katholischen Pfarrkirche St. Peter und Paul.

Zwanzig Jahre später heißt es für die Lok "blaumachen", denn sie fährt Sonderdienste im Farbkleid der EGP. Die linksniederrheinische Strecke Krefeld - Kleve wird heute durch Linte der Nordwestbahn bedient.


Zuletzt bearbeitet am 18.03.24, 20:45

Datum: 30.03.2004 Ort: Aldekerk [info] Land: Nordrhein-Westfalen
BR: 218 Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 1 Punkt
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Vom Alpenland zur Waterkant
geschrieben von: CMH (279) am: 11.03.24, 21:25
Der Intercity 2082 zählt zu den letzten Vertretern lokbespannter einstöckiger Intercitys in Deutschland. Er verbindet nach zehnstündiger Fahrt Berchtesgaden mit Hamburg und enthält obendrein einen Flügel aus Oberstdorf, so dass es nördlich von Augsburg mit immerhin elf Wagen durch die Lande geht. Aufgrund des hohen Seniorenanteils wird der Zug gelegentlich als „Kukident-Express“ bezeichnet; weitaus besser gefällt mir jedoch sein offizieller Name „Königssee“, benannt nach jenem Gebirgssee zu Füßen des Watzmanns im Berchtesgadener Land.

Üblicherweise nimmt der IC Königsee zwischen Fulda und Kassel-Wilhelmshöhe den direkten Weg über die Schnellfahrstrecke, doch diesmal führte sein Weg entlang der Fulda, so dass in Guntershausen die Aufnahme mit untergehendender Sonne möglich wurde.

Vielleicht erinnert sich der eine oder andere ja noch daran, dass die Zuglok 101 075 früher einmal für Baden-Württemberg warb („Nett hier, aber waren Sie schon mal in Baden-Württemberg?“), doch an diesem Tag war der Fotograf zufrieden mit seinem Besuch in Hessen.

Datum: 11.02.2023 Ort: Guntershausen [info] Land: Hessen
BR: 101 Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Stimmungen mit Zug
Top 3 der Woche: 25 Punkte

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225-Eindringungsverkehr Belgien (2)
geschrieben von: CMH (279) am: 07.02.24, 08:11
Im Voraufbetrieb der deutsch-belgischen Kooperation im Güterverkehr zwischen den Staatsbahnen beidseits der Grenze gelangten für zwei Fahrplanabschnitte belgische 77er nach Gremberg und deutsche 225 bis Antwerpen und Kinkempois. Das Ganze lief unter dem Namen eXchange- bzw. Eindringungsverkehre und bescherte den 225ern nochmal ordentliche Laufleistungen von über 800 Kilometern pro Tag, die ausnahmslos unter Fahrdraht erbracht wurden. Etwas ausführlicher hatte ich darüber bereits bei meinem Bild aus Sint-Martens-Voeren berichtet.

Hier sehen wir FE 44554 Gremberg – Kinkempois mit 225 029 und 027 an der Spitze auf dem Berwinnetalviadukt nahe Berneau. Dank der winterlichen Bedingungen am 7.2.2007 treten alle elf Bögen zum Vorschein. Aus ähnlichen Perspektiven kennt die Galerie bereits Bilder aus dem Herbst bzw. Sommer.

Zum Zeitpunkt der Errichtung der Montzenroute Aachen West – Montzen – Visé – Tongeren im ersten Weltkrieg war die Stampfbetonbauweise (als Vorgänger der heutigen Stahlbetonkonstruktion) im Brückenbau weitverbreitet, so dass sich die benachbarten Bogenbrücken in Berneau, Sint-Martens-Voeren und Remersdaal bis heute als optisch recht rustikale Bauwerke zeigen.

*** Scan vom KB-Dia Fuji Velvia RVP 50 ***

Zuletzt bearbeitet am 07.02.24, 21:11

Datum: 07.02.2007 Ort: Berneau [info] Land: Europa: Belgien
BR: 215,225 Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 10 Punkte
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#wirsindgüter
geschrieben von: CMH (279) am: 15.01.24, 17:22
Nach Wegfall der Formsignale und Abzug der V160 war der Westewald ein Stück weit aus dem fotografischen Fokus gerückt; insbesondere für die gelb-grauen Class 77 mit ihren wellblechförmigen Seitenwänden hielt sich die Begeisterungsfähigkeit in Grenzen. Doch dann gab es zunächst eine und plötzlich mehrere verkehrsrote Maschinen, so dass nach vielen Jahren das bewährte Nachmittagsprogramm abgespult wurde: Elz und Girod bei der Bergfahrt und Niedererbach bei der Talfahrt.

Hier erreicht 077 012 mit durchaus ansprechendem Antlitz und Schützzug EZK 54966 im Schlepptau die Hochebene von Girod. Und auch wenn das Bild den Anschein erweckt, es würde an Kohlendioxid-Äquivalenten nur so sprudeln, so ist es doch beruhigend zu wissen, dass die Maschinen vom Typ Class 77 ausnahmslos die Abgasnorm IIIa einhalten. Falls doch einzelne Kohlendioxidreste in die Atmosphäre gelangen, übernimmt vor Ort ein Apfelbaum die Umwandlung in gesunde Westerwälder Atemluft.

Datum: 08.2023 Ort: Girod [info] Land: Rheinland-Pfalz
BR: 266 (alle EMD Series 66) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 21 Punkte

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Frostige Morgenpracht im Volmetal
geschrieben von: CMH (279) am: 03.01.24, 17:45 sternsternstern Top 3 der Woche vom 14.01.24
Charakteristisch für die Mittelgebirgs-Tallagen sind Nebelbänke in den Morgenstunden. Bei hinreichend kühlen Nachttemperaturen über hinreichend lange Zeit hinterlässt der Nebel beim Abziehen Raureif, so dass auch ganz ohne Schnee eine winterliche Atmosphäre entsteht.

An diesem Morgen stimmen die Bedingungen in Rummenohl nicht nur beim Wetter, sondern auch beim Fahrzeugeinsatz, denn die betagte V60 wagt sich nur noch äußerst selten auf die Strecke hinaus. Bemerkenswert ist der Altersunterschied zwischen 363 210 und 632 101 von 55 Jahren.

PS: Falls das Bild zu frostig rüberkommt, lege ich bei Interesse gerne eine Sommervariante nach!


Datum: 14.01.2022 Ort: Rummenohl [info] Land: Nordrhein-Westfalen
BR: 360-365 (alle V60-West) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Stimmungen mit Zug
Top 3 der Woche: 27 Punkte

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Holzverkehr im Volmetal
geschrieben von: CMH (279) am: 12.12.23, 22:55
Im Spätherbst 2020 kündeten große Mengen an gestapeltem Rundholz vom baldigen Start der Holzverladung an der Ladestraße in Brügge(Westf). Und tatsächlich tauchte eine Woche vor Heiligabend die in den königsblauen Farben des Orient Express gehaltene 212 024 mit Rungenwagen im märkischen Sauerland auf, wo tags darauf der erste beladenen Zug abgefahren wurde. Die Mengen an Borkenkäferholz waren so umfangreich, dass fortan gleich zwei EVU hier Woche für Woche mit Holzzügen unterwegs sein sollten; das eine oder andere Bild davon hat es ja bereits in die Galerie geschafft ( bei Interesse, siehe hier, hier und hier ). Nach der hochwasserbedingten Sperrung der Volmetalbahn im Sommer 2021 wurden die Verkehre noch für eine Weile über Marienheide geführt, was sich jedoch als betrieblich so aufwendig darstellte, dass sie Anfang 2022 eingestellt wurden. Inzwischen sind die meisten Wälder der Region frei von Fichten so dass die Holzkampagne als beendet anzusehen ist, selbst wenn die Volmetalbahn 2024 wieder vollständig befahrbar wird.

Aufgrund des diffusen Lichts hatte sich der Fotograf beim Winkhauser Tunnel nahe Stephansohl positioniert, wo die moosbewachsene Brüstung des Tunnelportals einen willkommenen Vordergrund für den im Streiflicht daherkommenden Zug bot. Direkt unterhalb des Fotografen führt indes die Tunnelröhre des ehemals zweiten Gleises hindurch, dessen Plenum irgendwann einmal einen Radweg aufnehmen soll.

Zuletzt bearbeitet am 12.12.23, 22:58

Datum: 18.12.2020 Ort: Brügge(Westf) [info] Land: Nordrhein-Westfalen
BR: 211,212,214 (alle V100-West-Baureihen) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Stimmungen mit Zug
Top 3 der Woche: 17 Punkte

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Bunte Züge mit 103
geschrieben von: CMH (279) am: 08.12.23, 11:11
Bunte Züge mit 103 gab es zu Beginn des Jahrtausends auch zwischen Köln und Aachen, wobei neben den belgischen 16/18ern DB-seitig wahlweise die Baureihen 101, 103 oder 110 zum Zuge kamen. Optimal im Licht lag der am frühen Nachmittag gen Westen gerichtete D 424 mit Abfahrt Köln Hbf um 13:14. Knappe 45 Minuten später passierte er am 19.10.2002 den im Bahnhof Aachen Rothe Erde wartenden Fotografen. Der Zuglauf Köln – Oostende wurde mit Ablauf des Fahrplanabschnitts 2002 aus den Fahrplänen gestrichen bzw. auf die neue ICE-Linie 79 Frankfurt – Köln – Brüssel mit Baureihe 406 umgestellt. In den seitdem vergangenen gut zwanzig Jahren hat ebendiese Baureihe 406 nicht gerade durch eine besonders hohe Zuverlässigkeit von sich reden machen: Ausfälle bei Traktion, Transition, Systemwechsel, Tiefkühlung usw. verlangten den internationalen Fahrgästen einiges ab, so dass manch einer nun hoffnungsvoll der anstehenden Ablösung durch die Baureihe 408 entgegenblickt...

Im Herbst 2002 lässt sich noch ganz der frühere Flair der D-Züge spüren; bereits seit einigen Minuten wird dem Zug im Bahnhof Aachen Rothe Erde die Durchfahrt signalisiert und in rascher Fahrt eilt der D 424 seinem baldigen Halt im Grenzbetriebsbahnhof Aachen Hbf entgegen. Hinter dem Zug erhebt sich derweil das vierflügelige Gebäude einer alten Nadelfabrik, in dem einmal 2000 Menschen ihrem Dienst nachgingen.

In Aachen Hbf steht der Lokwechsel bevor, wozu die 103 vom Zug gehen (und eine Stunde später in Gegenrichtung den D 423 übernehmen), die Fahrdrahtspannung von 15V~ auf 3kV= umgestellt und dann eine belgische Ellok der Baureihe 27 den Zug bis zu seinem Zielbahnhof Oostende übernehmen wird. Die Abläufe sind gut aufeinander abgestimmt und geübt und die 11 Minuten Aufenthaltszeit sind dafür mehr als genug.

Scan vom KB-Dia Fuji Velvia RVP 50

Datum: 19.10.2002 Ort: Aachen Rothe Erde [info] Land: Nordrhein-Westfalen
BR: 103 Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 11 Punkte

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Goldener Herbst im Bergischen Land
geschrieben von: CMH (279) am: 13.11.23, 17:25 sternsternstern Top 3 der Woche vom 26.11.23
Der November erweist sich oftmals als besonders farbenfroher Monat, wenn die sonnenbestrahlten Blätter im Wind wie pures Gold funkeln. Als Ruhepol dazu mag der Schienenstrang fungieren, wie er seit 155 Jahren hier liegt. Hin und wieder huscht im Vorprogramm ein Lint vorüber und dann kann die Vorstellung beginnen: 265 030 ist am Morgen des 11.11.2021 mit Stahlbrammen auf dem Weg nach Lüttringhausen und man könnte meinen, sie verneigte sich nahe ihrem Bestimmungsort ganz sachte vor dem Publikum.

Bezüglich der Angabe 155 Jahren ist, der guten Ordnung halber, zu präzisieren, dass die Strecke Wuppertal-Oberbarmen – Remscheid-Lennep in ihren Anfangsjahren zunächst eingleisig ausgeführt war und das zweite Gleis erst später hinzukam; bahnbetrieblich handelt es sich seitdem um eine zweigleisige Nebenbahn. Im Personennahverkehr ist die Strecke heute als Linie S7 in den Verbundraum des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr integriert und wird wochentags im 20-Minuten Takt mit Dieseltriebzügen bedient.

Der kurze Güterzug an zwei Tagen in der Woche ist das, was übriggeblieben ist an Güterverkehr rund um den einstigen Bahnknoten Remscheid-Lennep.

Datum: 11.11.2021 Ort: Lüttringhausen [info] Land: Nordrhein-Westfalen
BR: 265 (Voith Gravita 15L BB) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Stimmungen mit Zug
Top 3 der Woche: 27 Punkte

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Tropfsteinhöhle mit eigenem Haltepunkt
geschrieben von: CMH (279) am: 30.10.23, 18:07
Als sehr spannend erweist sich die Geschichte der Entdeckung der Dechenhöhle im nördlichen Sauerland, denn sie wurde 1868 bei Bauarbeiten an der Iserlohner Bahn durch zwei Arbeiter entdeckt, denen ein Hammer in einen Felsspalt gefallen war und dessen Bergung dann den Eingang der Höhle zu Tage brachte. Die Tropfsteinhöhle wurde als Besucherhöhle ausgebaut und blieb bis in die 1980er Jahre hinein Bahneigentum, wodurch sie einen eigenen Haltepunkt erhielt. Betriebsdienstuntaugliche Bahnbeamte fanden seinerzeit stets als Höhlenführer Verwendung.

Die Höhle zählt mit ihren Stalaktiten, Stalagmiten und Tropfsteinwänden zweifelsfrei zu den schönsten Tropfsteinhöhlen Deutschlands. Im Winter können sich die Besuche bei 10° Höhlentemperatur erwärmen und im Sommer erfrischen. Das frühere Empfangsgebäude des Haltepunkts beherbergt heute ein Höhlenmuseum, über welches der Zugang zur Höhle erfolgt.

Auf dem nur kurzen Zuglauf Iserlohn – Letmathe hat 111 168 am späten Nachmittag des 18.10.2022 mit RE 32605 den Haltepunkt Letmathe-Dechenhöhle erreicht.

Aufgrund der beengten Verhältnisse ist die fotografische Umsetzung von stehendem Zug nebst stattlichem Empfangsgebäude nur in der hier gezeigten Form möglich, wobei der Zugang von einem Durchlass unter den Gleisen erfolgt.

Datum: 18.10.2022 Ort: Iserlohn [info] Land: Nordrhein-Westfalen
BR: 111 Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 18 Punkte

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Unterwegs im Nordschwarzwald (ii)
geschrieben von: CMH (279) am: 18.10.23, 09:00
Beim Bild der Murgtalsperre war der Zug fast schon Beiwerk einer Landschaftsaufnahme, doch es sollten auch Lichtbilder mit dominierendem Zug angefertigt werden. Beim südlichen Einfahrsignal Baiersbronn legt sich die Karlsruher 218 392 mit RE 28023 in die Kurve. Die aufgedeckten Kabelkanäle können als erstes Anzeichen dafür gewertet werden, dass die Streckenertüchtigung für den Stadtbahnbetrieb kurz bevorsteht.

Mit Betriebsaufnahme des Stadtbahnverkehrs 2003 waren die Formsignale Geschichte und über viele Jahre hinweg konnte man die vielfältigen Motive im Murgtal allenfalls mit den rot-gelben Stadtbahfahrzeugen vom Typ GT8-100D/2S-M (und später auch ET 2010) aufnehmen. Das Vergaberecht sorgte schließlich dafür, dass die RE- und HVZ-Leistungen europaweit ausgeschrieben wurden und seit Dezember 2022 wieder durch die DB Regio mit Zügen des Typs Mireo erbracht werden.

*** Scan vom KB-Dia ***

Datum: 13.10.2001 Ort: Baiersbronn [info] Land: Baden-Württemberg
BR: 218 Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 12 Punkte

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Unterwegs im Nordschwarzwald
geschrieben von: CMH (279) am: 16.10.23, 22:20 sternsternstern Top 3 der Woche vom 29.10.23
Der Murgtäler Radexpress erlangte unter Bahnbegeisterten zuletzt einen gewissen Bekanntheitsgrad, da hier die letzten n-Wagen der DB in Plandiensten unterwegs waren. Zu Beginn der 2000er Jahre, bevor die Murgtalbahn als schönste Straßenbahnstrecke Deutschands in die Karlsruher Stadtbahninfrastruktur integriert wurde, waren n-Wagen hinter Karlsruher 218 keine Besonderheit im Murgtal. So hatte sich der Fotograf an diesem Tag nicht einmal die Loknummer der 218 notiert, die zum RE 28033 Karlsruhe – Freudenstadt gehörte.

Dem idyllischen Ambiente am Schützenwehr der Murgtalsperre unterhalb von Schönmünzach im herbstlichen Nordschwarzwald sollte dieses Detail keinen Abbruch tun. Ganz in der Nähe der Staumauer befindet sich übrigens mit der nur 20 m kurzen (!) Bahnsteigkante der Haltestelle Kirschbaumwasen ein Kuriosum, das im Geltungsbereich der Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung sicherlich seinesgleichen sucht.

*** Scan vom KB-Dia ***

Datum: 12.10.2001 Ort: Schönmünzach [info] Land: Baden-Württemberg
BR: 218 Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 33 Punkte

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Lahntalherbst
geschrieben von: CMH (279) am: 25.09.23, 17:25
Zu allen Jahreszeiten lädt die Lahntalbahn zu einem Besuch ein, aber der Herbst ist hier besonders eindrucksvoll. Ein stabiler Altweibersommer war verantwortlich dafür, dass die Laubfärbung bereits früh eingesetzt hatte und dazu gab es Pendelfahrten mit 212 133 und einer Garnitur im Stil der frühen 1980er Jahre, die auf der Lahntalbahn mit ihren vielfach noch besetzten Bahnhöfen mit ortsgestellten Formsignalen ein phantastisches Ambiente vorfand. Während besonders die Signalmotive mit „gefühlt“ zehn Fotografen auf den Quadratmeter „abgefrühstückt“ wurden, war das Erlebnis im einsamen Talabschnitt bei Fürfurt perfekt. Abseits jeglicher Straßen oder Zivilisation kündete zunächst ein leichtes Brummen aus der Ferne vom baldigen Erscheinen der V100, es wurde lauter, bevor der Zug in Sicht kam und in rascher Fahrt vorüberzog. Noch kurz konnte man den roten Lichtern hinterherblicken, dann bestimmte wieder die ruhig dahinfließende Lahn die Szenerie.

Ein idyllischer Tourabschluss war das; besonderer Dank gilt den Organisatoren und ein schöner Gruß an alle, die man bekannter- oder unbekannterweise getroffen hat!

Datum: 16.09.2023 Ort: Fürfurt [info] Land: Hessen
BR: 211,212,214 (alle V100-West-Baureihen) Fahrzeugeinsteller: Stuttgarter Bahnservice
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 11 Punkte

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Unterwegs im Lahntal
geschrieben von: CMH (279) am: 20.09.23, 17:13
Der Bahnhof Löhnberg im hessischen Teil des Lahntals zeigt sich bis heute recht fotogen, wozu die Umgebung mit Stadtmauer, Schlosskirche und einer Mühle (im Rücken des Fotografen) ganz erheblich beiträgt. Auch der Betrieb zeigt sich abwechslungsreich, weswegen umfangreiche Nebengleise samt Spillanlage für die Verladung von Tonerde (bis heute) genutzt werden. Am Morgen des 20.09.2005 waren die drei Fotografen eigentlich für die örtliche Übergabe vor Ort, aber auch die V160-Familie mischte im Lahntal um die Jahrtausendwende noch in nahezu allen Ausprägungen (216,215,218,225) kräftig mit und so erfreuten sie sich ebenfalls an 218 373, der an diesem Tag die Traktion der RB 35570 von Gießen nach Limburg oblag.

*** Scan vom KB-Dia ***

Datum: 20.09.2005 Ort: Löhnberg [info] Land: Hessen
BR: 218 Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 11 Punkte

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Vor zwanzig Jahren im Tal der Agger
geschrieben von: CMH (279) am: 13.09.23, 21:23
Zu Beginn der 2000er Jahre gab es für die Baureihe 215/225 am Standort Köln-Gremberg neben vereinzelten Plandiensten einen recht bunten Blumenstrauß an Sonderleistungen, wozu Schotterzüge aus dem Westerwald, Kohlezüge nach Bergisch Gladbach, Militärverkehr Höddelbusch, der Unkrautspritzzug im Herbst, Fristlokfahrten vornehmlich nach Aachen, Krefeld und Düsseldorf Reissholz sowie Tankfahrten zählten. Zu letztgenannter Kategorie gehörte die Bedienung der Dieseltankstelle in Gummersbach, wozu etwa alle 10 Tage ein Kesselwagen ab Köln Kalk Nord zugeführt wurde, bis die Leistung im Dezember 2003 auf LKW umgestellt wurde.

Die kurze Fuhre machte sich vorzüglich auf dem Bombacher Viadukt und so wurde am 26. September 2003 im Tal der Agger gezielt Position bezogen. 225 015 war an diesem Tag eingeteilt und konnte auf der Rückfahrt als KC 63983 zwischen Overath und Honrath abgepasst werden.

*** Scan vom KB-Dia ***


Datum: 26.09.2003 Ort: Bombach [info] Land: Nordrhein-Westfalen
BR: 215,225 Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 13 Punkte

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Unterwegs im Außerfern (4)
geschrieben von: CMH (279) am: 06.09.23, 17:21
Die Wettervorhersage prognostizierte bescheidenes Wetter und so sollte uns der Familienausflug zur Ruine Ehrenfels bei Reutte führen. Ziemlich touristisch inzwischen hat das Ziel (für mich) zwar etwas an Reiz verloren, doch sollte einmal der Blick von der 2014 eröffneten Hängebrücke erkundet werden. Zunächst jedoch ging es zur Ruine, wo uns der Wind ganz schön um die Nase pfiff und dicke Gewitterwolken aufzogen. In einem Mauerturm fanden wir Unterstand im Regen. Nach dem Gewitter klarte es auf und aller Vorhersagen zum Trotz zeigte sich bald darauf die Sonne und dazu ließ sich im Bahnhof Reutte (außerhalb des linken Bildrandes) einen Güterzug ausmachen. Ein guter Zeitpunkt zur Erkundung der wackeligen Hängebrücke war also gekommen!

Und so konnte das Motiv nach kurzer Wartezeit gleich wunschgemäß umgesetzt werden! Aufgrund der andauernden Sperrung der Mittenwaldbahn bei Kaltenbrunn war der Außerfernbahngüterzug in passender Zeitlage unterwegs. Besonders freute ich mich, dass dem planmäßigen Taurus an diesem Tag ein Alpenstaubsauger vorgespannt war.

Im Hintergrund erhebt sich mit dem 2047m hohen Säuling markant einer der bekanntesten 2000er Berge im deutsch-österreichischen Grenzgebiet und Teil der Ammergauer Alpen. Durch das Tal führt neben der Außerfernbahn auch die vielbefahrene Straße zum Fernpass, die vor 2000 Jahren unter Kaiser Claudius erstmalig errichtet und als Via Claudia zur wichtigsten Römerstraße zwischen Italien und Deutschland wurde.


Datum: 24.07.2023 Ort: Reutte [info] Land: Europa: Österreich
BR: AT-1044 Fahrzeugeinsteller: ÖBB
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 10 Punkte

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Unterwegs im Außerfern (3)
geschrieben von: CMH (279) am: 14.08.23, 18:04
Der österreichische Teil der Außerfernbahn zählt zweifelsfrei zu den schönsten Nebenbahnen des Alpenlands, da sich die Züge immer in Sichtweite hoher Berge ihren Weg durch die saftigen Wiesen im Talgrund bahnen. Vor dem prominenten Hintergrund der Zugspitze sind 2016 905 und 906 am 1. August 2013 mit einem Bauzug als DbZ 93087 unterwegs von Garmisch-Partenkirchen nach Reutte in Tirol und begegnen dem Fotografen nahe Bichlbach-Bergwang.

[M]: Stromkabel entfernt

Datum: 01.08.2013 Ort: Bichlbach-Bergwang [info] Land: Europa: Österreich
BR: 223,253 (alle Eurorunner-Baureihen) Fahrzeugeinsteller: Rail Transport Service Germany
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 4 Punkte
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Talentiert in denTag
geschrieben von: CMH (279) am: 13.07.23, 08:10 sternsternstern Top 3 der Woche vom 23.07.23
Auf nahezu allen Strecken des Sauerlandnetzes waren in den letzten Jahren Einsätze von Fahrzeugen des Typs „Talent“ der Baureihe 644 zu verzeichnen und bis heute hält sich tapfer ein Restbestand an Fahrzeugen dieser Baureihe im Werk Dortmund. Vorbei sind hingegen die Zeiten eines wie hier 16 Plantage umfassenden Umlaufplans im Fahrplanjahr 2018, der die Fahrzeuge über die Ardeybahn auch ins märkische Iserlohn führte.

Noch recht feucht und dunstig war es an diesem Morgen im Ruhrtal bei Schwerte-Ergste, als RB 14906 die markante Ruhrflutbrücke passiert, die nur bei sehr starkem Hochwasser mit dem Wasser der Ruhr umspült wird; das eigentliche Bett der Ruhr liegt hier gute 400 Meter entfernt.

Datum: 13.07.2018 Ort: Schwerte-Ergste [info] Land: Nordrhein-Westfalen
BR: 643,644 (Bombardier Talent) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Stimmungen mit Zug
Top 3 der Woche: 22 Punkte

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Vor 20 Jahren zwischen Ruhrpott und Niederrhein
geschrieben von: CMH (279) am: 11.07.23, 17:17 sternsternstern Top 3 der Woche vom 23.07.23
Vor zwanzig Jahren hatte sich der Fotograf zum Tagesausklang an der Haus-Knipp-Eisenbahnbrücke nahe Duisburg-Baerl eingefunden, um den regelmäßig mit 216- bzw. 225-Pärchen bespannten abendlichen Kesselwagenzug aufzunehmen. Es handelte sich um einen der regelmäßigeren Züge des Transportprogramms mit immerhin drei Fahrten pro Woche; befördert wurde Phenol von Gladbeck West nach Krefeld Uerdingen, motivlich ein Klassiker zwischen Ruhrgebiet und Niederrhein.

An diesem Abend war das Glück (aus damaliger Sicht) nicht auf der Seite des Fotografen, polterte der Zug doch mit dem ungeliebten Russen über den Rhein und erst ein Jahr später sollte das Bild dann wunschgemäß mit Doppeltraktion 225 auf Celluloid gebannt werden. Doch nach all den Jahren kann er sich heute durchaus an diesem Bild erfreuen, zumal die Ludmilla auf dieser Leistung die Ausnahme darstellte.

Die 1912 eingeweihte Haus-Knipp Eisenbahnbrücke ersetzte ein Trajekt (Eisenbahnfähre) über den Rhein. Mit Rückgang des Verkehrsaufkommens wurde die Brücke über viele Jahre nur eingleisig auf dem südlichen Gleis befahren, während das vordere stillgelegt und abgebunden war, so dass hier der Eindruck von Linksverkehr entstehen mag. Dank steigender Tonnagen im Seehafenhinterlandverkehr hat die Strecke zwischenzeitlich wieder an Bedeutung gewonnen und wird wieder zweigleisig befahren.

Scan vom KB-Dia Fuji Velvia RVP 50

Datum: 10.07.2003 Ort: Duisburg-Baerl [info] Land: Nordrhein-Westfalen
BR: 232,233,234,241 (alle Ludmilla-Baureihen) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 25 Punkte

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Parkhausblick
geschrieben von: CMH (279) am: 27.06.23, 17:00
In zentraler Lage von Siegen befindet sich der 1882 erbaute Ringlokschuppen mit 23m Drehscheibe; ein nahe gelegenes Parkhaus bietet einen guten Überblick über das Areal. Das Bahnbetriebswerk Siegen wurde 1997 nach Ausscheiden der letzten Schienenbusse stillgelegt und in der Folgezeit im Wesentlichen ehrenamtlich als Museum fortgeführt und aufgebaut, mit zeitweise bemerkenswerten Exponaten und einem stilreinen Wagenpark. Unvergessen sind vor allem die gut besuchten Lokschuppenfeste jährlich im August mit einer Vielzahl an Gastlokomotiven und Besuchern aus aller Herren Länder.

Wie so oft hängen die Gründe für die Schließung von der Betrachtungsweise ab, doch seit 2020 gibt es keinen Museumsbetrieb mehr und die meisten Fahrzeugleihgaben wurden abgezogen, so dass die Stände heute überwiegend leer stehen. So darf die Abholung der Fahrzeuge des DB-Museums im Juli 2021 als (vorerst?) letzte größere Fahrzeugbewegung angesehen werden. Ob es hier irgendwann wieder Museumsbetrieb geben wird oder das Gelände einer städtebaulichen Entwicklung entgegenblickt, wird die Zukunft zeigen.

Wir blicken einstweilen auf das einstige Maskottchen des DB-Touristikzugs 103 220 beim Verlassen ihres Unterstandes, der die Maschine vier Jahre lang beherbergt hatte. Als Lr 91341 wird es später im Schlepp von E40 128 nach Koblenz Lützel gehen. Zurzeit findet sich die Lok im Außengelände des DB Museums Nürnberg.


Zuletzt bearbeitet am 27.06.23, 19:21

Datum: 20.07.2021 Ort: Siegen [info] Land: Nordrhein-Westfalen
BR: 103 Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 9 Punkte

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Unterwegs im Wittgensteiner Land
geschrieben von: CMH (279) am: 26.06.23, 18:00
Sehr erfreulich hat sich zuletzt die Sauberkeit der Züge im Netz der Kurhessenbahn entwickelt. Waren die 628er im Marburger Netz um die Jahrtausendwende nicht selten bis zur Unkenntlichkeit beschmiert, so lachen dem Fahrgast und Betrachter heute saubere Züge entgegen. Eine Fahrt entlang der kurvenreichen oberen Lahntalbahn vermittelt dem Reisenden die Schönheiten der Natur und dazu vielfach Fachwerk- und schiefergetäfelte Bauwerke vergangener Zeiten.

Mit einem Pfeiffkonzert an den unbeschrankten Bahnübergängen war 628 622 schon lange zu hören, bevor in Bermershausen die Kameras auslösten. Lange vorbei sind die Zeiten, dass die Züge im 200-Seelen Dorf eigens einen Halt einlegen. In der wechselvollen Geschichte der Strecke darf man jedoch froh sein, dass sich aus einem Alibi-Zugpaar in den 1990ern bis heute wieder ein regelmäßiger Zweistundentakt etabliert hat.


Datum: 13.07.2017 Ort: Bermershausen [info] Land: Nordrhein-Westfalen
BR: 628 Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 11 Punkte

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Morgenstund' hat Gold im Mund
geschrieben von: CMH (279) am: 20.06.23, 18:42 sternsternstern Top 3 der Woche vom 02.07.23
"Morgenstund' hat Gold im Mund", so besagt es das Sprichwort und manchmal fühlt man sich, als stünde man mittendrin. So war es auch am Morgen des 14. Juni 2017 als das Wasser der jungen Olpe hinreichend Wasserdampf in die bodennahen Luftschichten gepumpt hatte, so dass das geheimnisvolles Ensemble aus Nebelschleiern und durchbrechenden Sonnenstrahlen erlebbar wurde. Zum richtigen Zeitpunkt kam 185 399 mit GM 60239 des Weges. Der Zug befördert Coils zum Pfannenberg. Und wenig später war die Stimmung auch schon wieder vorüber…


Zuletzt bearbeitet am 20.06.23, 23:04

Datum: 14.06.2017 Ort: Benolpe [info] Land: Nordrhein-Westfalen
BR: 185 (Bombardier TRAXX F140 AC1/2) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Stimmungen mit Zug
Top 3 der Woche: 24 Punkte

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Kalk aus dem Hönnetal
geschrieben von: CMH (279) am: 31.05.23, 18:00
Kalk gilt als wichtiger Rohstoff unter anderem für die Stahlherstellung, die Bau- und Papierindustrie sowie die Landwirtschaft. Insofern verwundert es nicht, dass die Menschen den Kalk nun schon seit 4000 Jahren im Tagebau abbauen, seit dem 19. Jahrhundert geschieht dies industriell, wobei Kalkwerke den Kalkstein zu Kalk aufbereiten. Im Transport des Kalks zu seinen Bestimmungsorten hat die Eisenbahn – im wahrsten Sinne des Wortes – eine tragende Rolle eingenommen, können doch große Mengen effizient über weite Strecken befördert werden.

Am Abend des 11. Juni 2010 konnte ein Kalkzug aus dem Rheinkalkwerk Hönnetal bei der Einfahrt in den Schwerter Güterbahnhof aufgenommen werden. Kurz vor dem Ziel wird die Bahnstrecke Hagen – Hamm unterquert.


Datum: 11.06.2010 Ort: Schwerte [info] Land: Nordrhein-Westfalen
BR: 294 (alle V90-Baureihen) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 13 Punkte

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Hochbetrieb im Volmetal
geschrieben von: CMH (279) am: 24.05.23, 12:30
Überlagern sich Schrott-, Rundholz- und Schotterverkehre im Volmetal, so kommt die eingleisig zurückgebaute untere Volmetalbahn mitunter an ihre Kapazitätsgrenze, denn auch der stündliche Personenverkehr will noch pünktlich abgewickelt werden. Der 20.5.2021 war so ein Tag und so stand der Fotograf 50 Minuten nach Erscheinen des Holzzuges in Dahl ( [www.drehscheibe-online.de] ) für die nächste Sonderleistung in Schalksmühle bereit. Die Maschine BBL 11 bespannte an diesem Tag den nur kurzen Leerschotterzug DGV 92335 von Hagen zum Steinbruch in Krummenerl.

Das Volmehochwasser vom Juli 2021 bescherte dem Verkehr auf der Strecke ein abruptes Ende. Auf Höhe des alten Stellwerks ganz unten im Bild klafft zurzeit eine von mehreren Lücken in der Strecke und es bleibt zu hoffen, dass hier ab Ende 2023 wieder Züge unterwegs sein werden.


Datum: 20.05.2021 Ort: Schalksmühle [info] Land: Nordrhein-Westfalen
BR: 202,204 (alle V100-Ost-Baureihen) Fahrzeugeinsteller: BBL
Kategorie: Bahn und Landschaft
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Maskiert durch den Tunnel
geschrieben von: CMH (279) am: 08.05.23, 12:29
Mit Erleichterung ist festzustellen, dass Begriffe wie Aerosol, Omikron, Mutation und Mortalität langsam wieder unserem Sprachgebrauch entwachsen. Und auch die Pflicht zum Bedecken von Mund und Nase ist längst entfallen. Ganz anders noch im Frühjahr 2021, als eine überdimensionale Maske das Konterfei eines Triebzugs der Cantus Verkehrsgesellschaft prägte und inmitten der Pandemie an die Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln erinnerte.

Entsprechend maskiert verlässt 427 052 am 9.5.2021 als DPN 24257 von Kassel nach Bad Hersfeld den 433m langen Guxhagener Tunnel an seinem markanten Südportal. Die zugemauerten Tür- und Fensteröffnungen erinnern daran, dass sich im Tunnelportal bis in die 1970er Jahre hinein eine 6-Zimmer Wohnung für den Tunnelwart und seine Familie befand.

Zuletzt bearbeitet am 08.05.23, 20:06

Datum: 09.05.2021 Ort: Guxhagen [info] Land: Hessen
BR: 427,428,429 (Stadler FLIRT) Fahrzeugeinsteller: CAN
Kategorie: Zug schräg von vorn
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Vor zwanzig Jahren am Main
geschrieben von: CMH (279) am: 11.04.23, 12:22
Von der ziemlich ergiebigen Frühlingstour ins Main- und Taubertal sowie den Odenwald im Frühjahr 2003 hatte ich hier schon das eine oder andere Mal berichtet. Vor zwanzig Jahren gaben sich hier die lokbespannten Züge förmlich die Klinke in die Hand mit Ulmer 218ern im Personenverkehr, Gießener 216/225 beim LÜ-Zug und Würzburger 212 vor Sonderleistungen. Zu letzterem gehörte auch dieser Kohlezug zum Wertheimer Mainhafen, den die Fotografen zunächst beim Friedhof von Gamburg [www.drehscheibe-online.de] aufnehmen konnten. Durch das Umsetzen in Wertheim war es ohne besondere Eile möglich, der interessante Fuhre ein zweites Mal aufzulauern. Der Main bildet an dieser Stelle die natürliche Grenze zwischen dem baden-württembergischen Wertheim und dem bayerischen Kreuzwertheim. Die geschobene Sperrfahrt wird etwa zwei Kilometer mainabwärts zum Mainhafen abbiegen. Ein Bild des Entladevorgangs kennt die Galerie auch bereits [www.drehscheibe-online.de] :-).

Was gibt es noch zu sagen? Wertheim ist ein schickes Städtchen, das mit seiner Altstadt, der Burgruine und dem Zusammenfluss von Tauber und Main wärmstens für einen Besuch zu empfehlen ist! Die Westfrankenbahn ist hier heute mit 642ern unterwegs und Güterverkehr zum Mainhafen mit Gravita oder 294 müsste es immer noch geben.

Nachtrag: Angeregt durch Yannicks Antwort, die den regelmäßigen Güterverkehr in Frage stellt, hat mich die Sache nicht losgelassen. DREHSCHEIBE-Leser mit Abo können ja seit einiger Zeit kostenlos im DREHSCHEIBE-Archiv der früheren Ausgaben recherchieren, und so fand sich in DREHSCHEIBE 239 der entscheidende Hinweis, dass es seit Februar 2012 leider keinen regelmäßigen Güterverkehr zum Mainhafen mehr gibt.

Zuletzt bearbeitet am 12.04.23, 15:22

Datum: 14.04.2003 Ort: Wertheim [info] Land: Baden-Württemberg
BR: 211,212,214 (alle V100-West-Baureihen) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Bahn und Landschaft
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Vor zwanzig Jahren im Pott (2)
geschrieben von: CMH (279) am: 09.03.23, 14:55
Vor zwanzig Jahren war die V160-Familie aus dem Ruhrgebiet noch nicht wegzudenken. Neben dem Güterverkehr ( [www.drehscheibe-online.de] ) betraf dies auch den Personenverkehr, wie hier am Bespiel der Kursbuchstrecke 446 Essen - Wuppertal, die im Rahmen eines S-Bahn Vorlaufbetriebs zwischen Essen und Langenberg in einem 20-Minutentakt bedient wurde. Die tiefstehende Märzsonne lud am Nachmittag zum Verweilen in den Ruhrauen bei Essen-Steele ein so dass binnen weniger Minuten die Maschinen 218 141, 218 146, 218 004 und zuletzt 218 143 (hier abgebildet) auf Celluloid wanderten.

Die Ruhr bildet an dieser Stelle die Grenze zwischen der Metropolregion Ruhr und dem schwächer besiedelten niederbergischem Land und so trägt die RB 49 als Bindeglied die Linienbezeichnung „Niederbergische Bahn“. Heute ist die Strecke elektrifiziert und als Kursbuchstrecke 450.9 Teil der S-Bahn Rhein-Ruhr.


Datum: 22.03.2003 Ort: Essen [info] Land: Nordrhein-Westfalen
BR: 218 Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Zug schräg von vorn
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Vor zwanzig Jahren im Pott
geschrieben von: CMH (279) am: 06.03.23, 23:49
Wer vor zwanzig Jahren den letzten Oberhausener 216er nachspüren wollte, der brauchte nicht nur Informationen zu den Bespannungen sondern musste auch recht tief ins Gewusel der verschiedenen Fahrmöglichkeiten im Ruhrgebiet eintauchen, die besonders rund um den Knoten Mathilde bestehen. Zwischen dem Abzweig Nordstern und Bottrop Süd war man allerdings verhältnismäßig treffsicher unterwegs, nachdem die Rheinische Bahn ja schon nicht mehr befahren wurde.

Beim Ölhafen Gelsenkirchen konnte mit den ungleichen Stahlbrücken über den Rhein-Herne Kanal ein regionaltypisches Motiv vorgefunden werden, das sich optimal für den KC 63742 Bochum Präsident – Oberhausen West eignete. Der äußere Zustand der 216 027 deutet bereits auf das bevorstehende Einsatzende der Baureihe 216 an Rhein und Ruhr hin – keine sieben Wochen später wurde die Maschine z-gestellt. Dahinter leuchtetet in erbaulicherem Zustand die zuvor aus Ulm nach Oberhausen umbeheimatete 225 001 hervor und im Zug laufen Schwerwagen für den Hafen Walsum.

Diesel unter Fahrdraht, das ist bis heute kein ungewöhnliches Phänomen im Ruhrgebiet, geschuldet zum Teil der fehlenden Fahrleitung auf der „letzten Meile“, dem Anschlussgleis des Kunden. In Zukunft werden hier Hybridloks ihre Stärken ausspielen können; im vorliegenden Fall hätte der Zug aber durchaus durchgängig elektrisch bespannt werden können.

Datum: 21.03.2003 Ort: Gelsenkirchen [info] Land: Nordrhein-Westfalen
BR: 216 Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Zug schräg von vorn
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Papierzug im unteren Lahntal
geschrieben von: CMH (279) am: 21.02.23, 15:15
Facettenreich windet sich die Lahntalbahn wechselweise durch weitgehend unberührte Natur und dann wieder durch kleinere Städtchen und Ortschaften. Im tief eingeschnittenen unteren Lahntal liegt auch die Ortschaft Miellen, die mit ihren gut 300 Einwohnern jedoch keine eigene Verkehrsstation aufweist. Bahnbetrieblich bemerkenswert ist jedoch die Tatsache, dass hier bis Herbst 2018 ein Schrankenwärter im Posten 55 seinen Dienst verrichtete.

Zum Güterverkehr im Lahntal zeigt die Galerie ja bereits eine erfreuliche Bildauswahl; für Abwechslung sorgte in den Jahren 2010-2016 der „Papierzug“ DGS 75796/-797, der etwa dreimal wöchentlich in den Fahrplänen stand und in Lastrichtung Papierrollen aus Schweden zur Weiterverarbeitung nach Limburg beförderte und dabei quasi auf der „letzten Meile“ zwischen Koblenz und Limburg durch die Brohltal-Eisenbahn Gesellschaft traktioniert wurde. Mit Wechsel des Carriers zum Dezember 2016 verlor die Lahntalbahn diese interessante Leistung dann wieder. Hier sehen wir den Leerzug, wie er von 295 045 angeführt durch Miellen rollt und in wenigen Augenblicken den ortsbedienten Posten 55 am rechten Bildrand passiert.

Auch wenn das Teleobjektiv hier alles etwas näher erscheinen lässt, liegt der Fotostandpunkt außerhalb des Gleiskörpers an einer Straße.
Bildmanipulation: Farbanpassung, damit das Auge des Betrachters einen Ruhepunkt findet

Datum: 13.02.2015 Ort: Miellen [info] Land: Rheinland-Pfalz
BR: 294 (alle V90-Baureihen) Fahrzeugeinsteller: BEG
Kategorie: Verfremdungen
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Mit schwarzem Gold und Getöse durchs Gebirge
geschrieben von: CMH (279) am: 14.02.23, 17:20
Knapp 30 Millionen Tonnen Kohle fördern die Bulgaren jährlich aus ihren Tagebauten. Hierzu zählt auch das Lignitkohlefeld Staniantsi (Станянци, siehe [www.drehscheibe-online.de] ), wo in einer abgelegenen Gebirgsgegend im äußersten Westen des Landes Kohle für das Kraftwerk Bobov Dol (Бобов Дол) gefördert wird. Auf dem Weg zum Kraftwerk folgen die Züge dem wilden Verlauf der Nishava, die sich hier malerisch ihren Weg durch die Landschaft gebahnt hat, man kann diesen Teil im Hintergrund erahnen. Aufgrund des dichten Buschwerks eignet sich hier das Winterhalbjahr besonders gut für einen Besuch.

06 128 vom Depot Sofia bringt an einem sonnigen Februarmorgen das schwarze Gold über die erste Etappe und kann beim ehemaligen Haltepunkt der Ortschaft Kalotina aufgeommen werden. Die Ortschaft ist durch den gleichnamigen Grenzübergang mit Serbien auf der Schiene wie auf der Straße international bekannt.

Datum: 05.02.2017 Ort: Kalotina [info] Land: Europa: Bulgarien
BR: BG-06 Fahrzeugeinsteller: BDZ
Kategorie: Zug schräg von vorn
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Entlang der Struma durch die Zemenschlucht
geschrieben von: CMH (279) am: 06.02.23, 18:08
Widmen wir uns noch einmal den langsamen Zügen im Südwesten Bulgariens, wo die Strecke 600 auf ihrem spannendsten Teil durch die Felsen des wild zerklüftete Strumatal hindurchführt. Hatten sich die Fotografen am Vormittag noch im Grenzbereich rund um Gyushevo aufgehalten, wurde rasch festgestellt, dass eine zweite lokbespannte Garnitur in die Berge gekommen war und diese Garnitur war zumindest von einer Seite graffitifrei! Damit ließ sich im Folgenden arbeiten :-)

Das Motiv beim Tunnel Nr. 9 hatten wir bereits am Vorabend erkundet, als wir uns für die Gegenrichtung positioniert hatten; der heutige Fotostandpunkt befindet sich hier im Bild ganz rechts: [www.drehscheibe-online.de] . Bei unserem Erscheinen waren die Einheimischen noch munter dabei, von der Brücke in die Fluten der Struma zu springen, die aufgrund der vorhaltenden Gewitterlage ordentlich Wasser führte. So ein Springer im Sturzflug hätte das Motiv sicherlich aufwerten können, aber am Ende waren wir doch ganz zufrieden mit dem Ergebnis wie es sich hier nun darstellt. Ein paar Quellwolken waren ebenfalls mit von der Partie und künden in der drückend-heißen Sommerluft bereits die nächsten Gewitter an. In dieser Hinsicht ist der Hochsommer wirklich nicht die ideale Reisezeit aber mitten in der Pandemie waren wir froh über das was reisetechnisch möglich war und das Programm, das die Bulgarische Staatsbahn uns dazu aufgefahren hatte.

Mit Überquerung der Struma und Einfahrt in den Tunnel Nr. 9 lässt 55 032 mit КПВ 60215 von Radomir nach Kjustendil nun den spannendsten Teil der Zemenschlucht hinter sich und erreicht in Kürze das 200 Seelen-Dorf Razhdavitsa.


Datum: 04.07.2020 Ort: Razhdavitsa [info] Land: Europa: Bulgarien
BR: BG-55 Fahrzeugeinsteller: BDZ
Kategorie: Zug schräg von vorn
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Hinab ins Tal der schwarzen Mesta
geschrieben von: CMH (279) am: 02.02.23, 17:47
Vom Bergsattel bei Avramovo ( [www.drehscheibe-online.de] ) folgt die Trasse der Rhodopenbahn nach Westen einem Seitental der schwarzen Mesta / Черна Места bis zum gleichnamigen Dorf, wobei hier rund 300 Höhenmeter auszugleichen sind. Die Streckenführung der Westrampe ist zwar weniger spektakulär als auf der Ostseite, beinhaltet dennoch zwei Kreiskehren (siehe auch [www.drehscheibe-online.de] ) einschließlich drei Tunneln und fünf Brückenbauwerken nebst einer Reihe guter Fotomöglichkeiten.

Ein hübsches Steinbogenviadukt über die Bundesstraße 84 oberhalb von Cherna Mesta erscheint den Fotografen am 26. Juni 2011 wie geschaffen für den Nachmittagszug, mit dem 75 006 wieder zurück kommt. Die für diesen Teil der Rhodopen typischen Nadelgehölze an den Hängen der Flusstäler sind eine von vielen Landschaftsformen, welche sich den Fahrgästen auf ihrer 125 Kilometer langen Reise durch die Rhodopen offenbart.


Datum: 26.06.2011 Ort: Cherna Mesta [info] Land: Europa: Bulgarien
BR: BG-75 Fahrzeugeinsteller: BDZ
Kategorie: Zug schräg von vorn
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Höchster Bahnhof des Balkans
geschrieben von: CMH (279) am: 01.02.23, 16:16
Der höchste Bahnhof des Balkans liegt nahe der Ortschaft Avramovo auf 1267 m Höhe inmitten der Rhodopen. Die Bergregion eröffnet bei guter Fernsicht herrliche Ausblicke auf die oftmals bewaldeten Gebirgskuppen des Rumpfgebirges sowie weiter ins Rila- und Piringebirge (letzteres hier nicht im Blick). Die Natur in der dünn besiedelten Region ist meist unberührt und verfügt über endemische Pflanzenarten, aus denen schmackhafte und heilsame Kräutertees entstehen.

Es war ein Sommertag wie er im Buche steht, als die beiden Fotografen vor allem der Henschellok 75 006 nachstellten, die sich in einem optisch recht ansehnlichen Zustand befand und zuverlässig ihre Umläufe auf der Rhodopenbahn absolvierte. Nach Erklimmen der Westrampe kann die Fahrt ab hier nun vergleichsweise entspannt voranschreiten: Mit Erreichen des Scheiteltunnels beginnt nachfolgend der Abstieg ins Tal des Ablanitsa Fluss, dessen Wasser in den Chepinska Fluss münden mit seiner bekannten Chepinskaschlucht, die der Zug etwa zwei Stunden später erst noch durchfahren wird.

Zuletzt bearbeitet am 01.02.23, 16:20

Datum: 26.06.2011 Ort: Avramovo [info] Land: Europa: Bulgarien
BR: BG-75 Fahrzeugeinsteller: BDZ
Kategorie: Zug schräg von vorn
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Flügelgeklapper am Niederrhein
geschrieben von: CMH (279) am: 23.01.23, 17:00
Am linken Niederrhein verkörperte die hauptbahnmäßig trassierte Strecke Krefeld – Kleve mit ihren Kreuzungsbahnhöfen und Blockstellen noch recht lange das Flair vergangener Jahrzehnte. Die Umstellung der lokbespannten Züge auf die (aus damaliger Sicht) modernen Fahrzeuge der Baureihen 628 und 643 war bereits vollzogen doch die Signaltechnik sollte noch für ein gutes Jahrzehnt zuverlässig ihren Dienst verrichten – der große Umbau auf DSTW erfolgte erst in den Jahren 2021/2022.

Anfang Januar 2009 hatte es bis in die Niederungen hinein ein paar Zentimeter Neuschnee gegeben und nachdem sich die Wolken verzogen hatten, lachte die Sonne dazu bei frostigen Temperaturen. Am Nachmittag des 5.1.2009 verlässt im letzten Sonnenlicht das Duo aus 628 513 und 628 523 als RE 10051 den Bahnhof der kleinen Gemeinde Bedburg-Hau am unteren Niederrhein in Richtung der Landeshauptstadt Düsseldorf.

Bildmanipulation: Stromkabel entfernt

Datum: 05.01.2009 Ort: Bedburg-Hau [info] Land: Nordrhein-Westfalen
BR: 628 Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
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Winterblues
geschrieben von: CMH (279) am: 17.01.23, 11:22
Manchmal muss man ein wenig in die Trickkiste greifen, um dem trist-trüben Winterblues-Wetter noch ein paar Farben zu entlocken, wie hier durch Aufnahme zur blauen Stunde des 2.1.2021 in Brügge(Westf). Das markante Reiterstellwerk hat die Modernisierung des Bahnhofs im Jahr 2016 überdauert wenngleich sich das Umfeld an inzwischen recht vielen Stellen deutlich verändert hat (siehe z.B.: 1983: [www.drehscheibe-online.de] , 2011: [www.drehscheibe-online.de] ). Auch wenn der Vergleich aus bahnnostalgischer Sicht Wehmut hervorrufen mag, so bleibt festzuhalten, dass der mit der Modernisierung einhergehende Lückenschluss mit dem Kölner Dieselnetz zu einer verkehrlich erfreulichen Entwicklung geführt hat.

Im Kölner Dieselnetz gelangen die dreiteiligen Lint81 Triebzüge seit nun schon zehn Jahren zum Einsatz, wo sie zuvor die nur unwesentlich älteren Talent Triebzüge verdrängt hatten, die dort nur fünfzehn Jahre durchhielten. Nachdem der Anschluss zur RB52 an diesem Morgen erreicht wurde, musste zunächst der Dortmunder 648 101 den Bahnhof verlassen, bevor nun die Fahrstraße für 620 029 nach Lüdenscheid liegt.


Datum: 02.01.2021 Ort: Brügge(Westf) [info] Land: Nordrhein-Westfalen
BR: 620 (Alstom LINT 81) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Stimmungen mit Zug
Top 3 der Woche: 22 Punkte

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Das Türchen im Advent
geschrieben von: CMH (279) am: 13.12.22, 16:30 sternsternstern Top 3 der Woche vom 25.12.22
Könnte es wohl ein schöneres Päckchen im Adventskalender geben als den Kasselaner 646 207 in rotem Geschenkpapier im „Türchen“ des Gudenhagener Tunnels? :-)

Wahrscheinlich gehen die Vorlieben an dieser Stelle weit auseinander doch zumindest der Fotograf sollte zufrieden sein mit seiner Ausbeute. 18 Minuten zuvor hatte er den Bergfahrer bereits erfolgreich abgelichtet ( [www.drehscheibe-online.de] ) und für dieses Bild bedurfte es nur weniger Schritte nebst Drehung um 180°, um nun den Gegenzug als RB 23243 aufzunehmen.

In diesem Sinne allen eine besinnliche (Vor-) Weihnachtszeit!

Datum: 28.12.2014 Ort: Gudenhagen [info] Land: Nordrhein-Westfalen
BR: 646 (alle Stadler GTW-Bauarten) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 24 Punkte

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Zur Einstimmung auf den Winter
geschrieben von: CMH (279) am: 01.12.22, 09:21
Einer winterlichen Umgebung fand sich der Fotograf zum Jahresende 2014 oberhalb von Brilon Wald ausgesetzt. Auf dem drei Jahre zuvor reaktivierten Streckenast der Almebahn nach Brilon Stadt konnte man neben den üblichen Verdächtigen (628, 640, 648) auch hessische 646 der Kurhessenbahn antreffen, die ja zwischenzeitlich abgestellt bzw. nach Tschechien veräußert wurden. Als RB 23226 Willingen – Brilon Stadt passiert 646 207 die Bahnsteigreste des früheren Haltepunkts Gudenhagen. Der Jägerhochsitz im befriedeten (Gleis-)Bereich lässt auf einen vergleichsweise hohen Grad Pragmatismus seiner Erbauer schließen, aber so richtig stört es in den Weiten der hochsauerländischen Provinz auch niemanden…

Einen ähnlich winterlichen Blick in Gegenrichtung mit Gravita hatte ich bereits vor zwei Jahren gezeigt: [www.drehscheibe-online.de]

Na dann hoffen wir mal auf einen schönen Winter 2022/23, der ein paar frostige Bilder ermöglichen, aber dem System Bahn nicht allzu stark zusetzen möge!

Datum: 28.12.2014 Ort: Gudenhagen [info] Land: Nordrhein-Westfalen
BR: 646 (alle Stadler GTW-Bauarten) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Stimmungen mit Zug
Top 3 der Woche: 14 Punkte

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Herbstzeit – Kürbiszeit!
geschrieben von: CMH (279) am: 04.10.22, 23:05 sternsternstern Top 3 der Woche vom 16.10.22
Etwa seit Mitte der 1990er Jahren kommen hierzulande in den Herbstmonaten die Hokkaidokürbisse auf die Märkte. Sie reifen bevorzugt in nährstoffreichen und sonnigen Lagen und benötigen dafür nur vier Monate Zeit. Schon wieder zehn Jahre ist es her, dass die Ernte im oberbayerischen Tacherting an diesem Septembertag kurz bevorstand, so dass ich die rotorange leuchtenden Früchte gerne als Vordergrund nutzte, während 294 849 mit EK 56539 (Garching – Trostberg) den Hintergrund bildete. Der sogenannte „Flaschenzug“ befördert Calciumcarbid, wie es u.a. zur Stahlherstellung zur Anwendung gelangt, zwischen den Produktionsstätten eines großen regionalen Chemiebetriebs in Hart und Trostberg.

Datum: 07.09.2012 Ort: Wiesmühl [info] Land: Bayern
BR: 294 (alle V90-Baureihen) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 30 Punkte

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Älteste Bergbahn Europas
geschrieben von: CMH (279) am: 09.09.22, 14:14
Bergbahnen der Alpen liegen ja gerade im Trend :-)

Ganz in der Nähe der Pilatusbahn ( [www.drehscheibe-online.de] ) finden sich die Rigibahnen, welche „die Königin der Berge“ gleich von zwei Seiten erklimmen und mit Baujahr 1871 als älteste Bergbahnen Europas gelten – ja jeder Gipfel hat hier seinen Superlativ. Erklimmen die blauen Züge der Arth-Rigi-Bahn das Rigi-Massiv von Arth-Goldau über die Nordseite, so nehmen die roten Züge der Vitznau-Rigi-Bahn den Aufstieg über die Südseite - so war es zumindest über viele Jahre hinweg, bis die neuen Züge mit den traditionellen Farbschemata brachen.

Der Bergbahnbetrieb verfügt über einen bunten Fuhrpark Fahrzeuge unterschiedlicher Epochen, wozu auch ein Triebwagen vom Typ BDhe 4/4 aus dem Jahr 1965 zählt. Im Gegensatz zu seinen älteren Kollegen kann der mit Betriebsnummer 5 eingereihte Triebwagen zwei Vorstellwagen befördern, so dass er besonders zu den Hauptlastzeiten zum Einsatz gelangt. Am 15. August 2018 passiert der Triebwagen auf Talfahrt die Schnurtobelbrücke auf rund 800m Höhe.

Auch wenn die modernen Fahrzeuge schneller und bequemer sind und so manche technische Rafinesse mitbringen, so kann ich jedem Besucher nur anraten, sich einmal in die teils über hundert Jahre alten Vorstellwagen in die Holzklasse zu setzen und die Bergfahrt am offenen Fenster zu genießen. Dies ist weiterhin möglich, denn einmal wöchentlich wird der Gesamtbetrieb mit den alten Fahrzeugen bestritten.

Datum: 15.08.2018 Ort: Vitznau [info] Land: Europa: Schweiz
BR: CH-BDhe 4/4 Fahrzeugeinsteller: Rigibahnen
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 3 Punkte
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Eselwand 2
geschrieben von: CMH (279) am: 05.09.22, 16:52 sternsternstern Top 3 der Woche vom 18.09.22
In ihrem oberen Abschnitt durchbohrt die Trasse der Pilatusbahn die Eselwand in insgesamt drei Tunneln; die Abschnitte dazwischen bieten nicht nur atemberaubende Ausblicke aus den Zügen in die Schweizer Bergwelt, sondern taugen in umgekehrter Blickrichtung auch zur Beobachtung der Züge auf ihrer kühnen Streckenführung. Nach dem Zuspruch auf das letzte Bild ( [www.drehscheibe-online.de] ) zeige ich heute eine andere Perspektive und gehe noch ein wenig auf die Entstehung der Pilatusbahn ein:

Die Planungen für den Bau der Strecke fielen in die Zeit der „Belle Èpoque“, in der es über weite Teile Europas hinweg zu großem wirtschaftlichem Aufschwung kam und infolge dessen bei den Profiteuren aus mittlerem und gehobenem Bürgertum die Sinne für Lebensgenuss im Allgemeinen und Vergnügungsreisen im Speziellen geweckt worden waren. Eine finanzstarke Zielgruppe für das Produkt Pilatusbahn war also vorhanden, so dass 1886 nach den guten Erfahrungen bei anderen Bergbahnen mit dem Bau begonnen wurde. Bereits ab Sommer 1889 galt es dann in der vornehmen Gesellschaft als elegant, den Aussichtsberg vor den Toren Luzerns mit der steilsten Zahnradbahn der Welt zu bereisen. Rund fünfzig Jahre lang verrichteten Dampftriebwagen ihren Dienst, die – nach der Elektrifizierung mit 1650V Gleichstrom – im Jahr 1937 durch die heute existierenden Triebwagen vom Typ Bhe 1/2 abgelöst wurden.

Die Steigung von bis zu 48% konnte mit dem bis dato weit verbreiteten Zahnradsystem Riggenbach nicht verwirklicht werden, so dass der Schweizer Ingenieur Eduard Locher eine Zahnstange mit seitlichen Zähnen erfand, bei der von beiden Seiten die Zahnräder der Fahrzeuge eingreifen.

Datum: 12.08.2021 Ort: Alpnach [info] Land: Europa: Schweiz
BR: CH-Bhe 1/2 Fahrzeugeinsteller: Pilatusbahn
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 13 Punkte

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Eselwand
geschrieben von: CMH (279) am: 31.08.22, 17:05 sternsternstern Top 3 der Woche vom 11.09.22
Die Pilatusbahn ist mit bis zu 48% Steigung nicht nur die steilste Zahnradbahn der Welt, sondern vor allem im oberen Abschnitt auch eine der beeindruckendsten. Entlang der „Eselwand“ verläuft die Strecke vorbei an fast senkrechten Felsen und eröffnet den Fahrgästen einen atemberaubenden Ausblick auf die Berg- und Seenwelt der Zentralschweiz. „Eselwand“ soll dabei jedoch keinen Hinweis auf den Fotografen geben, der zur Anfertigung des Lichtbildes - scheinbar - ziellos wie ein Bergesel über Stock und Stein kletterte, sondern auf den oberhalb gelegenen Eselgipfel, der je nach Perspektive mehr oder weniger entfernt an die Silhouette jenes Lasttiers erinnert.

Die 85 Jahre alten charakteristischen Triebwagen des Typs Bhe 1/2 geben bis heute eine stolze Figur im sommertäglichen Planbetrieb ab, der ihnen einiges abverlangt. Ihre Nachfolger stecken indes bereits in den Startlöchern so dass bald mit Abwechslung im Fahrzeugeinsatz zu rechnen sein wird.

Wie im Bild zu sehen, folgen die Züge einander im Sichtabstand.


Datum: 12.08.2021 Ort: Alpnach [info] Land: Europa: Schweiz
BR: CH-Bhe 1/2 Fahrzeugeinsteller: Pilatusbahn
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 29 Punkte

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Ein typisch bulgarischer Bahnübergang
geschrieben von: CMH (279) am: 03.08.22, 22:40
Ein typisch bulgarischer Bahnübergang sollte natürlich auch noch mit dem langsamsten Zug des Balkans auf den Chip gebannt werden, denn wenn hier wirklich einmal der Streckenausbau kommt, wird davon wohl nicht viel übrig bleiben, wie man an anderen Ausbauprojekten in Bulgarien erkennen kann. Nach dem Bild von der Ausfahrt Gyushevo ( [www.drehscheibe-online.de] ) hatten wir uns dem langsamsten Zug des Balkans noch für einige Kilometer an die Fersen geheftet, was nicht schwer war, da er hier mit gemütlichen 20km/h unterwegs war. Mögliche Motive hatten wir bereits beim Warten auf den Gegenzug am Morgen erkundet, wobei zu erwähnen ist, dass sich die Strecke in einem ziemlich zugewachsenen Zustand zeigte. Und auch die Straßen wurden mit jedem Kilometer schmaler und schlechter, wie sich anhand dieser Aufnahme unschwer erahnen lässt... Nach Verlassen des Haltepunkts Prekolnitsa wird ebendieser balkantypische Bahnübergang, bestehend aus Andreaskreuz und Stopschild und montiert an einem in die Erde gerammten Stück Gleis, von unserem Zug КПВ 60262 passiert.

Datum: 04.07.2020 Ort: Prekolnitsa [info] Land: Europa: Bulgarien
BR: BG-55 Fahrzeugeinsteller: BDZ
Kategorie: Zug schräg von vorn
Top 3 der Woche: 8 Punkte

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Verschlafene Station vs. geschäftiger Grenzbahnhof
geschrieben von: CMH (279) am: 25.07.22, 18:18
Zurück zur kleinen Reportage über die vielleicht langsamste Bahn des Balkans. Nach Ankunft und Umsetzen in Gyushevo (ГЮЕШЕВО) haben die Sonnenstrahlen nochmal 20 Minuten Zeit, sich weiter durch den Nebel zu fressen und so gelingt ein Bild der Ausfahrt bei voller Ausleuchtung. Bei nur zwei Zugpaaren (an 3 Tagen der Woche) lässt sich der Seitenschatten nicht ganz vermeiden; das Ensemble aus historisch anmutendem Zug, den hier auf ihre Verschrottung wartenden Reisezugwagen und dem Gebäude der Güterabfertigung mit dem abziehenden Nebel im Hintergrund ließ das Herz der beiden Fotografen jedoch hoch genug schlagen, um das Bild nun hier vorzustellen :-).

Gleich hinter dem Bergrücken befindet sich die bulgarisch-nordmazedonische Grenze (Grenzübergang Deve Bair); der Lückenschluss nach Kumanovo im Rahmen des Korridors VIII ist beschlossene Sache und erfordert in diesem Terrain ganz sicher eine Reihe von Kunstbauten. Auf mazedonischer Seite wird bereits an den Abschnitten Kumanovo – Beljakovtse (31 km, geplante Fertigstellung 2024) und Beljakovtse - Kriva Palanka (34 km, geplante Fertigstellung 2025) gearbeitet, so dass man vorsichtig optimistisch sein darf, dass gegen Ende des Jahrzehnts hier tatsächlich einmal grenzüberschreitende Züge fahren werden. Und vielleicht wird ja auch der bestehende Abschnitt noch etwas beschleunigt. Bereits im aktuellen Fahrplanabschnitt sind die Züge wieder etwas schneller unterwegs und benötigen für die 34 Bahnkilometer nach Kjustendil nur noch 70 Minuten, im Gegensatz zu 100 Minuten zum Aufnahmezeitpunkt im Sommer 2020.

Wir sehen 55 165 mit КПВ 60262.

Datum: 04.07.2020 Ort: Gjushevo [info] Land: Europa: Bulgarien
BR: BG-55 Fahrzeugeinsteller: BDZ
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 10 Punkte

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Mit der 218 durch die Oberpfalz
geschrieben von: CMH (279) am: 22.07.22, 17:50
Nach Betrachten der jüngsten Serie aus Nabburg ( [www.drehscheibe-online.de] , [www.drehscheibe-online.de] ) fiel mir beim weiteren Stöbern in Railview auf, dass der klassische Blick von der Fußgängerbrücke noch gar nicht in der Galerie vertreten ist – vielleicht weil die Brücke längst verschwunden ist? Also nochmal in der Mottenkiste gekramt und fündig geworden: Am frühlingshaften 7.4.2002 erhält die Regensburger 218 304 mit RB 30259 Einfahrt in den Bahnhof Nabburg.

Eine Reihe von Gerüchten ranken sich derweil um den zukünftigen Fahrzeugeinsatz im Teilnetz Expressverkehr Ostbayern Übergang ab Ende 2023, das die DB für sich gewonnen hat; es wäre ein kleines Wunder, wenn dann die 218 in die Oberpfalz zurückkehrte...

*** Scan vom KB-Dia Fuji Velvia RVP 50 ***


Datum: 07.04.2002 Ort: Nabburg [info] Land: Bayern
BR: 218 Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 9 Punkte

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Kurz vor der Grenze...
geschrieben von: CMH (279) am: 22.06.22, 23:23
Den langsamsten Zug des Balkans mit 55 165 an der Spitze hatten wir bereits kurz nach der Abfahrt in Kjustendil aufgenommen ( [www.drehscheibe-online.de] ). Auf seiner Fahrt zum Endbahnhof Gjushevo muss der Zug gute 400 Höhenmeter erklimmen und so war es an diesem Morgen nach einer sehr feuchten Nacht ziemlich klar, dass wir hier oben noch mit Nebel konfrontiert würden. Bei der Ankunft des КПВ 60261 in Gjushevo hatte die Sonne immerhin hinreichend Kraft, dass wir die Einfahrt zufriedenstellend umsetzen konnten. Im linken Bildbereich rostet derweil ein alter Kesselwagen neben den Gleisen vor sich hin. Warum er hier einmal aufgestellt wurde, konnte uns vor Ort niemand beantworten; an vier Tagen in der Woche trägt er auf jeden Fall zur Mystik des verlassenen Ortes bei, während an den übrigen Tagen - so wie heute - die vier Zugfahrten den Bahnhof zum Leben erwecken. Auch beim Blick auf die Landkarte offenbart sich die Abgeschiedenheit, ist Gjushevo doch der westlichste Bahnhof Bulgariens.

Der Lückenschluss von hier nach Nordmazedonien gilt als jahrzehntelanges Vorhaben und ist heute Bestandteil des paneuropäischen Korridors VIII, der von der albanischen Adria zur bulgarischen Schwarzmeerküste reicht – from coast to coast sozusagen. Zuletzt ist wieder etwas mehr Bewegung in die Sache gekommen und wenn alles planmäßig verläuft, können wir gegen Ende des Jahrzehnts hier internationale Züge erblicken, was eine deutliche Aufwertung für diese Strecke mit sich bringen dürfte. Bis es soweit ist, freuen wir uns lieber, dass der langsamste Zug des Balkans die Strecke am Leben hält.

Datum: 04.07.2020 Ort: Gyushevo [info] Land: Europa: Bulgarien
BR: BG-55 Fahrzeugeinsteller: BDZ
Kategorie: Stimmungen mit Zug
Top 3 der Woche: 11 Punkte

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Neuer Tag, neues Glück: Langsamster Zug des Balkan
geschrieben von: CMH (279) am: 20.06.22, 08:44
Weiter geht es, neuer Tag, neues Glück - und um es vorweg zu nehmen: Keine unserer Befürchtungen war voll eingetreten! Es hatte in der Nacht allerdings bis in die frühen Morgenstunden hinein ausgiebig geregnet und man fühlte der feuchten Luft ihre Sättigung durchaus noch an. Nicht der perfekte Tag zum Fotografieren, eigentlich, aber wir waren nun mal zum Fotografieren hergekommen... Im Bahnhof tuckerte zu unserer Freude eine 55 vor sich hin, und das konnte nur der langsamste Zug des Balkans sein, an dessen Fersen wir uns heute heften wollten! Und so wurde dem langsamsten Zug um kurz nach 7 Uhr in den Kurven oberhalb von Kjustendil die Aufwartung gemacht. Dank der Topographie des nach Südosten geöffneten Tals schien die Sonne einigermaßen ungehindert in die Ebene hinein, während die Berge noch vom Dunst verhüllt waren.

Mit 55 165 war an diesem Tag eine andere 55 nach Kjustendil gekommen als am Vortag und hier nun unterwegs mit КПВ 60261 nach Gjushevo. Wie schon an anderer Stelle geschrieben, tuckelt der Zug auf dieser Strecke mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 20 km/h vor sich hin und benötigt bis zum Endbahnhof, der - Luftlinie - 18 Kilometer entfernt liegt, noch etwa 90 Minuten.

Noch ein Wort zur Bildmanipulation: Beim Grafitti bin ich weiß Gott kein Purist aber hier störte mich das Geschmiere auf dem ersten Wagen so sehr, dass ich es nachträglich elektronisch entfernt habe (worauf ich nach Möglichkeit verzichte). Es ist schon sehr schwierig, in Bulgarien einen sauberen Zug zu erwischen.

Datum: 04.07.2020 Ort: Kjustendil [info] Land: Europa: Bulgarien
BR: BG-55 Fahrzeugeinsteller: BDZ
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 11 Punkte

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Über sieben Brücken musst Du fahr’n...
geschrieben von: CMH (279) am: 14.06.22, 12:12
Die Ebene von Kjustendil wird im Osten von der Struma durchströmt, jenem 400 Kilometer langen Fluss, der südlich der Hauptstadt Sofia im Vitosha-Nationalpark entspringt und schließlich dem strymonischen Golf in der griechischen Ägäis seinen Namen verleiht. Die Bahnstrecke nutzt das Flusstal der Struma auf einigen Kilometern zur Durchquerung des Rishagebirges, wo sie wildromantisch abseits von Straßen durch neun Tunnel und über sieben stählerne Brücken stets in Flussnähe trassiert wurde. Mit der Festung Zemlangrad (Землънград) und dem Bodopad Polska Wasserfall (Водопад Полска Скакавица) bestehen sogar touristische Ziele hier im Gebirge, die sich vom Haltepunkt Skakavitsa aus erwandern lassen - allerdings fehlt jegliche touristische Infrastruktur.

Für die beiden Fotografen hingegen sollte die Wanderung kürzer sein. Nachdem das Bild von 55 032 in Kjustendil im Kasten war ( [www.drehscheibe-online.de] ), sollte der Zug auf seiner Fahrt nach Sofia in ebendiesem Flusstal aufgenommen werden. Dabei galt es natürlich, die Strecke vom Dorf Razhdavitsa bis zum Motiv zu Fuß zurücklegen, hierfür hatten wir uns ausgerechnet, dass wir den südlichsten Tunnel Nr. 9 noch vor dem Zug erreichen konnten. Am Ende mussten wir sogar noch eine ganze Weile warten, bis das Blubbern des Schiffsdiesels im Tunnel zu vernehmen war und das Foto wunschgemäß angefertigt werden konnte.

Wir sehen erneut БВ 6622 nach Sofia, seines Zeichens letzter Zug des Tages ab Kjustendil mit Abfahrt 18:20 nicht sonderlich spät unterwegs.

Nach einigen Bildern an der Hauptstrecke und einer Einkehr in ein uriges bulgarisches Restaurant mit Shopska-Salat und Grillteller ging es für die Fotografen zur Übernachtung nach Kjustendil, wo wir bei Regen ankamen. Eingecheckt hatten wir schon vorher. Einige Fragen schwirrten uns derweil noch durch den Kopf: 1.) Erwachten wir am nächsten Morgen und kämen womöglich nicht mehr aus unserem Hotel heraus weil der Quarantänebezirk über Nacht vergrößert worden wäre? 2.) Würde der Disponent am nächsten Tag überhaupt wieder die 55 in die Berge schicken oder nur den bemalten Desiro? 3.) Würde sich die 55 vielleicht sogar auf die Reise zur langsamsten Bahn des Balkans nach Gjushevo aufmachen? Und 4. Was wird überhaupt aus dem Wetter?!

Bildmanipulation: Zusammengesetzt aus zwei Einzelbildern

Zuletzt bearbeitet am 25.07.22, 18:19

Datum: 03.07.2020 Ort: Razhdavitsa [info] Land: Europa: Bulgarien
BR: BG-55 Fahrzeugeinsteller: BDZ
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 9 Punkte

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Kleinstadtbahnhof Kjustendil
geschrieben von: CMH (279) am: 13.06.22, 17:15
Dass es auch im Südwesten Bulgariens landschaftlich sehenswerte Bahnstrecken gibt, darauf hatte ich mit dem Desirobild aus der Zemenschlucht [www.drehscheibe-online.de] schon vor längerem hingewiesen. Das Thema sollte 2020 nun noch einmal vertieft ausgekostet werden!

Nun war das Reisen im Jahr 2020 bekanntlich etwas erschwert, so dass die traditionelle Frühjahrs- oder Herbsttour ein wenig in Richtung Sommer verschoben werden musste, mit den Folgen etwas trüberer Wetteraussichten und häufigerer Gewitterneigung im Bergland anstelle klarer Hochdrucklagen, wie wir es eigentlich bevorzugten. Vor Ort gab es ausgerechnet für unser Zielgebiet eine Coronawarnung, ein ganzer Stadtteil Kjustendils war aufgrund eines lokalen Ausbruchs durch die örtlichen Behörden abgeriegelt, aber zum Glück nicht der Bahnhof!

Und so entstanden gleich am Anreisetag auch schon die ersten Bilder in Kjustendil, einer 40.000-Einwohner-Stadt, gelegen in einer weiten Ebene zu Füßen des Osogovo-Gebirges. Ihr Bahnhof weist eine intakte Infrastruktur auf mit allem was dazugehört und wirkt insofern schon fast etwas aus der Zeit gefallen. Immerhin sieben Zugpaare verbinden die Kleinstadt mit der Hauptstrecke Sofia – Kulata, wobei einige Züge sogar bis in die Hauptstadt durchgebunden werden. Wer weiter dem Korridor VIII folgend zur mazedonischen Grenze nach Gjushevo möchte, kann dies hingegen nur dreimal wöchentlich tun, auf der (vielleicht?) langsamsten Bahnstrecke Europas: Für 34 Kilometer Strecke benötigten die Züge 1 Stunde und 40 Minuten, was einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 20 km/h entspricht - der PKW schafft es natürlich locker in einem Viertel der Zeit. Dazu bei Interesse später mehr, zunächst einmal tuckert 55 032 munter vor dem Wagenpark des БВ6622 nach Sofia wie ein Schiffsdiesel vor sich hin und nach der Bremsprobe kann es los gehen!

Zuletzt bearbeitet am 13.06.22, 22:49

Datum: 03.07.2020 Ort: Kjustendil [info] Land: Europa: Bulgarien
BR: BG-55 Fahrzeugeinsteller: BDZ
Kategorie: Bahn und Infrastruktur
Top 3 der Woche: 17 Punkte

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Weit, weit, weit ist es nach Lüdenscheid…
geschrieben von: CMH (279) am: 08.06.22, 12:27
Weit, weit, weit ist es nach Lüdenscheid… so ein Schlager von Jonny Hill aus dem Jahr 1975. Im metaphorischen Sinne sind seine Zeilen heute aktueller denn je, ist doch die westfälische Bergstadt Lüdenscheid bedingt durch die flutbedingte Sperrung der Volmetalbahn sowie der Vollsperrung der Rahmedetalbrücke im Verlauf der Autobahn A45 ein Stück weit von der Außenwelt abgeschnitten, mit erheblichen wirtschaftlichen Folgen für die Region.

Am frühen Morgen des 26.06.2021 wurde ein roter Hai in den Gewässern der Volme gesichtet, wenn auch nur in Form des Spiegelbilds von 632 118 als RB 14655 auf dem Weg von Dortmund nach Lüdenscheid. Nur an den längsten Tagen des Jahres bekommt die Volmebrücke in der Tallage bei Schalksmühle-Strücken genügend Seitenlicht ab um als Motiv für Züge herzuhalten.

Datum: 26.06.2021 Ort: Schalksmühle-Strücken [info] Land: Nordrhein-Westfalen
BR: 632 (PESA LINK 2tlg) Fahrzeugeinsteller: DB
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 14 Punkte

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Wimmelbild mit Zug
geschrieben von: CMH (279) am: 25.05.22, 07:37
Die meisten Galeriebilder aus dem unteren Volmetal zeigen den Bereich rund um Rummenohl, da sich dort quasi zu jeder Tageszeit gute Aufnahmen anfertigen lassen. Einige Flusswindungen volmeabwärts wird die Ortschaft Dahl erreicht, wo der Bewuchs links und rechts der Bahn jedoch nur vereinzelt freie Blicke ermöglicht, gerade im Frühling, wenn überall frische Triebe in die Höhe schießen…

Am Morgen des 20. Mai 2021 lässt ein Rauschen im Tal auf die baldige Erscheinung des Holzzugs schließen, für den sich der Fotograf ein aussichtsreiches Fleckchen ausgesucht hat. Wenige Augenblicke später ist das Bild mit 225 133 und DGS 95514 von Brügge nach Hagen eingefangen. Die ursprüngliche Intention war gewesen, den Bildausschnitt auf das Bildzentrum zu beschränken; der bildhübsche Wolkenhimmel ließ dann vor Ort jedoch kaum eine andere Option zu als die hier gezeigte. So entstand ungeplant ein Wimmelbild, bei dem man schon recht genau schauen muss, um etwas vom Zug zu erkennen.

Prominent im Bild befindet das älteste Bauwerk des Volmetals, eine Bruchstein-Kirche, deren ältester Teil auf das 13. Jahrhundert datiert wird. Die Kirche bildet den Ortskern, durch den auch die Gleise der Volmetalbahn geführt sind.

Datum: 20.05.2021 Ort: Dahl [info] Land: Nordrhein-Westfalen
BR: 215,225 Fahrzeugeinsteller: HEIN
Kategorie: Bahn und Landschaft
Top 3 der Woche: 9 Punkte

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Siegerländer Holzverkehr
geschrieben von: CMH (279) am: 08.05.22, 18:00
In den Mittelgebirgen profitieren weiterhin viele Haupt- und Nebenbahnen von großen Mengen Borkenkäferholz, das über die Schiene abtransportiert wird. Bereits seit dem ersten Quartal 2020 erfolgt nahe des Rothaarkamms in Erndtebrück wieder einen (beschaulicher) Rundholzumschlag, wobei die Züge fast ausnahmslos durch die KSW als DB-Kooperationspartner abgefahren werden - für regelmäßige Besucher der DSO-Galerie sollte das nichts Neues sein.

Da der Nahverkehr auf dieser Strecke aus fotografischer Sicht seit vielen Jahren eher monoton daherkommt, stellen die kurzen Güterzüge eine willkommene Abwechslung dar, zumal sich – wie im gesamten Streckenverlauf – auch auf der Hochebene von Erndtebrück sehr gute Fotomöglichkeiten für die kurzen Züge ergeben.

Hier wird DGS 95464 von KSW-Lok 43 bespannt, welche als Stammlok für die steigungsreiche Rothaarbahn fungiert. Nicht alle Fotografen mögen diese Maschine und fühlen sich entfernt an ein Nutzfahrzeug der örtlichen Abfallentsorgung erinnert; auch die kleineren, asymmetrisch angeordneten Führerstände, die der ersten Bauserie der G2000 gemein sind, wirken im Vergleich zu anderen Maschinen vielleicht ungewohnt. Ich sehe sie als sehr willkommenes Unikat und mag die orange Farbe, welche zu jeder Jahreszeit und vor jedem Hintergrund gut zur Geltung kommt.

Datum: 23.04.2020 Ort: Lützel [info] Land: Nordrhein-Westfalen
BR: 272,273 (alle G2000-Varianten) Fahrzeugeinsteller: KSW
Kategorie: Bahn und Landschaft
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